Effekton 100 Mg Retardtabletten
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Fachinformation
1. Bezeichnung des Arzneimittels
Effekton 25 mg magensaftresistente Tabletten
Effekton 50 mg magensaftresistente Tabletten
Effekton 100 mg Retardtabletten
Effekton 100 mg Zäpfchen
2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung
Wirkstoff: Diclofenac-Natrium
Phenylessigsäurederivat
nicht-steroidales Antiphlogistikum-Analgetikum
Arzneilich wirksame Bestandteile
1 magensaftresistente Tablette enthält 25/50 mg Diclofenac-Natrium.
1 Retardtablette enthält 100 mg Diclofenac-Natrium.
1 Zäpfchen enthält 100 mg Diclofenac-Natrium.
3. Darreichungsform
Magensaftresistente Tabletten
Retardtabletten
Zäpfchen
4. Klinische Angaben
4.1 Anwendungsgebiete
Symptomatische Behandlung von Schmerz und Entzündung bei
- akuten Arthritiden (einschließlich Gichtanfall)
- chronischen Arthritiden, insbesondere bei rheumatoider Arthritis (chronische Polyarthritis)
- Spondylitis ankylosans (Morbus Bechterew) und anderen entzündlich-rheumatischen Wirbelsäulenerkrankungen
- Reizzuständen bei Arthrosen und Spondylarthrosen
- entzündlichen weichteilrheumatischen Erkrankungen
- schmerzhaften Schwellungen oder Entzündungen nach Verletzungen.
Wegen einer möglicherweise verzögerten Wirkstofffreisetzung aus der in Effekton® 25 mg und Effekton® 50 mg vorliegenden magensaftresistenten Formulierung kann es zu einem späteren Wirkungseintritt kommen. Deshalb sollten Effekton® 25 mg und Effekton® 50 mg nicht zur Einleitung der Behandlung von Erkrankungen verwendet werden, bei denen ein rascher Wirkungseintritt benötigt wird.
Wegen der verzögerten Wirkstofffreisetzung aus Effekton 100 mg Retardtabletten ist dieses Präparat nicht zur Einleitung der Behandlung von Erkrankungen geeignet, bei denen ein rascher Wirkungseintritt benötigt wird.
4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
Orale Darreichungsform25 mg:
Diclofenac wird in Abhängigkeit der Schwere der Erkrankung dosiert. Der empfohlene Dosisbereich für Erwachsene und Jugendliche ab 15 Jahren liegt zwischen 50 und 150 mg Diclofenac-Natrium pro Tag, verteilt auf 2 - 3 Einzelgaben.
Zur Behandlung rheumatischer Erkrankungen bei Kindern liegt zur Dosierung kein ausreichendes Erkenntnismaterial vor.
Alter: |
Einzeldosis: 25 mg |
Tagesgesamtdosis 50 mg /150 mg/ |
Jugendliche ab 15 Jahre und Erwachsene |
1 - 2 (entsprechend 25 - 50 mg Diclofenac-Natrium) |
2 - 6 (entsprechend 50 - 150 mg Diclofenac-Natrium) |
Orale Darreichungsform 50 mg:
Diclofenac wird in Abhängigkeit der Schwere der Erkrankung dosiert. Der empfohlene Dosisbereich für Erwachsene liegt zwischen 50 und 150 mg Diclofenac-Natrium pro Tag, verteilt auf 1 - 3 Einzelgaben.
Alter: |
Einzeldosis: 50 mg |
Tagesgesamtdosis 50 mg /150 mg |
Jugendliche ab 15 Jahre und Erwachsene |
1 (entsprechend 50 mg Diclofenac-Natrium) |
1 - 3 (entsprechend 50 - 150 mg Diclofenac-Natrium) |
Retardtabletten/Zäpfchen 100 mg:
Diclofenac wird in Abhängigkeit von der Schwere der Erkrankung dosiert. Der empfohlene Dosisbereich für Erwachsene liegt zwischen 50 und 150 mg Diclofenac-Natrium pro Tag.
