Exitop
Liebe Patientin, lieber Patient!
Bitte lesen Sie diese Gebrauchsinformation aufmerksam, weil sie wichtige Informationen darüber enthält, was Sie bei der Anwendung dieses Arzneimittels beachten sollen. Wenden Sie sich bei Fragen bitte an Ihren Arzt oder Apotheker.
Gebrauchsinformation
Exitop®
Infusionslösungskonzentrat
Wirkstoff: Etoposid
Zusammensetzung
Arzneilich wirksamer Bestandteil:
Etoposid 100 mg
Sonstige Bestandteile:
Ethanol absolut, Macrogol 400, Polysorbat 80, wasserfreie Citronensäure
Darreichungsform und Inhalt
Originalpackung mit 10 Durchstechflaschen mit je 5 ml (N 1).
STOFF- ODER INDIKATIONSGRUPPE
Halbsynthetisches Podophyllotoxinderivat mit Wirkung gegen Gewebeneubildungen (antineoplastisch wirksam).
Pharmazeutischer Unternehmer
Baxter Oncology GmbH
Daimlerstraße 40
60314 Frankfurt
Tel. (069)-9686-6000
Anwendungsgebiete
Exitop ist in Kombination mit anderen gegen bösartiges Wachstum (antineoplastisch) wirkenden Präparaten bei der Behandlung folgender bösartiger Geschwulsten angezeigt:
Kleinzelliges Bronchialkarzinom (Geschwulst der Bronchien), palliative Therapie (lindernde Behandlung) des fortgeschrittenen, nicht-kleinzelligen Bronchialkarzinoms (Geschwulst der Bronchien) bei Patienten mit gutem Allgemeinzustand (Karnofsky Index > 80 %), Reinduktionstherapie (erneute Einleitung einer Behandlung) bei Morbus Hodgkin (bestimmte Lymphgeschwulst) nach Versagen (nicht vollständiges Ansprechen bzw. Wiederauftreten der Erkrankung) von Standardtherapien sowie bei Nicht-Hodgkin-Lymphomen (Lymphgeschwulste) von intermediärem und hohem Malignitätsgrad (von mittlerem und hohem Grad der Bösartigkeit) , Remissionsinduktion bei akuter myeloischer Leukämie (bösartige Erkrankung weißer Blutzellen) im Kindesalter, Reinduktionstherapie (erneute Einleitung einer Behandlung) nach Versagen (nicht vollständiges Ansprechen bzw. Wiederauftreten der Erkrankung) von Standardtherapien bei akuter myeloischer Leukämie(bösartige Erkrankung weißer Blutzellen) im Erwachsenenalter, Hodentumoren (Hodengeschwülste) und Chorionkarzinom der Frau (bösartige Wucherung von Zellen der Leibesfrucht im Körper der Mutter) mit mittlerem und hohem Risiko nach Prognoseschema der WHO (Welt Gesundheitsorganisation).
In der Monotherapie ist Exitop zur palliativen systemischen (lindernden) Behandlung fortgeschrittener Ovarialkarzinome (Geschwulst der Eierstöcke) nach Versagen von platinhaltigen Standardtherapien angezeigt.
Gegenanzeigen
Gegenanzeigen sind Krankheiten oder Umstände, bei denen bestimmte Arzneimittel nicht oder nur nach sorgfältiger Prüfung durch den Arzt angewendet werden dürfen, da hier im allgemeinen der zu erwartende Nutzen in keinem günstigen Verhältnis zu einem möglichen Schaden steht. Damit der Arzt sorgfältig prüfen kann, ob Gegenanzeigen bestehen, muß er über Vorerkrankungen, Begleit-erkrankungen, eine gleichzeitige Behandlung sowie über Ihre besonderen Lebensumstände und Gewohnheiten unterrichtet werden. Gegenanzeigen können erst nach Beginn der Behandlung mit diesem Arzneimittel auftreten oder bekannt werden. Auch in solchen Fällen sollten Sie Ihren Arzt informieren.
