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Finadura Hair 1 Mg Filmtabletten

Document: 18.03.2016   Fachinformation (deutsch) change

Fachinformation

1. Bezeichnung des Arzneimittels Finadura Hair 1 mg Filmtabletten

2.    Qualitative und quantitative Zusammensetzung

Wirkstoff: Finasterid 1 Filmtablette enthält 1 mg Finasterid.

Sonstiger Bestandteil mit bekannter Wirkung:

101,58 mg Lactose-Monohydrat/Filmtablette.

Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.

3.    Darreichungsform Filmtablette

Braune, runde, bikonvexe Filmtabletten.

4.    Klinische Angaben

4.1    Anwendungsgebiete

Finadura Hair 1 mg ist indiziert zur Behandlung des frühen Stadiums des Haarausfalls (androgenetische Alopezie) bei Männern. Bei Männern im Alter von 18-41 Jahren stabilisiert 1 mg Finasterid den Prozess der androgenetischen Alopezie. Eine Wirksamkeit bei bitemporalem Zurückweichen des Haaransatzes und bei Haarverlust im Endstadium wurde nicht nachgewiesen.

4.2    Dosierung und Art der Anwendung Dosierung

Die empfohlene Dosierung ist eine 1 mg Filmtablette täglich.

Es ist nicht erwiesen, dass eine höhere Dosierung die Wirksamkeit erhöht.

Die Wirksamkeit und Dauer der Behandlung sollten vom behandelnden Arzt laufend beurteilt werden. Im Allgemeinen ist eine einmal tägliche Gabe von 1 mg Finasterid über 3-6 Monate erforderlich, bevor Anzeichen einer Stabilisierung des Haarausfalls erwartet werden können. Eine kontinuierliche Anwendung wird empfohlen, um den Nutzen aufrechtzuerhalten.

Wenn die Behandlung abgebrochen wird, beginnt die Wirkung innerhalb von 6 Monaten nachzulassen und nach 9-12 Monaten wird der ursprüngliche Zustand wieder erreicht.

Dosierung bei Niereninsuffizienz

Eine Dosierungsanpassung bei Patienten mit Niereninsuffizienz ist nicht erforderlich (siehe Abschnitt 5.2).

Dosierung bei Leberinsuffizienz

Es gibt keine Daten zur Anwendung bei Patienten mit Leberinsuffizienz (siehe Abschnitte 4.4 und 5.2).

Kinder und Jugendliche

Es gibt keine relevante Anwendung von 1 mg Finasterid bei Kindern und Jugendlichen (siehe Abschnitt 4.4).

Art der Anwendung Zum Einnehmen.

Zerbrochene oder zerstoßene Finadura Hair 1 mg Filmtabletten sollten von Frauen, wenn sie schwanger oder möglicherweise schwanger sind, nicht berührt werden, wegen der Möglichkeit einer Resorption von Finasterid und eines damit verbundenen möglichen Risikos für ein männliches ungeborenes Kind (siehe Abschnitt 4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit).

Die Filmtabletten sollten ganz geschluckt werden und dürfen nicht geteilt oder zerkleinert werden (siehe Abschnitt 6.6).

Die Tabletten können mit oder ohne Nahrung eingenommen werden.

4.3 Gegenanzeigen

Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile.

Finasterid sollte nicht bei Kindern und Jugendlichen anwendet werden (siehe Abschnitte 4.2 und 4.4).

Kontraindiziert bei Frauen (siehe Abschnitte 4.6 und 5.1).

Sollte nicht von Männern eingenommen werden, die Finasterid 5 mg Tabletten oder andere 5 a-Reduktase-Hemmer zur Behandlung der benignen Prostatahyperplasie oder anderer Erkrankungen einnehmen.

