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Fenofibrat 200 Heumann

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Fachinformationmanuskript Nr. 64000/027/05/7
Fenofibrat 200 Heumann,
Hartkapseln


Seite 12



F a c h i n f o r m a t i o n


1. Bezeichnung des Arzneimittels

Fenofibrat 200 Heumann

Hartkapseln mit 200 mg Fenofibrat (mikronisiert)


2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung

1 Hartkapsel enthält:

Fenofibrat (mikronisiert) 200 mg.


Sonstige Bestandteile:

Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe unter Abschnitt 6.1.


3. Darreichungsform

Hartkapsel


4. Klinische Angaben


4.1 Anwendungsgebiete

Fenofibrat 200 Heumann ist angezeigt als unterstützende Behandlung neben einer Diät oder anderen nicht-medikamentösen Therapien (z. B. sportlicher Betätigung, Gewichtsabnahme) für folgende Erkrankungen:


4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung

Zur Festlegung von Behandlungsstrategien und Zielen für einzelne Patienten sind die aktuellen europäischen Richtlinien heranzuziehen. Vor dem Einleiten einer Therapie mit Fenofibrat muss den Patienten eine cholesterolsenkende Diät verordnet und ein Lipidprofil erstellt werden.


Während der Therapie sollte die Diät fortgesetzt werden, und die Serumspiegel an Gesamt-Cholesterin, LDL-Cholesterin und Triglyceriden sollten während der Behandlung in regelmäßigen Abständen ermittelt werden.


Wird nach mehrmonatiger Behandlung mit Fenofibrat (z. B. 3 Monate) keine ausreichende lipidsenkende Wirkung erreicht, sind ergänzende oder andere therapeutische Maßnahmen in Betracht zu ziehen.


Erwachsene

Empfohlene Tagesdosis: 1 Hartkapsel (entsprechend 200 mg Fenofibrat mikronisiert) täglich.


Ältere Patienten

Älteren Patienten wird die Einnahme der für Erwachsene üblichen Dosis empfohlen.


Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion

Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion ist eine Dosisreduktion erforderlich. Hier ist die Anwendung von Darreichungsformen mit niedrigerem Wirkstoffgehalt (Hartkapseln zu 67 mg Fenofibrat mikronisiert oder zu 100 mg Standard-Fenofibrat) zu empfehlen.


Kinder und Jugendliche

Die Unbedenklichkeit und Wirksamkeit von Fenofibrat bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren ist nicht hinreichend nachgewiesen. Es liegen keine Studien vor. Aus diesem Grund wird die Anwendung von Fenofibrat bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren nicht empfohlen.


Lebererkrankungen

Zu Lebererkrankungen liegen keine Studien vor.


Art der Anwendung

Die Hartkapsel unzerkaut mit etwas Flüssigkeit (z. B. 1 Glas Wasser) zu einer Mahlzeit einnehmen.


4.3 Gegenanzeigen

Fenofibrat 200 Heumann darf nicht angewendet werden bei:


4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Vor Einleitung der Therapie mit Fenofibrat 200 Heumann sollten sekundäre Ursachen einer Hypercholesterolämie (d. h. schlecht eingestellter Diabetes mellitus, Hypothyreose, nephrotisches Syndrom, Dysproteinämien, obstruktive Lebererkrankung, andere pharmakologische Therapie, Alkoholismus) ausgeschlossen werden.


Leber

Wie bei anderen lipidsenkenden Arzneimitteln wurde unter der Therapie mit Fenofibrat bei einigen Patienten über einen Anstieg der Transaminasen berichtet. In der Mehrzahl der beobachteten Fälle war der Anstieg vorübergehend, geringfügig und asymptotisch. Es wird empfohlen, die Transaminasen-Spiegel während des ersten Behandlungsjahres in 3-monatigen Intervallen zu überprüfen. Patienten, bei denen ein erhöhter Transaminasen-Spiegel festgestellt wird, sollten sorgfältig überwacht werden. Steigen SGOT und SGPT auf mehr als das Dreifache des oberen Normwertes oder 100 I. E. an, ist die Behandlung abzubrechen.


Bauchspeicheldrüse

Unter der Behandlung mit Fenofibrat wurde über das Auftreten von Pankreatitis berichtet. Bei Patienten mit einer schweren Hypertriglyceridämie kann dies auf eine nicht ausreichende Wirksamkeit des Arzneimittels, eine direkte Arzneimittelwirkung, oder auf einen Sekundäreffekt zurückzuführen sein, der über eine Cholelithiasis mit Verschluss des Ductus choledochus vermittelt wird.


