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Erythromycin Al 500

Document: 19.04.2005   Gebrauchsinformation (deutsch) change





Gebrauchsinformation


Lesen Sie die gesamte Packungsbeilage sorgfältig durch, bevor Sie mit der Einnahme dieses Arzneimittels beginnen, denn sie enthält wichtige Informationen für Sie.

- Heben Sie die Packungsbeilage auf. Vielleicht möchten Sie diese später nochmals lesen.

- Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt oder Apotheker.

- Dieses Arzneimittel wurde Ihnen persönlich verschrieben und darf nicht an Dritte weitergegeben werden. Es kann anderen Menschen schaden, auch wenn diese das selbe Krankheitsbild haben wie Sie.


DiesePackungsbeilage beinhaltet:

Was ist Erythromycin AL 500 und wofür wird es angewendet?

Was müssen Sie vor der Einnahme von Erythromycin AL 500 beachten?

Wie ist Erythromycin AL 500 einzunehmen?

Welche Nebenwirkungen sind möglich?

Wie ist Erythromycin AL 500 aufzubewahren?


Erythromycin AL 500

Wirkstoff: Erythromycinstearat

Erythromycin 500 mg pro Filmtablette


Der arzneilich wirksame Bestandteil ist Erythromycinstearat.

1 Filmtablette enthält 694 mg Erythromycinstearat (entspr. 500 mg Erythromycin).

Die sonstigen Bestandteile sind:

Poly(O-carboxymethyl)stärke-Natriumsalz, Natriumdodecylsulfat, Povidon K30, mikrokristalline Cellulose, Polacrilin, Polacrilin-Kaliumsalz, schweres Magnesiumoxid, Magnesiumhydroxid, Talkum, hochdisperses Siliciumdioxid, Magnesiumstearat (Ph. Eur.), Hypromellose, Macrogol 6000.

Erythromycin AL 500 ist in Packungen mit 20 (N2) Filmtabletten erhältlich.


1. Was ist Erythromycin AL 500 und wofür wird es angewendet?

Erythromycin AL 500 ist ein Makrolid-Antibiotikum.

Von:

ALIUD®PHARMA GmbH & Co. KG
Gottlieb-Daimler-Straße 19 · D-89150 Laichingen
Internet: www.aliud.de · E-Mail: info@aliud.de

Erythromycin AL 500 wird angewendet:

Zur Behandlung von akuten und chronischen Entzün­dungen unterschiedlichen Schweregrades, die durch Erythromycin-empfindliche Krank­heitserreger verursacht werden und einer oralen Behandlung zugänglich sind:

Diphtherie (auch zur Sanierung von Diphtheriebakterienträgern oder -ausscheidern).

Entzündungen der Harnröhre (Urethritis), verursacht durch Chlamydia trachomatis oder Ureaplasma urealyticum.

Entzündungen der Haut, verursacht durch Staphylokokken und Corynebac­terium minutissimum Erythrasma (rötlich braune Flecken der Haut), wenn sich eine örtliche Behand­lung als unzureichend erwiesen hat.


2. Was müssen Sie vor der Einnahme von Erythromycin AL 500 beachten?

Erythromycin AL 500 darf nicht eingenommen werden

Eine Kreuzallergie mit anderen Makrolid-Antibiotika kann bestehen.

Besondere Vorsicht ist bei der Einnahme von Erythromycin AL 500 erfor­derlich

Erythromycin darf bei Erkrankungen der Leber nur nach strenger Nutzen-Risiko-Abwägung ange­wendet werden.

Bitte informieren Sie Ihren Arzt, wenn Leberfunktionsstörungen bei Ihnen vorliegen oder früher einmal vorlagen.

Zur Anwendung und Dosierung bei eingeschränkter Nieren­funktion siehe „Hinweise zur Dosierung bei eingeschränkter Nierenfunktion”.

Kinder

Die Anwendung von Erythromycin AL 500 sollte bei Säuglingen und Kleinkindern aufgrund des leberschädigenden Potenzials von Erythromycin unter sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abschätzung erfolgen.

