Estragest Tts 25 Mikrogramm/125 Mikrogramm / 24 Stunden Transdermales Pflaster
30.07.2007 |
Seite 19 |
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Gebrauchsinformation: Information für den Anwender
Estragest TTS®, transdermales Pflaster
Zur Anwendung bei Erwachsenen
Estradiol-Hemihydrat, Norethisteronacetat
Lesen Sie die gesamte Packungsbeilage sorgfältig durch, bevor Sie mit der Anwendung dieses Arzneimittels beginnen.
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Heben Sie die Packungsbeilage auf. Vielleicht möchten Sie diese später nochmals lesen.
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Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
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Dieses Arzneimittel wurde Ihnen persönlich verschrieben. Geben Sie es nicht an Dritte weiter. Es kann anderen Menschen schaden, auch wenn diese dieselben Symptome haben wie Sie.
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Wenn eine der aufgeführten Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation angegeben sind, informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker.
Diese Packungsbeilage beinhaltet:
Was ist Estragest TTS und wofür wird es angewendet?
Was müssen Sie vor der Anwendung von Estragest TTS beachten?
Wie ist Estragest TTS anzuwenden?
Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie ist Estragest TTS aufzubewahren?
Weitere Informationen
1. Was ist Estragest TTS und wofür wird es angewendet?
Estragest TTS wird zur Hormonersatztherapie verordnet. Die transdermalen Pflaster enthalten Estradiol, das natürliche weibliche Geschlechtshormon, das vor der Menopause (Zeitpunkt der letzten Menstruation) in großen Mengen in den Eierstöcken gebildet wird. Als weiteren wirksamen Bestandteil enthalten sie Norethisteronacetat, ein Gestagen mit ähnlichen Wirkungen wie das weibliche Hormon Progesteron (Gelbkörperhormon).
Estragest TTS wird angewendet:
Zur Hormonersatzbehandlung bei Beschwerden durch einen Mangel an dem weiblichen Geschlechtshormon Estrogen bei Frauen nach der letzten Periodenblutung (Menopause), wie z. B. Hitzewallungen, Schlafstörungen, Urogenitalatrophie und begleitende depressive Verstimmungen.
Estragest TTS wird eingesetzt bei Frauen mit
intakter Gebärmutter, frühestens 2 Jahre nach der letzten
Regelblutung (bitte berücksichtigen Sie die Abschnitte 2. und 3.:
„Was müssen Sie vor der Anwendung von Estragest TTS beachten?“ und
„Wie ist Estragest TTS anzuwenden?“).
2. Was müssen Sie vor der Anwendung von Estragest TTS beachten?
Estragest TTS darf nicht angewendet werden bei
bekanntem bestehenden oder früher aufgetretenen Brustkrebs bzw. einem entsprechenden Verdacht;
anderen bekannten Tumoren, deren Wachstum durch Zufuhr bestimmter weiblicher Geschlechtshormone (Estrogene) angeregt wird (v. a. Krebs der Gebärmutterschleimhaut), oder einem entsprechenden Verdacht;
Blutungen aus der Scheide, deren Ursache vom Arzt nicht geklärt ist;
unbehandelter übermäßiger Verdickung der Gebärmutterschleimhaut (Endometriumhyperplasie);
bestehenden oder früher aufgetretenen venösen thromboembolischen Erkrankungen (Blutgerinnselbildung in den tiefen Venen, Lungenembolie);
bekannter Neigung zur Blutgerinnselbildung (Thrombophilie) oder Venenentzündung (Thrombophlebitis);
bestehenden oder erst kurze Zeit zurückliegenden arteriellen thromboembolischen Erkrankungen (Blutgerinnselbildung in den Arterien), v. a. anfallsartig auftretenden Brustschmerzen mit Brustenge (Angina pectoris), Herzinfarkt;
einer akuten Lebererkrankung oder zurückliegenden Lebererkrankungen, so lange sich wichtige Leberwerte nicht normalisiert haben;
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Porphyrie (Stoffwechselerkrankung mit einer Störung der Bildung des roten Blutfarbstoffes);
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bekannter Überempfindlichkeit gegenüber den arzneilich wirksamen Bestandteilen oder einem der sonstigen Bestandteile von Estragest TTS.
Besondere Vorsicht bei der Anwendung von Estragest TTS ist erforderlich
Die Anwendung von Estragest TTS sollte nur zur Behandlung solcher Beschwerden begonnen werden, welche die Lebensqualität beeinträchtigen. In jedem Fall sollte Ihr Arzt mindestens einmal jährlich eine sorgfältige Abschätzung von Nutzen und Risiken der Behandlung vornehmen. Die Behandlung sollte nur so lange fortgeführt werden, wie der Nutzen die Risiken überwiegt.
Medizinische Untersuchung/Kontrolluntersuchungen
Vor Beginn bzw. Wiederaufnahme einer Hormonersatztherapie sollte eine vollständige Erfassung aller wichtigen Krankheiten in Ihrer Vorgeschichte sowie bei nahen Verwandten durchgeführt werden. Die ärztliche Untersuchung (einschließlich Unterleib und Brust) sollte sich an der Erfassung dieser Krankengeschichten sowie den Gegenanzeigen und Warnhinweisen für dieses Arzneimittel orientieren.
Während der Behandlung sollten regelmäßige Kontrolluntersuchungen durchgeführt werden, die sich in Häufigkeit und Art nach Ihrer persönlichen Gesundheitssituation richten.
