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Epipevisone

Document: 05.03.2010   Fachinformation (deutsch) change

Fachinformation

(Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels)



1. Bezeichnung des Arzneimittels


Epipevisone, 10 mg/g und 1 mg/g Creme



2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung


Wirkstoffe: Econazolnitrat und Triamcinolonacetonid


1 g Creme enthält 10 mg Econazolnitrat und 1 mg Triamcinolonacetonid.


Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.



3. Darreichungsform


Creme



4. Klinische Angaben


4.1 Anwendungsgebiete


Epipevisone ist geeignet zur initialen Behandlung von Ekzemen, die gleichzeitig mit Pilzen infiziert sind sowie bei entzündlichen Pilzinfektionen.


4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung


Dosierung und Art der Anwendung


Epipevisone wird zweimal täglich, vorzugsweise einmal morgens und einmal abends, dünn auf den betroffenen Hautpartien gleichmäßig verrieben.


Dauer der Anwendung


Epipevisone soll so lange angewendet werden, wie die entzündlichen Symptome anhalten, jedoch nicht länger als 1 Woche. Da die antimykotische Behandlung nach 1 Woche noch nicht abgeschlossen ist, soll im Anschluss mit einer kortikosteroidfreien, antimykotischen Creme weiterbehandelt werden.


Bei Kindern soll Epipevisone nur kleinflächig (auf weniger als 10% der Körperober­fläche) angewendet werden.


Epipevisone darf bei Säuglingen und Kleinkindern bis zum Alter von 2 Jahren nicht angewendet werden (siehe Abschnitt 4.3).


4.3 Gegenanzeigen


Überempfindlichkeit gegen die Wirkstoffe oder einen der sonstigen Bestand­teile.

Kreuzreaktionen mit anderen Imidazol- und Triazolderivaten können auftreten.

Spezifische Hautprozesse (Lues, Tbc)

Viruserkrankungen der Haut (z. B. Varizellen, Gürtelrose, Herpes simplex)

Vakzinationsreaktionen

Rosacea­artige (peri­orale) Dermatitis, Rosacea, Akne und primär eitrige Hautin­fektionen

Säuglinge und Kinder unter 2 Jahren

Anwendung an der Brust einer stillenden Mutter


Epipevisone sollte generell nicht auf Augenlider, atrophische Haut, auf Wunden und Ulcera aufgetragen werden. Epipevisone sollte im Gesicht nur mit Vorsicht und kurz­fristig angewendet werden, um Hautveränderungen zu vermei­den. Schleimhautkontakt ist zu vermeiden. Eine Langzeitanwendung, eine Anwendung auf größeren Haut­flächen (mehr als 20% der Körperoberfläche) und eine Anwendung unter Okklusivbe­din­gungen (Pflaster, etc.), besonders bei Kindern, darf nicht erfolgen.


Wie bei allen kortikoidhaltigen Präparaten soll eine großflächige Anwendung sowie eine Langzeittherapie insbesondere in der Schwangerschaft (siehe auch Abschnitt 4.6) vermieden werden.


4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung


Langdauernde und übermäßige Applikation von Epipevisone kann u. a. zu Haut­atrophie und - bedingt durch eine höhere Resorption - zu einer Suppression der Ne­ben­nierenrindenfunktion führen.


Benzoesäure kann leichte Reizungen an Haut, Augen und Schleimhäuten hervorrufen.


Butylhydroxyanisol kann örtlich begrenzt Hautreizungen (z. B. Kontaktdermatitis), Rei­zungen der Augen und der Schleimhäute hervorrufen.


Tritt eine Reaktion auf, die auf Überempfindlichkeit oder eine chemische Reizung hin­weist, muss die Anwendung von Epipevisone beendet werden.


