Felodipin-Actavis 5 Mg
Fachinformation
Felodipin-Actavis 5 mg Felodipin-Actavis 10 mg
1. BEZEICHNUNG DER ARZNEIMITTEL
Felodipin-Actavis 5 mg Felodipin-Actavis 10 mg
2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG
Felodipin-Actavis 5 mg:
1 Retardtablette enthält 5 mg Felodipin.
Sonstiger Bestandteil mit bekannter Wirkung: Jede Retardtablette enthält 23,95 mg LactoseMonohydrat.
Felodipin-Actavis 10 mg 1 Retardtablette enthält 10 mg Felodipin.
Sonstiger Bestandteil mit bekannter Wirkung: Jede Retardtablette enthält 21,45 mg LactoseMonohydrat.
Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile, siehe Abschnitt 6.1.
3. DARREICHUNGSFORM
Retardtablette Felodipin-Actavis 5 mg:
Hell rosa, runde, bikonvexe Retardtablette mit der Prägung "5". Felodipin-Actavis 10 mg:
Rötlich-braune, runde, bikonvexe Retardtablette mit der Prägung "10".
4. KLINISCHE ANGABEN
4.1 Anwendungsgebiete
- Essentielle Hypertonie
- Stabile Angina pectoris
4.2 Dosierung und Art der Anwendung
Dosierung
Hypertonie
Die Dosierung sollte individuell eingestellt werden. Eingeleitet wird die Behandlung normalerweise mit 5 mg täglich. Abhängig vom Ansprechen der Patienten kann diese Dosis gegebenenfalls auf 2,5 mg gesenkt oder auf 10 mg täglich erhöht werden. Zusätzlich kann, falls erforderlich, ein anderes Antihypertensivum gegeben werden. Die Erhaltungsdosis beträgt 5 mg einmal täglich.
Angina pectoris
Die Dosierung sollte individuell eingestellt werden. Die Behandlung beginnt mit 5 mg einmal täglich und wird bei Bedarf auf 10 mg einmal täglich erhöht.
Ältere Patienten
Für die Erstbehandlung ist die niedrigste verfügbare Dosis in Erwägung zu ziehen.
Niereninsuffizienz
Bei Patienten mit beeinträchtigter Nierenfunktion ist keine Dosisanpassung erforderlich. Leberinsuffizienz
Bei Patienten mit beeinträchtigter Leberfunktion können die Plasmakonzentrationen von Felodipin erhöht sein, und sie sprechen möglicherweise auf geringere Dosen an (siehe Abschnitt 4.4).
Kinder und Jugendliche
Es liegen nur begrenzte Erfahrungen aus klinischen Prüfungen zur Anwendung von Felodipin bei hypertensiven Kindern vor (siehe Abschnitte 5.1 und 5.2).
Art der Anwendung
Die Tabletten sollten morgens eingenommen werden und sind mit etwas Wasser zu schlucken. Um die verzögerte Freisetzungseigenschaft aufrechtzuerhalten, dürfen die Tabletten nicht geteilt, zerstoßen oder gekaut werden. Die Tabletten können unabhängig von einer Mahlzeit oder nach einem leichten, fett- und kohlenhydratarmen Essen eingenommen werden.
Hinweis: Möglicherweise gibt es andere Arzneimittel mit einer Anfangsdosierung von 2,5 mg Felodipin, da Felodipin-Actavis nicht in dieser Stärke zur Verfügung steht.
4.3 Gegenanzeigen
- Schwangerschaft
- Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile
- Dekompensierte Herzinsuffizienz
- Akuter Myokardinfarkt
- Instabile Angina pectoris
- Hämodynamisch signifikante Herzklappenverengung
- Dynamische Obstruktion des Ausflusstraktes
4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Die Wirksamkeit und Sicherheit von Felodipin zur Behandlung von hypertensiven Notfällen wurde bisher nicht untersucht.
Felodipin kann eine akute Hypotonie mit nachfolgender Tachykardie verursachen. Bei anfälligen Patienten kann dies einer Myokardischämie vorangehen.
Felodipin wird über die Leber ausgeschieden. Höhere Wirkkonzentrationen und Ansprechraten sind daher möglich und sind bei Patienten mit deutlich beeinträchtigter Leberfunktion zu erwarten (siehe Abschnitt 4.2).
