iMedikament.de

alt informationen

Endak 10 Mg

alt informationen

2020- 9 -

Wortlaut der für die Fachinformation vorgesehenen Angaben



Fachinformation


1. Bezeichnung des Arzneimittels


Endak®5 mg

Endak®10 mg


Filmtabletten


2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung


1 Filmtablette Endak®5 mg enthält den Wirkstoff:

Carteololhydrochlorid 5 mg


1 Filmtablette Endak®10 mg enthält den Wirkstoff:

Carteololhydrochlorid 10 mg


Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.


3. Darreichungsform


Weiße, runde Filmtabletten mit Bruchrille.

Die Tabletten können aufgrund der Bruchkerbe in gleiche Hälften geteilt werden.


4. Klinische Angaben


4.1 Anwendungsgebiete


- Tachykarde Herzrhythmusstörungen


4.2. Dosierung, Art und Dauer der Anwendung


Die Dosierung sollte individuell - vor allem nach dem Behandlungserfolg - festgelegt werden.

Es gelten folgende Richtdosen:


Koronare Herzkrankheit (Durchblutungsstörungen des Herzmuskels, Angina pectoris, Stenokardien):

1-mal täglich 1 Filmtablette Endak®5 mg (entsprechend 5 mg Carteololhydrochlorid).


In vielen Fällen kann abhängig vom therapeutischen Erfolg eine Verminderung der Tagesdosis auf ½ Filmtablette Endak®5 mg (entsprechend 2,5 mg Carteololhydrochlorid) vorgenommen werden.


Bei nicht ausreichendem therapeutischem Erfolg kann die Tagesdosis stufenweise auf 1-mal täglich 1½ bzw. 2 Filmtabletten Endak®5 mg erhöht werden. In letzterem Fall empfiehlt es sich, auf 1-mal täglich eine Filmtablette Endak®10 mg überzugehen.


Arterielle Hypertonie (Bluthochdruck)

1-mal täglich 1 Filmtablette Endak®5 mg (entsprechend 5 mg Carteololhydrochlorid).


In vielen Fällen kann abhängig vom therapeutischen Erfolg eine Verminderung der Tagesdosis auf ½ Filmtablette Endak®5 mg (entsprechend 2,5 mg Carteololhydrochlorid) vorgenommen werden.


Bei nicht ausreichendem therapeutischem Erfolg kann die Tagesdosis stufenweise auf bis zumaximal 2 Filmtabletten Endak®10 mg (entsprechend 20 mg Carteololhydrochlorid) erhöht werden.


Hyperkinetisches Herzsyndrom (sogenannte funktionelle Herzbeschwerden):

1-mal täglich ½ Filmtablette Endak®5 mg (entsprechend 2,5 mg Carteololhydrochlorid).

Bei nicht ausreichendem therapeutischem Erfolg kann die Tagesdosis auf 1-mal täglich 1 Filmtablette Endak®5 mg bzw. ½ Filmtablette Endak®10 mg erhöht werden.


Tachykarde Herzrhythmusstörungen:

1-mal täglich 1 Filmtablette Endak®5 mg (entsprechend 5 mg Carteololhydrochlorid).


Bei nicht ausreichendem therapeutischem Erfolg kann die Tagesdosis stufenweise aufbis zu maximal 2 Filmtabletten Endak®10 mg (entsprechend 20 mg Carteololhydrochlorid) erhöht werden.


Art und Dauer der Anwendung


Die Einnahme der Filmtabletten sollte einmal täglich vor dem Frühstück erfolgen; die Filmtabletten werden unzerkaut mit etwas Flüssigkeit eingenommen. Die Bruchkerbe erlaubt ein exaktes Teilen der Filmtablette. Die Dauer der Anwendung ist zeitlich nicht begrenzt.

Soll die Behandlung mit Endak®nach längerer Anwendung unterbrochen oder abgesetzt werden, sollte dies, da abruptes Absetzen zur Herzischämie mit Exazerbation einer Angina pectoris oder zu einem Herzinfarkt oder zur Exazerbation einer Hypertonie führen kann, grundsätzlich langsam ausschleichend erfolgen.


