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Escitalopram Amneal 20 Mg Filmtabletten


FACHINFORMATION


1. Bezeichnung des Arzneimittels


Escitalopram Pfizer 10 mg Filmtabletten

Escitalopram Pfizer 20 mg Filmtabletten


2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung


Escitalopram Pfizer 10 mg: Jede Tablette enthält 10 mg Escitalopram (als Oxalat).


Escitalopram Pfizer 20 mg: Jede Tablette enthält 20 mg Escitalopram (als Oxalat).


Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile, siehe Abschnitt 6.1


3. Darreichungsform


Filmtablette.



Escitalopram Pfizer 10 mg: Weiße bis gebrochen weiße, ovale, bikonvexe Filmtablette, auf der einen Seite ist ‚F’ eingeprägt, auf der anderen ‚54’, mit einer tiefen Bruchkerbe zwischen ‚5’ und ‚4’. Die Tablette kann in gleiche Hälften geteilt werden.


Escitalopram Pfizer 20 mg: Weiße bis gebrochen weiße, ovale, bikonvexe Filmtablette, auf der einen Seite ist ‚F’ eingeprägt, auf der anderen ‚56’, mit einer tiefen Bruchkerbe zwischen ‚5’ und ‚6’. Die Tablette kann in gleiche Hälften geteilt werden.



4. Klinische Angaben


4.1 Anwendungsgebiete


Behandlungvon Episoden einer Major-Depression

Behandlungvon Panikstörungen mit oder ohne Agoraphobie

Behandlungder sozialen Angststörung (soziale Phobie)

Behandlungder generalisierten Angststörung

Behandlungder Zwangsstörung


4.2 Dosierung und Art der Anwendung


Die Sicherheit von Tagesdosen über 20 mg wurdenicht nachgewiesen.

Escitalopram wird als einmal täglichangewendet und kann mit oder ohne Nahrung eingenommen werden.


Episoden einer Major-Depression

Die übliche Dosis beträgt10 mg einmaltäglich.Abhängig vom individuellen Ansprechen des Patienten kann die Dosis auf maximal20 mg pro Tag gesteigert werden.

Normalerweise sind 2 bis 4 Wochen erforderlich, bis eine antidepressive Wirkungeintritt.Nach Abklingen der Symptome ist eine Therapie über mindestens 6 Monate erforderlich, um den Therapieerfolg zu festigen.


Panikstörung mit oder ohne Agoraphobie

In der 1. Woche wird eine Anfangsdosis von 5 mg empfohlen, bevor die Dosis auf 10 mg täglich gesteigert wird.Die Dosis kann, abhängig vom individuellen Ansprechen des Patienten, bis maximal20 mg täglich weiter gesteigert werden.

Die maximale Wirkung wird nach etwa 3 Monaten erreicht.Behandlung dauert mehrere Monate.


Soziale Angststörung

Die übliche Dosis beträgt10 mg einmaltäglich.Normalerweise sind 2 bis 4 Wochen erforderlich, bis eine Symptomlinderung eintritt.Die Dosis kann anschließend abhängig vom individuellen Ansprechen des Patienten auf 5 mg täglich reduziert oder auf maximal20 mg täglich gesteigert werden.


Die soziale Angststörung ist eine Erkrankung mit chronischem Verlauf und es wird eine Therapie von 12 Wochen empfohlen, um den therapeutischen Erfolg zu festigen.Die Langzeitbehandlung von Patienten, die auf die Behandlung ansprachen,wurde über 6 Monate untersucht und kann im Einzelfall zur Rezidivprophylaxeerwogen werden; der Therapieerfolg sollte in regelmäßigen Abständen überprüft werden.


Der Begriff ‚soziale Angststörung’ ist ein klar definierter diagnostischer Terminus für eine spezielle Erkrankung, welche nicht mit übermäßiger Schüchternheit verwechselt werden sollte.Eine medikamentöse Therapie ist nur angezeigt, wenn die Erkrankung signifikant mit berufliche und soziale Aktivitäten einschränkt.


Der Stellenwert dieser Therapie im Vergleich zu einer kognitiven Verhaltenstherapie wurde bisher nicht untersucht.Die medikamentöse Therapie ist Teil einer therapeutischen Gesamtstrategie.


Generalisierte Angststörung

Die anfängliche Dosis beträgt10 mg einmaltäglich.Abhängig vom individuellen Ansprechen des Patienten kann die Dosis auf maximal20 mg pro Tag gesteigert werden.

Die Langzeitbehandlung von Patienten, die auf die Behandlung ansprachen,wurde über mindestens 6 Monate bei Patienten untersucht, die 20 mg/Tag erhielten.Therapeutische Nutzen und Dosis sollten in regelmäßigen Abständen überprüft werden (siehe Abschnitt 5.1).


Zwangsstörung

Die Initialdosisbeträgt10 mg einmaltäglich.Abhängig vom individuellen Ansprechen des Patienten kann die Dosis auf maximal20 mg pro Tag gesteigert werden.

Eine Zwangsstörung ist eine chronische Erkrankung, die Patienten sollten über einen ausreichend langen Zeitraum behandelt werden, um zu gewährleisten, dass sie symptomfrei sind.Therapeutische Nutzen und Dosis sollten in regelmäßigen Abständen überprüft werden (siehe Abschnitt 5.1).


Ältere Patienten (> 65 Jahre)

Die Initialdosis ist 5 mg einmaltäglich.Abhängig vom individuellen Ansprechen des Patienten kann die Dosis auf maximal10 mg pro Tag gesteigert werden(siehe Abschnitt 5.2).

Die Wirksamkeit von Escitalopram bei sozialer Angststörung wurde bei älteren Patienten nicht untersucht.


Kinder und Jugendliche(< 18 Jahre)

Escitalopram sollte nicht zur Behandlungvon Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren eingesetzt werden (siehe Abschnitt 4.4).


Patienten mit Nierenfunktionsstörung

Eine Dosisanpassung ist bei Patienten mit leichter oder mittelschwerer Niereninsuffizienz nicht erforderlich.Vorsicht ist geboten bei Patienten mit stark eingeschränkter Nierenfunktion (CLCR< 30 ml/min) (siehe Abschnitt 5.2).


Patienten mit Leberfunktionsstörung

Bei Patienten mit leichter bis mittelschwerer Leberinsuffizienz wird eine Initialdosisvon 5 mg täglich in den ersten 2 Therapiewochen empfohlen.Abhängig vom individuellen Ansprechen des Patienten kann die Dosis auf maximal10 mg pro Tag gesteigert werden.Vorsichtiges Vorgehen und eine sehr sorgfältige Dosistitration werden bei Patienten mit stark eingeschränkter Leberfunktion empfohlen (siehe Abschnitt 5.2).