Ihr Arzt sollte Ihnen erläutern, welche Veränderungen Ihrer Brüste Sie ihm mitteilen müssen. Die Untersuchungen, u. a. Röntgenaufnahmen der Brüste (Mammographie), sollten entsprechend der gegenwärtig üblichen Vorsorgepraxis und vor dem Hintergrund Ihrer persönlichen Gesundheitssituation durchgeführt werden.
Situationen, die eine besondere ärztliche Überwachung erfordern
Eine engmaschige Überwachung Ihres Gesundheitszustandes ist erforderlich, wenn bei Ihnen eine der folgenden Situationen oder Erkrankungen vorliegt oder früher vorlag bzw. sich während einer Schwangerschaft oder einer zurückliegenden Hormonbehandlung verschlechtert hat. Dies gilt auch für den Fall, dass eine der nachfolgend genannten Erkrankungen im Laufe der aktuellen Hormonersatztherapie mit Estragest TTS auftritt bzw. sich verschlechtert.
Folgende Erkrankungen bzw. Risikofaktoren sind zu beachten:
gutartige Geschwulst in der Muskelschicht der Gebärmutter (Uterusmyom) oder Ansiedlung von Gebärmutterschleimhaut außerhalb der Gebärmutter (Endometriose);
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in der Vergangenheit aufgetretene Blutgerinnsel in den Gefäßen (Thromboembolien) oder entsprechende Risikofaktoren hierfür (siehe unten);
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Risikofaktoren für Estrogen-abhängige Krebserkrankungen, z. B. Auftreten von Brustkrebs bei nahen Blutsverwandten (z. B. Mutter, Großmutter, Schwestern);
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Bluthochdruck;
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Herzmuskelschwäche (Herzinsuffizienz);
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Lebererkrankungen (z. B. gutartige Lebergeschwulst - Leberadenom);
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Nierenerkrankungen;
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Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus) mit oder ohne Beteiligung der Gefäße;
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Gallensteinerkrankungen;
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Erkrankungen der Gallenblase;
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Migräne oder schwere Kopfschmerzen;
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Schmetterlingsflechte (systemischer Lupus erythematodes, eine bestimmte Autoimmunerkrankung);
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übermäßige Verdickung der Gebärmutterschleimhaut (Endometriumhyperplasie) in der Vorgeschichte;
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Krampfanfälle (Epilepsie);
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Asthma;
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Versteifung der Verbindungen zwischen den Gehörknöchelchen (Otosklerose);
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Juckreiz am ganzen Körper.
Falls während einer Hormonersatztherapie eine Verschlechterung einer der genannten Erkrankungen oder Risikofaktoren auftritt oder der Verdacht darauf besteht, sollte die Fortsetzung der Behandlung überdacht werden.
Bei einer Zunahme von epileptischen Anfällen sollte die Hormonersatztherapie abgesetzt werden.
Gründe für einen sofortigen Therapieabbruch
Die Therapie muss bei Auftreten von Gegenanzeigen sowie in den folgenden Situationen abgebrochen werden:
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Gelbsucht oder Verschlechterung der Leberfunktion;
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deutliche Erhöhung des Blutdrucks;
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neues Auftreten Migräne-artiger Kopfschmerzen;
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Schwangerschaft.
Übermäßige Verdickung der Gebärmutterschleimhaut (Endometriumhyperplasie)
Wenn Estrogene alleine, d. h. ohne Zusatz eines Gestagens (Gelbkörperhormons) von Frauen mit Gebärmutter angewendet werden, steigt das Risiko einer übermäßigen Verdickung der Gebärmutterschleimhaut und von Gebärmutterkrebs. Dieses Risiko erhöht sich mit zunehmender Dauer der Therapie.
Daten aus Studien besagen, dass bei etwa 5 von 1.000 Frauen, die keine Hormonersatztherapie anwenden, zwischen ihrem 50. und 65. Lebensjahr ein Endometriumkarzinom festgestellt wird. Bei Anwenderinnen einer Estrogen-Monotherapie erhöht sich das Risiko in Abhängigkeit von der Dauer der Behandlung und der Estrogen-Dosis um das 2- bis 12fache gegenüber Nichtanwenderinnen. Bei Frauen mit Gebärmutter wird dieses Risiko durch die zusätzliche Anwendung eines Gestagens zu dem Estrogen (pro Zyklus mindestens 12 Tage lang) weitgehend vermindert.
In den ersten Monaten einer Hormonersatztherapie können Durchbruch- und Schmierblutungen auftreten. Wenn solche Blutungen über die ersten Behandlungsmonate hinausgehen, erst nach einer längeren Behandlungszeit einsetzen oder nach Beendigung der Hormonersatztherapie anhalten, sollten Sie so schnell wie möglich Ihren Arzt aufsuchen, um die Ursache der Blutungen feststellen zu lassen. Ggf. muss durch Beurteilung einer Gewebeprobe der Gebärmutterschleimhaut eine bösartige Geschwulst ausgeschlossen werden.
Frauen, denen die Gebärmutter entfernt wurde und die eine postmenopausale Hormontherapie benötigen, sollten Estrogen-Monopräparate erhalten, solange keine anderen Gründe dagegen sprechen (z. B. Endometriose).