Alter: |
Einzeldosis: 100 mg |
Tagesgesamtdosis 100 mg |
Erwachsene |
1 (entsprechend 100 mg Diclofenac-Natrium) |
1 (entsprechend 100 mg Diclofenac-Natrium) |
Hinweis: Sollte eine Tagesgesamtdosis von bis zu 150 mg Diclofenac-Natrium erforderlich sein, ist, nach Rücksprache mit dem Arzt, die zusätzliche Gabe von Zubereitungen mit 25 mg oder 50 mg Diclofenac möglich.
Art und Dauer der Anwendung:
Effekton® 100 mg Retardtabletten wird unzerkaut mit reichlich Flüssigkeit eingenommen. Bei empfindlichem Magen empfiehlt es sich, die Tabletten während der Mahlzeiten einzunehmen.
Effekton® 25 mg und Effekton® 50 mg magensaftresistente Tabletten werden unzerkaut mit reichlich Flüssigkeit (einem Glas Wasser) ein bis zwei Stunden vor der Mahlzeit auf nüchternen Magen eingenommen.
Effekton® 100 mg Zäpchensollte möglichst nach dem Stuhlgang tief in den After eingeführt werden.
Über die Dauer der Anwendung entscheidet der behandelnde Arzt.
Bei rheumatischen Erkrankungen kann die Einnahme/ Anwendung von Effekton® über einen längeren Zeitraum erforderlich sein.
4.3 Gegenanzeigen
Effekton 25 mg / 50 mg magensaftresistente Tabletten
Effekton 100 mg Retardtabletten
Effekton 100 mg Zäpfchen
darf nicht angewendet werden bei:
-
bekannter Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff Diclofenac oder einen der sonstigen Bestandteile des Arzneimittels;
-
ungeklärten Blutbildungs- und Blutgerinnungsstörungen;
-
Magen- und Darmgeschwüren;
-
gastrointestinalen, zerebrovaskulären oder anderen aktiven Blutungen;
-
Schwangerschaft im letzten Drittel
-
bei Kindern und Jugendlichen unter 15 Jahren(Effekton 25 mg magensaftresistente Tabletten, Effekton 50 mg magensaftresistente Tabletten, Effekton 100 mg Retardtabletten, Effekton 100 mg Zäpfchen)
-
hereditärer Galactose-Intoleranz, Lactase-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption
Kinder und Jugendliche unter 15 Jahren dürfen Effekton 25 mg magensaftresistente Tabletten nicht einnehmen, da keine ausreichenden Erfahrungen vorliegen.
Kinder und Jugendliche unter 15 Jahren dürfen Effekton 50 mg magensaftresistente Tabletten nicht einnehmen/anwenden, da der Wirkstoffgehalt zu hoch ist.
Kinder und Jugendliche unter 15 Jahren dürfen Effekton 100 mg Retardtabletten und Effekton 100 mg Zäpfchen nicht einnehmen/anwenden, da der Wirkstoffgehalt zu hoch ist.
4.4 Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für dieAnwendung
Warnhinweise
Patienten mit der seltenen hereditären Fructose-Intoleranz, Glucose-Galactose-Malabsorption oder Saccharase-Isomaltase-Mangel sollten Effekton 100 mg Retardtabletten nicht einnehmen.
Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, Lactase-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten Effekton 50 mg magensaftresistente Tabletten nicht einnehmen.
Vorsichtsmaßnahmen
Effekton sollte nur unter strenger Abwägung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses angewendet werden:
- im ersten und zweiten Drittel der Schwangerschaft (s. a. Ziffer 14);
- während der Stillzeit (s. a. Ziffer 14);
- bei induzierbaren Porphyrien;
- bei systemischem Lupus erythematodes (SLE) sowie Mischkollagenosen (mixed connective tissue disease).
Eine besonders sorgfältige ärztliche Überwachung ist erforderlich:
- bei Magen-Darm-Beschwerden oder bei Hinweisen auf Magen- oder Darmgeschwüre oder Darmentzündungen (Colitis ulcerosa, Morbus Crohn) in der Vorgeschichte;
- bei Bluthochdruck oder Herzinsuffizienz;
- bei vorgeschädigter Niere;
- bei schweren Leberfunktionsstörungen;
- direkt nach größeren chirurgischen Eingriffen;
- bei älteren Patienten.