CYP2C19-Langsamacetylierer

Bei Patienten, die bekanntermaßen in Bezug auf CYP2C19 langsame Metabolisierer sind, wird eine Initialdosisvon 5 mg täglich in den ersten 2 Therapiewochen empfohlen.Abhängig vom individuellen Ansprechen des Patienten kann die Dosis auf maximal10 mg pro Tag gesteigert werden (siehe Abschnitt 5.2).


Absetzsymptome bei Beendigung der Therapie

Abruptes Absetzen sollte vermieden werden.Bei Absetzen einer Therapie mit Escitalopram sollte die Dosis allmählich über einen Zeitraum vonmindestens 1 bis 2 Wochen reduziert werden, um das Risiko von Absetzsymptomen zu verringern (siehe Abschnitt 4.4 und 4.8).Wenn nach Dosisreduktion oder bei Absetzen der Therapie nicht tolerierbareSymptome auftreten, kann erwogen werden, die Therapie mit der zuvor verschriebenen Dosis wieder aufzunehmen.Anschließend kann der Arzt damit fortfahren, die Dosis zu reduzieren, jedoch langsamer.


4.3 Gegenanzeigen


Überempfindlichkeit gegen Escitalopram oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile.


Eine gleichzeitige Therapie mit nicht selektiven, irreversiblen Monoaminoxidase-Hemmern (MAO-Hemmern) ist wegen des Risikos eines Serotonin-Syndroms mit Agitiertheit, Tremor, Hyperthermie usw. kontraindiziert.


Die Kombination von Escitalopram mit reversiblen MAO-A-Hemmern (z.B. Moclobemid) oder mit dem reversiblen nicht selektiven MAO-Hemmer Linezolid ist wegen des Risikos des Auftretens eines Serotonin-Syndroms kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.5).


Escitalopram ist bei Patienten mit bekannter QT-Intervall-Verlängerung oder kongenitalem QT-Syndrom kontraindiziert.


Escitalopram ist in Kombination mit Arzneimitteln, die bekanntermaßen das QT-Intervall verlängern, kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.5).


4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung


Die folgenden besonderen Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung gelten für die Arzneimittel-Stoffgruppe der SSRIs (selektive Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer).


Anwendung bei Kindern und Jugendlichen < 18 Jahren

Escitalopram sollte nicht zur Behandlung von Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren angewendet werden. Suizidale Verhaltensweisen (Suizidversuch und Suizidgedanken) sowie Feindseligkeit (vorwiegend Aggressivität, oppositionelles Verhalten und Wut) wurden in klinischen Studien häufiger bei mit Antidepressiva behandelten Kindern und Jugendlichen beobachtet, als bei Kindern und Jugendlichen, die mit Placebo behandelt wurden. Sollte aufgrund der klinischen Indikation dennoch die Entscheidung für eine Behandlung getroffen werden, ist der Patient in Hinblick auf das Auftreten suizidaler Symptome sorgfältig zu überwachen. Darüber hinaus fehlen Langzeitdaten zur Sicherheit bei Kindern und Jugendlichen in Bezug auf Wachstum, Reifung sowie kognitive Entwicklung und Verhaltensentwicklung.


Paradoxe Angst

Einige Patienten mit Panikstörung können zu Beginn einer Therapie mit Antidepressiva unter verstärkten Angstsymptomen leiden. Diese paradoxe Reaktion klingt bei kontinuierlicher Therapie normalerweise innerhalb von 2 Wochen ab. Zur Verringerung der Wahrscheinlichkeit einer anxiogenen Wirkung wird eine niedrigere Initialdosisempfohlen (siehe Abschnitt 4.2).


Krampfanfälle

Escitalopram sollte abgesetzt werden, wenn bei einemPatient erstmalig Krampfanfälle auftreten oder wenn bei Patienten mit bereits diagnostizierter Epilepsie die Häufigkeit von Krampfanfällen zunimmt. Bei Patienten mit instabiler Epilepsie sollten SSRIs vermieden werden, Patienten mit gut kontrollierterEpilepsie sollten engmaschig überwacht werden.

Manie

Bei Patienten mit Manie/Hypomanie in der Anamnese sollten SSRIs mit Vorsicht angewendet werden. Bei Patienten, die eine manische Phase entwickeln, sollten SSRIs abgesetzt werden.


Diabetes

Bei Patienten mit Diabetes kann eine Therapie mit einem SSRI die Blutzuckereinstellung verändern (Hypoglykämie oder Hyperglykämie). Die Dosierung von Insulin und/ oder oralen Antidiabetika muss möglicherweise angepasst werden.


Suizid/Suizidgedanken oder klinische Verschlechterung

Depressive Erkrankungen sind mit einem erhöhten Risiko für die Auslösung von Suizidgedanken, selbstschädigendem Verhalten und Suizid (Suizid-bezogene Ereignisse) verbunden. Dieses erhöhte Risiko besteht, bis es zu einer signifikanten Linderung der Symptome kommt. Da diese nicht unbedingt schon während der ersten Behandlungswochen auftritt, sollten die Patienten daher bis zum Eintritt einer Besserung engmaschig überwacht werden. Die bisherige klinische Erfahrung zeigt, dass das Suizidrisiko zu Beginn einer Behandlung ansteigen kann.


Andere psychiatrische Erkrankungen, für die Escitalopram verschrieben wird, können ebenso mit einem erhöhten Risiko für Suizid-bezogene Ereignisse einhergehen. Außerdem können diese Erkrankungen zusammen mit einer depressiven Erkrankung (Episoden einer Major-Depression) auftreten. Daher sollten bei Behandlung anderer psychiatrischer Erkrankungen die gleichen Vorsichtsmaßnahmen eingehalten werden wie bei der Behandlung von depressiven Erkrankungen.


Bei Patienten mit suizidalem Verhalten in der Anamnese oder solchen, die vor der Therapie ausgeprägte Suizidabsichten hatten, ist das Risiko für die Auslösung von Suizidgedanken oder –versuchen erhöht. Sie sollten daher während der Behandlung besonders sorgfältig überwacht werden. Eine Meta-Analyse von Placebo-kontrollierten klinischen Studien zur Anwendung von Antidepressiva bei Erwachsenen mit psychiatrischen Störungen zeigte für Patienten unter 25 Jahren, die Antidepressiva einnahmen, ein erhöhtes Risiko für suizidales Verhalten im Vergleich zu Placebo.


Die Arzneimitteltherapie sollte mit einer engmaschigen Überwachung der Patienten, vor allem der Patienten mit hohem Suizidrisiko, insbesondere zu Beginn der Behandlung und nach Dosisanpassungen einhergehen. Patienten (und deren Betreuer) sind auf die Notwendigkeit einer Überwachung hinsichtlich jeder klinischen Verschlechterung, des Auftretens von suizidalem Verhalten oder Suizidgedanken und ungewöhnlicher Verhaltensänderungen hinzuweisen. Sie sollten unverzüglich medizinischen Rat einholen, wenn derartige Symptome auftreten..


