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Eti-Puren Tropfen

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FI-110-03/06

Fachinformation


ETI-PUREN®Tropfen


1. Bezeichnung des Arzneimittels


ETI-PUREN®Tropfen

Lösung zum Einnehmen

Wirkstoff: Etilefrinhydrochlorid 10 mg / 1 ml


2. Verschreibungsstatus/Apothekenpflicht


Apothekenpflichtig


3. Zusammensetzung des Arzneimittels


3.1 Stoff- oder Indikationsgruppe


Sympathomimetikum


3.2 Bestandteile nach der Art und arzneilich wirksame Bestandteile nach Art und Menge


- arzneilich wirksame Bestandteile


1 ml (entsprechend 20 Tropfen) Lösung zum Einnehmen enthält 10 mg Etilefrinhydrochlorid.


- sonstige Bestandteile


Gereinigtes Wasser, Polysorbat 80, Benzoesäure


4. Anwendungsgebiete


Kreislaufregulationsstörungen mit Hypotonie, die im Stehtest mit Beschwerden wie Schwindel, Schwächegefühl, Blässe, Schweißausbruch, Flimmern oder Schwarzwerden vor den Augen sowie mit einem deutlichen Blutdruckabfall ohne einen Anstieg der Herzschlagrate einhergehen.


5. Gegenanzeigen


ETI-PUREN®Tropfen darf nicht angewendet werden bei:


Vorsicht ist geboten bei:


Anwendung in Schwangerschaft und Stillzeit


ETI-PUREN®Tropfen ist in den ersten 3 Monaten einer Schwangerschaft kontraindiziert, da Tierversuche Hinweise auf eine teratogene Wirkung (Missbildungen) bei hohen Dosen Etilefrin ergeben haben und Erfahrungen beim Menschen nicht vorliegen. Ab dem 4. Schwangerschafts­monat ist eine Einnahme möglich, wenn der behandelnde Arzt dies befürwortet. Während der Stillzeit ist ETI-PUREN®Tropfen kontraindiziert, da ein Übergang von Etilefrin in die Muttermilch nicht auszuschließen ist und bei Säuglingen keine Erfahrungen vorliegen (s. a. 13.2 toxikologische Eigenschaften).


6. Nebenwirkungen


ETI-PUREN®Tropfen kann Palpitationen, Unruhe, Schlaflosigkeit, Diaphorese, Schwindelgefühl und Magen-Darm-Beschwerden auslösen. Ferner kann es zu pektanginösen Beschwerden, Tachykardie, ventriku­lären Herzrhythmusstörungen sowie hypertonen Reaktionen – z. T. mit Kopfschmerzen und Tremor – kommen.


7. Wechselwirkungen mit anderen Mitteln


Folgende Wechselwirkungen mit Etilefrinhydrochlorid sind zu beachten:


Wirkstoffe bzw. Wirkstoffgruppen

mögliche Wirkung

Reserpin,
Guanethidin,
trizyklische Antidepressiva,
Sympathomimetika,
Schilddrüsenhormone,
Antihistaminika,
MAO-Hemmer

sympathomimetische Wirkungsverstärkung von Etilefrinhydrochlorid (unerwünschter Blutdruckanstieg)

Atropin

Anstieg der Herzfrequenz

Alpha- bzw. Beta-Rezeptorenblocker

Blutdruckabfall bzw. -anstieg mit Bradykardie (verlangsamte Herzschlagfolge)

Antidiabetika

Blutzuckersenkung wird vermindert

Herzwirksame Glykoside

Halothan

mögliches Auftreten von Herzrhythmusstörungen

8. Warnhinweise


entfällt


9. Wichtigste Inkompatibilitäten


Bisher keine bekannt.


10. Dosierung mit Einzel- und Tagesgaben


Erwachsene erhalten als mittlere Tagesdosis 30 mg (20 – 50 mg) Etilefrinhydrochlorid, d.h. in der Regel 2 – 3-mal täglich 10 – 20 Tropfen ETI-PUREN®Tropfen (entsprechend 10 – 30 mg Etilefrinhydrochlorid).


11. Art und Dauer der Anwendung


ETI-PUREN®Tropfen soll vorzugsweise vor dem Essen mit reichlich Flüssigkeit eingenommen werden.


ETI-PUREN®Tropfen sollte nicht mehr am späten Nachmittag oder Abend eingenommen werden, da seine anregende Wirkung das Einschlafen erschweren kann.

Die Notwendigkeit der Einnahme sollte regelmäßig überprüft werden.


12. Notfallmaßnahmen, Symptome und Gegenmittel


Nach Einnahme hoher Dosen können folgende Symptome auftreten:


Tachykardie, Arrhythmie, Blutdruckanstieg, Schweißausbruch, Erregung, Übelkeit, Erbrechen.


