Entacapon-Neuraxpharm 200 Mg Filmtabletten
Text Fachinformation Entacapon-neuraxpharm 200 mg Filmtabletten
Stand: 02/2013
Fachinformation
1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS
Entacapon-neuraxpharm200mg
Filmtabletten
2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG
EineFilmtabletteenthält200mgEntacapon.
VollständigeAuflistungdersonstigenBestandteile,sieheAbschnitt6.1.
3. DARREICHUNGSFORM
Filmtablette
Bräunlich-orange,ovale,bikonvexeFilmtablettemitderPrägung„W477“aufder einerSeiteundglattauf deranderenSeite.
4. KLINISCHE ANGABEN
4.1 Anwendungsgebiete
EntacaponwirdinKombinationmitStandardpräparatenvonLevodopa/Benserazid oderLevodopa/CarbidopabeierwachsenenPatientenmitMorbusParkinson eingesetzt,beidenen„end-of-dose“-FluktuationenimKrankheitsbildauftretenund diemitdiesenKombinationspräparatennichtausreichendstabilisiertsind.
4.2 Dosierung und Art der Anwendung
EntacapondarfnurinKombinationmitLevodopa/Benserazidoder Levodopa/Carbidopaangewendetwerden.DieAngabenzurAnwendungdieser Levodopa-PräparategeltenauchbeigleichzeitigerAnwendungmitEntacapon.
Dosierung
EineTablettezu200mgwirdzusammenmitjederDosis Levodopa/Dopadecarboxylase-Hemmer eingenommen.Dieempfohlene Höchstdosisbeträgt200mgzehnmaltäglich,d. h.2.000mgEntacapon.
EntacaponverstärktdieWirkungvonLevodopa.UmdievonLevodopaverursachten unerwünschtendopaminergenReaktionen,z. B.Dyskinesien,Übelkeit,Erbrechenund Halluzinationen,zuvermindern,istesdaherhäufignötig,dieLevodopa-Dosis währenddererstenTagebisWochennachBeginnderBehandlungmitEntacapon anzupassen.DieTagesdosisvonLevodopakannumetwa10- 30 %verringertwerden, indemjenachdemklinischenZustandsbilddesPatientendasDosierungsintervall verlängertund/oderdieEinzeldosisvonLevodopaverringertwird.WirdEntacapon abgesetzt,mussdieDosierungandererAntiparkinson-Mittel,insbesonderevon Levodopa,angepasstwerden,umdieSymptomederParkinson-Krankheitausreichend unterKontrollezuhalten.
EntacaponerhöhtdieBioverfügbarkeitvonLevodopaausStandardkombinationen vonLevodopamitBenserazidgeringfügigstärker(5 - 10 %)alsaus StandardkombinationenvonLevodopamitCarbidopa.DaherkannbeiPatienten,die mitStandardkombinationenvonLevodopamitBenserazidbehandeltwerden,nach BeginnderBehandlungmitEntacaponmöglicherweiseeinestärkereVerringerung derLevodopa-Dosiserforderlichsein.
Niereninsuffizienz:
EineNiereninsuffizienzbeeinflusstdiePharmakokinetikvon EntacaponnichtundesistkeineDosisanpassungerforderlich.BeiDialysepatienten istunterUmständeneinlängeresDosierungsintervallzuerwägen(sieheAbschnitt 5.2).
Leberinsuffizienz:
SieheAbschnitt4.3.
ÄlterePatienten:
FürälterePatientenistkeineDosisanpassungerforderlich.
KinderundJugendliche:
DieUnbedenklichkeitundWirksamkeitvon Entacapon-neuraxpharmbeiKindernundJugendlichenimAlterunter18 Jahrenistnichtnachgewiesen.EsliegenkeineStudienvor.
ArtderAnwendung
EntacaponwirdoralundgleichzeitigmitjederDosisLevodopa/Carbidopaoder Levodopa/Benserazidangewendet.
EntacaponkannunabhängigvondenMahlzeiteneingenommenwerden(siehe Abschnitt5.2).
4.3 Gegenanzeigen
- ÜberempfindlichkeitgegendenWirkstoff,Soja,Erdnussoder einenderinAbschnitt6.1genanntensonstigenBestandteile
- Leberinsuffizienz
- Phäochromozytom
- GleichzeitigeGabevonEntacaponmitnichtselektiven Monoaminoxidase(MAO-AundMAO-B)-Hemmern(z. B.Phenelzin, Tranylcypromin)
- GleichzeitigeGabeeinesselektivenMAO-A-undeinesselektiven MAO-B-HemmerszusammenmitEntacapon(sieheAbschnitt4.5)
- MalignesneuroleptischesSyndromund/oderatraumatischeRhabdomyolysein derAnamnese
4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
InseltenenFällenwurdebeiPatientenmitMorbusParkinsonnachschweren DyskinesienodermalignemneuroleptischemSyndromeineRhabdomyolyse beobachtet.
