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Fentapatchmatrix 100 Mikrogramm /H

Document: 22.03.2012   Fachinformation (deutsch) change

Zul.-Nr. 62185.00.00/62186.00.00/62187.00.00/62188.00.00; DE/H/0764/001-004

Fachinformation





1. Bezeichnung deR Arzneimittel

FentapatchMatrix 25 Mikrogramm/h, transdermales Pflaster

FentapatchMatrix 50 Mikrogramm /h, transdermales Pflaster

FentapatchMatrix 75 Mikrogramm /h, transdermales Pflaster

FentapatchMatrix 100 Mikrogramm /h, transdermales Pflaster





2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG

FentapatchMatrix 25 Mikrogramm/h

Ein transdermales Pflaster (10,5 cm2Absorptionsfläche) enthält 5,78 mg Fentanyl, entsprechend einer Freisetzungsrate des Wirkstoffs von 25 Mikrogramm/Stunde.



FentapatchMatrix 50 Mikrogramm/h

Ein transdermales Pflaster (21 cm2Absorptionsfläche) enthält 11,56 mg Fentanyl, entsprechend einer Freisetzungsrate des Wirkstoffs von 50 Mikrogramm/Stunde.



FentapatchMatrix 75 Mikrogramm/h

Ein transdermales Pflaster (31,5 cm2Absorptionsfläche) enthält 17,34 mg Fentanyl, entsprechend einer Freisetzungsrate des Wirkstoffs von 75 Mikrogramm/Stunde.



FentapatchMatrix 100 Mikrogramm/h

Ein transdermales Pflaster (42 cm2Absorptionsfläche) enthält 23,12 mg Fentanyl, entsprechend einer Freisetzungsrate des Wirkstoffs von 100 Mikrogramm/Stunde.



Sonstiger Bestandteil:

Fentapatch Matrix 25 Mikrogramm/h enthält 5,78 mg Sojabohnenöl, raffiniert.

Fentapatch Matrix 50 Mikrogramm/h enthält 11,56 mg Sojabohnenöl, raffiniert

Fentapatch Matrix 75 Mikrogramm/h enthält 17,34 mg Sojabohnenöl, raffiniert

Fentapatch Matrix 100 Mikrogramm/h enthält 23,12 mg Sojabohnenöl, raffiniert



Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.





3. DARREICHUNGSFORM

transdermales Pflaster



Transparentes, an den Ecken abgerundetes oblonges transdermales Pflaster, bestehend aus einer Schutzfolie (vor dem Aufkleben des Pflasters zu entfernen) und 2 funktionalen Schichten: einer selbstklebenden Matrixschicht mit Fentanyl und einer wasserundurchlässigen Trägerfolie.





4. KLINISCHE ANGABEN

4.1 Anwendungsgebiete

Erwachsene

Starke chronische Schmerzen, die nur mit Opioid-Analgetika ausreichend behandelt werden können.



Kinder

Schwere chronische Schmerzen, die einer längeren, kontinuierlichen Behandlung bedürfen, bei opioidtoleranten Kindern ab 2 Jahre.



4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung

Fentapatch Matrix setzt Fentanyl über 72 Stunden frei. Die Freisetzungsrate von Fentanyl beträgt 25, 50, 75 bzw. 100 Mikrogramm/Stunde und die entsprechende aktive Oberfläche beträgt 10,5, 21, 31,5 bzw. 42 cm2.



Erwachsene

Die Dosierung erfolgt individuell auf der Basis der Vorbehandlung des Patienten mit Opioiden und unter Berücksichtigung



Die erforderliche Dosis von Fentanyl wird an den individuellen Bedarf angepasst und sollte regelmäßig nach jeder Anwendung überprüft werden.



Patienten, die erstmals mit Opioiden behandelt werden (Opioid-naive Patienten)

Die klinischen Erfahrungen mit Fentapatch Matrix sind bei Opioid-naiven Patienten begrenzt. Wenn die Therapiemit Fentapatch Matrix bei Opioid-naiven Patienten als angemessen betrachtet wird, empfiehlt es sich, diese Patienten zunächst mit niedrigen Dosen kurzwirkender Opioide einzustellen. Es sind Pflaster mit einer Freisetzungsrate von 12,5 Mikrogramm/Stunde erhältlich; diese sollten zur Ersteinstellung verwendet werden.Die Patienten können dann auf Pflaster mit einer Freisetzungsrate von 25 Mikrogramm/Stunde umgestellt werden. Die Dosis kann bei Bedarf nachfolgendin Schritten von 12 oder 25 Mikrogramm/Stunde nach oben oder unten titriert werden, um in Abhängigkeit vom Ansprechen und zusätzlichen Analgetika-Bedarfdie niedrigste angemessene Dosis von Fentapatch Matrix zu erreichen (siehe auch Abschnitt 4.4).


Bei Behandlung von Opioid-naiven älteren oder schwachen Patienten ist es aufgrund ihrer bekannten Empfindlichkeit gegenüber Opioidbehandlungen nicht empfehlenswert, eine Opioidbehandlung mit Fentapatch Matrix zu beginnen. In diesen Fällen sollte die Therapie vorzugsweise mit niedrigen Dosen von schnellfreisetzendem Morphin begonnen werden und nach Feststellung der optimalen Dosierung Fentapatch Matrix verordnet werden.



Opioid-toleranten Patienten

Die Anfangsdosis von Fentapatch Matrix sollte auf dem Bedarf von Opioid-Analgetika der letzten 24 Stunden basieren.



Umstellung von anderen Opioiden

Bei Umstellung von oral oder parenteral angewendeten Opioiden auf eine transdermale Fentanyl-Behandlung ist die Anfangsdosis wie folgt zu berechnen:

Der Analgetika-Bedarf während der vergangenen 24 Stunden sollte bestimmt werden.

Der ermittelte Gesamtbedarf sollte so umgerechnet werden, dass er der oralen Morphin-Dosierung gemäß Tabelle 1 entspricht.

Die entsprechende Fentanyl-Dosierung sollte wie folgt ermittelt werden

a) unter Verwendung von Tabelle 2 bei Patienten, die einer Opioid-Rotation bedürfen (Umstellungsverhältnis von oralem Morphin zu transdermalem Fentanyl 150:1)

b) unter Verwendung von Tabelle 3 bei Patienten unter stabiler und gut vertragener Opioidtherapie (Umstellungsverhältnis von oralem Morphin zu transdermalem Fentanyl 100:1)



Tabelle 1: Äquianalgetische Potenz zur Umstellung

Alle in der Tabelle genannten Dosierungen sind in ihrer analgetischen Wirkung äquivalent zu 10 mg Morphin.