Muskulatur

Bei der Anwendung von Fibraten und anderen Lipidsenkern wurde über Myotoxizität und in sehr seltenen Fällen über Rhabdomolyse berichtet. Bei Patienten mit Hypalbuminämie und Niereninsuffizienz in der Vorgeschichte ist die Inzidenz von Myotoxizität erhöht. Diffuse Myalgien, Myositis, Muskelkrämpfe, Muskelschwäche oder ein erheblicher Anstieg der CPK (Anstieg über das Fünffache des oberen Normwertes) deuten auf eine Myotoxizität hin. Das Arzneimittel ist in diesen Fällen abzusetzen.

Das Risiko einer Myotoxizität kann sich erhöhen, wenn dieses Arzneimittel mit einem anderen Fibrat oder einem HMG-CoA-Reduktase-Hemmer (Statin) kombiniert wird. Dies gilt insbesondere, wenn bereits Muskelerkrankungen bestehen. Daher sollte die Kombination von Fenofibrat mit einem Statin auf Patienten beschränkt werden mit schwerer kombinierter Hyperlipidämie und hohem kardiovaskulären Risiko, bei denen bislang noch keine Muskelerkrankungen aufgetreten sind. Diese Kombinationstherapie sollte mit Vorsicht eingesetzt werden, und die Patienten sollten streng auf eine mögliche Myotoxizität hin überwacht werden.


Bei hyperlipidämischen Patienten, die Östrogene oder östrogenhaltige Kontrazeptiva einnehmen, sollte geprüft werden, ob es sich um eine primäre oder sekundäre Hyperlipidämie handelt (möglicher Anstieg der Lipidwerte durch orale Östrogene).


4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Orale Antikoagulantien

Fenofibrat kann die Wirkung von oralen Antikoagulantien verstärken und folglich ein erhöhtes Blutungsrisiko verursachen. Deshalb sollte zu Beginn der Therapie die Dosis des Antikoagulans am ca. ein Drittel reduziert werden und unter Kontrolle der Gerinnungsparameter (z. B.: International Normalized Ratio) – falls erforderlich – angepasst werden.


Ciclosporin

In Einzelfällen wurde über eine erhebliche, wenn auch reversible Einschränkung der Nierenfunktion bei gleichzeitiger Anwendung von fibrathaltigen Arzneimitteln und Ciclosporin berichtet. Daher ist bei diesen Patienten die Nierenfunktion sorgfältig zu überwachen und bei diesbezüglich bedeutsamen Veränderungen der labordiagnostischen Parameter ist Fenofibrat ggf. abzusetzen.


HMG-CoA-Reduktase-Hemmer und andere Fibrate

Das Risiko einer ernsthaften Muskelschädigung ist erhöht, wenn Fenofibrat mit HMG-CoA-Reduktase-Hemmern oder anderen Fibraten kombiniert wird. Eine solche Kombinationstherapie sollte mit Vorsicht eingesetzt, und die Patienten sorgfältig auf Anzeichen einer Muskelschädigung hin überwacht werden (siehe Abschnitt 4.4).


4.6 Schwangerschaft und Stillzeit

Bei klinischer Anwendung wurden bisher keine Fehlbildungen oder embryotoxischen Wirkungen beobachtet. Die klinischen Daten reichen jedoch nicht aus, um eine sichere Abschätzung des Risikos bei Einnahme von Fenofibrat während der Schwangerschaft vornehmen zu können.

Tierexperimentelle Studien lassen nicht auf teratogene Wirkungen von Fenofibrat schließen. Es gibt keine Indikation zum Verordnen von Fibraten während der Schwangerschaft mit Ausnahme von starker Hypertriglyceridämie (> 10 g/l), die durch Diät nur unzureichend behoben werden kann und die Mutter dem Risiko einer akuten Pankreatitis aussetzt.


Es liegen keine Informationen über die Ausscheidung von Fenofibrat in die Muttermilch vor. Die Verordnung dieses Arzneimittels während der Stillzeit wird grundsätzlich nicht empfohlen.


4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Nicht zutreffend.