4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Bestimmung des prostataspezifischen Antigens

In klinischen Studien mit Finasterid 1 mg bei Männern zwischen 18-41 Jahren fiel der mittlere Wert des prostataspezifischen Antigens (PSA) im Serum von einem Ausgangswert von 0,7 ng/ml auf 0,5 ng/ml nach 12 Monaten. Diese Verringerung der Serum-PSA-Konzentration muss beachtet werden, wenn ein Patient während der Behandlung mit Finadura Hair 1 mg eine PSA-Bestimmung erforderlich ist. In diesem Fall sollte es in Betracht gezogen werden, den PSA-Wert zu verdoppeln, bevor ein Vergleich mit den Ergebnissen unbehandelter Männer durchgeführt wird.

Patienten mit Kinderwunsch sollten in Betracht ziehen, die Behandlung zu beenden (siehe Abschnitte 4.6 - Schwangerschaft (Finasterid-Exposition: Risiko für den männlichen Fötus und Fertilität, 5.1 und 5.3).

Leberinsuffizienz

Die Auswirkungen einer Leberinsuffizienz auf die Pharmakokinetik von Finasterid wurden nicht untersucht (siehe Abschnitte 4.2 und 5.2).

Brustkrebs

Nach Markteinführung wurde Brustkrebs bei Männern unter Finasterid 1 mg berichtet (siehe Abschnitt 4.8).

Ärzte sollten ihre Patienten anweisen, Veränderungen im Brustgewebe wie Knoten,

Schmerzen, Gynäkomastie oder Ausfluss aus der Brustwarze unverzüglich zu berichten.

Kinder und Jugendliche

Finasterid darf bei Kindern nicht angewendet werden. Es liegen keine Daten zum Nachweis der Wirksamkeit oder Sicherheit von Finasterid bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren vor (siehe Abschnitt 4.2).

Sonstige Bestandteile

Dieses Arzneimittel enthält Lactose-Monohydrat. Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, Lactase-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten dieses Arzneimittel nicht einnehmen.

4.5    Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Es wurden keine Arzneimittelwechselwirkungen mit klinischer Relevanz identifiziert. Finasterid wird vor allem über das Cytochrom-P450-3A4-System metabolisiert, ohne dieses zu beeinflussen. Obwohl das Risiko, dass Finasterid die Pharmakokinetik anderer Arzneimittel beeinflusst, als gering eingeschätzt wird, ist es wahrscheinlich, dass Stoffe, die Cytochrom P450 3A4 hemmen oder induzieren, die Plasmakonzentration von Finasterid beeinflussen werden. Aufgrund der anerkannten Sicherheitsbreiten ist es jedoch unwahrscheinlich, dass ein Anstieg, bedingt durch die gleichzeitige Anwendung solcher Hemmstoffe, von klinischer Bedeutung ist. Substanzen, die im Menschen getestet wurden, schließen Antipyrine, Digoxin, Glibenclamid, Propranolol, Theophyllin und Warfarin ein. Wechselwirkungen wurden nicht gefunden.

Aufgrund fehlender Daten für die gleichzeitige Anwendung von Finasterid und topischem Minoxidil bei Haarausfall vom männlichen Typ wird die Kombination nicht empfohlen.

Wechselwirkungsstudien sind nur bei Erwachsenen durchgeführt worden.

4.6    Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit

Schwangerschaft:

Aufgrund des Risikos in der Schwangerschaft ist Finasterid bei Frauen kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3) Da Finasterid die Umwandlung von Testosteron in Dihydrotestosteron (DHT) hemmt, kann Finasterid, wenn es von einer Schwangeren eingenommen wird, zu Fehlbildungen der äußeren Geschlechtsorgane männlicher Föten führen (siehe Abschnitte 5.3 und 6.6.).

Finasterid-Exposition: Risiko für den männlichen Fötus

Frauen, die schwanger sind oder schwanger werden könnten, sollten wegen der Möglichkeit der Resorption von Finasterid und des daraus resultierenden Risikos für einen männlichen Fetus Finasterid-Tabletten nicht handhaben, vor allem, wenn sie zerkleinert oder zerbrochen sind (siehe Abschnitte 4.2 und 6.6).

