Finasterid-Teva 1 Mg Filmtabletten
1616- 9 -
FA Anlage
zum Zulassungsbescheid Zul.-Nr. 83502.00.00
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FB Wortlaut der für die Fachinformation vorgesehenen Angaben
Fachinformation
FC 1. Bezeichnung des Arzneimittels
Finasterid-Teva 1 mg Filmtabletten
FD 2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung
Jede Fimtablette enthält 1 mg Finasterid.
Sonstige Bestandteile
Eine Tablette enthält 112 mg Lactose-Monohydrat (siehe Abschnitt 4.4).
Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.
FE 3. Darreichungsform
Filmtablette.
Braune, runde Filmtabletten mit der Prägung „FNT1“ auf einer Seite und ohne Kennzeichnung auf der anderen Seite.
FG 4. Klinische Angaben
FH 4.1 Anwendungsgebiete
Frühe Stadien der androgenetischen Alopezie bei Männern. Finasterid stabilisiert den Prozess der androgenetischen Alopezie bei Männern im Alter von 18–41 Jahren. Die Wirksamkeit bei Haarausfall an den Schläfen sowie Haarausfall im Endstadium ist bisher nicht untersucht worden.
FN 4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
1 Tablette (1 mg) täglich, wahlweise zu einer oder unabhängig von den Mahlzeiten.
Es gibt keine Belege dafür, dass eine Erhöhung der Dosis zu höherer Wirksamkeit führt.
Die Wirksamkeit und Dauer der Behandlung sind fortlaufend durch den behandelnden Arzt zu beurteilen. Im Allgemeinen ist eine einmal tägliche Behandlung über 3–6 Monate erforderlich, bevor Anzeichen einer Stabilisierung des Haarausfalls zu erwarten sind. Die langfristige Anwendung wird empfohlen, um den Behandlungserfolg aufrechtzuerhalten. Wenn die Therapie abgesetzt wird, beginnt der Behandlungserfolg innerhalb von 6 Monaten wieder abzunehmen, und nach 9–12 Monaten ist die Ausgangslage vor Therapiebeginn wiederhergestellt.
Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion ist keine Dosisanpassung notwendig.
Kinder und Jugendliche
Die Unbedenklichkeit und Wirksamkeit von Finasterid bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren ist bisher nicht nachgewiesen. Es liegen keine Studien vor.
FI 4.3 Gegenanzeigen
Kontraindiziert bei Frauen – siehe Abschnitte 4.6 und 5.1
Überempfindlichkeit gegen Finasterid oder einen der sonstigen Bestandteile.
FK 4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Finasterid soll nicht bei Kindern und Jugendlichen angewendet werden. Es liegen keine Daten vor, die die Wirksamkeit oder Unbedenklichkeit von Finasterid bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren nachweisen.
In klinischen Studien zu Finasterid bei Männern im Alter von 18 – 41 Jahren sank der mittlere Serumspiegel des prostataspezifischen Antigens (PSA) von 0,7 ng/ml bei Studienbeginn auf 0,5 ng/ml nach 12 Monaten. Eine Verdopplung des PSA-Wertes sollte bei Männern, die Finasterid einnehmen, erwogen werden, bevor dieses Testergebnis beurteilt wird.
Langzeit-Daten zur Fruchtbarkeit beim Menschen liegen nicht vor; gezielte Studien bei subfertilen Männern wurden nicht durchgeführt. Männliche Patienten mit Kinderwunsch wurden anfänglich aus klinischen Studien ausgeschlossen. Obwohl Tierstudien keine relevanten negativen Auswirkungen auf die Fruchtbarkeit zeigten, gingen aus der Anwendungsbeobachtung spontane Meldungen von Unfruchtbarkeit und/oder schlechter Samenqualität ein. In einigen dieser Fälle lagen andere Risikofaktoren vor, die zur Unfruchtbarkeit beigetragen haben könnten. Nach Absetzen von Finasterid wurde eine Normalisierung oder Verbesserung der Samenqualität beobachtet.
Der Einfluss einer Leberinsuffizienz auf die Pharmakokinetik von Finasterid ist bisher nicht untersucht worden.
