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Enroxal 50mg/Ml Injektionslösung Für Rinder (Kälber), Schweine Und Hunde

Document: 30.09.2014   Fachinformation (deutsch) change

1.3.1

Enrofloxacin

SPC, Labeling and Package Leaflet

DE



Fachinformation in Form der Zusammenfassung der Merkmale des Tierarzneimittels (Summary of Product Characteristics)



1. BEZEICHNUNG DES TIERARZNEIMITTELS


Enroxal 50 mg/ml Injektionslösung für Rinder (Kälber), Schweine und Hunde



2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG


1 ml Injektionslösung enthält:


Wirkstoff:

Enrofloxacin 50 mg


Sonstiger Bestandteil:

n-Butanol 30 mg

Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile finden Sie unter Abschnitt 6.1.



3. DARREICHUNGSFORM


Injektionslösung

Klare, gelbe, praktisch partikelfreie Lösung.



4. KLINISCHE ANGABEN


4.1 Zieltierart(en)


Rinder (Kälber), Schweine, Hunde


4.2 Anwendungsgebiete unter Angabe der Zieltierart(en)


Kälber:

Zur Behandlung von Infektionendes Respirationstraktes,hervorgerufen durchEnrofloxacin-empfindliche Stämme vonPasteurellamultocida, MannheimiahaemolyticaundMycoplasmaspp.

Zur Behandlung von Infektionendes Verdauungstraktes,hervorgerufen durchEnrofloxacin-empfindliche Stämme vonEscherichiacoli.

Zur Behandlung vonSeptikämie,hervorgerufen durchEnrofloxacinempfindliche Stämme vonEscherichiacoli.

Zur Behandlung von akuterMycoplasma-assoziierter Arthritis, hervorgerufen durchEnrofloxacin-empfindliche Stämme vonMycoplasmabovis.


Schweine:

Zur Behandlung von Infektionendes Respirationstraktes, hervorgerufen durchEnrofloxacin-empfindliche Stämme vonPasteurellamultocida, Mycoplasmaspp.undActinobacillus pleuropneumoniae.

Zur Behandlung von Infektionendes Verdauungstraktes, hervorgerufen durchEnrofloxacin-empfindliche Stämme vonEscherichiacoli.

Zur Behandlung vonSeptikämie, hervorgerufendurchEnrofloxacin-empfindliche Stämme vonEscherichiacoli.


Hunde:

Zur Behandlung von Infektionendes Verdauungs-, Respirations- und Urogenitaltraktes(einschließlichProstatitissowie als antibiotische Begleitbehandlung von Pyometra), Haut- und Wundinfektionen sowieOtitis(externa/media), hervorgerufen durchEnrofloxacin-empfindliche Stämme vonStaphylococcusspp., Escherichiacoli, Pasteurellaspp.Klebsiellaspp., Bordetellaspp., Pseudomonasspp.und Proteusspp.


4.3 Gegenanzeigen


Nicht vorbeugend anwenden.

Nicht anwenden im Falle einer vorliegenden Resistenz gegenüber Chinolonen.

Nicht anwenden im Falle von Knorpelwachstumsstörungen und/oder Schädigungen des Bewegungsapparates - insbesondere wenn die Gelenke funktionell oder gewichtsbedingt belastet sind.

Nicht anwenden bei Hunden unter 1 Jahr und bei großwüchsigen Rassen bis zum Abschluss des Wachstums (18 Monate), da die Anwendung während der Wachstumsphase einen Gelenkknorpelschaden verursachen könnte.

Nicht anwenden bei Hunden mit zentralen Anfallsleiden.

Nicht anwenden bei bekannter Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff oder einem der sonstigen Bestandteile.

Nicht anwenden bei Pferden im Wachstum wegen möglicher schädlicher Wirkungen auf Gelenkknorpel.



4.4 Besondere Warnhinweise für jede Zieltierart


Keine.


4.5 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung


Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung bei Tieren


Die Anwendung des Tierarzneimittels sollte nach Durchführung einer Empfindlichkeitsprüfung und unter Berücksichtigung offizieller örtlicher Bestimmungen über den Einsatz von Antibiotika erfolgen.

Enrofloxacin sollte der Behandlung klinischer Beschwerden vorbehalten bleiben, die nicht oder nur gering auf Antibiotika anderer Klassen angesprochen haben.

