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Finamed 5 Mg Filmtabletten

Document: 17.04.2007   Fachinformation (deutsch) change

Wortlaut der für die Fachinformation vorgesehenen Angaben


Fachinformation


1. Bezeichnung des Arzneimittels


Finamed 5 mg Filmtabletten


2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung


1 Filmtablette enthält 5 mg Finasterid.

Sonstiger Bestandteil: 1 Filmtablette enthält 75 mg Lactose- Monohydrat

Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile unter Abschnitt 6.1.


3. Darreichungsform


Filmtabletten

Finamed 5 mg sind weiße, runde, bikonvexe Filmtabletten mit einseitiger Prägung "F" und "5". Der Durchmesser beträgt 7 mm.


4. Klinische Angaben


4.1 Anwendungsgebiete


Finasterid wird zur Behandlung und Kontrolle der benignen Prostata-Hyperplasie (BPH) bei Patienten mit einer vergrößerten Prostata (Prostatavolumen über ca. 40 ml) angewendet, um

- eine Rückbildung der vergrößerten Prostata zu erreichen, den Harnfluss und BPH-bedingte Symptome zu verbessern

- das Risiko einer akuten Harnretention und die Notwendigkeit eines chirurgischen Eingriffs zu vermindern.


4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung


Zum Einnehmen.


Die empfohlene Dosierung beträgt einmal täglich eine 5 mg-Tablette, entweder auf nüchternen Magen oder mit einer Mahlzeit. Die Tablette sollte als Ganzes geschluckt und darf nicht geteilt oder zerstoßen werden (siehe Abschnitt 6.6). Obwohl innerhalb kurzer Zeit eine Besserung beobachtet werden kann, kann eine Behandlung über mindestens 6 Monate erforderlich sein, um objektiv entscheiden zu können, ob ein zufriedenstellendes Ansprechen auf die Therapie erreicht wurde.


Dosierung bei Leberinsuffizienz

Es stehen keine Erkenntnisse über den Einsatz von Finasterid bei Patienten mit Leberinsuffizienz zur Verfügung (siehe Abschnitt 4.4).


Dosierung bei Niereninsuffizienz

Bei Patienten mit Niereninsuffizienz verschiedener Schweregrade (Kreatinin-Clearance bis zu 9 ml/min reduziert) sind keine Dosisanpassungen erforderlich, da in Studien zur Pharmakokinetik eine Niereninsuffizienz keinen Einfluss auf die Elimination von Finasterid hatte. Bei Hämodialysepatienten wurde Finasterid nicht untersucht.


Dosierung bei älteren Patienten

Es sind keine Dosisanpassungen erforderlich, obwohl die Eliminationsrate von Finasterid bei Patienten über 70 Jahre in Studien zur Pharmakokinetik geringfügig vermindert war.


Dosierung bei jüngeren Patienten

Finasterid ist bei Kindern kontraindiziert.



4.3 Gegenanzeigen


Finamed 5 mg ist kontraindiziert bei Frauen und Kindern,

Überempfindlichkeit gegenüber Finasterid oder einem der sonstigen Bestandteile.


4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung


Allgemein


Auswirkungen auf das prostataspezifische Antigen (PSA) und Diagnostik eines Prostata-Karzinoms

Ein therapeutischer Nutzen von Finasterid bei Patienten mit Prostata-Karzinom wurde bislang nicht nachgewiesen.

Die PSA-Serumkonzentration korreliert mit dem Alter des Patienten und dem Prostatavolumen, das Prostatavolumen seinerseits korreliert mit dem Alter des Patienten.


Vor Behandlungsbeginn und in regelmäßigen Abständen während der Behandlung sollte eine digitale rektale Untersuchung durchgeführt und gegebenenfalls das prostataspezifische Antigen (PSA) im Serum bestimmt werden, um ein Prostata-Karzinom auszuschließen. Die PSA-Spiegel können sich bei Männern mit und ohne Prostata-Karzinom deutlich überlappen. Daher schließen bei Männern mit BPH PSA-Werte im Normbereich ein Prostata-Karzinom, ungeachtet einer Behandlung mit Finasterid, nicht aus.