Wirkstoff

Äquianalgetische Dosierung (mg)


Parenteral / i.m.

Oral

Morphin

10

30-40

Hydromorphon

1,5

7,5

Methadon

10

20

Oxycodon

10-15

20-30

Levorphanol

2

4

Oxymorphon

1

10 (rektal)

Diamorphin

5

60

Pethidin

75

-

Codein

-

200

Buprenorphin

0,4

0,8 (sublingual)

Ketobemidon

10

20-30



Tabelle 2: Empfohlene Dosisvon Fentapatch Matrix , basierendauf der täglichen oralen Morphin-Dosis1



Orale 24-h-Morphin-Dosis (mg/Tag)

Dosierung von Fentapatch Matrix (Mikrogramm/h)

< 90

25

90-134

37

135-224

50

225-314

75

315-404

100

405-494

125

495-584

150

585-674

175

675-764

200

765-854

225

855-944

250

945-1034

275

1035-1124

300

Bei pädiatrischen Patienten2


30-44

12

45-134

25



1In klinischen Studien wurden diese Dosierungsbereiche der täglichen oralen Morphin-Gabe als Grundlage für die Umrechnung in Fentapatch Matrix verwendet.

2Die Umstellung auf Fentapatch Matrix in Dosierungen über 25 Mikrogramm/h ist bei erwachsenen und pädiatrischen Patienten gleich.


Tabelle 3: Empfohlene Initialdosis von Fentapatch Matrix , basierend auf der täglichen oralen Morphin-Dosis(für Patienten unter stabiler und gut vertragener Opioidtherapie)


Orale Morphindosis (mg/24 h)

Transdermale Fentanyl-Freisetzung (Mikrogramm/h)

< 60

12,5

60-89

25

90-149

50

150-209

75

210-269

100

270-329

125

330-389

150

390-449

175

450-509

200

510-569

225

570-629

250

630-689

275

690-749

300


Durch Kombination mehrerer transdermaler Pflaster kann eine Fentanyl-Freisetzungsrate von mehr als 100 Mikrogramm/h erreicht werden.



Die bisherige Analgetika-Therapiesollte ab dem Zeitpunkt der Applikation des ersten Pflastersbis zum Erreichen der analgetischen Wirksamkeit von Fentapatch Matrix schrittweise ausgeschlichen werden. Sowohl bei Opioid-naiven als auch bei Opioid-toleranten Patienten sollte die erste Beurteilung des analgetischen Effekts von Fentapatch Matrix erst nach 24-stündiger Anwendung des Pflasters durchgeführt werden. Dies ist durch den bis zu diesem Zeitpunktallmählichen Anstieg der Fentanyl-Konzentration im Serum begründet.



Dosistitration und Erhaltungstherapie

Das Pflaster sollte alle 72 Stunden gewechselt werden. Die Dosis sollte individuell eingestellt werden, bis die analgetische Wirkung erreicht ist. Bei Patienten mit einer deutlichen Abnahme der Wirksamkeit im Zeitraum von 48-72 Stunden nach der Applikation kann ein Wechsel von Fentapatch Matrix nach 48 Stunden erforderlich sein.



Bei unzureichender Analgesie am Ende des ersten Anwendungszeitraums kann die Dosis nach 3 Tagen erhöht werden, bis beim jeweiligen Patienten die gewünschte Wirkung erreicht ist. Eine Dosisanpassung von 25 Mikrogramm/h bis auf 75 Mikrogramm/h sollte bei Bedarf normalerweise in folgenden Titrationsschritten erfolgen: 25 Mikrogramm/h, 37 Mikrogramm/h, 50 Mikrogramm/h, 62 Mikrogramm/h und 75 Mikrogramm/h. Anschließendwerden die Dosisanpassungen normalerweise in Schritten von 25 Mikrogramm/h vorgenommen, wobei allerdings der zusätzliche Analgetika-Bedarf (orales Morphin 90 mg/Tag  Fentapatch Matrix 25 Mikrogramm/h) und der Schmerzstatus des Patienten berücksichtigt werden sollten. Zur Erreichung der gewünschten Dosis kann mehr als ein Fentapatch Matrix transdermales Pflasterangewendet werden.



Bei Durchbruchschmerzen können die Patienten die periodische Gabe eines kurzwirksamen Analgetikums benötigen. Zusätzliche oder alternative Methoden der Schmerzbehandlung sollten bei Dosierungen von mehr als 300 Mikrogramm/h transdermales Fentanyl in Betracht gezogen werden.



Beim Wechsel von einer Langzeitbehandlung mit Morphin auf transdermales Fentanyl wurden trotz ausreichender analgetischer Wirksamkeit Entzugssymptome (siehe Abschnitt 4.8) berichtet. Es wird empfohlen, bei Entzugssymptomen diese mit kurzwirksamem Morphin in niedriger Dosierung zu behandeln. Opioid-Entzugssymptome sind bei manchen Patienten auch nach Umstellung von transdermalem Fentanyl auf andere Opioide oder nach einer Dosisanpassungmöglich.



Beendigung der Therapie

Falls die Behandlung mit Fentapatch Matrix beendet werden muss, sollte die Einleitung einer Behandlung mit anderen Opioiden schrittweise erfolgen, zunächst in geringer Dosierung und langsamer Dosissteigerung, da die Fentanyl-Spiegel im Serum nach Entfernung des transdermalen Systems mit einer mittleren terminalen Halbwertszeit von 13-25 Stunden nur langsam abnehmen. Zur Vermeidung von Entzugssymptomen sollte eine Opioid-Therapie in der Regel schrittweise beendet werden.



Anwendung bei älteren Patienten

Daten aus Studien mit intravenösem Fentanyl lassen vermuten, dass bei älteren Patienten die Clearance reduziert, die Halbwertszeit verlängert sein kann und dass sie empfindlicher auf das Arzneimittel reagieren als jüngere Patienten. Studien mit transdermalen Fentanyl-Pflastern bei älteren Patienten zeigten jedoch eine Pharmakokinetik von Fentanyl, die nicht signifikant von der junger Patienten abwich, obwohl die Serumkonzentrationen tendenziell höher waren. Ältere, kachektische oder geschwächte Patienten sollten sorgfältig auf Anzeichen einer Fentanyl-Toxizität hin überwacht und die Dosis gegebenenfalls reduziert werden.