Geringe Mengen von Finasterid wurden im Samen von Männern, die 5 mg Finasterid/Tag erhielten, wiedergefunden. Es ist nicht bekannt, ob ein männlicher Fetus, dessen Mutter mit dem Samen eines mit Finasterid behandelten Patienten in Kontakt kommt, geschädigt wird. Wenn die Partnerin des Patienten schwanger ist oder sein könnte, wird empfohlen, dass der Patient den Kontakt seiner Partnerin mit seinem Samen möglichst gering hält (z.B. durch die Anwendung von Kondomen).

Stillzeit:

Finadura Hair 1 mg ist nicht zur Anwendung bei Frauen indiziert. Es ist nicht bekannt, ob Finasterid beim Menschen in die Muttermilch ausgeschieden wird.

Fertilität:

Langzeitdaten zur Fertilität beim Menschen fehlen und spezifische Studien an subfertilen Männern wurden nicht durchgeführt. Männliche Patienten mit einem Kinderwunsch wurden initial von den klinischen Studien ausgeschlossen.

Obwohl Tierstudien keine relevanten negativen Wirkungen auf die Fertilität zeigten, gab es nach Markteinführung Spontanberichte über Infertilität und/oder schlechte Samenqualität. Bei einigen dieser Berichte lagen bei den Patienten andere Risikofaktoren vor, die zur Infertilität beigetragen haben könnten. Eine Normalisierung oder Verbesserung der Samenqualität wurde nach dem Absetzen von Finasterid berichtet. (Siehe Abschnitte 4.4, 5.1 und 5.3.)

4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Finadura Hair 1 mg hat keinen bzw. einen vernachlässigbaren Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen.

4.8 Nebenwirkungen

Nebenwirkungen, die in klinischen Studien und/oder nach Markteinführung berichtet wurden, sind in der unten stehenden Tabelle aufgeführt.

Die Häufigkeiten der Nebenwirkungen sind wie folgt angegeben:

Sehr häufig (> 1/10); häufig (> 1/100 bis < 1/10); gelegentlich (> 1/1.000 bis < 1/100); selten (> 1/10.000 bis < 1/1.000); sehr selten (< 1/10.000); nicht bekannt (kann auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abgeschätzt werden).

Die Häufigkeit der nach Markteinführung berichteten Nebenwirkungen kann nicht bestimmt werden, da es sich um Spontanberichte handelt.

Erkrankungen des Immunsystems

Nicht bekannt:

Überempfindlichkeitsreaktionen, einschließlich Ausschlag, Pruritus, Urtikaria und Angioödem (einschließlich Schwellung der Lippen, der Zunge, des Halses und des Gesichts).

Psychiatrische Erkrankungen

Gelegentlich*: Verminderte Libido Gelegentlich: Veränderungen der Stimmung mit depressiver Stimmungf.

Herzerkrankungen

Nicht bekannt: Palpitationen.

Leber- und Gallenerkrankungen

Nicht bekannt: Erhöhte Leberenzymwerte.

Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse

Gelegentlich*: Erektile Dysfunktion, Ejakulationsstörungen (einschließlich vermindertes Ejakulatvolumen).

Nicht bekannt: Berührungsempfindlichkeit und Vergrößerung der Brust (Gynäkomastie), Hodenschmerzen, Infertilität**.

** Siehe Abschnitt 4.4

*Inzidenzen in klinischen Studien im Unterschied zu Placebo nach 12 Monaten. f Diese Nebenwirkung wurde nach Markteinführung beobachtet, wobei sich die Inzidenz zwischen Finasterid und Placebo in randomisierten kontrollierten klinischen Studien der Phase

III (Prüfpläne 087, 089 und 092) nicht unterschied.

**Siehe Abschnitt 4.4.

Mit einer Häufigkeit von 3,8 % bzw. 2,1 % während der ersten 12 Monate waren sexuelle Nebenwirkungen bei den mit Finasterid behandelten Männern häufiger als bei den mit Placebo behandelten Männern. Die Häufigkeit dieser Nebenwirkungen sank bei den mit Finasterid behandelten Männern auf 0,6 % im Laufe der folgenden 4 Jahre. Ca. 1 % der Männer in jeder Behandlungsgruppe beendete die Behandlung aufgrund sexueller Nebenwirkungen während der ersten 12 Monate, danach nahm die Häufigkeit ab.