Exitop darf nicht angewendet werden bei Patienten mit bekannter Überempfindlichkeit gegen Etoposid, Podophyllotoxin und Podophyllotoxinderivate und andere Bestandteile der Zubereitung sowie bei schweren Leber- und / oder Nierenschäden.
Exitop darf nicht intrapleural (in die Brusthöhle), intraperitoneal (in die Bauchhöhle), intralumbal (in die Lendenwirbelsäule) oder intrahekal (in die Hirn/Rückenmarkflüssigkeit) verabreicht werden.
Relative Gegenanzeigen:
Herzinfarktgefahr, verringerte Knochenmarkreserve.
Therapiekurse mit Exitop sollten im allgemeinen nur bei normaler Funktion von Leber und Nieren durchgeführt werden. Bei gestörter Funktion von Leber oder Nieren sollte nur dann mit Exitop behandelt werden, wenn die Störung auf das Grundleiden zurückzuführen ist.
Außerdem sollten Therapiekurse mit Exitop nur bei normaler Funktion des peripheren Nervensystems durchgeführt werden.
Kommt es infolge der antineoplastischen (Krebs hemmenden) Behandlung zu einer Leuko- und / oder Thrombopenie (Abfall der Zahl der weißen Blutzellen und/oder der Blutplättchen), sollte eine weitere Behandlung mit Etoposid erst nach Erholung des Blutbildes (Leukozyten > 4.000/µl, Thrombozyten > 100.000/µl) durchgeführt werden. Nach Behandlung mit Etoposid wurde über Knochenmarkschädigung (Myelosuppresion) mit Todesfolge berichtet.
Bei Patienten mit niedrigem Serumalbuminspiegel kann das Risiko für Etoposid-bedingte Toxizität (Schädigung) erhöht sein.
Empfängnisverhütende Maßnahmen:
Etoposid, der Wirkstoff von Exitop, kann Erbgut schädigend wirken. Männern, die mit Exitop behandelt werden, wird daher empfohlen, während der Behandlung und bis zu 6 Monaten danach kein Kind zu zeugen und sich vor Therapiebeginn wegen der Möglichkeit einer dauerhaften Unfruchtbarkeit nach einer Therapie mit Exitop über eine Spermakonservierung beraten zu lassen.
Anwendung in der Schwangerschaft und Stillzeit
Exitop sollte während einer Schwangerschaft nicht angewendet werden. Bei zwingender Notwendigkeit (vitaler Indikation) zur Behandlung einer schwangeren Patientin sollte eine medizinische Beratung über das mit der Behandlung verbundene Risiko von schädigenden Wirkungen für das Kind erfolgen. Frauen dürfen während einer Behandlung mit Exitop nicht schwanger werden.
Tritt während der Behandlung eine Schwangerschaft ein, so ist die Möglichkeit einer genetischen Beratung zu nutzen.
Während der Behandlung darf nicht gestillt werden.
Vorsichtsmassnahmen für die Anwendung und Warnhinweise
Vor Therapiebeginn, während der Therapie und vor jedem Behandlungskursus sollten das Blutbild (Leukozyten, Thrombozyten und Hämoglobin), die Leber- und Nierenfunktion überprüft und die neurologischen Funktionen untersucht werden.
Bei einem möglichen Auftreten von anaphylaktoiden (d.h. schweren allergischen) Reaktionen mit Schüttelfrost, Fieber, Tachykardie (Herzrasen), Bronchospasmus (Krampf der Bronchien), Dyspnoe (Atemnot) und Blutdruckabfall ist die Infusion sofort abzusetzten und Sympathomimetika, Corticosteroide, Antihistaminika oder Plasmaersatzmittel zu verabreichen.
Beim Umgang mit Exitop sollten – wie bei allen zytotoxisch wirksamen Substanzen – entsprechende Vorsichtsmaßnahmen beachtet werden. Das Merkblatt „Sichere Handhabung von Zytostatika“ der Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege ist zu beachten.
