Elovent Twisthaler 400 Mikrogramm Pulver Zur Inhalation
alt informationenWortlaut der für die Fachinformation vorgesehenen Angaben
Fachinformation
1. Bezeichnung der Arzneimittel
Asmanex Twisthaler 200 Mikrogramm Pulver zur Inhalation
Asmanex Twisthaler 200 Mikrogramm Pulver zur Inhalation
2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung
Elovent Twisthaler 200 Mikrogramm:
Jede abgegebene Dosis enthält 200 Mikrogramm Mometasonfuroat.
Elovent Twisthaler 400 Mikrogramm:
Jede abgegebene Dosis enthält 400 Mikrogramm Mometasonfuroat.
Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe
Abschnitt 6.1.
3. Darreichungsform
Pulver zur Inhalation
Weiße bis cremefarbige Pulveragglomerate.
4. Klinische Angaben
4.1 Anwendungsgebiete
Zur regelmäßigen Behandlung, um anhaltendes Asthma bronchiale zu kontrollieren.
4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
Dieses Präparat darf nur zur Inhalation verwendet werden.
Zur Anwendung bei erwachsenen und jugendlichen Patienten ab 12 Jahren.
Die Dosierungsempfehlungen hängen von der Schwere des Asthma bronchiale ab (siehe unter "Kriterien").
Patienten mit anhaltendem milden bis mittelschweren Asthma bronchiale: Die empfohlene Initialdosis für die meisten dieser Patienten ist 400 Mikrogramm einmal täglich. Daten deuten darauf hin, dass eine bessere Asthmakontrolle bei einer einmal täglichen Gabe am Abend erreicht wird. Bei einigen Patienten wird mit einer Dosierung von
400 Mikrogramm täglich, die in zwei geteilten Dosen gegeben wird (200 Mikrogramm zweimal täglich) eine bessere Kontrolle erzielt.
Die Dosierung von Elovent Twisthaler ist auf den Patienten individuell abzustimmen und auf die niedrigste Dosis zu titrieren, bei der eine effektive Kontrolle des Asthma bronchiale aufrechterhalten wird. Bei einigen Patienten kann eine reduzierte Dosis von 200 Mikrogramm einmal täglich, am Abend gegeben, eine wirksame Erhaltungsdosis darstellen.
Patienten mit schwerem Asthma bronchiale: Die empfohlene Initialdosis beträgt 400 Mikrogramm zweimal täglich; diese Dosis ist die empfohlene Höchstdosis. Wenn die Symptome unter Kontrolle sind, ist Elovent Twisthaler auf die niedrigste Wirkdosis zu titrieren.
Elovent wird bei Patienten, die unter schwerem Asthma bronchiale leiden und vorher orale Kortikosteroide erhalten haben, initial begleitend zur üblichen Erhaltungsdosis des systemischen Kortikosteroids des Patienten angewendet. Nach ca. einer Woche kann mit der schrittweisen Entwöhnung des systemischen Kortikosteroids begonnen werden, indem die Tagesdosis oder die alle zwei Tage angewendete Dosis reduziert wird. Die nächste Reduktion erfolgt entsprechend dem Ansprechen des Patienten im Abstand von ein bis zwei Wochen. In der Regel darf die Tagesdosis von Prednison bzw. seinem Äquivalent um nicht mehr als 2,5 mg schrittweise gesenkt werden. Es wird dringend zu einer langsamen Entwöhnung geraten. Während der Entwöhnungsphase von oralen Kortikosteroiden müssen die Patienten engmaschig hinsichtlich des Auftretens von Anzeichen eines instabilen Asthma bronchiale, einschließlich objektiver Parameter der Atemwegsfunktion, und hinsichtlich einer Nebennierenrindeninsuffizienz (siehe 4.4) überwacht werden.
Der Patient sollte darüber unterrichtet werden, dass Elovent Twisthaler nicht zur Anwendung "nach Bedarf" als eine Entlastungsmedikation zur Behandlung akuter Symptome bestimmt ist und dass dieses Arzneimittel regelmäßig genommen werden muss, um den therapeutischen Nutzen aufrechtzuerhalten, auch wenn er oder sie symptomfrei ist.