4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen


Econazol ist ein Inhibitor der Enzyme CYP3A4/2C9. Auf­grund der begrenzten systemischen Verfügbarkeit bei einer Anwendung auf der Haut ist das Auftreten klinisch relevanter Interaktionen unwahrscheinlich. Es wurde jedoch für orale Antikoagulanzien berichtet. Bei Patienten, die orale Antikoagulanzien wie Warfarin oder Acenocoumarol einnehmen, ist deshalb Vorsicht angeraten und der antikoagulatorische Effekt muss überwacht werden.


Eine gleichzeitige Anwendung anderer Arzneimittel zur Anwendung auf der Haut wird nicht empfohlen.


4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit


Schwangerschaft:

Bisher liegen keine adäquaten oder gut kontrollierten Studien zur Anwendung von Epipevisone Creme bei Schwangeren vor. Andere epidemiologische Daten sind nicht verfügbar. Aus einer begrenzten Anzahl von Berichten nach Markteinführung wurden bisher keine negativen Auswirkungen auf die Schwangerschaft oder auf die Gesund­heit des Fetus/Neugeborenen berichtet.

Während der Schwangerschaft soll die Anwendung von Epipevisone nur nach sorg­fältiger Nutzen/Risiko-Abwägung und so kurz wie möglich erfolgen. Die Dosis sollte so niedrig wie möglich gehalten werden.


Econazol

Bisher liegen keine oder nur sehr begrenzte Erfahrungen mit der Anwendung von Eco­nazol während der Schwanger­schaft vor.

Tierexperimentelle Studien haben eine Reproduktionstoxizität gezeigt (siehe Abschnitt 5.3). Das potentielle Risiko für den Menschen ist nicht bekannt.


Glucokortikoide

Bei einer Langzeitbehandlung mit Glucokortikoiden während der Schwangerschaft kann es zu intrauteriner Wachstumsretardierung des Kindes kommen. Glucokortiko­ide führten im Tierexperiment zu Gaumenspalten (siehe Abschnitt 5.3). Ein erhöhtes Risiko für orale Spaltbildungen bei menschlichen Feten durch die Gabe von Gluco­kortikoiden während des ersten Trimenons wird diskutiert. Weiterhin wird aufgrund von epidemiologischen Studien in Verbindung mit Tierexperimenten diskutiert, dass eine intrauterine Gluco­kortikoidexposition zur Entstehung von metabolischen und kardio­vaskulären Erkran­kungen im Erwachsenenalter beitragen könnte.

Werden Glucokortikoide am Ende der Schwangerschaft gegeben, besteht für den Fetus die Gefahr einer Atrophie der Nebennierenrinde, die eine ausschleichende Sub­stitutionsbehandlung des Neugeborenen erforderlich machen kann.


Stillzeit:

Econazol

Es ist nicht bekannt, ob topisch angewendetes Econazol/Metabolite in die Muttermilch übergeht. Die zur Verfügung stehenden pharmakodynamischen/toxikologischen Daten vom Tier zeigen, dass Econazol in die Muttermilch übergeht (für Details siehe Abschnitt 5.3).


Glucokortikoide

Glucokortikoide gehen in die Muttermilch über.


Epipevisone darf in der Stillzeit nur kleinflächig und nicht an der Brust angewendet werden.


4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen


Nicht zutreffend.


4.8 Nebenwirkungen


Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zu­grunde gelegt:


Sehr häufig ( 1/10)

Häufig ( 1/100 bis < 1/10)

Gelegentlich ( 1/1.000 bis < 1/100)

Selten ( 1/10.000 bis < 1/1.000)

Sehr selten (< 1/10.000)

Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)


Im Folgenden werden die Nebenwirkungen nach Organklassen und Häufigkeiten ge­gliedert angegeben:


Erwachsene:

Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes:

Häufig: Hautirritationen wie Brennen oder Rötung.

Sehr selten: Allergische Hautreaktionen, die sich durch Juckreiz, Rötung, Schuppung, Bläschen auch über das Kontaktareal hinaus (z. B. im Sinne eines streuenden Kon­taktekzems) manifestieren können. Hautatrophie, Hautablö­sung, Striae, Tele­angiektasien.


Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort:

Sehr selten: Schmerz an der Applikationsstelle, Schwellung an der Applikations­stelle.


Kinder:

Die Sicherheit von Epipevisone Creme wurde an 101 Kindern (Alter: 3 Monate bis 10 Jahre), die an einer klinischen Studie teilnahmen, evaluiert. In dieser Studie wurde häufig über Erythem berichtet.


Topisch angewandte Kortikosteroide können das Risiko einer dermatologischen Superinfektion oder einer opportunistischen Infektion erhöhen.


Bei großflächiger und/oder länger dauernder (länger als 2-4 Wochen) lokaler Anwen­dung eines mittelstark wirksamen Kortikosteroids und besonders unter Okklusivbe­din­­gun­gen oder Anwendung in Hautfalten sind lokale Hautveränderungen wie Atro­phien, Teleangiektasien, Striae distensae, Steroidakne, rosaceaartige (periorale) Der­ma­titis, Hypertrichose und Depigmentierung sowie eine Suppression der Nebennieren­rinden­funktion nicht auszuschließen, besonders bei Kindern. Die Hautatrophie kann nach Beendigung der Therapie persistieren.


4.9 Überdosierung


Epipevisone ist ein Arzneimittel zur Anwendung auf der Haut. Kortikosteroide, ein­schließlich Triamcinolon, die auf der Haut angewendet werden, können in ausreichen­den Mengen resorbiert werden, um systemische Auswirkungen zu haben.


Symptome bei Intoxikationen:

Nausea, Erbrechen und Diarrhö.


Maßnahmen bei Intoxikationen:

Bei akzidenteller Einnahme sollten an Symp­tomen ausgerichtete Maßnahmen ergriffen werden. Bei akzidenteller Applikation am Auge sollte eine sofor­tige gründliche Spülung von Auge und Konjunktivalsack unter schwach laufendem Wasserstrahl oder mit physiologischer Kochsalzlösung bei ge­spreizten Lidern vorgenommen werden.



5. Pharmakologische Eigenschaften


5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften


Pharmakotherapeutische Gruppe:

Antimykotika zur topischen Anwendung, Imidazol- und Triazol-Derivate, Kombinationen

ATC-Code: D01A C20


Econazolnitrat


Wirkmechanismus

Econazolnitrat verursacht primär Veränderungen an den Membransystemen der Pilz­zelle und führt zu einer Schädigung der Permeabilitätsschranke der Zelle durch Inhibi­tion der Synthese des essentiellen Membranbausteins Ergosterin. Zusätzlich ruft Econazolnitrat eine mengenmäßige Reduktion der integrierten Membranproteine und ihre Umorientierung in der Lipid-Doppelschicht hervor.


PK/PD Beziehung

Die PK/PD Beziehung von Econazol und den Azolen allgemein ist kaum verstanden, und die Kenntnisse über die Pharmakokinetik sind insgesamt gering.


Resistenzmechanismen

Resistenzen scheinen sich bei Azolen nur langsam zu entwickeln. Ursache sind häufig verschiedene genetische Mutationen. Beschriebene Mechanismen sind eine Überex­pression von ERG11, das für das Zielenzym Lanosterin-14a-demethylase kodiert und Punktmutationen inERG11, die zu einer verminderten Ziel-Affinität und/oder Trans­porter-Überexpression mit nachfolgend erhöhtem Efflux von Azolverbindungen führen.

Resistenzen und Therapieversagen wurden häufig bei HIV-Patienten mit oropharyn­gealen Candida-Infektionen beobachtet, großangelegte Erhebungen deuten jedoch nicht darauf hin, dass Resistenzen gegen pathogene Hefen zunehmen.

Wenngleich Kreuzresistenzen zwischen den verschiedenen Klassen der Azolantimyko­tika bei Candida spp. berichtet wurden, impliziert eine Resistenz gegenüber einem Antimykotikum einer Azolklasse nicht unbedingt eine Resistenz gegenüber anderen Azolen.