DasmaligneneuroleptischeSyndrom,einschließlichRhabdomyolyseundFieber,wird durchmotorischeSymptome(Rigor,Myoklonien,Tremor), Bewusstseinsveränderungen(z. B.Erregung,Verwirrtheit,Koma),Fieber,Störungen desautonomenNervensystems(Tachykardie,labilerBlutdruck)underhöhteSpiegel derSerumkreatinphosphokinase gekennzeichnet.ImEinzelfallkönnenjeweilsnur einzelnedieserSymptomeund/oderBefundeauffälligsein.Im Zusammenhangmitder Entacapon-BehandlunginkontrolliertenStudien,beidenenEntacaponabruptabgesetzt wurde,wurdewederübereinmalignesneuroleptischesSyndromnochüber Rhabdomyolyseberichtet.SeitderMarkteinführungwurdeinEinzelfällenüberein malignesneuroleptischesSyndromberichtet,insbesonderenacheinerabrupten DosisreduzierungoderUnterbrechungderBehandlungmitEntacaponundanderen dopaminergenBegleitmedikationen.Wennnotwendig,solltedasAbsetzenvon Entacaponbzw.eineranderendopaminergenMedikationlangsamerfolgenundes kann,fallstrotzdeslangsamenAbsetzensvonEntacaponAnzeichenund/oder Symptomeauftreten,eineErhöhungderLevodopa-Dosisnotwendigwerden.
EineBehandlungmitEntacaponsolltebeiPatientenmiteinerkoronaren Herzkrankheitvorsichtigerfolgen.
AufgrundseinesWirkungsmechanismuskannEntacapondenMetabolismusvon Arzneimitteln,dieeineKatecholgruppeenthalten,beeinflussenundihreWirkung verstärken.BeiPatienten,diemitArzneimittelnbehandeltwerden,welchedurchdas EnzymCatechol-O-methyltransferase (COMT)metabolisiertwerden,z. B.Rimiterol, Isoprenalin,Adrenalin,Noradrenalin,Dopamin,Dobutamin,alpha-Methyldopaund Apomorphin,istEntacapondahermitVorsichtanzuwenden(sieheauchAbschnitt 4.5).
EntacaponwirdstetsalsZusatzmedikationzu Levodopaverwendet.Die Vorsichtsmaßnahmen,welchefürdieBehandlungmitLevodopagelten,sinddaher auchbeiderBehandlungmitEntacaponzubeachten.Entacaponerhöhtdie BioverfügbarkeitvonLevodopaausStandardkombinationenvonLevodopamit Benserazidum5 - 10 %stärkeralsausStandardkombinationenvonLevodopamit Carbidopa.DaherkönnendopaminergeNebenwirkungenhäufigerauftreten,wenn EntacaponzusätzlichzueinerBehandlungmit Levodopa/Benserazidgegebenwird (sieheauchAbschnitt4.8).UmdievonLevodopaverursachtenunerwünschten dopaminergenReaktionenzuvermindern,musshäufigwährenddererstenTagebis WochennachBeginnderBehandlungmitEntacapondieDosierungvonLevodopa entsprechenddemklinischenZustandsbilddesPatientenangepasstwerden(siehe Abschnitte4.2und4.8).
EntacaponkanneinedurchLevodopaverursachteorthostatischeHypotonie verstärken.BeiPatienten,dieandereArzneimitteleinnehmen,dieeineorthostatische Hypotoniehervorrufenkönnen,istEntacapondahermitVorsichtanzuwenden.
InklinischenStudientrateneinigedopaminergeNebenwirkungen,z. B.Dyskinesien, häufigerbeiPatientenauf,dieEntacaponzusammenmitDopamin-Agonisten(z. B. Bromocriptin),mitSelegilinodermitAmantadinerhielten,verglichenmitPatienten, diePlacebomitdieserKombinationerhielten.DieDosierungandererAntiparkinson-Mittelmussmöglicherweiseangepasstwerden,wenndieBehandlungmitEntacapon begonnenwird.
DieEinnahmevonEntacaponzusammenmit LevodopawurdebeiPatientenmit Parkinsonerkrankungmit SomnolenzundEpisodenplötzlicheintretender SchlafanfälleinZusammenhanggebracht.DaheristbeimFührenvonFahrzeugen oderBedienenvonMaschinenVorsichtgeboten(sieheAbschnitt4.7).
FürPatienten,dieeineDiarrhöeentwickeln,wirdeineÜberwachungdesGewichtesempfohlen,umeinenmöglichenübermäßigenGewichtsverlustzuvermeiden.Falls währendderBehandlungmitEntacaponeineDiarrhöeübereinenlängerenZeitraumbzw.anhaltendauftritt,kannessichumeinAnzeicheneinerKolitis handeln.Im FalleeinerübereinenlängerenZeitraumbzw.anhaltendauftretenden DiarrhöesolltedasArzneimittelabgesetztundeineangemesseneBehandlungsowieUntersuchunginErwägunggezogenwerden.