Kriterien:
Mildes Asthma bronchiale: Auftreten der Symptome > 1mal pro Woche, aber < 1mal pro Tag; Exazerbationen können Aktivität und Schlaf beeinflussen; nächtliche Asthmasymptomatik > 2mal pro Monat; PEF oder FEV1 80 % des Sollwertes, Variabilität 20 – 30 %.
Mittelschweres Asthma bronchiale: Symptome treten täglich auf; Exazerbationen beeinflussen Aktivität und Schlaf; nächtliche Asthmasymptomatik > 1mal pro Woche; tägliche Anwendung von kurzwirkenden Beta2-Sympathomimetika; PEF oder FEV1 > 60 - < 80 % des Sollwertes, Variabilität > 30 %.
Schweres Asthma bronchiale: Anhaltende Symptome; häufige Exazerbationen; häufige nächtliche Asthmasymptomatik; körperliche Aktivität ist durch Asthmasymptome eingeschränkt; PEF oder FEV1 60 % des Sollwertes, Variabilität > 30 %.
Spezielle Patientengruppen
Kinder unter 12 Jahren: Für eine Empfehlung zur Anwendung bei Kindern unter 12 Jahren liegen keine klinischen Daten vor.
Geriatrische Patienten über 65 Jahren: Es ist keine Dosisanpassung erforderlich.
Der Patient ist in die korrekte Anwendung des Inhalators einzuweisen (siehe unten).
Art der Anwendung
Patienten sollten während der Inhalation des Arzneimittels in aufrechter Position sein.
Vor dem Abnehmen der Schutzkappe ist sicherzustellen, dass die Dosisanzeige und der Pfeil auf der Schutzkappe aufeinander ausgerichtet sind. Der Inhalator kann durch Entfernung der weißen Schutzkappe geöffnet werden, während der Inhalator aufrecht gehalten wird (das pinkfarbene bzw. rotbraune Teil muss sich unten befinden), das Unterteil gehalten und die Schutzkappe gegen den Uhrzeigersinn gedreht wird. Die Dosisanzeige (Fenster) zählt jeweils um eins rückwärts. Der Patient ist anzuweisen, den Inhalator in den Mund zu nehmen, die Lippen um das Mundstück zu schließen und schnell und tief einzuatmen. Daraufhin wird der Inhalator aus dem Mund genommen, und der Atem wird für ca. 10 Sekunden oder so lange wie angenehm angehalten. Der Patient darf nicht durch den Inhalator ausatmen. Um den Inhalator zu schließen, während er aufrecht gehalten wird, ist die Schutzkappe nach jeder Inhalation unverzüglich wieder aufzusetzen. Die nächste Dosis wird geladen, indem die Schutzkappe im Uhrzeigersinn gedreht und dabei vorsichtig heruntergedrückt wird, bis ein Klicken hörbar und die Schutzkappe vollständig geschlossen ist. Der Pfeil auf der Schutzkappe ist genau auf das Dosisanzeigefenster ausgerichtet. Den Patienten ist anzuraten, den Mund nach jeder Inhalation auszuspülen und das Wasser auszuspucken. Dies hilft, das Risiko einer Candidose zu verringern.
Die Digitalanzeige wird anzeigen, wann die letzte Dosis abgegeben wurde; nach Dosis 01 wird auf der Dosisanzeige 00 angezeigt, und die Schutzkappe wird geschlossen. Dann muss das Gerät entsorgt werden. Der Inhalator ist stets an einem sauberen, trockenen Ort aufzubewahren. Das Äußere des Mundstücks kann mit einem trockenen Tuch oder Lappen gereinigt werden; den Inhalator nicht waschen, nicht mit Wasser in Berührung bringen.
Detaillierte Anweisungen siehe Packungsbeilage.
4.3 Gegenanzeigen
Überempfindlichkeit (Allergie) gegenüber dem arzneilich wirksamen Bestandteil, Milchprotein oder dem sonstigen Bestandteil Lactose (siehe 6.1sonstige Bestandteile).
4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Im Rahmen der klinischen Prüfungen trat bei einigen Patienten eine Candidose (Soor) des Mundraums auf, die mit der Anwendung dieser Arzneimittelklasse assoziiert ist. Diese Infektion kann eine entsprechende Antimykotika-Therapie und bei manchen Patienten das Absetzen von Elovent Twisthaler erforderlich machen (siehe 4.8).