Akathisie/psychomotorische Unruhe

Die Anwendung von SSRIs/SNRIs wurde mit der Entwicklung einer Akathisie assoziiert, die durch eine subjektiv unangenehme oder als quälend erlebteRuhelosigkeit und einen Bewegungsdrangcharakterisiert ist und häufig damit einhergeht, dass die Patienten nicht still sitzen oder stehen können. Die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten dieser Symptome ist in den ersten Therapiewochen am größten. Bei Patienten, die diese Symptome entwickeln, kann sich eine Dosissteigerung negativ auswirken.


Hyponatriämie

Eine Hyponatriämie, vermutlich aufgrund einer inadäquaten Sekretion des antidiuretischen Hormons (SIADH), wurde selten bei der Anwendung von SSRIs berichtet und klingt im Allgemeinen nach Absetzen der Therapie ab. Vorsicht ist geboten bei Risikopatienten, wie älteren Patienten oder Patienten mit Zirrhose, oder bei Anwendung in Kombination mit anderen Arzneimitteln, die eine Hyponatriämie hervorrufen können.


Hämorrhagie

Mit SSRIs wurden kutane Blutungsstörungen wie Ekchymosen und Purpura berichtet. Vorsicht ist geboten bei Patienten, die SSRIs einnehmen, insbesondere bei gleichzeitiger Anwendung von oralen Antikoagulanzien mit Arzneimitteln, die bekanntermaßen die Thrombozytenfunktion beeinträchtigen (z.B. atypische Antipsychotika und Phenothiazine, die meisten trizyklischen Antidepressiva, Acetylsalicylsäure und nicht steroidale Antiphlogistika (NSARs), Ticlopidin und Dipyridamol) sowie bei Patienten mit bekannter Blutungsneigung.


EKT (Elektrokrampftherapie)

Zur gleichzeitigen Anwendung von SSRIs und EKT liegt nur begrenzte klinische Erfahrung vor, daher ist eine vorsichtige Vorgehensweise empfehlenswert.


Serotonin-Syndrom

Vorsicht ist geboten, wenn Escitalopram gleichzeitig mit Arzneimitteln mit serotonergen Wirkungen angewendet wird wie Sumatriptan oder andere Triptane, Tramadol und Tryptophan.


In seltenen Fällen wurde bei Patienten, die SSRIs in Kombination mit serotonergen Arzneimitteln anwendeten, ein Serotonin-Syndrom berichtet Eine Symptomkombination wie Agitiertheit, Tremor, Myoklonien und Hyperthermie kann auf die Entwicklung dieser Erkrankung hinweisen. Tritt dies auf, sollte die Therapie mit dem SSRI und dem serotonergen Arzneimittel sofort abgebrochen und eine symptomatische Therapie eingeleitet werden.


Johanniskraut

Die gleichzeitige Anwendung von SSRIs mit pflanzlichen Präparaten, die Johanniskraut (Hypericum perforatum) enthalten, kann zu einer erhöhten Inzidenz von Nebenwirkungen führen (siehe Abschnitt 4.5).


Absetzsymptome bei Beendigung der Therapie

Absetzsymptome bei Beendigung der Therapie sind häufig, insbesondere, wenn das Arzneimittel plötzlich abgesetzt wird (siehe Abschnitt 4.8). In klinischen Studien traten unerwünschte Ereignisse bei Absetzen der Therapie bei etwa 25 % der Patienten, die mit Escitalopram behandelt wurden, und 15 % der Patienten, die Placebo einnahmen, auf.


Das Risiko von Absetzsymptomen kann von mehreren Faktoren wie Dauer und Dosis der Therapie und Geschwindigkeit der Dosisreduktion abhängen. Schwindel, sensorische Störungen(einschließlich Parästhesien und stromschlag-ähnlichen Empfindungen), Schlafstörungen (einschließlich Schlaflosigkeit und intensive Träume), Agitiertheitoder Angst, Übelkeit und/oder Erbrechen, Tremor, Verwirrtheit, Schwitzen, Kopfschmerzen, Diarrhoe, Palpitationen, emotionale Instabilität, Reizbarkeit und Sehstörungen wurden am häufigsten berichtet. Generell sind diese Symptome leicht bis mittelschwer, bei einigen Patienten können sie jedoch stark sein.


Sie treten normalerweise innerhalb der ersten Tage nach Absetzen der Therapie auf, sehr selten wurden derartige Symptome jedoch bei Patienten angegeben, die unabsichtlich eine Dosis ausgelassen hatten. Im Allgemeinen gehen die Symptome von selbst zurück und legen sich normalerweise innerhalb von 2 Wochen, bei einigen Patienten können sie jedoch länger anhalten (2 bis 3 Monate oder länger). Daher wird empfohlen, bei einer Beendigung der Therapie Escitalopram allmählich über einen Zeitraum von mehreren Wochen oder Monaten abzusetzen, entsprechend dem Bedarf des Patienten (siehe „Absetzsymptome bei Beendigung der Therapie, Abschnitt 4.2).


Koronare Herzkrankheit

Da nur begrenzte klinische Erfahrungen vorliegen, ist bei Patienten mit koronarer Herzkrankheit Vorsicht geboten (siehe Abschnitt 5.3).


Verlängerung des QT-Intervalls

Es hat sich gezeigt, dass Escitalopram eine dosisabhängige QT-Intervall-Verlängerung verursacht. Fälle einer Verlängerung des QT-Intervalls und von ventrikulären Arrhythmien einschließlich Torsade de pointes wurden im Zeitraum nach der Markteinführung gemeldet, vorwiegend bei weiblichen Patienten mit Hypokaliämie oder vorbestehender QT-Intervall-Verlängerung oder anderen Herzerkrankungen (siehe Abschnitte 4.3, 4.5, 4.8, 4.9 und 5.1).


Vorsicht ist geboten bei Patienten mit signifikanter Bradykardie oder bei Patienten mit kürzlichem akutem Myokardinfarkt oder dekompensierter Herzinsuffizienz.

Elektrolytstörungen wie Hypokalämie und Hypomagnesiämie erhöhen das Risiko maligner Arrhythmien und sollten vor Beginn einer Therapie mit Escitalopram korrigiert werden.


Wenn Patienten mit stabiler Herzerkrankung behandelt werden, sollte eine Überprüfung des EKGs erwogen werden, bevor mit der Therapie begonnen wird.


Wenn während der Therapie mit Escitalopram Anzeichen einer kardialen Arrhythmie auftreten, sollte die Therapie abgesetzt und ein EKG erstellt werden.