Nierenfunktionsstörungen

Bei Nierenfunktionsstörungen sollte die Dosis entsprechend der Schwere der Funktionsstörung verringert werden.

Bei Patienten mit stark eingeschränkter Nierenfunktion (Serum-Kreatinin über 2,5 mg % 220 µmol/l) ist die Dosis zu halbieren (siehe Punkt 5.2).


Ältere Patienten

Eine Reduzierung der Dosis kann in Betracht gezogen werden, besonders bei Patienten mit Nierenfunktionsstörungen.


Kinder

Es gibt keine ausreichenden Erfahrungen mit der Anwendung von Carteolol bei Kindern. Daher sollte Carteolol nicht bei Kindern angewendet werden.


4.3 Gegenanzeigen


Endak®darf nicht eingenommen werden bei

  • Überempfindlichkeit gegenüber Carteololhydrochlorid, anderen β-Rezep-torenblockern oder gegenüber einem der sonstigen Bestandteile,

  • Herzmuskelschwäche (manifester Herzinsuffizienz),

  • frischem Herzinfarkt,

  • Schock,

  • atrioventrikulären Überleitungsstörungen 2. und 3. Grades (AV-Block 2. und 3. Grades),

  • Sinusknoten-Syndrom (Sick-Sinus-Syndrom),

  • gestörter Erregungsleitung zwischen Sinusknoten und Vorhof (sinuatrialem Block),

  • Cor pulmonale,

  • stark verlangsamtem Puls (Bradykardie mit weniger als 50 Schlägen pro Minute vor Behandlungsbeginn),

  • Hypotonie (systolisch < 90 mmHg),

  • Übersäuerung des Blutes (Azidose),

  • Bronchialer Hyperreagibilität (z.B. bei Asthma bronchiale),

  • Spätstadien peripherer Durchblutungsstörungen,

  • gleichzeitiger Gabe von MAO-Hemmstoffen (Ausnahme MAO-B-Hemmstoffe).


Die intravenöse Applikation von Kalzium-Antagonisten vom Verapamil- und Diltiazem-Typ oder anderen Antiarrhythmika (wie Disopyramid) bei Patienten, die mit Carteololhydrochloridbehandelt werden, ist kontraindiziert (Ausnahme Intensivmedizin).


4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung


Eine besonders sorgfältige ärztliche Überwachung ist erforderlich bei:


  • AV-Block 1. Grades,

  • Diabetikern mit stark schwankenden Blutzuckerwerten (wegen möglicher schwerer hypoglykämischer Zustände),

  • längerem strengen Fasten und schwerer körperlicher Belastung (wegen möglicher schwerer hypoglykämischer Zustände),

  • Patienten mit Phäochromozytom (Nebennierenmarktumor); Endak® darf erst nach vorheriger α-Blockade verabreicht werden,

  • Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion (siehe Abschnitt 4.2 ,,Dosierung, Art und Dauer der Anwendung“).


Bei Patienten mit einer Psoriasis in der Eigen- und Familienanamnese sollte die Verordnung von β-Rezeptorenblockern (z.B. Endak®) nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung erfolgen.


β-Rezeptorenblocker können die Empfindlichkeit gegenüber Allergenen und die Schwere anaphylaktischer Reaktionen erhöhen.

Deshalb ist eine strenge Indikationsstellung bei Patienten mit schweren Überempfindlichkeitsreaktionen in der Vorgeschichte und bei Patienten unter Desensibilisierungstherapie geboten (Vorsicht, überschießende anaphylaktische Reaktionen).

Anaphylaktische Reaktionen, die durch andere Mittel verursacht werden, können besonders schwerwiegend und gegenüber üblichen Dosen von Adrenalin resistent sein.

Da die Warnzeichen eines erniedrigten Blutzuckers - insbesondere Tachykardie und Tremor - verschleiert werden können, sind bei Diabetikern regelmäßige Blutzuckerkontrollen erforderlich (siehe Abschnitt 4.8 ,,Nebenwirkungen‘‘).


Wegen des Auftretens schwerer Leberschäden unter der Behandlung mit anderen

β-Rezeptorenblockern sollten in regelmäßigen Abständen die Leberwerte überprüft werden.