Nach Markteinführung wurde zusätzlich über Folgendes berichtet: Persistenz von sexueller Dysfunktion (verminderte Libido, erektiler Dysfunktion und Ejakulationsstörungen) nach dem Absetzen von Finasterid; Brustkrebs beim Mann (siehe Abschnitt 4.4).

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3, D-53175 Bonn, Website: www.bfarm.de anzuzeigen.

4.9 Überdosierung

In klinischen Studien führten Einzelgaben von bis zu 400 mg Finasterid und Mehrfachgaben von bis zu 80 mg/Tag über 3 Monate (n = 71) nicht zu dosisabhängigen Nebenwirkungen.

Eine Empfehlung für die spezifische Behandlung einer Überdosierung mit Finadura Hair 1 mg kann nicht gegeben werden.

5. Pharmakologische Eigenschaften

5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakotherapeutische Gruppe: andere Dermatika,

ATC-Code: D11AX10

Wirkmechanismus

Finasterid ist ein 4-Azasteroid, das die menschliche Typ II 5a-Reduktase (die sich in den Haarfollikeln befindet) mit einer mehr als 100fachen Selektivität gegenüber der menschlichen Typ I 5a-Reduktase hemmt und die periphere Umwandlung von Testosteron in das Androgen Dihydrotestosteron (DHT) blockiert. Bei Männern mit androgenetischem Haarausfall enthält die glatzenbildende Kopfhaut verkleinerte Haarfollikel und erhöhte Konzentrationen von Dihydrotestosteron. Finasterid hemmt den Prozess, der für die Verkleinerung der Haarfollikel in der Kopfhaut verantwortlich ist, was zu einer Rückbildung des glatzenbildenden Prozesses führen kann.

Klinische Wirksamkeit bei Männern:

Die Wirksamkeit von Finasterid wurde in 3 Studien an 1.879 Männern zwischen 18 und 41 Jahren mit einem leichten bis mittelgradigen, aber nicht vollständigen Haarausfall im Vertexbereich und im frontalen/mittleren Kopfbereich gezeigt. In diesen Studien wurde das Haarwachstum auf Basis von 4 verschiedenen Parametern beurteilt, die die Anzahl der Haare, eine Beurteilung von Übersichtsphotographien des Kopfes durch ein Expertengremium von

Dermatologen, die Beurteilung durch den untersuchenden Arzt und die Beurteilung durch den Patienten selbst umfassten.

In 2 Studien an Männern mit Haarausfall im Vertexbereich wurde die Behandlung mit Finasterid über einen Zeitraum von 5 Jahren fortgesetzt. In diesem Zeitraum zeigte sich eine Verbesserung im Vergleich zum Ausgangswert und zu Placebo nach 3-6 Monaten.

Während die Verbesserung des Haarwachstums im Vergleich zum Ausgangswert bei den mit Finasterid behandelten Männern im Allgemeinen nach 2 Jahren am größten war und danach allmählich abnahm (innerhalb einer repräsentativen Fläche von 5,1 cm2 war die Anzahl der Haare 2 Jahre nach Behandlungsbeginn um 88 Haare höher im Vergleich zu 38 Haaren 5 Jahre nach Behandlungsbeginn), verschlechterte sich der Haarausfall im Vergleich zum Ausgangswert in der Placebogruppe zunehmend (nach 2 Jahren 50 Haare und nach 5 Jahren 239 Haare weniger). Das heißt, obwohl die Verbesserung im Vergleich zum Ausgangswert bei den mit Finasterid behandelten Männern nach 2 Jahren nicht weiter zunahm, vergrößerte sich der Unterschied zwischen den Behandlungsgruppen während der 5-Jahresstudie. Die 5-jährige Behandlung mit Finasterid führte zu einer Stabilisierung des Haarausfalls bei 90 % der Männer auf Basis der Beurteilung von Übersichtsphotographien und bei 93 % auf Basis der Beurteilung durch den untersuchenden Arzt. Zusätzlich wurde eine Zunahme des Haarwachstums bei 65 % der mit Finasterid behandelten Männer auf Basis der Anzahl der Haare, bei 48 % auf Basis der Beurteilung von Übersichtsphotographien und bei 77 % auf Basis der Beurteilung durch den untersuchenden Arzt beobachtet. Dagegen wurde in der Placebogruppe ein nach und nach fortschreitender Haarausfall bei 100 % der Männer auf Basis der Anzahl der Haare, bei 75 % auf Basis der Beurteilung von Übersichtsphotographien und bei 38 % auf Basis der Beurteilung durch den untersuchenden Arzt beobachtet.

