Entacapon-Neuraxpharm 200 Mg Filmtabletten
Text Fachinformation Entacapon-neuraxpharm 200 mg Filmtabletten
Stand: 02/2013
Fachinformation
1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS
Entacapon-neuraxpharm200mg
Filmtabletten
2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG
EineFilmtabletteenthält200mgEntacapon.
VollständigeAuflistungdersonstigenBestandteile,sieheAbschnitt6.1.
3. DARREICHUNGSFORM
Filmtablette
Bräunlich-orange,ovale,bikonvexeFilmtablettemitderPrägung„W477“aufder einerSeiteundglattauf deranderenSeite.
4. KLINISCHE ANGABEN
4.1 Anwendungsgebiete
EntacaponwirdinKombinationmitStandardpräparatenvonLevodopa/Benserazid oderLevodopa/CarbidopabeierwachsenenPatientenmitMorbusParkinson eingesetzt,beidenen„end-of-dose“-FluktuationenimKrankheitsbildauftretenund diemitdiesenKombinationspräparatennichtausreichendstabilisiertsind.
4.2 Dosierung und Art der Anwendung
EntacapondarfnurinKombinationmitLevodopa/Benserazidoder Levodopa/Carbidopaangewendetwerden.DieAngabenzurAnwendungdieser Levodopa-PräparategeltenauchbeigleichzeitigerAnwendungmitEntacapon.
Dosierung
EineTablettezu200mgwirdzusammenmitjederDosis Levodopa/Dopadecarboxylase-Hemmer eingenommen.Dieempfohlene Höchstdosisbeträgt200mgzehnmaltäglich,d. h.2.000mgEntacapon.
EntacaponverstärktdieWirkungvonLevodopa.UmdievonLevodopaverursachten unerwünschtendopaminergenReaktionen,z. B.Dyskinesien,Übelkeit,Erbrechenund Halluzinationen,zuvermindern,istesdaherhäufignötig,dieLevodopa-Dosis währenddererstenTagebisWochennachBeginnderBehandlungmitEntacapon anzupassen.DieTagesdosisvonLevodopakannumetwa10- 30 %verringertwerden, indemjenachdemklinischenZustandsbilddesPatientendasDosierungsintervall verlängertund/oderdieEinzeldosisvonLevodopaverringertwird.WirdEntacapon abgesetzt,mussdieDosierungandererAntiparkinson-Mittel,insbesonderevon Levodopa,angepasstwerden,umdieSymptomederParkinson-Krankheitausreichend unterKontrollezuhalten.
EntacaponerhöhtdieBioverfügbarkeitvonLevodopaausStandardkombinationen vonLevodopamitBenserazidgeringfügigstärker(5 - 10 %)alsaus StandardkombinationenvonLevodopamitCarbidopa.DaherkannbeiPatienten,die mitStandardkombinationenvonLevodopamitBenserazidbehandeltwerden,nach BeginnderBehandlungmitEntacaponmöglicherweiseeinestärkereVerringerung derLevodopa-Dosiserforderlichsein.
Niereninsuffizienz:
EineNiereninsuffizienzbeeinflusstdiePharmakokinetikvon EntacaponnichtundesistkeineDosisanpassungerforderlich.BeiDialysepatienten istunterUmständeneinlängeresDosierungsintervallzuerwägen(sieheAbschnitt 5.2).
Leberinsuffizienz:
SieheAbschnitt4.3.
ÄlterePatienten:
FürälterePatientenistkeineDosisanpassungerforderlich.
KinderundJugendliche:
DieUnbedenklichkeitundWirksamkeitvon Entacapon-neuraxpharmbeiKindernundJugendlichenimAlterunter18 Jahrenistnichtnachgewiesen.EsliegenkeineStudienvor.
ArtderAnwendung
EntacaponwirdoralundgleichzeitigmitjederDosisLevodopa/Carbidopaoder Levodopa/Benserazidangewendet.