Bei Männern, die mit Finasterid 1 mg behandelt wurden, traten in der Anwendungsbeobachtung Fälle von Brustkrebs auf. Behandelte Patienten sind durch ihre Ärzte anzuweisen, Veränderungen in ihrem Brustgewebe wie Knoten, Schmerzen, Gynäkomastie oder Ausfluss aus der Brustwarze unverzüglich zu melden.
Dieses Arzneimittel enthält Lactose-Monohydrat. Patienten mit seltenen Erbkrankheiten wie Galactoseintoleranz, Lapp-Lactasemangel oder Glukose-Galactose-Malabsorption sollten dieses Arzneimittel nicht einnehmen.
FM 4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Finasterid wird über das Cytochrom-P450-3A4-System metabolisiert, verändert dieses aber nicht. Während das Risiko, dass Finasterid die Pharmakokinetik anderer Arzneimittel beeinflusst, als gering eingestuft wird, ist es wahrscheinlich, dass Inhibitoren und Induktoren des Cytochroms P450 3A4 die Plasmakonzentration von Finasterid beeinflussen. Ausgehend von den etablierten Sicherheitsmargen ist es jedoch unwahrscheinlich, dass ein Anstieg infolge der gleichzeitigen Anwendung solcher Inhibitoren von klinischer Bedeutung wäre.
FL 4.6 Schwangerschaft und Stillzeit
Schwangerschaft
Es besteht der Verdacht, dass Finasterid bei Anwendung an Schwangeren schwere Fehlbildungen beim Ungeborenen hervorrufen kann. Aufgrund des Risikos während der Schwangerschaft ist das Arzneimittel zur Anwendung bei Frauen kontraindiziert.
Geringe Mengen Finasterid wurden im Sperma von Studienteilnehmern gefunden, die Finasterid 5 mg/Tag erhielten. Es ist nicht bekannt, ob männliche Feten dadurch geschädigt werden können, wenn Schwangere mit dem Sperma eines mit Finasterid behandelten Patienten in Kontakt kommen. Wenn die Sexualpartnerin eines Behandelten schwanger ist oder sein könnte, wird dem Patienten empfohlen, die Sperma-Exposition der Partnerin möglichst gering zu halten.
Stillzeit
Es ist nicht bekannt, ob Finasterid in die menschliche Muttermilch übergeht.
FQ 4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Es wurden keine Studien zu den Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen durchgeführt.
FJ 4.8 Nebenwirkungen
Die Nebenwirkungen in klinischen Studien und/oder aus der Anwendungsbeobachtung sind in der nachstehenden Tabelle aufgeführt. Die Häufigkeit der Nebenwirkungen ist dabei wie folgt definiert:
sehr häufig (≥1/10), häufig (≥1/100, <1/10), gelegentlich (≥1/1.000, <1/100), selten (≥1/10.000, <1/1.000), sehr selten (<1/10.000), nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar).
Über die Häufigkeit von Nebenwirkungen in der Anwendungsbeobachtung ist keine Aussage möglich, da die Meldungen spontan erfolgten.
Erkrankungen des Immunsystems |
Nicht bekannt |
Überempfindlichkeitsreaktionen einschließlich Exanthem, Pruritus, Urtikaria und Schwellungen der Lippen und des Gesichts |
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Herzerkrankungen |
Nicht bekannt |
Palpitationen |
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Leber- und Gallenerkrankungen |
Nicht bekannt |
Erhöhte Leberenzymwerte |
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Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse |
Gelegentlich |
Erektile Dysfunktion, Ejakulationsstörungen (einschließlich verringerten Volumens des Ejakulats), verminderte Libido* |
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Nicht bekannt |
Schmerzempfindlichkeit und Vergrößerung der Brust, Hodenschmerzen, Unfruchtbarkeit** **siehe Abschnitt 4.4 |
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*Angegebene Inzidenzen entsprechen der Differenz zu Placebo in klinischen Studien nach 12 Monaten. |
Arzneimittelbedingte Nebenwirkungen traten bei den mit Finasterid behandelten Männern häufiger auf als bei denen, die Placebo erhielten; die Häufigkeit in den ersten 12 Monaten betrug 3,8 % bzw. 2,1 %. In den folgenden vier Jahren ging die Inzidenz bei den mit Finasterid behandelten Männern auf 0,6 % zurück. Etwa 1 % der Männer in jeder Behandlungsgruppe brachen die Teilnahme in den ersten 12 Monaten wegen arzneimittelbedingter unerwünschter Wirkungen auf die Sexualfunktion ab, danach nahm die Inzidenz ab.