Patienten, die an Heuschnupfen, Nasenpolypen oder chronisch obstruktiven Atemwegserkrankungen leiden, sowie Patienten mit Überempfindlichkeit gegen andere Schmerz- und Rheumamittel aus der Gruppe der nichtsteroidalen Antiphlogistika/Analgetika, dürfen Effekton nur unter bestimmten Vorsichtsmaßnahmen (Notfallbereitschaft) und direkter ärztlicher Kontrolle anwenden, da für sie ein erhöhtes Risiko für das Auftreten allergischer Reaktionen besteht. Diese können sich äußern als Asthmaanfälle (sogenannte Analgetika-Intoleranz/Analgetika-Asthma), Quincke-Ödem oder Urtikaria.
Besondere Vorsicht ist auch geboten bei Patienten, die auf andere Stoffe allergisch reagieren, da für sie bei der Anwendung von Effekton ebenfalls ein erhöhtes Risiko für das Auftreten von Überempfindlichkeitsreaktionen besteht.
Diclofenac kann vorübergehend die Thrombozytenaggregation hemmen. Patienten mit Gerinnungsstörungen sollten daher sorgfältig überwacht werden.
Sonstige Hinweise
Bei länger dauernder Gabe von Effekton ist eine regelmäßige Kontrolle der Leberwerte, der Nierenfunktion sowie des Blutbildes erforderlich.
Bei längerem hochdosiertem, nicht bestimmungsgemäßem Gebrauch von Schmerzmitteln können Kopfschmerzen auftreten, die nicht durch erhöhte Dosen des Arzneimittels behandelt werden dürfen.
Ganz allgemein kann die gewohnheitsmäßige Einnahme von Schmerzmitteln, insbesondere bei Kombination mehrerer schmerzstillender Wirkstoffe, zur dauerhaften Nierenschädigung mit dem Risiko eines Nierenversagens (Analgetika-Nephropathie) führen.
Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Die gleichzeitige Anwendung von Effekton und Digoxin-, Phenytoin- oder Lithiumpräparaten kann den Serumspiegel dieser Arzneimittel erhöhen.
Effekton kann die Wirkung von Diuretika und Antihypertonika abschwächen.
Effekton kann die Wirkung von ACE-Hemmern abschwächen. Bei gleichzeitiger Anwendung kann weiterhin das Risiko für das Auftreten einer Nierenfunktionsstörung erhöht sein.
Die gleichzeitige Gabe von Effekton und kaliumsparenden Diuretika kann zu einer Hyperkaliämie führen, daher ist eine Kontrolle der Kaliumwerte erforderlich.
Die gleichzeitige Verabreichung von Effekton mit anderen nicht-steroidalen Antiphlogistika oder mit Glukokortikoiden erhöht das Risiko von Nebenwirkungen im Magen-Darm-Trakt.
Die Gabe von Effekton innerhalb von 24 Stunden vor oder nach Gabe von Methotrexat kann zu einer erhöhten Konzentration von Methotrexat im Blut und einer Zunahme seiner toxischen Wirkung führen.
Arzneimittel, die Probenecid oder Sulfinpyrazon enthalten, können die Ausscheidung von Diclofenac verzögern.
Bisher zeigten klinische Untersuchungen keine Wechselwirkungen zwischen Diclofenac und blutgerinnungshemmenden Mitteln. Trotzdem wird bei gleichzeitiger Therapie vorsichtshalber eine entsprechende Kontrolle des Gerinnungsstatus empfohlen.
Nichtsteroidale Antirheumatika (wie Diclofenac-Natrium) können die Nierentoxizität von Ciclosporin erhöhen.
Vereinzelt wurde über eine Beeinflussung des Blutzuckerspiegels nach Gabe von Diclofenac berichtet, die eine Dosisanpassung der antidiabetischen Medikation erforderte. Daher wird bei gleichzeitiger Therapie vorsichtshalber eine Kontrolle der Blutzuckerwerte empfohlen.
4.6 Schwangerschaft und Stillzeit
Effekton darf im letzten Drittel der Schwangerschaft nicht angewendet werden.