Es liegen Hinweise auf ein mögliches Risiko für die Ausbildung einer Einengung des Magenausgangs (Pylorusstenose) bei Säuglingen vor, die in den ersten Lebenswochen mit Erythromycin, dem Wirkstoff von Erythromycin AL 500, behandelt wurden. Eine Keuchhustenprophylaxe sollte daher in den ersten Lebenswochen vermieden werden. Eine Keuchhustenbehandlung sollte nur unter ärztlicher Überwachung auf die Ausbildung einer Pylorusstenose erfolgen. Die Eltern sollten über die klinischen Anzeichen einer Pylorusstenose informiert werden.

Schwangerschaft

Auch wenn Beobachtungen am Menschen bisher keine Hinweise auf eine fruchtschädigende Wirkung er­geben haben, sollten Sie, wenn Sie schwanger sind, Erythromycin AL 500 nur nach Rücksprache mit Ihrem Arzt einnehmen.

Stillzeit

Der Wirkstoff geht in die Muttermilch über und kann beim Säugling Magen-Darm-Störungen wie z.B. Durchfälle, aber möglicherweise auch die Ausbildung einer Einengung des Magenausgangs (Pylorusstenose) verursachen.

Beim gestillten Säugling ist die Möglichkeit einer Antikörperbildung nach Kontakt mit dem Arzneistoff (Sensibilisierung) oder einer Sprosspilzbesiedlung (Hefen und hefeähnliche Pilze) nicht auszuschließen.

Sie sollten daher Erythromycin AL 500 in der Stillzeit nur einnehmen, wenn Ihr Arzt eine Behandlung für unbedingt notwendig erachtet.

Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung und Warnhinweise

Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen

Nach den bisherigen Erfahrungen hat Erythromycin AL 500 keinen Einfluss auf die Konzentrations- und Reaktions­fähigkeit.

Vorsichtsmaßnahmen bei gleichzeitiger Einnahme hormo­naler Kontrazeptiva („Pille“)

In seltenen Fällen kann unter der Behandlung mit Ery­thromycin und seinen Abkömmlingen (Derivate) die Sicherheit der empfängnisverhütenden Wirkungen von hormonalen Kontrazeptiva („Pille“) in Frage gestellt sein. Es empfiehlt sich deshalb, zusätzlich nicht­hormonale empfängnisverhütende Maßnahmen anzuwenden.

Langzeitanwendung oder Verwendung hoher Dosen

Bei einer Behandlungsdauer länger als 3 Wochen wird eine regelmäßige Kontrolle des Blutbildes, der Leber- und Nierenfunktionswerte empfohlen.

Eine längerfristige und/oder wiederholte Anwendung von Erythromycin AL 500 kann zu einer Neu- oder Zweitinfektion mit Erythromycin-unempfindlichen (resistenten) Bakterien oder Sprosspilzen führen.

Auf Zeichen einer möglichen Folgeinfektion mit solchen Erregern ist zu achten (Pilzbefall der Schleimhäute mit Rötung und weißlichen Belägen der Schleimhäute). Folgeinfektionen müssen entsprechend behandelt werden.

Weitere Vorsichtshinweise

Jede Anwendung von Antibiotika kann zur Vermehrung von Erregern führen, die gegen das eingesetzte Arznei­mittel unempfindlich (resistent) sind.

Bei Auftreten von schweren, anhaltenden, manchmal blutig-schleimigen Durchfällen und krampfartigen Bauchschmerzen während oder nach der Behandlung mit Erythromycin AL 500 muss der Arzt befragt werden, weil sich dahinter eine ernstzunehmende schwere Schleimhautentzündung des Darmes (pseudomembranöse Enterokolitis) - meist verur­sacht durch Clostridium difficile - verbergen kann, die sofort behandelt werden muss. Diese durch eine Anti­biotika-Behandlung ausgelöste Darmerkrankung kann lebensbedrohlich sein.

Bei der gleichzeitigen Anwendung von Erythromycin AL 500 und Arzneistoffen zur Behandlung von Herz­rhythmusstörungen (Antiarrhythmika) oder anderen Medikamenten, die zu QT-Zeitverlängerungen führen können, ist Vorsicht geboten.