Außerdem zeigte die Beurteilung durch die Patienten selbst nach einer Behandlung mit Finasterid über 5 Jahre eine signifikante Zunahme der Haardichte, eine Abnahme des Haarausfalls und eine Verbesserung des Erscheinungsbilds der Haare (siehe nachfolgende Tabelle).

Tabelle 1: Anteil der Patienten (%) mit Verbesserung beurteilt auf Basis aller 4 Kriterien

Jahr 1f

Jahr 2ft

Jahr 5ft

Finasterid

Placebo

Finasterid

Placebo

Finasterid

Placebo

Anzahl der Haare

(n=679)

86

(n=672)

42

(n=433)

83

(n=47)

28

(n=219)

65

(n=15)

0

Übersichtsphotographien des Kopfes

(n=720)

48

(n=709)

7

(n=508)

66

(n=55)

7

(n=279)

48

(n=16)

6

Beurteilung durch den untersuchenden Arzt

(n=748)

65

(n=747)

37

(n=535)

80

(n=60)

47

(n=271)

77

(n=13)

15

Beurteilung durch die Patienten: Zufriedenheit mit dem Gesamtbild der Haare

(n=70)

39

(n=747)

22

(n=535)

51

(n=60)

25

(n=284)

63

(n=15)

20

f Randomisierung 1:1 Finasterid : Placebo ff Randomisierung 9:1 Finasterid : Placebo

In einer 12-monatigen Studie an Männern mit Haarausfall im frontalen/mittleren Kopfbereich wurde die Anzahl der Haare in einer repräsentativen Fläche von 1 cm2 (ungefähr 1/5 der Fläche der Vertex-Studien) erfasst. Die Anzahl der Haare, angepasst an eine Fläche von 5,1 cm2, nahm um 49 Haare (5 %) im Vergleich zum Ausgangswert und um 59 Haare (6 %) im Vergleich zu Placebo zu. Diese Studie zeigte ebenfalls eine signifikante Verbesserung bei der Beurteilung durch die Patienten, der Beurteilung durch den untersuchenden Arzt und der Punktzahl auf Basis von Übersichtsphotographien des Kopfes durch ein Expertengremium von Dermatologen.

Zwei Studien über 12 und 24 Wochen zeigten, dass eine 5fache Dosis der empfohlenen Dosis (5 mg Finasterid/Tag) zu einer mittleren Abnahme des Ejakulatvolumens von ungefähr 0,5 ml (25 %) im Vergleich zu Placebo führte. Diese Abnahme war nach Beendigung der Behandlung reversibel. In einer Studie mit einer Dauer von 48 Wochen führte die Gabe von 1 mg Finasterid/Tag zu einer mittleren Abnahme des Ejakulatvolumens von 0,3 ml (-11 %) im Vergleich zu 0,2 ml (-8 %) unter Placebo. Es wurden keine Effekte auf Anzahl, Beweglichkeit und Morphologie der Spermien beobachtet. Es sind keine Langzeitdaten verfügbar. Es war nicht möglich, klinische Studien zur direkten Untersuchung möglicher negativer Effekte auf die Fertilität durchzuführen. Jedoch werden solche Effekte als sehr unwahrscheinlich betrachtet (siehe auch Abschnitt 5.3).

