Eu-Med
Eu-Med, Tabletten Zul.-Nr.: 4116.00.00
Liebe Patientin, lieber Patient!
Bitte lesen Sie folgende Gebrauchsinformation aufmerksam, weil sie wichtige Informationen darüber enthält, was Sie bei der Anwendung dieses Arzneimittels beachten sollen. Wenden Sie sich bei Fragen bitte an Ihren Arzt oder Apotheker.
G e b r a u c h s i n f o r m a t i o n
Eu-Med®
Wirkstoff: Phenazon
Zusammensetzung
Arzneilich wirksame Bestandteile:
1 Tablette enthält 500 mg Phenazon
Sonstige Bestandteile:
Crospovidone; Mikrokristalline Cellulose; Talkum.
Darreichungsform und Inhalt
10 Tabletten/N1, 20 Tabletten/N2 und 100 Tabletten
Arzneimittel gegen Schmerzen und Fieber aus der Substanzgruppe der Pyrazolone
Pharmazeutischer Unternehmer:
Gebro Pharma GmbH, A-6391 Fieberbrunn, Österreich
Mitvertrieb:
Strathmann AG, Sellhopsweg 1, D-22459 Hamburg
Hersteller:
Biokirch GmbH, Bei den Kämpen 11, 21220 Seevetal
Anwendungsgebiete
- Leichte bis mäßig starke Schmerzen
- Fieber
Gegenanzeigen
Wann darf Eu-Med nicht angewendet werden?
Eu-Med darf nicht angewendet werden bei
Pyrazolon- und Pyrazolidin-Allergie (Überempfindlichkeit z. B. gegen Metamizol-, Propyphenazon-, Phenazon- oder Phenylbutazonhaltige Arzneimittel),
genetisch bedingtem Glukose-6-Phosphat-Dehydrogenase-Mangel (Erbkranheit mit Gefahr der Auflösung der roten Blutkörperchen) sowie
akuter hepatischer Porphyrie (Erbkrankheit mit Bildungsstörung des roten Blutfarbstoffs);
- Schwangerschaft und Stillzeit.
Da für die Anwendung von Eu-Med bei Säuglingen und Kindern bis 7 Jahre kein ausreichendes wissenschaftliches Erkenntnismaterial vorliegt, ist die Anwendung bei dieser Altersgruppe grundsätzlich nicht angezeigt.
Was muss in der Schwangerschaft und Stillzeit beachtet werden?
Da keine Erfahrungen mit der Anwendung von Eu-Med in der Schwangerschaft vorliegen und der Wirkstoff in die Muttermilch übergeht, darf Eu-Med in der Schwangerschaft und Stillzeit nicht eingenommen werden.
Was ist bei Kindern und älteren Menschen zu berücksichtigen?
Für Säuglinge und Kinder unter 7 Jahren liegen keine Erkenntnisse vor, deshalb soll Eu-Med bei dieser Altersgruppe nicht angewendet werden.
Bei älteren Menschen und bei Patienten mit akuten Leberschäden soll sich die Dosierung an der unteren empfohlenen Grenze orientieren, weil bei diesen Patienten die Wirkung von Eu-Med stärker ist und länger anhält.
Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung und Warnhinweise
Welche Vorsichtsmaßnahmen müssen beachtet werden?
Patienten, bei denen bereits Blutbildschäden festgestellt wurden, sollten Eu-Med nur unter ärztlicher Überwachung des Blutbildes einnehmen.
Patienten mit bekannten Allergien oder bestimmten Erkrankungen mit möglicher allergischer Ursache (auch in der Vorgeschichte) neigen vermehrt zu einer Schockreaktion (plötzliches Kreislaufversagen). Dies betrifft besonders Patienten mit
- Asthma bronchiale (Atemnotanfälle durch Verengung der kleinsten Luftwege) und chronischen (langanhaltenden) Entzündungen der Atemwege,
- Schmerz- und Rheumamittel-Allergie (Analgetika-Intoleranz) oder Allergie gegen andere Arzneimittel,
- Allergie gegen Lebensmittel, Konservierungsmittel, alkoholische Getränke sowie
- Allergie gegen Pelze oder Haarfarbstoffe.
Patienten mit diesen Krankheiten dürfen Eu-Med nur unter ärztlicher Aufsicht anwenden.
Was müssen Sie im Straßenverkehr sowie bei der Arbeit mit Maschinen und bei Arbeiten ohne sicheren Halt beachten?
In der Regel sind keine besonderen Vorsichtsmaßnahmen erforderlich.
Wechselwirkungen mit anderen Mitteln
Beachten Sie bitte, dass diese Angaben auch für vor kurzem angewandte Arzneimittel gelten können.
Welche anderen Arzneimittel beeinflussen die Wirkung von Eu-Med?
Wird Eu-Med über längere Zeit mit enzyminduzierenden Substanzen, wie z.B. Phenytoin, Carbamazepin, Barbiturate, Spironolacton oder Rifampicin eingenommen, kann die Wirkdauer von Phenazon verkürzt sein.
Wird Eu-Med gleichzeitig mit Cimetidin und/oder Disulfiram sowie Betarezeptorenblocker, wie z.B. Propranolol, mit Calcium-Antagonisten wie Verapamil oder Diltiazem, mit Antiarrhythmika wie Amiodaron, mit oralen Kontrazeptiva oder Ketoconazol eingenommen, wird der Abbau und/oder die Ausscheidung von Phenazon verlangsamt. Dabei besteht die Möglichkeit einer Kumulation (Anstieg der Konzentration von Phenazon im Blut). Dies ist auch bei der Einnahme von Eu-Med bei Fieber der Fall.