Die gleichzeitige Verabreichung von Arzneimitteln mit stark hemmender oder induzierender Wirkung auf das Isoenzym CYP3A4 kann zu einer beträchtlichen Senkung oder Erhöhung der Plasmaspiegel von Felodipin führen. Solche Kombinationen sind daher zu vermeiden (siehe Abschnitt 4.5).
Felodipin-Actavis enthält Lactose. Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, Lactase-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten Felodipin-Actavis nicht einnehmen.
Leichte Gingivawucherungen wurden bei Patienten mit ausgeprägter Gingivitis oder Parodontose berichtet. Die Wucherung ist durch sorgfältige Zahnhygiene vermeidbar oder umkehrbar.
Felodipin wird in der Leber durch das Cytochrom-P450-Isoenzym 3A4 (CYP3A4) metabolisiert. Die gleichzeitige Anwendung von Substanzen, die in das CYP3A4-Enzymsystem eingreifen, kann sich auf die Plasmakonzentrationen von Felodipin auswirken.
Enzymwechselwirkungen
Substanzen mit enzymhemmender und -induzierender Wirkung auf das Cytochrom-P450-Isoenzym 3A4 können den Plasmaspiegel von Felodipin beeinflussen.
Wechselwirkungen, die zu erhöhten Plasmakonzentrationen von Felodipin führen Es konnte gezeigt werden, dass CYP3A4-Enzymhemmer eine Erhöhung der FelodipinPlasmakonzentrationen verursachen. Cmax und AUC erhöhten sich auf das 8fache bzw. 6fache, wenn Felodipin zusammen mit dem starken CYP3A4-Hemmer Itraconazol gegeben wurde. Bei gleichzeitiger Gabe von Felodipin und Erythromycin stiegen Cmax und AUC von Felodipin etwa um das 2,5fache an. Cimetidin führte zu einem Anstieg der Cmax und AUC von Felodipin um etwa 55 %. Die Kombination mit starken CYP3A4-Hemmern sollte vermieden werden.
Im Falle klinisch relevanter Nebenwirkungen aufgrund erhöhter Plasmaspiegel von Felodipin bei Kombinationen mit potenten CYP3A4-Hemmern sind eine Anpassung der Felodipin-Dosis und/oder das Absetzen des CYP3A4-Hemmers in Betracht zu ziehen.
Beispiele:
- Cimetidin
- Erythromycin
- Itraconazol
- Ketoconazol
- Proteasehemmer gegen HIV (z. B. Ritonavir)
- Bestimmte Flavonoide, die in Grapefruit-Saft enthalten sind
Felodipin-Tabletten sollten nicht zusammen mit Grapefruit-Saft eingenommen werden.
Wechselwirkungen, die zu herabgesetzten Plasmakonzentrationen von Felodipin führen Es wurde gezeigt, dass Enzyminduktoren des Cytochromsystems P450 3A4 eine Abnahme der Plasmakonzentrationen von Felodipin verursachen. Wenn Felodipin gleichzeitig mit Carbamazepin, Phenytoin oder Phenobarbital verabreicht wurde, nahmen Cmax und AUC von Felodipin um 82 % bzw. 96 % ab. Die Kombination mit starken CYP3A4-Induktoren sollte vermieden werden.
Falls sich bei Kombination mit potenten Induktoren von CYP3A4 aufgrund der herabgesetzten Felodipin-Exposition keine Wirksamkeit bemerkbar macht, sollte eine Anpassung der Felodipin-Dosis und/oder ein Absetzen des CYP3A4-Induktors in Betracht gezogen werden.
Beispiele:
- Phenytoin
- Carbamazepin
- Rifampicin
- Barbiturate
- Efavirenz
- Nevirapin
- Hypericum perforatum (Johanniskraut)
Weitere Wechselwirkungen
Tacrolimus: Felodipin kann die Konzentration von Tacrolimus erhöhen. Bei gleichzeitiger Anwendung sollte die Serumkonzentration von Tacrolimus kontrolliert und die Tacrolimus-Dosis gegebenenfalls angepasst werden.
Ciclosporin: Felodipin hat keinen Einfluss auf die Plasmakonzentrationen von Ciclosporin.
Schwangerschaft
Felodipin darf nicht während der Schwangerschaft angewendet werden. Tierexperimentelle Studien zur Reproduktionstoxizität ergaben Auswirkungen auf die fetale Entwicklung, die als Folge der pharmakologischen Wirkung von Felodipin angesehen wurden.
Stillzeit
Felodipin wurde in der Milch nachgewiesen; da unzureichende Daten zu möglichen Auswirkungen auf den Säugling vorliegen, wird eine Behandlung während der Stillzeit nicht empfohlen.