Es können systemische Wirkungen von inhalativen Kortikosteroiden auftreten, insbesondere bei Verordnung höherer Dosen über längere Zeiträume. Die Wahrscheinlichkeit des Auftretens dieser Wirkungen ist jedoch weitaus geringer als bei oralen Kortikosteroiden. An möglichen systemischen Wirkungen können Nebennierenrindensuppression, Wachstumsverzögerung bei Kindern und Jugendlichen, Abnahme des Knochenmineralgehalts, Katarakte und Glaukom auftreten. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass die Dosis des inhalativen Kortikosteroids auf die niedrigste Dosis titriert wird, bei der eine wirksame Asthmakontrolle aufrechterhalten wird.
Besondere Vorsicht ist bei Patienten erforderlich, die von systemisch wirksamen Kortikosteroiden auf zu inhalierendes Mometasonfuroat umgestellt werden, da bei Asthmapatienten Todesfälle infolge einer Nebennierenrindeninsuffizienz während und nach der Umstellung von systemischen Kortikosteroiden auf inhalative Kortikosteroide mit einer geringeren systemischen Verfügbarkeit aufgetreten sind. Nach der Entwöhnung von systemischen Kortikosteroiden dauert es einige Monate, bis die Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrinden (HPA)-Achsenfunktion wiederhergestellt ist.
Während der Dosisreduktion kann es bei einigen Patienten trotz Aufrechterhaltung oder sogar Besserung der Lungenfunktion zu Entwöhnungssymptomen von der systemischen Kortikosteroid-Therapie, wie Gelenk- und/oder Muskelschmerzen, Mattigkeit und depressiver Verstimmung kommen. Solche Patienten sollten ermutigt werden, die Therapie mit Elovent Twisthaler beizubehalten und die Entwöhnung von den systemischen Kortikosteroiden fortzusetzen, sofern keine objektiven Anzeichen einer Nebennierenrindeninsuffizienz vorliegen. Bei Anhaltspunkten für eine Nebennierenrindeninsuffizienz ist die Dosis der systemischen Kortikosteroide vorübergehend zu erhöhen, und die Entwöhnung ist daraufhin langsamer fortzusetzen.
In Stressphasen wie Trauma, Operation oder Infektion, oder nach einem schweren Asthmaanfall benötigen Patienten, die von systemischen Kortikosteroiden umgestellt werden, eine zusätzliche Therapie mit einem kurzen Zyklus systemischer Kortikosteroide, die mit dem Abklingen der Symptome allmählich wieder reduziert wird.
Diese Patienten sollten einen Vorrat an oralen Kortikosteroiden und einen Ausweis bei sich tragen, der auf ihre Notwendigkeit und die empfohlene Dosierung von systemischen Kortikosteroiden in Stressphasen hinweist. Die Nebennierenrindenfunktion, insbesondere die frühmorgendlichen Plasmakortisolwerte, sollten in regelmäßigen Abständen überwacht werden.
Bei der Umstellung von Patienten von einer systemischen Kortikosteroidtherapie auf Elovent Twisthaler Pulver zur Inhalation kann es zum Wiederauftreten von vorbestehenden allergischen Erkrankungen kommen, die durch die systemische Kortikosteroid-Therapie unterdrückt wurden. In diesem Fall sollte eine symptomatische Therapie erfolgen.
Mometasonfuroat wird nicht als Bronchospasmolytikum angesehen und ist nicht zur raschen Linderung eines Bronchospasmus oder Asthmaanfalls angezeigt; die Patienten sind also anzuweisen, für den Bedarfsfall stets einen geeigneten kurzwirkenden Bronchospasmolytikum-Inhalator bereitzuhalten.
Die Patienten sind anzuweisen, sich unverzüglich an ihren Arzt zu wenden, wenn während der Behandlung mit diesem Präparat Asthma-Symptomatiken nicht auf Bronchospasmolytika ansprechen oder wenn der exspiratorische Spitzenfluss sinkt. Das kann ein Zeichen für eine Verschlechterung des Asthma bronchiale sein. Während dieser Episoden kann eine systemische Kortikosteroid-Therapie erforderlich sein. Bei diesen Patienten kann eine Dosistitration auf die maximal empfohlene Erhaltungsdosis des inhalierten Mometasonfuroats in Erwägung gezogen werden.