Darüber hinaus wurden aus der Anwendungsbeobachtung folgende unerwünschte Ereignisse gemeldet: Persistieren der erektilen Dysfunktion nach Absetzen von Finasterid, männlicher Brustkrebs (siehe Abschnitt 4.4).
FO 4.9 Überdosierung
In klinischen Studien riefen weder Einzeldosen Finasterid von bis zu 400 mg noch wiederholte Dosen Finasterid von bis zu 80 mg/Tag über drei Monate (n = 71) dosisabhängige Nebenwirkungen hervor.
Für die Behandlung nach einer Überdosierung mit Finasterid liegen keine Empfehlungen vor.
FF 5. Pharmakologische Eigenschaften
F1 5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: andere Dermatika
ATC-Code: D11 AX 10
Finasterid ist ein 4-Azasteroid, das die menschliche Typ-II-5-Reduktase (die sich in den Haarfollikeln befindet) mit mehr als 100-facher Selektivität gegenüber der menschlichen Typ-I-5-Reduktase hemmt und die periphere Umwandlung von Testosteron in das Androgen Dihydrotestosteron (DHT) blockiert.
Bei Männern mit androgenetischem Haarausfall enthält die glatzenbildende Kopfhaut verkleinerte Haarfollikel und erhöhte Mengen DHT.
Finasterid hemmt einen Vorgang, der für die Verkleinerung der Haarfollikel auf der Kopfhaut verantwortlich ist, was zu einer Umkehrung des Prozesses der Glatzenbildung führen kann.
Studien bei Männern
Die Wirksamkeit von Finasterid wurde in drei Studien an 1.879 Männern zwischen 18 und 41 Jahren mit gering- bis mittelgradigem, aber nicht vollständigem Haarausfall in der Vertexregion und im medial-frontalen Bereich nachgewiesen.
In diesen Studien wurde das Haarwachstum anhand von vier verschiedenen Messgrößen beurteilt: Anzahl der Haare, Beurteilung von Fotografien des Kopfes durch ein Expertengremium, Urteil des Prüfarztes und Urteil des Patienten selbst.
In den beiden Studien an Männern mit Haarausfall im Scheitelbereich wurde die Behandlung mit Finasterid über 5 Jahre fortgeführt. In dieser Zeit zeigten die Patienten Verbesserungen sowohl gegenüber Placebo als auch gegenüber Studienbeginn. Die Besserung setzte nach 3–6 Monaten ein. Während die Verbesserungen der Messgrößen unter der Behandlung mit Finasterid im Vergleich zu Behandlungsbeginn im Allgemeinen nach 2 Jahren am ausgeprägtesten waren und danach allmählich abnahmen (z. B. war die Zahl der Haare auf einer repräsentativen Fläche von 5,1 cm² nach 2 Jahren um 88 Haare höher als bei Behandlungsbeginn und nach 5 Jahren um 38 Haare höher als bei Behandlungsbeginn), verschlechterte sich der Haarausfall in der Placebogruppe mit der Zeit zunehmend (Zahl der Haare nach 2 Jahren um 50 geringer, nach 5 Jahren um 239 geringer). Obwohl sich also die Verbesserung gegenüber Studienbeginn bei den mit Finasterid behandelten Männern nach 2 Jahren nicht mehr weiter fortsetzte, wurde der Unterschied zwischen den beiden Behandlungsgruppen über die gesamte fünfjährige Studiendauer trotzdem immer größer. Die Behandlung mit Finasterid über 5 Jahre führte laut Beurteilung der Fotografien bei 90 % der Männer zu einer Stabilisierung des Haarausfalls, laut Prüfarzturteil in 93 % der Fälle. Zudem war vermehrtes Haarwachstum laut Anzahl der Haare bei 65 % der mit Finasterid behandelten Männer zu verzeichnen, laut Beurteilung der Fotografien bei 48 % und laut Prüfarzturteil bei 77 %. In der Placebogruppe hingegen war allmählicher Haarverlust im Zeitverlauf laut Anzahl der Haare bei 100 % der Männer zu verzeichnen, laut Beurteilung der Fotografien bei 75 % und laut Prüfarzturteil bei 38 %. Auch die Selbstbeurteilungen der Patienten belegten eine signifikante Zunahme der Haardichte, Verringerung des Haarausfalls sowie Verbesserung des Erscheinungsbilds der Haare nach fünfjähriger Behandlung mit Finasterid (siehe nachstehende Tabelle).