Durch Finasterid kommt es bei Patienten mit BPH auch bei einem bestehenden Prostata-Karzinom zu einer Senkung der Serum-Konzentrationen von PSA um etwa 50 %. Dieser Abfall der PSA-Werte bei BPH-Patienten, die mit Finasterid behandelt werden, sollte bei der Bewertung der PSA-Werte berücksichtigt werden und schließt ein möglicherweise gleichzeitig vorliegendes Prostatakarzinom nicht aus. Dieser Abfall ist über den gesamten Bereich der PSA-Werte vorhersagbar, kann allerdings interindividuell einer Streuung unterliegen. Die PSA-Werte sollten bei Patienten, die mindestens sechs Monate mit Finasterid behandelt wurden, im Vergleich zu den Normal-Werten bei unbehandelten Männern verdoppelt werden. Diese Anpassung erhält die Empfindlichkeit oder Spezifität der PSA-Bestimmung und ihre Eignung für die Prostata-Karzinom-Aufdeckung.


Jeder länger anhaltende Anstieg der PSA-Spiegel bei mit Finasterid behandelten Patienten sollte sorgfältig beurteilt werden, auch hinsichtlich der Möglichkeit, dass der Patient die Finasterid-Tabletten nicht einnimmt. Der Prozentsatz an freiem PSA (Verhältnis freies zu Gesamt-PSA) wird durch Finasterid nicht signifikant erniedrigt und bleibt auch unter der Wirkung von Finasterid konstant. Bei Heranziehung des freien PSA-Wertes in der Prostata-Karzinom-Diagnostik ist daher keine Anpassung erforderlich.


4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen


Klinisch signifikante Wechselwirkungen wurden nicht nachgewiesen. Finasterid führt offenbar zu keiner signifikanten Beeinträchtigung der metabolisierenden Enzyme des Cytochrom-P450-Systems. Folgende Arzneimittel wurden beim Menschen überprüft, ohne dass klinisch signifikante Wechselwirkungen gefunden wurden: Propranolol, Digoxin, Glibenclamid, Warfarin, Theophyllin und Phenazon.


4.6 Schwangerschaft und Stillzeit


Schwangerschaft

Finasterid ist kontraindiziert bei Frauen.


Da 5-Reduktasehemmer die Umwandlung von Testosteron in Dihydrotestosteron hemmen, kann Finasterid Anomalien der äußeren Geschlechtsorgane männlicher Feten hervorrufen (siehe Abschnitt 4.3, 4.4, 5.3 und 6.6), wenn es von einer schwangeren Frau eingenommen wird.


Zerstoßene oder zerbrochene Finamed 5 mg Tabletten sollten von Frauen, die schwanger sind oder schwanger werden könnten, wegen der Möglichkeit einer Resorption von Finasterid und dem resultierenden potenziellen Risiko für den männlichen Fetus nicht berührt werden.


Kleine Mengen Finasterid wurden auch im Sperma von Probanden gefunden, die 5 mg Finasterid/Tag erhielten (siehe auch Abschnitte 5.2 und 5.3).


Stillzeit

Finamed 5 mg Filmtabletten ist nur für die Anwendung bei Männern. Es ist nicht bekannt, ob Finasterid in die Muttermilch übergeht.


4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen


Es liegen keine Informationen vor, die darauf hinweisen, dass Finasterid die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen beeinflusst.



4.8 Nebenwirkungen


Die häufigsten Nebenwirkungen sind erektile Dysfunktion und verminderte Libido. Diese Wirkungen treten in der Regel zu Behandlungsbeginn auf und sind bei fortgesetzter Behandlung bei den meisten Patienten von vorübergehender Natur.


Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse

Sehr häufig (> 1/10): Impotenz

Häufig (> 1/100, -< 1/10): Verminderte Libido, vermindertes Ejakulatvolumen, Spannungsgefühl in der Brust/Brustvergrößerung, Ejakulationsstörungen

Selten(> 1/10.000, < 1/1000): Hodenschmerzen

Sehr selten (< 1/10.000), einschließlich Einzelfälle: Sekretion aus der Brustdrüse, Knoten in der Brust, die bei einzelnen Patienten operativ entfernt wurden.


Erkrankung der Haut und des Unterhautzellgewebes

Gelegentlich (> 1/1.000, < 1/100): Hautausschlag

Selten (> 1/10.000, < 1/1.000): Pruritus, Urtikaria


Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

Selten (> 1/10.000, < 1/1.000): Überempfindlichkeitsreaktionen wie z. B. Schwellung des Gesichts und der Lippen


Es gab keinen Beweis für zunehmende Nebenwirkungen bei zunehmender Behandlungsdauer mit Finamed 5 mg und für das Vorkommen von neuen arzneimittelbezogenen sexuellen Nebenwirkungen, die mit der Behandlungsdauer abgenommen haben.


Laborparameter


Bei der Auswertung der PSA-Laborbestimmungen sollte berücksichtigt werden, dass die PSA-Spiegel im Allgemeinen bei mit Finasterid behandelten Patienten erniedrigt sind. Bei der Mehrzahl der Patienten fällt die PSA-Konzentration innerhalb der ersten Behandlungsmonate rasch ab und stabilisiert sich danach auf einen neuen Ausgangswert, der im Mittel um die Hälfte niedriger liegt als vor Behandlungsbeginn. Daher sollten die PSA-Werte beim typischen Patienten, der mindestens 6 Monate mit Finasterid behandelt wurde, verdoppelt werden im Vergleich zu den Normal-Werten bei unbehandelten Männern. Zu Details und klinischer Interpretation siehe Abschnitt 4.4 (Absatz “Auswirkungen auf das prostataspezifische Antigen (PSA) und Diagnostik eines Prostata-Karzinoms”).


Bei Standard-Labortests zeigten sich keine anderen Unterschiede zwischen Patienten, die mit Placebo oder Finasterid behandelt wurden.


Langzeitdaten


In einem siebenjährigen placebokontrollierten Versuch, der 18.882 gesunde Männer einschloss, wobei von 9.060 Patienten Daten zur Prostata-Nadelbiopsie zur Auswertung verfügbar waren, wurde bei 803 (18,4 %) Männern, die Finasterid erhielten und bei 1.147 (24,4 %) Männern, die Placebo erhielten, ein Prostata-Karzinom entdeckt. In der Finasterid-Gruppe hatten 280 (6,4 %) Männer ein Prostata-Karzinom mit Gleason-Klassifizierungen von 7-10, das mittels Nadelbiopsie entdeckt wurde vs. 237 (5,1 %). Etwa 98 % aller Fälle der in dieser Studie diagnostizierten Prostata-Karzinome wurden als interkapsulär klassifiziert (Stadium T1 oder T2). Der Zusammenhang zwischen Langzeitanwendung von Finasterid und Tumoren mit Gleason-Klassifizierungen von 7-10 ist nicht bekannt.


Medizinische Therapie der Prostatasymptome (MTOPS):

Die MTOPS-Studie verglich Finasterid 5 mg/Tag (n=768), Doxazosin 4 oder 8 mg/Tag (n=756), Kombinationstherapie Finasterid 5 mg/Tag und Doxazosin 4 oder 8 mg/Tag (n=786), und Plazebo (n=737). In dieser Studie war das Sicherheits- und Verträglichkeitsprofil der Kombinationstherapie generell vergleichbar mit den Profilen der einzelnen Komponenten. Die Häufigkeiten der Ejakulatsstörungen, ohne Bezug auf Arzneimittelbeziehung, waren: Finasterid 8,3 %, Doxazosin 5,3 %, Kombination 15,0 %, Plazebo 3,9 %.


4.9 Überdosierung


Einzeldosen bis zu 400 mg Finasterid sowie Mehrfachdosen bis zu 80 mg/Tag über 3 Monate blieben beim Menschen ohne Nebenwirkungen. Eine Empfehlung zur spezifischen Behandlung einer Überdosierung von Finasterid kann nicht gegeben werden.