Brustkrebs
In verschiedenen Studien wurde bei Frauen, die im Rahmen einer Hormonersatztherapie über mehrere Jahre Estrogene, Estrogen-Gestagen-Kombinationen oder Tibolon angewendet hatten, ein erhöhtes Brustkrebsrisiko festgestellt. Dieses erhöhte Risiko zeigte sich für alle Formen einer Hormonersatztherapie nach einigen Anwendungsjahren. Es steigt mit zunehmender Behandlungsdauer an, kehrt jedoch einige (spätestens fünf) Jahre nach Beendigung der Behandlung auf das altersentsprechende Grundrisiko zurück.
Das Risiko einer Brustkrebserkrankung ist größer, wenn Frauen ein Kombinationspräparat, bestehend aus einem Estrogen und einem Gestagen, zur Hormonersatztherapie anwenden, und zwar unabhängig von der Art des Gestagens und der Weise, wie es mit dem Estrogen kombiniert wird (kontinuierlich oder sequenziell). Es gibt keinen Unterschied im Risiko hinsichtlich der verschiedenen Anwendungsarten (z. B. als Tablette oder Pflaster).
Es gibt Hinweise, dass die Brusttumore bei Frauen, die eine bestimmte Kombination aus einem Estrogen und einem Gestagen (konjugierte equine Estrogene, fortlaufend kombiniert mit Medroxyprogesteronacetat) anwenden, etwas größer sind und häufiger Tochtergeschwülste in den benachbarten Lymphknoten ausgebildet haben als die Brusttumore unbehandelter Frauen.
Die Anzahl der zusätzlichen Brustkrebsfälle ist im Altersbereich zwischen 45 und 65 Jahren weitgehend unabhängig vom Alter der Frauen bei Beginn der Hormonersatztherapie.
In einer „Million Women Study“ (MWS) genannten Studie wurde der Einfluss verschiedener Präparate zur Hormonersatztherapie auf das Brustkrebsrisiko untersucht. Berechnet auf 1.000 Frauen besagen die Ergebnisse Folgendes:
Betrachtet man 1.000 Frauen, die keine Hormone angewendet haben, so wird im Durchschnitt bei 32 Frauen zwischen ihrem 50. und 64. Lebensjahr ein Brustkrebs festgestellt werden.
Bei 1.000 Frauen, die nur mit einem Estrogen (d. h. ohne Gestagen) behandelt wurden, wurden im entsprechenden Altersabschnitt im Durchschnitt
- nach 5-jähriger Therapie 1,5 zusätzliche Brustkrebsfälle
- und nach 10-jähriger Therapie 5 zusätzliche Brustkrebsfälle festgestellt.
Bei 1.000 Frauen, die mit einer Kombinationstherapie (d. h. Estrogen und Gestagen) behandelt wurden, wurden im entsprechenden Altersabschnitt im Durchschnitt
- nach 5-jähriger Therapie 6 zusätzliche Brustkrebsfälle
- und nach 10-jähriger Therapie 19 zusätzliche Brustkrebsfälle festgestellt.
Laut Schätzung der so genannten „WHI-Studie“ (mit Estrogen-Gestagen-Kombinationsarzneimitteln) ergeben sich folgende Berechnungen des Brustkrebsrisikos:
- Von 1.000 Frauen der Altersgruppe 50–79 Jahre, die keine Hormonersatztherapie erhalten hatten, wurde innerhalb von 5 Jahren bei 16 Frauen Brustkrebs festgestellt.
- Bei 1.000 Frauen, die mit einer Kombination aus Estrogen und Gestagen behandelt wurden, traten innerhalb von 5 Jahren 4 zusätzliche Fälle von Brustkrebs auf.
Die Hormonersatztherapie, insbesondere die Kombination aus Estrogenen und Gestagenen, verringert die Durchlässigkeit des Brustdrüsengewebes für Röntgenstrahlen. Dadurch kann der Nachweis eines Brustkrebses bei Untersuchung der Brust mit Röntgenstrahlen (Mammographie) erschwert werden.
Venöse Thromboembolie
Die Anwendung von Arzneimitteln zum Hormonersatz ist im Vergleich zur Nichtanwendung mit einem zwei- bis dreifach erhöhten Risiko für Verschlüsse der tiefen Venen durch Blutgerinnsel (Thrombosen) verbunden, die sich unter Umständen lösen und in die Lunge gelangen können (Lungenembolie). Thrombosen und Lungenembolie werden als venöse thromboembolische Erkrankungen bezeichnet. Das Risiko für das Auftreten venöser thromboembolischer Erkrankungen ist insbesondere im ersten Jahr der Hormonersatzbehandlung erhöht.
Die Auswertung neuerer Studien, die das Risiko für solche venöse thromboembolische Erkrankungen untersuchten, führte zu folgenden Ergebnissen:
Alle Frauen haben ein altersabhängiges Grundrisiko, eine venöse thromboembolische Erkrankung zu erleiden. Innerhalb von 5 Jahren erkranken daran etwa 3 von 1.000 Frauen im Alter von 50 bis 59 Jahren, die keine Hormone anwenden. Bei Frauen dieser Altersgruppe, die Hormone anwenden, sind es etwa 7 von 1.000 Frauen, d. h. es ist mit 4 zusätzlichen Fällen zu rechnen.
Unter Frauen im Alter von 60 bis 69 Jahren, die keine Hormone anwenden, erleiden innerhalb von 5 Jahren 8 von 1.000 Frauen eine venöse thromboembolische Erkrankung. Bei 1.000 Frauen der gleichen Altersgruppe, die Hormone anwenden, ist mit etwa 17 Fällen zu rechnen, d. h. es treten etwa 9 zusätzliche Fälle auf.
