Erkältungs Balsam Med
Fachinformation
1. Bezeichnung des Arzneimittels
Erkältungs Balsam Med
Emulsion zur Anwendung auf der Haut
Wirkstoffe: Eucalyptusöl
5%, Latschenkiefernöl 10%, Racemischer
Campher 3%
2. Qualitative und quantitative
Zusammensetzung
Wirkstoffe:
100 g Emulsion enthalten:
5,0gEucalyptusöl, 10,0 g Latschenkiefernöl, 3,0g Racemischer Campher
Sonstige Bestandteile:
Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.
3. Darreichungsform
Emulsion zur Anwendung auf der Haut
4. Klinische Angaben
4.1 Anwendungsgebiete
Zur äußeren Anwendung zur Verbesserung des Befindens bei Erkältungskrankheiten der Luftwege (wie unkomplizierter Schnupfen, Heiserkeit und unkomplizierter Bronchialkatarrh).
4.2 Dosierung, Art und Dauer der
Anwendung
Bei Kindern von 2-12
Jahren: 2-3 x täglich jeweils 1
Hub,
bei Kindern ab 12 Jahren
und bei Erwachsenen: 3-4 x täglich jeweils
1-2 Hub
auf
Brust, Hals und
Rücken auftragen und leicht einmassieren.
Art und Dauer der
Anwendung
Zur Anwendung auf der Haut.
Der Patient wird darauf hingewiesen, dass bei
Beschwerden, die länger als 3-5 Tage anhalten, bei Atemnot, bei
Kopfschmerzen, bei Fieber oder eitrigem/blutigen Auswurf oder
Nasensekret dringend ein Arzt aufzusuchen ist.
4.3 Gegenanzeigen
Erkältungs Balsam Med ist nicht anzuwenden:
- bei Überempfindlichkeit gegen einen der Inhaltsstoffe,
- bei Säuglingen und Kleinkindern bis zu 2 Jahren wegen des Gehaltes an Eucalyptusöl und Campher,
- bei Asthma bronchiale und Keuchhusten, sowie Pseudokrupp und anderen Atemwegserkrankungen, die mit einer ausgeprägten Überempfindlichkeit der Atemwege einhergehen. In diesen Fällen kann das Einatmen zur Verkrampfung der Bronchialmuskulatur führen.
- zur äußeren Einreibung
bei Haut- und Kinderkrankheiten mit Exanthem sowie auf
geschädigter Haut, z.B. bei
Verbrennungen.
- Schwangerschaft und Stillzeit
4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Nicht auf Schleimhäute (auch nicht der Nase) oder im Bereich der Augen anwenden.
Nicht im Gesicht anwenden.
Nach der Anwendung bitte die Hände gut waschen.
Erkältungs Balsam Med sollte nur äußerlich angewendet werden.
Eucalyptusöl und Campher können bei Säuglingen und Kleinkindern bis zu 2 Jahren einen Laryngospasmus hervorrufen.
4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Eucalyptusöl bewirkt eine Induktion des fremdstoffabbauenden Enzymsystems in der Leber. Die Wirkungen anderer Arzneimittel können deshalb abgeschwächt und/oder verkürzt werden. Dies kann bei großflächiger und/oder langfristiger Anwendung nicht ausgeschlossen werden infolge einer Aufnahme größerer Wirkstoffmengen durch die Haut.
4.6 Schwangerschaft und Stillzeit
Es liegen keine Daten für die Verwendung von Erkältungs Balsam Med in der Schwangerschaft und Stillzeit vor. Tierexperimentelle Studien zur Reproduktionstoxizität von Erkältungs Balsam Med wurden nicht durchgeführt. Die Reproduktionstoxizität der einzelnen Wirkstoffe von Erkältungsgel Med ist ebenfalls nicht ausreichend abgeklärt. Erkältungs Balsam Med darf deshalb in der Schwangerschaft und Stillzeit nicht angewendet werden. (siehe Abschnitt 5.3)
4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Nicht zutreffend.
4.8 Nebenwirkungen
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeiten zugrunde gelegt:
Sehr häufig >1/10
Häufig > 1/100 - < 1/10
Gelegentlich > 1/1.000 - < 1/100
Selten > 1/10.000 - < 1/1.000
Sehr selten <
1/10.000
Nicht bekannt Häufigkeit auf Grundlage der
verfügbaren Daten nicht abschätzbar
Bei Inhalation (auch nach äußerer
Einreibung) sind:
Reizerscheinungen anHaut
und Schleimhaut,
Hustenreiz und Verstärkung eines
Bronchospasmus
möglich.
Die Inhalation (auch
Einatmen der Dämpfe nach äußerer Einreibung) kann selber Symptome
wie Stridor, Dyspnoe und obstruktive Atembeschwerden auslösen. Es
kann reflektorisch über einen Bronchospasmus zu asthmaähnlichen
Zuständen bis hin zum Atemstillstand kommen.
Halluzinationen sind in Einzelfällen berichtet
worden.
Kontaktekzeme und andere Überempfindlichkeiten der Haut sind möglich.
Bei äußerer, großflächiger Anwendung kann es zu Vergiftungserscheinungen kommen, wie z.B. Nierenschäden und Schäden des zentralen Nervensystems (ZNS), z.B. bei Campher.
Campherhaltige Salben sollen bei Kindern mit erhöhtem Risiko des Auftretens von Krampfanfallen nicht angewendet werden.