Fertilität
Daten über die Auswirkungen von Felodipin auf die Fertilität von Patienten liegen nicht vor. In einer tierexperimentellen Studie an Ratten (siehe Abschnitt 5.3) zeigten sich Auswirkungen auf die fetale Entwicklung, jedoch nicht auf die Fertilität bei nahezu therapeutischen Dosen.
4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Felodipin-Actavis hat einen geringen oder mäßigen Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen. Wenn bei Patienten unter Felodipin Kopfschmerzen, Übelkeit, Benommenheit oder Schläfrigkeit auftreten, kann die Reaktionsfähigkeit beeinträchtigt sein. Vorsicht ist besonders bei Behandlungsbeginn geboten
4.8 Nebenwirkungen
Zusammenfassung des Sicherheitsprofils
Felodipin kann Hitzewallungen, Kopfschmerzen, Palpitationen, Schwindelgefühl und Müdigkeit verursachen. Die meisten dieser unerwünschten Reaktionen sind dosisabhängig und treten zu Behandlungsbeginn oder nach einer Dosiserhöhung auf. Wenn derartige Reaktionen auftreten, sind sie in der Regel vorübergehend und lassen mit der Zeit nach.
Ein dosisabhängiges Anschwellen der Knöchel kann bei mit Felodipin behandelten Patienten auftreten. Dies beruht auf einer präkapillaren Vasodilatation und ist nicht auf eine allgemeine Flüssigkeitsretention zurückzuführen.
Leichte Gingivawucherungen wurden bei Patienten mit ausgeprägter Gingivitis oder Parodontose berichtet. Die Wucherung ist durch sorgfältige Zahnhygiene vermeidbar oder umkehrbar.
Tabellarische Zusammenfassung der Nebenwirkungen
Die nachfolgend aufgelisteten unerwünschten Arzneimittelwirkungen stammen aus klinischen Studien und Beobachtungen nach Markteinführung.
Die folgenden Häufigkeitsangaben werden verwendet:
Sehr häufig > 1/10 Häufig (> 1/100 bis < 1/10)
Gelegentlich (> 1/1.000, < 1/100)
Selten (> 1/10.000 bis < 1/1.000)
Sehr selten (< 1/10.000)
Tabelle 1: Nebenwirkungen
Systemorganklasse |
Häufigkeit |
Nebenwirkungen |
Erkrankungen des |
Häufig |
Kopfschmerzen |
Nervensystems |
Gelegentlich |
Benommenheit, Parästhesie |
Herzerkrankungen |
Gelegentlich |
Tachykardie, Palpitationen |
Gefäßerkrankungen |
Häufig |
Gesichtsrötung |
Gelegentlich |
Hypotonie | |
Selten |
Synkope | |
Erkrankungen des |
Gelegentlich |
Verstopfung, Bauchschmerzen |
Gastrointestinaltrakts |
Selten |
Erbrechen |
Sehr selten |
Gingivahyperplasie, Gingivitis | |
Leber- und Gallenerkrankungen |
Sehr selten |
Erhöhung der Leberenzymwerte |
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes |
Gelegentlich Selten Sehr selten |
Hautausschlag, Pruritus Urtikaria Lichtempfindlichkeitsreaktionen Leukozytoklastische Vaskulitis |
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen |
Selten |
Arthralgie, Myalgie |
Erkrankungen der Nieren und Harnwege |
Sehr selten |
Pollakisurie |
Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse |
Selten |
Impotenz/sexuelle Funktionsstörungen |
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort |
Sehr häufig Gelegentlich Sehr selten |
Peripheres Ödem Fatigue Überempfindlichkeitsreaktionen, z. B. Angioödem, Fieber |
Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3, D-53175 Bonn, Website: www.bfarm.de anzuzeigen.
4.9 Überdosierung
Symptome
Eine Überdosierung kann zu einer übermäßigen peripheren Vasodilatation mit ausgeprägter Hypotonie und manchmal Bradykardie führen.
Behandlung
Aktivkohle und, falls nötig, Magenspülung, wenn dies innerhalb einer Stunde nach der Einnahme durchgeführt wird.