5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN


5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften


Pharmakotherapeutische Gruppe: Testosteron-5-Reduktasehemmer

ATC-Code: G04C B01


Finasterid ist ein synthetisches 4-Azasteroid, ein spezifischer kompetitiver Hemmstoff des intrazellulären Enzyms Typ-II-5-Reduktase. Das Enzym wandelt Testosteron in das stärker wirkende Androgen Dihydrotestosteron (DHT) um. Die normale Funktion und das Wachstum der Prostata und folglich auch des hyperplastischen Prostatagewebes ist abhängig von der Umwandlung von Testosteron zu DHT. Finasterid besitzt keine Affinität zum Androgenrezeptor.


Klinische Studien zeigen eine rasche Senkung der DHT-Spiegel im Serum um
70 %, was zu einer Verkleinerung des Prostatavolumens führt. Nach 3 Monaten kommt es zu einer Senkung des Prostatavolumens um etwa 20 %; die Abnahme hält an und erreicht etwa 27 % nach 3 Jahren. Eine deutliche Abnahme findet in der periurethralen Zone in unmittelbarer Nähe der Urethra statt. Urodynamische Messungen haben auch eine signifikante Senkung des Detrusor-Drucks infolge einer verminderten Obstruktion bestätigt.


Im Vergleich zum Behandlungsbeginn wurden signifikante Verbesserungen der maximalen Harnflussrate und Symptome nach einigen Wochen erreicht. Unterschiede zu Placebo wurden nach 4 bzw. 7 Monaten erfasst.


Alle Wirksamkeitsparameter wurden über eine dreijährige Nachbeobachtungszeit aufrechterhalten.


Auswirkungen einer vierjährigen Behandlung mit Finasterid auf die Inzidenz eines akuten Harnverhalts, Notwendigkeit chirurgischer Interventionen, den Symptomenscore und das Prostatavolumen

In klinischen Studien an Patienten mit mäßigen bis schweren Symptomen einer BPH, einer vergrößerten Prostata bei digitaler rektaler Untersuchung und geringen Restharnvolumen führte Finasterid zu einer geringeren Inzidenz von akutem Harnverhalt von 7/100 auf 3/100 über 4 Jahre und einer geringeren Notwendigkeit chirurgischer Interventionen (TURP oder Prostatektomie) von 10/100 auf 5/100. Dieser Rückgang war assoziiert mit einer 2-Punkte-Verbesserung des QUASI-AUA-Symptomenscores (Bereich 0-34), einer anhaltenden Regression des Prostatavolumens von etwa 20 % und einem anhaltenden Anstieg der Harnflussrate.


Medical Therapy of Prostastic Symptoms

Die Medical Therapy of Prostatic Symptoms (MTOPS) Studie war eine 4-6 jährige Studie mit 3047 Männern mit symptomatischer BPH, die randomisiert entweder Finasterid 5 mg/Tag, Doxazosin 4 oder 8 mg/Tag*, die Kombination von Finasterid 5 mg/Tag mit Doxazosin 4 oder 8 mg/Tag*, oder Plazebo erhielten. Der primäre Endpunkt war die Zeitdauer von Randomisierung bis zur klinischen Progression der BPH, die definiert wurde als erstmaliges Auftreten von einem der folgenden Ereignisse: ein um W4 Punkte gesicherter Anstieg im Symptomenscore, akute Harnretention, BPH-abhängige Niereninsuffizienz (Kreatininanstieg), wiederholte Infektionen der Harnwege oder Urosepsis, oder Inkontinenz.

Im Vergleich zu Plazebo verringerte die Behandlung mit Finasterid, Doxazosin oder der Kombinationstherapie signifikant das Risiko einer klinischen Progression der BPH mit 34 (p=0.002), 39 (p<0.002) beziehungsweise 67% (P<0.001).