EntacaponkannunabhängigvondenMahlzeiteneingenommenwerden(siehe Abschnitt5.2).
4.3 Gegenanzeigen
- ÜberempfindlichkeitgegendenWirkstoff,Soja,Erdnussoder einenderinAbschnitt6.1genanntensonstigenBestandteile
- Leberinsuffizienz
- Phäochromozytom
- GleichzeitigeGabevonEntacaponmitnichtselektiven Monoaminoxidase(MAO-AundMAO-B)-Hemmern(z. B.Phenelzin, Tranylcypromin)
- GleichzeitigeGabeeinesselektivenMAO-A-undeinesselektiven MAO-B-HemmerszusammenmitEntacapon(sieheAbschnitt4.5)
- MalignesneuroleptischesSyndromund/oderatraumatischeRhabdomyolysein derAnamnese
4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
InseltenenFällenwurdebeiPatientenmitMorbusParkinsonnachschweren DyskinesienodermalignemneuroleptischemSyndromeineRhabdomyolyse beobachtet.
DasmaligneneuroleptischeSyndrom,einschließlichRhabdomyolyseundFieber,wird durchmotorischeSymptome(Rigor,Myoklonien,Tremor), Bewusstseinsveränderungen(z. B.Erregung,Verwirrtheit,Koma),Fieber,Störungen desautonomenNervensystems(Tachykardie,labilerBlutdruck)underhöhteSpiegel derSerumkreatinphosphokinase gekennzeichnet.ImEinzelfallkönnenjeweilsnur einzelnedieserSymptomeund/oderBefundeauffälligsein.Im Zusammenhangmitder Entacapon-BehandlunginkontrolliertenStudien,beidenenEntacaponabruptabgesetzt wurde,wurdewederübereinmalignesneuroleptischesSyndromnochüber Rhabdomyolyseberichtet.SeitderMarkteinführungwurdeinEinzelfällenüberein malignesneuroleptischesSyndromberichtet,insbesonderenacheinerabrupten DosisreduzierungoderUnterbrechungderBehandlungmitEntacaponundanderen dopaminergenBegleitmedikationen.Wennnotwendig,solltedasAbsetzenvon Entacaponbzw.eineranderendopaminergenMedikationlangsamerfolgenundes kann,fallstrotzdeslangsamenAbsetzensvonEntacaponAnzeichenund/oder Symptomeauftreten,eineErhöhungderLevodopa-Dosisnotwendigwerden.
EineBehandlungmitEntacaponsolltebeiPatientenmiteinerkoronaren Herzkrankheitvorsichtigerfolgen.
AufgrundseinesWirkungsmechanismuskannEntacapondenMetabolismusvon Arzneimitteln,dieeineKatecholgruppeenthalten,beeinflussenundihreWirkung verstärken.BeiPatienten,diemitArzneimittelnbehandeltwerden,welchedurchdas EnzymCatechol-O-methyltransferase (COMT)metabolisiertwerden,z. B.Rimiterol, Isoprenalin,Adrenalin,Noradrenalin,Dopamin,Dobutamin,alpha-Methyldopaund Apomorphin,istEntacapondahermitVorsichtanzuwenden(sieheauchAbschnitt 4.5).
EntacaponwirdstetsalsZusatzmedikationzu Levodopaverwendet.Die Vorsichtsmaßnahmen,welchefürdieBehandlungmitLevodopagelten,sinddaher auchbeiderBehandlungmitEntacaponzubeachten.Entacaponerhöhtdie BioverfügbarkeitvonLevodopaausStandardkombinationenvonLevodopamit Benserazidum5 - 10 %stärkeralsausStandardkombinationenvonLevodopamit Carbidopa.DaherkönnendopaminergeNebenwirkungenhäufigerauftreten,wenn EntacaponzusätzlichzueinerBehandlungmit Levodopa/Benserazidgegebenwird (sieheauchAbschnitt4.8).UmdievonLevodopaverursachtenunerwünschten dopaminergenReaktionenzuvermindern,musshäufigwährenddererstenTagebis WochennachBeginnderBehandlungmitEntacapondieDosierungvonLevodopa entsprechenddemklinischenZustandsbilddesPatientenangepasstwerden(siehe Abschnitte4.2und4.8).