Im Falle einer schweren Hypotonie sollte eine symptomatische Behandlung erfolgen. Der Patient sollte in Rückenlage mit hochgelagerten Beinen gebracht werden. Im Fall einer gleichzeitig auftretenden Bradykardie sollten 0,5-1,0 mg Atropin intravenös verabreicht werden. Falls dies nicht ausreicht, sollte eine Erhöhung des Plasmavolumens durch Infusion von z. B. Glukose,
Kochsalzlösung oder Dextran erfolgen. Sympathomimetika mit vorwiegender Wirkung auf die al-Adrenorezeptoren können verabreicht werden, wenn die oben aufgeführten Maßnahmen nicht ausreichen.
5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN
5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Calciumkanalblocker, Dihydropyridin-Derivate ATC-Code: C08C A02
Wirkmechanismus
Felodipin ist ein vasoselektiver Calciumantagonist, der durch Reduktion des systemischen Gefäßwiderstandes den arteriellen Blutdruck senkt. Da Felodipin hoch selektiv auf die glatte Muskulatur der Arteriolen wirkt, hat es in therapeutischen Dosen keine Auswirkungen auf die Kontraktilität des Herzens oder die Erregungsleitung. Weil es keinen Einfluss auf die glatte Muskulatur der Gefäße oder adrenergene Vasomotorik hat, gibt es keinen Zusammenhang zwischen Felodipin und orthostatischer Hypotonie.
Felodipin besitzt eine schwache natriuretische/diuretische Wirkung, dadurch wird einer Flüssigkeitsretention entgegengewirkt.
Pharmakodynamische Wirkungen
Felodipin ist bei Hypertonie aller Schweregrade wirksam. Felodipin kann als Monotherapie oder in Kombination mit anderen Antihypertensiva wie Beta-Rezeptorenblockern, Diuretika oder ACE-Hemmern eingesetzt werden, um eine bessere antihypertensive Wirkung zu erzielen. Felodipin senkt sowohl den systolischen als auch den diastolischen Blutdruck und kann bei Patienten mit isolierter systolischer Hypertonie angewendet werden.
Felodipin hat aufgrund der besseren myokardialen Sauerstoffbilanz eine herz- und gefäßschützende Wirkung. Felodipin bewirkt durch Vasodilatation sowohl der epikardialen Arterien als auch der Arteriolen eine Reduktion des koronaren Gefäßwiderstands und eine Verbesserung der koronaren Flussreserve sowie Sauerstoffversorgung des Herzmuskels. Die durch Felodipin verursachte Senkung des systemischen Blutdrucks führt zu einer Senkung der linksventrikulären Nachlast und des myokardialen Sauerstoffbedarfs.
Felodipin verbessert die Belastungstoleranz und verringert die Anzahl von Angina-pectoris-Anfällen bei Patienten mit stabiler belastungsinduzierter Angina pectoris. Felodipin kann als Monotherapie oder in Kombination mit Beta-Rezeptorenblockern bei Patienten mit stabiler Angina pectoris eingesetzt werden.
Hämodynamische Wirkungen
Die primäre hämodynamische Wirkung von Felodipin führt zur Reduktion des peripheren Gefäßwiderstands und in der Folge zu einer dosisabhängigen Blutdruckminderung. In der Regel wird eine Blutdruckminderung zwei Stunden nach der ersten Einnahme beobachtet, die mindestens 24 Stunden anhält. Das Verhältnis zwischen minimalem und maximalem Plasmaspiegel liegt meistens deutlich über 50 %.
Es besteht eine positive Korrelation zwischen den Plasmakonzentrationen von Felodipin und der Reduktion des peripheren Gefäßwiderstands und des Blutdrucks.
Kardiale Wirkungen
In therapeutischen Dosen hat Felodipin weder Auswirkungen auf die Kontraktilität des Herzens, noch auf die atrioventrikuläre Erregungsleitung oder Refraktärzeit.
Die antihypertensive Therapie mit Felodipin ist mit einem signifikanten Rückgang einer vorbestehenden linksventrikulärern Hypertrophie verbunden.
Renale Wirkungen
Bedingt durch eine herabgesetzte tubuläre Rückresorption von gefiltertem Natrium hat Felodipin eine schwache natriuretische/diuretische Wirkung. Felodipin beeinflusst nicht die tägliche Ausscheidung von Kalium. Der renale Gefäßwiderstand wird durch Felodipin verringert. Felodipin beeinflusst nicht die Albuminausscheidung über den Urin.
Bei mit Ciclosporin behandelten Nierentransplantationspatienten reduziert Felodipin den Blutdruck und verbessert den renalen Blutfluss und die glomeruläre Filtrationsrate. Felodipin führt möglicherweise zu einer besseren frühen funktionellen Belastbarkeit des Nierentransplantats.