Erythromycin AL 500 kann die Katecholamin-Bestimmung (bestimmte Hormone) im Urin verfälschen.

Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel anwenden bzw. vor kurzem angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.

Die Wirkungen mancher Arzneimittel können durch gleichzeitige Anwendung anderer Mittel beeinflusst werden. Fragen Sie daher Ihren Arzt, wenn Sie andere Mittel ständig anwenden, bis vor kurzem angewendet haben oder gleichzeitig mit dem hier vorliegenden Arzneimittel anwenden wollen. Ihr Arzt kann Ihnen sagen, ob unter diesen Umständen mit Unverträglichkeit zu rechnen ist, oder ob besondere Maßnahmen erforder­lich sind, wenn Sie dieses Arzneimittel anwenden.

Welche Arzneimittel beeinflussen die Wirkung von Erythromycin AL 500, oder werden selbst durch Erythromycin AL 500 in ihrer Wirkung beeinflusst? Was müssen Sie gegebenenfalls beachten, wenn Sie zusätzlich zu Erythromycin AL 500 noch andere Arzneimittel einnehmen?

Die Wechselwirkungen von Erythromycin mit anderen Arzneistoffen basieren hauptsächlich auf einer Beein­flussung des Stoffwechsels in der Leber. Häufiger Mechanismus ist hierbei die Blockierung des Multi­enzymsystems P-450 (spezielles Stoffwechselsystem) durch die Bildung einer stabilen chemischen Verbindung von Erythromycin mit diesem Enzymsystem.

Erythromycin AL 500 sollte nicht mit Chloramphenicol, Clindamycinoder Lincomycin(Antibiotika) kombiniert werden, da eine Wirkungsabschwächung (antagonistischer Effekt) möglich ist (auf Grund von überlappenden Bindungs­stellen am bakteriellen Ribosom). Das gleiche trifft für die Kombination von Erythromycin mit Colistin, Streptomycinsowie Tetracyclinen(Antibiotika) zu. Zwischen Erythromycin und Lincomycin bzw. Erythromycin und Clindamycin besteht eine partielle Kreuzresistenz der Erreger.

Bei gleichzeitiger Anwendung von Erythromycin AL 500 und Theophyllin(Asthmamittel) können die Theophyllin-Konzentrationen im Blut erhöht sein, sodass Nebenwirkungen durch Theo­phyllin auftreten können. Dasselbe trifft auch für die gleichzeitige Gabe von Erythromycin AL 500 und Carbamazepin, Pheny­toinbzw. Valproinsäure(Mittel zur Behandlung von epileptischen Krampfleiden) oder Clozapin(Arznei­mittel zur Behandlung bestimmter psychiatrischer Er­krankungen) zu. In entsprechenden Fällen sollten daher die Theophyllin- bzw. Carbamazepin-, Phenytoin-, Val­proinsäure- oder Clozapinkonzentrationen kontrolliert und gegebenenfalls eine Dosisanpassung vorgenommen werden.

Erythromycin AL 500 kann die nierenschädigenden (nephrotoxischen) Wirkungen von Ciclosporin A(Arzneistoff zur Unter­drückung der körpereigenen Immunabwehr) - vor allem bei ungenügender Leistung der Niere (Niereninsuffi­zienz) - verstärken.

Bei gleichzeitiger Einnahme von Erythromycin AL 500 und Anti­histaminika (Mittel zur Behandlung von Allergien) wie Terfenadinsowie Astemizoloder auch Wirkstoffen wie Cisaprid(Mittel, das die Darmbewegung anregt) oder Pimozid(Arzneimittel zur Behandlung bestimmter psy­chiatrischer Erkrankungen) kann es in Einzelfällen zu QT-Zeitverlängerungen (bestimmtes Intervall im EKG) und unter Umständen zu lebensbedrohlichen Herzrhyth­musstörungen ventrikuläre Arrhythmien (Torsade de pointes) kommen. Daher dürfen Medikamente mit diesen Wirkstoffen während einer Behandlung mit Erythromycin nicht angewendet werden (siehe auch „Weitere Vorsichtshinweise“).