Leichtere periphere Durchblutungsstörungen können durch die Anwendung von

β-Rezeptorenblockern verschlimmert werden.


Endak®kann einige klinische Anzeichen einer Überfunktion der Schilddrüse (Hyperthyreose), z.B. Tachykardie verdecken. Solche Patienten müssen sorgfältig überwacht werden.


Eine Unterbrechung oder Änderung der Behandlung darf nur auf ärztliche Anweisung erfolgen. Soll die Behandlung mit Endak®nach längerer Anwendung unterbrochen oder abgesetzt werden, sollte dies grundsätzlich langsam ausschleichend erfolgen. Abruptes Absetzen könnte zu Ischämie mit neuerlicher Verschlechterung einer Angina pectoris, zu einem Herzinfarkt oder zum Wiederauftreten einer Hypertonie führen.

Der Atemwegwiderstand kann bei Asthmatikern durch β-Rezeptorenblocker erhöht werden. Die Anwendung sollte daher mit Vorsicht erfolgen. Wenn eine Erhöhung des Atemwegwiderstandes auftritt, sollte Carteolol abgesetzt und eine bronchodilatative Therapie (z. B. mit Salbutamol) verabreicht werden.


Ältere Patienten

Bei älteren Patienten muss eine Einschränkung der Nierenfunktion in Betracht gezogen werden. Ansonsten kann Endak®unabhängig vom Alter angewendet werden.


Kinder

Über die Anwendung von Endak®bei Kindern liegen keine ausreichenden Erfahrungen vor.


Hinweise

Die Anwendung von Endak®kann bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen führen. Die Anwendung von Endak®als Dopingmittel kann zu einer Gefährdung der Gesundheit führen.


Die Behandlung des Bluthochdrucks mit diesem Arzneimittel bedarf der regelmäßigen ärztlichen Kontrolle.


Endak®5 mg/ Endak®10 mg enthalten Lactose-Monohydrat und Weizenstärke.

Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, Lactase-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten Endak®5 mg/ Endak®10 mg nicht einnehmen.

Weizenstärke kann geringe Mengen Gluten enthalten, die aber auch für Patienten, die an Zöliakie leiden, als verträglich gelten.


4.5 Wechselwirkungen mit anderen Mitteln und sonstige Wechselwirkungen


Bei gleichzeitiger Anwendung von Endak®und Insulin oder oralen blutzuckersenkenden Mitteln kann deren Wirkung verstärkt oder verlängert werden. Warnzeichen einer Hypoglykämie - insbesondere Tachykardie und Tremor - sind maskiert oder abgemildert. Daher sind regelmäßige Blutzuckerkontrollen erforderlich.


Bei gleichzeitiger Anwendung von Endak®und trizyklischen Antidepressiva, Barbituraten und Phenothiazinen sowie Glyceroltrinitrat, Diuretika, Vasodilatatoren und anderen blutdrucksenkenden Mitteln kann es zu einem verstärkten Blutdruckabfall kommen.


Bei gleichzeitiger Anwendung vonEndak®und Kalzium-Antagonisten vom Nifedipin-Typ kann es zu stärkerem Blutdruckabfall und gelegentlich zur Ausbildung einer Herzinsuffizienz kommen.

Die kardiodepressiven Wirkungen von Endak®und Antiarrhythmika können sich addieren.

Bei gleichzeitiger Anwendung von Endak®und Kalzium-Antagonisten vom Verapamil-Typ oder Diltiazem-Typ oder anderen Antiarrhythmika (wie Disopyramid) ist eine sorgfältige Überwachung des Patienten angezeigt, da es zu Hypotension, Bradykardie oder anderen Herzrhythmusstörungen kommen kann.

Deshalb ist während der Behandlung mit Endak®die intravenöse Verabreichung von Kalzium-Antagonisten und Antiarrhythmika kontraindiziert (Ausnahme Intensivmedizin).


Bei gleichzeitiger Anwendung von Endak®und Herzglykosiden, Reserpin, Alpha-Methyldopa, Clonidin oder Guanfacin kann es zu einem stärkeren Absinken der Herzfrequenz bzw. zu einer Verzögerung der Überleitung kommen.