Impulskontrollstörungen
Die Patienten sollten regelmäßig hinsichtlich der Entwicklung von Impulskontrollstörungen überwacht werden. Patienten und Betreuer sollten darauf aufmerksam gemacht werden, dass bei Patienten, die mit Dopaminagonisten und/oder anderen dopaminergen Arzneimitteln, einschließlich Entacapon, in Verbindung mit Levodopa, behandelt werden, Verhaltensauffälligkeiten im Sinne von Impulskontrollstörungen auftreten können, einschließlich pathologischer Spielsucht, Libidosteigerung, Hypersexualität, zwanghaftem Geldausgeben oder Einkaufen, Essattacken und Esszwang. Die Überprüfung der Behandlung wird empfohlen, wenn solche Symptome auftreten.
BeiPatienten,dieinnerhalbeinesrelativkurzenZeitraumseineprogrediente Anorexie,AsthenieundGewichtsverlustentwickeln,isteineumfassende medizinischeUntersuchungeinschließlichder LeberfunktioninErwägungzuziehen.
4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
UnterdemempfohlenenDosierungsschemawurdekeineWechselwirkung vonEntacaponmitCarbidopabeobachtet.Diepharmakokinetische WechselwirkungmitBenserazidwurdenichtuntersucht.
InEinzeldosisstudienan gesundenProbandenwurdenkeineWechselwirkungen zwischenEntacaponundImipraminoderzwischenEntacaponundMoclobemid beobachtet.EbensowurdeninStudienanParkinson-Patientennach MehrfachdosierungkeineWechselwirkungenzwischenEntacaponundSelegilin festgestellt.JedochliegenüberdieklinischeAnwendungvonEntacaponzusammen mitanderenArzneimitteln,wieMAO-A-Hemmern,trizyklischenAntidepressiva, Noradrenalin-WiederaufnahmehemmernwieDesipramin,Maprotilinund Venlafaxin,sowieSubstanzen,diedurchCOMTmetabolisiertwerden(z. B.solche, dieeineKatecholgruppebesitzen:Rimiterol,Isoprenalin,Adrenalin,Noradrenalin, Dopamin,Dobutamin,alpha-Methyldopa,ApomorphinundParoxetin)bishernur begrenzteErfahrungenvor.BeiderGabederartigerSubstanzenzusammenmit EntacaponistVorsichtgeboten(sieheauchAbschnitt4.3undAbschnitt4.4).
EntacaponkannzusammenmitSelegilin(einemselektivenMAO-B-Hemmer) angewendetwerden,jedochdarfdieTagesdosisvonSelegilin10mgnicht überschreiten.
EntacaponkannimMagen-Darm-TraktChelatkomplexemitEisenbilden.Daher müssenEntacaponundEisenpräparateimAbstandvonmindestens2 - 3Stunden eingenommenwerden(sieheauchAbschnitt4.8).
EntacaponwirdvonHumanalbuminanderBindungsstelleIIgebunden,dieauch verschiedeneandereArzneimittelwiez. B.DiazepamundIbuprofenbindet. KlinischeStudienzurWechselwirkungmitDiazepamundnichtsteroidalen Antirheumatika(NSAIDs)wurdennichtdurchgeführt.AufgrundvonIn-vitro-StudienistbeitherapeutischenKonzentrationendesArzneimittelskeinesignifikante Verdrängungzuerwarten.
AufgrundseinerIn-vitro-AffinitätzuCytochromP4502C9(sieheAbschnitt5.2)kann espotentiellzuWechselwirkungenmitArzneimittelnkommen,deren MetabolisierungvondiesemIsoenzymabhängigist,wiez. B.S-Warfarin.In einer Interaktionsstudiean gesundenProbandenveränderteEntacaponjedochdie PlasmaspiegelvonS-Warfarinnicht,währenddieAUCvonR-Warfarinim Mittelum 18 %(90 %Konfidenzintervall11 % - 26 %)erhöhtwar.DieINR-Werteerhöhtensich imMittelum13 %(90 %Konfidenzintervall6 % - 19 %).DaherwirdbeimitWarfarin behandeltenPatientenzu BeginnderBehandlungmitEntacaponeineKontrolleder INR-Werteempfohlen.
4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit
IntierexperimentellenUntersuchungen,indenendieExpositionmitEntacapon deutlichhöherwaralsdietherapeutischeExposition,wurdenkeineoffenkundigen teratogenenoderprimärfetotoxischenWirkungenfestgestellt.Dabeischwangeren FrauenkeineErfahrungenvorliegen,darfEntacaponinderSchwangerschaftnicht angewendetwerden.
BeitierexperimentellenUntersuchungengingEntacaponindieMuttermilchüber. ÜberdieSicherheitvonEntacaponbeiSäuglingenistnichtsbekannt.Frauendürfen währendder BehandlungmitEntacaponnichtstillen.
4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
DieEinnahmevonEntacapon-neuraxpharminKombinationmitLevodopakann großenEinflussaufdieVerkehrstüchtigkeitunddieFähigkeitzumBedienenvon Maschinenhaben.Entacaponkannzusammenmit LevodopaBenommenheitund orthostatischeSymptomehervorrufen.DaheristbeideraktivenTeilnahmeam StraßenverkehrundbeimBedienenvonMaschinenVorsichtgeboten.
Patienten,diemitEntacaponinKombinationmitLevodopabehandeltwerdenundbei denenSomnolenzoderEpisodenplötzlicheintretenderSchlafanfälleauftreten, müss