Effekton sollte nur unter strenger Abwägung des Nutzen-Risikoverhältnisses im ersten und zweiten Drittel der Schwangerschaft und während der Stillzeit angewendet werden.
Über die Sicherheit einer Anwendung in der Schwangerschaft liegen für den Menschen keine ausreichenden Erfahrungen vor. Da der Einfluss einer Prostaglandinsynthesehemmung auf die Schwangerschaft ungeklärt ist, sollte Diclofenac in den ersten sechs Monaten der Schwangerschaft nicht angewendet werden.
Im letzten Schwangerschaftsdrittel ist Effekton kontraindiziert. Aufgrund des Wirkungsmechanismus könnte es zu einer Hemmung der Wehentätigkeit, vorzeitigem Verschluss des Ductus arteriosus Botalli, verstärkter Blutungsneigung bei Mutter und Kind und verstärkter Ödembildung bei der Mutter kommen.
Der Wirkstoff Diclofenac und seine Abbauprodukte gehen in geringen Mengen in die Muttermilch über. Da nachteilige Folgen für den Säugling bisher nicht bekannt geworden sind, wird bei kurzfristiger Anwendung einer Unterbrechung des Stillens in der Regel nicht erforderlich sein. Wird eine längere Anwendung bzw. Einnahme höherer Dosen zur Therapie rheumatischer Erkrankungen verordnet, sollte jedoch ein frühzeitiges Abstillen erwogen werden.
4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
Da bei der Anwendung von Effekton zentralnervöse Nebenwirkungen wie Müdigkeit und Schwindel auftreten können, kann im Einzelfall die Fähigkeit zum Fahren eines Kraftfahrzeuges und/oder zum Bedienen von Maschinen eingeschränkt sein. Dies gilt in verstärktem Maße im Zusammenwirken mit Alkohol.
4.8 Nebenwirkungen
Bei den folgenden unerwünschten Arzneimittelwirkungen muss berücksichtigt werden, dass sie überwiegend dosisabhängig und interindividuell unterschiedlich sind. Insbesondere das Risiko für das Auftreten von Magen-Darm-Blutungen (Gastritiden, Erosionen, Ulcera) ist abhängig vom Dosisbereich und der Anwendungsdauer.
Gastrointestinaltrakt
Mit dem Auftreten von Magen-Darm-Beschwerden wie Übelkeit, Erbrechen und Durchfall, ebenso wie geringfügigen Magen-Darm-Blutverlusten, die in Ausnahmefällen eine Anämie verursachen können, ist sehr häufig (≥ 10 %) zu rechnen.
Häufig (≥ 1% - < 10%) kann es zu Dyspepsie, Flatulenz, Bauchkrämpfen, Inappetenz sowie zu gastrointestinalen Ulcera (unter Umständen mit Blutung und Durchbruch), gelegentlich
(≥ 0,1% - < 1%) zu Hämatemesis, Melaena oder blutigem Durchfall kommen.
Der Patient ist anzuweisen, bei Auftreten dieser Symptome das Arzneimittel abzusetzen und sofort einen Arzt aufzusuchen.
Sehr selten
(<0,01%) wurde berichtet über:
Stomatitis, Glossitis, Ösophagusläsionen,
Beschwerden im Unterbauch (z. B. blutende Colititiden oder
Verstärkung eines Morbus Crohn/einer Colitis ulcerosa),
Obstipation.
Sehr selten (<0,01%) wurde über diaphragmaartige intestinale Strikturen berichtet.
Bei Zäpfchen können häufig (≥ 1% - < 10%) lokale Reizerscheinungen, blutige Schleimabsonderungen oder schmerzhafte Defäkation auftreten.
Zentralnervensystem und Sinnesorgane
Zentralnervöse Störungen wie Kopfschmerzen, Erregung, Reizbarkeit, Müdigkeit, Benommenheit und Schwindel sind häufig (≥ 1% - < 10%) zu erwarten. Sehr selten (<0,01%) wurden Sensibilitätsstörungen, Störungen der Geschmacksempfindung, Sehstörungen (Verschwommen- oder Doppeltsehen), Ohrensausen und vorübergehende Hörstörungen, Gedächtnisstörungen, Desorientierung, Krämpfe, Angstgefühle, Alpträume, Zittern und Depressionen und andere psychotische Reaktionen mitgeteilt.