Nach abruptem Absetzen von Clonidin bei einer gleichzeitigen Behandlung mit Endak®kann der Blutdruck überschießend ansteigen. Daher darf Clonidin erst abgesetzt werden, wenn einige Tage zuvor die Verabreichung von Endak®beendet wurde. Anschließend kann Clonidin stufenweise abgesetzt werden.


Bei gleichzeitiger Anwendung von Endak®und Noradrenalin oder Adrenalin ist ein beträchtlicher Blutdruckanstieg möglich.

Monoaminoxidase-(MAO)-Hemmer (Ausnahme: MAO-B-Hemmer) sollten wegen möglicher überschießender Hypertension nicht zusammen mit Endak®eingenom-men werden.

Nicht steroidale Antiphlogistika (z.B. Indometacin) können die blutdrucksenkende Wirkung von Endak®vermindern.

Die gleichzeitige Einnahme von Endak®und Narkotika kann eine verstärkte Blutdrucksenkung zur Folge haben. Die negativ inotropen Wirkungen von Endak®und Narkotika können sich addieren. Deshalb sollte der Narkosearzt über die Behandlung mit Endak®informiert werden.


Die neuromuskuläre Blockade durch periphere Muskelrelaxanzien (z. B. Suxamethonium, Tubocurarin) kann durch die β-Rezeptorenhemmung verstärkt werden. Vor einer Allgemeinnarkose unter Anwendung von peripheren Muskelrelaxanzien sollte Endak®dennoch möglichst nicht abgesetzt werden, da es sonst zu einem Entzugssyndrom kommen kann.


Unter der Therapie mitEndak®kann es zu einer verminderten Ansprechbarkeit auf die zur Behandlung einer allergischen Reaktion gewöhnlich eingesetzte Adrenalin-Dosis kommen.

Bei gleichzeitiger Gabe von Endak®und Thioridazin kann es zu einer Erhöhung der Thioridazin-Plasmaspiegel kommen.


Beachten Sie bitte, dass diese Angaben auch für vor kurzem angewandte Arzneimittel gelten können.


Falls sonstige Arzneimittel eingenommen werden, wird der Patient in der Gebrauchsinformation aufgefordert, seinen Arzt zu befragen.


4.6 Schwangerschaft und Stillzeit


In Versuchen an Ratten, Mäusen und Kaninchen wurden keine teratogenen Effekte festgestellt. Embryoletale oder fetotoxische Wirkungen traten erst im maternaltoxischen Bereich auf. Es ist unbekannt, ob Carteololhydrochlorid in die Muttermilch übergeht, obwohl bei Untersuchungen an Ratten ein Übertritt in die Muttermilch beobachtet wurde.

β-Rezeptorenblocker können die Durchblutung der Plazenta verringern.

Da zur Anwendung von Endak®keine ausreichenden Erfahrungen vorliegen, sollte Endak®während Schwangerschaft und Stillzeit nicht angewendet werden.

Im Falle einer Anwendung von Endak®soll wegen der Möglichkeit des Auftretens von Bradykardie, Hypotonie und Hypoglykämie beim Neugeborenen die Therapie mit Endak®48-72 Stunden vor dem errechneten Geburtstermin beendet werden. Ist dies nicht möglich, müssen die Neugeborenen 48-72 Stunden nach der Entbindung sorgfältig überwacht werden.


4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen


Diese Arzneimittel können auch bei bestimmungsgemäßem Gebrauch das Reaktionsvermögen so weit verändern, dass die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr, zum Bedienen von Maschinen oder zum Arbeiten ohne sicheren Halt beeinträchtigt wird. Dies gilt in verstärktem Maße bei Behandlungsbeginn, Dosiserhöhung und Präparatewechsel sowie im Zusammenwirken mit Alkohol. Patienten, die Endak®erhalten, sollten darauf hingewiesen werden, dass Schwindel, Müdigkeit oder Sehstörungen auftreten können (siehe Abschnitt 4.8).


4.8 Nebenwirkungen


Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt:


Sehr häufig:

1/10

Häufig:

1/100 bis 1/10

Gelegentlich:

1/1.000 bis 1/100

Selten:

1/10.000 bis 1/1.000

Sehr selten:

1/10.000

Nicht bekannt:

Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar


Endokrine Erkrankungen

Gelegentlich: Auftreten eines latenten oder Verschlechterung eines bereits bestehenden Diabetes mellitus.