Allgemein anerkannte Risikofaktoren für die Entwicklung venöser thromboembolischer Erkrankungen sind:
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venöse thromboembolische Erkrankungen in der eigenen Krankheitsgeschichte bzw. eine entsprechende familiäre Belastung;
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erhebliches Übergewicht (so genannter „Body Mass Index“ (BMI) über 30 kg/m2);
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Schmetterlingsflechte (systemischer Lupus erythematodes, eine bestimmte Autoimmunerkrankung).
Über die Bedeutung von Krampfadern (Varizen) für das Auftreten einer venösen thromboembolischen Erkrankung besteht keine einheitliche Meinung.
Patientinnen mit venösen thromboembolischen Erkrankungen in der Vorgeschichte oder bekannter Neigung zur Bildung von inneren Blutgerinnseln (Thrombosen) haben ein erhöhtes Risiko, eine solche Erkrankung erneut zu erleiden. Eine Hormonersatzbehandlung kann dieses Risiko erhöhen.
Wenn bei Ihnen oder Ihren nahen Blutsverwandten Blutgerinnsel bzw. deren Verschleppung im Blutstrom (venöse thromboembolische Erkrankungen) oder wiederholte spontane Fehlgeburten aufgetreten sind, sollte geklärt werden, ob eine Neigung zu venösen thromboembolischen Erkrankungen vorliegt. Bis dahin bzw. bis zum Beginn einer Behandlung mit Mitteln zur Hemmung der Blutgerinnung dürfen Sie keine Hormonersatzpräparate anwenden. Sollten Sie bereits mit Gerinnungshemmern behandelt werden, sollte Ihr Arzt Nutzen und Risiko einer Hormonersatzbehandlung sorgfältig gegeneinander abwägen.
Das Risiko für venöse thromboembolische Erkrankungen kann bei längerer Ruhigstellung (z. B. Bettlägerigkeit, Bein im Gipsverband) sowie schwereren Verletzungen oder größeren Operationen vorübergehend erhöht sein. Bei Patientinnen, die eine Hormonersatztherapie durchführen, sollten, wie bei allen Patienten nach erfolgten Operationen, die Vorsorgemaßnahmen zur Verhinderung einer venösen thromboembolischen Erkrankung äußerst genau eingehalten werden.
Wenn bei Ihnen eine Operation geplant ist, informieren Sie Ihren Arzt. Wenn nach einer vorgesehenen Operation, vor allem bei Eingriffen in der Bauchregion oder orthopädischen Operationen an den Beinen, mit einer längeren Ruhigstellung zu rechnen ist, sollte erwogen werden, ob eine Unterbrechung der Hormonersatzbehandlung 4 bis 6 Wochen vor dem Eingriff möglich ist. Die Behandlung sollte ggf. erst wieder aufgenommen werden, wenn Ihre Bewegungsfähigkeit vollständig wiederhergestellt ist.
Falls bei Ihnen nach Beginn der Hormonersatzbehandlung Anzeichen einer venösen thromboembolischen Erkrankung auftreten bzw. ein Verdacht darauf besteht, muss die Behandlung mit Estragest TTS sofort abgebrochen werden. Wenn Sie bei sich mögliche Anzeichen für eine venöse thromboembolische Erkrankung bemerken (schmerzhafte Schwellung eines Beins, plötzlicher Schmerz im Brustkorb, Atemnot), müssen Sie umgehend Kontakt mit einem Arzt aufnehmen.
Erkrankung der Herzkranzgefäße
Aus großen klinischen Studien gibt es keine Hinweise auf einen Nutzen in Bezug auf Erkrankungen der Herzkranzgefäße durch Anwendung von Arzneimitteln zur Hormonersatztherapie mit einer bestimmten Wirkstoffkombination (konjugierte Estrogene, fortlaufend kombiniert mit Medroxyprogesteronacetat). Zwei große klinische Studien zeigten ein möglicherweise erhöhtes Risiko für Erkrankungen der Herzkranzgefäße im ersten Jahr der Anwendung und insgesamt keinen Nutzen. Für andere Arzneimittel zur Hormonersatztherapie mit anderen Wirkstoffen (wie Estragest TTS) gibt es derzeit keine großen klinischen Studien, in denen die Wirkungen auf Erkrankungen der Herzkranzgefäße untersucht wurden.
Schlaganfall
In einer großen klinischen Studie (WHI-Kombi-Studie) wurde ein erhöhtes Risiko für Schlaganfälle bei gesunden Frauen während einer Behandlung mit einer bestimmten Wirkstoffkombination (konjugierte Estrogene, fortlaufend kombiniert mit Medroxyprogesteronacetat) gefunden.
Demnach erleiden etwa 3 von 1.000 Frauen im Alter von 50 bis 59 Jahren, die keine Hormone anwenden, einen Schlaganfall innerhalb einer Zeitspanne von 5 Jahren bzw. etwa 11 von 1.000 Frauen im Alter von 60 bis 69 Jahren. Bei Frauen im Alter von 50 bis 59 Jahren, die diese Arzneimittel anwenden, tritt etwa 1 zusätzlicher Schlaganfall pro 1.000 Frauen auf. Bei Frauen im Alter von 60 bis 69 Jahren, die diese Arzneimittel anwenden, sind es etwa 4 zusätzliche Fälle pro 1.000 Frauen.