Die Ausscheidung (Elimination) folgender Arzneistoffe kann durch die gleichzeitige Anwendung von Erythromycin AL 500 ver­zögert werden, sodass es zu einer Wirkungsverstärkung dieser Medikamente kommen kann: Alfentanil(Narkose­mittel), Bromocriptin(Mittel zur Behandlung der Parkinsonschen Erkrankung), Chinidinund Disopyramid(Arzneistoffe zur Behandlung von Herzrhythmus­störungen), FelodipinCalciumantagonist (Mittel zur Behandlung von Blut­hochdruck), Methylprednisolon(entzündungshemmender Wirkstoff), Midazolambzw. Triazolam(Beruhigungs-/Schlafmittel), TacrolimusFK 506 (Mittel zur Unter­drückung der körpereigenen Immunabwehr), Zopiclon(Schlafmittel) sowie bestimmte gerinnungshemmende Arzneistoffe (Antikoagulantien vom Cumarintyp).

Bei gleichzeitiger Anwendung von Erythromycin und bestimmten Protease-Inhibitoren(Wirkstoffe gegen das AIDS-Virus) wie z.B. Ritonavir, wurde eine Hemmung des Abbaus von Erythromycin beobachtet.

Bei gleichzeitiger Einnahme von Erythromycin und Omeprazol(Arzneistoff zur Senkung der Magensäure­produktion) wird die Arzneimittelkonzentration beider Wirkstoffe im Körper (Bioverfügbarkeit) deutlich erhöht.

Die gleichzeitige Einnahme von Erythromycin und Cimetidin(Arzneistoff zur Senkung der Magensäure­produktion) führt zu einer Erhöhung der Erythromycin-Konzentration im Blut.

In Einzelfällen kann es bei gleichzeitiger Anwendung von Erythromycin und Dihydroergotaminoder einem nichthydrierten Mutterkornalkaloid(Mittel, die Blutgefäße verengen) zu einer verstärkten Engstellung von Blutgefäßen (Vasokonstriktion) und als Folge davon zu Durchblutungsstörungen (Ischämie) kommen.

Bei einem kleinen Teil der Patienten unter Digoxin-Behandlung (Arzneistoff zur Behandlung der Herz­schwäche) kann Erythromycin zur Erhöhung der Digoxin-Konzentration führen.

In Einzelfällen kann die Auflösung quergestreifter Muskelfasern (Rhabdomyolyse), die unter Lovastatin-Behandlung (Arzneistoff zur Senkung des Cholesterin­spiegels) beobachtet worden ist, durch die gleich­zeitige Anwendung von Erythromycin möglicherweise verstärkt werden.

In Einzelfällen wurden bei AIDS-Patienten, die gleich­zeitig Erythromycin i.v. (i.v. = intravenös) und Pentamidin i.v. (Arzneimittel z.B. gegen spezielle Form der Lungenentzündung) erhielten, bestimmte Formen von unregelmäßigem Herzschlag ventrikuläre Arrhythmien (Torsade de pointes) beobachtet.

Beachten Sie bitte, dass diese Angaben auch für vor kurzem angewandte Arzneimittel gelten können!

Bei Einnahme von Erythromycin AL 500 zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken

Die Einnahme während der Mahlzeiten beeinträchtigt die Resorption des Erythromycins. Deshalb sollte Erythromycin AL 500 möglichst vor oder nach (ca. 1-2 Stunden) den Mahl­zeiten eingenommen werden.

Wegen der möglichen besseren Einnahmeakzeptanz er­scheint es gerechtfertigt, dass Kinder Erythromycin (Granulat, Pulver, Saft, Suspension, Tabletten, Film­tabletten) auch während der Mahlzeiten einnehmen.


3. Wie ist Erythromycin AL 500 einzunehmen?

Nehmen Sie Erythromycin AL 500 immer genau nach Anweisung des Arztes ein. Bitte fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht ganz sicher sind.

Die folgenden Angaben gelten, soweit Ihnen Ihr Arzt Erythromycin AL 500 nicht anders verordnet hat. Bitte halten Sie sich an die Anwendungsvorschriften, da Erythromycin AL 500 ansonsten nicht richtig wirken können!