EntacaponkanneinedurchLevodopaverursachteorthostatischeHypotonie verstärken.BeiPatienten,dieandereArzneimitteleinnehmen,dieeineorthostatische Hypotoniehervorrufenkönnen,istEntacapondahermitVorsichtanzuwenden.
InklinischenStudientrateneinigedopaminergeNebenwirkungen,z. B.Dyskinesien, häufigerbeiPatientenauf,dieEntacaponzusammenmitDopamin-Agonisten(z. B. Bromocriptin),mitSelegilinodermitAmantadinerhielten,verglichenmitPatienten, diePlacebomitdieserKombinationerhielten.DieDosierungandererAntiparkinson-Mittelmussmöglicherweiseangepasstwerden,wenndieBehandlungmitEntacapon begonnenwird.
DieEinnahmevonEntacaponzusammenmit LevodopawurdebeiPatientenmit Parkinsonerkrankungmit SomnolenzundEpisodenplötzlicheintretender SchlafanfälleinZusammenhanggebracht.DaheristbeimFührenvonFahrzeugen oderBedienenvonMaschinenVorsichtgeboten(sieheAbschnitt4.7).
FürPatienten,dieeineDiarrhöeentwickeln,wirdeineÜberwachungdesGewichtesempfohlen,umeinenmöglichenübermäßigenGewichtsverlustzuvermeiden.Falls währendderBehandlungmitEntacaponeineDiarrhöeübereinenlängerenZeitraumbzw.anhaltendauftritt,kannessichumeinAnzeicheneinerKolitis handeln.Im FalleeinerübereinenlängerenZeitraumbzw.anhaltendauftretenden DiarrhöesolltedasArzneimittelabgesetztundeineangemesseneBehandlungsowieUntersuchunginErwägunggezogenwerden.
Impulskontrollstörungen
Die Patienten sollten regelmäßig hinsichtlich der Entwicklung von Impulskontrollstörungen überwacht werden. Patienten und Betreuer sollten darauf aufmerksam gemacht werden, dass bei Patienten, die mit Dopaminagonisten und/oder anderen dopaminergen Arzneimitteln, einschließlich Entacapon, in Verbindung mit Levodopa, behandelt werden, Verhaltensauffälligkeiten im Sinne von Impulskontrollstörungen auftreten können, einschließlich pathologischer Spielsucht, Libidosteigerung, Hypersexualität, zwanghaftem Geldausgeben oder Einkaufen, Essattacken und Esszwang. Die Überprüfung der Behandlung wird empfohlen, wenn solche Symptome auftreten.
BeiPatienten,dieinnerhalbeinesrelativkurzenZeitraumseineprogrediente Anorexie,AsthenieundGewichtsverlustentwickeln,isteineumfassende medizinischeUntersuchungeinschließlichder LeberfunktioninErwägungzuziehen.
4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
UnterdemempfohlenenDosierungsschemawurdekeineWechselwirkung vonEntacaponmitCarbidopabeobachtet.Diepharmakokinetische WechselwirkungmitBenserazidwurdenichtuntersucht.
