iMedikament.de

Eraxil Creme

Document: 13.08.2014   Fachinformation (deutsch) change

Fachinformation

1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS

Eraxil® Lotio

Emulsion mit 10 % Crotamiton

Eraxil® Creme

Creme mit 10 % Crotamiton

2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG

Wirkstoff: Crotamiton Eraxil Lotio:

1 g Emulsion enthält 100 mg (10%) Crotamiton Eraxil Creme:

1 g Creme enthält 100 mg (10%) Crotamiton

Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile, siehe Abschnitt 6.1.

3.    DARREICHUNGSFORM

Emulsion: Eraxil Lotio ist eine weiße Emulsion zur Anwendung auf der Haut mit aromatischem Geruch.

Creme:    Eraxil Creme ist eine weiße bis cremefarbene Creme zur

Anwendung auf der Haut mit aromatischem Geruch.

4. KLINISCHE ANGABEN

4.1    Anwendungsgebiete

Zur Behandlung der Skabies.

Eraxil Lotio und Eraxil Creme wird angewendet bei Erwachsenen und Kindern.

4.2    Dosierung und Art der Anwendung

Einmal täglich dünn auftragen.

Wiederholung der Anwendung an 3-5 aufeinander folgenden Tagen je nach Therapie-Ergebnis.

Kinder

Bei Kindern unter 3 Jahren sollte die Anwendung unter medizinischer Aufsicht erfolgen.

4.3    Gegenanzeigen

Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile.

Aktive exsudative Dermatitis.

4.4    Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Vor Kindern geschützt aufbewahren. Orale, nasale Aufnahme und Augenkontakt vermeiden.

Bei Überempfindlichkeit (anhaltende Rötung einhergehend mit anhaltendem Brennen, evtl. Pustelbildung) sollte das Präparat nicht mehr angewendet werden. Die Überempfindlichkeits-Symptome klingen dann im Allgemeinen von selbst wieder ab.

Eraxil sollte nach versehentlichem Auftragen auf Schleimhäute wieder mit Wasser abgewaschen werden.

Bei Kindern unter 3 Jahren sollte die Anwendung unter medizinischer Aufsicht erfolgen.

Eraxil Lotio: Propylenglycol und Macrogolglycerolhydroxystearat können Hautreizungen hervorrufen.

Cetylalkohol kann örtlich begrenzt Hautreizungen (z. B. Kontaktdermatitis) hervorrufen.

4.5    Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Nicht bekannt.

4.6    Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit

Es liegen keine hinreichenden Daten für die Anwendung von Crotamiton bei Schwangeren vor.

Die Verwendung bei Schwangerschaft und Laktation sollte nur unter ärztlicher Kontrolle in begründeten Ausnahmefällen unter sorgfältiger NutzenRisikoabwägung und unter Berücksichtigung von Alternativpräparaten erfolgen!

Es ist nicht bekannt, ob der Wirkstoff in die Muttermilch übertritt. Während der Stillzeit soll Eraxil nicht angewendet werden, es sei denn dies ist eindeutig erforderlich; in diesem Fall muss abgestillt werden.

4.7    Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Eraxil Lotio und Eraxil Creme haben keinen oder einen zu vernachlässigenden Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen.

4.8    Nebenwirkungen

Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt:

(> 1/10)

Sehr häufig: Häufig: Gelegentlich: Selten:

Sehr selten: Nicht bekannt:


(> 1/100 bis <1/10)

(> 1/1.000 bis < 1/100)

(> 1/10.000 bis <1/1.000)

(< 1/10.000)

(Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)

Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes

Gelegentlich: Pruritus

Selten:    Überemfindlichkeitsreaktionen (wie Hautausschlag, Ekzem,

Erythem, Hautreizung, Angioödem, Kontaktdermatitis)

Nicht bekannt: Vorübergehendes Wärmegefühl

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels.

Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung über das

Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte Abt. Pharmakovigilanz Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3 D-53175 Bonn Website: www.bfarm.de

anzuzeigen.

4.9 Überdosierung

In Fällen einer akuten Vergiftung durch versehentliche Einnahme wurde über Übelkeit, Erbrechen und Reizung der Schleimhaut in Mund, Speiseröhre und Magen berichtet. Wenn große Mengen von Eraxil versehentlich eingenommen wurden, sollten allgemeine Maßnahmen zur Elimination des Arzneimittels und zur Reduktion der Resorption eingeleitet werden. Bei Bedarf sollte symptomatisch behandelt werden.

Bei versehentlicher Einnahme des Arzneimittels sowie bei übermäßiger kutaner Aufnahme besteht in sehr seltenen Fällen die Gefahr einer Methämoglobinämie. Die Symptome gehen in der Regel nach dem Absetzen des Arzneimittels zurück. In schweren Fällen sollte eine Behandlung mit Methylenblau in Betracht gezogen werden.

Bei topischer Anwendung von Eraxil wurde über einen Fall mit dem Verdacht auf Methämoglobinämie bei extensiver Anwendung bei einem 2% Monate alten Säugling berichtet.

5.    PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN

5.1    Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakotherapeutische Gruppe: ATC-Code: D04 AX 02

In-vitro-Untersuchungen zeigen akarizide und im begrenzten Umfang bakteriostatische Wirkungen.