Prozentualer Anteil der Patienten mit Besserung laut jeder der vier Messgrößen |
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Jahr 1† |
Jahr 2†† |
Jahr 5†† |
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Finasterid |
Placebo |
Finasterid |
Placebo |
Finasterid |
Placebo |
Anzahl Haare |
(n = 679) 86 |
(n = 672) 42 |
(n = 433) 83 |
(n = 47) 28 |
(n = 219) 65 |
(n = 15) 0 |
Globale fotografische Beurteilung |
(n = 720) 48 |
(n = 709) 7 |
(n = 508) 66 |
(n = 55) 7 |
(n = 279) 48 |
(n = 16) 6 |
Urteil des Prüfarztes |
(n = 748) 65 |
(n = 747) 37 |
(n = 535) 80 |
(n = 60) 47 |
(n = 271) 77 |
(n = 13) 15 |
Urteil des Patienten selbst: Zufriedenheit mit dem Aussehen des Haares insgesamt |
(n = 750) 39 |
(n = 747) 22 |
(n = 535) 51 |
(n = 60) 25 |
(n = 284) 63 |
(n = 15) 20 |
†: Randomisierung Finasterid/Placebo 1:1 |
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††: Randomisierung Finasterid/Placebo 9:1 |
In einer Studie über 12 Monate bei Männern mit medial-frontalem Haarausfall wurde die Anzahl der Haare auf einer repräsentativen Fläche von 1 cm² (ungefähr 1/5 der in den Vertex-Studien betrachteten Fläche) ermittelt. Die Zahl der Haare, umgerechnet auf eine Fläche von 5,1 cm², stieg um 49 Haare (5 %) im Vergleich zum Ausgangswert und um 59 Haare (6 %) im Vergleich zu Placebo.
Die Studie belegte außerdem signifikante Verbesserungen bei den Urteilen der Patienten und der Prüfärzte sowie bei der Beurteilung der Fotografien des Kopfes durch ein Expertengremium.
In zwei Studien von 12 und 24 Wochen Dauer bewirkten Dosen in Höhe der 5-fachen empfohlenen Dosis (5 mg Finasterid täglich) eine mediane Abnahme des Ejakulatvolumens um ca. 0,5 ml (-25 %) im Vergleich zu Placebo. Diese Abnahme war nach Absetzen der Therapie reversibel. In einer Studie von 48 Wochen Dauer bewirkte Finasterid in der Dosierung von 1 mg täglich eine mediane Abnahme des Ejakulatvolumens um ca. 0,3 ml (-11 %) im Vergleich zu einer Abnahme um 0,2 ml (-8 %) unter Placebo. Es wurden keine Auswirkungen auf Anzahl, Motilität oder Morphologie der Spermien beobachtet. Längerfristige Daten sindnicht verfügbar. Es war bisher nicht möglich, klinische Studien durchzuführen, die unmittelbar der Klärung eventueller negativer Auswirkungen auf die Fruchtbarkeit dienen. Solche Auswirkungen werden jedoch als sehr unwahrscheinlich angesehen (siehe auch Abschnitt 5.3).
Studien bei Frauen
Bei postmenopausalen Frauen mit androgenetischer Alopezie, die 12 Monate lang mit Finasterid 1 mg behandelt wurden, wurde mangelnde Wirksamkeit festgestellt.
