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Eldisine

Gebrauchsinformation

Lesen Sie die gesamte Packungsbeilage / Gebrauchsinformation sorgfältig durch, bevor Sie mit der Einnahme / Anwendung dieses Arzneimittels beginnen.

-    Heben Sie die Packungsbeilage auf. Vielleicht möchten Sie diese später nochmals lesen.

-    Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt oder Apotheker.

-    Dieses Arzneimittel wurde Ihnen persönlich verschrieben und darf nicht an Dritte weiter gegeben werden. Es kann anderen Menschen schaden, auch wenn diese dasselbe Krankheitsbild haben wie Sie.


Die Packungsbeilage beinhaltet:

1.    Was ist ELDISINE und wofür wird es angewendet?

2.    Was müssen Sie vor der Anwendung von ELDISINE beachten?

3.    Wie ist ELDISINE anzuwenden?

4.    Welche Nebenwirkungen sind möglich?

5.    Wie ist ELDISINE aufzubewahren?

ELDISINE

5 mg Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung

Wirkstoff: Vindesinsulfat

Der arzneilich wirksame Bestandteil ist Vindesinsulfat.

30 mg Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung enthalten 5 mg Vindesinsulfat.

Die sonstigen Bestandteile sind:

Mannitol (Ph.Eur.), Natriumhydroxid (zur pH-Einstellung), Schwefelsäure 10% (zur pH-Einstellung)

1 Durchstechflasche mit 30 mg Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung ELDISINE ist in Packungen mit 1 Durchstechflasche erhältlich.

1.    Was ist ELDISINE und wofür wird es angewendet?

1.1    ELDISINE ist ein Zytostatikum (tumorhemmendes Arzneimittel) aus der Gruppe der Vinca-Alkaloide, das die die Zellteilung hemmt (Mitosehemmstoff).

1.2    von: cell pharm GmbH - Theodor-Heuss-Str. 52 - 61118 Bad Vilbel - T elefon: 0 61 01 / 30 42-0 - Telefax: 0 61 01 / 30 42-11

hergestellt von: cell pharm GmbH - Feodor-Lynen-Str. 35 - 30625 Hannover

1.3    ELDISINE wird zusammen mit anderen tumorhemmenden Arzneimitteln (Kombinationschemotherapie) angewendet bei:

•    Blutkrebs (Remissionseinleitung und Konsolidierung akuter lymphatischer Leukämie)

•    Blutkrebs (chronisch myeloische Leukämie) im Blastenschub

•    Lymphknotenkrebs nach nicht vollständigem Ansprechen auf die Therapie bzw. Wiederauftreten der Erkrankung (Morbus Hodgkin nach Versagen der Standardtherapie)

•    Lungenkrebs (lokal fortgeschrittenes oder metastasiertes nicht-kleinzelliges Bronchialkarzinom, Stadium IIIB oder IV)

•    aggressivem Lymphknotenkrebs (aggressives Non-Hodgkin-Lymphom, Stadium I und II)

2.    Was müssen Sie vor der Anwendung von ELDISINE beachten?

2.1 ELDISINE darf nicht angewendet werden:

-    bei medikamentös induzierter erheblicher Verminderung bestimmter weißer Blutzellen oder der Blutplättchen (Granulozytopenie, Thrombozytopenie).

-    bei schweren bakteriellen Infektionen.

-    bei neuraler Muskelatrophie (Muskelschwund) mit segmentaler Entmarkung (demyelinisierende Form des Charcot-Marie-Tooth-Syndroms).

-    wenn Sie überempfindlich (allergisch) gegenüber dem arzneilich wirksamen Bestandteil oder einem der sonstigen Bestandteile von ELDISINE sind.

-    ELDISINE darf keinesfalls intrathekal (in die Rückenmarkflüssigkeit) gegeben werden, da diese Anwendungsart tödliche Folgen hat.

2.2    Besondere Vorsicht bei der Anwendung von ELDISINE ist erforderlich:

-    bei Leberfunktionsstörungen wegen der überwiegend in der Leber stattfindenden Verstoffwechselung von Vindesin.