Es muß sichergestellt sein, dass eine schwere Infektion und / oder Blutungsepisode rasch und wirksam behandelt werden kann. Bestehende Infektionen sollten vor Beginn einer Therapie mit Exitop behandelt werden.
Exitop sollte nur von Ärzten, die in der Tumortherapie erfahren sind, angewendet werden.
Warnhinweise
Exitop enthält 303 mg Alkohol (Ethanol) / ml Infusionslösungkonzentrat . Bei genauer Beachtung der Dosierungsvorschrift werden bei einer Anwendung einem Patienten mit 1,6 m2Körperoberfläche bis zu 2,3 g Alkohol (entspr. dem Gehalt von etwa eineinhalb Injektionsflaschen) zugeführt.
Auswirkung auf Kraftfahrer und das Bedienen von Maschinen
Bei der Behandlung mit Exitop kann es zu Übelkeit und Erbrechen sowie zu akuten Überempfindlichkeitsreaktionen mit Blutdruckabfall kommen und damit indirekt zu einer Beeinträchtigung der Fahrtüchtigkeit und der Bedienung von Maschinen. Fahren Sie dann nicht Auto oder andere Fahrzeuge! Bedienen Sie keine elektrischen Werkzeuge oder Maschinen! Arbeiten Sie nicht ohne sicheren Halt!
Wechselwirkungen mit anderen Mitteln
Die Wirkungen mancher Arzneimittel können durch gleichzeitige Anwendung anderer Mittel beeinflußt werden. Fragen Sie daher Ihren Arzt, wenn Sie andere Mittel ständig anwenden, bis vor kurzem angewendet haben oder gleichzeitig mit dem hier vorliegenden Arzneimittel anwenden wollen. Ihr Arzt kann Ihnen sagen, ob unter diesen Umständen mit Unverträglichkeiten zu rechnen ist, oder ob besondere Maßnahmen, wie z.B. eine neue Dosisfestsetzung, erforderlich sind, wenn Sie dieses Arzneimittel anwenden.
Wegen chemischer Unverträglichkeiten darf Exitop bei der Verabreichung nicht mit anderen Arzneimitteln gemischt werden. Exitop darf nicht mit gepufferten Lösungen mit einem pH > 8 verdünnt werden, da Exitop in diesem Milieu ausfällt.
Exitop ist ein stark knochenmarkschwächendes (myelosuppressives) Mittel; deshalb kann sich diese Nebenwirkung bei einer Kombinationstherapie mit anderen Arzneimitteln ähnlicher Wirkung oder bei einer gleichzeitigen Strahlentherapie verstärken.
In vitro beträgt die Plasmaproteinbindung 97 %. Phenylbutazon, Natriumsalicylat und Acetylsalicylsäure können Etoposid aus der Plasmaproteinbindung verdrängen.
Zwischen Anthrazyklinen und Etoposid wurden experimentell gesicherte Kreuzresistenzen beobachtet.
Etoposid kann Cumarine (Warfarin) aus ihrer Eiweißbindung drängen und damit die blutgerinnung-hemmende (antikoagulative) Wirkung verstärken (Einzelfallbericht).
Gleichzeitige Verabreichung von hohen Dosen Ciclosporin (> 2.000 ng/ml) und Etoposid oral führten im Vergleich zu Etoposid-Monotherapie zu um 80 % erhöhtem Blutspiegel für Etoposid und zu einer um 38 % erniedrigten Clearance (Ausscheidung).
Dosierungsanleitung und Art der Anwendung
Erwachsene und Kinder:
Die empfohlene intravenöse Etoposid-Dosis beträgt 50-100 mg/m2 Tag an 5 aufeinanderfolgenden Tagen. Dieser Zyklus kann frühestens nach einem Intervall von 21 Tagen wiederholt werden.