Bei sehr alten oder schwachen Patienten ist es aufgrund ihrer bekannten Empfindlichkeit gegenüber Opioidbehandlungen nicht empfehlenswert, eine Opioidtherapie mit Fentapatch Matrix zu beginnen. In diesen Fällen sollte die Therapie vorzugsweise mit niedrigen Dosen von schnell freisetzendem Morphin begonnen werden und nach Feststellung der optimalen Dosierung Fentapatch Matrix verordnet werden.



Kinder und Jugendliche

Kinder ab 16 Jahre

Siehe Dosierungfür Erwachsene.



Kinder im Alter von 2-16 Jahren

Pädiatrischen Patienten im Alter von 2-16 Jahren sollte nur dann Fentapatch Matrix verordnet werden, wenn diese zuvor mit mindestens 30 mg oralem Morphinäquivalent pro Tag behandelt worden sind.



Zur Umstellung pädiatrischer Patienten von oralen Opioiden auf Fentapatch Matrix , siehe Tabelle 2 „Empfohlene Dosis von Fentapatch Matrix , basierend auf Grundlage der täglichen oralen Morphin-Dosis“.



Für pädiatrische Patienten, die mehr als 90 mg orales Morphinäquivalent pro Tag erhielten, liegen bislang nur begrenzt Daten aus klinischen Studien mit transdermalem Fentanyl vor. In diesen pädiatrischen Studien wurde die benötigte Wirkstoffstärke des transdermalen Pflasters konservativ berechnet: Bei pädiatrischen Patienten mit höherem oralen Opioidbedarf wurden pro 30-44 mg oralem Morphinäquivalent pro Tag 12 Mikrogramm Fentapatch Matrix eingesetzt.



Dabei ist zu beachten, dass diese Umrechnungsempfehlung für Kinder nur für die Umstellung von oral verabreichten Opioiden (berechnet als Morphinäquivalent) auf Fentapatch Matrix gilt. Bei der umgekehrten Umstellung von Fentapatch Matrix auf andere Analgetika kann diese Umrechnungsempfehlung zu Überdosierungen führen und sollte daher nicht angewendet werden.



Innerhalb der ersten 24 Stunden ist die Wirkung der ersten Dosis von Fentapatch Matrix nicht optimal. Daher sollte der Patient während der ersten 12 Stunden nach der Umstellung auf Fentapatch Matrix seine bisherige reguläre Analgetika-Dosis erhalten. In den nächsten 12 Stunden sollten diese Analgetika bedarfsorientiert gegeben werden.



Da maximale Fentanyl-Spiegel nach 12-24-stündiger Behandlung auftreten, wird eine Überwachung des Patienten auf Nebenwirkungen (einschließlich Hypoventilation) hin empfohlen und zwar mindestens über 48 Stunden nach Beginn der Therapie mit Fentapatch Matrix oder Dosiserhöhung (siehe auch Abschnitt 4.4).



Dosistitration und Erhaltungstherapie

Bei unzureichender analgetischer Wirkung von Fentapatch Matrix sollte zusätzlich Morphin oder ein anderes kurzwirksames Opioid gegeben werden. In Abhängigkeit vom Bedarf an zusätzlichen Analgetika und dem Schmerzstatus des Kindes kann entschieden werden, die Dosis zu erhöhen. Dosisanpassungen sollten in Schritten zu jeweils 12 Mikrogramm/herfolgen.



Anwendung bei Patienten mit Leber- oder Nierenfunktionsstörungen

Patienten mit eingeschränkter Leber- oder Nierenfunktion sollten sorgfältig überwacht werden, gegebenenfalls ist die Dosis zu reduzieren (siehe Abschnitt 4.4).



Art der Anwendung

Zur transdermalen Anwendung



Fentapatch Matrix sollte auf eine glatte Hautstelle des Oberkörpers oder Oberarms ohne Reizungen oder Strahlenschädigungen aufgeklebt werden.



Zur Anwendung bei Kindern

Bei kleinen Kindern ist der obere Teil des Rückens die bevorzugte Stelle zur Anbringung des Pflasters, um die Möglichkeit der Pflasterentfernung durch das Kind zu minimieren.



Für andere Applikationsstellen liegen keine Daten zur Sicherheit und Pharmakokinetik vor.



Alle Patienten

Es sollte eine unbehaarte Stelle verwendet werden. Ist dies nichtmöglich, sollten Haare an der Anwendungsstelle vor der Applikation abgeschnitten (nicht rasiert) werden. Wenn die für die Applikation von Fentapatch Matrix gewählte Stelle vor der Applikation des Pflasters gereinigt werden muss, sollte dies mit Wasser erfolgen. Seifen, Öle, Lotionen oder andere Mittel, die die Haut reizen oder seine Eigenschaften ändern könnten, sollten nicht verwendet werden. Die Haut sollte vor der Applikation des Pflasters vollkommen trocken sein. Die Pflaster sollten vor der Anwendung kontrolliertwerden. Zerschnittene, geteilte oder anderweitig beschädigte Pflaster sollten nichtverwendet werden.



Fentapatch Matrix Matrix sollte sofort nach der Entnahme aus dem versiegelten Beutel aufgeklebt werden. Die Klebeseite des Pflasters sollte möglichst nichtberührt werden. Nach dem Entfernen beider Teile der Schutzfolie sollte das transdermale Pflaster fest mit der Handfläche für etwa 30 Sekunden aufgedrückt werden, um einen vollständigen Kontakt mit der Haut sicherzustellen, insbesondere um die Ecken herum. Danach sind die Hände mit klarem Wasser zu waschen.



Da das transdermale Pflaster nach außen durch eine wasserfeste Schutzfolie geschützt ist, kann es auch während des Duschens getragen werden. Gelegentlich kann eine zusätzliche Fixierung des Pflasters erforderlichsein.



Dauer der Anwendung

Fentapatch Matrix ist kontinuierlich über 72 Stunden zu tragen. Anschließend ist nach Entfernen des alten transdermalen Pflasters ein neues Pflaster auf eine andere Hautstelle aufzukleben. Ein neues Pflaster sollte auf dasselbe Hautareal erst nach einigen Tagen aufgeklebt werden. Die Notwendigkeit der fortgesetzten Behandlung sollte in regelmäßigen Abständen überprüft werden.



