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Fenofibrat-Ratiopharm 100 Mg Hartkapseln

Wortlaut der für die Fachinformation vorgesehenen Angaben

F achinformation

(Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels)

1.    BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS Fenofibrat-ratiopharm® 100 mg Hartkapseln

2.    QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG

Jede Hartkapsel enthält 100 mg Fenofibrat.

Sonstiger Bestandteil: Lactose-Monohydrat

Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.

3.    DARREICHUNGSFORM

Hartkapseln

Weiße Hartkapseln, jeweils mit dem Aufdruck „Feno 100“ auf Ober- und Unterteil.

4.    KLINISCHE ANGABEN

4.1    Anwendungsgebiete

Fenofibrat-ratiopharm® 100 mg Hartkapseln sind angezeigt als unterstützende Behandlung neben einer Diät oder anderen nicht-medikamentösen Therapien (z. B. sportlicher Betätigung, Gewichtsabnahme) für folgende Erkrankungen:

-    schwere Hypertriglyceridämie mit oder ohne niedrige HDL-Cholesterinwerte

-    gemischte Hyperlipidämie, wenn ein Statin kontraindiziert ist oder nicht vertragen wird

-    bei gemischter Hyperlipidämie bei Patienten mit hohem kardiovaskulärem Risiko zusätzlich zu einem Statin, wenn Triglyzerid- und HDL-Cholesterinwerte nicht ausreichend kontrolliert werden können.

Die vor der medikamentösen Behandlung eingeleiteten diätetischen Maßnahmen sollen während der Therapie beibehalten werden.

4.2    Dosierung, Art und Dauer der Anwendung

Dosierung

Erwachsene

2-3 Hartkapseln täglich:

Morgens und abends je 1 Hartkapsel (entsprechend 200 mg Fenofibrat täglich)

oder morgens, mittags und abends je 1 Hartkapsel (entsprechend 300 mg Fenofibrat täglich).

Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion

Bei eingeschränkter Nierenfunktion (vgl. 4.3. „Gegenanzeigen“) kann unter Berücksichtigung einer strengen Indikationsstellung Fenofibrat-ratiopharm® 100 mg Hartkapseln angewendet werden. Die Dosis muss entsprechend dem Serumkreatininspiegel, der regelmäßig zu kontrollieren ist, reduziert werden. Es wird empfohlen, bei Serumkreatininwerten über 2 mg/dl die Dosis auf 1 Hartkapsel Fenofibrat täglich und im Fall, dass Dialyse-Patienten behandelt werden, auf 1 Hartkapsel alle zwei Tage zu reduzieren.

Auch bei deutlicher Hypalbuminämie (wie z. B. beim nephrotischen Syndrom) ist eine Dosisreduktion erforderlich.

Um Überdosierungen und dadurch bedingte Rhabdomyolysen zu vermeiden, sind zur genauen Dosisfindung Bestimmungen des Plasmaspiegels von Fenofibrat ratsam.

Auf eine ausreichende und regelmäßige Flüssigkeitszufuhr ist zu achten.

Kinder und Jugendliche:

Die Unbedenklichkeit und Wirksamkeit von Fenofibrat bei Kindern ist bisher noch nicht hinreichend nachgewiesen. Es liegen nur sehr begrenzte Daten bei Kindern vor (siehe Abschnitt 5.1). Aus diesem Grund wird die Anwendung von Fenofibrat bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren nicht empfohlen.

Art und Dauer der Anwendung

Die Hartkapseln sollen unzerkaut mit etwas Flüssigkeit jeweils zu den Mahlzeiten eingenommen werden.

Die Dauer der Behandlung richtet sich nach Art und Verlauf der Erkrankung.

4.3    Gegenanzeigen

-    bekannte Überempfindlichkeit gegenüber Fenofibrat oder einen der sonstigen Bestandteile

-    bekannte photoallergische oder phototoxische Reaktionen unter einer Behandlung mit Fibraten oder Ketoprofen

-    Lebererkrankungen (mit Ausnahme der Fettleber, die häufiges Begleitsymptom bei Hypertriglyceridämie ist)

-    schwere Nierenfunktionsstörungen mit Serumkreatininwerten über 6 mg/dl

4.4    Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Als relative Kontraindikationen gelten Gallenblasenerkrankungen mit und ohne Cholelithiasis, da die Möglichkeit einer Leberbeteiligung nicht ausgeschlossen werden kann.