Sehr selten (<0,01%) wurde unter der Anwendung von Diclofenac die Symptomatik einer aseptischen Meningitis mit Nackensteifigkeit, Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Fieber oder Bewusstseinstrübung beobachtet. Prädisponiert scheinen Patienten mit Autoimmunerkrankungen (systemischem Lupus erythematodes, Mischkollagenosen) zu sein.
Haut
Häufig (≥ 1% - < 10%) sind Überempfindlichkeits-reaktionen wie Hautausschlag und Hautjucken beobachtet worden, gelegentlich (≥ 0,1% - < 1%) Urtikaria oder Alopezie.
Bullöse Exantheme, Ekzeme, Erytheme, Photosensibilisierung, Purpura (auch allergische Purpura) und schwere Verlaufsformen von Hautreaktionen (Stevens-Johnson-Syndrom, Lyell-Syndrom) kommen sehr selten (<0,01%) vor.
Niere
Sehr selten (<0,01%) treten Nierengewebs-schädigungen (interstitielle Nephritis, Papillen-nekrose) auf, die mit akuter Niereninsuffizienz, Proteinurie und/oder Hämaturie einhergehen können.
Sehr selten (<0,01%) kann es zu einem nephrotischen Syndrom kommen.
Die Nierenfunktion sollte daher regelmäßig kontrolliert werden.
Leber
Häufig (≥ 1% - < 10%) tritt eine Erhöhung der Serumtransaminasen auf.
Gelegentlich (≥ 0,1% - < 1%) ist mit Leberschäden zu rechnen (Hepatitis mit oder ohne Ikterus, sehr selten [<0,01%] fulminant verlaufend, auch ohne Prodromalsymptome).
Die Leberwerte sollen daher regelmäßig kontrolliert werden.
Bauchspeicheldrüse
Sehr selten (<0,01%) wurde über eine Pankreatitis berichtet.
Blut
Gelegentlich (≥ 0,1% - < 1%) kann es zu Störungen der Blutbildung kommen (Anämie, Leukopenie, Agranulozytose, Thrombozytopenie). Erste Symptome können sein: Fieber, Halsschmerzen, oberflächliche Wunden im Mund, grippeartige Beschwerden, starke Abgeschlagenheit, Nasenbluten und Hautblutungen.
Bei der Langzeittherapie sollte das Blutbild regelmäßig kontrolliert werden.
Sehr selten (<0,01%) kann es zu einer hämolytischen Anämie kommen.
Kardiovaskuläres System
Sehr selten (<0,01%) wurde berichtet über: Palpitationen, Schmerzen in der Brust und Bluthochdruck.
Sehr selten (<0,01%) kann es zu Herzinsuffizienz kommen.
Systemische Reaktionen und andere Organsysteme
Schwere Überempfindlichkeitsreaktionen sind möglich. Sie können sich äußern als: Schwellungen von Gesicht, Zunge und innerem Kehlkopf mit Einengung der Luftwege, Luftnot bis zum Asthmaanfall, Tachykardie, Blutdruckabfall bis zum bedrohlichen Schock.
Bei Auftreten einer dieser Erscheinungen, die schon bei Erstanwendung vorkommen können, ist sofortige ärztliche Hilfe erforderlich.
Sehr selten (<0,01%) wurden allergisch bedingte Vaskulitis und Pneumonitis beobachtet.
Gelegentlich (≥ 0,1% - < 1%) kann es, besonders bei Patienten mit hohem Blutdruck oder eingeschränkter Nierenfunktion, zum Auftreten von Ödemen (z. B. periphere Ödeme) kommen.
Sehr selten (<0,01%) ist im zeitlichen Zusammenhang mit der systemischen Anwendung von nicht-steroidalen Antiphlogistika eine Verschlechterung infektionsbedingter Entzündungen (z. B. Entwicklung einer nekrotisierenden Fasciitis) beschrieben worden. Dies steht möglicherweise im Zusammenhang mit dem Wirkmechanismus der nicht-steroidalen Antiphlogistika.