Die Anwendung von Elovent Twisthaler ermöglicht in vielen Fällen eine Kontrolle der Asthmasymptome bei einer geringeren Suppression der HPA-Achsenfunktion als mit Prednison in therapeutisch äquivalenten oralen Dosen. Obwohl Mometasonfuroat in der empfohlenen Dosierung eine niedrige systemische Bioverfügbarkeit aufweist, wird es in den Kreislauf resorbiert und kann in höheren Dosierungen systemisch wirksam sein. Um das Auftreten einer möglichen Suppression der HPA-Achse begrenzt zu halten, dürfen die für dieses Präparat empfohlenen Dosierungen nicht überschritten werden und müssen bei jedem einzelnen Patienten auf die niedrigste Wirkdosis titriert werden.
Wie bei der Anwendung anderer inhalativer Antiasthmatika kann ein Bronchospasmus auftreten, wobei das Giemen unmittelbar nach der Dosisgabe zunimmt. Bei Auftreten eines Bronchospasmus nach der Anwendung des Elovent Twisthaler sollte unverzüglich eine Therapie mit einem schnellwirkenden inhalativen Bronchospasmolytikum erfolgen; der Patient ist also anzuweisen, stets ein geeignetes inhalatives Bronchospasmolytikum bereitzuhalten. In solchen Fällen wird die Therapie mit Elovent Twisthaler sofort abgesetzt und eine alternative Behandlung eingeleitet.
Es liegen keine Anhaltspunkte dafür vor, dass die Anwendung dieses Präparats in höheren als den empfohlenen Dosierungen seine Wirksamkeit erhöht.
Bei einer Anwendung von Elovent Twisthaler bei Patienten mit einer unbehandelten aktiven oder einer ruhenden tuberkulösen Infektion des Respirationstraktes, bei unbehandelten Pilz-, Bakterien-, systemischen Virusinfektionen oder einem Herpes simplex des Auges ist Vorsicht geboten, wenn überhaupt eine Anwendung erfolgt.
Patienten, die Kortikosteroide oder sonstige Immunsuppressiva erhalten, sind vor dem Risiko einer Exposition gegenüber bestimmten Infektionen (z.B. Varicella, Masern) zu warnen und anzuweisen, im Falle einer Exposition den Arzt zu konsultieren. Bei Kindern ist dies besonders wichtig.
Bei Kindern und Jugendlichen kann es infolge einer unzureichenden Kontrolle von chronischen Krankheiten, wie des Asthma bronchiale, oder infolge der Therapie mit Kortikosteroiden zu einer verminderten Wachstumsgeschwindigkeit kommen. Die Ärzte werden angewiesen, das Wachstum bei Jugendlichen, die Kortikosteroide, auf welchem Applikationsweg auch immer, erhalten, engmaschig zu überwachen und den Nutzen der Kortikosteroid-Therapie und der Asthmakontrolle gegen die Möglichkeit einer Wachstumssuppression abzuwägen, wenn bei einem Jugendlichen eine Wachstumsverzögerung vorzuliegen scheint.
Bei einer Wachstumsverzögerung ist zu überprüfen, ob die Dosierung der inhalativen Kortikosteroide gesenkt werden kann; wenn möglich, auf die niedrigste Dosis, mit der eine wirksame Symptomkontrolle erzielt wird. Darüber hinaus ist eine Überweisung des Patienten an einen pädiatrischen Lungenfacharzt in Erwägung zu ziehen.
Bei Anwendung von inhalativen Kortikosteroiden besteht die Möglichkeit einer klinisch relevanten Nebennierenrinden-Suppression, insbesondere nach der Therapie über längere Zeiträume mit höheren als den empfohlenen Dosen. Das sollte in Stressphasen oder bei einem elektiven chirurgischen Eingriff in Erwägung gezogen werden, wo zusätzliche systemische Kortikosteroide erforderlich sein können. Im Rahmen der mit dem Präparat durchgeführten klinischen Studien gab es jedoch keine Anhaltspunkte für eine HPA-Achsensuppression nach einer längeren Therapie mit inhaliertem Mometasonfuroat in Dosen von 800 Mikrogramm pro Tag.