Falls vom Arzt nicht anders verordnet, ist die übliche Dosierung

Kinder bis zum 8. Lebensjahr

Die Tagesdosis beträgt für Säuglinge und ältere Kinder bis zu 8 Jahren 30 (- 50) mg Erythromycinbase pro kg Körpergewicht (bei einem Körpergewicht von 20-30 kg entspr. 1,5 (-2) Filmtabletten Erythromycin AL 500) pro Tag, aufgeteilt in 3-4 Einzelgaben.

Erythromycin AL 500 ist aufgrund der Darreichungsform bzw. Dosierungsstärke für Säuglinge und Kleinkinder ungeeignet.

Kinder ab dem 8. bis zum 14. Lebensjahr

Die Tagesdosis für Kinder von 8-14 Jahren (ab 30 kg Körpergewicht) beträgt etwa 1,5 g (1-2 g) Erythro­mycinbase (entspr. 3 Filmtabletten Erythromycin AL 500) pro Tag, aufgeteilt in 3-4 Einzelgaben.

Jugendliche ab dem 14. Lebensjahr und Erwachsene mit einem Körpergewicht über 50 kg

Bei Jugendlichen über 14 Jahre und bei Erwachsenen (über 50 kg Körpergewicht) beträgt die Tagesdosis 1,5-2 g Erythromycinbase (entspr. 3-4 Filmtabletten Erythromycin AL 500) pro Tag, aufgeteilt in 3-4 Einzelgaben.

Bei schweren Erkrankungen oder mäßig empfindlichen Keimen kann die Tagesdosis für Jugendliche ab 14 Jahren und Erwachsene auf ärztliche Anweisung bis auf das Doppelte erhöht werden.

Die maximale Tagesdosis für Jugendliche über 14 Jahre und Erwachsene (über 50 kg Körpergewicht) beträgt 4 g Erythromycinbase (entspr. 8 Filmtabletten Erythromycin AL 500) pro Tag, aufgeteilt in 3-4 Einzelgaben.

Spezielle Dosierungsempfehlungen

Akute Gonokokken-Infektion (Tripper)

Die Tagesdosis beträgt 3 g Erythromycinbase (entspr. 6 Filmtabletten Erythromycin AL 500) pro Tag, aufgeteilt in 3 Einzelgaben à 2 Filmtabletten über 7 Tage.

Der Erfolg einer Behandlung gegen Gonokokken sollte durch eine bakteriologische Kontrolluntersuchung 3-4 Tage nach Behandlungsende überprüft werden.

Syphilis (Lues) im frühen (primären) Stadium

Die Tagesdosis beträgt 3 g Erythromycinbase (ent­spr. 6 Filmtabletten Erythromycin AL 500) pro Tag, aufgeteilt in 3 Einzelgaben à 2 Filmtabletten, über einen Zeitraum von 15 Tagen.

Die Gesamtdosis sollte 45 g (entspr. 90 Filmtabletten Erythromycin AL 500) nicht unterschreiten. Sie kann bis auf 64 g (entspr. 128 Filmtabletten Erythromycin AL 500) erhöht werden.

Urethritis (Harnröhrenentzündung), verursacht durch Chlamydia trachomatis oder Ureaplasma urealyticum

Die Tagesdosis beträgt 2,5-3 g Erythromycinbase (entspr. 5-6 Filmtabletten Erythromycin AL 500) pro Tag, aufgeteilt in 3 Einzelgaben, über einen Zeitraum von 7 Tagen.

Hinweise zur Dosierung bei eingeschränkter Nieren­funktion

Bei Patienten mit mäßiger Einschränkung der Nierenfunktion (ab einem Kreatininwert von 2 mg/dl) bis zum Nierenversagen mit völlig gehemmter Harnproduktion (Anurie) sollte eine Tagesmaximaldosis von 2 g Erythromycinbase (entspr. 4 Filmtabletten Erythromycin AL 500) pro Tag für Jugendliche über 14 Jahre und Erwachsene, nicht überschritten werden.