Als Gegenmaßnahmen kommen – abhängig von der Stärke der Symptome und unter Berücksichtigung der Wirkungsdauer – in Frage:


Entfernung des Arzneimittels aus dem Gastrointestinaltrakt durch Magenspülung, gefolgt von der Anwendung medizinischer Kohle und salinischer Abführmittel. Nach intravenöser Gabe klingt die Wirkung nach ca. 30 – 60 min. ab. In schweren Fällen sind Maßnahmen der Intensivmedizin unter Kontrolle von EKG, Blutdruck und Venendruck zu ergreifen. Eine überschießende sympatho­mimetische Wirkung am Herzen lässt sich mit -Rezeptorenblockern kompensieren.


13. Pharmakologische und toxikologische Eigenschaften, Pharmakokinetik,

Bioverfügbarkeit, soweit diese Angaben für die therapeutische Verwendung

erforderlich sind


13.1 Pharmakologische Eigenschaften


Etilefrinhydrochlorid ist ein vorwiegend direkt und peripher wirkendes Sympathomimetikum vom Phenylethylamin-Typ mit Affinität zu adrenergen Alpha- und Beta-Rezeptoren.


Die Blutdrucksteigerung ist neben der durch Alpha-Adrenozeptorenstimulation bedingten Vasokonstriktion auf die positiv inotrope und positiv chronotrope Wirkung am Herzen, infolge eines betasympathomimetischen Effektes, zurückzuführen.


13.2 Toxikologische Eigenschaften


Akute Toxizität


Untersuchungen zur akuten Toxizität wurden an Maus und Ratte durchgeführt. Bei oraler Applikation ergab sich eine LD50von 345 mg/kg bzw. 187 mg/kg, bei i.v. Applikation 10,5 mg/kg bzw. 5,3 mg Etilefrinhydrochlorid/kg.


Chronische Toxizität

Untersuchungen zur chronischen Toxizität wurden an Ratte und Hund durchgeführt. Es ergaben sich keine Hinweise auf toxische Nebenwirkungen.


c) Mutagenes und tumorerzeugendes Potential

Untersuchungen auf ein mutagenes Risiko von Etilefrin liegen nicht vor.

Untersuchungen auf ein tumorerzeugendes Potential von Etilefrin liegen nicht vor.


d) Reproduktionstoxizität

Im Tierversuch ergaben sich bei einer Spezies (Kaninchen) Hinweise auf teratogene Schädigungen (Gaumenspalten) in hohen Dosierungen. Bei der Ratte traten Retardierungserscheinungen ab 30 mg/kg auf.

Untersuchungen zum Übergang von Etilefrin in die Muttermilch liegen nicht vor.


13.3 Pharmakokinetik


Etilefrin wird nahezu vollständig enteral resorbiert.


Die biologische Verfügbarkeit von Etilefrin nach oraler Gabe wird maßgeblich durch First-pass-Extraktion in der Darmwand bestimmt. Hieraus erklärt sich eine absolute Bioverfügbarkeit von Etilefrin nach oraler Applikation von ca. 55 %.


Etilefrin wird nur unwesentlich von der Monoaminooxidase (MAO) metabolisiert.


Der Serumspiegelverlauf von Etilefrinbase nach intravenöser Gabe lässt sich durch ein offenes Zweikompartimentmodell beschreiben. Die Verteilung erfolgt mit einer Halbwertszeit der Alpha-Phase von 15 Minuten, die Elimination mit einer Halbwertszeit der Beta-Phase von 2,4 Stunden.


Innerhalb 24 Stunden nach oraler Gabe von Etilefrinhydrochlorid werden ca. 2 % der applizierten Dosis unverändert und ca. 69 % als Schwefelsäurekonjugat renal eliminiert.

Die Bindung an Plasmaproteine beträgt ca. 23 %.


13.4 Bioverfügbarkeit


Nach oraler Gabe von ETI-PUREN®Tropfen werden innerhalb von 30 Minuten maximale Spiegel an freiem Etilefrin bzw. konjugiertem Etilefrin erreicht. Die Resorptionshalbwertszeit von nichtretardiertem Etilefrin beträgt durchschnittlich 7 Minuten.


14. Sonstige Hinweise


Keine.


15. Dauer der Haltbarkeit


Die Dauer der Haltbarkeit von ETI-PUREN®Tropfen – originalverpackt – beträgt 3 Jahre.

ETI-PUREN®Tropfen sind nach Öffnen der Flasche noch 6 Monate verwendbar.


Dieses Arzneimittel soll nach Ablauf des Verfallsdatums nicht mehr angewendet werden.


16. Besondere Lager- und Aufbewahrungshinweise


Keine.


17. Darreichungsformen und Packungsgrößen


20 ml Lösung zum Einnehmen (N1)

50 ml Lösung zum Einnehmen (N2)

100 ml Lösung zum Einnehmen (N3)

Klinikpackung 10 x 50 ml Lösung zum Einnehmen


18. Stand der Information


März 2006


19. Name oder Firma und Anschrift des pharmazeutischen Unternehmers


Actavis Deutschland GmbH & Co. KG

Elisabeth-Selbert-Str. 1

40764 Langenfeld

Telefon: 02173/1674 – 0

Telefax: 02173/1674 – 240



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Zul.-Verl. v. 13.10.03, Mustertext fi440039.rtf v. 28.01.2000