Klinische Wirksamkeit bei Frauen:

Bei postmenopausalen Frauen mit androgenetischer Alopezie, die über 12 Monate mit 1 mg Finasterid behandelt wurden, konnte keine Wirksamkeit nachgewiesen werden.

5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften Resorption:

Die orale Bioverfügbarkeit von Finasterid beträgt etwa 80 % und wird durch Nahrungsaufnahme nicht beeinflusst. Die maximale Plasmakonzentration von Finasterid wird etwa 2 Stunden nach der Einnahme erreicht und die Resorptionsphase ist nach 6-8 Stunden beendet.

Verteilung:

Die Proteinbindung beträgt etwa 93 %. Das Verteilungsvolumen von Finasterid liegt bei ca.

76 Litern (44-96 l). Im Steady State betrug die maximale Plasmakonzentration von Finasterid nach Gabe von 1 mg/Tag im Mittelwert 9,2 ng/ml und wurde 1-2 Stunden nach der Gabe erreicht; die AUC (0-24 Stunden) betrug 53 ng x h/ml.

Finasterid wurde in der Cerebrospinalflüssigkeit (CSF) nachgewiesen; scheint sich jedoch nicht bevorzugt dort anzureichern. Eine sehr kleine Menge Finasterid wurde auch in der Samenflüssigkeit von Männern, die Finasterid erhielten, nachgewiesen. Studien an Rhesusaffen ergaben, dass dies nicht als eine Menge zu betrachten ist, die ein Risiko für einen sich entwickelnden männlichen Fetus darstellt (siehe Abschnitte 4.6 und 5.3).

Biotransformation:

Finasterid wird vor allem über das Cytochrom-P450-3A4-System metabolisiert, beeinflusst dieses aber nicht. Beim Menschen wurden nach oraler Gabe von 14C-Finasterid 2 Metaboliten von Finasterid identifiziert, die nur einen kleinen Teil der 5a-Reduktase-hemmenden Wirkung von Finasterid aufweisen.

Elimination:

Nach oraler Gabe von 14C-Finasterid wurden ungefähr 39 % (32-46 %) der Dosis in Form von Metaboliten im menschlichen Urin ausgeschieden. Praktisch wurde kein unverändertes Finasterid im Urin ausgeschieden und 57 % (5-64 %) der gesamten Dosis wurden mit den Faeces ausgeschieden.

Die Plasma-Clearance beträgt ca. 165 ml/min (70-279 ml/min).

Die Eliminationsrate von Finasterid sinkt geringfügig mit dem Alter. Die mittlere terminale Halbwertszeit beträgt ca. 5-6 Stunden (3-14 Stunden) und bei Männern über 70 Jahren 8 Stunden (6-15 Stunden). Da diese Befunde keine klinische Relevanz haben, ist eine Dosisverringerung bei älteren Patienten nicht erforderlich.

Leberinsuffizienz:

Die Auswirkungen einer Leberinsuffizienz auf die Pharmakokinetik von Finasterid wurden nicht untersucht.

Niereninsuffizienz:

Bei Patienten mit einer chronischen Nierenfunktionsstörung mit einer Kreatinin-Clearance im Bereich von 9-55 ml/min waren die Fläche unter der Kurve (AUC), die maximale Plasmakonzentrationen, die Halbwertszeit und die Proteinbindung von unverändertem Finasterid nach einer Einzelgabe von 14C-Finasterid praktisch identisch mit den Werten, die bei gesunden Freiwilligen erzielt wurden.

5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

Mutagenität/Karzinogenität

Studien zur Genotoxizität und zur Karzinogenität haben keine Risiken für den Menschen gezeigt.

Die Reproduktion einschließlich Fertilität beeinträchtigende Wirkung

Die Wirkungen auf die embryonale und fetale Entwicklung wurden an Ratten, Kaninchen und Rhesusaffen untersucht. Bei Ratten, die mit dem 5-5.000fachen der klinischen Dosis behandelt wurden, wurde bei männlichen Feten ein dosisabhängiges Auftreten von Hypospadien beobachtet. Bei Rhesusaffen führte die Behandlung mit oralen Dosen von 2 mg/kg/Tag ebenfalls zu Fehlbildungen der äußeren Genitalien. Nach intravenösen Gaben von bis zu 800 ng/Tag wurden bei Rhesusaffen keine Auswirkungen auf männliche Feten beobachtet. Dies entspricht mindestens dem 750fachen der höchsten anzunehmenden Exposition von schwangeren Frauen gegenüber Finasterid durch den Samen von Männern, die 1 mg Finasterid/Tag einnehmen (siehe Abschnitt 5.2).