InEinzeldosisstudienan gesundenProbandenwurdenkeineWechselwirkungen zwischenEntacaponundImipraminoderzwischenEntacaponundMoclobemid beobachtet.EbensowurdeninStudienanParkinson-Patientennach MehrfachdosierungkeineWechselwirkungenzwischenEntacaponundSelegilin festgestellt.JedochliegenüberdieklinischeAnwendungvonEntacaponzusammen mitanderenArzneimitteln,wieMAO-A-Hemmern,trizyklischenAntidepressiva, Noradrenalin-WiederaufnahmehemmernwieDesipramin,Maprotilinund Venlafaxin,sowieSubstanzen,diedurchCOMTmetabolisiertwerden(z. B.solche, dieeineKatecholgruppebesitzen:Rimiterol,Isoprenalin,Adrenalin,Noradrenalin, Dopamin,Dobutamin,alpha-Methyldopa,ApomorphinundParoxetin)bishernur begrenzteErfahrungenvor.BeiderGabederartigerSubstanzenzusammenmit EntacaponistVorsichtgeboten(sieheauchAbschnitt4.3undAbschnitt4.4).
EntacaponkannzusammenmitSelegilin(einemselektivenMAO-B-Hemmer) angewendetwerden,jedochdarfdieTagesdosisvonSelegilin10mgnicht überschreiten.
EntacaponkannimMagen-Darm-TraktChelatkomplexemitEisenbilden.Daher müssenEntacaponundEisenpräparateimAbstandvonmindestens2 - 3Stunden eingenommenwerden(sieheauchAbschnitt4.8).
EntacaponwirdvonHumanalbuminanderBindungsstelleIIgebunden,dieauch verschiedeneandereArzneimittelwiez. B.DiazepamundIbuprofenbindet. KlinischeStudienzurWechselwirkungmitDiazepamundnichtsteroidalen Antirheumatika(NSAIDs)wurdennichtdurchgeführt.AufgrundvonIn-vitro-StudienistbeitherapeutischenKonzentrationendesArzneimittelskeinesignifikante Verdrängungzuerwarten.
AufgrundseinerIn-vitro-AffinitätzuCytochromP4502C9(sieheAbschnitt5.2)kann espotentiellzuWechselwirkungenmitArzneimittelnkommen,deren MetabolisierungvondiesemIsoenzymabhängigist,wiez. B.S-Warfarin.In einer Interaktionsstudiean gesundenProbandenveränderteEntacaponjedochdie PlasmaspiegelvonS-Warfarinnicht,währenddieAUCvonR-Warfarinim Mittelum 18 %(90 %Konfidenzintervall11 % - 26 %)erhöhtwar.DieINR-Werteerhöhtensich imMittelum13 %(90 %Konfidenzintervall6 % - 19 %).DaherwirdbeimitWarfarin behandeltenPatientenzu BeginnderBehandlungmitEntacaponeineKontrolleder INR-Werteempfohlen.
4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit
IntierexperimentellenUntersuchungen,indenendieExpositionmitEntacapon deutlichhöherwaralsdietherapeutischeExposition,wurdenkeineoffenkundigen teratogenenoderprimärfetotoxischenWirkungenfestgestellt.Dabeischwangeren FrauenkeineErfahrungenvorliegen,darfEntacaponinderSchwangerschaftnicht angewendetwerden.
BeitierexperimentellenUntersuchungengingEntacaponindieMuttermilchüber. ÜberdieSicherheitvonEntacaponbeiSäuglingenistnichtsbekannt.Frauendürfen währendder BehandlungmitEntacaponnichtstillen.
4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
DieEinnahmevonEntacapon-neuraxpharminKombinationmitLevodopakann großenEinflussaufdieVerkehrstüchtigkeitunddieFähigkeitzumBedienenvon Maschinenhaben.Entacaponkannzusammenmit LevodopaBenommenheitund orthostatischeSymptomehervorrufen.DaheristbeideraktivenTeilnahmeam StraßenverkehrundbeimBedienenvonMaschinenVorsichtgeboten.
Patienten,diemitEntacaponinKombinationmitLevodopabehandeltwerdenundbei denenSomnolenzoderEpisodenplötzlicheintretenderSchlafanfälleauftreten, müssendaraufhingewiesenwerden,dasssiekeinFahrzeugführenoderkeinenanderenTätigkeitennachgehendürfen,beidenensiesichselbstoderAndereaufgrund verminderterAufmerksamkeitdemRisikoschwererVerletzungenoderdes Todes aussetzen(z. B.beimBedienenvonMaschinen).Siedürfenerstdannwiederein FahrzeugführenodersolcheTätigkeitenwiederaufnehmen,wenndieseEpisoden nichtmehrauftreten(sieheauchAbschnitt4.4).