Eine von den Angaben in der Fachinformation abweichende Anwendung kann die Prävalenz von gegen Fluorochinolone resistenten Bakterien erhöhen und die Wirksamkeit von Behandlungen mit anderen Chinolonen infolge potentieller Kreuzresistenz herabsetzen.


Falls eine allergische Reaktion auftritt, darf die Behandlung nicht wiederholt werden.


Enrofloxacin wird zum Teil über die Niere ausgeschieden. Im Falle eines Nierenleidens ist daher mit einer verzögerten Ausscheidung zu rechnen.

Bei Kälbern, die mit einer oralen Dosis von 30 mg Enrofloxacin/kg KGW über einen Zeitraum von 14 Tagen behandelt wurden, wurden degenerative Veränderungen des Gelenkknorpels beobachtet.

Die Anwendungvon EnrofloxacinbeiLämmernim Wachstum in der empfohlenen Dosisüber einen Zeitraum von 15 Tagenverursachte histologische Veränderungendes Gelenkknorpels, die nichtvonklinischen Zeichenbegleitetwaren.


Bei wiederholter Injektion ist jedes Mal eine neue Injektionsstelle zu wählen.

Der Stopfen kann sicher bis zu 40 Mal durchstochen werden. Bei der Behandlung von Tiergruppen ist eine Aufziehnadel zu verwenden.


Zur Behandlung von Hunden und kleinen Ferkeln ausschließlich das 50-ml-Fläschchen verwenden.


Besondere Vorsichtsmaßnahmen für den Anwender


Den direkten Kontakt mit der Haut vermeiden, da die Möglichkeit einer Sensibilisierung, Kontaktdermatitis sowie einer Überempfindlichkeitsreaktion besteht.

Handschuhe tragen.

Spritzer auf die Haut oder in die Augen sofort mit Wasser abwaschen.

Hände nach Gebrauch gründlich waschen.


4.6 Nebenwirkungen (Häufigkeit und Schwere)


An der Injektionsstelle können lokale Gewebereaktionen auftreten.

Bei im Zwinger gehaltenen Windhunden wurden in einigen Fällen nach der Verabreichung Hautreaktionen beobachtet.

Bei Kälbern und Hunden können gelegentlich gastrointestinale Störungen auftreten. Die Verabreichung an Jungtiere im Wachstum kann Gelenkknorpelschäden verursachen.


Das Auftreten von Nebenwirkungen nach Anwendung von Enroxal 50 mg/ml sollte dem Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit, Mauerstr. 39-42, 10117 Berlin oder dem pharmazeutischen Unternehmer mitgeteilt werden. Meldebögen können kostenlos unter o. g. Adresse oder per E-Mail ( uaw@bvl.bund.de) angefordert werden.


4.7 Anwendungwährend der Trächtigkeit, Laktation oder der Legeperiode


Nicht anwenden bei Hündinnen während der Trächtigkeit und Laktation.


4.8 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und andere Wechselwirkungen


In Kombination mit Makrolidantibiotika,Tetrazyklinen und Chloramphenicol (Hund) kann Enrofloxacin eine antagonistische Wirkung haben.

Die Ausscheidung von Theophyllin erfolgt unter der Behandlung verzögert.

Um Nebenwirkungen zu vermeiden, istbei dergleichzeitigen Anwendung vonFlunixinundEnrofloxacinbei HundenVorsicht geboten. Der Rückgang derArzneimittelfreigabeals Folge dergleichzeitigen Verabreichung vonFlunixin undEnrofloxacinzeigt, dass dieseStoffe bei derEliminationsphasemiteinanderinteragieren. Folglich erhöhtebei Hundendie gleichzeitige Verabreichungvon EnrofloxacinundFlunixindie AUCunddieEliminationshalbwertszeitvonFlunixinund erhöhte dieEliminationshalbwertszeitund reduzierte dieCmaxvon Enrofloxacin.


4.9 Dosierung und Art der Anwendung


Intravenöse, subkutane oder intramuskuläre Anwendung.

Wiederholte Injektionen sollten an verschiedenen Injektionsstellen erfolgen.

Um die richtige Dosierung zu gewährleisten und eine Unterdosierung zu vermeiden, sollte das Körpergewicht (KGW) so genau wie möglich bestimmt werden.