Erythromycin ist nicht hämodialysierbar. Bei Pa­tienten, die regelmäßig dialysiert werden, ist eine zusätzliche Dosis vor oder nach dem Dialysevorgang (Blutwäsche) daher nicht erforderlich.

Wie und wann sollten Sie Erythromycin AL 500 einnehmen?

Nehmen Sie Erythromycin AL 500 bitte unzerkaut möglichst vor oder nach (1-2 Stunden) den Mahlzeiten mit ausreichend Flüssigkeit (z.B. 1 Glas Wasser) ein.

Wie lange sollten Sie Erythromycin AL 500 einnehmen?

Die Dauer der Behandlung wird von Ihrem Arzt festgelegt.

Bei bakteriellen Infektionskrankheiten richtet sich die Behandlungsdauer nach dem Verlauf der Erkrankung. Normalerweise ist eine Behandlungsdauer von 7-8 Tagen ausreichend. Im Interesse eines nachhaltigen Behandlungserfolges sollten Erythromycin AL 500 auch nach Abklingen der Krankheitserscheinungen unbedingt noch 2-3 Tage länger eingenommen werden.

Bei der Behandlung von Infektionen mit β-hämoly­sierenden Streptokokken (z.B. Mandel- und Rachen­entzündung, Wundrose, Scharlach) ist aus Vorsorg­lichkeit eine Mindestbehandlungsdauer von 10 Tagen angezeigt, um Spätkomplikationen z.B. rheumatisches Fieber, rheumatische Herzentzündung, Glomerulo­nephritis (Nierenerkrankung) vorzubeugen.

Eine länger dauernde Behandlung mit Erythromycin oder Wiederholungsbehandlungen (siehe auch „Langzeitanwendung oder Verwendung hoher Dosen“) sollten nur nach strenger Indikationsstellung (Grund für die Arzneimittelanwendung) und unter fortlaufender Über­wachung durch Ihren Arzt erfolgen.

Wenn Sie eine größere Menge Erythromycin AL 500 eingenommen haben, als Sie sollten

Bei einer geringen Überdosierung von Erythromycin AL 500 ist kaum mit Vergiftungserscheinungen zu rechnen [siehe aber bzgl. der Möglichkeit der Gehörschädigung (Ototoxizität) „Nebenwirkungen“]. Es können Magen-Darm-Stö­rungen in Form von Magendrücken, Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen, Blähungen, weichen Stühlen oder Durch­fall auftreten.

Berichte über Vergiftungsfälle mit Erythromycin liegen bisher nicht vor.

Verständigen Sie bei Verdacht auf eine Überdosierung dennoch einen Arzt, damit dieser über das weitere Vorgehen entscheiden kann. Er wird sich bei der Be­handlung einer Überdosierung am Krankheitsbild orientieren und entsprechende Gegenmaßnahmen er­greifen.

Wenn Sie die Einnahme von Erythromycin AL 500 vergessen haben

Wenn Sie Ihr Versehen noch am gleichen Tag bemerken, nehmen Sie die zuwenig eingenommene Arzneimenge noch am selben Tag nachträglich ein.

Bemerken Sie Ihr Versehen erst am nächsten Tag, so nehmen Sie nicht mehr Erythromycin AL 500, sondern setzen die Ein­nahme der gleichen Menge von Erythromycin AL 500 wie verordnet fort. Es kann erforderlich sein, die Behandlung dann um einen Tag zu verlängern. Sprechen Sie in solch einem Fall bitte mit Ihrem Arzt. Ein Gespräch mit Ihrem Arzt sollten Sie auch führen, wenn Sie mehrfach die Ein­nahme vergessen oder zuwenig eingenommen haben.

Auswirkungen, wenn die Behandlung mit Erythromycin AL 500 abgebrochen wird

Wenn Sie die Behandlung vorzeitig beenden oder sie zeitweise unterbrechen, gefährden Sie den Behand­lungserfolg.

Selbst bei einer spürbaren Besserung Ihres Befindens ist die Behandlung mit Erythromycin AL 500 unbedingt zu Ende zu führen, da nur so eine vollständige Beseitigung der Krankheitserreger gewährleistet ist. Sprechen Sie daher auf jeden Fall mit Ihrem Arzt, bevor Sie eigenmächtig die Behandlung mit Erythromycin AL 500 unterbrechen oder vorzeitig beenden.