Wenn während der Anwendung von Effekton Zeichen einer Infektion neu auftreten oder sich verschlimmern, wird dem Patienten daher empfohlen, unverzüglich den Arzt aufzusuchen.
Es ist zu prüfen, ob die Indikation für eine antiinfektiöse/antibiotische Therapie vorliegt.
4.9 Überdosierung
a)Symptome einer Überdosierung
----------------------------
Als Symptome einer Überdosierung können
zentralnervöse Störungen wie Kopfschmerzen, Schwindel,
Benommenheit und Bewusstlosigkeit, bei Kindern auch myoklonische
Krämpfe auftreten. Des Weiteren kann es zu Bauchschmerzen, Übelkeit
und Erbrechen kommen. Ferner sind das Auftreten von
gastrointestinalen Blutungen sowie Funktionsstörungen der Leber
und der Nieren möglich.
b) Therapiemaßnahmen bei Überdosierung
-----------------------------------
Ein spezifisches Antidot existiert
nicht.
5. Pharmakologische Eigenschaften
Pharmakodynamische Eigenschaften
ATC-Code: M01AB05
Diclofenac ist ein nicht-steroidales Antiphlogistikum- Analgetikum, das sich über die Prostaglandinsynthesehemmung in den üblichen tierexperimentellen Entzündungsmodellen als wirksam erwies. Beim Menschen reduziert Diclofenac entzündlich bedingte Schmerzen, Schwellungen und Fieber. Ferner hemmt Diclofenac die ADP- und die kollageninduzierte Plättchenaggregation.
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Nach oraler Applikation der üblichen magensaftresistenten Darreichungsformen wird Diclofenac distal vom Magen vollständig resorbiert. Maximale Plasmaspiegel werden in Abhängigkeit von der Dauer der Magenpassage nach 1 - 16 Stunden, im Mittel nach 2 - 3 Stunden erreicht. Nach i.m. Gabe werden maximale Plasmaspiegel nach 10 - 20 Minuten, nach rektaler Gabe ca. nach 30 Minuten erreicht. Das oral zugeführte Diclofenac unterliegt einem deutlichen First-pass-Effekt; nur 35 - 70 % des resorbierten Wirkstoffs erreichen unverändert die posthepatische Zirkulation. Etwa 30 % des Wirkstoffs werden metabolisiert mit den Faeces ausgeschieden.
Etwa 70 % werden nach hepatischer Metabolisierung (Hydroxylierung und Konjugation) als pharmakologisch unwirksame Metaboliten renal eliminiert. Weitgehend unabhängig von der Leber- und Nierenfunktion beträgt die Eliminationshalbwertzeit ca. 2 Stunden. Die Plasmaproteinbindung beträgt etwa 99 %.
Bioverfügbarkeit
Eine im Jahr 1998 durchgeführte Bioverfügbarkeitsuntersuchung an 24 Probanden ergab im Vergleich zum Referenzpräparat:
|
Effekton 50 mg magensaft-resistente Tabletten (50 mg Diclofenac) |
Referenzpräparat (50 mg Diclofenac) |
Maximale Plasmakonzentration Cmax (ng/ml) |
1393,25 ± 541,14 |
1203,79 ± 362,83 |
Zeitpunkt der Maximalen Konzentration tmax (h) |
2,42 ± 0,69 |
2,24 ± 0,70 |
Fläche unter der Kurve AUC 0- (h x ng/ml) |
1338,81 ± 425,22 |
1288,73 ± 328,79 |
Pharmakokinetische Parameter (Angabe der arithmetischen Mittelwerte* mit Standardabweichung).
Die für die Parameter Fläche unter der Kurve (AUC) und maximale Plasmakonzentration (Cmax)zu berücksichtigenden Konfidenzintervalle (nach ANOVA und/oder ANOVAlogund/oder Wilcoxon)erfüllen ebenso wie andere Vorgaben die Bedingungen an eine positive Bioäquivalenzbeurteilung.