In leichten Fällen reicht das Absetzen des Arzneimittels. In schweren Fällen ist umgehend ein Arzt aufzusuchen.
4.9 Überdosierung
Bei bestimmungsgemäßer Anwendung zur äußeren Anwendung ist mit Überdosierungserscheinungen nicht zu rechnen.
Eine Überdosierung kann zu Hautirritationen führen.
Missbrauch:
Ein Verschlucken der Salbe kann zu akuten gastrointestinalen Symptomen wie Erbrechen oder Durchfall führen.
Die Behandlung erfolgt symptomatisch.
Akute Vergiftungserscheinungen mit Übelkeit, Erbrechen, Bauch-und Kopfschmerzen, Schwindel, Hitzegefühl/ Hitzewallungen, Konvulsionen, Atemdepression und Koma wurden nach versehentlichem Verschlucken einer größeren Menge beobachtet.
Patienten mit schweren gastrointestinalen oder neurologischen Symptomen einer Vergiftung sollen beobachtet und symptomatisch behandelt werden. Kein Erbrechen herbeiführen.
Auch bei externer Anwendung und Überdosierung sind Symptome wie Herzjagen, Hitzegefühl, Schwäche und Mundtrockenheit, Durchfall und Fieber in seltenen Fällen aufgetreten.
Bei äußerer, großflächiger Anwendung können Vergiftungserscheinungen auftreten, z.B. Nierenschäden und Schäden des zentralen Nervensystems (ZNS).
Therapie von Intoxikationen
In leichten Fällen reicht das Absetzen des Medikamentes aus. Ansonsten erfolgt die Behandlung symptomatisch. Bei großen Mengen (über 100 mg ätherische Öle/kg Körpergewicht bzw. über 50 mg Campher oder Cineol/kg Körpergewicht) kann insbesondere bei Kindern eine primäre Detoxikation erforderlich sein.
5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN
5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Pflanzliche Brusteinreibungen
und Inhalate
ATC-Code: R04AP50
Campher und Koniferen wirken bronchospasmolytisch und expektorationsfördernd.
Eucalyptusöl wirkt expektorationsfördernd, sekretomotorisch, schwach hyperämisierend und schwach spasmolytisch. Pharmakologische Untersuchungen zur Kombination
liegen nicht vor.
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Campher wird von der Haut resorbiert. In der Leber wird er hydroxyliert und mit Glucuronsäure gekoppelt. Die Metaboliten werden mit dem Harn ausgeschieden. Campher überwindet die Plazentaschranke.
Eucalyptusöl wird bei Inhalation gut resorbiert und über die Lunge ausgeschieden.
5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
Bei oraler Applikation von Eucalyptusöl traten bei Ratten Depression der vitalen Funktionen und Koma auf. Bei Toxizitätsstudien von 4 Wochen an Ratten und Mäusen wurde bei oral verabreichten Dosen bis zu 1200 mg Cineol/kg Körpergewicht pro Tag keine spezifische kumulative Organtoxizität festgestellt. Beim Menschen äußern sich akute Vergiftungen mit Eucalyptusöl in zentralnervösen Störungen. Toxikologische Untersuchungen zur Kombination liegen nicht vor. (siehe auch Abschnitt 4.9)
Mutagenes und tumorerzeugendes Potential: Bisherige In-vitro-Untersuchungen zur genetischen Toxikologie ergaben keine relevanten Hinweise auf ein mutagenes Potential von Campher.
Bisherige Untersuchungen zur genetischen Toxikologie von Eucalyptusöl verliefen negativ. Langzeituntersuchungen zur Kanzerogenitat von Campher und Eucalyptusöl liegen nicht vor. Zu Latschenkiefernöl liegen keine Untersuchungen vor.
Reproduktionstoxikologie: Tierexperimentelle Studien zur Reproduktionstoxizität von Erkältungs Balsam Med liegen nicht vor. Campher zeigte keine embryotoxischen oder teratogenen Wirkungen. Eucalyptusöl war in einer Studie an der Maus nicht embryotoxisch. Für die einzelnen Wirkstoffe wurden keine Fertilitätsstudien oder Peri/PostnatalStudien durchgeführt.
6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN
6.1 Liste der sonstigen Bestandteile
Gereinigtes Wasser, Natriumedetat (Ph. Eur.), Natürliches Emser Salz, Carbomer Copolymer (Typ A) , Weisses Vaselin; Hyetellose
6.2 Inkompatibilitäten
Keine bekannt.
6.3 Dauer der Haltbarkeit
Erkältungs Balsam Med ist 36 Monate haltbar. Die Dauer der Haltbarkeit nach Anbruch des Behältnisses beträgt 2 Monate. Erkältungs Balsam Med nach Ablauf des Verfalldatums nicht mehr anwenden.
6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Das Behältnis im Umkarton und nicht über 25°C aufbewahren.
Art und Inhalt des Behältnisses
Emulsion zur Anwendung auf der Haut
Packungen mit 50 ml Emulsion
Packungen mit 75 ml Emulsion
Musterpackungen mit 50 ml Emulsion
6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung
Keine.
7. Inhaber der Zulassung
Inter Pharm Arzneimittel GmbH
Kurt-Schumacher-Str.6
44534 Lünen
8. Zulassungsnummer(n)
6783189.00.00
9. Datum der Erteilung der Zulassung / Verlängerung der Zulassung
06.05.2004
10. Stand der Information
September 2011
11. Verkaufsabgrenzung
freiverkäuflich
spcde-001-0783189-aend-2011-09-29