4.3 Gegenanzeigen



4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Patienten, bei denen es zu schwerwiegenden unerwünschten Ereignissen gekommen ist, sollten über bis zu 24 Stunden nach dem Entfernen von Fentapatch Matrix überwacht werden, da die Fentanyl-Serumkonzentrationen nur allmählich abnehmen und 17 (Bereich: 13-22) Stunden später auf etwa 50 % reduziert sind (siehe Abschnitt 5.2).



Fentapatch Matrix muss vor und nach der Anwendung für Kinder unzugänglich aufbewahrt werden.



Das Präparat sollte nur als Teil einer integrierten Schmerzbehandlung angewendet werden, wenn der Patient eine entsprechende medizinische, soziale und psychologische Betreuung erhält.



Eine Behandlung mitFentapatch Matrix sollte nur von Ärzten eingeleitet werden, die mit der Pharmakokinetik von transdermalen Fentanylpflastern und mit dem Risiko für eine schwere Hypoventilation vertraut sind.



Es wird nicht empfohlen, die Behandlung Opioid-naiver Patienten mit Dosen über 12 Mikrogramm/heinzuleiten. Die Anwendung höherer Initialdosen bei Opioid-naiven Patienten war verbunden mit sehr seltenen Fällen signifikanter Atemdepression und/oder Todesfällen.


Bei chronischen nicht tumorbedingten Schmerzen könnte es vorteilhaft sein, die Behandlung mit schnellfreisetzenden starken Opioiden (z. B. Morphin) zu beginnen und nach Feststellung der Wirkung und der optimalen Dosierung des starken Opioids transdermale Fentanylpflaster zu verordnen.



Das transdermale Pflaster soll nicht zerschnitten werden, da keine Angaben zur Qualität, Wirksamkeit und Sicherheit derartig zerteilter Pflaster vorliegen. Falls höhere Dosen als 500 mg Morphin-Äquivalent benötigt werden, sollte die Opioidbehandlung neu bewertet werden.


Durchbruchschmerzen

Studien haben gezeigt, dass fast alle Patienten, trotz Behandlung mit einem transdermalen Fentanylpflaster, zusätzlich mit einem starken, schnellfreisetzenden Arzneimittel behandelt werden müssen, um Durchbruchschmerzen zu stillen.



Atemdepression

Wie bei anderen hoch wirksamen Opioiden kann bei einigen Patienten eine signifikante Atemdepression durch Fentapatch Matrix auftreten; die Patienten müssen auf diese Wirkungen hin überwacht werden. Eine Atemdepression kann auch nach dem Entfernen des Fentapatch Matrix Pflasters anhalten. Die Häufigkeit einer Atemdepression steigt mit zunehmender Fentapatch Matrix -Dosis (siehe Abschnitt 4.9). Arzneimittel mit Wirkung auf das ZNS können zu einer Verstärkung der Atemdepression führen (siehe Abschnitt 4.5).



Chronische Lungenerkrankung

Bei Patienten mit chronisch obstruktiver Lungenerkrankung oder anderen Lungenerkrankungen kann Fentanyl schwerere Nebenwirkungen verursachen; Opioide können bei diesen Patienten zu einem Absinken der Atemfrequenz und einer Erhöhung des Atemwegswiderstands führen.



Abhängigkeitund Missbrauchspotential

Als Folge einer wiederholten Anwendung von Opioiden kann es zur Entwicklung von Toleranz und physischer und psychischer Abhängigkeit kommen. Eine iatrogene Abhängigkeit durch die Verabreichung von Opioiden ist jedoch selten. Bei Patienten mit Drogenabhängigkeit/Alkoholmissbrauch in der Vergangenheit besteht ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung von Abhängigkeit und Missbrauch während einer Opioidbehandlung. Patienten mit erhöhtem Risiko für Opioid-Missbrauch können dennoch mit Opioid-Darreichungsformen mit modifizierter Wirkstofffreisetzung angemessen behandelt werden; jedoch müssen diese Patienten auf Anzeichen für Fehlgebrauch, Missbrauch oder Sucht überwacht werden. Fentanyl kann in einer ähnlichen Art und Weise missbraucht werden wie andere Opioidagonisten. Missbrauch oder vorsätzlicher Fehlgebrauch von Fentapatch Matrix kann zu Überdosierung und/oder Tod führen.



Erhöhter intrakranieller Druck

Bei Patienten, die besonders empfindlich gegenüber einer intrakraniellen CO2-Retention sind, z. B. im Fall von Patienten, bei denen erhöhter intrakranieller Druck, Bewusstseinsstörungen oder Koma beobachtet wurden, sollte die Anwendung von Fentapatch Matrix vorsichtig erfolgen. Bei Patienten mit Hirntumoren sollte die Anwendung von Fentapatch Matrix ebenfalls mit Vorsicht erfolgen.



Herzerkrankungen

Fentanyl kann eine Bradykardie verursachen undFentapatch Matrix sollte daher bei Patienten mit Bradyarrhythmie vorsichtig angewendet werden.



Opioide können eine Hypotonie verursachen, insbesondere bei Patienten mit akuter Hypovolämie. Eine als Grunderkrankung bestehende symptomatische Hypotonie und/oder Hypovolämie sollte behoben werden, bevor eine Behandlung mit transdermalen Fentanylpflastern eingeleitet wird.



Leberfunktionsstörung

Da Fentanyl in der Leber zu inaktiven Metaboliten metabolisiert wird, könnten Leberfunktionsstörungen seine Elimination verzögern. Wenn Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion Fentapatch Matrix erhalten, sollten sie sorgfältig auf Anzeichen einer Fentanyl-Toxizität beobachtet und die Dosis von Fentapatch Matrix wenn nötig, reduziert werden (siehe Abschnitt 5.2).



Nierenfunktionsstörung

Fentanyl wird zu weniger als 10 % unverändert über die Nieren ausgeschieden und besitzt, im Gegensatz zu Morphin, keine bekannten aktiven Metaboliten, die über die Nieren eliminiert werden. Wenn Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion Fentapatch Matrix erhalten, sollten sie sorgfältig auf Anzeichen von Fentanyl-Toxizität überwacht und die Dosis, wenn nötig, reduziert werden (siehe Abschnitt 5.2).