Engwinkelglaukom

SSRIs einschließlich Escitalopram können einen Einfluss auf die Pupillengröße haben, was zu Mydriasis führt. Diese mydriatische Wirkung kann den Augenwinkel verengen, was zu erhöhten Augeninnendruck und Engwinkelglaukom führen kann, insbesondere bei prädisponierten Patienten.


4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen


Pharmakodynamische Wechselwirkungen


Kontraindizierte Kombinationen


Irreversible nicht selektive MAO-Hemmer

Bei Patienten, die ein SSRI in Kombination mit einem nicht selektiven, irreversiblen Monoaminoxidase-Hemmer (MAO-Hemmer) erhalten haben, und bei Patienten, die kürzlich eine Therapie mit einem SSRI abgesetzt hatten und eine derartige Therapie mit einem MAO-Hemmer begonnen haben(siehe Abschnitt 5.3), wurden Fälle schwerwiegender Reaktionen gemeldet. In einigen Fällen entwickelte der Patient ein Serotonin-Syndrom (siehe Abschnitt 4.8).

Escitalopram ist in Kombination mit nicht selektiven, irreversiblen MAO-Hemmern kontraindiziert. Eine Therapie mit Escitalopram kann 14 Tage nach Absetzen einer Therapie mit einem irreversiblen MAO-Hemmer begonnen werden.

Nach dem Absetzen einer Escitalopram-Therapie mussmindestens 7 Tage abgewartet werden, bevor eine Therapie mit einem nicht selektiven, irreversiblen MAO-Hemmer eingeleitet wird.


Reversible, selektiveMAO-A-Hemmer (Moclobemid)

Wegen des Risikos eines Serotonin-Syndroms ist die Kombination von Escitalopram mit einem MAO-A-Hemmer wie Moclobemid kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3). Ist eine derartige Kombination erforderlich, sollte sie mit der geringsten empfohlenen Dosis eingeleitet werden und es sollte eine verstärkte klinische Überwachung erfolgen.


Reversible, nicht selektiveMAO-Hemmer (Linezolid)

Das Antibiotikum Linezolid ist ein reversibler, nicht selektiver MAO-Hemmer und sollte bei Patienten, die mit Escitalopram behandelt werden, nicht angewendet werden. Sollte eine derartige Kombination erforderlich sein, sollte sie mit den geringsten Dosen und unter engmaschiger klinischer Überwachung angewendet werden (siehe Abschnitt 4.3).


Irreversible, selektiveMAO-B-Hemmer (Selegilin)

Bei einer Kombination mit Selegilin (irreversibler MAO-B-Hemmer) ist wegen des Risikos der Entwicklung eines Serotonin-Syndroms Vorsicht geboten. Dosen von Selegilin bis zu 10 mg/Tag waren bei einer gleichzeitigen Anwendung von racemischem Citalopram unbedenklich.


Verlängerung des QT-Intervalls

Pharmakokinetische und pharmakodynamische Studien von Escitalopram in Kombination mit anderen Arzneimitteln, die das QT-Intervall verlängern, wurden nicht durchgeführt. Eine additive Wirkung von Escitalopram und diesen Arzneimitteln ist nicht auszuschließen. Daher ist die gleichzeitige Anwendung von Escitalopram mit Arzneimitteln, die das QT-Intervall verlängern, wie Klasse IA und III Antiarrhythmika, Antipsychotika (z.B. Phenothiazindderivate, Pimozid, Haloperidol), trizyklischen Antidepressiva, bestimmten antimikrobiellen Mitteln (z.B. Sparfloxacin, Moxifloxacin, Erythromycin i.v., Pentamidin, Arzneimittel gegen Malaria, insbesondere Halofantrin), bestimmten Antihistaminika (Astemizol, Mizolastin) kontraindiziert.


Kombinationen, bei denen Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung erforderlich sind


Serotonerge Arzneimittel

Eine gleichzeitige Anwendung mit serotonergen Arzneimitteln (z. B. Tramadol, Sumatriptan und anderen Triptanen) kann zu einem Serotoninsyndrom führen.


Arzneimittel, die die Krampfschwelle senken

SSRIs können die Krampfschwelle senken. Vorsicht ist geboten bei einer gleichzeitigen Anwendung anderer Arzneimittel, die die Krampfschwelle senken können (z. B. Antidepressiva [trizyklische Antidepressiva, SSRIs], Neuroleptika [Phenothiazine, Thioxanthene und Butyrophenone], Mefloquin, Bupropion und Tramadol).


Lithium, Tryptophan

Es gab Berichte über eine Wirkungsverstärkung bei einer gleichzeitigen Anwendung von SSRIs mit Lithium oder Tryptophan, daher sollte eine gleichzeitige Anwendung von SSRIs mit diesen Arzneimitteln mit Vorsicht erfolgen.


Johanniskraut

Die gleichzeitige Anwendung von SSRIs mit pflanzlichen Präparaten, die Johanniskraut (Hypericum perforatum) enthalten, kann zu einer erhöhten Inzidenz von Nebenwirkungen führen (siehe Abschnitt 4.4).


Hämorrhagie

Bei einer Kombination von Escitalopram mit oralen Antikoagulanzien kann es zu einer Veränderung der gerinnungshemmenden Wirkungen kommen. Bei Patienten, die orale Antikoagulanzien erhalten, sollte die Gerinnung sorgfältig überwacht werden, wenn eine Therapie mit Escitalopram eingeleitet oder abgesetzt wird (siehe Abschnitt 4.4).

Bei einer gleichzeitigen Anwendung nichtsteroidalerAntiphlogistika (NSARs) kann es zu einer gesteigerten Blutungsneigung kommen (siehe Abschnitt 4.4).


Alkohol

Zwischen Escitalopram und Alkohol sind keine pharmakodynamischen oder pharmakokinetischen Wechselwirkungen zu erwarten. Wie mit anderen psychotropen Arzneimitteln ist eine Kombination mit Alkohol jedoch nicht zu empfehlen.


Hypokaliämie/ Hypomagnesiämie induzierende Arzneimittel
Vorsicht ist geboten bei gleichzeitiger Anwendung von Hypokaliämie/ Hypomagnesiämie induzierenden Arzneimitteln, da diese das Risiko von malignen Herzrhythmusstörungen erhöhen können (siehe Abschnitt 4.4).


Pharmakokinetische Wechselwirkungen


Einfluss anderer Arzneimittel auf die Pharmakokinetik von Escitalopram

Escitalopram wird hauptsächlich über CYP2C19 verstoffwechselt. CYP3A4 und CYP2D6 können für die Verstoffwechselung ebenfalls eine Rolle spielen, jedoch in geringerem Maße. Die Verstoffwechselung des Hauptmetaboliten, S-DCT (demethyliertes Escitalopram) scheint teilweise durch CYP2D6 katalysiert zu werden.