Eierstockkrebs (Ovarialkarzinom)
Es liegen Hinweise aus einigen epidemiologischen Studien vor, dass eine Langzeitbehandlung über mindestens 5 bis 10 Jahre mit Estrogen allein (d. h. ohne Zusatz von Gestagen) bei Frauen mit entfernter Gebärmutter mit einem erhöhten Risiko für einen Eierstockkrebs verbunden ist. Ob dieses Risiko auch besteht, wenn zusätzlich zu dem Estrogen ein Gestagen angewendet wird, ist nicht geklärt.
Sonstige Erkrankungen
Patientinnen mit eingeschränkter Funktion der Niere oder des Herzens
Estrogene können eine Flüssigkeitsansammlung im Körper bewirken; daher sollten Sie, wenn bei Ihnen Herz- oder Nierenfunktionsstörungen vorliegen, sorgfältig beobachtet werden. Wenn Sie an einer schweren Nierenfunktionsstörung leiden, sollten Sie engmaschig überwacht werden, weil ein Anstieg der im Blut zirkulierenden Wirkstoffe aus Estragest TTS zu erwarten ist.
Patientinnen mit einer bestimmten Fettstoffwechselstörung (Hypertriglyzeridämie)
Wenn bei Ihnen bestimmte Blutfettwerte (Triglyzeride) erhöht sind, sollten Ihre Blutfettwerte während der Behandlung mit Estragest TTS engmaschig überwacht werden, weil im Zusammenhang mit einer Estrogen-Therapie in seltenen Fällen von einem starken Triglyzeridanstieg im Blut mit einer nachfolgenden Entzündung der Bauchspeicheldrüse berichtet wurde.
Einfluss von Estragest TTS auf die Laborparameter der Schilddrüse, der Geschlechtshormone und von Kortikosteroiden
Estrogene können die Ergebnisse bestimmter Labortests beeinflussen (z. B. Schilddrüsentests; Spiegel von Geschlechtshormon-bindendem Protein und Kortikoid-bindendem Protein). Wenn bei Ihnen ein solcher Test durchgeführt werden soll, informieren Sie den verantwortlichen Arzt darüber, dass Sie eine Hormonersatztherapie anwenden. Die Konzentrationen der Hormone, die in den o. g. Tests untersucht werden und die für die Hormonwirkung verantwortlich sind, bleiben dabei unverändert. D. h., Sie müssen nicht mit Symptomen wie z. B. bei einer Schilddrüsenunterfunktion rechnen. Die Konzentration bestimmter Eiweißstoffe im Blut (Angiotensinogen/Renin-Substrat, 1-Antitrypsin und Coeruloplasmin) kann verändert sein.
Hirnleistungsstörung (Demenz)
Es ist nicht schlüssig nachgewiesen, dass sich durch eine Hormonersatztherapie die geistigen Fähigkeiten (Gedächtnis, Wahrnehmung, Denken, Lernen, Urteilungsvermögen, Erinnerung etc.) verbessern. Aus einer großen Studie gibt es Hinweise auf ein erhöhtes Risiko für eine Hirnleistungsstörung („wahrscheinliche Demenz“) bei Frauen, die nach dem 65. Lebensjahr eine Hormonersatztherapie mit einer bestimmten Wirkstoffkombination (konjugierte equine Estrogene, fortlaufend kombiniert mit Medroxyprogesteronacetat) begonnen haben. Es ist nicht bekannt, ob diese Erkenntnisse auch für jüngere Frauen nach der letzten Regelblutung bzw. andere Hormonersatztherapie-Präparate gelten.
Allergische Hautreaktion (Kontaktsensibilisierung)
Es ist bekannt, dass eine Kontaktsensibilisierung
bei allen Anwendungen auf der Haut vorkommen kann. Obwohl es
äußerst selten geschieht, sollten Sie Ihren Arzt darüber
informieren, falls bei Ihnen bereits früher eine heftige
allergische Reaktion auf Pflasterbestandteile aufgetreten ist.
Falls Sie eine Allergie auf Bestandteile des Pflasters entwickeln,
können schwere Überempfindlichkeitsreaktionen auftreten, wenn Sie
sich dem verursachenden Stoff weiter aussetzen.
Sonstige Hinweise
Bitte beachten Sie, dass Estragest TTS weder zur
Empfängnisverhütung noch zur Fruchtbarkeitssteigerung geeignet
ist.
Bei Anwendung von Estragest TTS mit anderen Arzneimitteln
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden bzw. vor kurzem eingenommen/angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
Die Wirkungen von Estragest TTS können bei gleichzeitiger Anwendung anderer Arzneimittel abgeschwächt werden. Dazu zählen z. B. Arzneimittel, die eingesetzt werden bei:
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Krampfanfällen (Epilepsie; z. B. Phenobarbital, Phenytoin, Carbamazepin),
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Infektionskrankheiten (z. B. die Tuberkulosemittel Rifampicin und Rifabutin),
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HIV-Infektionen (z. B. Nevirapin, Efavirenz, Ritonavir und Nelfinavir),
ferner Arzneimittel mit Wirkstoffen wie Meprobamat und Phenylbutazon.
Auch pflanzliche Zubereitungen, die Johanniskraut enthalten, können die Wirkungen von Estragest TTS abschwächen.
Eine abgeschwächte Wirkung von Estrogenen und Gestagenen kann
zu Blutungsstörungen,
z. B. Schmier- bzw. Zwischenblutungen,
führen.