Ein mangelhaftes Ansprechen oder schwere Exazerbationen des Asthma bronchiale sind durch eine Erhöhung der Erhaltungsdosis des inhalativen Elovent und, falls erforderlich, durch Anwendung eines systemischen Kortikosteroids und/oder eines Antibiotikums bei Verdacht auf eine Infektion und durch eine Therapie mit Beta-Sympathomimetika zu behandeln.
Der Patient ist vor einem plötzlichen Absetzen der Therapie mit Elovent Twisthaler zu warnen.
Patienten mit Lactose-Intoleranz: Die maximal empfohlene Tagesdosis enthält 4,64 mg Lactose. Diese Menge verursacht normalerweise keine Probleme bei Personen mit einer Lactose-Intoleranz.
4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Aufgrund der sehr geringen Plasmakonzentration, die nach inhalativer Applikation erreicht wird, sind klinisch signifikante Arzneimittelwechselwirkungen unwahrscheinlich. Jedoch besteht möglicherweise ein Risiko erhöhter systemischer Exposition gegenüber Mometasonfuroat, wenn potente CYP3A4-Inhibitoren (wie z.B. Ketoconazol, Itraconazol, Nelfinavir, Ritonavir) gleichzeitig angewendet werden. Die gleichzeitige Anwendung von zu inhalierendem Mometasonfuroat mit dem stark wirkenden CYP3A4-Enzyminhibitor Ketoconazol führt zu einer geringfügigen, aber marginal signifikanten (p = 0,09) Abnahme der Serum-Kortisol-AUC(0-24) und führte zu einem etwa 2-fachen Anstieg der Mometason-Plasmakonzentration.
4.6 Schwangerschaft und Stillzeit
Es wurden keine angemessenen Studien bei schwangeren Frauen durchgeführt. Studien an Tieren mit Mometasonfuroat zeigten, wie mit anderen Kortikosteroiden auch, Reproduktionstoxizität (siehe 5.3); das mögliche Risiko für den Menschen ist nicht bekannt.
Wie andere inhalative Kortikosteroid-Präparate darf Mometasonfuroat nicht während der Schwangerschaft angewendet werden, es sei denn, der mögliche Nutzen der Mutter rechtfertigt das potentielle Risiko für die Mutter, den Fetusoder den Säugling. Säuglinge von Müttern, die während der Schwangerschaft mit Kortikosteroiden behandelt wurden, sind sorgfältig hinsichtlich einer Nebennierenrindeninsuffizienz zu überwachen.
Es ist bekannt, dass Mometasonfuroat in niedrigen Dosen in die Milch säugender Ratten ausgeschieden wird. Es ist nicht bekannt, ob Mometasonfuroat in die Milch beim Menschen ausgeschieden wird, daher sollte Elovent Twisthaler Pulver zur Inhalation nur mit Vorsicht bei stillenden Müttern angewendet werden.
4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Elovent hat keinen oder vernachlässigbaren Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen.
4.8 Nebenwirkungen
In den placebokontrollierten klinischen Studien war in der Behandlungsgruppe mit 400 Mikrogramm zweimal täglich orale Candidose sehr häufig (> 10 %). Andere häufige (1 – 10 %) therapiebedingte Nebenwirkungen waren Pharyngitis, Kopfschmerzen und Dysphonie (Tabelle 1).
Tabelle 1. Therapiebedingte Nebenwirkungen mit Elovent Twisthaler, geordnet nach Dosierungsschema, Schweregrad, MedDRA Organklassen und Preferred Term |
||||
sehr häufig (>1/10); häufig
(>1/100, <1/10); |
||||
Kategorie |
Einmal tägliche Dosierung |
Zweimal tägliche Dosierung |
||
200 µg |
400 µg |
200 µg |
400 µg |
|
Infektionen und parasitäre Erkrankungen Candidose |
häufig |
häufig |
häufig |
sehr häufig |
Erkrankungen des Ohrs und des LAbyrinths Dysphonie |
gelegentlich |
häufig |
häufig |
häufig |
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums Pharyngitis |
häufig |
häufig |
häufig |
häufig |
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort Kopfschmerzen |
häufig |
häufig |
häufig |
häufig |
Bei auf orale Kortikosteroide angewiesenen Patienten, die mit Elovent Twisthaler 400 Mikrogramm zweimal täglich über 12 Wochen behandelt wurden, trat eine orale Candidose bei 20 %, eine Dysphonie bei 7 % auf. Diese Wirkungen wurden als behandlungsbedingt angesehen.