Eine gleichzeitige Anwendung von Escitalopram mit 30 mg Omeprazol einmal täglich (CYP2C19-Inhibitor) führte zu einem mäßigen (etwa 50 %-igen) Anstieg der Plasmakonzentrationen von Escitalopram.

Eine gleichzeitige Anwendung von Escitalopram mit 400 mg Cimetidin zweimaltäglich (mäßig potenter allgemeiner Enzyminhibitor) führte zu einem mäßigen (etwa 70%-igen) Anstieg der Plasmakonzentrationen von Escitalopram.

Daher ist bei einer gleichzeitigen Anwendung von CYP2C19-Inhibitoren (d.h. Omeprazol, Esomeprazol, Fluvoxamin, Lansoprazol, Ticlopidin) oder Cimetidin Vorsicht geboten. Eine Reduktion der Escitalopram-Dosis kann auf Basis einer Überwachung der Nebenwirkungen bei einer gleichzeitigen Therapie erforderlich sein.


Einfluss von Escitalopram auf die Pharmakokinetik anderer Arzneimittel

Escitalopram ist ein Inhibitor des Enzyms CYP2D6. Vorsicht ist geboten bei einer gleichzeitigen Anwendung von Escitalopram mit Arzneimitteln, die hauptsächlich über dieses Enzym verstoffwechselt werden und die eine geringe therapeutische Breite haben, z.B.Flecainid, Propafenon und Metoprolol (bei einer Anwendung wegen Herzinsuffizienz) oder einigen ZNS-wirksamen Arzneimitteln, die hauptsächlich über CYP2D6 verstoffwechselt werden, z.B. Antidepressiva wie Desipramin, Clomipramin und Nortriptylin oder Antipsychotika wie Risperidon, Thioridazin und Haloperidol. Dosisanpassungen können erforderlich sein.

Eine gleichzeitige Anwendung mit Desipramin oder Metoprolol führte in beiden Fällen zu einem Anstieg der Plasmaspiegel dieser beiden CYP2D6-Substrate um das Doppelte.

In-vitro-Studien haben gezeigt, dass Escitalopram auch eine schwache Inhibition von CYP2C19 verursachen kann. Eine vorsichtige Vorgehensweise wird bei einer gleichzeitigen Anwendung von Arzneimitteln, die über CYP2C19 verstoffwechselt werden, empfohlen.


4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit


Schwangerschaft

Für Escitalopram stehen nur begrenzte klinische Angaben zur Anwendung während der Schwangerschaft vor.

In Studien zur Reproduktionstoxizität bei Ratten mit Escitalopram waren embryo-bzw. fetotoxische Wirkungen, jedoch keine erhöhte Fehlbildungsrate, zu beobachten (siehe Abschnitt 5.3).

Escitalopram sollte in der Schwangerschaft nur angewendet werden, wenn es eindeutig erforderlich ist, und nur nach sorgfältiger Nutzen–Risiko-Abwägung.

Neugeborene sollten beobachtet werden, wenn die Mutter in den Spätstadien der Schwangerschaft weiterhin Escitalopram angewendet hat, insbesondere im 3. Trimenon. Ein abruptes Absetzen während der Schwangerschaft sollte vermieden werden.

Folgende Symptome können beim Neugeborenen nach einer Anwendung von SSRIs/SNRIs durch die Mutter in den Spätstadien der Schwangerschaft auftreten: Atemnot, Zyanose, Apnoe, Krampfanfälle, Temperaturinstabilität, Schwierigkeiten bei der Nahrungsaufnahme, Erbrechen, Hypoglykämie, Hypertonie, Hypotonie, Hyperreflexie, Tremor, Unruhe, Reizbarkeit, Lethargie, anhaltendesWeinen, Schläfrigkeit und Schlafstörungen. Diese Symptome könnten entweder durch serotonerge Wirkungen oder das Absetzenhervorgerufen werden. In der Mehrzahl der Fälle beginnen die Komplikationen sofort oder rasch (< 24 Stunden) nach der Geburt.


Epidemiologische Daten weisen darauf hin, dass die Anwendung von SSRIs während der Schwangerschaft, insbesondere in der Spätschwangerschaft, das Risiko einer persistierenden pulmonalen Hypertonie des Neugeborenen (PPHN) steigern kann. Das zu beobachtende Risiko betrug etwa 5 Fälle je 1_000 Schwangerschaften. In der Allgemeinbevölkerung treten 1 bis 2 Fälle von PPHN je 1_000 Schwangerschaften auf.


Stillzeit

Es ist davon auszugehen, dass Escitalopram in die Muttermilch ausgeschieden wird.

Daher wird Stillen während der Therapie nicht empfohlen.


Fertilität

Daten aus tierexperimentellen Studien haben gezeigt, dass Citalopram die Spermienqualität beeinträchtigen kann (siehe Abschnitt 5.3).

Fallberichte bei Menschen zu einigen SSRIs haben gezeigt, dass eine Auswirkung auf die Spermienqualität reversibel ist.

Eine Auswirkung auf die menschliche Fertilität war bislang nicht zu beobachten.


4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen


Obwohl sich gezeigt hat, dass Escitalopram die intellektuelle Funktionsfähigkeit und die psychomotorische Leistungsfähigkeit nicht beeinflusst, kann jedes psychoaktive Arzneimittel die Urteilskraft und die Geschicklichkeit beeinträchtigen. Daher sollten Patienten auf die Möglichkeit hingewiesen werden, dass ihre Fähigkeit, ein Fahrzeug zu führen und Maschinen zu bedienen, beeinträchtigt sein kann.


4.8 Nebenwirkungen


Nebenwirkungen sind in der 1. und 2. Therapiewoche am häufigsten, ihre Intensität und Häufigkeit nehmen normalerweise bei fortlaufender Therapie ab.


Tabellarische Auflistung der Nebenwirkungen

Bekannte Nebenwirkungen von SSRIs, die auch für Escitalopram entweder in placebokontrollierten klinischen Studien oder als Spontanereignisse nach der Markteinführung gemeldet wurden, sind im Folgendennach Systemorganklasse und Häufigkeit angegeben.