4.8 Nebenwirkungen
DiehäufigstenNebenwirkungenbeiderAnwendungvonEntacaponhängenmitder erhöhtendopaminergenAktivitätzusammenundtretenmeistzuBeginnder Behandlungauf.DasHerabsetzenderLevodopa-DosisvermindertdenSchweregrad unddieHäufigkeitdieserNebenwirkungen.DiezweitebedeutendeGruppevon NebenwirkungensindgastrointestinaleBeschwerden,zudenenÜbelkeit,Erbrechen, Abdominalschmerzen,ObstipationundDiarrhöegehören.Entacaponkanneine rötlich-brauneVerfärbungdes Urinshervorrufen,diejedochharmlosist.
DiedurchEntacaponverursachtenNebenwirkungensindinderRegelleichtbis mittelschwer.DieNebenwirkungen,welcheinklinischenStudieneinenAbbruch derBehandlungmitEntacaponzurFolgehatten,warenmeistgastrointestinale Beschwerden(z. B.Diarrhöe,2,5 %)undvermehrteNebenwirkungendurchdie dopaminergeAktivitätvonLevodopa(z. B.Dyskinesien,1,7 %).
BeieinergemeinsamenAuswertungvonklinischenStudien,indenen406Patienten dasArzneimittelund296PatientenPlaceboerhielten,wurdeunterEntacapon signifikanthäufigeralsunterPlaceboüberDyskinesien(27 %),Übelkeit(11 %), Diarrhöe(8 %),Abdominalschmerzen(7 %)undMundtrockenheit(4,2 %)berichtet.
EinigederNebenwirkungen,z. B.Dyskinesien,ÜbelkeitundAbdominalschmerzen, könnenbeihöhererDosierung(1.400bis2.000mgtäglich)häufigerauftretenalsbei niedrigererDosierungvonEntacapon.
DieindernachfolgendenTabelle1aufgeführtenNebenwirkungentratenin klinischenStudienmitEntacaponundseitMarkteinführungvonEntacaponauf:
Tabelle 1: Nebenwirkungen*
Psychiatrische Erkrankungen |
|
Häufig: |
Schlaflosigkeit, Halluzinationen, Verwirrtheit, Paroniria |
Sehr selten: |
Agitiertheit |
Erkrankungen des Nervensystems |
|
Sehr häufig: |
Dyskinesie |
Häufig: |
Verstärkung der Parkinson-Symptome, Benommenheit, Dystonie, Hyperkinesie |
Herzerkrankungen** |
|
Häufig: |
Symptome der koronaren Herzkrankheit, außer Herzinfarkt (z. B. Angina pectoris) |
Gelegentlich: |
Herzinfarkt |
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts |
|
Sehr häufig: |
Übelkeit |
Häufig: |
Diarrhöe, Abdominalschmerzen, Mundtrockenheit, Obstipation, Erbrechen |
Sehr selten: |
Anorexie |
Nicht bekannt: |
Kolitis |
Leber- und Gallenerkrankungen |
|
Selten: |
Leberfunktionswerte außerhalb der Norm |
Nicht bekannt: |
Hepatitis mit vorwiegend cholestatischen Erscheinungen (siehe Abschnitt 4.4) |
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes |
|
Selten: |
erythematöser oder makulopapulöser Ausschlag |
Sehr selten: |
Urtikaria |
Nicht bekannt: |
Verfärbungen der Haut, der Körperhaare einschließlich der Barthaare sowie der Nägel |
Erkrankungen der Nieren und Harnwege |
|
Sehr häufig: |
Verfärbung des Urins |
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort |
|
Häufig: |
Müdigkeit, verstärktes Schwitzen, Stürze |
Sehr selten: |
Gewichtsverlust |
* DieNebenwirkungen sindentsprechendihrerHäufigkeitgeordnet, wobeidie häufigsteNebenwirkungzuerstgenanntwird. FolgendHäufigkeitsangaben wurden verwendet:Sehrhäufig(≥1/10);häufig(≥ 1/100,< 1/10);gelegentlich(≥ 1/1.000,< 1/100); selten(≥ 1/10.000, <1/1.000);sehrselten (<1/10.000);nichtbekannt(HäufigkeitaufGrundlage derverfügbaren Datennichtabschätzbar, daausklinischen oderepidemiologischen Studien keinevalideSchätzungabgeleitetwerden kann).