Gelegentlich berichtete Nebenwirkungen waren trockener Mund und Rachen, Dyspepsie, Gewichtszunahme und Palpitationen.
Es lagen keine Hinweise auf ein erhöhtes Risiko für Nebenwirkungen bei Jugendlichen oder Patienten von 65 Jahren oder darüber vor.
Mit inhalativen Kortikosteroiden können systemische Wirkungen auftreten, insbesondere bei Verordnung höherer Dosen über längere Zeiträume. An systemischen Wirkungen können Nebennierenrinden-Suppression, Wachstumsverzögerung bei Kindern und Jugendlichen, Abnahme des Knochenmineralgehalts, Katarakte und Glaukom auftreten.
In seltenen Fällen wurde nach Anwendung von inhalativen Kortikosteroiden über Glaukom, erhöhten Augeninnendruck und/oder Katarakte berichtet.
Wie bei anderen Kortikosteroiden sollte an die Möglichkeit von Überempfindlichkeitsreaktionen, einschließlich Hautausschlag, Urtikaria, Hautjucken sowie Erythem und Ödem von Augen, Gesicht, Lippen und Rachen gedacht werden.
Lactose enthält geringe Mengen Milchprotein und kann deshalb allergische Reaktionen hervorrufen.
4.9 Überdosierung
Aufgrund der niedrigen systemischen Bioverfügbarkeit dieses Präparats ist es unwahrscheinlich, dass eine Überdosierung eine andere Therapie erforderlich macht als eine Beobachtung und die nachfolgende Einleitung der verordneten ordnungsgemäßen Dosis. Die Inhalation oder orale Gabe übermäßig hoher Dosen von Kortikosteroiden kann zu einer Suppression der HPA-Achsenfunktion führen.
Die inhalative Behandlung mit Mometasonfuroat in höheren Dosen als den empfohlenen sollte die Überwachung der Nebennierenfunktion einschließen. Die Behandlung mit Mometasonfuroat mit einer Dosis, bei der eine ausreichende Asthmakontrolle erzielt wird, kann fortgesetzt werden.
5. Pharmakologische Eigenschaften
5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Sonstige Antiasthmatika, inhalative Kortikosteroide, ATC-Code: R03B A07.
Mometasonfuroat ist ein Kortikosteroid zur topischen Applikation mit lokal entzündungshemmenden Eigenschaften.
Es ist wahrscheinlich, dass der Wirkmechanismus von Mometasonfuroat größtenteils auf der Fähigkeit beruht, die Freisetzung von Mediatoren der Entzündungskaskade zu hemmen. Mometasonfuroat führt in vitro zu einer Hemmung der Freisetzung von Leukotrienen aus Leukozyten von Allergikern. In der Zellkultur zeigte Mometasonfuroat eine hohe Wirksamkeit hinsichtlich der Hemmung der Synthese und der Freisetzung von IL-1, IL‑5, IL-6 und TNF-alpha, es ist auch ein wirksamer Inhibitor der Produktion von LT und zusätzlich ist es ein extrem wirksamer Inhibitor der Produktion von Th2-Zytokinen und der Produktion von IL-4 und IL-5 durch die humanen CD4+ T-Zellen.
Es hat sich gezeigt, dass Mometasonfuroat in vitro eine Bindungsaffinität für den humanen Kortikosteroid-Rezeptor aufweist, die ungefähr das 12fache der von Dexamethason, das 7fache der von Triamcinolonacetonid, das 5fache der von Budesonid und das 1,5fache der von Fluticason beträgt.
In einer klinischen Studie zeigte sich, dass inhalatives Mometasonfuroat bei hyperreaktiven Patienten die Reagibilität der Atemwege auf Adenosinmonophosphat reduziert. In einer anderen Studie führte eine Vorbehandlung mit Elovent über fünf Tage zu einer signifikanten Abnahme sowohl der Sofortreaktionen als auch der Spätreaktionen nach einer Allergenbelastung und reduzierte auch die Allergen-induzierte Hyperreagibilität auf Methacholin.
Des weiteren zeigte sich, dass die Behandlung mit Elovent die Zunahme von Entzündungszellen (Gesamtzahl und aktivierte Eosinophilen) im induzierten Sputum nach einer Allergen- und einer Methacholin-Exposition abschwächte. Die klinische Relevanz dieser Ergebnisse ist nicht bekannt.