Die Wirkstoffe von Estragest TTS werden über die Haut aufgenommen. Möglicherweise werden Hormone, die über die Haut aufgenommen werden, weniger stark als in Tablettenform eingenommene Hormone durch gleichzeitig angewendete andere Arzneimittel in ihrer Wirkung beeinträchtigt.
Schwangerschaft und Stillzeit
Schwangerschaft
Eine Schwangerschaft ist vor Behandlungsbeginn auszuschließen. Falls Sie während der Behandlung mit Estragest TTS schwanger werden, muss die Anwendung des Arzneimittels sofort abgebrochen werden. Bitte wenden Sie sich an Ihren Arzt.
Die meisten zur Zeit vorliegenden Beobachtungsstudien, die hinsichtlich einer unbeabsichtigten Aussetzung des Fetus mit Kombinationen von Estrogenen + Gestagenen von Bedeutung sind, zeigten beim Fetus keine Missbildungen oder Giftwirkungen.
Stillzeit
Estragest TTS ist in der Stillzeit nicht angezeigt.
Kinder
Estragest TTS darf bei Kindern nicht angewendet werden.
Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
Es sind keine Auswirkungen von Estragest TTS auf die Verkehrstüchtigkeit oder das Bedienen von Maschinen bekannt.
3. Wie ist Estragest TTS anzuwenden?
Wenden Sie Estragest TTS immer genau nach der Anweisung des Arztes an. Bitte fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht ganz sicher sind.
Zu Beginn und bei der Fortführung der Behandlung von Estrogen-Mangelbeschwerden wird Ihr Arzt Ihnen die niedrigste wirksame Dosis verordnen und die Behandlungsdauer so kurz wie möglich halten.
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt, wenn Sie den Eindruck haben, dass die Wirkung von Estragest TTS zu stark oder zu schwach ist.
Art der Anwendung
Pflaster zum Aufkleben auf die Haut.
Falls vom Arzt nicht anders verordnet, ist die übliche Dosis:
Zwei Pflaster pro Woche.
Estragest TTS ist eine kontinuierlich-kombinierte Estrogen-Gestagen-Therapie für Frauen mit intakter Gebärmutter.
Die transdermalen Pflaster werden zweimal wöchentlich angewendet, d. h. es wird abwechselnd alle 3 bzw. 4 Tage (z. B. Montag und Donnerstag) ein neues Pflaster aufgeklebt.
Wenn Sie
- gegenwärtig keine Hormonersatzbehandlung anwenden oder
- bisher das Estrogen – gegebenenfalls zusammen mit einem Gestagen – ohne Unterbrechung angewendet haben,
können Sie die Behandlung mit Estragest TTS an jedem beliebigen Tag beginnen.
Wenn Sie
- das Estrogen bisher regelmäßig über 21 Tage – an den letzten 12–14 Tagen zusammen mit einem Gestagen – angewendet haben und anschließend für 7 Tage die Behandlung ausgesetzt haben oder
- das Estrogen bisher ohne Unterbrechung, aber ein Gestagen zusätzlich an den letzten
12–14 Tagen eines jeden 28-Tage-Zyklus angewendet haben,
sollten Sie den aktuellen Behandlungszyklus beenden, bevor Sie mit der Estragest-TTS-Behandlung beginnen. Der erste Tag nach Abschluss der vorherigen Behandlung (bei ununterbrochener Anwendung) bzw. der erste Tag nach der Behandlungspause (bei zyklischer Anwendung) ist ein geeigneter Zeitpunkt für den Beginn der Behandlung mit Estragest TTS.
Während der ersten Behandlungsmonate können bei einigen Frauen irreguläre Blutungen oder Spottings (Schmierblutungen) auftreten. Bei der Mehrzahl der Frauen entwickelt sich nach einer dreimonatigen Therapie mit Estragest TTS eine Amenorrhö (Ausbleiben der Regelblutungen). Bei einigen Frauen können weiterhin selten Blutungen oder Schmierblutungen auftreten, die als akzeptabel angesehen werden. Wenn diese Blutungen oder Schmierblutungen zu irgendeinem Zeitpunkt als inakzeptabel angesehen werden, sollte Estragest TTS abgesetzt werden.
Wie und wann sollten Sie Estragest TTS anwenden?
Jedes transdermale Pflaster befindet sich in einem luftdichten Siegelbeutel. Der Siegelbeutel wird an der Reißkerbe aufgerissen (bitte keine Schere verwenden) und das transdermale Pflaster entnommen (Abbildung 1).
((Abbildung 1))
Um die steife, durchsichtige Schutzfolie zu entfernen, welche die Klebstoffseite des transdermalen Pflasters bedeckt, wird das transdermale Pflaster so zwischen Daumen und Mittelfinger genommen, dass die glatte Seite mit der Schutzfolie zur Hand weist (Abbildung 2). Das transdermale Pflaster wird anschließend mehrmals zusammengedrückt, bis sich ein kleiner Teil des Randes abhebt. Die Schutzfolie wird danach abgezogen (Abbildung 3) und verworfen. Die Klebeschicht des transdermalen Pflasters soll nicht berührt werden. Bitte vermeiden Sie, dass sich das transdermale Pflaster faltet und die Klebstoffseite zusammenklebt.