Fieber, äußere Wärmeanwendung

Ein pharmakokinetisches Modell weist darauf hin, dass sich die Fentanyl-Konzentration im Serum möglicherweise um ein Drittel erhöht, wenn die Temperatur der Haut auf 40 °C ansteigt. Daher sollten fiebrige Patienten auf Opioid-Nebenwirkungen hin überwacht und falls erforderlich die Fentapatch Matrix -Dosis angepasst werden. Es besteht die Möglichkeit, dass das aus dem transdermalen System freigesetzte Fentanyl in Abhängigkeit von der Temperatur zunimmt, was möglicherweise zu Überdosierung und Tod führt. Eine an gesunden Erwachsenen durchgeführte klinische Studie zur Pharmakologie zeigte, dass Wärmeanwendung am transdermalen Fentanylpflaster die mittleren AUC-Werte von Fentanyl um 120 % und die mittleren Cmax-Werte um 61 % erhöhte.



Alle Patienten sollten darauf hingewiesen werden, dass es vermieden werden muss, die Applikationsstelle von Fentapatch Matrix direkten externen Wärmequellen auszusetzen wie Heizkissen und -decken, beheizten Wasserbetten, Wärme- oder Bräunungsstrahlern, intensiven Sonnenbädern, Wärmflaschen, ausgedehnten heißen Bädern, Saunabesuchen und heißen Whirlpool-Bädern.



Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln

Wechselwirkungen mit CYP3A4-Inhibitoren

Die gleichzeitige Anwendung von transdermal appliziertem Fentanylmit Cytochrom P450 3A4 (CYP3A4)-Inhibitoren (z. B. Ritonavir, Ketoconazol, Itraconazol, Troleandomycin, Clarithromycin, Nelfinavir, Nefazodon, Verapamil, Diltiazem und Amiodaron) kann zu einem Anstieg der Fentanyl-Plasmakonzentrationen führen, was sowohl die therapeutische Wirkung als auch die Nebenwirkungen verstärken oder verlängern könnte und eine schwere Atemdepression verursachen kann. In dieser Situation ist eine spezielle Patientenbetreuung und Überwachung notwendig. Daher wird die gleichzeitige Anwendung von transdermalem Fentanyl und CYP3A4-Inhibitoren nicht empfohlen, es sei denn, der Patient wird engmaschig überwacht. Die Patienten, insbesondere diejenigen, die Fentapatch Matrix und CYP3A4-Inhibitoren erhalten, sollten auf Anzeichen einer Atemdepression überwacht werden, gegebenenfalls sollten Dosisanpassungen vorgenommen werden.



Anwendung bei älteren Patienten

Daten aus Studien mit intravenösem Fentanyl lassen vermuten, dass bei älteren Patienten die Clearance reduziert, die Halbwertszeit verlängert sein kann und dass sie empfindlicher auf das Arzneimittel reagieren als jüngere Patienten. Wenn ältere Patienten Fentapatch Matrix erhalten, sollten sie sorgfältig auf Anzeichen einer Fentanyl-Toxizität überwacht und die Dosis, sofern erforderlich, reduziert werden (siehe Abschnitt 5.2).



Anwendung bei Kindern und Jugendlichen

Bei Opioid-naiven pädiatrischen Patienten sollte Fentapatch Matrix nicht angewendet werden (siehe Abschnitt 4.2). Die Möglichkeit einer schwerwiegenden oder lebensbedrohlichen Hypoventilation besteht unabhängig von der transdermal verabreichten Fentanyl-Dosis.



Es liegen keine Studien zu transdermalem Fentanyl bei Kindern unter 2 Jahren vor. Fentapatch Matrix sollte nur bei opioid-toleranten Kindern ab 2 Jahre angewendet werden (siehe Abschnitt 4.2). Fentapatch Matrix sollte bei Kindern unter 2 Jahren nicht angewendet werden.



Um einer versehentlichen Einnahme durch Kinder vorzubeugen, sollte die Applikationsstelle für Fentapatch Matrix mit Vorsicht gewählt werden (siehe Abschnitt 6.6) und die Klebefestigkeit des Pflasters sollte engmaschig kontrolliert werden.



Stillzeit

Da Fentanyl in die Muttermilch übergeht, sollte das Stillen während der Behandlung mit Fentapatch Matrix unterbrochen werden (siehe auch Abschnitt 4.6).



Patienten mit Myasthenia gravis

Nichtepileptische (myo-)klonische Reaktionen können auftreten.


Die Behandlung von Patienten mit Myasthenia gravis sollte mit Vorsicht erfolgen.



Gleichzeitige Anwendung gemischter Agonisten/Antagonisten

Die gleichzeitige Anwendung von Buprenorphin, Nalbuphin oder Pentazocin wird nicht empfohlen (siehe auch Abschnitt 4.5).



Fehlgebrauch zu Dopingzwecken

Die Anwendung von Fentapatch Matrix kann bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen führen. Eine missbräuchliche Anwendung des Arzneimittels Fentapatch Matrix zu Dopingzwecken kann die Gesundheit gefährden.



Hinweise zur Beseitigung siehe Abschnitt 6.6



4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Die gleichzeitige Anwendung anderer ZNS-dämpfender Substanzen einschließlich Opioiden, Sedativa, Hypnotika, Allgemeinanästhetika, Phenothiazinen, Tranquilizern, Muskelrelaxanzien, sedierenden Antihistaminika sowie alkoholischer Getränke kann additive dämpfende Wirkungen hervorrufen; Hypoventilation, Hypotonie sowie tiefe Sedierung, Koma oder Tod können auftreten. Daher ist bei Anwendung dieser Substanzen gleichzeitig mit Fentapatch Matrix eine spezielle Patientenbetreuung und Überwachung erforderlich.



Fentanyl, ein Wirkstoff mit hoher Clearance, wird schnell und umfangreich vor allem über CYP3A4 metabolisiert.



Die gleichzeitige Anwendung von transdermal appliziertem Fentanyl mit Cytochrom P450 3A4 (CYP3A4)-Inhibitoren (z. B. Ritonavir, Ketoconazol, Itraconazol, Fluconazol, Voriconazol, Troleandomycin, Clarithromycin, Nelfinavir, Nefazodon, Verapamil, Diltiazem und Amiodaron) kann zu einem Anstieg der Fentanyl-Plasmakonzentration führen, was sowohl die therapeutische Wirkung als auch die Nebenwirkungen verstärken oder verlängern könnte und eine schwere Atemdepression verursachen kann. In dieser Situation ist eine spezielle Patientenbetreuung und Überwachung notwendig. Die gleichzeitige Anwendung von CYP3A4-Inhibitoren und transdermal appliziertem Fentanyl wird nicht empfohlen, es sei denn, der Patient wird engmaschig überwacht (siehe auch Abschnitt 4.4).