Bei gleichzeitiger Behandlung mit Fenofibrat und speziellen blutgerinnungshemmenden und blutzuckersenkenden Medikamenten sollten zu Beginn die Blutgerinnungswerte bzw. der Blutzuckerspiegel kontrolliert und ggf. die Dosierung dieser Medikamente verringert werden (s. Abschnitt 4.5).

Nach Organtransplantation und der Einnahme von immunsuppressiven Arzneimitteln sollte die Nierenfunktion überwacht werden.

Ein erhöhter Lipidspiegel gilt neben Hypertonie und Nikotinabusus als einer der wesentlichen Risikofaktoren für die Entstehung und das Fortschreiten einer Arteriosklerose und ihrer Folgeerkrankungen (koronare Herzkrankheit, cerebrale und periphere Durchblutungsstörungen).

Am Anfang jeder Behandlung einer Hyperlipidämie stehen immer eine Ernährungsberatung und die Identifizierung und Korrektur von Risikofaktoren.

In vielen Fällen sind Fettstoffwechselstörungen durch diätetische Maßnahmen, Gewichtsreduktion, vermehrte körperliche Aktivität und durch ausreichende Behandlung gleichzeitig bestehender anderer Stoffwechselerkrankungen günstig zu beeinflussen. Diese Maßnahmen sollten während der Behandlung mit Fenofibrat-ratiopharm® 100 mg Hartkapseln beibehalten werden.

Bei der Diagnosestellung ist zu berücksichtigen, dass der Blutlipidspiegel von verschiedenen Faktoren wie Tageszeit, Abstand vom Zeitpunkt der Einnahme und Beschaffenheit der letzten Mahlzeit, Alkoholgenuss, Stresssituation abhängig ist. Bei hyperlipämischen Patienten, die Östrogene oder östrogenhaltige Kontrazeptiva einnehmen, sollte geprüft werden, ob es sich um eine primäre oder sekundäre Hyperlipidämie handelt (möglicher Anstieg der Lipidwerte durch Östrogene).

Da die medikamentöse Therapie der Hyperlipidämie meistens eine Langzeitbehandlung bedeutet, muss die Entscheidung zur Einleitung einer solchen Therapie im Einzelfall sorgfältig abgewogen werden.

Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, Lactase-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten Fenofibrat-ratiopharm® 100 mg Hartkapseln nicht einnehmen.

4.5    Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Antikoagulantien

Fenofibrat kann die Wirkung der Antikoagulantien vom Cumarin-Typ verstärken. Deshalb sollte zu Beginn einer Therapie mit Fenofibrat die Phenprocoumon-Dosis um ca. 30 % reduziert und unter Kontrolle der Blutgerinnung neu eingestellt werden. Auch nach Absetzen von Fenofibrat ist eine Neueinstellung erforderlich.

Antidiabetika

Die Wirkung von oralen Antidiabetika und Insulin kann durch Fenofibrat verstärkt werden. HMG-CoA-Reduktasehemmer

Fenofibrat soll wie andere Fibrate wegen der Gefahr einer Rhabdomyolyse nicht mit HMG-CoA-Reduktasehemmern kombiniert werden.

Immunsuppressiva

In Einzelfällen wurde bei organtransplantierten Patienten unter immunsuppressiver Therapie bei gleichzeitiger Anwendung von Fibrat-haltigen Arzneimitteln über eine erhebliche, wenn auch reversible Einschränkung der Nierenfunktion (mit entsprechendem Anstieg des Serumkreatinins) berichtet. Daher ist bei diesen Patienten die Nierenfunktion sorgfältig zu überwachen und bei diesbezüglich bedeutsamen Veränderungen der labordiagnostischen Parameter ist Fenofibrat gegebenenfalls abzusetzen.

Gichtmittel

Da Fenofibrat erhöhte Harnsäurewerte senken kann, ist bei gleichzeitiger Anwendung von harnsäuresenkenden Mitteln deren Dosierung entsprechend anzupassen.