((Abbildung 2)) ((Abbildung 3))
Das transdermale Pflaster sollte unmittelbar nach Entfernung der Schutzfolie (siehe Abbildungen 4 und 5) auf eine saubere, trockene und intakte Hautstelle geklebt werden.
((Abbildung 4)) ((Abbildung 5))
Mit der Handfläche wird das transdermale Pflaster für 10–20 Sekunden fest auf die gewählte Hautstelle gedrückt. Versichern Sie sich, dass das transdermale Pflaster gut klebt – insbesondere an den Rändern.
Estragest TTS transdermale Pflaster dürfen nie auf die Brust oder in deren direkte Nähe appliziert werden. Es ist eine Stelle zu wählen, an der sich die Haut bei Körperbewegungen nicht stark faltet – bevorzugt sind z. B. Gesäß, Hüfte oder Abdomen (Bauch). Die Taille sollte vermieden werden, da enge Kleidung dazu führen kann, dass sich das Pflaster ablöst. Die Hautstelle sollte nicht dem Sonnenlicht ausgesetzt sein, d. h. man verwendet am besten ein Areal, das normalerweise von der Kleidung bedeckt ist.
Die bislang gewonnene Erfahrung mit anderen ähnlichen Pflastern hat erbracht, dass am Gesäß weniger Hautirritationen auftreten als an anderen Körperstellen. Es ist daher ratsam, Estragest TTS bevorzugt am Gesäß anzubringen.
Die Hautstelle sollte keine Hautirritationen aufweisen und frei von Fett sein (kein Gebrauch von Feuchtigkeitscreme, Lotion oder Öl).
Dieselbe Hautstelle soll nicht zweimal hintereinander zum Aufkleben eines transdermalen Pflasters verwendet werden.
Weitere nützliche Informationen
Baden, Schwimmen, Duschen und sportliche Betätigung sollten keinen Einfluss auf die Haftfähigkeit des Pflasters haben, wenn es korrekt angebracht wurde. Wenn sich das Pflaster während des Badens oder Duschens löst, sollte es leicht geschüttelt werden, um das Wasser zu entfernen. Anschließend sollte die Haut sorgfältig getrocknet werden und das Pflaster in der üblichen Weise wieder aufgeklebt werden.
Beim Sonnenbaden sollte das Pflaster abgedeckt sein.
Im Solarium sollte das Pflaster entweder bedeckt oder abgenommen werden. Nach dem Duschen, wenn die Haut kühl und trocken ist, kann es erneut angebracht werden.
Beim Schwimmen kann das Pflaster unter der Badebekleidung getragen werden.
Das Pflaster sollte nicht auf verschwitzter Haut oder unmittelbar nach einem heißen Bad/Dusche angebracht werden. Es sollte gewartet werden, bis die Haut trocken und kühl ist.
Wenn Sie eine größere Menge von Estragest TTS angewendet haben, als Sie sollten
Eine akute Überdosierung ist aufgrund der Anwendungsweise unwahrscheinlich. Bei Anzeichen einer Überdosierung sollte das Pflaster entfernt werden.
Wenn Sie die Anwendung von Estragest TTS vergessen haben
Wenn Sie den Wechsel eines Pflasters zum richtigen Zeitpunkt vergessen haben, tauschen Sie es, sobald Sie sich an den notwendigen Wechsel erinnern, aus und fahren mit der Therapie im bisherigen Rhythmus fort.
Wenn Sie die Anwendung von Estragest TTS abbrechen
Eine Unterbrechung der Behandlung könnte die Wahrscheinlichkeit des Wiederauftretens von Symptomen vergrößern. Jede längere Behandlungspause sollte nur nach Rücksprache mit dem verordnenden Arzt erfolgen.
Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung des Arzneimittels haben, fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.
4. Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie alle Arzneimittel kann Estragest TTS Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
Die Aufzählung umfasst alle bekannt gewordenen Nebenwirkungen unter der Behandlung mit Estradiol-Hemihydrat und Norethisteronacetat, auch solche unter höherer Dosierung oder Langzeittherapie.
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:
Sehr häufig: |
Mehr als 1 von 10 Behandelten |
Häufig: |
Weniger als 1 von 10, aber mehr als 1 von 100 Behandelten |
Gelegentlich: |
Weniger als 1 von 100, aber mehr als 1 von 1.000 Behandelten |
Selten: |
Weniger als 1 von 1.000, aber mehr als 1 von 10. 000 Behandelten |
Sehr selten: |
Weniger als 1 von 10.000 Behandelten oder unbekannt |
Mögliche Nebenwirkungen
Die unerwünschten Wirkungen, die bei Frauen in klinischen Studien mit Estragest TTS auftraten, ergeben ein vergleichbares Profil wie mit anderen transdermalen Produkten zur Hormonsubstitution.