Monoaminoxidase-Hemmer (MAO-Hemmer)

Die Anwendung von Fentapatch Matrix wird nicht empfohlen bei Patienten, die eine gleichzeitige Anwendung von MAO-Hemmern benötigen. Schwere und nicht vorhersehbare Wechselwirkungen mit MAO-Hemmern, darunter Potenzierung von Opiatwirkungen bzw. Potenzierung serotonerger Effekte, wurden berichtet. Daher sollte Fentapatch Matrix innerhalb von 14 Tagen nach Behandlungsende mit MAO-Hemmern nicht angewendet werden.



Gleichzeitige Anwendung gemischter Agonisten/Antagonisten

Die gleichzeitige Anwendung von Buprenorphin, Nalbuphin oder Pentazocin wird nicht empfohlen. Diese haben eine hohe Affinität zu und eine relativ geringe intrinsische Aktivität an Opioid-Rezeptoren. Sie antagonisieren deshalb teilweise den analgetischen Effekt von Fentanyl und können bei Opioid-abhängigen Patienten Entzugssymptome auslösen (siehe Abschnitt 4.4).



4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit

Die Sicherheit von Fentanyl während der Schwangerschaft ist nicht nachgewiesen. In Tierstudien zeigte sich Reproduktionstoxizität (siehe Abschnitt 5.3). Das potentielle Risiko für den Menschen ist nicht bekannt. Daher sollte Fentanyl in der Schwangerschaft nur dann angewendet werden, wenn es unbedingt erforderlich ist.



Eine Langzeitbehandlung während der Schwangerschaft kann Entzugssymptome beim Säugling hervorrufen.



Fentanyl sollte während der Wehen und der Geburt (einschließlich Kaiserschnitt) nicht angewendet werden, da Fentanyl die Plazenta passiert und beim Neugeborenen zu einer Atemdepression führen kann.



Fentanyl geht in die Muttermilch über und kann beim gestillten Säugling Sedierung sowie Atemdepression hervorrufen. Daher soll während der Behandlung und nach dem Entfernen von Fentapatch Matrix mindestens 72 Stunden lang nicht gestillt werden (siehe auch Abschnitt 4.4).



4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Fentanyl hat großen Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen. Dies ist insbesondere bei Behandlungsbeginn, bei jeder Änderung der Dosierung sowie im Zusammenwirken mit Alkohol oder Tranquilizern zu erwarten. Bei stabil auf eine spezifische Dosis eingestellten Patienten muss nicht unbedingt eine Einschränkung auftreten. Daher sollten Patienten ihren Arzt fragen, ob das Führen eines Fahrzeugs oder das Bedienen von Maschinen erlaubt ist.



4.8 Nebenwirkungen

Die Sicherheit von Fentanylpflastern wurde an 1.854 Patientenuntersucht, die an 11 klinischen Studien (doppelblinde Anwendung [Placebo oder Verum] und/oder offene Anwendung [keine Verumkontrolle oder sonstige Kontrolle] von Fentanylpflastern) zur Behandlung chronischer Tumorschmerzen oder chronischer nicht tumorbedingter Schmerzen teilnahmen. Diese Patientenwendeten mindestens 1 Dosis des Fentanylpflasters an und lieferten Daten zur Sicherheit. Basierend auf den gepoolten Daten zur Sicherheit aus diesen klinischen Studien waren die am häufigsten berichteten Nebenwirkungen (mit % Inzidenz): Übelkeit (35,7 %), Erbrechen (23,2 %), Obstipation (23,1 %), Somnolenz (15,0 %), Schwindel (13,1 %) und Kopfschmerzen (11,8%).



Die Nebenwirkungen, die im Rahmen der Anwendung von Fentanylpflastern in diesen klinischen Studien (einschließlich der oben genannten Nebenwirkungen) und aus Erfahrungen nach der Markteinführung berichtet wurden, sind nachfolgend aufgeführt.



Die angegebenen Häufigkeiten basieren auf folgender Konvention:



Sehr häufig (1/10)

Häufig (1/100 bis < 1/10)

Gelegentlich (1/1.000 bis < 1/100)

Selten (1/10.000 bis < 1/1.000)

Sehr selten (< 1/10.000)

Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)


Systemorgan­klasse

Sehr häufig

Häufig

Gelegentlich

Selten

Sehr selten

Nicht bekannt

Erkrankun­gen des Immun­systems


Überemp­findlichkeit




anaphylak­tischer Schock, anaphylak­tische Reaktion, anaphylak­toide Reaktion

Stoffwechsel und Ernährungs­störungen


Anorexie





Psychiatri­sche Erkran­kungen


Schlaflosig­keit, Depres­sionen, Angstzu­stände, Verwirrtheit, Halluzina­tionen

Agitiertheit, Desorientie­rung, Euphorie




Erkran­kungen des Nerven­systems

Somnolenz, Schwindel, Kopf­schmerzen

Tremor, Parästhesie

Hypoästhesie, Krampfanfälle (einschließlich klonischer und Grand-mal-Anfälle), Amnesie, Sprachstörun­gen




Augener­krankungen


Konjunktivi­tis


Miosis, Amblyopie



Erkran­kungen des Ohrs und des Laby­rinths


Vertigo





Herzerkran­kungen


Palpitatio­nen, Tachy­kardie

Bradykardie, Zyanose

Arrhyth­mie



Gefäßerkran­kungen


Hypertonie

Hypotonie

Vasodilata­tion



Erkrankun­gen der Atemwege, des Brust­raumes und Mediasti­nums


Dyspnoe, Gähnen, Rhinitis

Atemdepres­sion, Atemnot

Apnoe, Hypo­ventilation


Bradypnoe

Erkran­kungen des Gastrointes­tinaltrakts

Übelkeit, Erbrechen, Obstipation

Diarrhö, Mundtro­ckenheit, Bauch­schmerzen, Oberbauch­schmerzen, Dyspepsie

Ileus

Subileus, Schluckauf

schmerz­hafte Flatulenz


Erkran­kungen der Haut und des Unter­hautzell­gewebes


Hyper­hidrose, Pruritus, Hautaus­schlag, Erythem

Ekzem, allergische Dermatitis, Hauterkran­kung, Dermatitis, Kontakt­dermatitis




Skelett­muskulatur-, Bindege­webs- und Knochener­krankungen


Muskel­krämpfe

Muskel­zuckungen




Erkran­kungen der Nieren und Harnwege


Harnverhaltung



Oligurie, Zystalgie


Erkran­kungen der Geschlechts­organe und der Brust­drüse



erektile Dysfunktion, Störungen der Sexualfunktion




Allgemeine Erkran­kungen und Beschwerden am Verab­reichungsort


Abgeschla­genheit, periphere Ödeme, Asthenie, Unwohlsein, Kältegefühl

Reaktion an der Applika­tionsstelle, grippeähnliche Erkrankung, Gefühl einer sich verändern­den Körper­temperatur, Überempfind­lichkeit an der Applikations­stelle, Entzugs­erscheinungen

Dermatitis an der Applika­tionsstelle, Ekzem an der Appli­kations­stelle




Wie bei anderen Opioid-Analgetika können sich Toleranz, physische und psychische Abhängigkeit bei wiederholter Anwendung von Fentapatch Matrix entwickeln (siehe Abschnitt 4.4).