Die Häufigkeiten sind klinischen Studien entnommen, sie sind nicht in Bezug auf Placebo korrigiert. Die Häufigkeiten sind folgendermaßen definiert:


sehr häufig (≥ 1/10)

häufig (≥ 1/100 bis < 1/10)

gelegentlich (≥ 1/1.000 bis < 1/100)

selten (≥ 1/10.000 bis < 1/1.000)

sehr selten (≤ 1/10.000) oder nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)


Systemorganklasse

Häufigkeit

Nebenwirkung


Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems

nicht bekannt

Thrombozytopenie

Erkrankungen des Immunsystems

selten

anaphylaktische Reaktion

Endokrine Erkrankungen

nicht bekannt

inadäquate ADH-Sekretion

Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen

häufig

Appetitminderung, Appetitsteigerung, Gewichtszunahme

gelegentlich

Gewichtsabnahme

nicht bekannt

Hyponatriämie, Anorexie2

Psychiatrische Erkrankungen

häufig

Angst, Ruhelosigkeit, anormale Träume

Frauen und Männer: Minderung der Libido

Frauen: Anorgasmie

gelegentlich

Bruxismus, Agitiertheit, Nervosität, Panikattacke, Verwirrtheitszustand

selten:

Aggression, Depersonalisation, Halluzination

nicht bekannt

Manie, Suizidgedanken, suizidales Verhalten1

Erkrankungen des Nervensystems

sehr häufig

Kopfschmerzen

häufig

Schlaflosigkeit, Schläfrigkeit, Benommenheit, Parästhesien, Tremor

gelegentlich

Geschmacksstörungen, Schlafstörungen, Synkope

selten:

Serotonin-Syndrom

nicht bekannt

Dyskinesie, Bewegungsstörung, Krampfanfälle, psychomotorische Unruhe/Akathisie2

Augenerkrankungen

gelegentlich

Mydriasis, Sehstörungen

Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths


gelegentlich

Tinnitus

Herzerkrankungen

gelegentlich

Tachykardie

selten

Bradykardie

nicht bekannt

QT-Verlängerung im Elektrokardiogramm

ventrikuläre Arrhythmie einschließlich Torsade de pointes

Gefäßerkrankungen

nicht bekannt

orthostatische Hypotonie

Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums

häufig

Sinusitis, Gähnen

gelegentlich

Epistaxis

Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts

sehr häufig

Übelkeit

häufig

Diarrhoe, Obstipation, Erbrechen, Mundtrockenheit

gelegentlich

gastrointestinale Blutungen (einschließlich rektale Blutungen)

Leber- und Gallenerkrankungen

nicht bekannt

Hepatitis, anormale Leberfunktionstests


Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes

häufig

verstärktes Schwitzen

gelegentlich

Urtikaria, Alopezie, Ausschlag, Juckreiz

nicht bekannt

Ekchymose, Angioödem

Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen

häufig

Arthralgie, Myalgie

Erkrankungen der Nieren und Harnwege

nicht bekannt

Harnverhal

Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse

häufig

Männer: Ejakulationsstörung, Impotenz

gelegentlich

Frauen: Metrorrhagie, Menorrhagie

nicht bekannt

Galaktorrhoe

Männer: Priapismus

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

häufig

Erschöpfung, Fieber

gelegentlich

Ödeme

1Fälle von suizidalen Gedankenund suizidalem Verhalten wurden unter einer Escitalopram-Therapie oder in der Frühphase nach Absetzen der Therapie berichtet(siehe Abschnitt 4.4).

2Diese Ereignisse wurden für die Arzneimittel-Stoffgruppe der SSRIs berichtet.


Verlängerung des QT-Intervalls

Fälle einer des QT-Intervall-Verlängerung und von ventrikulären Arrhythmien einschließlich Torsade de pointes wurden im Zeitraum nach der Markteinführung gemeldet, vorwiegend bei weiblichen Patienten, Patienten mit Hypokaliämie oder vorbestehender Verlängerung des QT-Intervalls oder anderen Herzerkrankungen (siehe Abschnitte 4.3, 4.4, 4.5, 4.9 und 5.1).


Klasseneffekte

In epidemiologischen Studien, die hauptsächlich bei Patienten im Alter von 50 Jahren und darüber durchgeführt wurden, zeigt sich ein erhöhtes Risiko für Knochenfrakturen bei Patienten, die SSRIs und TCAs erhielten. Der diesem Risiko zugrunde liegende Mechanismus ist nicht bekannt.


Absetzsymptome bei Beendigung der Therapie

Ein Absetzen von SSRIs/SNRIs (insbesondere, wenn es abrupt erfolgt) führt häufig zu Absetzsymptomen.Schwindel, sensorische Störungen(einschließlich Parästhesien und stromschlag-ähnlicher Empfindungen), Schlafstörungen (einschließlich Schlaflosigkeit und intensive Träume), Agitiertheitoder Angst, Übelkeit und/oder Erbrechen, Tremor, Verwirrtheit, Schwitzen, Kopfschmerzen, Diarrhoe, Palpitationen, emotionale Instabilität, Reizbarkeit und Sehstörungen wurden am häufigsten berichtet.Diese Ereignisse sind generell leicht bis mittelschwer und klingen von selbst ab, bei manchen Patienten können sie jedoch schwerwiegend sein und/ oder länger anhalten.Daher wird empfohlen, die Therapie allmählich durch Ausschleichen der Dosis zu beenden, wenn eine Escitalopram-Therapie nicht mehr erforderlich ist (siehe Abschnitte 4.2 und 4.4).


4.9 Überdosierung


Toxizität

Zu einer Überdosierung von Escitalopram liegen nur begrenzte klinische Daten vor und in vielen Fällen lag eine gleichzeitige Überdosierung anderer Arzneimittel vor. In den meisten Fällen wurden geringfügige oder keinerlei Symptome gemeldet. Tödliche Fälle einer Escitalopram-Überdosierung wurden mit Escitalopram alleine selten berichtet, in den meisten Fällen lag eine gleichzeitige Überdosierung anderer Arzneimittel vor. Dosen zwischen 400 und 800 mg Escitalopram alleine wurden ohne schwerwiegende Symptome eingenommen.


Symptome

Symptome, die sich bei gemeldeten Überdosierungen von Escitalopram zeigten, waren Symptome, die hauptsächlich mit dem zentralen Nervensystem (von Schwindel, Tremor und Agitiertheitbis hin zu seltenen Fällen eines Serotonin-Syndroms, Krampfanfällen und Koma), mit dem Gastrointestinaltrakt (Übelkeit/Erbrechen) und dem kardiovaskulären System (Hypotonie, Tachykardie, QT-Verlängerung und Arrhythmie) sowie dem Elektrolyt-/Flüssigkeitshaushalt (Hypokaliämie, Hyponatriämie) in Verbindung stehen.


Therapie

Es gibt kein bekanntes spezifisches Antidot. Die Atemwege sollten freigemacht und freigehalten werden, eine ausreichende Sauerstoffversorgung und Atmung sind zu sicherzustellen. Eine Magenspülung und die Anwendung von Aktivkohle sollten erwogen werden. Eine Magenspülung sollte nach oraler Aufnahme so rasch wie möglich erfolgen. Eine Überwachung der kardialen Funktion und der Vitalzeichen wird gemeinsam mit allgemeinen symptomatischen unterstützenden Maßnahmen empfohlen.