** DieHäufigkeitsangaben zumHerzinfarktund Symptomen derkoronaren Herzkrankheit(0,43%bzw. 1,54 %)wurden aus13doppelblinden Studienermittelt, beiwelchen 2.082Patienten mit„end-of-dose“-Fluktuationen Entacaponerhielten.
Die Einnahme von Entacapon inKombination mit Levodopa wurdein Einzelfällen mit übermäßiger Schläfrigkeit währenddesTages sowiemit Episoden plötzlicher Schlafanfälle in Zusammenhang gebracht.
Impulskontrollstörungen
Pathologische Spielsucht, Libidosteigerung, Hypersexualität, zwanghaftes Geldausgeben oder Einkaufen, Essattacken und Esszwang können bei Patienten auftreten, die mit Dopaminagonisten oder anderen dopaminergen Arzneimitteln, einschließlich Entacapon, in Verbindung mit Levodopa behandelt werden (siehe Abschnitt 4.4).
In Einzelfällen wurdeüberein malignesneuroleptischesSyndromnach einerabrupten DosisreduzierungoderUnterbrechungderBehandlungmitEntacapon und anderen dopaminergen Arzneimitteln berichtet.
InEinzelfällenwurdeübereineRhabdomyolyseberichtet.
4.9 Überdosierung
SeitderMarkteinführungwurdeinEinzelfällenvonÜberdosierungenberichtet.Die höchsteindiesemZusammenhanggenannteTagesdosisbetrug16.000mgEntacapon. DieakutenSymptomeundAnzeichensolcherÜberdosierungenumfassten Verwirrtheit,verminderteAktivität,Schläfrigkeit,Hypotonie,VerfärbungenderHaut undUrtikaria.Die BehandlungeinerakutenÜberdosierungerfolgtsymptomatisch.
5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN
5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
PharmakotherapeutischeGruppe:Antiparkinsonmittel;anderedopaminergeMittel
ATC-Code:N04BX02
EntacapongehörtzueinerneuentherapeutischenKlasse,denCatechol-O- methyltransferase(COMT)-Hemmern.Esisteinspezifischerundhauptsächlich peripherwirksamerCOMT-HemmermitreversiblerWirkung,derdazubestimmtist, inKombinationmiteinemLevodopa-Präparatverabreichtzuwerden.Entacapon vermindertdendurchMetabolisierungzu3-O-Methyldopa(3-OMD)verursachten VerlustvonLevodopa,indemesdasEnzymCOMThemmt.Diesführtzueiner höherenAUCvonLevodopa.DieMengedesimGehirnverfügbarenLevodopaswird erhöht.AufdieseWeiseverlängertEntacapondieklinischeWirksamkeitvon Levodopa.
EntacaponhemmtdasEnzymCOMThauptsächlichimperipherenGewebe.Die HemmungvonCOMTin rotenBlutzellenkorreliertengmitden PlasmakonzentrationenvonEntacaponundzeigtsodieReversibilitätderCOMT- Hemmung.