Kälber:

5 mg Enrofloxacin/kg KGW, entsprechend 1 ml/10 kg KGW, einmal täglich 3-5 Tage lang.

Zur Behandlung akuterMykoplasmen-assoziierter Arthritis, hervorgerufen durchEnrofloxacin-empfindliche Stämme vonMycoplasmabovis: 5 mgEnrofloxacin/kg KGW, entsprechend 1ml/10kg KGW, einmal täglich5 Tage lang.

Das Tierarzneimittel kann durchlangsame intravenöseoder subkutane Injektion verabreichtwerden.

An einer Injektionsstelle sollten nicht mehr als 10 ml subkutan injiziert werden.


Schweine:

2,5 mgEnrofloxacin/kg KGW, entsprechend 0,5ml/10kg KGW, einmal täglichdurch intramuskuläre Injektion3 Tage lang.

Infektionen des Verdauungstraktes oder Septikämie, hervorgerufen durch Escherichia coli: 5 mgEnrofloxacin/kg KGW, entsprechend 1ml/10kg KGW, einmal täglichdurch intramuskuläre Injektion3 Tage lang.

Bei Schweinen sollte die Injektion am Hals am Ansatz des Ohres vorgenommen werden.

An einer Injektionsstelle sollten nicht mehr als 3 ml intramuskulär injiziert werden.


Hunde:

5 mgEnrofloxacin/kg KGW, entsprechend 1ml/10kg KGWtäglichdurch subkutane Injektionbis zu 5 Tage lang.

Die Behandlung kann mit dem injizierbaren Tierarzneimittel eingeleitet und anschließend mit Enrofloxacin-Tabletten fortgesetzt werden. Die Dauer der Behandlungsolltesich an der für das jeweilige Anwendungsgebiet zugelassenen Behandlungsdauer orientieren, die in der Gebrauchsinformation für die Tabletten aufgeführt ist..

Falls sich innerhalb von 2 bis 3 Tagen keine klinische Besserung einstellt, ist eine erneute Sensitivitätsprüfung und möglicherweise ein Wechsel der antimikrobiellen Therapie in Erwägung zu ziehen.

Die empfohlene Dosis darf nicht überschritten werden.

Es sind die üblichen Vorsichtsmaßnahmen im Hinblick auf steriles Arbeiten zu beachten.


4.10 Überdosierung (Symptome, Notfallmaßnahmen, Gegenmittel), falls erforderlich


Keine Daten vorhanden.

Im Falle einer versehentlichen Überdosierung ist eine symptomatische Behandlung angezeigt.


4.11 Wartezeit(en)


Kälber:

Nach intravenöser Injektion: Essbare Gewebe: 5 Tage.

Nach subkutaner Injektion: Essbare Gewebe: 12 Tage.


Nicht bei Tieren anwenden, deren Milch für den menschlichen Verzehr vorgesehen ist.


Schweine:

Essbare Gewebe: 13 Tage.



5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN


Pharmakotherapeutische Gruppe: ChinoloneundChinoxalin-Antibiotika, Fluorchinolone


ATCvet-Code: QJ01MA90.


5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften


Wirkungsweise

Als molekulare Zielstrukturen von Fluorchinolonen wurden zwei Enzyme ausgemacht, DNA-Gyrase und Topoisomerase IV, die an der DNA-Replikationund der Transkription der DNA wesentlich beteiligt sind. Die Inhibition der Zielstruktur erfolgt durch nicht-kovalente Bindung des Fluorchinolonmoleküls an diese Enzyme. Replikationsgabeln und Translationskomplexe können nicht über solche Enzym-DNA-Fluorchinolon-Komplexehinausgelangen, und die resultierende Inhibition der DNA- und der mRNA-Synthese löst Ereignisse aus, die zu einer raschen, von der Konzentration des Wirkstoffs abhängigen Abtötung pathogener Bakterien führen. Der Wirkmechanismus von Enrofloxacin ist bakterizid und seine bakterizide Wirkung ist konzentrationsabhängig.