F2 5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Bioverfügbarkeit
Die orale Bioverfügbarkeit von Finasterid beträgt rund 80 % und wird durch Nahrungsaufnahme nicht beeinflusst. Die Spitzenkonzentration von Finasterid im Plasma wird rund 2 Stunden nach der Verabreichung erreicht; nach 6–8 Stunden ist die Resorption abgeschlossen.
Verteilung
Die Plasmaproteinbindung beträgt rund 93 %. Das Verteilungsvolumen beträgt rund 76 l (44–96 l).
Im Gleichgewichtszustand nach Verabreichung von 1 mg/Tag beträgt der Finasterid-Spitzenplasmaspiegel 9,2 ng/ml und wird 1–2 Stunden nach der Verabreichung erreicht. Die AUC(0–24 h)betrug 53 ng x h/ml.
Finasterid ist im Liquor cerebrospinalis gefunden worden, der Wirkstoff scheint sich jedoch nicht bevorzugt im Liquor anzureichern. Eine sehr geringe Menge von Finasterid wurde auch in der Samenflüssigkeit der Personen, die den Wirkstoff erhalten hatten, nachgewiesen. Studien an Rhesusaffen haben ergeben, dass diese Menge nicht als Risiko für die Entwicklung männlicher Feten zu betrachten ist (siehe Abschnitte 4.6 und 5.3).
Metabolisierung
Finasterid wird primär über das Cytochrom P450-3A4-System metabolisiert, verändert dieses aber nicht. Nach oraler Verabreichung von 14C-Finasterid wurden beim Menschen zwei Metaboliten des Wirkstoffs identifiziert, die nur einen geringen Bruchteil der 5-Reduktase-hemmenden Wirkung von Finasterid besaßen.
Ausscheidung
Nach oraler Verabreichung von 14C-markiertem Finasterid wurden beim Menschen etwa 39 % (32–46 %) der Dosis mit dem Urin in Form von Metaboliten ausgeschieden.
Die unverändert mit dem Urin ausgeschiedene Wirkstoffmenge war vernachlässigbar gering. 57 % (51–64 %) der gesamten Dosis wurden mit dem Stuhl ausgeschieden.
Die Plasma-Clearance beträgt ca. 165 ml/min (70–279 ml/min).
Die Eliminationsrate von Finasterid nimmt mit steigendem Alter etwas ab. Die mittlere terminale Halbwertszeit im Plasma beträgt etwa 5–6 Stunden (3–14 Stunden) (bei Männern über 70 Jahren sind es 8 Stunden (6–15 Stunden)). Diese Ergebnisse sind klinisch nicht von Bedeutung, daher ist keine Dosisreduktion bei älteren Patienten erforderlich.
Eingeschränkte Leberfunktion
Der Einfluss einer Leberinsuffizienz auf die Pharmakokinetik von Finasterid ist bisher nicht untersucht worden.
Eingeschränkte Nierenfunktion
Bei Patienten mit chronischer Niereninsuffizienz, mit einer Kreatinin-Clearance von 9–55 ml/min, wurden für die Fläche unter der Kurve, den Spitzenplasmaspiegel, die Halbwertszeit und die Proteinbindung von unverändertem Finasterid nach einer Einzeldosis 14C-Finasterid ähnliche Werte ermittelt wie bei gesunden Freiwilligen.
F3 5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
Mutagenität/Kanzerogenität
Studien zur Genotoxizität und zum kanzerogenen Potential lassen keine Gefahren für den Menschen erkennen.
Auswirkungen auf die Reproduktion, einschließlich Fertilität
Auswirkungen auf die embryonale und fetale Entwicklung wurden an Ratten, Kaninchen und Rhesusaffen untersucht. Bei Ratten, die mit dem 5- bis 5.000-Fachen der klinisch angewandten Dosis behandelt wurden, wurde eine dosisabhängige Inzidenz von Hypospadie bei männlichen Feten beobachtet. Bei Rhesusaffen führte die Behandlung mit oralen Dosen von 2 mg/kg/Tag außerdem zu Missbildungen der äußeren Genitalien.