4. Welche Nebenwirkungen sind möglich?

Wie alle Arzneimittel kann Erythromycin AL 500 Nebenwirkungen haben.

Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrundegelegt:

Sehr häufig: Bei mehr als 1 von 10 Behandelten

Häufig: Bei weniger als 1 von 10, aber mehr als 1 von 100 Behandelten

Gelegentlich: Bei weniger als 1 von 100, aber mehr als 1 von 1000 Behandelten

Selten: Bei weniger als 1 von 1000, aber mehr als 1 von 10000 Behandelten

Sehr selten: Bei weniger als 1 von 10000 Behandelten, einschließlich Einzelfälle

Nebenwirkungen

Überempfindlichkeitsreaktionen (allergische Reaktionen)

Gelegentlichsind allergische Hautreaktionen wie Hautrötung und Nessel­ausschlag mit Bläschen- und Quaddelbildung (urtikarielles Exanthem) beobachtet worden. Seltentreten Schwellungen (Quincke-Ödem, Gelenksschwellungen) und Arzneimittelfieber auf.

Sehr seltenkann es zu einem anaphylaktischen Schock kommen. Ein anaphylaktischer Schock ist lebens­bedrohlich und erfordert entsprechende Notfallmaß­nahmen (siehe „Gegenmaßnahmen“). Diese Reaktionen treten teilweise schon bei Erstanwendung auf.

Sehr seltenist im zeitlichen Zusammenhang mit einer Erythromycin-Behandlung über schwere Hauterscheinungen (Erythema exsudativum multiforme) mit lebensbedrohlichen Allgemeinreaktionen bis hin zu einem Stevens-Johnson-Syndrom schwere allergische Reaktion gegen ein Medikament mit entzündlichen Veränderungen der Haut sowie Bläschenbildung der Schleimhäute des Mundes und der Geschlechtsorgane (vor allem bei Kindern aller Altersstufen) berichtet worden.

Beeinflussung des Magen-Darm-Traktes

Magen-Darm-Störungen in Form von Brechreiz, Erbrechen, Bauchschmerzen, Blähungen, Übelkeit, weichen Stühlen oder Durchfall können häufigauftreten, sie sind meistens leichter Natur und dosisabhängig. Bei empfindlichen Patienten können besonders nach höheren Einzelgaben Übelkeit und Erbrechen auftreten.

Sehr seltenkann es nach Einnahme von Erythromycin AL 500 bei Kindern zu einer spastisch-hypertrophischen Pylorusstenose (Einengung des Magenausganges) kommen.

Wirkungen auf das Leber-Gallesystem

Die Anwendung von Erythromycin AL 500 führt gelegentlichzu einem Anstieg bestimmter Leberenzyme (Eiweißstoffe, die Stoff­wechselvorgänge beschleunigen) als Ausdruck einer leichten Leberzellschädigung. Sehr seltenwurden Leberentzündung (Hepatitis), Lebervergrößerung (Hepa­tomegalie) und Leberversagen beschrieben.

Die längerdauernde Behandlung (2-3 Wochen) mit Erythromycin AL 500 kann selten infolge einer Sensibilisierung (Antikörperbildung nach Kontakt mit dem Arz­neistoff) zu einem Gallenstau in der Leber (intra­hepatische Cholestase) bzw. zu einer Gelbsucht (chole­statischer Ikterus) mit z.T. kolikartigen Leib­schmerzen, besonders bei schon vorher bestehender Leberschädigung, bei Wiederholungsbehandlungen und bei Allergikern, führen. Begleitsymptome eines Gallenstaus (Cholestase) können u.a. Brechreiz, Erbrechen, Haut­reaktionen Nesselsucht (Urtikaria), Erhöhung be­stimmter weißer Blutzellen (Eosinophilie), Fieber und Bauchkrämpfe sein.

Diese Reaktionen können schon bei Erstanwendung mit Erythromycin AL 500 auftreten. Die Gefahr des Auftretens steigt durch eine wiederholte Anwendung bzw. bei einer länger als 10 Tage andauernden Therapie.