Ein Zyklus sollte generell erst dann wiederholt werden, wenn eine Erholung des Knochenmarks durch Blutuntersuchungen (hämatologische Kontrollen) bestätigt worden ist. Die exakte Dosierung im Rahmen einer Polychemotherapie ist Behandlungsprotokollen zu entnehmen, die sich in der Therapie der jeweiligen Erkrankung als wirksam erwiesen haben.
Die Dosierung ist bei einer Kombinationstherapie mit anderen knochenmarkschwächenden, gegen bösartiges Wachstum gerichteten Arzneimitteln dem jeweiligen Schema anzupassen.
Die hämatologischen Werte sowie die Kreatinin-Clearance sollen vor Therapiebeginn kontrolliert und während der Therapie überwacht werden.
Ältere Patienten:
Eine Dosisanpassung ist nicht erforderlich.
Art der Anwendung:
Die Behandlung sollte nur von Ärzten, die in der Tumorbehandlung erfahren sind, in einer Klinik oder in Zusammenarbeit mit einer Klinik erfolgen. Die Anwendung ist streng nach Vorschrift durchzuführen.
Kurz vor der Anwendung sollte das Arzneimittel entweder in einer 0,9 %igen Kochsalzlösung oder 5 %igen Glukoselösung auf eine Etoposid-Konzentration von höchstens 0,4 mg/ml verdünnt werden. Die üblicherweise verwendete Verdünnung liegt zwischen 250 und 400 ml Trägerlösung pro 100 mg Etoposid.
Etoposid sollte intravenös über einen Zeitraum von 30-120 Minuten infundiert werden. Die Infusion sollte nicht schneller erfolgen, da es sonst zu Blutdruckabfällen kommen kann. Andere Anwendungen sind zu vermeiden.
Es sollte besonders darauf geachtet werden, daß die Infusionskanüle regelgerecht intravenös liegt, um eine Infusion in das umgebende Gewebe (Extravasate) zu vermeiden, die zu Verhärtungen bzw. zum Absterben des betroffenen Gewebes (Indurationen und Nekrosen) führen können. Es erscheint empfehlenswert, die Venengängigkeit durch Verabreichung von 5-10 ml physiologischer Kochsalzlösung zu gewährleisten.
Unverdünnte Etoposid-Lösung darf nicht in Berührung kommen mit Gegenständen (Spritze etc.) aus Kunststoff auf Acrylbasis oder aus einem Polymer aus Acrylnitrit, Butadien und Styrol, weil diese brechen bzw. undicht werden können. Bei verdünnten Lösungen wurde dies nicht beobachtet.
Dauer der Anwendung:
Die Therapiedauer bzw. Intervallabstände richten sich nach der Indikation, dem angewandten Kombinationschemotherapieplan, dem Zustand des Patienten und der Erholung des Blutbildes.
Bei Nichtansprechen des Tumors, progressiver Erkrankung und / oder beim Auftreten nicht mehr tolerierbarer Nebenwirkungen sollte Exitop abgesetzt werden.
Anwendungsfehler und Überdosierung:
Überdosierung kann eine schwere Knochenmarkschwächung (Myelosuppression) innerhalb von 1 bis 2 Wochen verursachen.
Ein spezifisches Gegenmittel (Antidot) steht nicht zur Verfügung. Wirksame Substanzen zum Schutz des Knochenmarks sind nicht bekannt. Eine Knochenmarktransplantation könnte eine wirksame Maßnahme sein. Die Behandlung der Symptome sollte Bluttransfusion, Infektionsprophylaxe und -therapie umfassen.
Nebenwirkungen
Arzneimittel können neben den erwünschten Hauptwirkungen auch unerwünschte Wirkungen, sogenannte Nebenwirkungen, haben. Nebenwirkungen, die im zeitlichen Zusammenhang mit der Anwendung von Exitop beobachtet wurden, jedoch nicht bei jedem Patienten auftreten müssen, werden im folgenden genannt.
Wenn Sie Nebenwirkungen bei sich beobachten, die nicht in dieser Packungsbeilage aufgeführt sind, teilen Sie diese bitte Ihrem Arzt oder Apotheker mit.