Die Mehrzahl der Ereignisse (274 von 351) ,die zum Fortschreiten der BPH führen, waren mit mehr als 4 Punkten im Symptomen-Score angestiegen; das Risiko des Fortschreiten des Symptomenscores war in der Finasterid-, Doxazosin- und Kombinationsgruppe, im Vergleich zu Plazebo um 30 (95% CI 6 bis 48%), 46 (95% CI 25 bis 60%) und 64% (95% CI 48 bis 75%) reduziert.

Akuter Harnverhalt traf auf 41 von 351 Ereignissen des BPH Fortschreitens zu. Das Risiko der Entwicklung eines akuten Harnverhaltes wurde im Vergleich zu Plazebo in der Finasterid-, Doxazosin- und Kombinationsgruppe um 67 (p=0.011), 31 (p=0.096) und 79% (p=0.001) reduziert.

Nur die Finasterid- und die Kombinationstherapiegruppe unterschieden sich signifikant vom Plazebo.


* titriert von 1 mg bis zu 4 oder 8 mg vertragen über einen Zeitraum von 3 Wochen


5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften


Resorption

Die Bioverfügbarkeit von Finasterid beträgt etwa 80 %. Plasmaspitzenkonzentrationen werden etwa 2 Stunden nach Einnahme des Arzneimittels erreicht. Die Resorptionsdauer beträgt 6-8 Stunden.


Verteilung

Die Plasma-Proteinbindung beträgt etwa 93 %.


Die Clearance und das Verteilungsvolumen betragen etwa 165 ml/min
(70-279 ml/min) bzw. 76 l (44-96 l). Nach wiederholter Gabe zeigte sich eine Akkumulation geringer Mengen von Finasterid. Nach einer täglichen Dosis von
5 mg wurde die niedrigste Steady-State Konzentration anFinasterid mit kontinuierlich8-10 ng/ml errechnet.


Biotransformation

Finasterid wird in der Leber metabolisiert. Finasterid hat keinen signifikanten Einfluss auf das Cytochrom-P450-Enzymsystem. Es wurden 2 Metaboliten mit geringen 5-Reduktase hemmenden Wirkungen nachgewiesen.


Elimination

Die Plasmahalbwertszeit beträgt im Durchschnitt 6 Stunden (4-12 Stunden) (bei Männern > 70 Jahren 8 Stunden, Bereich 6-15 Stunden).

Nach Gabe von radioaktiv markiertem Finasterid werden etwa 39 % (32-46 %) der verabreichten Dosis in Form von Metaboliten im Urin ausgeschieden. Im Urin wird praktisch kein unverändertes Finasterid wiedergefunden. Etwa 57 % (51-64 %) der Gesamtdosis werden mit den Faeces ausgeschieden.


Die Elimination von Finasterid ist bei älteren Patienten geringfügig erniedrigt. Die Eliminationshalbwertszeit verlängert sich mit steigendem Alter von etwa 6 Stunden bei Männern von 18 – 60 Jahren auf ca. 8 Stunden bei Männern über 70. Da dieser Befund ohne klinische Relevanz ist, wird eine Dosisreduktion nicht erforderlich.

Bei Patienten mit chronischer Niereninsuffizienz (Kreatinin-Clearance von 9 bis 55 ml/min/1,73 m2) unterschied sich die charakteristische Kinetik nach einer Einmalgabe von 14C-Finasterid nicht von anderen Patienten. Auch bei der Proteinbindung gab es keine Unterschiede.

Ein Teil der Metaboliten, der sonst über die Nieren ausgeschieden wird, erschien hier in den Faeces. Die vermehrte Ausscheidung über die Faeces kompensiert offenbar die verminderte Ausscheidung der Metaboliten über die Nieren. Eine Dosisanpassung ist bei nicht dialysepflichtigen Patienten mit einer Niereninsuffizienz nicht erforderlich. Erkenntnisse mit Finasterid bei dialysepflichtigen Patienten liegen nicht vor.


Es wurde herausgefunden dass Finasterid die Bluthirnschranke überschreitet. Kleine Mengen von Finasterid wurden in der Samenflüssigkeit von behandelten Patienten entdeckt.