Die systematischen Prüfungen von Crotamiton erfolgen an Psoroptis cuniculi, dem Erreger der Kaninchenkrätze. Die Wirkung der Substanz wurde direkt an den isolierten Milben getestet.

Die geringen bakteriostatischen Eigenschaften wurden durch Untersuchungen mit der Lochplattenmethode nachgewiesen. Gegen Streptokokken, Staphylokokken und Corynebacterium diphteriae besteht begrenzte Wirksamkeit. Gegen E. coli ist Crotamiton unwirksam.

5.2    Pharmakokinetische Eigenschaften

Nach topischer Applikation am Menschen dringt die Wirksubstanz Crotamiton rasch in die Epidermis ein. Abhängig vom behandelten Hautareal und der Art der topischen Anwendung (mit oder ohne Okklusion) werden bei intakter Haut nach Auftragen einer 5- und 10 %igen Zubereitung innerhalb von 0,5 Stunden 0,6 bis 13,6 % der Wirkstoffdosis in der Epidermis gefunden. Ähnlich hohe Wirkstoff-Konzentrationen lagen auch nach 8 Stunden vor. Im Plasma wurden nach Auftragen von 500 mg Crotamiton auf eine definierte Fläche nach 6.8 Stunden maximale Plasmaspiegel von 25 ng/ml erreicht. Nach Auftragen im Steady state und Abwaschen der lokal aufgetragenen Menge fällt die Konzentration nach 14 Stunden p.a. mit großen individuellen Schwankungen bis in den Bereich unterhalb der Nachweisgrenze, wobei nach Tagen noch vereinzelt Plasmaspiegel messbar sein können. Bei den restlichen Probanden war im Rahmen der intraindividuellen Streuung nur eine langsame Elimination von Crotamiton aus dem Plasma nach Waschen der Applikationsstelle feststellbar.

Es liegt kein Erkenntnismaterial zum Metabolismus von Crotamiton vor.

5.3    Präklinische Daten zur Sicherheit

Für Crotamiton wurden experimentell folgende LD-50-Werte ermittelt:

oral Maus    1600 mg/kg

oral Ratte    1500 mg/kg

subkutan Maus    1393 mg/kg

subkutan Ratte    1630 mg/kg

intraperitoneal Maus    395 mg/kg

intraperitoneal Ratte    318 mg/kg

Crotamiton ist nach kutaner Applikation gut verträglich. Eine Applikation am Auge kann zu leichten vorübergehenden Reizungen der Conjunktiva führen. Die Toxizität von Crotamiton-Formulierungen ist bei Anwendung auf der Haut äußerst gering.

Beim Auftragen auf die Haut können Crotamiton-haltige Zubereitungen eine vorübergehende Rötung und ein Wärmegefühl erzeugen.

Es liegt kein Hinweis und kein Erkenntnismaterial zur Photosensibilisierung, Teratogenität und Kanzerogenität vor. Im AMES-Test ist Crotamiton nicht mutagen.

6.    PHARMAZEUTISCHE ANGABEN

6.1    Liste der sonstigen Bestandteile

Eraxil Lotio: Benzylalkohol, Carbomer 980, Gereinigtes Wasser, Isopropylmyristat (Ph.Eur.), Propylenglycol, Macrogolglycerolhydroxystearat (Ph.Eur.), Cetylalkohol (Ph.Eur.), Natriumhydroxid, Parfümöl Arnika (212924)

Eraxil Creme: Benzylalkohol, Wasserfreie Citronensäure (Ph.Eur.), Gereinigtes Wasser, Isopropylmyristat (Ph.Eur.), Natriumcitrat 2H2O, Methylcellulose, Macrogolstearat 5000, Glycerolmonostearat, Parfümöl Arnika (212924)

6.2    Inkompatibilitäten

Nicht zutreffend.

6.3    Dauer der Haltbarkeit

Eraxil Lotio: 3 Jahre Eraxil Creme: 5 Jahre

6 Monate nach Anbruch

6.4    Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Eraxil Creme: Nicht über 30 °C lagern!

Eraxil Lotio: Für dieses Arzneimittel ist bezüglich der Temperatur keine besondere Lagerungsbedingung erforderlich.

Aufbewahrungsbedingungen nach Anbruch des Arzneimittels siehe Abschnitt 6.3.

6.5    Art und Inhalt des Behältnisses

HDPE-Flasche

Emulsion:    Originalpackung    100 g

2 x 100 ml Bündelpackung 200 g Unverkäufliches Muster 100 g

Beschichtete Aluminium-Tube mit Schraubverschluss aus Polypropylen Creme Originalpackung    40 g

2 x 40 g Bündelpackung 80 g Unverkäufliches Muster 40 g

Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.

6.6    Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung

Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu entsorgen.

7. INHABER DER ZULASSUNG

gepepharm® GmbH Josef-Dietzgen-Straße 3 53773 Hennef Tel.: 02242-8740-200 Fax: 02242-8740-299 E-Mail: gepe@gepepharm.de

8. ZULASSUNGSNUMMERN

Eraxil Lotio:    6164121.00.00

Eraxil Creme:    6164121.00.01

9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG / VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG

18.04.2000 / 30.11.2010

10. STAND DER INFORMATION

01/2014

11. VERKAUFSABGRENZUNG

Apothekenpflichtig

Seite 6 von 6