Welche anderen Arzneimittel werden durch Eu-Med in ihrer Wirkung beeinflusst?
Wird Eu-Med gleichzeitig mit Warfarin eingenommen, wird die Wirkung von Warfarin verstärkt.
Dosierungsanleitung, Art und Dauer der Anwendung
Die folgenden Angaben gelten, soweit Ihnen Ihr Arzt Eu-Med nicht anders verordnet hat. Bitte halten Sie sich an die Anwendungsvorschriften, da Eu-Med sonst nicht richtig wirken kann!
Wieviel von Eu-Med und wie oft sollten Sie Eu-Med einnehmen?
Bei Erwachsenen und Jugendlichen über 15 Jahre beträgt die Einzeldosis 1 bis 2 Tabletten Eu-Med. Diese Einzeldosis kann - soweit erforderlich - in Abständen von 4 bis 8 Stunden bis zu 3mal täglich wiederholt werden. Die maximale Tagesgesamtdosis sollte 8 Tabletten Eu-Med (entsprechend 4000 mg Phenazon) nicht überschreiten.
Für Kinder vom 7. bis 15. Lebensjahr beträgt die Einzeldosis ½ Tablette Eu-Med. Diese Einzeldosis kann - soweit erforderlich - in Abständen von 4 bis 8 Stunden bis zu 3mal täglich wiederholt werden. Die maximale Tagesgesamtdosis sollte 2 ½ Tabletten Eu-Med (entsprechend 1250 mg Phenazon) nicht überschreiten.
Im höheren Lebensalter, bei reduziertem Allgemeinzustand und bei eingeschränkter Kreatininclearance oder Leberfunktion sollte die Dosis vermindert werden, da die Ausscheidung der Stoffwechselprodukte von Eu-Med verzögert sein kann. Die Einzeldosis ist daher auf 1 Tablette Eu-Med zu beschränken, die Tagesgesamtdosis sollte 4 Tabletten Eu-Med (entsprechend 2000 mg Phenazon) nicht überschreiten.
Wie wird Eu-Med angewendet?
Die Tabletten werden mit ausreichend Flüssigkeit (z. B. einem Glas Wasser) unabhängig von den Mahlzeiten eingenommen.
Wie lange sollten Sie Eu-Med einnehmen?
Phenazonhaltige Arzneimittel sollten ohne ärztlichen oder zahnärztlichen Rat nicht länger als 3 bis 4 Tage eingenommen werden.
Überdosierung und andere Anwendungsfehler
Was ist zu tun, wenn Eu-Med in zu großen Mengen eingenommen wurde (beabsichtigte oder versehentliche Überdosierung)?
Anzeichen einer Überdosierung sind Zittern, Krampfanfälle, Sehstörungen, Hautausschläge und Bewusstlosigkeit. Bei diesen Anzeichen wenden Sie sich sofort an einen Arzt. Gegebenenfalls sind Erste-Hilfe-Maßnahmen einzuleiten; bei Bewusstlosigkeit Freihalten der Atemwege.
Nebenwirkungen
Welche Nebenwirkungen können bei der Anwendung von Eu-Med auftreten?
Gelegentlich kommt es zum Auftreten von Hautveränderungen mit Rötung und Juckreiz, Entzündungen, Hautausschlägen mit verschiedenen Erscheinungsformen, Knötchen, Bläschen und Nesselsucht, seltener zu Schwellungen mit Wasseransammlung, Entzündungen und Schwellungen der Schleimhäute, vor allem im Rachen, und Hautausschlägen bis hin zur Ablösung und Auflösung der Haut (fixe Exantheme, Urtikaria, in seltenen Fällen: makulopapulöse Exantheme, Erythema multiforme, Erythema nodosum, angioneurotische Ödeme sowie toxische epidermale Nekrolyse).
Selten kann es zu einer schweren allergischen Sofortreaktion mit Schockanzeichen kommen. Ein Schock ist ein sehr seltenes Ereignis. Es kann sich in unterschiedlicher Stärke durch folgende Warnzeichen äußern: Kalter Schweiß, Atemnot, Schwindel, Übelkeit, Benommenheit. Es können ein Beklommenheitsgefühl in der Herzgegend, Pulsjagen und Blutdruckabfall hinzukommen. Diese Erscheinungen können sofort oder bis zu einer Stunde nach Anwendung von Eu-Med auftreten.
Rufen Sie bei den ersten Anzeichen eines Schockzustandes sofortden nächst erreichbaren Arzt zu Hilfe!
Bis zu dessen Eintreffen sind der Oberkörper des Kranken flach und seine Beine hoch zu lagern. Zur Vermeidung von Auskühlung ist der Kranke mit einer Decke warmzuhalten.
In Einzelfällen sind Blutbildveränderungen nach der Anwendung von Eu-Med nicht auszuschließen.
Wenn Sie Nebenwirkungen bei sich beobachten, die nicht in dieser Packungsbeilage aufgeführt sind, teilen Sie diese bitte Ihrem Arzt oder Apotheker mit.
Hinweise und Angaben zur Haltbarkeit des Arzneimittels
Das Verfallsdatum dieses Arzneimittels ist aufgedruckt. Verwenden Sie dieses Arzneimittel nicht mehr nach diesem Datum!
Stand der Information
Februar 2005
Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren!
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