4.8 Nebenwirkungen

Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeiten zugrunde gelegt:


Sehr häufig

1/10

Häufig

1/100, < 1/10

Gelegentlich

1/1.000, < 1/100

Selten

1/10.000, < 1/1.000

Sehr selten

< 1/10.000

Nicht bekannt

Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar


Über das Auftreten folgender Nebenwirkungen wird am häufigsten berichtet:


Magen-Darm-Trakt

Leichte gastrointestinale Störungen (Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Diarrhö und Blähungen).


Haut

Hautrötungen, Pruritus, Urticaria oder Photosensibilität. Sehr selten kann es – auch nach monatelanger komplikationsloser Anwendung – zu Photosensibilität der Haut mit Rötung, Bläschen- oder Knötchenbildung auf Hautpartien kommen, die Sonnenlicht oder künstlichem UV-Licht (z. B. Solarium) ausgesetzt waren.


Weniger häufig wird über die folgenden Nebenwirkungen berichtet:


Leber

Während der Behandlung kann es zu einem leichten Anstieg der Transaminasen kommen (siehe unter „Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung“). Sehr selten wurde über eine vorübergehende Hepatitis berichtet. Bei Auftreten von Symptomen (z. B. Ikterus, Juckreiz), die auf eine Hepatitis hinweisen, ist die Kontrolle der erforderlichen labordiagnostischen Parameter durchzuführen und Fenofibrat ggf. abzusetzen (siehe unter „Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung“). Über die Bildung von Gallensteinen wurde berichtet.


Muskulatur

Wie bei anderen Lipidsenkern wurde über Myotoxizität (diffuse Myalgie, Myositis, Muskelkrämpfe und -schwäche) und in sehr seltenen Fällen Rhabdomolyse berichtet. Diese Nebenwirkungen sind im Allgemeinen nach Absetzen des Arzneimittels reversibel (siehe unter „Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung“).


Sonstige

Selten wurde über Potenzstörungen und Alopezie berichtet. Es kann zu einem im Allgemeinen leichten Anstieg des Serumkreatinins und des Serumharnstoffs sowie zu einer leichten Abnahme von Hämoglobin und Leukozyten kommen. Sehr selten wurde über das Auftreten von interstitiellen Pneumopathien berichtet.


4.9 Überdosierung

Eine Überdosierung wurde bisher nicht beobachtet. Ein spezielles Antidot besteht nicht. Bei Verdacht auf Überdosierung ist symptomatisch zu behandeln und geeignete unterstützende Maßnahmen sind zu ergreifen. Fenofibrat ist nicht hämodialysierbar.


5. Pharmakologische Eigenschaften


5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakotherapeutische Gruppe: lipidsenkende Mittel/cholesterin- und triglyceridsenkende Präparate/Fibrate,

ATC-Code: C10AB05


Fenofibrat ist ein Derivat der Fibrinsäure, deren lipidregulierende Effekte beim Menschen auf einer Aktivierung der PPARα (Peroxisome Proliferator Activated Receptor Type Alpha) beruhen.


Durch die Aktivierung von PPARα wird die Aktivität der Lipoproteinlipase erhöht und die Bildung von Apolipoprotein CIII vermindert. Über diesen Mechanismus steigert Fenofibrat die Lipolyse und Elimination atherogener, triglyceridreicher Partikel aus dem Plasma.


Weiterhin wird durch die Aktivierung von PPARα die Synthese der Apolipoproteine AI und AII gesteigert.

Die oben aufgeführten Wirkungen von Fenofibrat führen zu einer Reduktion der very-low-density- und der low-density-Lipoproteine (VLDL und LDL), die Apolipoprotein B enthalten, und über eine vermehrte Bildung von Apo AI und Apo AII zu einem Anstieg der high-density-Lipoptoteine (HDL).


Patienten mit erhöhtem KHK-Risiko weisen häufig einen atherogenen Lipoprotein-Phänotyp auf, der durch einen erhöhten Anteil an small-dense-LDL-Partikeln charakterisiert ist. Durch Regulierung der Synthese und des Katabolismus von VLDL senkt Fenofibrat den small-dense-LDL-Spiegel und erhöht die LDL-Clearance.


In klinischen Studien mit Fenofibrat wurde das Gesamtcholesterin um bis zu 20 - 25 %, die Triglyceride um 40 - 55 % gesenkt und HDL-Cholesterin um 10 - 30 % erhöht.