Opioid-Entzugserscheinungen (wie Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Angstzustände und Kältezittern) können bei manchen Patienten nach einer Umstellung von zuvor verschriebenen Opioid-Analgetika auf Fentapatch Matrix oder nach abruptem Abbruch der Therapie auftreten (siehe Abschnitt 4.2). Sehr selten wurde bei Neugeborenen über Entzugserscheinungen berichtet, wenn die Mütter während der Schwangerschaft über längere Zeit Fentanylpflaster angewendet hatten (siehe Abschnitt 4.6).



Kinder und Jugendliche

Das Nebenwirkungsprofil bei mit transdermalem Fentanyl behandelten Kindern und Jugendlichen war ähnlich wie das bei Erwachsenen beobachtete. In der pädiatrischen Altersgruppe wurde kein Risiko festgestellt, das nicht üblicherweise bei der Anwendung von Opioiden zur Schmerzlinderung in Zusammenhang mit ernsthaften Erkrankungen erwartet wird und es scheint kein pädiatrisch-spezifisches Risiko in Zusammenhang mit der bestimmungsgemäßen Anwendung von Fentanylpflastern bei Kindern ab 2 Jahre zu geben. Sehr häufig berichtete Nebenwirkungen in pädiatrischen klinischen Studien waren Fieber, Erbrechen und Übelkeit.



Raffiniertes Raffiniertes Sojaöl kann sehr selten allergische Reaktionen hervorrufen.



4.9 Überdosierung

Symptome

Die Symptome einer Fentanyl-Überdosierung bestehen aus einer Steigerung seiner pharmakologischen Wirkungen, z. B. Lethargie, Koma, Atemdepression mit Cheyne-Stokes-Atmung und/oder Zyanose. Weitere Symptome können Hypothermie, Abnahme des Muskeltonus, Bradykardie, Hypotonie sein. Zeichen einer Toxizität sind tiefe Sedierung, Ataxie, Miosis, Krämpfe und Atemdepression, welches das Hauptsymptom ist.



Behandlung

Zur Behandlung einer Atemdepression sollten sofort Gegenmaßnahmen eingeleitet werden, einschließlich Entfernen des Pflasters und körperliche oder verbale Stimulierung des Patienten. Danach kann ein spezifischer Opioidantagonist, wie z. B. Naloxon, angewendet werden. Atemdepression infolge einer Überdosierung kann länger anhalten als die Wirkung des Opioidantagonisten. Das Intervall zwischen den i.v. verabreichten Dosen des Antagonisten sollte sorgfältig gewählt werden wegen der Möglichkeit einer Renarkotisierung nach Entfernen des Pflasters; eine wiederholte Verabreichung oder eine kontinuierliche Infusion von Naloxon kann erforderlich sein. Die Aufhebung der narkotischen Wirkung kann zu plötzlich einsetzenden Schmerzen und Katecholamin-Freisetzung führen.



Für Erwachsene wird eine intravenöse Initialdosis von 0,4-2 mg Naloxonhydrochlorid empfohlen. Falls erforderlich, kann eine ähnliche Dosis alle 2 oder 3 Minuten injiziert oder als Dauerinfusion von 2 mg in 500 ml 0,9 %iger Natriumchloridlösung oder Glucoselösung 5 % gegeben werden. Die Infusionsrate sollte entsprechend den vorangegangenen Bolusinjektionen und dem Ansprechen des einzelnen Patienten angepasst werden. Falls eine intravenöse Gabe nicht möglich ist, kann Naloxonhydrochlorid auch intramuskulär oder subkutan gegeben werden. Nach i.m.- oder s.c.-Gabe setzt die Wirkung gegenüber einer i.v.-Gabe langsamer ein. Die intramuskuläre Gabe führt zu einer längeren Wirkdauer als die intravenöse Gabe. Atemdepression infolge einer Überdosierung kann länger anhalten als die Wirkung des Opioidantagonisten. Nach Umkehrung der narkotischen Wirkung kann es zu akut einsetzenden Schmerzen und Katecholamin-Freisetzung kommen. Intensivmedizinische Behandlung ist wichtig, falls dies der klinische Zustand des Patienten erfordert. Bei schwerwiegender oder anhaltender Hypotonie sollte an eine Hypovolämie gedacht werden, die mit geeigneter parenteraler Volumentherapie behandelt werden sollte.



Wenn es die klinische Situation erfordert, sollten die Atemwege frei gemacht und frei gehalten werden, eventuell mit einem Oropharyngealtubus oder Endotrachealtubus, und Sauerstoff sollte verabreicht und die Atmung entsprechend unterstützt oder kontrolliert werden. Eine adäquate Körpertemperatur und Flüssigkeitsaufnahme sollten aufrechterhalten werden.



Beim Auftreten einer schweren oder anhaltenden Hypotonie sollte eine Hypovolämie in Betracht gezogen und mit einer geeigneten parenteralen Flüssigkeitstherapie behandelt werden.





5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN

5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakotherapeutische Gruppe: Analgetika; Opioide; Phenylpiperidin-Derivate

ATC-Code: N02AB03



Fentanyl ist ein Opioid-Analgetikum mit Affinität vor allem zum My-Rezeptor. Die wichtigsten therapeutischen Wirkungen sind Analgesie und Sedierung. Die Fentanyl-Serumkonzentrationen, die bei Opioid-naiven Patienten einen minimalen analgetischen Effekt bewirken, liegen zwischen 0,3 und 1,5 ng/ml. Bei dieser Patientengruppe steigt die Häufigkeit von Nebenwirkungen bei Serumkonzentrationen über 2 ng/ml. Sowohl die niedrigste wirksame Fentanyl-Konzentration und die Nebenwirkungen hervorrufende Konzentration nimmt mit der Entwicklung einer zunehmenden Toleranz zu. Die Tendenz einer Toleranzentwicklung ist interindividuell stark unterschiedlich.