KlinischeStudien
InzweiklinischenStudien(PhaseIII)aninsgesamt376PatientenmitMorbus Parkinsonund„end-of-dose“-FluktuationenwurdenEntacaponoderPlacebo zusammenmitjederDosisLevodopa/Dopadecarboxylase-Hemmergegeben.Die ErgebnissesindinTabelle2zusammengestellt.In StudieIwurdedietägliche„On-Zeit“inStundenausPatiententagebüchernermittelt,undinStudieIIderprozentuale Anteilder„On-Zeit“proTag.
Tabelle2:On-ZeitproTag(Mittelwert± SD)
Studie I: On-Zeit pro Tag (h) |
|||
|
Entacapon (n = 85) |
Placebo (n = 86) |
Unterschied |
Ausgangswert |
9,3 ± 2,2 |
9,2 ± 2,5 |
|
Woche 8 - 24 |
10,7 ± 2,2 |
9,4 ± 2,6 |
1 h 20 min (8,3 %) 95 % Konfidenzintervall 45 min, 1 h 56 min |
Studie II: Anteil der On-Zeit pro Tag (%) |
|||
|
Entacapon (n = 103) |
Placebo (n = 102) |
Unterschied |
Ausgangswert |
60,0 ± 15,2 |
60,8 ± 14,0 |
|
Woche 8 - 24 |
66,8 ± 14,5 |
62,8 ± 16,80 |
4,5 % (0 h 35 min) 95 % Konfidenzintervall 0,93 %, 7,97 % |
Die„Off-Zeit“vermindertesichentsprechend.
InStudieIbetrugdieprozentualeÄnderungder„Off-Zeit“verglichenmitdem
Ausgangswert
-24 %inderEntacapon-Gruppeund0
%inderPlacebo-Gruppe.Die entsprechendenWertefürStudieIIbetrugen-18
%und-5 %.
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
AllgemeineSubstanzeigenschaften
Resorption
DieResorptionvonEntacaponunterliegtgroßenintra-undinterindividuellen Schwankungen.
DiemaximalePlasmakonzentration(Cmax)wirdinderRegelca.eineStundenach EinnahmeeinerTablettemit200mgEntacaponerreicht.DieSubstanzunterliegt einemsehrstarkenFirst-Pass-Metabolismus.DieBioverfügbarkeitvonEntacapon nachoralerGabebeträgtca.35 %.DieResorptionvonEntacaponwirddurch Nahrungsaufnahmenichtwesentlichbeeinflusst.
Verteilung
NachResorptionausdemMagen-Darm-TraktverteiltsichEntacaponraschim peripherenGewebemiteinemVerteilungsvolumenvon20 LiternimSteady-state (Vdss).Etwa92 %derDosiswerdeninderβ-Phasemiteinerkurzen Eliminationshalbwertszeitvon30Minuteneliminiert.DieGesamt-Clearancevon Entacaponbeträgtca.800ml/min.
Entacaponwirdstarkan Plasmaproteine,vorallemAlbumin,gebunden.Im menschlichenPlasmabeträgtderungebundeneAnteilimtherapeutischen Konzentrationsbereichca.2,0 %.IntherapeutischenKonzentrationenverdrängt EntacaponanderestarkgebundeneSubstanzen(z. B.Warfarin,Salicylsäure, PhenylbutazonundDiazepam)nicht,ebensowenigwirdesvoneinerdieser SubstanzenintherapeutischenoderhöherenKonzentrationeninsignifikantem Ausmaßverdrängt.
Metabolismus
EinegeringeMengeEntacapon,das(E)-Isomer,wirdinsein(Z)-Isomer umgewandelt.Aufdas(E)-Isomerentfallen95 %derAUCvonEntacapon.Das(Z)-IsomerundSpurenandererMetabolitenstellendieübrigen5 %.
DatenausIn-vitro-StudienmitmenschlichenLebermikrosomenzeigen,dass EntacapondasCytochromP4502C9hemmt(IC50~ 4µM).Entacaponzeigte einegeringeoderkeineHemmungandererP450Isoenzyme(CYP1A2, CYP2A6,CYP2D6,CYP2E1,CYP3AundCYP2C19)(sieheAbschnitt4.5).