Eine EKG-Überwachung wird bei Überdosierungen bei Patienten mit dekompensierter Herzinsuffizienz/Bradyarrhythmien, bei Patienten, die gleichzeitig Arzneimitteln anwenden, die das QT-Intervall verlängern, oder bei Patienten mit Stoffwechselveränderungen, z. B. Leberfunktionsstörung, empfohlen.



5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN


5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften


Pharmakotherapeutische Gruppe:Antidepressiva, Selektive Serotonin-WiederaufnahmehemmerATC-Code:N06 AB10


Wirkmechanismus

Escitalopram ist ein selektiver Serotonin (5-HT)-Wiederaufnahmehemmermit hoher Affinität zur primärenBindungsstelle.Es bindet mit einer 1 000-fach geringeren Affinität auch an eine allosterische Stelle am Serotonintransporter.

Escitalopram hat keine oder nur eine geringe Affinität zu einer Reihe von Rezeptoren wie 5-HT1A-, 5-HT2-, DA D1- und D2-Rezeptoren, α1-, α2-, β-Adrenozeptoren, Histamin H1, muskarin-cholinerger, Benzodiazepin- und Opiatrezeptoren.

Die Hemmung der 5-HAT-Wiederaufnahme ist der einzige wahrscheinliche Wirkmechanismus, mit dem sich die pharmakologischen und klinischen Wirkungen von Escitalopram erklären lassen.


Pharmakodynamische Wirkungen

In einer doppelblinden, placebokontrollierten EKG-Studie bei gesunden Probanden betrug die QTc-Veränderung vom Ausgangswert (Fridericia-Korrektur) 4,3 ms (90%-KI:2,2 bis 6,4) mit der Dosis von 10 mg/Tag und 10,7 ms (90-%-KI:8,6 bis 12,8) bei der supratherapeutischen Dosis von 30 mg/Tag (siehe Abschnitte 4.3, 4.4, 4.5, 4.8 und 4.9).


Klinische Wirksamkeit

Episoden einer Major Depression

In drei von vier doppelblinden, placebokontrollierten (8-wöchigen) Kurzzeitstudien hat sich gezeigt, dass Escitalopram zur Akuttherapie von Episoden einer Major-Depression wirksam war.In einer Langzeitstudie zur Rezidivprävention erhielten 274 Patienten, die in einer anfänglichen 8-wöchigen offenen Therapiephase auf 10 oder 20 mg Escitalopram pro Tag angesprochen hatten, zur Weiterbehandlungbis zu 36 Wochen mit Escitalopram in gleicher Dosierung oder mit Placeborandomisiert.In dieser Studie hatten die Patienten, die weiterhin Escitalopram erhalten hatten, einen signifikant längeren Zeitraum bis zu einem Rezidiv in den nachfolgenden 36 Wochen im Vergleich zu denjenigen, die Placebo erhielten.


Soziale Angststörung

Escitalopram war sowohl in drei (12-wöchigen) Kurzzeitstudien als auch bei Respondern in einer 6-monatigen Studie zur Rezidivprävention bei sozialer Angststörung wirksam.In einer 24-wöchigen Dosisfindungsstudie wurde gezeigt, dass 5, 10 und 20 mg Escitalopram wirksam sind.


Generalisierte Angststörung

Escitalopram war in Dosen zu 10 und 20 mg/Tag in vier von vier placebokontrollierten Studien wirksam.

In gepoolten Daten von drei Studien mit ähnlichem Design mit insgesamt 421 mit Escitalopram behandelten Patienten und 419 mit Placebo behandelten Patienten gab es 47,5 % bzw. 28,9 % Responder und 37,1 % bzw. 20,8 % der Patienten erfuhren eine Remission.Eine anhaltende Wirkung zeigte sich ab der 1. Woche.

Eine Langzeitwirksamkeit von 20 mg Escitalopram pro Tag wurde in einer 24- bis 76-wöchigen, randomisierten Studie zur Langzeitwirksamkeit mit 373 Patienten gezeigt, die auf die anfängliche 12-wöchigen offenen Therapie angesprochen hatten.


Zwangsstörung

In einer randomisierten, doppelblindenklinischen Studie unterschieden sich 20 mg Escitalopram im Y-BOCS-Gesamtscore nach 12 Wochen von Placebo.Nach 24 Wochen waren sowohl 10 als auch 20 mg Escitalopram pro Tag im Vergleich Placebo überlegen.

Eine Rezidivprävention wurde für 10 und 20 mg Escitalopram bei Patienten gezeigt, die in einer 16-wöchigen offenen Therapiephase auf Escitalopram angesprochen hatten und in eine 24-wöchige, randomisierte, doppelblinden, placebokontrollierte Phase eintraten.


5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften


Resorption

Die Resorption erfolgt nahezu vollständig und ist unabhängig von der Nahrungsaufnahme. (Die mittlere Zeit bis zum Erreichen der Maximalkonzentration (mittlere Tmax) beträgt nach Mehrfachgabe 4 Stunden.) Es ist zu erwarten, dass die absolute Bioverfügbarkeit von Escitaloipram, wie bei racemischem Citalopram, bei etwa 80 % liegt.


Verteilung

Das mutmaßliche Verteilungsvolumen (Vd, ß/F) beträgt nach oraler Anwendung etwa 12 bis 26 l/kg. Die Plasmaproteinbindung liegt für Escitalopram und seinen Hauptmetaboliten bei unter 80 %.


Biotransformation

Escitalopram wird in der Leber in demethylierte und didemethylierte Metaboliten umgewandelt. Beide sind pharmakologisch aktiv. Alternativ hierzu kann der Stickstoff zum N-Oxid-Metaboliten oxidiert werden. Sowohl die Muttersubstanz als auch die Metaboliten werden zum Teil als Glucuronide ausgeschieden. Nach Mehrfachgabe betragen die Konzentration der Demethyl- und Didemethyl-Metaboliten im Allgemeinen durchschnittlich 28 bis 31 % bzw. < 5 % der Escitalopram-Konzentration. Die Biotransformation von Escitalopram zum demethylierten Metaboliten erfolgt hauptsächlich über CYP2C19. Eine Beteiligung von CYP3A4 und CYP2D6 ist ebenfalls möglich.


Elimination

Die Eliminationshalbwertszeit (t½ ß) beträgt nach Mehrfachgabe etwa 30 Stunden und die orale Plasmaclearance (Cloral) beträgt etwa 0,6 l/min. Die Hauptmetaboliten haben eine signifikant längere Halbwertszeit. Escitalopram und seine Hauptmetaboliten werden vermutlich sowohl über die Leber (metabolisch) als auch über die Nieren eliminiert, wobei der größte Teil der Dosis in Form von Metaboliten über den Urin ausgeschieden wird.