Bei Asthma-Patienten ergaben sich bei wiederholter Anwendung von inhaliertem Mometasonfuroat über 4 Wochen in Dosierungen von 200 Mikrogrammzweimal täglich bis 1.200 Mikrogrammeinmal täglich bei keiner Dosierung Anhaltspunkte für eine klinisch relevante HPA-Achsensuppression, und nur bei einer Dosis von 1.600 Mikrogramm/Tag war die Anwendung mit einer nachweisbaren systemischen Aktivität assoziiert. In klinischen Langzeitstudien mit Dosierungen von bis zu
800 Mikrogramm/Tag ergaben sich keine Hinweise auf eine
HPA-Achsensuppression, gemessen anhand von Reduktionen der morgendlichen Plasmakortisolwerte oder einer veränderten Reaktion auf Cosyntropin.
In einer 28-tägigen klinischen Studie an 60 Asthma-Patienten führte die Gabe von Elovent Twisthaler in Dosen zu 400 Mikrogramm, 800 Mikrogramm oder 1.200 Mikrogramm einmal täglich oder 200 Mikrogramm zweimal täglich zu keiner statistisch signifikanten Abnahme der 24-Stunden-Plasmakortisol-AUC.
Die mögliche systemische Wirkung einer zweimal täglichen Dosierung von Mometasonfuroat wurde in einer verum- und plazebokontrollierten Studie ausgewertet, die die 24-Stunden-Plasmakortisol-AUC an 64 erwachsenen Asthma-Patienten verglich, die über 28 Tage mit Mometasonfuroat 400 Mikrogramm zweimal täglich, 800 Mikrogramm zweimal täglich oder Prednisolon 10 mg einmal täglich behandelt wurden. Mometasonfuroat 400 Mikrogramm zweimal täglich reduzierte die Plasma-Kortisol-AUC(0-24) gegenüber den Placebowerten um 10 – 25 %. Mometasonfuroat 800 Mikrogramm zweimal täglich reduzierte die Plasma-Kortisol-AUC(0-24) gegenüber den Placebowerten um 21 - 40 %. Die Kortisol-Reduktion war nach Prednisolon 10 mg einmal täglich signifikant stärker als bei Placebo oder irgendeiner Mometason-Behandlungsgruppe.
Im Rahmen von placebokontrollierten Doppelblindstudien mit einer Dauer von 12 Wochen zeigte sich, dass die Behandlung mit Elovent in Dosierungen von 200 Mikrogramm (einmal täglich am Abend) bis 800 Mikrogramm/Tag zu einer Verbesserung der Lungenfunktion, wie dies anhand der FEV1-Werte und anhand des exspiratorischen Spitzenflusses dokumentiert wurde, zu einer Verbesserung der Asthmakontrolle und zu einer Reduktion des Bedarfs an inhalierten Beta2-Sympathomimetika führte. Eine verbesserte Lungenfunktion wurde bei einigen Patienten innerhalb von 24 Stunden nach Therapiebeginn festgestellt, obwohl der maximale Nutzen erst nach 1 bis 2 Wochen oder später erzielt wurde. Die verbesserte Lungenfunktion konnte für die Dauer der Therapie aufrechterhalten werden.
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Resorption: Die systemische Bioverfügbarkeit von Mometasonfuroat bei gesunden Probanden nach oraler Inhalation ist aufgrund geringer Resorption durch Lungen und Darm und extensivem prä-systemischen Metabolismus niedrig. Plasmakonzentrationen von Mometason nach Inhalation der empfohlenen Dosen von 200 Mikrogramm bis 400 Mikrogramm pro Tag lagen im Allgemeinen nahe oder unter der Nachweisgrenze der analytischen Gehaltsbestimmung (50 pg/ml) und waren hochvariabel.
Verteilung: Nach intravenöser Bolusapplikation betrug Vd (das Verteilungsvolumen) 332 Liter. Die in vitro Proteinbindung von Mometasonfuroat ist hoch, 98 – 99 % in einem Konzentrationsbereich von 5 bis 500 ng/ml.