-    da ELDISINE Patienten nicht gegeben werden sollte, die eine Strahlentherapie erhalten, bei der das Bestrahlungsfeld die Leber einschließt.

-    da ELDISINE keinesfalls in die Rückenmarkflüssigkeit verabreicht werden darf, weil diese Anwendungsart tödliche Folgen hat!

-    da bei versehentlicher paravenöser Injektion (Injektion neben eine Vene) lokale Entzündungen und Venenentzündungen bis zu schweren Gewebsnekrosen auftreten können.

-    da es zu schweren Reizerscheinungen bis zu Hornhautgeschwüren kommen kann, wenn ELDISINE in die Augen gelangt.

Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung:

Vor jeder Dosis sollte das Blutbild bestimmt werden. Bei Leukozytopenie oder irgendwelchen infektiösen Komplikationen ist die nächste Dosis erst nach sorgfältiger Beurteilung des Falles zu injizieren.

Bei Hirnmetastasen ist die vorbeugende Gabe eines Antiepileptikums anzuraten.

a.    Schwangerschaft

Vindesinsulfat kann erbgutschädigend und fruchtschädigend wirken.

Vindesinsulfat sollte während einer Schwangerschaft nicht angewendet werden. Bei vitaler (lebensnotwendiger) Indikation zur Behandlung einer schwangeren Patientin sollte eine medizinische Beratung über das mit der Behandlung verbundene Risiko von schädigenden Wirkungen für das Kind erfolgen. Frauen dürfen während einer Behandlung mit Vindesinsulfat und bis zu 6 Monate danach nicht schwanger werden. Tritt während der Behandlung eine Schwangerschaft ein, so ist die Möglichkeit einer genetischen Beratung zu nutzen.

Männern, die mit Vindesinsulfat behandelt werden, wird empfohlen, während der Behandlung und bis zu 6 Monate danach kein Kind zu zeugen und sich vor Therapiebeginn wegen der Möglichkeit einer dauerhaften Unfruchtbarkeit nach einer Therapie mit Vindesinsulfat über die Möglichkeit einer Spermakonservierung beraten zu lassen.

b.    Stillzeit

Während der Behandlung darf nicht gestillt werden

c.    Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen

Vindesinsulfat kann durch Nebenwirkungen am Nervensystem und im Magen-Darm-Bereich zu einer Beeinträchtigung der Fahrtauglichkeit oder der Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen führen.

2.3    Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln

Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen / anwenden bzw. vor kurzem eingenommen / angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.

Die Wirkung von ELDISINE kann bei gleichzeitiger Behandlung mit nachfolgend genannten Arzneistoffen bzw. Präparategruppen beeinflußt werden:

Verstärkung der Wirkung oder der Nebenwirkungen von ELDISINE durch:

-    Potentiell neurotoxische Medikamente: erhöhte Neurotoxizität (Nervenschädigung).

-    Bestrahlung: erhöhte periphere Neurotoxizität.

-    Cytochrom P450 Isoenzym CYP3A Hemmstoffe, z.B. Itraconazol, Ciclosporin, Calciumantagonisten (speziell Nifedipin): früher einsetzende oder verstärkte Nebenwirkungen.

-    L-Asparaginase: ELDISINE muß 12 - 24 Stunden vor der L-Asparaginase gegeben werden, da sonst eine verminderte Ausscheidung von Vindesin durch die Leber mit kumulativer Toxizität (Zunahme der Schädigung) auftreten kann.

-    Mitomycin: eine Kombinationsbehandlung sollte nicht erfolgen, da es dabei zu ausgeprägtem Bronchospasmus (Bronchialkrampf) und akuter Atemnot kommen kann.

-    Zytostatika: verstärkte Nebenwirkungen

Die Wirkung nachfolgend genannter Arzneistoffe bzw. Präparategruppen kann bei gleichzeitiger Behandlung mit ELDISINE beeinflußt werden:

Abschwächung der Wirkung von:

-    Phenytoin: Beeinträchtigung der Krampfanfallprophylaxe. Eine Dosisanpassung sollte aufgrund regelmäßiger Blutspiegelbestimmungen erfolgen.