Intravenöse Dosen von bis zu 800 ng/Tag hatten keinerlei Auswirkungen auf die männlichen Feten von Rhesusaffen. Diese Dosis entspricht mindestens dem 750-Fachen der höchsten geschätzten Finasterid-Exposition schwangerer Frauen durch das Sperma von Männern, die mit 1 mg/Tag Finasterid behandelt werden (siehe Abschnitt 5.2).
In der Kaninchenstudie wurden die Feten in dem Zeitraum, der für die Entwicklung der Genitalien entscheidend ist, keiner Finasterid-Exposition ausgesetzt.
Nach der Behandlung mit 80 mg/kg/Tag – einer Dosis, die in anderen Studien mit einer deutlichen Senkung des Gewichts der akzessorischen Geschlechtsdrüsen assoziiert war – waren bei den Kaninchen weder das Ejakulationsvolumen noch die Zahl der Spermien oder die Fruchtbarkeit beeinträchtigt. Bei Ratten, die über 6 und 12 Wochen mit 80 mg/kg/Tag behandelt wurden (was etwa dem 500-Fachen der klinischen Exposition entspricht), war kein Einfluss auf die Fruchtbarkeit zu beobachten. Nach 24- bis 30-wöchiger Behandlung waren zu einem gewissen Grad verringerte Fruchtbarkeit und deutliche Gewichtsreduktion von Prostata und Samenblase zu verzeichnen.
Alle Veränderungen waren innerhalb von 6 Wochen reversibel. Es ist nachgewiesen, dass die verringerte Fertilität auf eine beeinträchtigte Spermapfropfbildung zurückzuführen ist – ein Effekt, der für den Menschen nicht von Bedeutung ist. Die Entwicklung der Neugeborenen und ihre Reproduktionsfähigkeit bei Erreichung der Geschlechtsreife waren unauffällig. Nach Insemination weiblicher Ratten mit Nebenhodenspermien von Ratten, die über 36 Wochen mit 80 mg/kg/Tag behandelt wurden, waren keine Auswirkungen auf verschiedene Fertilitätsparameter festzustellen.
FR 6. Pharmazeutische Angaben
F7 6.1 Liste der sonstigen Bestandteile
Tablettenkern
Lactose-Monohydrat
Vorverkleisterte Stärke (Mais)
Natriumdodecylsulfat
Carboxymethylstärke-Natrium (Typ A) (Ph.Eur.)
Povidon (K30)
Mikrokristalline Cellulose
Magnesiumstearat (Ph.Eur.)
Filmüberzug
Hypromellose
Titandioxid (E171)
Macrogol 6000
Macrogol 400
Eisen(III)-oxid (E172)
Eisen(III)-hydroxid-oxid x H2O (E172)
FS 6.2 Inkompatibilitäten
Nicht zutreffend.
FT 6.3 Dauer der Haltbarkeit
3 Jahre
FX 6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.
FY 6.5 Art und Inhalt des Behältnisses
Transparente Blisterpackung PVC/PVDC-Aluminium.
Blisterpackungen zu 7, 28 und 98 Filmtabletten.
Musterpackung mit 7 Filmtabletten
F4 6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung
Frauen, die schwanger sind oder sein könnten, müssen die Handhabung zerdrückter oder zerbrochener Finasterid-Tabletten vermeiden, da sie sonst Finasterid aufnehmen könnten und sich hieraus ein potenzielles Risiko für einen männlichen Fetus ergeben könnte (siehe Abschnitt 4.6). Finasterid-Tabletten sind Filmtabletten; bei normaler Handhabung entsteht kein Kontakt mit dem Wirkstoff, solange die Tabletten nicht zerbrochen oder zerdrückt sind.
BZ 7. Inhaber der Zulassung
TEVA GmbH
Graf-Arco-Str.3
89079 Ulm
B5 8. Zulassungsnummer
83502.00.00
F6 9. Datum der Erteilung der Zulassung
(siehe Unterschrift)
F10 10. Stand der Information
…
F11 13. Verkaufsabgrenzung
Verschreibungspflichtig
16161610