4.6    Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit

Fenofibrat darf in der Schwangerschaft und Stillzeit nicht angewendet werden, da keine Erfahrungen mit der Anwendung in der Schwangerschaft und Stillzeit beim Menschen vorliegen. (s. Abschnitt 5.3).

4.7    Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Nicht zutreffend

4.8    Nebenwirkungen

Folgende Nebenwirkungen können unter der Behandlung mit Fenofibrat auftreten:

Erkrankungen des Gastrointestinaltraktes

Gastrointestinale Störungen (wie Völlegefühl, Übelkeit, Obstipation, Diarrhoe) sind im Allgemeinen vorübergehend und erfordern kein Absetzen der Medikation.

Erkrankungen des Blutes

Über leichte Abnahme von Hämoglobin und Leukozyten wurde berichtet.

Erkrankungen der Haut

Häufig können allergische Reaktionen wie Pruritus, Urtikaria oder andere Hauterscheinungen auftreten, die nach Absetzen von Fenofibrat verschwinden.

In Einzelfällen kann es - auch nach monatelanger, komplikationsloser Anwendung - zu im Allgemeinen reversiblen photoallergischen oder phototoxischen Reaktionen mit Erythem, Pruritus, Bläschenbildung oder lichenoiden Veränderungen kommen. Fenofibrat-ratiopharm® 100 mg Hartkapseln ist in diesem Fall sofort abzusetzen.

Erkrankungen der Leber

Während der Behandlung mit Fenofibrat kann es zu einem vorübergehenden Anstieg bestimmter Leberenzyme (SGOT und SGPT) kommen.

In Einzelfällen wurde unter Fenofibrat eine cholestatische Hepatitis beobachtet, die nach Absetzen von Fenofibrat reversibel war. Bei Auftreten von Symptomen (z. B. Ikterus, Juckreiz), die auf eine cholestatische Hepatitis hinweisen, ist die Kontrolle der erforderlichen labordiagnostischen Parameter durchzuführen und Fenofibrat ggf. abzusetzen.

Erkrankungen der Galle

Infolge der vermehrten Cholesterinausscheidung unter der Behandlung mit Fenofibrat erhöht sich der lithogene Index (der ein Maß für die Cholesterinsättigung der Galle ist) und damit das mögliche Gallensteinrisiko. Ob unter Langzeitbehandlung vermehrt Gallensteine auftreten oder vorhandene Gallensteine an Größe zunehmen, ist umstritten.

Erkrankungen der Skelettmuskulatur

Eine wichtige, jedoch gelegentliche Nebenwirkung ist eine Myotoxizität mit Muskelschmerzen, Muskelschwäche und Muskelkrämpfen; in diesem Fall sollte eine Bestimmung der Creatinphosphokinase (CPK) erfolgen. Selten kann ein erheblicher CPK-Anstieg mit dem klinischen Bild einer medikamentös bedingten Rhabdomyolyse auftreten; dem liegt häufig eine zu hohe Dosierung z. B. durch Kumulation bei Niereninsuffizienz, zugrunde (s. Abschnitt 4.2). Das Arzneimittel ist in diesen Fällen sofort abzusetzen.

Sonstige Erkrankungen

In einzelnen Fällen ist über Haarausfall und Potenzstörungen berichtet worden. Diese Nebenwirkungen klingen im Allgemeinen nach Absetzen von Fenofibrat rasch ab. Unter Langzeitbehandlung kommt es zu einem leichten Anstieg des Serumkreatinins und des Serumharnstoffes.

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-

Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3, D-53175 Bonn, Website: www.bfarm.de anzuzeigen.

4.9 Überdosierung

Ein spezielles Antidot besteht nicht.

Bei Verdacht auf Überdosierung und Rhabdomyolyse ist die Medikation abzubrechen. Bei Nierengesunden kann durch forcierte Diurese versucht werden, die Elimination zu beschleunigen. Bei Rhabdomyolyse ist durch ausreichende Flüssigkeitsgabe der Entstehung einer Crush-Niere vorzubeugen.

Fenofibrat ist nicht dialysierbar.