A bb.1Mittlere Plasmaspiegelverläufe* im Vergleich zu einem Referenzpräparat in einem Konzentrations-Zeit-Diagramm
Effekton 100 mg Retardtabletten:
Bei einer im Jahre 1993 durchgeführten Bioverfügbarkeitsstudie an 20Probanden wurden nach Einmalgabe einer Effekton 100 mg Retardtablette bzw. einer Retardzubereitung des Referenzpräparates zu 100 mg Diclofenac-Natrium folgende Parameter ermittelt:
|
Effekton 100 mg Retardtabletten (100 mg Diclofenac) |
Referenzpräparat (100 mg Diclofenac) |
Maximale Plasmakonzentration Cmax (ng/ml) |
869 ± 499 |
908 ± 533 |
Zeitpunkt der Maximalen Konzentration tmax (h) |
4,5 |
4,5 |
Fläche unter der Kurve AUC 0-24 (h x ng/ml) |
3891 ± 1554 |
4044 ± 1688 |
Pharmakokinetische Parameter (Angabe der arithmetischen Mittelwerte* mit Standardabweichung).
Die für die Parameter Fläche unter der Kurve (AUC) und maximale Plasmakonzentration (Cmax)zu berücksichtigenden Konfidenzintervalle (nach ANOVA und/oder ANOVAlogund/oder Wilcoxon)erfüllen ebenso wie andere Vorgaben die Bedingungen an eine positive Bioäquivalenzbeurteilung.
Abb.2 Mittlere Plasmaspiegelverläufe* im Vergleich zu einem Referenzpräparat in einem Konzentrations-Zeit-Diagramm
Effekton 100 mg Zäpfchen:
Bei einer im Jahre 1996 durchgeführten Bioverfügbarkeitsstudie an 24 Probanden wurden nach Einmalapplikation eines Zäpfchens Effekton 100 mg bzw. eines Zäpfchens des Referenzpräparates zu jeweils 100 mg Diclofenac-Natrium folgende Parameter ermittelt:
|
Effekton 100 mg Zäpfchen (100 mg Diclofenac) |
Referenzpräparat (100 mg Diclofenac) |
Maximale Plasmakonzentration Cmax (ng/ml) |
1920,04 ± 739,81 |
1900,96 ± 693,03 |
Zeitpunkt der Maximalen Konzentration tmax (h) |
0,60 ± 0,15 |
0,60 ± 0,25 |
Fläche unter der Kurve AUC 0- (h x ng/ml) |
2855,55 ± 689,10 |
2718,18 ± 879,04 |
Pharmakokinetische Parameter (Angabe der arithmetischen Mittelwerte* mit Standardabweichung).
Die für die Parameter Fläche unter der Kurve (AUC) und maximale Plasmakonzentration (Cmax)zu berücksichtigenden Konfidenzintervalle (nach ANOVA und/oder ANOVAlogund/oder Wilcoxon)erfüllen ebenso wie andere Vorgaben die Bedingungen an eine positive Bioäquivalenzbeurteilung.
A bb.3Mittlere Plasmaspiegelverläufe* im Vergleich zu einem Referenzpräparat in einem Konzentrations-Zeit-Diagramm
[* Da die Cmax-Werte bei den Probanden zu unterschiedlichen Zeitpunkten auftreten können, sind Differenzen zwischen dem arithmetischen Mittelwert für Cmaxder jeweiligen Tabelle und der entsprechenden graphischen Mittelwertskurve möglich.
In der graphischen Darstellung (Konzentration-Zeit-Diagramme) sind die Mittelwertskurven, die sich aus den gemessenen Einzelprofilen ergeben, abgebildet.]
5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
Toxikologische Eigenschaften
Akute Toxizität
Die Prüfung der akuten Toxizität im Tierversuch hat keine besondere Empfindlichkeit ergeben.
Vergiftungssymptome siehe Ziffer 4.9.
Chronische Toxizität
Die chronische Toxizität wurde an Ratten, Hunden
und Affen untersucht. Unterschiedlich nach Spezies traten im
toxischen Bereich Ulcerationen
im Magen-Darm-Trakt und Veränderungen im Blutbild ab Dosen über 0,5 bzw. 2,0 mg/kg auf.