5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit


Reproduktionstoxizitätsstudien in männlichen Ratten zeigten ein verringertes Prostata- und Samenblasengewicht, sowie eine verringerte Sekretion der Nebengenitaldrüsen und einen verringerten Fertilitätsindex (verursacht durch den primären pharmakologischen Effekt von Finasterid). Die klinische Relevanz dieser Ergebnisse ist unklar.


Wie bei anderen 5-Reduktasehemmern wurde die Feminisierung von männlichen Rattenföten bei der Verabreichung von Finasterid in der Schwangerschaft beobachtet.

Die Gabe von Finasterid an trächtige Rhesusaffen während der Tragezeit führte zu keinen Anomalien bei männlichen Föten. Es ist unwahrscheinlich, dass das Aussetzen männlicher Föten von Finasterid aus dem Samen, negative Auswirkungen hervorruft.


In Entwicklungsstudien an Tieren, wurden dosis-abhängige Hypospadien bei männlichen Nachkommen von trächtigen Ratten, die Finasteride in Dosen von 100μg/kg/day bis zu 100mg/kg/day, bei einer Häufigkeit von 3,6% bis 100% erhalten haben gefunden.

Zusätzlich erzeugten trächtige Ratten nach der Gabe von Finasterid unter der empfohlenen menschlichen Dosis männliche Nachkommen mit verringertem Prostata- und Harnblasengewicht, verzögerter Vorhauttrennung, vorübergehender Brustwarzenentwicklung und verringertem anogenitalen Abstand. Die kritische Zeit in der diese Effekte hervorgerufen werden können, ist bei Ratten am Tag 16-17 der Schwangerschaft festgestellt worden.

Die oben beschriebenen Veränderungen sind erwartete pharmakologischen Effekte von Type II 5-Reduktasehemmern. Viele der Veränderungen, wie Hypospadie, beobachtet bei männlichen Ratten, die Finasterid in der Gebärmutter ausgesetzt waren, sind vergleichbar mit denen die bei männlichen Neugeborenen mit einem genetischen Defekt der Type II 5-Reduktase berichtet wurden.


6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN


6.1 Liste der sonstigen Bestandteile


Tablettenkern

Lactose-Monohydrat

Mikrokristalline Cellulose

vorverkleisterte Maisstärke

Carboxymethylstärke-Natrium (Typ A)

Magnesiumstearat (Ph.Eur.)

Natriumdodecylsulfat


Filmüberzug

Hypromellose

Mikrokristalline Cellulose

Macrogolstearat (Typ I)


6.2 Inkompatibilitäten


Nicht zutreffend


6.3 Dauer der Haltbarkeit


3 Jahre


6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung


Dieses Arzneimittel benötigt keine besonderen Lagerungsbedingungen.


6.5 Art und Inhalt des Behältnisses


Blisterpackungen (PVC/PVDC/Aluminium) mit


30 Filmtabletten (N1),

50 Filmtabletten (N2),

100 Filmtabletten (N3)


6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung


Zerstoßene oder zerbrochene Finamed 5 mg Filmtabletten sollten von Frauen, die schwanger sind oder möglicherweise schwanger werden könnten, wegen der Möglichkeit einer Resorption von Finasterid und dem resultierenden potenziellen Risiko für den männlichen Fetus nicht berührt werden (siehe Abschnitt 4.6). Die Tabletten haben einen Filmüberzug, der den Kontakt mit dem aktiven Wirkstoff verhindert, vorausgesetzt, dass die Tabletten nicht zerbrochen oder zerstoßen wurden.


7. Inhaber der Zulassung


mibe GmbH Arzneimittel

Münchener Straße 15

06796 Brehna

Germany

Tel.: +49349542470

Fax: +4934954247100

Email: service@mibe.de


8. Zulassungsnummer(n)


66094.00.00


9. Datum der Erteilung der Zulassung / Verlängerung der Zulassung


10. Stand der Information


April 2007


11. Verkaufsabgrenzung


Verschreibungspflichtig