5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN

5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakotherapeutische Gruppe: Lipid-senkendes Mittel (Fibrat)

ATC-Code: C10AB05

Fenofibrat senkt erhöhte Blutlipide (Triglyzeride und Cholesterin) und dient deshalb zur Therapie bestimmter Hyperlipoproteinämien. Der Mechanismus der Lipidsenkung beruht überwiegend auf einer Aktivierung lipolytischer Enzyme, insbesondere der Lipoproteinlipase (LPL), wodurch es zu einem beschleunigten Katabolismus triglyceridreicher very-low-density-Lipoproteine (VLDL) und zu einem parallelen Anstieg antiatherogener high-density-Lipoproteine (HDL) kommt.

Daneben wirkt Fenofibrat auch auf thrombogene Faktoren: Senkung erhöhter Fibrinogenspiegel, Herabsetzung der Plasmaviskosität und der Thrombozytenaggregation. Ebenso können erhöhte Harnsäurewerte gesenkt werden.

Es liegen Belege dafür vor, dass die Behandlung mit Fibraten die Häufigkeit von Ereignissen bei koronaren Herzerkrankungen reduziert. Es liegen jedoch keine Hinweise für einen positiven Effekt im Hinblick auf die Gesamtmortalität in der primären oder sekundären Vorbeugung kardiovaskulärer Erkrankungen vor.

Bei der ACCORD (Action to Control Cardiovascular Risk in Diabetes) Lipid-Studie handelte es sich um eine randomisierte placebokontrollierte Studie bei 5.518 Patienten mit Typ-2-Diabetes mellitus, die zusätzlich zu Simvastatin mit Fenofibrat behandelt wurden. Bei der Behandlung mit Fenofibrat plus Simvastatin wurden gegenüber der Simvastatin-Monotherapie keine signifikanten Unterschiede hinsichtlich des kombinierten primären Endpunkts bestehend aus nicht-tödlichem Myokardinfarkt, nicht-tödlichem Schlaganfall und kardiovaskulär bedingtem Tod beobachtet (Hazard Ratio [HR] 0,92; 95 %-KI: 0,79 - 1,08; p = 0,32; absolute Risikoreduktion: 0,74 %). In der vorab festgelegten Untergruppe dyslipidämischer Patienten, definiert als diejenigen Patienten in der untersten Tertile des HDL-C-Werts (< 34 mg/dl bzw. 0,88 mmol/l) und in der obersten Tertile des TG-Werts (> 204 mg/dl bzw. 2,3 mmol/l), wurde bei der Behandlung mit Fenofibrat plus Simvastatin gegenüber der Simvastatin-Monotherapie eine relative Risikoreduktion von 31 % in Bezug auf das kombinierte primäre Zielkriterium beobachtet (Hazard Ratio [HR] 0,69; 95 %-KI: 0,49 - 0,97; p = 0,03; absolute Risikoreduktion: 4,95 %). Eine weitere vorab festgelegte Untergruppenanalyse ergab eine statistisch signifikante geschlechtsspezifische Interaktion bei der Behandlung (p = 0,01), die auf einen möglichen Behandlungsnutzen der Kombinationstherapie bei Männern hinweist (p = 0,037), während bei

Frauen für die Kombinationstherapie im Vergleich zur Simvastatin-Monotherapie ein potentiell höheres Risiko für das Erreichen des primären Endpunkts bestand (p = 0,069). In der bereits genannten Untergruppe dyslipidämischer Patienten wurde eine solche Interaktion nicht beobachtet, es gab jedoch keine klaren Belege für den Nutzen einer Behandlung dyslipidämischer Frauen mit Fenofibrat plus Simvastatin; ferner konnte in dieser Untergruppe eine mögliche nachteilige Wirkung nicht ausgeschlossen werden.

Es liegen begrenzte pädiatrische Daten vor. Die Wirksamkeit von Fenofibrat bei Kindern mit einer Fettstoffwechselstörung wurde in zwei kleinen klinischen Studien und in einem offenen Langzeitbeobachtungsregister an 76 Kindern mit Hypercholesterinämie im Alter von 3 bis 18 Jahren untersucht, die für 1 bis 11 Jahre Fenofibrat erhalten haben. Aufgrund der zu begrenzten Datenlage und wegen methodischer Unzulänglichkeiten kann jedoch keine endgültige Schlussfolgerung zur Anwendung von Fenofibrat bei Kindern mit Fettstoffwechselstörungen getroffen werden.