Klinische Wirksamkeit und Sicherheit
In der HOT-Studie (Hypertension Optimal Treatment) wurde die Wirkung auf die wichtigsten kardiovaskulären Ereignisse (akuter Myokardinfarkt, Schlaganfall und kardiovaskulärer Tod) mit Bezug auf die diastolischen Blutdruckzielwerte < 90 mmHg, < 85 mmHg und < 80 mmHg sowie erreichter Blutdruck mit Felodipin als Basistherapie untersucht.
Insgesamt wurden 18.790 hypertensive Patienten (diastolischer Blutdruck 100-115 mmHg), Alter 5080 Jahre, über einen mittleren Zeitraum von 3,8 Jahren (Bereich 3,3-4,9) nachverfolgt. Felodipin wurde als Monotherapie oder in Kombination mit einem Betablocker und/oder einem ACE-Inhibitor und/oder Diuretikum verabreicht. Die Studie zeigte einen Nutzen der Senkung des systolischen und diastolischen Blutdrucks auf 139 bzw. 83 mmHg.
Gemäß der Studie STOP-2 (Swedish Trial in Old Patients with Hypertension-2 study), die mit 6614 Patienten im Alter von 70-84 Jahren durchgeführt wurde, zeigten die Dihydropyridin-Calciumantagonisten (Felodipin und Isradipin) eine ähnliche schützende Wirkung auf die kardiovaskuläre Mortalität und Morbidität wie andere üblicherweise verwendete antihypertensive Medikamentenklassen - ACE-Hemmer, Betablocker und Diuretika.
Kinder und Jugendliche
Es liegen nur begrenzte Erfahrungen aus klinischen Prüfungen zur Anwendung von Felodipin bei hypertensiven Kindern vor. In einer randomisierten, doppelblinden, 3-wöchigen Parallelgruppen-Studie mit Kindern im Alter von 6 bis 16 Jahren mit essentieller Hypertonie wurden die blutdrucksenkenden Effekte einer einmal täglichen Gabe von 2,5 mg (n = 33), 5 mg (n = 33) und 10 mg Felodipin (n = 31) mit Placebo (n = 35) verglichen. Die Studie konnte die Wirksamkeit von Felodipin bezüglich der Blutdrucksenkung bei Kindern im Alter von 6 bis 16 Jahren nicht belegen (siehe Abschnitt 4.2).
Die Langzeitwirkungen von Felodipin in Bezug auf Wachstum, Pubertät und allgemeine Entwicklung wurden nicht untersucht. Die langfristige Wirksamkeit einer blutdrucksenkenden Therapie in Form einer Therapie in der Kindheit mit dem Ziel, die kardiovaskuläre Morbidität und Mortalität im Erwachsenenalter zu reduzieren, wurde ebenfalls nicht nachgewiesen.
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Resorption
Felodipin wird als Tablette mit verzögerter Freisetzung verabreicht und im Gastrointestinaltrakt vollständig resorbiert. Die systemische Verfügbarkeit von Felodipin beträgt etwa 15 % und ist in den therapeutischen Dosisbereichen dosisunabhängig. Die Retardtabletten verlängern die Resorption von Felodipin. Dies hat gleichmäßige Felodipin-Plasmakonzentrationen über 24 Stunden innerhalb des therapeutischen Bereichs zur Folge. Plasmaspitzenspiegel (tmax) werden bei der retardierten Formulierung nach 3-5 Stunden erreicht. Die Rate, aber nicht das Ausmaß, der Resorption wird bei gleichzeitiger Einnahme mit einer Mahlzeit mit hohem Fettgehalt erhöht.
Verteilung
Die Plasmaproteinbindung von Felodipin beträgt etwa 99 %. Es wird vor allem an die Albuminfraktion gebunden. Das Verteilungsvolumen beträgt im Steady-State ca. 10 l/kg.
Biotransformation
Felodipin wird weitestgehend in der Leber durch das Isoenzym P450 3A4 (CYP3A4) metabolisiert.
Alle identifizierten Metaboliten sind inaktiv. Felodipin hat eine hohe Clearance-Rate, mit einer mittleren Blut-Clearance von 1.200 ml/min. Während der Langzeitbehandlung kommt es zu keiner wesentlichen Kumulation.
Bei älteren Patienten und Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion sind die Plasmakonzentrationen von Felodipin im Durchschnitt höher als bei jüngeren Patienten. Dagegen ist die Pharmakokinetik von Felodipin bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion einschließlich Hämodialysepatienten unverändert.