Metabolismus: Der Anteil an inhaliertem Mometasonfuroat, der geschluckt und im Magen-Darmtrakt resorbiert wird, unterliegt einem extensiven Metabolismus in mannigfache Metaboliten. Es konnten keine größeren Metaboliten im Plasma entdeckt werden. In humanen Lebermikrosomen wird Mometason durch Cytochrom P-450 3A4 (CYP3A4) metabolisiert.
Ausscheidung: Nach einer intravenösen Bolusapplikation betrug die terminale Elimination T½ ungefähr 4,5 Stunden. Eine radioaktiv-markierte, oral inhalierte Dosis wird hauptsächlich im Faeces (74 %) und in einem geringeren Maß im Urin (8 %) ausgeschieden.
5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
Alle beobachteten toxikologischen Wirkungen sind typisch für diese Klasse von Verbindungen und stehen in Zusammenhang mit den starken pharmakologischen Wirkungen der Kortikosteroide.
Wie andere Kortikosteroide weist Mometasonfuroat bei Nagetieren und Kaninchen ein teratogenes Potential auf. Es wurden folgende Wirkungen beschrieben: Nabelschnurbruch bei Ratten, Gaumenspalte bei Mäusen und Agenesie der Gallenblase, Nabelschnurbruch und gekrümmte Vorderpfoten bei Kaninchen. Es wurden auch eine Verminderung der Gewichtszunahme der Muttertiere, Wirkungen auf das fetale Wachstum (niedrigeres fetales Körpergewicht und/oder verzögerte Ossifikation) bei Ratten, Kaninchen und Mäusen und eine niedrigere Überlebensrate der Nachkommen bei Mäusen festgestellt.
In Langzeit-Kanzerogenitätsstudien an Mäusen und Ratten zeigte inhaliertes Mometasonfuroat keinen statistisch signifikanten Anstieg der Tumorhäufigkeit.
Mometasonfuroat zeigte keine gentoxische Aktivität in einer Standardreihe von in vitro und in vivo Tests.
6. Pharmazeutische Angaben
6.1 Liste der sonstigen Bestandteile
Lactose (enthält Milchproteine)
6.2 Inkompatibilitäten
Nicht zutreffend.
6.3 Dauer der Haltbarkeit
Im unversehrten Behältnis: 2 Jahre.
Nach dem ersten Öffnen: 3 Monate.
6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Bis zum ersten Gebrauch in der Originalverpackung aufbewahren.
Nicht im Kühlschrank lagern oder einfrieren.
Nicht über 30°C lagern.
6.5 Art und Inhalt des Behältnisses
Mehrfachdosen-Pulverinhalator.
Ein Zählwerk am Gerät zeigt die Anzahl der verbleibenden Dosen an.
Der Pulverinhalator ist weiß gefärbt mit einem pinkfarbenen Unterteil (Elovent Twisthaler 200 Mikrogramm) bzw. rotbraunen Unterteil (Elovent Twisthaler 400 Mikrogramm) und ist ein Mehrkomponenten-Gerät aus Polypropylen Copolymer, Polybutylenterephthalat, Polyester, Acrylnitril- Butadien-Styrol, Bromobutylgummi und rostfreiem Stahl. Der Inhalator enthält in der weißen Polypropylen-Schutzkappe eine Patrone mit Silikageltrockenmittel.
Der Inhalator ist in einem Aluminiumfolie-Laminat-Beutel versiegelt.
Für Elovent Twisthaler 200 Mikrogramm sind Einzelpackungen mit 30 und 60 Dosen erhältlich.
Für Elovent Twisthaler 400 Mikrogramm sind Einzelpackungen mit 14, 30 und 60 Dosen erhältlich.
Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.
6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung
Keine speziellen Hinweise.
7. Inhaber der Zulassung
Telefon: 089/62731-0
Telefax: 089/62731-499
E-Mail: Info@asmanex.de
www.asmanex.de
8. Zulassungsnummern
51621.00.00
51621.01.00
9. Datum der Erteilung der Zulassung/Verlängerung der Zulassung
3. Mai 2002
Stand der Information
November 2006
11. Verschreibungsstatus/Apothekenpflicht
Verschreibungspflichtig
Dieses Arzneimittel enthält einen Stoff, dessen Wirkung bezüglich der Anwendung zur Inhalation bei Asthma bronchiale in der medizinischen Wissenschaft noch nicht allgemein bekannt ist.