Psychiatrische Erkrankungen

Selten: Depressive Verstimmungen, Alpträume und Halluzinationen.

Sehr selten: Libidostörungen.


Erkrankungen des Nervensystems

Häufig: Müdigkeit, Schwindelgefühl, Benommenheit, Verwirrtheit, Nervosität, Schwitzen, Kopfschmerzen, Schlafstörungen.

Gelegentlich: Parästhesien und Kältegefühl an den Extremitäten.


Augenerkrankungen

Gelegentlich: Konjunktivitis oder verminderter Tränenfluss (dies ist beim Tragen von Kontaktlinsen zu beachten).

Sehr selten: Sehstörungen, Keratokonjunktivitis.


Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems

Gelegentlich: Bradykardie.

Selten: Verstärkter Blutdruckabfall, Synkopen, Palpitationen, atrioventrikuläre

Überleitungsstörungen, Verstärkung einer Herzinsuffizienz, periphere Ödeme.

Sehr selten: Verstärkung der Anfälle bei Patienten mit Angina pectoris.


Gefäßerkrankungen

Selten: Verstärkung der Beschwerden bei Patienten mit peripheren Durchblutungsstörungen (einschl. Patienten mit Raynaud-Syndrom).


Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums

Selten: Erhöhung des Atemwegswiderstandes, Atemnot (vor allem bei Patienten mit Neigung zu bronchospastischen Reaktionen), insbesondere bei obstruktiven

Atemwegserkrankungen.


Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts

Gelegentlich: Mundtrockenheit.

Häufig: Übelkeit, Erbrechen, Obstipation, Diarrhö (insbesondere zu Therapiebeginn).


Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes

Häufig: Allergische Hautreaktionen (u.a. Rötung, Juckreiz).

Sehr selten: Auslösen einer Psoriasis oder Verschlechterung der Symptome einer Psoriasis, psoriasiforme Exantheme.


Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen

Gelegentlich: Muskelschwäche oder Muskelkrämpfe und Rückenschmerzen.


Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüsen

Sehr selten: Potenzstörungen.


Untersuchungen

Sehr selten: Erhöhung der Leberwerte / Transaminasen (GOT, GPT) im Serum.


Nach längerem, strengem Fasten oder schwerer körperlicher Belastung kann es bei gleichzeitiger Endak®-Therapie zu hypoglykämischen Zuständen kommen. Warnzeichen einer Hypoglykämie (insbesondere Tachykardie und Tremor) können verschleiert werden.

Bei schweren Nierenfunktionsstörungen wurde in Einzelfällen über eine Verschlechterung der Nierenfunktion unter Endak®-Therapie berichtet. Eine Anwendung von Endak®sollte in diesen Fällen nur unter entsprechender Überwachung der Nierenfunktion erfolgen.

Endak®kann die Symptome einer Thyreotoxikose maskieren.


β-Rezeptorenblocker können die Empfindlichkeit gegenüber Allergenen und die Schwere anaphylaktischer Reaktionen erhöhen. Bei Patienten mit schweren

Überempfindlichkeitsreaktionen in der Vorgeschichte und bei Patienten unter Desensibilisierungstherapie kann es daher zu überschießenden anaphylaktischen Reaktionen kommen.


Weizenstärke kann Überempfindlichkeitsreaktionen hervorrufen.


In der Gebrauchsinformation wird der Patient darauf hingewiesen, beim Auftreten von Nebenwirkungen den Arzt oder Apotheker aufzusuchen.


4.9. Überdosierung


Symptome einer Überdosierung


Das klinische Bild ist in Abhängigkeit vom Ausmaß der Intoxikation im Wesentlichen von kardiovaskulären und zentralnervösen Symptomen geprägt. Überdosierung kann zu schwerer Hypotonie, Bradykardie bis zum Herzstillstand, Herzinsuffizienz und kardiogenem Schock führen. Zusätzlich können Atembeschwerden, Bronchospasmen, Erbrechen, Bewusstseinsstörungen, gelegentlich auch generalisierte Krampfanfälle auftreten.