Bei Kindern wurden ähnliche unerwünschte Wirkungen berichtet wie bei Erwachsenen: Leukopenie, abnormale Leberfunktionstests, Nierenversagen, Hepatitis, Ikterus, Myositis und Rhabdomyolyse.

Insgesamt ist die Unbedenklichkeit und Wirksamkeit von Fenofibrat bei Kindern bisher noch nicht hinreichend nachgewiesen (siehe Abschnitt 4.2).

5.2    Pharmakokinetische Eigenschaften

Nach oraler Applikation wird Fenofibrat schnell und nahezu vollständig resorbiert und zu Fenofibrinsäure hydrolysiert. Bei gesunden Probanden wird nach Einnahme einer Einzeldosis von 300 mg ein maximaler Plasmaspiegel von 15 mg/l erreicht. Fenofibrinsäure ist im Plasma zu 99 % an Proteine, vorwiegend Albumin, gebunden.

Die Ausscheidung von Fenofibrinsäure erfolgt zu ca. 60 % mit dem Urin und zu ca. 25 % mit den Faeces. Die Elimination ist zweiphasig, die Halbwertzeit der Alpha-Phase beträgt 5 Stunden, die der Beta-Phase 22 Stunden.

Bei Patienten mit Niereninsuffizienz ist die Ausscheidung reduziert, deshalb muss in diesem Fall die Dosis entsprechend der Serumkreatinin-Clearance verringert werden (s. Abschnitt 4.2); bei Patienten mit leicht eingeschränkter Leberfunktion ist eine verzögerte Ausscheidung nicht bekannt (Lebererkrankungen s. Abschnitt 4.3).

5.3    Präklinische Daten zur Sicherheit

a)    Akute Toxizität S. Abschnitt 4.9.

b)    Chronische Toxizität

Untersuchungen zur chronischen Toxizität ergaben keine relevanten Hinweise auf eine spezifische Toxizität von Fenofibrat.

c)    Mutagenes und tumorerzeugendes Potenzial Untersuchungen zur Mutagenität von Fenofibrat verliefen negativ.

Bei Ratten und Mäusen wurden in hohen Dosen Lebertumore gefunden, die auf Peroxisomenproliferation zurückzuführen sind. Diese Veränderungen sind spezifisch für kleine Nager und wurden bei anderen Tierarten nicht beobachtet. Eine Relevanz für die therapeutische Anwendung beim Menschen ergibt sich daraus nicht.

d)    Reproduktionstoxikologie

Untersuchungen an Maus, Ratte und Kaninchen ergaben keine Hinweise auf eine teratogene Wirkung.

Embryotoxische Effekte wurden bei Dosierungen beobachtet, die im maternaltoxischen Bereich liegen. In hohen Dosen traten Tragzeitverlängerungen und eine Beeinträchtigung des Geburtsvorgangs auf. Hinweise auf eine Beeinflussung der Fertilität ergaben sich nicht. Es liegen keine Erfahrungen beim Menschen mit der Anwendung in der Schwangerschaft und in der Stillzeit vor.

6.    PHARMAZEUTISCHE ANGABEN

6.1    Liste der sonstigen Bestandteile

Lactose-Monohydrat, Maisstärke, Magnesiumstearat (Ph.Eur.), Gelatine, Titandioxid, Gereinigtes Wasser, Schellack, Eisen(n,III)-oxid (E 172), Propylenglycol, konzentrierte Ammoniak-Lösung, alternativ zusätzlich Kaliumhydroxid.

6.2    Inkompatibilitäten

Bisher keine bekannt.

6.3    Dauer der Haltbarkeit

3 Jahre

6.4    Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung Nicht über 25 °C lagern.

6.5    Art und Inhalt des Behältnisses

Packung mit 50 Hartkapseln Packung mit 100 Hartkapseln

6.6    Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung

Keine besonderen Anforderungen.

7.    INHABER DER ZULASSUNG

ratiopharm GmbH Graf-Arco-Str. 3 89079 Ulm

8.    ZULASSUNGSNUMMER

27108.00.00

9.    DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG

Datum der Erteilung der Zulassung: 26. Oktober 1993 Datum der Verlängerung der Zulassung: 29. Dezember 2003

10.    STAND DER INFORMATION

Januar 2014

11.    VERKAUFSABGRENZUNG

V erschreibungspflichtig

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