Grenzwerte (Breakpoints)

Für Econazol wurden keine interpretierbaren Grenzwerte durch EUCAST oder das CLSI erstellt. Sie wurden unter den Azolen nur für Fluconazol und Itraconazol ermittelt. Bei der Etablierung von Grenzwerten kommt erschwerend hinzu, dass die MHKs (Minimale Hemmkonzentrationen) in Abhängigkeit von Inokulationsmenge, Inkuba­tionstemperatur und Kulturmedium stark variieren, dass die Pharmakokinetik nicht genau bekannt ist und eine mangelnde Korrelation zwischen In-vitro-Empfindlichkeit und klinischem Ansprechen besteht.

In Ermangelung etablierter Grenzwerte für Econazol werden in Publikationen zur Econazol-Empfindlichkeit häufig folgende Konsensus-Breakpoints angegeben: < 0,5 für empfindliche Organismen, 0,5-8 für mittlere Empfindlichkeit und > 8 für resistente Organismen. Die Prozentangaben zu resistenten Organismen in Tabelle 1 folgen die­ser Konvention.


Die Prävalenz der erworbenen Resistenz einzelner Spezies kann örtlich und im Verlauf der Zeit variieren. Deshalb sind - insbesondere für die adäquate Behandlung schwerer Infektionen - lokale Informationen über die Resistenzsituation wünschenswert. Sollte auf Grund der lokalen Prävalenz der Resistenz die Anwendung von Econazolnitrat zumindest bei einigen Infektionen bedenklich erscheinen, sollte eine Beratung durch Experten angestrebt werden.

Insbesondere bei schwerwiegenden Infektionen oder bei Therapieversagen ist eine mikrobiologische Diagnose mit dem Nachweis des Erregers und dessen Empfind­lichkeit gegenüber Econazolnitrat anzustreben.


Tabelle 1: In-Vitro-Empfindlichkeit pathogener Pilze gegen Econazol


Anzahl

Isolate

MHK-

Spanne

[mg/ml]

MHK50

[mg/ml]

MHK90

[mg/ml]

Resistente

Isolatea

[%]


Referenzen

Pathogene Hefen







Candida albicans

73

0,03-15



-b

Carrillo-Munoz u. Torres-Rodriguez, 1995

Candida albicans

215

1-16

4

4

3,25

Drago et al., 2000

Candida albicans

48

-

-

-

14,6

Carrillo-Munoz et al., 2001

Candida albicans

420

-

-

0,03

0

Richter et al., 2005


Candida parapsilosis

22

0,03-3,75

-

-

0

Carrillo-Munoz u. Torres-Rodriguez, 1995

Candida parapsilosis

4

2-4

-

-

0

Drago et al., 2000

Candida parapsilosis

30

-

-

4

0

Richter et al., 2005


Candida glabrata

16

0,03-10

-

-

-b

Carrillo-Munoz u. Torres-Rodriguez, 1995

Candida glabrata

84

-

-

-

3,6

Arias et al., 1996

Candida glabrata

44





Drago et al., 2000

Candida glabrata

21

-

-

-

9,5

Carrillo-Munoz et al., 2001

Candida glabrata

112

-

-

0.5

0

Richter et al., 2005


Candida tropicalis

21

0,31-10

-

-

-b

Carrillo-Munoz u. Torres-Rodriguez, 1995

Candida tropicalis

12

2-8

4

4

0

Drago et al., 2000

Candida tropicalis

8

-

-

4

0

Richter et al., 2005


Candida krusei

13

0,15-5

-

-

0

Carrillo-Munoz u. Torres-Rodriguez, 1995

Candida krusei

20

-

-

-

70

Carrillo-Munoz et al., 2001

Candida krusei

12

-

-

4

0

Richter et al., 2005


Trichosporon spp.