-    Vakzine (Impfstoffe): vermindertes Ansprechen auf die jeweiligen Vakzine.

Verstärkung der Wirkung oder der Nebenwirkungen von:

-    Vakzine (Impfstoffe): Gefahr einer Impfschädigung.

Wegen der immunsuppressiven Effekte von Chemotherapien, die auch Vindesinsulfat beinhalten, ist mit einem verminderten Ansprechen auf die jeweiligen Vakzine zu rechnen und bei Lebenvakzinen besteht die Gefahr einer Impfschädigung. Der Zeitraum bis zum Auftreten einer adäquaten Immunantwort nach Chemotherapie kann, in Abhängigkeit von der Art der Chemotherapie und der malignen Grunderkrankung, 3 Monate bis 1 Jahr betragen.

3. Wie ist ELDISINE anzuwenden?

3.1    Art der Anwendung:

Die Anwendung von Vindesinsulfat sollte nur durch oder unter der Aufsicht von erfahrenen Onkologen erfolgen.

ELDISINE darf nur intravenös angewendet werden. Die Injektion sollte über einen Zeitraum von 1-3 Minuten erfolgen.

ELDISINE Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung kann in Wasser für Injektionszwecke, Glukoselösung oder 0,9%ige Natriumchloridlösung gelöst werden. ELDISINE sollte nicht mit Lösungen verdünnt werden, die den pH-Wert über den Bereich von 3,5 - 5,5 hinaus erhöhen bzw. erniedrigen und nicht mit anderen Medikamenten gemischt werden.

Die Konzentration der Lösung sollte 1 mg Vindesinsulfat/ml betragen.

3.2    Dosierung:

Die Dosis ist der Indikation, dem angewandten Kombinationschemotherapieplan und dem Zustand des Patienten individuell anzupassen.

Bei normaler Knochenmarkfunktion beträgt die übliche Dosis für Kinder 4 mg Vindesinsulfat/m2 Körperoberfläche i.v. und für Erwachsene 3 mg Vindesinsulfat/mKörperoberfläche i.v. einmal wöchentlich.

Die maximale Gesamtdosis ist 4 mg/m2 Körperoberfläche i.v./Woche.

Bei Kindern mit Leukämie wurde auch folgendes Schema angewandt: 2 mg Vindesinsulfat/m2 Körperoberfläche/Tag werden an zwei aufeinanderfolgenden Tagen i.v. injiziert. Nach 5-7 therapiefreien Tagen wird der Zyklus wiederholt.

Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion

Bei Patienten mit einem direkten Serumbilirubin über 3 mg/100 ml wird eine Reduktion der Vindesin-Dosis um 50% empfohlen.

Über die Dauer der Anwendung entscheidet der behandelnde Arzt unter Berücksichtigung der Indikation, des angewandten Kombinationschemotherapieplanes und des Zustandes des Patienten.

Hinweise für die Handhabung

Beim Umgang mit Vindesinsulfat muß Schutzkleidung getragen werden.

Haut- und Schleimhautkontakte sind zu vermeiden (Handschuhe tragen!). Wenn Vindesinsulfat mit der Haut, Schleimhaut oder den Augen in Berührung kommt, muß sofort gründlich mit Wasser gespült werden. Zur Reinigung der Haut kann Seife verwendet werden.

Die Empfehlungen „Sichere Handhabung von Zytostatika“ des Merkblattes M620 der Berufsgenossenschaft Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege sollten beachtet werden.

3.3 Wenn Sie eine größere Menge ELDISINE erhalten haben, als Sie sollten:

Nebenwirkungen von ELDISINE sind zumeist dosisabhängig, daher muß bei Überdosierung mit verstärktem Auftreten unerwünschter Begleiterscheinungen gerechnet werden. Da ein spezifisches Gegenmittel nicht bekannt ist, sind unterstützende (symptomatische) therapeutische Maßnahmen notwendig.