In der Kaninchenstudie bestand während der für die Entwicklung des Genitals kritischen Periode keine Exposition des Feten gegenüber Finasterid.

Bei Kaninchen hatte die Behandlung mit 80 mg/kg/Tag, einer Dosis, bei der sich in anderen Studien eine deutliche Gewichtsreduktion der Gonaden zeigte, keine Auswirkungen auf Ejakulatvolumen, Spermienzahl oder Fertilität. Bei Ratten, die über 6 und12 Wochen mit 80 mg/kg/Tag (ungefähr dem 500fachen der klinischen Dosis) behandelt wurden, wurden keine Auswirkungen auf die Fertilität beobachtet.

Nach Behandlung über 24-30 Wochen zeigten sich eine etwas verringerte Fertilität und eine deutliche Gewichtsreduktion der Prostata und der Samenbläschen. Alle Veränderungen schienen innerhalb von 6 Wochen reversibel zu sein. Die verringerte Fertilität schien das Ergebnis einer beeinträchtigten Spermapfropfbildung zu sein, einem Effekt, der keine Relevanz beim Menschen hat. Die Entwicklung der Neugeborenen und ihre Reproduktionsfähigkeit nach der Geschlechtsreife verliefen normal. Nach Insemination von weiblichen Ratten mit Nebenhodenspermien von Ratten, die über 36 Wochen mit 80 mg/kg/Tag behandelt wurden, waren bei verschiedenen Fertilitätsparametern keine Auswirkungen festzustellen.

6. Pharmazeutische Angaben

Liste der sonstigen Bestandteile

6.1


Tablettenkern:

Lactose -Monohydrat Mikrokristalline Cellulose Vorverkleisterte Stärke (Mais)

Poly (O-carboxymethyl)stärke, Natriumsalz Docusat-Natrium

Magnesiumstearat (Ph.Eur.) [pflanzlich] Povidon K30

Filmüberzug:

Talkum

Hypromellose

Hyprolose

Titandioxid (E 171)

Eisen(III)-hydroxid-oxid (E 172)

Eisen(III)-oxid (E 172)

6.2    Inkompatibilitäten Nicht zutreffend.

6.3    Dauer der Haltbarkeit 3 Jahre

6.4    Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

In der Originalverpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.

6.5    Art und Inhalt des Behältnisses

PVC/Aluminium-Blisterpackungen mit 28 und 98 Filmtabletten.

Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.

6.6    Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung

Finadura Hair 1 mg ist mit einem Film versehen, der verhindert, dass es während der normalen Handhabung zu einem Kontakt mit dem Wirkstoff kommt, vorausgesetzt, dass die Filmtabletten nicht zerbrochen oder zerkleinert werden.

Schwangere Frauen oder Frauen, die schwanger werden könnten, dürfen nicht mit zerkleinerten oder zerbrochenen Finadura Hair 1 mg Filmtabletten umgehen, wegen einer möglichen Resorption von Finasterid und dem daraus resultierenden potenziellen Risiko für den männlichen Feten (siehe Abschnitt 4.6).

Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu entsorgen.

Inhaber der Zulassung

7.


Mylan dura GmbH Postfach 10 06 35 64206 Darmstadt

8.    Zulassungsnummer 71517.00.00

9.    Datum der Erteilung der Zulassung/Verlängerung der Zulassung

Datum der Erteilung der Zulassung: 11.01.2010

Datum der letzten Verlängerung der Zulassung: 16.06.2014

10.    Stand der Information Dezember 2015

11.    V erkaufsabgrenzung Verschreibungspflichtig

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