Pädiatrische Patienten

Die Sicherheit von transdermalem Fentanyl wurde in 3 open-label-Studien mit 293 pädiatrischen Patienten mit chronischen Schmerzen im Alter von 2-18 Jahren bewertet, davon waren 66 Kinder im Alter von 2-6 Jahren. In diesen Studien wurden 30-45 mg orales Morphin durch ein Fentanyl 12 Mikrogramm/h trandsdermales Pflaster ersetzt. Initialdosen von 25 Mikrogramm/h und höher wurden von 181 Patienten verwendet, die vorher tägliche Opioid-Dosen von mindestens 45 mg pro Dosis orales Morphin erhalten hatten.



5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften

Nach Gabe von Fentapatch Matrix wird Fentanyl über einen Zeitraum von 72 Stunden kontinuierlich durch die Haut resorbiert. Bedingt durch die Polymer-Matrix und die Diffusion von Fentanyl durch die Hautschichten bleibt die Freisetzungsrate relativ konstant.



Resorption

Nach erstmaliger Applikation von Fentapatch Matrix steigen die Fentanyl-Konzentrationen im Serum allmählich an, stabilisieren sich im Allgemeinen nach 12-24 Stunden und bleiben dann relativ konstant für den Rest der 72-Stunden-Periode. Die erzielten Fentanyl-Konzentrationen im Serum korrelieren mit der Größe des Fentapatch Matrix Pflasters. Nach der 2. Anwendung von jeweils 72 Stunden Dauer erreichen die Serumkonzentrationen den Steady State, der bei nachfolgendem Gebrauch von Pflastern derselben Größe aufrechterhalten bleibt.



Verteilung

Die Plasmaproteinbindung von Fentanyl beträgt 84 %.





Biotransformation

Fentanyl weist eine lineare Kinetik auf und wird vorwiegend in der Leber durch CYP3A4 metabolisiert. Der Hauptmetabolit, Norfentanyl, ist nicht aktiv.



Elimination

Nach Beendigung der Behandlung mit Fentapatch Matrix fallen die Fentanyl-Konzentrationen im Serum allmählich ab, mit ca. 50 % in 13-22 Stunden bei Erwachsenen bzw. 22-25 Stunden bei Kindern. Die kontinuierliche Absorption von Fentanyl aus der Haut führt zu einer langsameren Abnahme der Serumkonzentration als nach intravenöser Infusion.



Etwa 75 % des Fentanyl werden überwiegend als Metaboliten und nur zu weniger als 10 % als unveränderter Wirkstoff mit dem Urin ausgeschieden. Ungefähr 9 % der Dosis werden überwiegend als Metaboliten in den Fäzes wiedergefunden.



Pharmakokinetik bei besonderen Patientengruppen

Unter Berücksichtigung des Körpergewichts scheint die Clearance (l/h/kg) bei pädiatrischen Patienten 82 % höher zu sein bei Kindern im Alter von 2-5 Jahren und 25 % höher bei Kindern im Alter von 6-10 Jahren, verglichen mit Kindern im Alter von 11-16 Jahren, die wahrscheinlich die gleiche Clearance besitzen wie Erwachsene. Diese Ergebnisse wurden bei der Dosierungsempfehlung für pädiatrische Patienten berücksichtigt.



Ältere und geschwächte Patienten können eine verminderte Fentanyl-Clearance haben, die zu einer längeren terminalen Halbwertszeit führt. Bei Patienten mit Nieren- oder Leberfunktionsstörungen kann die Clearance von Fentanyl durch Änderungen von Plasmaproteinen und metabolischer Clearance verändert sein und zu erhöhten Serumkonzentrationen führen (siehe Abschnitte 4.2 und 4.4).



5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

Auf der Basis konventioneller Studien zur Sicherheitspharmakologie, wiederholter Dosistoxizität und Gentoxizität ergeben sich aus nichtklinischen Daten keine Hinweise auf spezielle Risiken für den Menschen.



In Tierstudien wurden eine beeinträchtigte Fertilität und eine erhöhte Sterblichkeit der Rattenfeten gezeigt. Teratogene Wirkungen wurden jedoch nicht nachgewiesen.



Langzeituntersuchungen zur Karzinogenität wurden nicht durchgeführt.





6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN

6.1 Liste der sonstigen Bestandteile

Schutzfolie: Poly(ethylenterephthalat),silikonisiert

Selbstklebende Matrixschicht:Hydriertes Kolophonium,Poly[(2-ethylhexyl)acrylat-co-vinylacetat], RaffiniertesSojaöl (Ph.Eur.)

Wasserundurchlässige Abdeckfolie:Poly(ethylenterephthalat), silikonisiert


6.2 Inkompatibilitäten

Nicht zutreffend



6.3 Dauer der Haltbarkeit

2 Jahre



6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

In der Originalverpackung aufbewahren.



6.5 Art und Inhalt des Behältnisses

Die transdermalen Pflaster sind einzeln in Beuteln aus Papier/PE/Aluminium/PE verpackt.


Packungen mit 5, 10 und 20 transdermalen Pflastern


Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.


6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung

Beträchtliche Mengen Fentanyl verbleiben auch nach der Anwendung im transdermalen Pflaster. Benutzte transdermale Pflaster sollten daher nach dem Entfernen mit den Klebeflächen nach innen zusammengefaltet werden, so dass die Klebeflächen nicht exponiert sind, und anschließendsicher und außerhalb der Reichweite von Kindern nach den Anweisungen in der Packung entsorgt werden.





7. inhaber der zulassungen

HEXAL AG

Industriestraße 25

83607 Holzkirchen

Telefon: (08024) 908-0

Telefax: (08024) 908-1290

E-Mail: medwiss@hexal.com





8. ZulassungsnummerN

Fentapatch Matrix 25 Mikrogramm/h

62185.00.00



Fentapatch Matrix 50 Mikrogramm/h

62186.00.00



Fentapatch Matrix 75 Mikrogramm/h

62187.00.00



Fentapatch Matrix 100 Mikrogramm/h

62188.00.00





9. Datum der erteilung der Zulassungen / verlängerung der zulassungen

12.04.2006/27.07.2011



10. Stand der Information

Januar 2012





11. Verkaufsabgrenzung

Verschreibungspflichtig, Betäubungsmittel

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01/2012 Renewal