Elimination:
Die Halbwertszeit von Felodipin in der Eliminationsphase beträgt etwa 25 Stunden und ein Steady-State wird nach 5 Tagen erreicht. Während langfristiger Behandlungen besteht kein Kumulationsrisiko. Etwa 70 % einer verabreichten Dosis werden als Metabolite mit dem Urin ausgeschieden, die verbleibende Fraktion mit den Fäzes. Weniger als 0,5 % der resorbierten Dosis werden als unveränderte Verbindung im Urin ausgeschieden.
Linearität/Nichtlinearität
Die Plasmakonzentrationen sind innerhalb des therapeutischen Dosisbereichs von 2,5-10 mg direkt proportional zur Dosis.
Kinder und Jugendliche
Eine pharmakokinetische Einzeldosis-Studie (Felodipin 5 mg Retardformulierung) mit einer begrenzten Anzahl von Kindern im Alter von 6 bis 16 Jahren (n = 12) ergab keinen offensichtlichen Zusammenhang zwischen dem Alter und der AUC, der Cmax oder der Halbwertszeit von Felodipin.
5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
Reproduktionstoxizität
Im Rahmen einer Studie zur Fertilität und allgemeinen Fortpflanzungsfähigkeit wurde nach Gabe von Felodipin an Ratten eine verlängerte Geburt mit problematischen Wehen/hoher fetaler Sterblichkeit sowie früher postnataler Tod in den mittleren und hohen Dosisgruppen beobachtet. Diese Wirkungen wurden der hemmenden Wirkung von Felodipin in hohen Dosen auf die uterine Kontraktilität zugeschrieben. Keine Störungen der Fertilität wurden bei Verabreichung von Dosen im therapeutischen Bereich an Ratten beobachtet.
In Tierversuchen zur Reproduktionstoxizität an Kaninchen wurden eine dosisabhängige reversible Vergrößerung der Brustdrüsen bei den Elterntieren und dosisabhängige digitale Anomalien bei den Feten gefunden. Die fetalen Anomalien wurden induziert, wenn Felodipin während der frühen Fetalentwicklung (vor Tag 15 der Schwangerschaft) verabreicht wurde. In einer Reproduktionsstudie bei Affen wurde eine Fehlstellung der distalen Phalangen gefunden.
Weitere präklinische Befunde wurden nicht als bedenklich angesehen und die Reproduktionsbefunde werden auf die pharmakologische Wirkung von Felodipin bei Verabreichung an normotensiven Tieren zurückgeführt. Die Bedeutung dieser Beobachtungen für den Menschen ist unbekannt. Jedoch liefern die Patientendaten aus internen Sicherheitsdatenbanken keine Hinweise auf klinische Fälle von phalangealen Fehlbildungen bei Feten oder Neugeborenen, die Felodipin in utero ausgesetzt waren.
6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN
6.1 Liste der sonstigen Bestandteile
Tablettenkern:
Lactose-Monohydrat Mikrokristalline Cellulose Hypromellose Povidon K25 Propylgallat (Ph.Eur.)
Hochdisperses Siliciumdioxid Magnesiumstearat (Ph.Eur.) [pflanzlich]
Tablettenbefilmung:
Hypromellose Eisen(III)-oxid (E 172) Eisen(III)-hydroxid-oxid x H2O (E 172) Titandioxid (E 171)
Talkum
Propylenglycol
6.2 Inkompatibilitäten
Nicht zutreffend.
4 Jahre
6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Nicht über 25 °C lagern.
6.5 Art und Inhalt des Behältnisse
PVC/PE/PVDC-Aluminium-Blister Packungsgröße: 100 (N3) Retardtabletten
6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung
Keine besonderen Anforderungen für die Beseitigung.
7. INHABER DER ZULASSUNGEN
Actavis Deutschland GmbH & Co. KG Willy-Brandt-Allee 2 81829 München Telefon: 089/558909 - 0 Telefax: 089/558909 - 240
8. ZULASSUNGSNUMMERN
Felodipin-Actavis 5 mg: 45636.00.00
Felodipin-Actavis 10 mg: 45636.01.00
9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNGEN / VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNGEN
Datum der Erteilung der Zulassung: 18. Januar 2001
Datum der letzten Verlängerung der zulassung: 17. September 2006
10. STAND DER INFORMATION
Dezember 2014
11. VERKAUFSABGRENZUNG
Verschreibungspflichtig