Erkrankungen des Nervensystems
Häufig: Kopfschmerzen
Gelegentlich: Schwindel
Herz- und Gefäßerkrankungen
Gelegentlich: Herzklopfen
Selten: Neuerliche Verschlimmerung variköser Venen (Exazerbation von Krampfadern), Anstieg des Blutdrucks
Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts
Häufig: Übelkeit, Bauchkrämpfe
Gelegentlich: Völlegefühl
Sehr selten: Asymptomatische Leberfunktionsstörung, Gelbsucht durch Gallestauung (cholestatischer Ikterus), Erkrankungen der Gallenblase, Gallensteine
Erkrankungen der Haut und Unterhaut
Sehr häufig: Vorübergehende Hautrötung (transientes Erythem) und Reizung an der Anwendungsstelle mit oder ohne Juckreiz (Pruritus)
Sehr selten: Hautentzündung (allergische Kontaktdermatitis), sich wieder zurückbildende Veränderung der Hautfarbe (reversible Pigmentierung) nach Abklingen der entzündlichen Reaktion, Juckreiz und Hautrötung am ganzen Körper (generalisierter Pruritus und Exanthem)
Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse
Sehr häufig: Brustspannen
Häufig: Schmierblutung/Blutung, übermäßige Verdickung der Gebärmutterschleimhaut (Endometriumhyperplasie)
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Anwendungsort
Gelegentlich: Wasseransammlung im Gewebe (Ödem) und/oder Gewichtszunahme, Schmerzen in den Beinen (kein Zusammenhang mit einer thromboembolischen Erkrankung und gewöhnlich vorübergehend [3–6 Wochen])
Sehr selten: Einer akuten allergischen Allgemeinreaktion ähnelnde (Anaphylaxie-ähnliche) Reaktionen (einige der Patientinnen hatten eine Vorgeschichte mit Allergien und allergischen Erkrankungen).
Brustkrebs (siehe Abschnitt „Besondere Vorsicht bei der Anwendung von Estragest TTS ist erforderlich“).
Krebs der Gebärmutterschleimhaut (Endometriumkarzinom) (siehe Abschnitt „Besondere Vorsicht bei der Anwendung von Estragest TTS ist erforderlich“).
Weitere unerwünschte Arzneimittelwirkungen wurden im Zusammenhang mit einer Estrogen-Gestagen-Behandlung berichtet:
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Estrogen-abhängige gutartige Geschwulste sowie bösartige Tumoren der Geschlechtsorgane und der Brust, z. B. Krebs der Gebärmutterschleimhaut;
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venöse thromboembolische Ereignisse, d. h. Verschlüsse der tiefen Bein- bzw. Beckenvenen durch Blutgerinnsel (Thrombosen) sowie Lungenembolien. Diese treten bei Anwenderinnen von Arzneimitteln zum Hormonersatz häufiger auf als bei Nichtanwenderinnen. Für weitere Informationen siehe Abschnitt “Was müssen Sie vor der Anwendung von Estragest TTS beachten?“;
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Herzinfarkt und Schlaganfall;
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bräunliche Hautpigmentierungen (Chloasma), verschiedene Hautkrankheiten mit Blasen- und Knötchenbildung oder Einblutungen in die Haut (Erythema multiforme, Erythema nodosum, vaskuläre Purpura);
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Hirnleistungsstörung (siehe Abschnitt „Besondere Vorsicht bei der Anwendung von Estragest TTS ist erforderlich“.
Gegenmaßnahmen
Treten bei Ihnen nach der Anwendung von Estragest TTS Nebenwirkungen auf, so informieren Sie bitte Ihren behandelnden Arzt, der dann über eventuell einzuleitende Gegenmaßnahmen entscheidet.
Informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker, wenn eine der aufgeführten Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation angegeben sind.
5. Wie ist Estragest TTS aufzubewahren?
Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren.
Dies gilt auch für gebrauchte transdermale Pflaster, die noch Wirkstoff enthalten.
Sie dürfen das Arzneimittel nach dem auf dem Siegelbeutel und der Faltschachtel nach „Verwendbar bis“ angegebenen Verfalldatum nicht mehr verwenden. Das Verfalldatum bezieht sich auf den letzten Tag des Monats.
Nicht über 25 °C lagern.
Die Pflaster dürfen nicht ohne den Schutzbeutel aufbewahrt werden.
Entsorgung
Nach dem Gebrauch ist das Estragest-TTS-Pflaster zusammenzufalten (Klebfläche nach innen!) und mit dem Hausmüll zu entsorgen.
6. Weitere Informationen
Was Estragest TTS enthält
Die Wirkstoffe sind:
Estradiol-Hemihydrat und Norethisteronacetat
1 transdermales
Pflaster Estragest TTS (10 cm2) enthält:
5,17 mg Estradiol-Hemihydrat, entsprechend 5 mg Estradiol und
15 mg Norethisteronacetat (NETA)
Wirkstoff-Freisetzung: 25 µg/24 Std. Estradiol und 125 µg/24 Std.
Norethisteronacetat.
Die sonstigen Bestandteile sind:
Ethanol 96 %, Hyprolose, Pegoterat, Poly(ethylen-co-vinylacetat), dünnflüssiges Paraffin, Polyisobutylen, Silikonbeschichtung auf der Innenseite der Schutzfolie (wird vor Anwendung des Pflasters entfernt).
Inhalt der Packung
Estragest TTS ist in Packungen mit 8 (N1), 24 (N3) bzw. 26 (N3) transdermalen Pflastern erhältlich.
Pharmazeutischer Unternehmer und Hersteller
Novartis Pharma GmbH
90327 Nürnberg
Telefon: (09 11) 273-0
Telefax: (09 11) 273-12 653
Internet/E-Mail: www.novartispharma.de
Mitvertreiber
Novartis Pharma Vertriebs GmbH
90327 Nürnberg
Telefon: (09 11) 273-0
Telefax: (09 11) 273-12 653
Novartis Pharma Marketing GmbH
90327 Nürnberg
Telefon: (09 11) 273-0
Telefax: (09 11) 273-12 653
Diese Gebrauchsinformation wurde zuletzt überarbeitet im Juli 2007.