Elimination
DieEliminationvonEntacaponerfolgthauptsächlichnicht-renalaufmetabolischem Weg.Eswirdangenommen,dass80 - 90 %derDosismitdenFaecesausgeschieden werden,obwohldieserWertbeimMenschennichtbestätigtist.Etwa10 - 20 % werdenmitdemUrinausgeschieden.Im UrinwerdenlediglichSpurenvon unverändertemEntacapongefunden.DieHauptmengederimUrinausgeschiedenen Substanz(95 %)istmitGlukuronsäurekonjugiert.Nur1 %derimUringefundenen MetabolitenwirddurchOxidationgebildet.
Eigenschaften beiderAnwendung amPatienten
DiePharmakokinetikvonEntacaponistbeijungenundälterenErwachsenen vergleichbar.DerMetabolismusdesArzneimittelsistbeiPatientenmitleichterbis mittelschwererLeberinsuffizienz(Child-PughKlassenAundB)verlangsamt, wodurchesinderResorptions-undinderEliminationsphasezuerhöhten PlasmaspiegelnvonEntacaponkommt(sieheAbschnitt4.3).Niereninsuffizienz beeinflusstdiePharmakokinetikvonEntacaponnicht.Jedochkannbei DialysepatienteneineVerlängerungdesDosierungsintervallserforderlichsein.
5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
BasierendaufdenkonventionellenStudienzurSicherheitspharmakologie,Toxizität bei wiederholterGabe,GenotoxizitätundzumkanzerogenenPotentiallassendie präklinischenDatenkeinebesonderenGefahrenfürdenMenschenerkennen.In StudienzurchronischenToxizitätwurdeeineAnämiebeobachtet,die höchstwahrscheinlichauf dieBildungvonChelatkomplexenvonEntacaponmitEisen zurückzuführenist. InStudienzurReproduktionstoxizitätwurdenanKaninchenbei systemischerExpositionimtherapeutischenBereicheinvermindertesGewichtder FetenundeinegeringfügigverzögerteKnochenentwicklungbeobachtet.
6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN
6.1 Liste der sonstigen Bestandteile
Tablettenkern:
Mannitol(Ph. Eur.)
Povidon(K 30)
Crospovidon(TypB)
HochdispersesSiliciumdioxid
Talkum
Magnesiumstearat(Ph. Eur.)
Filmüberzug:
Poly(vinylalkohol)
Talkum
Titandioxid(E 171)
Macrogol3350
EntöltePhospholipideausSojabohnen
Eisen(III)-hydroxid-oxidxH2O(E 172)
Eisen(III)-oxid(E 172)
6.2 Inkompatibilitäten
Nichtzutreffend.
6.3 Dauer der Haltbarkeit
Alu/Alu Blisterpackung: 2 Jahre
HDPE-Tablettenbehältnis: 2 Jahre
Nach Anbruch: 6 Monate.
6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
FürdiesesArzneimittelsindbezüglichderTemperaturkeinebesonderen Lagerungsbedingungenerforderlich.
6.5 Art und Inhalt des Behältnisses
Alu / Alu Blisterpackungen
Packungsgrößen: 30, 60, 100, oder 200 Tabletten.
HDPE- Tablettenbehältnis mit Polypropylen-Schraubverschluss
Packungsgrößen: 30, 60, 100, 175 oder 200 Tabletten.
Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.
6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung
KeinebesonderenAnforderungen.
7. INHABER DER ZULASSUNG
neuraxpharm
Arzneimittel GmbH
Elisabeth-Selbert-Straße 23
40764 Langenfeld
Tel. 02173 / 1060 - 0
Fax 02173 / 1060 - 333
8. ZULASSUNGSNUMMERN
84711.00.00
9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG
19.04.2012
10. STAND DER INFORMATION
02/2013
11. VERKAUFSABGRENZUNG
Verschreibungspflichtig
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