1

0,015

-

-

0

Richter et al., 2005


a Resistenz definiert gemäß dem in der Literatur etablierten Konsensus von > 8 mg/ml

bDie berichteten Daten erlauben keine Bestimmung des Prozentsatzes resistenter Isolate.


Die Empfindlichkeitsdaten in Tabelle 1 zeigen, dass Econazol das Wachstum vieler Candida spp.-Isolate hemmt. MHK 90-Werte von < 4 µg/ml wurden für Candida albicans,C. parapsilosis, C. glabrata, C. tropicalisund C. kruseiberichtet. Unter den Candida spp. variierte die Spanne der MHK-Werte sowohl zwischen den Studien, als auch innerhalb einiger Studien beträchtlich. Der niedrigste MHK-Wert aus einer Sammlung von 420 Candida albicans-Isolaten betrug 0,03 µg/ml. MHK-Werte > 8 wurden für Candida albicans,C. glabrataund C. tropicalisermittelt. Candida glabrata, C. tropicalisund C. kruseigelten im Vergleich zu anderen Candida-Spezies gegenüber Azolen als intrinsisch weniger empfindlich. Dennoch wurde für 112 C. glabrata-Isolate ein MHK90-Wert von 0,5 µg/ml gemessen. Begrenzte Daten zu Trichosporon spp. zeigen eine In-vitro-Wirksamkeit von Econazol.


Triamcinolonacetonid


Triamcinolonacetonid ist ein fluoriertes Glucokortikoid, das im Tierversuch eine etwa 40fach stärkere Kortikoidwirkung als das natürliche Nebennierenrindenhormon Cortisol besitzt. Die mineralokortikoide Wirkungskomponente fehlt dagegen nahezu vollstän­dig. Die Substanz diffundiert wie alle Glucokortikoide durch Zellmembranen und bindet an ein zytoplasmatisches Rezeptorprotein. Der Hormon-Rezeptorkomplex wird an­schlie­ßend in den Zellkern übernommen und induziert die Biosynthese spezi­fischer Proteine, die die hormontypischen Zellleistungen vermitteln. Triamcinolonace­tonid wird in der Leber wesentlich langsamer als das physiologisch gebildete Cortisol metaboli­siert und wirkt als Kortikoid entzündungshemmend und antiallergisch.


5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften


Resorption:


Econazolnitrat:

Die systemische Aufnahme von Econazol nach der topischen Anwendung auf intakter Haut beim Menschen ist gering (< 10%). Econazolnitrat penetriert in alle Schichten der Epidermis und Dermis.


Triamcinolonacetonid:

Begrenzte Daten in der Literatur weisen darauf hin, dass bis zu 5% von topisch auf der Haut angewendetem Triamcinolon systemisch beim Menschen aufgenommen wird, unter Okklusivverbänden ca. 10%.


Die perkutane Resorption von Econazolnitrat wird durch den vasokonstriktorischen Effekt von lokal appliziertem Triamcinolonacetonid verlangsamt.


Verteilung:


Econazol und/oder seine Metabolite sind systemisch zum größten Teil (> 98%) an Serum-Proteine gebunden.


Metabolisierung:


Econazol wird zum größten Teil metabolisiert durch Oxidation, Desaminierung und/oder O-Dealkylierung zu Metaboliten.


Ausscheidung:


Die Metaboliten werden renal oder über die Fäzes ausgeschieden.


5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit


Genotoxizität

Econazolnitrat

Nach dem Ergebnis ausführlicher Standard In-vivo- und In-vitro-Untersuchungen ist bei der dermalen Anwendung kein klinisch relevantes gentoxisches Potential zu erwarten.


Triamcinolon

In-vitro-Tests (AMES und CHO-HGPRT) bis 1000 µg/ml mit und ohne S9-Aktivierung verliefen klar negativ. In-vivo-Tests liegen nicht vor. Die In-vivo-Testung anderer Glucokortikoide (Knochenmarksmikrokerntest) verlief negativ. Insgesamt ist somit für Triamcinolon kein gentoxisches Potential erkennbar.