Antibakterielles Spektrum

Enrofloxacin ist in den empfohlenen therapeutischen Dosierungen wirksam gegen zahlreiche Gram-negative Bakterien wie Escherichia coli, Klebsiella spp., Actinobacillus pleuropneumoniae, Mannheimia haemolytica, Pasteurella spp.(z. B. Pasteurella multocida), Bordetella spp., Proteus spp., Pseudomonas spp., gegen Gram-positive Bakterien wie Staphylococcus spp. (z. B. Staphylococcus aureus) und gegen Mycoplasma spp.



Arten und Mechanismen der Resistenz

Resistenzen gegen Fluorchinolone entwickeln sich auf fünf Weisen: (i) Punktmutationen in den Genen, die für DNA-Gyrase und/oder Topoisomerase IV kodieren und zu Veränderungen in dem jeweiligen Enzym führen, (ii) Änderungen der Zellwandpermeabilität für das Tierarzneimittel bei Gram-negativen Bakterien, (iii) Effluxmechanismen, (iv) Plasmid-vermittelte Resistenz und (v) Gyrase-schützende Proteine. AlleMechanismenführenzu einer geringerenEmpfindlichkeit derBakteriengegen Fluorchinolone. Kreuzresistenzeninnerhalb derAntibiotikaklasse der Fluorchinolonesind weit verbreitet.


5.2 Angaben zur Pharmakokinetik


Aufgrund seiner pharmakokinetischen Eigenschaften führen sowohl die orale als auch die parenterale Verabreichung von Enrofloxacin zu vergleichbaren Serumwerten. Enrofloxacin weist ein hohes Verteilungsvolumen auf. Bei Labor- und Zieltierarten wurden Gewebekonzentrationen festgestellt, die zwei- bis dreifach höher lagen als die Konzentrationen im Serum. Hohe Konzentrationen können in Lunge, Leber, Nieren, Knochen und Lymphsystem erwartet werden.

Enrofloxacin ist auch in der Zerebrospinalflüssigkeit, im Augenkammerwasser sowie im Fötus trächtiger Tiere zu finden.



6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN


6.1 Verzeichnis der sonstigen Bestandteile


n-Butanol

Kaliumhydroxid

Wasser für Injektionszwecke


6.2 Inkompatibilitäten


Da keine Kompatibilitätsstudien durchgeführt wurden, darf dieses Tierarzneimittel nicht mit anderen Tierarzneimitteln gemischt werden.


6.3 Dauer der Haltbarkeit


Haltbarkeit des Tierarzneimittels im unversehrten Behältnis: 5 Jahre

Haltbarkeit nach erstmaligem Öffnen/Anbruch des Behältnisses: 28 Tage


6.4 Besondere Lagerungshinweise


Nicht über 25 °C lagern.

Das Injektionsfläschchen im Umkarton aufbewahren.

6.5 Art und Beschaffenheit des Behältnisses


Faltschachtel mit einer Braunglasflasche Typ I mit 50 ml oder 100 ml Injektionslösung, grauem Chlorobutylstopfen und Aluminiumkappe.

Faltschachtel mit einer Braunglasflasche Typ II mit 50 ml oder 100 ml Injektionslösung, grauem Chlorobutylstopfen und Aluminiumkappe.

Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.


6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Entsorgung nicht verwendeter Tierarzneimittel oder bei der Anwendung entstehender Abfälle


Nicht aufgebrauchte Tierarzneimittel sind vorzugsweise bei Schadstoffsammelstellen abzugeben. Bei gemeinsamer Entsorgung mit dem Hausmüll ist sicherzustellen, dass kein missbräuchlicher Zugriff auf diese Abfälle erfolgen kann. Tierarzneimittel dürfen nicht mit dem Abwasser bzw. über die Kanalisation entsorgt werden.



7. ZULASSUNGSINHABER


TAD Pharma GmbH

Heinz-Lohmann-Straße 5

27472 Cuxhaven

Deutschland

Telefon: (04721) 606-0

Telefax: (04721) 606-333

E-Mail: info@tad.de



8. ZULASSUNGSNummer


Zul.-Nr.: 400998.00.00



9. Datum der ERTEILUNG DER ERSTZULASSUNG / VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG


5.April 2007



10. STAND DER INFORMATION




11. Verbot des Verkaufs, der ABGABE und/oder der ANwendung


Nicht zutreffend



12. VERSCHREIBUNGSSTATUS / APOTHEKENPFLICHT


Verschreibungspflichtig.

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20.08.2014 – Updated: 20.08.2014

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