Therapiemaßnahmen bei Überdosierung


Bei Überdosierung oder bedrohlichem Abfall der Herzfrequenz und/oder des Blutdrucks muss die Behandlung mit Endak®abgebrochen werden.

Neben allgemeinen Maßnahmen der primären Giftelimination (Magenspülung, Aktivkohle) müssen unter intensivmedizinischen Bedingungen die vitalen Parameter überwacht und gegebenenfalls korrigiert werden.


Überwachung der Herz-Kreislauf-Parameter und des Blutzuckers


Bei Bradykardie und Hypotonie:

Atropini.v. als Bolus 0,5 – 2,0 mg,

Orciprenalin, Dobutamin, Isoprenalin und/oder Adrenalin i.v. bis zum Wirkungseintritt,

Dopaminals Dauerinfusion bis zur Normalisierung der Blutdruckwerte und der Herzfrequenz. Anfangsdosierung: 2 – 5 µg/kg Körpergewicht/min

(150 – 375 µg/min bei Erwachsenen).

Eventuell auch Glukagon10 mg langsam i.v., anschließend Dauerinfusion

2 – 2,5 mg/h.

- Bei Hypoglykämie:

Glukosei.v.


Bei therapierefraktärer Bradykardie sollte eine temporäre Schrittmachertherapie durchgeführt werden.


Bei Bronchospasmus:

β2-Sympathomimetika als Dosieraerosol (bei ungenügender Wirkung auch intravenös, z.B. Terbutalin, Fenoterol, Salbutamol),

Theophyllin langsam i.v.(Theophyllin-Ethylendiamin 0,12 – 0,24 g).


Generalisierte Krampfanfälle sprechen möglicherweise auf die langsame intra-venöse Gabe von Diazepam schlecht an. Bei mangelndem Ansprechen können Muskelrelaxantien/künstliche Beatmung erforderlich sein.


Pharmakologische Eigenschaften


5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften


Pharmakotherapeutische Gruppe: Betarezeptorenblocker


ATC-Code: C07AA15


Carteolol ist ein schwach lipophiler nicht kardioselektiver β-Rezeptorenblocker mit intrinsischersympathomimetischer Aktivität (ISA).

Carteolol blockiert β1- und β2-Rezeptoren im gleichen Maße. Der Wirkstoff besitzt eine intrinsische sympathomimetische Aktivität, die jener des Pindolols vergleichbar ist. Im Vergleich mit β-Rezeptorenblockern ohne ISA kommt es zu einer geringeren Absenkung der Herzfrequenz in Ruhe.

Die Substanz senkt in Abhängigkeit von der Höhe des Sympathikotonus die Frequenz und die Kontraktionskraft des Herzens, die AV-Überleitungsgeschwindigkeit und die Plasma-Renin-Aktivität. Carteolol kann durch Hemmung von β2-Rezep-toren eine Erhöhung des Tonus der glatten Muskulatur bewirken.


5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften


Nach oraler Applikation wird Carteolol nahezu vollständig aus dem Gastrointestinaltrakt resorbiert. Der „First-pass-Effekt“ ist gering. Die Bioverfügbarkeit liegt bei 90 %.


Maximale Plasmakonzentrationen werden nach 1-2 Stunden erreicht. Die Halbwertszeit der Elimination beträgt 5-7 Stunden. Carteolol wird zu ca. 65 % unverändert renal ausgeschieden. Nach i.v. und oraler Gabe ist zu ca. 10% 8-Hydroxy-carteolol als Metabolit nachweisbar. Beim Menschen stellt 8-Hydroxycarteolol einen wirksamen Metaboliten dar, der eine Halbwertszeit von ca. 8-12 Stunden aufweist und mit einem Anteil von etwa 5% im Urin nachweisbar ist.


Der Wirkstoff ist zu ca. 15 % an Plasmaproteine gebunden. Die antagonistische Wirkung gegenüber β-Rezeptoren klingt nach abruptem Absetzen einer zweiwöchigen Carteolol-Behandlung erst im Verlauf von 10-14 Tagen ab. Infolge der langen Wirkdauer ist eine einmalige Tagesdosis angezeigt.