Bei Patienten mit Hypercholesterinämie, bei denen LDL-Senkungen von 20 - 35 % beobachtet wurden, führt der Gesamteffekt auf Cholesterin (LDL, HDL) zu einer Senkung des Gesamtcholesterin/HDL-Cholesterin-, des LDL-Cholesterin/HDL-Cholesterin- bzw. des Apo B/Apo AI-Quotienten. Die genannten Quotienten gelten als Marker für das atherogene Risiko.


Fenofibrat zeigt einen signifikanten Effekt auf LDL-Cholesterin und Trigylceride und ist daher für Patienten mit Hypercholesterinämien – mit oder ohne Hypertriglyceridämie, einschließlich Patienten mit sekundärer Hyperlipoproteinämie wie bei Typ-2-Diabetes mellitus – geeignet.


Derzeit liegen keine Ergebnisse kontrollierter Langzeitstudien vor, die die Wirksamkeit von Fenofibrat in der Primär- und Sekundärprävention von Folgeerkrankungen der Arthereosklerose belegen.


Extravaskuläre Cholesterinablagerungen (Sehnenxanthome und tuberöse Xanthome) können sich während einer Fenofibrat-Therapie teilweise oder vollständig zurückbilden.


Bei Patienten mit erhöhten Lp(a)- bzw. Fibrinogen-Ausgangswerten zeigte sich unter der Behandlung mit Fenofibrat eine signifikante Senkung der Lp(a)- bzw. Fibrinogen-Spiegel. Andere Marker einer Entzündung, wie z. B. C-reaktives Protein, werden unter Fenofibrat ebenfalls reduziert.


Fenofibrat bewirkt eine Reduktion des Harnsäure-Spiegels um etwa 25 %. Dies ist von zusätzlichem Nutzen für Fettstoffwechselpatienten mit Hyperurikämie.


Fenofibrat führte in tierexperimentellen sowie in einer klinischen Studie zu einer Hemmung der durch ADP-, Arachidonsäure- und Adrenalin- induzierten Thrombozytenaggregation.


Es liegen Belege dafür vor, dass eine Behandlung mit Fibraten die Häufigkeit von schwerwiegenden Ereignissen bei koronaren Herzerkrankungen reduziert. Es liegen jedoch keine Hinweise für einen positiven Effekt im Hinblick auf die Gesamtmortalität in der primären oder sekundären Vorbeugung kardiovaskulärer Erkrankungen vor.


Bei der ACCORD (Action to Control Cardiovascular Risk in Diabetes) Lipid-Studie handelte es sich um eine randomisierte, placebokontrollierte Studie bei 5.518 Patienten mit Typ-2-Diabetes mellitus, die zusätzlich zu Simvastatin mit Fenofibrat behandelt wurden. Bei der Behandlung mit Fenofibrat plus Simvastatin wurden gegenüber der Simvastatin-Monotherapie keine signifikanten Unterschiede hinsichtlich des kombinierten primären Endpunkts bestehend aus nicht-tödlichem Myokardinfarkt, nicht-tödlichem Schlaganfall und kardiovaskulär bedingtem Tod beobachtet (Hazard Ratio [HR] 0,92; 95 %-Konfidenzintervall: 0,79 bis 1,08; p = 0,32; absolute Risikoreduktion: 0,74 %). In der vorab festgelegten Untergruppe dyslipidämischer Patienten, definiert als diejenigen Patienten in der untersten Tertile des HDL-C-Werts (≤ 34 mg/dl bzw. 0,88 mmol/l) und in der obersten Tertile des TG-Werts (≥ 204 mg/dl bzw. 2,3 mmol/l), wurde bei der Behandlung mit Fenofibrat plus Simvastatin gegenüber der Simvastatin-Monotherapie eine relative Risikoreduktion von 31 % in Bezug auf das kombinierte primäre Zielkriterium beobachtet (Hazard Ratio [HR] 0,69; 95 %-Konfidenzintervall: 0,49 bis 0,97; p = 0,03; absolute Risikoreduktion: 4,95 %). Eine weitere vorab festgelegte Untergruppenanalyse ergab eine statistisch signifikante geschlechtsspezifische Interaktion bei der Behandlung (p = 0,01), die auf einen möglichen Behandlungsnutzen der Kombinationstherapie bei Männern hinweist (p = 0,037), während bei Frauen für die Kombinationstherapie im Vergleich zur Simvastatin-Monotherapie ein potentiell höheres Risiko für das Erreichen des primären Endpunkts bestand (p = 0,069). In der bereits genannten Untergruppe dyslipidämischer Patienten wurde eine solche Interaktion nicht beobachtet, es gab jedoch keine klaren Belege für den Nutzen einer Behandlung dyslipidämischer Frauen mit Fenofibrat plus Simvastatin; ferner konnte in dieser Untergruppe eine mögliche nachteilige Wirkung nicht ausgeschlossen werden.