Zu diesen Maßnahmen zählen:

1.    Verhütung von Nebenwirkungen, die von Störungen der Sekretion des antidiuretischen Hormons herrühren.

Dazu gehören Einschränkung der Flüssigkeitsaufnahme und evtl. die Anwendung eines auf die Henle-Schleife und die Funktion des distalen Tubulus wirkenden Diuretikums.

2.    Gabe eines Antikonvulsivums für mindestens eine Woche nach der Überdosierung.

3.    Maßnahmen zur Vorbeugung und Behandlung eines Darmverschluß.

4.    Überwachung des Kreislaufsystems.

5.    Tägliches Blutbild, um den Transfusionsbedarf zu erkennen.

Therapie bei versehentlicher intrathekaler Gabe (Einspritzen in die Rückenmarkflüssigkeit) Eine versehentliche intrathekale Gabe hat eine aufsteigende Lähmung zur Folge, die zum Tode führt.

Bei einer sehr kleinen Anzahl Patienten konnte eine lebensbedrohliche Lähmung und anschließender Tod verhindert werden. Es kam allerdings zu schwerwiegenden neurologischen Folgeerscheinungen und nur begrenzter späterer Erholung.

Aufgrund der veröffentlichten Behandlung dieser überlebenden Fälle, die das verwandte Vinca-Alkaloid Vincristin betrafen, sollte nach einer versehentlichen intrathekalen Gabe von ELDISINE sofort mit der folgenden Behandlung begonnen werden:

1.    Über den initialen lumbalen Zugang soviel Rückenmarkflüssigkeit, wie risikolos möglich, entfernen.

2.    Einbringen eines Epiduralkatheters in den Subarachnoidalraum über den Intervertebralraum oberhalb des initialen lumbalen Zugangs und Spülung der Zerebrospinalflüssigkeit mit Ringer-Laktat-Lösung.

Frischplasma (fresh frozen plasma) sollte angefordert werden. Sobald es zur Verfügung steht, sollte die Ringer-Laktat-Lösung mit 25 ml Frischplasma pro Liter versetzt werden.

3.    Einbringen eines intraventrikulären Drain oder Katheter durch einen Neurochirurgen und Fortsetzung der Spülung der Zerebrospinalflüssigkeit, wobei Flüssigkeit durch den lumbalen Zugang entfernt wird, der mit einem geschlossenen Drainage-System verbunden ist. Ringer-Laktat-Lösung wird kontinuierlich infundiert, 150 ml/Stunde bzw. 75 ml/Stunde, nachdem Frischplasma hinzugefügt wurde.

Die Geschwindigkeit der Infusion sollte so angepaßt werden, daß die ProteinKonzentration in der Zerebrospinalflüssigkeit 150 mg/dl beträgt.

Folgende Maßnahmen wurden zusätzlich angewandt, ohne daß ihr Nutzen unmittelbar bewiesen ist:

Eine Infusion von 10 g Glutaminsäure über 24 Stunden, gefolgt von einer täglichen oralen Gabe von 3 x 500 mg Glutaminsäure für die Dauer von 3 Monaten.

100 mg Folinsäure als Bolus-Injektion, gefolgt von einer 24stündigen Infusion von 25 mg Folinsäure/Stunde, anschließend 4 x 25 mg Folinsäure i.v./Tag für eine Woche.

50 mg Pyridoxin wurden alle 8 Stunden über 30 Minuten intravenös infundiert.

Therapie bei versehentlicher paravenöser Injektion (Injektion neben eine Vene)

Bei einer versehentlichen Paravasation ist die Injektion sofort zu stoppen. Die lokale Injektion von Hyaluronidase und Anwendung von mäßiger Wärme an der betroffenen Stelle tragen zur Verteilung der in das Gewebe gelangten Lösung bei.

4. Welche Nebenwirkungen sind möglich?

Wie alle Arzneimittel kann ELDISINE Nebenwirkungen haben.

Die unter der Behandlung mit ELDISINE auftretenden Nebenwirkungen sind häufig dosisabhängig und in der Regel heilbar.

Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrundegelegt:

Sehr häufig:

mehr als 1 von 10 Behandelten

Häufig:

weniger als 1 von 10, aber mehr als 1 von 100 Behandelten

Gelegentlich:

weniger als 1 von 100, aber mehr als 1 von 1000 Behandelten

Selten:

weniger als 1 von 1000, aber mehr als 1 von 10.000 Behandelten

Sehr selten:

weniger als 1 von 10.000 Behandelten, einschließlich Einzelfälle

4.1 Nebenwirkungen

Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems

Sehr häufig: Verminderung von bestimmten weißen Blutkörperchen (Leukopenie, Granulozytopenie).

Häufig: Verminderung oder Erhöhung von Blutplättchen (Thrombozytopenie, Thrombozytose).

Die Verminderung der Leukozyten ist gewöhnlich der dosisbegrenzende Faktor.

Bei einer Dosierung von einer Bolus-Injektion pro Woche kam es im allgemeinen nicht zu einer Verminderung der Blutplättchen, jedoch bei anderen Dosierungsplänen und bei Patienten mit vorbestehender Knochenmarkschädigung. Eine Erhöhung der Blutplättchen wurde bei Patienten beobachtet, bei denen Vindesin eine Granulozytopenie hervorrief.

Endokrine Erkrankungen

Selten wird das Syndrom einer gestörten Sekretion des antidiuretischen Hormons (SIADH) beobachtet. Es kommt dabei zu einer erhöhten Natriumausscheidung und erniedrigten Blutnatriumwerten.

Einschränkung der Flüssigkeitsaufnahme bessert die Hyponatriämie und den renalen Natriumverlust.

Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen

Aufgrund der gastrointestinalen Nebenwirkungen tritt sehr häufig Appetitlosigkeit auf. Erkrankungen des Nervensystems

Sehr häufig: Mißempfindungen, insbesondere Taubheit der Finger- und Zehenspitzen, Verlust der tiefen Sehnenreflexe.

Häufig: periphere Nervenentzündungen, Störungen der Bewegungskoordination, Muskelschmerzen, Kopfschmerzen, Depressionen, Krämpfe, Schwindel.

Gelegentlich: Kieferschmerzen, Hängefuß, Lähmungen, teilweise oder vollständige Taubheit. Selten: Gleichgewichtsstörungen.

Es wurden auch Gliederschmerzen berichtet.

Bei einigen Patienten wurden Krämpfe, häufig zusammen mit Bluthochdruck beobachtet, bei Kindern auch Krämpfe mit anschließender Bewußtlosigkeit.

Nach Behandlung mit Vinca-Alkaloiden wurde über Schäden des achten Hirnnervs, die sowohl Gleichgewichts- wie auch Hörorgan betroffen haben, berichtet. Dabei kann es zu teilweiser oder vollständiger Taubheit kommen, die vorübergehend oder bleibend sein kann. Außerdem können Gleichgewichtsstörungen einschließlich Schwindel und Augenzittern auftreten.

Besondere Vorsicht ist angebracht bei der Kombination von ELDISINE mit anderen gehörschädigenden Substanzen wie z.B. Cisplatin.

Augenerkrankungen

Über Rindenblindheit bei Patienten, die Vindesin in Kombination mit weiteren Chemotherapeutika erhielten, wurde berichtet. Die Beteiligung des Vindesins an dieser Reaktion ist unklar.

Herzerkrankungen

Sehr selten wurde bei Patienten mit vorausgegangener Bestrahlung des mittleren Brustraums im Zusammenhang mit Zytostatika-Kombinationen, die Vindesin enthalten, über Erkrankungen der Koronararterien und Herzinfarkt berichtet.

Gefäßerkrankungen

Erhöhung oder Erniedrigung des Blutdruckes.

Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums Gelegentlich: Atemnot.

Selten: Krampf der Bronchialmuskeln (Bronchospasmus).