Die antihypertensive Wirkung von Carteolol zeigt keine alters- oder geschlechts-spezifischen Unterschiede.


Bei Patienten mit stark eingeschränkter Nierenfunktion (Serum-Kreatinin über 2,5 mg % 220 µmol/l) ist die Dosis zu halbieren.


Wegen der Möglichkeit des Auftretens von Bradykardie, Hypotonie und Hypoglykämie beim Neugeborenen soll die Therapie mit Endak®48-72 Stunden vor dem errechneten Geburtstermin beendet werden. Ist dies nicht möglich, müssen die Neugeborenen 48-72 Stunden nach der Entbindung sorgfältig überwacht werden.


5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit


Akute Toxizität


Die an Ratten, Mäusen, Kaninchen und Hunden durchgeführten Studien ergaben keine relevanten tierartspezifischen Unterschiede. Die ermittelten LD50-Werte liegen nach oraler Applikation von Carteololhydrochlorid zwischen 740 und 1380 mg/kg und nach intravenöser Injektion zwischen 55 und 158 mg/kg.


Chronische Toxizität


In den Langzeitversuchen über 12 Monate erhielten Hunde oral 3, 30, 150 oder 300 mg Carteololhydrochlorid pro kg und Ratten 15, 75, 150 oder 375 mg Carteololhydrochlorid pro kg. Dabei wurde eine nebenwirkungsfreie Dosis von 150 mg/kg für Ratten und < 30 mg/kg für Hunde ermittelt. Die bei höheren Dosen beobachteten Effekte werden im Sinne einer übersteigerten pharmakodynamischen Aktivität interpretiert. Spezifische toxische Wirkungen traten nicht auf.


Kanzerogenität


In den Studien zur Prüfung einer möglichen kanzerogenen Wirkung von Carteololhydrochlorid erhielten Ratten max. 40 mg/kg und Mäuse max. 230 mg/kg. Aufgrund der Befunde besteht kein Verdacht auf ein kanzerogenes Risiko.


Reproduktionstoxikologie


In den Versuchen an Ratten, Mäusen und Kaninchen wurden keine teratogenen Effekte festgestellt. Embryoletale oder fetotoxische Wirkungen traten erst im maternaltoxischen Bereich auf.

Carteololhydrochlorid hatte keinen ungünstigen Einfluss auf die männliche und weibliche Fertilität. Die max. getesteten Dosen betrugen 150 mg/kg, bei Ratten sogar 750 mg/kg.


Mutagenität


Die Ergebnisse aus den Untersuchungen zur genotoxischen Wirkung (S. typhimurium, E. coli, zytogenetische Studien an Ratten, Dominant-letal-Test) waren alle negativ.


6. Pharmazeutische Angaben


6.1 Liste der sonstigen Bestandteile


Endak®5 mg / Endak®10 mg:


Lactose-Monohydrat, mikrokristalline Cellulose, Weizenstärke, hochdisperses Siliciumdioxid, Hyprolose, Magnesiumstearat (Ph. Eur.), Hypromellose, Macrogol 8000


6.2 Inkompatibilitäten


Nicht zutreffend


6.3 Dauer der Haltbarkeit


3 Jahre


6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung


Keine


6.5 Art und Inhalt des Behältnisses


Endak®5 mg / Endak®10 mg


Originalpackungen mit 20 [N 1], 50 [N 2], 100 [N3] Tabletten


6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung


Keine besonderen Anforderungen.


7. Inhaber der Zulassung

MADAUS GmbH

51101 Köln


Pharmazeutischer Unternehmer

Rottapharm | Madaus GmbH, 51101 Köln

Tel.: 0221/8998-0; Fax: 0221/8998-711

Email: info@rottapharm-madaus.de


8. Zulassungsnummer


1916.01.00 (Endak®5 mg)

1916.00.00 (Endak®10 mg)


9. Datum der Erteilung der Zulassung / Verlängerung der Zulassung


03.05.1982 / 09.12.2009


10. Stand der Information


März 2010


Verkaufsabgrenzung


Verschreibungspflichtig

/home/sh/public_html/mediportal/data/dimdi/download/599ef1f212818e02a22b6de1e1c89d50.rtf 20/20