5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften

Resorption

Maximale Plasmaspiegel (Cmax) werden 4 - 5 Stunden nach oraler Gabe erreicht. Bei wiederholter Applikation bleiben die Plasmakonzentrationen konstant.

Die Resorption von Fenofibrat wird durch eine gleichzeitige Nahrungsaufnahme verbessert.


Verteilung

Fenofibrinsäure liegt in hohem Maße (> 99 %) an Albumin gebunden vor.


Plasmahalbwertszeit

Die Plasmaeliminationshalbwertszeit von Fenofibrinsäure beträgt etwa 20 Stunden.


Metabolismus und Ausscheidung

Unverändertes Fenofibrat lässt sich im Plasma nicht nachweisen. Als aktiver Hauptmetabolit tritt im Plasma Fenofibrinsäure auf. Der Arzneistoff wird vorwiegend renal und innerhalb von 6 Tagen nahezu vollständig ausgeschieden. Fenofibrat wird hauptsächlich in Form von Fenofibrinsäure und deren Glukoronid eliminiert. Bei älteren Patienten ist die Plasmaausscheidung von Fenofibrinsäure nicht verändert. Pharmakokinetische Studien mit Einmal- und wiederholter Gabe belegen, dass der Arzneistoff nicht kumuliert. Fenofibrinsäure ist nicht hämodialysierbar.


5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

Untersuchungen zur chronischen Toxizität ergaben keine relevanten Hinweise auf eine spezifische Toxizität von Fenofibrat.

Untersuchungen zur Mutagenität von Fenofibrat verliefen negativ.

Bei Ratten und Mäusen wurden in hohen Dosierungen Lebertumore gefunden, die auf Peroxisomenproliferation zurückzuführen sind. Diese Veränderungen sind spezifisch für kleine Nager und wurden bei anderen Tierarten nicht beobachtet. Eine Relevanz für die therapeutische Anwendung beim Menschen ergibt sich daraus nicht.

Untersuchungen an Maus, Ratte und Kaninchen ergaben keine Hinweise auf eine teratogene Wirkung. Embryotoxische Effekte wurden bei Dosierungen, die im maternaltoxischen Bereich lagen, beobachtet. In hohen Dosen trafen Tragzeitverlängerungen und eine Beeinträchtigung des Geburtsvorgangs auf. Hinweise auf eine Beeinflussung der Fertilität ergaben sich nicht.


6. Pharmazeutische Angaben


6.1 Liste der sonstigen Bestandteile

Povidon, Crospovidon, Natriumdodecylsulfat, Gelatine, gereinigtes Wasser;

Farbstoffe: Indigokarmin (E 132), Titandioxid (E 171).


6.2 Inkompatibilitäten

Nicht zutreffend.


6.3 Dauer der Haltbarkeit

5 Jahre.


Dieses Arzneimittel sollte nach Ablauf des Verfallsdatums nicht mehr eingenommen werden.


6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Nicht über 25 °C lagern. In der Originalverpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Feuchtigkeit zu schützen.


6.5 Art und Inhalt des Behältnisses

Blisterpackung (PVC/PVDC/Al)

Originalpackungen mit 30 (N1), 50 (N2), 98 (N3) und 100 (N3) Hartkapseln

Klinikpackungen (gebündelt) mit 300 (10 x 30) Hartkapseln


6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung

Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu beseitigen.


7. Inhaber der Zulassung

Heumann Pharma

GmbH & Co. Generica KG

Südwestpark 50

90449 Nürnberg

Telefon/Telefax: 0700 4386 2667

E-Mail: info@heumann.de


8. Zulassungsnummer

3000146.00.00


9. Datum der Erteilung der Zulassung/Verlängerung der Zulassung

09.11.1998/24.02.2005


10. Stand der Information

07/2012


11. Verkaufsabgrenzung

Verschreibungspflichtig

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