Wirkungen auf die Bauchspeicheldrüse (Pankreas)

Im Zusammenhang mit einer Erythromycin-Behandlung ist sehr selten eine Bauchspeicheldrüsenentzündung (Pankreatitis) beob­achtet worden.

Wirkungen auf die Hörorgane (ototoxische Reaktionen)

Sehr seltenwurde über Ohrensausen (Tinnitus) und vorübergehende Hörverluste bzw. Taubheit nach Einnahme von Erythromycin berichtet. Diese Störungen sind konzentrationsabhängig und treten eher bei Patienten mit stark eingeschränkter Nieren- und/oder Leber­funktion oder bei hoher Dosierung (4 g Erythromycin­base pro Tag und mehr) auf.

Herz-Kreislaufsystem

Erythromycin kann sehr seltenund insbesondere bei Patienten, die ein verlängertes QT-Intervall im EKG haben, gefährliche Herzrhythmusstörungen (unregel­mäßiger Herzschlag) ventrikuläre Arrhythmien (Torsade de pointes) und Herzjagen (ventrikuläre Tachykardien) hervorrufen. Diese, das Herz betreffende Nebenwir­kungen, sollten besonders bei gleichzeitiger Einnahme von potenziell pro-arrhythmogenen (Arzneimittel mit möglicher Auslösung von unregelmäßigem Herzschlag) oder QT-Zeit beeinflussenden Substanzen beachtet werden.

Weitere Nebenwirkungen

Folgende Nebenwirkungen treten bei einer Behandlung mit Erythromycin AL 500 sehr selten auf:

Wenn Sie Nebenwirkungen bei sich beobachten, die nicht in dieser Packungsbeilage aufgeführt sind, teilen Sie diese bitte Ihrem Arzt oder Apotheker mit.

Welche Gegenmaßnahmen sind beim Auftreten von Nebenwirkungen zu ergreifen?

Sollten Sie Anzeichen einer der oben geschilderten Nebenwirkungen bei sich oder Ihrem Kind beobachten, rufen Sie den nächst erreichbaren Arzt zu Hilfe. Bei anderen unerwünschten Wirkungen sprechen Sie bitte mit Ihrem behandelnden Arzt. Er wird mit Ihnen besprechen, welche Gegenmaßnahmen es hierfür gibt und ob andere Arzneimittel für Sie in Frage kommen.

Folgende sehr seltene Nebenwirkungen (nähere Er­läuterungen zu diesen Nebenwirkungen siehe oben) können unter Umständen akut lebensbedrohlich sein. Darum ist sofort ein Arzt zu informieren, falls ein derartiges Ereignis plötzlich auftritt oder sich unerwartet stark entwickelt.

Schleimhautentzündung des Darmes (pseudomembranöse Kolitis; siehe auch „Weitere Vorsichtshinweise“)

Hier muss der Arzt eine Beendigung der Therapie mit Erythromycin AL 500 in Abhängigkeit von dem Grund der Arzneimittel­anwendung (Indikation) erwägen und ggf. sofort eine angemessene Behandlung einleiten (z.B. Einnahme von speziellen Antibiotika/Chemotherapeutika, deren Wirksamkeit klinisch erwiesen ist). Arzneimittel die die Darmbewegung (Peristaltik) hemmen, dürfen nicht eingenommen werden.


Schwere akute Überempfindlichkeitsreaktionen (z.B. Anaphylaxie; siehe auch „Nebenwirkungen“).

Hier muss die Behandlung mit Erythromycin AL 500 sofort abgebrochen werden und die entsprechenden Notfallmaßnahmen (z.B. Antihistaminika, Kortikosteroide, Sympathomimetika und ggf. Beatmung) müssen eingeleitet werden.

Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Packungsbeilage aufgeführt sind.


5. Wie ist Erythromycin AL 500 aufzubewahren?

Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren!

Sie dürfen das Arzneimittel nach dem auf der Faltschachtel und dem Blister angegebenen Verfallsdatum nicht mehr verwenden.

Stand der Information

April 2005



GI Erythromycin AL 500 10 0405-00