Blutbildendes System
Die wichtigste und dosisbegrenzende Nebenwirkung ist die sich im allgemeinen von selbst wieder normalisierende Knochenmarksschwäche. Der Schweregrad ist abhängig von der Dosierung . Sie äußert sich gewöhnlich in einem Abfall der weißen Blutkörperchen (Leukozytopenie, mit einem Tiefstwert zwischen dem 7. und 14. Tag nach Verabreichung des Arzneimittels) und der Blutplättchen (Thrombozytopenie, mit einem Tiefstwert zwischen dem 9. und 16. Tag nach Verabreichung). Blutarmut (Anämien) wurde ebenfalls beobachtet.
Das Knochenmark erholt sich relativ schnell. In der Regel normalisiert sich das Blutbild nach etwa 20 Tagen. Die Etoposid-Wirkung auf das Knochenmark ist nicht kumulativ . Eine schwerwiegende Knochenmarksschwäche kann lebensbedrohliche Infektionen, Fieber oder Blutungen nach sich ziehen.
In Einzelfällen wurde über das Auftreten von sekundären bösartigen Erkrankungen der Blutzellen (Leukämien, Lymphome) als Spätfolge nach einer Behandlung mit Etoposid berichtet, insbesondere in Kombination mit anderen gegen bösartige Tumoren gerichtete Substanzen.
Das Risiko sekundärer Leukämie bei Patienten mit Keimzelltumoren nach der Behandlung mit Etoposid liegt bei etwa 1%. Diese Leukämie zeichnet sich durch eine relativ kurze Zeitspanne zwischen Etoposid-Therapie und Auftreten der Leukämie (Latenzzeit) -im Durchschnitt 35 Monate- und gutes Ansprechen auf Chemotherapie aus. Eine gesamte fortgesetzt gegebene (kumulative) Etoposid Dosis größer als 2g/m² Körperoberfläche geht mit erhöhtem Risiko einher.
Leber und Nieren
Gelegentlich treten Störungen der Leberfunktion (z.B. Anstieg von GOT, GPT und alkalischer Phosphatase) sowie Nierenfunktionsstörungen (z.B. Anstieg von Harnstoff und Kreatinin) auf .
Magen-Darm-Trakt
Übelkeit und Erbrechen treten bei ca. einem Drittel der Patienten auf. Normalerweise sind diese Symptome durch die Gabe von Mitteln gegen Übelkeit (Antiemetika) zu mildern.
Gelegentlich bis häufig können Appetitlosigkeit (Anorexie) und Durchfall (Diarrhoe), selten Entzündungen der Mundschleimhaut (Stomatitis), der Speiseröhre (Oesophagitis), Mucositis, Geschmacksbeeinträchtigung, Magenschmerzen und Verstopfung (Obstipation) auftreten.
Auf sorgfältige Mundhygiene ist zu achten.
Nervensystem
Periphere Nervenerkrankungen, die möglicherweise durch eine Kombination mit Vincristin-Sulfat verschlimmert werden können, wurden selten, zentralnervöse Nebenwirkungen (Kopfschmerzen, Ermüdung, Schläfrigkeit) wurden gelegentlich beobachtet.
Herz-Kreislauf
Vorrübergehender Blutdruckabfall (Hypotonie) wird gelegentlich nach schneller i.v. Gabe von Etoposid beobachtet. In der Regel klingt er ab, wenn die Verabreichung vorübergehend unterbrochen und die Infusion danach langsamer (bis zu 120 Minuten, siehe auch „Art der Anwendung“) fortgesetzt wird.
Als Einzelfälle wurden Herzrhythmusstörungen und ein Herzinfarkt beschrieben; der Zusammenhang mit Etoposid ist jedoch nicht erwiesen.