Mutagenes und tumorerzeugendes Potential
In-vitro- und In-vivo-Untersuchungen zur
Mutagenität ergaben keine Hinweise auf mutagene Wirkungen des
Diclofenac. In Studien zum tumorerzeugenden Potential von
Diclofenac an Ratten und Mäusen wurden keine Hinweise auf
tumorerzeugende Effekte des Diclofenac gefunden.
Reproduktionstoxikologie
Das embryotoxische Potential von Diclofenac wurde
an 3 Tierarten (Ratte, Maus, Kaninchen) untersucht. Fruchttod und
Wachstumsretardierung traten bei Dosen im maternal-toxischen
Bereich auf. Missbildungen wurden nicht beobachtet.
Tragzeit und Dauer des Geburtsvorgangs wurden durch Diclofenac verlängert. Eine nachteilige Wirkung auf die Fertilität wurde nicht
festgestellt. Dosen unterhalb der maternaltoxischen Grenze hatten keinen Einfluss auf die postnatale Entwicklung der Nachkommen.
PHARMAZEUTISCHE ANGABEN
6.1 Hilfsstoffe
Effekton enthält die nachfolgend genannten Hilfsstoffe:
Effekton 25 mg magensaftresistente Tabletten
Effekton 50 mg magensaftresistente Tabletten
Lactose-Monohydrat, Maisstärke,
mikrokristalline Cellulose, hochdisperses Siliciumdioxid, Talkum,
Povidon, Magnesiumstearat, Methacrylsäure-Ethylacrylat-Copolymer
(Euragit L 30 D-55), Macrogol 6000, Polysorbat 60, Farbstoff E
171.
Effekton 100 mg
Retardtabletten
Hochdisperses Siliciumdioxid, Cetylstearylalkohol, Magnesiumstearat, Povidon, Sucrose, Talkum, Hypromellose, Macrogol, arabisches Gummi, Carnaubawachs, Copovidon, Farbstoffe E 171, E 172.
Effekton 100 mg Zäpfchen
Hartfett.
6.2 Inkompatibilitäten
Bisher keine bekannt.
6.3 Dauer der Haltbarkeit
Die Dauer der Haltbarkeit beträgt 3 Jahre.
Dieses Arzneimittel soll nach Ablauf des Verfalldatums nicht mehr angewendet werden.
Besondere Lagerungshinweise
Effekton 100 mg Zäpfchen sollte nicht über 25°C aufbewahrt werden.
Art und Inhalt des Behältnisses
Effekton 25 mg magensaftresistente Tabletten
20 magensaftresistente Tabletten
[N1]
50 magensaftresistente Tabletten
[N2]
100 magensaftresistente Tabletten
[N3]
Effekton 50 mg magensaftresistente
Tabletten
20 magensaftresistente Tabletten
[N1]
50 magensaftresistente Tabletten
[N2]
100 magensaftresistente Tabletten
[N3]
Effekton 100 mg
Retardtabletten
20 Retardtabletten [N1]
50 Retardtabletten [N2]
100 Retardtabletten [N3]
Effekton 100 mg Zäpfchen
10 Zäpfchen[N1]
AP 100 Zäpfchen (10 x 10)
Hinweise für die Handhabung und Entsorgung
Arzneimittel für Kinder unerreichbar aufbewahren.
PHARMAZEUTISCHER UNTERNEHMER
Teofarma Srl – Via F.lli Cervi, 8 – I 27010 Valle Salimbene, Pavia, Italien
ZULASSUNGSNUMMER
Effekton® 25/50 mg magensaftr. Tabl.: 7099.00.01/4459.00.00
Effekton® 100 mg Retardtabl.: 4459.00.01
Effekton® 100 mg Zäpfchen: 4459.01.02
DATUM DER ZULASSUNG / VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG
Effekton® 25 mg magensaftr.: 21.11.88 /25.11.98
Effekton® 50 mg magensaftr., Effekton® 100 mg Retardtabl.,
Effekton® 100 mg Zäpfchen: 21.03.84/23.03.99
STAND DER INFORMATION
Juli 2004
VERSCHREIBUNGSPFLICHTSTATUS/APOTHEKENPFLICHT
Verschreibungspflichtig.
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