Kanzerogenität

Econazolnitrat

Es liegen keine Studien vor.


Triamcinolon

In Langzeitstudien wurde bei Ratten die Entste­hung von Lebertumoren festgestellt. Diese Befunde traten bei allen bisher getesteten Glucokortikoiden auf. Die klinische Relevanz ist unklar.


Reproduktionstoxizität

Econazolnitrat

Mit Econazolnitrat wurde eine Reihe von tierexperimentellen Untersuchungen zur Fertilität, Teratogenität, peri- und postnatalen Entwicklung an Kanin­chen, Mäusen und Ratten durchgeführt. Es wurden Dosierungen bis zu 160 mg/kg KM oral verabreicht. Es gab keine Hinweise auf teratogene Effekte oder Störungen der Organogenese. Die Fertili­tät männlicher Tiere war ebenfalls nicht beeinträchtigt, bei weiblichen Tieren in höherer Dosierung jedoch erniedrigt. Für subkutane Dosen von 20 mg/kg/Tag und oralen Do­sen von 10 mg/kg/Tag wurde bei Nagetieren Fetotoxizität festgestellt. Die Bedeutung dieser Beobachtung für den Menschen ist nicht bekannt.

Econazolnitrat geht bei Ratten in die Muttermilch über und wurde in den gesäugten Jungtieren nachgewiesen.


Glucokortikoide

Glucokortikoide induzierten in Tierversuchen mit verschiedenen Spezies teratoge­ne Effekte (Gaumenspalten, Skelettmissbildungen). Bei Ratten wurde eine Verlänge­rung der Gestation sowie eine erschwerte Geburt beobachtet. Darüber hinaus war die Überlebensrate, das Geburtsgewicht sowie die Gewichtszunahme der Nachkommen reduziert. Die Fertilität wurde nicht beeinträchtigt.

Tierstudien haben ebenfalls gezeigt, dass die Gabe von Glucokortikoiden in thera­peutischen Dosen während der Gestation zu einem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und/oder Stoffwechselkrankheiten im Erwachsenenalter und zu einer bleibenden Veränderung der Glucokortikoidrezeptordichte, des Neurotransmitterum­satzes und des Verhaltens beiträgt.


Triamcinolonacetonid:

Der Tierversuch erbrachte jedoch bei großer systemischer Verfügbarkeit Hinweise auf embryotoxische/teratogene Wirkungen und ein fetotoxisches Risiko (2. und 3. Trime­non).



6. Pharmazeutische Angaben


6.1 Liste der sonstigen Bestandteile


Polyethylenglycol-200/300/400/1500-(mono,di)stearate/palmitate

Ethylengly­col-(mono,di)stearat/palmitat

Macrogolglycerololeate (Ph. Eur.)

Dickflüssiges Paraffin

Butylhydroxyanisol (Ph. Eur.)

Benzoesäure

Natriumedetat (Ph. Eur.)

Gereinigtes Wasser.


6.2 Inkompatibilitäten


Keine bekannt.


6.3 Dauer der Haltbarkeit


Im unversehrten Behältnis 2 Jahre, nach Anbruch 3 Monate.


6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung


Nicht über 25 °C lagern.


6.5 Art und Inhalt des Behältnisses


Tube mit 25 g Creme

Tube mit 50 g Creme


6.6 Besondere Vorsichtsmaß­nahmen für die Beseitigung


Keine besonderen Anforderungen.


Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu entsorgen.



7. Inhaber der Zulassung


JANSSEN-CILAG GmbH

Johnson & Johnson Platz 1

41470 Neuss

Telefon: (02137) 955-955

Internet: www.janssen-cilag.de



8. Zulassungsnummer


6127189.00.00



9. Datum der Erteilung der Zulassung / Verlängerung der Zulassung


08.03.2005


10. Stand der Information


Februar 2010



11. Verschreibungsstatus


Verschreibungspflichtig


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