Überempfindlichkeit
Symptome einer Überempfindlichkeit, wie z.B. Hautausschläge, können auftreten. Gelegentlich wurden anaphylaktoide Reaktionen mit Schüttelfrost, Fieber, erhöhte Herzfrequenzen (Tachykardie), Bronchospasmus, Atemnot (Dyspnoe) und Blutdruckabfall beobachtet. In diesen Fällen sollte die Behandlung abgebrochen werden und entsprechende Behandlungsmaßnahmen ergriffen werden
(Adrenalin, Antihistaminika, Glukokortikoide). Anaphylaktoide Reaktionen können bereits während oder unmittelbar nach der ersten i.v.-Verabreichung von Etoposid auftreten.
Anfallsweise Hautrötung, Gesichts- und Zungenödem, Husten, Schwitzen , Zyanose, Laryngospasnus, Krampfanfälle und Blutdruckanstieg wurden ebenfalls beobachtet. Der Blutdruck normalisiert sich in der Regel innerhalb weniger Stunden nach Beendigung der Infusion.
Exitop enthält Polysorbat 80. Bei Frühgeborenen wurde ein lebensbedrohliches Syndrom mit Leber- und Nierenversagen, Verschlechterung der Lungenfunktion, Verminderung der Blutplättchen (Thrombozytopenie) und Bauchwassersucht (Aszites) mit der Anwendung eines Vitamin-E-Produktes, das Polysorbat 80 enthält, in Verbindung gebracht.
Lokale Verträglichkeit
Selten wurde bei rascher i.v. Verabreichung von Etoposid eine Venenentzündung (Phlebitis) beobachtet. Diese Nebenwirkung kann durch eine Infusion über 30 - 120 min. vermieden werden.
Nach Austritt von Infusion aus Blutgefäßen in das umgebende Gewebe (Extravasation) traten gelegentlich Veränderungen des Weichteilgewebes sowie Entzündungen auf; allgemeine geschwürige Veränderungen des Gewebes (Ulzerationen) wurden nicht beobachtet.
Anstieg von Harnsäure im Blut
Unter der Therapie mit Exitop kann infolge eines raschen Kernzerfalls ein Anstieg von Harnsäure im Blut auftreten, der durch Gabe von Allopurinol behandelt werden kann. Dies ist insbesondere bei Patienten mit Gicht in der Krankenvorgeschichte zu berücksichtigen.
Sonstige Nebenwirkungen
Haarausfall (Alopezie) tritt bei vielen Patienten auf. Nach Abschluß der Therapie wächst das Haar wieder wie vor der Behandlung nach. Nach Strahlentherapie und nachfolgender Behandlung mit Etoposid trat in Einzelfällen im Bestrahlungsfeld eine entzündliche, juckende Hautrötung auf. In der Literatur wurden außerdem Einzelfälle von fieberhaften, fleckig-blasigen Hautausschlägen (Stevens-Johnson-Syndrom) beschrieben; der Zusammenhang mit Etoposid ist jedoch nicht erwiesen.
Selten wurde über das Auftreten einer Lungenentzündung berichtet.
Selten wurden ein vorübergehender zentral bedingter Sehverlust und Sehnerventzündung (Optikusneuritis) beobachtet, die allerdings nicht eindeutig auf das Arzneimittel zurückgeführt werden konnten.
Hinweise zur Haltbarkeit
Das Arzneimittel soll nach Ablauf des Verfalldaums nicht mehr angewendet werden.
Die gebrauchsfertige Infusionslösung ist bei Raumtemperatur aufzubewahren und in Abhängigkeit vom Grad der Verdünnung mindestens 20 Minuten (1mg/ml) bis 6 Stunden (0.2mg/ml) verwendbar. Nicht verbrauchte Lösungen sind zu verwerfen.
In Konzentrationen von mehr als 0,4 mg/ml kann Etoposid ausfallen. Lösungen, die mit 0,9 %iger Kochsalzlösung zubereitet wurden und Anzeichen einer Ausfällung aufweisen, müssen verworfen werden.
Stand der Information
August 2002
Gebrauchsinformation Exitop - Stand 08.2002 |
12 |