Die Pharmakokinetik ist dosislinear. Ein Steady-State-Plasmaspiegel wird innerhalb etwa 1 Woche erreicht. Durchschnittliche Steady-State-Konzentrationen von 50 nmol/l (Bereich: 20 bis 125 nmol/l) werden mit Tagesdosen von 10 mg erreicht.


Ältere Patienten (> 65 Jahre)

Escitalopram scheint von älteren Patienten langsamer eliminiert zu werden als von jüngeren. Die systemische Exposition (AUC) ist bei älteren im Vergleich zu jüngeren gesunden Probandenum etwa 50 % höher (siehe Abschnitt 4.2).


Eingeschränkte Leberfunktion

Bei Patienten mit leichter oder mittelschwerer Leberinsuffizienz (Child-Pugh-Klassen A und B) war die Halbwertszeit von Escitalopram etwa doppelt so lang und die Exposition um etwa 60 % höher als bei Probanden mit normaler Leberfunktion (siehe Abschnitt 4.2).



Eingeschränkte Nierenfunktion

Mit racemischem Citalopram wurden bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion (CrCl 10-53 ml/min) eine längere Halbwertszeit und ein geringer Expositionsanstieg beobachtet. Die Plasmakonzentrationen der Metaboliten wurden nicht untersucht, sie können jedoch erhöht sein (siehe Abschnitt 4.2).


Polymorphismus

Es war zu beobachten, dass CYP2C19-Langsammetabolisierer doppelt so hohe Escitalopram-Plasmakonzentrationen von haben wie schnelle Metabolisierer. Bei CYP2D6-Langsammetabolisierern war keine signifikante Veränderung der Exposition zu beobachten (siehe Abschnitt 4.2).


5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit


Mit Escitalopram wurden keine vollständigenpräklinischen Studien durchgeführt, da die Ergebnisse der toxikokinetischen und toxikologischen Brückenstudien an Ratten mit Escitalopram und Citalopram ein ähnliches Profil zeigten. Daher können alle im Hinblick auf Citalopram gewonnenen Informationen auf Escitalopram extrapoliert werden.

In toxikologischen Vergleichsstudien führten Escitalopram und Citalopram nach einer einige Wochen dauernden Therapie bei Ratten zu kardialer Toxizität einschließlich dekompensierter Herzinsuffizienz, wenn Dosen verwendet wurden, die allgemein toxisch waren. Die Kardiotoxizität schien eher mit maximalen Plasmakonzentrationen als mit systemischen Expositionen (AUC) zu korrelieren. Die maximalen Plasmakonzentrationen bei einer nicht toxischen Dosis no-effect-levelwaren höher (um das 8-fache) als diejenigen, die in der klinischen Anwendung erreicht werden, die AUC für Escitalopram war jedoch nur 3- bis 4-fach höher als die Exposition, die in der klinischen Anwendung erreicht wird. Für Citalopram waren die AUC-Werte für das S-Enantiomer 6- bis 7-fach größer als die Exposition, die bei einer klinischen Anwendung erreicht wird.Das hängt möglicherweise mit einem überhöhtenEinfluss auf biogene Amine zusammen, d. h. sekundär zu den primären pharmakologischen Wirkungen, was zu hämodynamischen Wirkungen (Verringerung der koronaren Durchblutung) und Ischämie führt.Der genaue Mechanismus der Kardiotoxizität bei Ratten ist jedoch nicht klar. Die praktische Erfahrung mit Citalopram und auf klinischen Studien beruhende Erfahrung mit Escitalopram, , weisen jedoch nicht darauf hin, dass diese Ergebnisse ein klinisches Korrelat haben.


In einigen Geweben wurde bei Ratten nach einer längerfristigen Therapie mit Escitalopram und Citalopram ein höherer Gehalt an Phospholipiden beobachtet, z. B. in den Lungen, den Nebenhoden und der Leber. Die in den Nebenhoden und der Leber beobachteten Befunde zeigten sich bei Expositionen, die ähnlich denen beim Menschen waren. Die Wirkung ist nach Absetzen der Therapie reversibel. Eine Akkumulation von Phospholipiden (Phospholipidose) wurde bei Tieren im Zusammenhang mit vielen kationischen amphiphilen Arzneimitteln beobachtet. Es ist nicht bekannt, ob dieses Phänomen für Menschen von signifikanter Bedeutung ist.


In Studien zur Entwicklungstoxizität bei Ratten wurden embryotoxische Wirkungen (geringeres Gewicht des Föten und reversible Verzögerung der Knochenbildung) bei einer auf die AUC bezogenen Exposition beobachtet, die höher war als diejenige, die in der klinischen Anwendung erreicht wird. Es war keine erhöhte Rate von Fehlbildungen zu verzeichnen. In einer prä- und postnatalen Studie zeigte sich ein geringeres Überleben während der Laktationsphase bei auf die AUC bezogenen Expositionen, die über denen lagen, die in der klinischen Anwendung erreicht werden.


Tierexperimentelle Daten haben gezeigt, dass Citalopram bei einer Exposition weit über der menschlichen Exposition eine zahlenmäßige Reduktion des Fertilitätsindex und Trächtigkeitsindex, geringere Anzahl an Implantationen und abnorme Spermien induziert.


Für Escitalopram sind keine tierexperimentellen Daten zu diesem Aspekt verfügbar.


6. Pharmazeutische Angaben


6.1 Liste der sonstigen Bestandteile


Tablettenkern:

MikrokristallineCellulose,

Siliciumdioxid-beschichtet

Butylhydroxytoluol (Ph.Eur.) (E321)

Butylhydroxyanisol (Ph.Eur.) (E320)

Croscarmellose-Natrium

Mikrokristalline Cellulose

Hochdisperses Siliciumdioxid

Talkum

Magnesiumstearat (Ph.Eur.)


Filmüberzug:

Hypromellose

Macrogol 400

Titandioxid (E 171)


6.2 Inkompatibilitäten


Nicht zutreffend.


6.3 Dauer der Haltbarkeit


2 Jahre


6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung


Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.


6.5 Art und Inhalt des Behältnisses


Die Tabletten sind in PVC/Aclar-Aluminiumblistern erhältlich.


Packungsgrößen

PVC/Aclar-Aluminium-Blisterpackungen: 20, 50und 100 Tabletten



6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung


Keine besonderen Anforderungen.


7. Inhaber der Zulassung


PFIZER PHARMA GmbH

Linkstr. 10

10785 Berlin

Tel.: 030 550055-51000

Fax: 030 550054-10000


8. Zulassungsnummern


87000.00.00

87001.00.00


9. Datum der Erteilung der Zulassung


27.06.2012



10. Stand der Information


Februar 2013


11. VERKAUFSABGRENZUNG


Verschreibungspflichtig


spcde-2v5-ecpz-ft-0

spcde-2v5ecpz-ft-0 29 07.02.2013