Es wurde über ausgeprägten Bronchospasmus und akute Atemnot nach Injektion von Vinca-Alkaloiden berichtet, im allgemeinen im Rahmen einer Kombinationsbehandlung mit Mitomycin. Diese Reaktionen können im zeitlichen Zusammenhang mit der Gabe von Vindesinsulfat, aber auch verzögert auftreten (siehe auch „Wechselwirkungen“).

Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts Sehr häufig: Verstopfung, Übelkeit, Erbrechen.

Häufig: Krämpfe im Bauchraum, Geschwür (Ulzeration) der Mundschleimhaut, Durchfall. Gelegentlich: Darmverschluß.

Es wurden auch Darmnekrosen und/oder Darmperforationen beobachtet.

Erkankungen der Haut und des Unterhautgewebes

Sehr häufig tritt Haarausfall auf, der sich in der Regel zurückbildet.

Fleckiger (makulöser) Hautausschlag wird häufig beobachtet.

Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen Häufig: Allgemeine Schmerzen der Skelettmuskulatur.

Erkrankungen der Nieren und Harnwege

Gelegentlich: erhöhtes Harnvolumen (Polyurie), erschwerte Blasenentleerung (Dysurie) und Harnverhaltung.

Wie bei allen Behandlungen mit Zytostatika kann es auch nach Vindesinsulfat-Gabe zu einer akuten Nierenschädigung infolge eines erhöhten Serumharnsäurespiegels kommen.

Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse

Vindesinsulfat kann bei Männern und Frauen zu Unfruchtbarkeit (Fehlen reifer Spermien oder Ausbleiben der Monatsblutung) führen. Abhängig vom Alter der Patienten und von der Gesamtdosis ist eine Reversibilität der Effekte auf die Fertilität möglich.

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort Sehr häufig: Unwohlsein, Schwäche, Fieber.

Häufig: Frösteln, Reaktionen an der Injektionsstelle.

Es wurden auch Schmerzen im Bereich des Tumors beobachtet.

Bei versehentlicher Anwendung von ELDISINE außerhalb der Vene (paravenöse Injektion) können lokale Entzündungen und Venenentzündungen bis zu schweren Gewebsnekrosen auftreten. Die Heilung derartiger Wunden kann mehrere Wochen dauern und von starken Schmerzen begleitet sein. Die Beschwerden können nach Abheilung fortbestehen.

Meldung von Nebenwirkungen

Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Gebrauchsinformation angegeben sind. Sie können Nebenwirkungen auch direkt anzeigen:

Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte Abt. Pharmakovigilanz Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3 D-53175 Bonn Website: www.bfarm.de

Indem Sie Nebenwirkungen melden, können Sie dazu beitragen, dass mehr Informationen über die Sicherheit dieses Arzneimittels zur Verfügung gestellt werden.

5. Wie ist ELDISINE aufzubewahren?

Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren.

Sie dürfen das Arzneimittel nach dem auf dem Etikett und der Faltschachtel angegebenen Verfallsdatum nicht mehr verwenden.

Hinweise auf Haltbarkeit nach Anbruch oder Zubereitung Nach Anbruch Rest verwerfen.

Die chemische und physikalische Stabilität der gebrauchsfertigen Zubereitung nach Herstellung mit Wasser für Injektionszwecke oder 0,9%iger Natriumchloridlösung wurde bei lichtgeschützter Lagerung bei +2°C bis +8°C für 30 Tage nachgewiesen.

Aus mikrobiologischer Sicht sollte die Zubereitung sofort verwendet werden. Wenn die gebrauchsfertige Zubereitung nicht sofort verwendet wird, ist der Anwender für die Dauer und die Bedingungen der Aufbewahrung verantwortlich. Sofern die Herstellung der gebrauchsfertigen Zubereitung nicht unter kontrollierten und validierten aseptischen Bedingungen erfolgt, ist diese nicht länger als 24 Stunden bei +2°C bis +8°C aufzubewahren.

Aufbewahrungsbedingungen ELDISINE im Kühlschrank lagern.

Die Durchstechflasche im Umkarton aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen. Stand der Information: Mai 2015

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