Flavamed Husten-Heißgetränk Forte
alt informationenFachinformation
1. Bezeichnung des Arzneimittels
Flavamed®Husten-Heißgetränk forte
60 mg Brausetabletten
Wirkstoff: Ambroxolhydrochlorid
2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung
1 Brausetablette enthält 60 mg Ambroxolhydrochlorid.
Sonstiger Bestandteile:
110 mg Lactose, 126,5 mg Natrium und 29 mg Sorbitol (siehe Abschnitt 4.4 und 6.1)
Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.
3. Darreichungsform
Brausetabletten
Weiße, runde Brausetabletten mit einseitiger Bruchkerbe.
Die
Brausetabletten können in gleiche Hälften geteilt
werden.
4. Klinische Angaben
4.1 Anwendungsgebiete
Mukolytische Therapie bei akuten und chronischen bronchopulmonalen Erkrankungen, die mit einer Störung von Schleimbildung und -transport einhergehen.
4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
Soweit nicht anders verordnet, werden für
Flavamed®Husten-Heißgetränk forte folgende Dosierungen
empfohlen:
Erwachsene und Jugendliche ab 12 Jahren:
In der Regel werden während der ersten 2- 3 Tage 3mal täglich je ½ Brausetablette Flavamed®Husten-Heißgetränk forte (entsprechend 3mal 30 mg Ambroxolhydrochlorid) eingenommen, danach werden 2mal täglich je ½ Brausetablette Flavamed®Husten-Heißgetränk forte (entsprechend 2mal 30 mg Ambroxolhydrochlorid) eingenommen.
Hinweis:
Bei der Erwachsenendosierung ist eine Steigerung der Wirksamkeit gegebenenfalls durch eine Gabe von 2mal täglich 60 mg Ambroxolhydrochlorid (entspricht 120 mg Ambroxolhydrochlorid/Tag) möglich.
Art der Anwendung
Die Brausetabletten werden nach den Mahlzeiten in einem Glas Wasser aufgelöst und die Lösung getrunken.
Ohne ärztlichen Rat sollte Flavamed®Husten-Heißgetränk forte nicht länger als 4-5 Tage eingenommen werden.
Zur Dosierung bei Nieren- und Lebererkrankungen siehe Abschnitt 4.4.
4.3 Gegenanzeigen
Flavamed®Husten-Heißgetränk forte darf bei bekannter Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Bestandteile nicht angewendet werden.
Flavamed®Husten-Heißgetränk forte ist aufgrund des hohen Wirkstoffgehaltes nicht geeignet für Kinder unter 12 Jahren.
4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Sehr selten ist über das Auftreten von schweren Hautreaktionen wie Stevens-Johnson-Syndrom und Lyell-Syndrom in zeitlichem Zusammenhang mit der Anwendung von Ambroxol berichtet worden. Bei Neuauftreten von Haut- und Schleimhautveränderungen sollte daher unverzüglich ärztlicher Rat eingeholt und die Anwendung von Ambroxol beendet werden.
Bei gestörter Bronchomotorik und größeren Sekretmengen (z. B. beim seltenen malignen Ziliensyndrom) sollte Flavamed®Husten-Heißgetränk forte wegen eines möglichen Sekretstaus nur mit Vorsicht verwendet werden.
Bei eingeschränkter Nierenfunktion oder einer schweren Lebererkrankung darf Flavamed®Husten-Heißgetränk forte nur mit besonderer Vorsicht (d.h. in größeren Einnahmeabständen oder in verminderter Dosis) angewendet werden.
Bei schwerer Niereninsuffizienz muss mit einer Kumulation der in der Leber gebildeten Metaboliten von Ambroxol gerechnet werden.
Da Mukolytika die Magenschleimhautbarriere angreifen, sollte Ambroxol bei Patienten mit Ulcusanamnese mit Vorsicht angewendet werden.
Bei Patienten mit Histaminintoleranz ist Vorsicht geboten. Eine längerfristige Therapie sollte bei diesen Patienten vermieden werden, da Flavamed®Husten-Heißgetränk forte den Histaminstoffwechsel beeinflusst und zu Intoleranzerscheinungen (z.B. Kopfschmerzen, Fließschnupfen, Juckreiz) führen kann.
Dieses Arzneimittel enthält Lactose und Sorbitol. Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, Lactase-Mangel, Glucose-Galactose-Malabsorption oder Fructose-Intoleranz sollten Flavamed®Husten-Heißgetränk forte nicht einnehmen.
Dieses Arzneimittel enthält 126,5 mg Natrium pro Brausetablette. Dies ist zu berücksichtigen bei Personen unter Natrium kontrollierter (natriumarmer/ kochsalzarmer) Diät.
4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Bei kombinierter Anwendung von Flavamed®Husten-Heißgetränk forte mit Antitussiva kann aufgrund des eingeschränkten Hustenreflexes ein gefährlicher Sekretstau entstehen, so daß die Indikation zu dieser Kombinationsbehandlung besonders sorgfältig gestellt werden sollte.
4.6 Schwangerschaft und Stillzeit
Schwangerschaft
Es liegen keine hinreichenden Daten für die Verwendung von Ambroxol bei Schwangeren vor. Dies betrifft insbesondere den Zeitraum bis zur 28. Schwangerschaftswoche. In tierexperimentellen Studien zeigte Ambroxol keine teratogenen Wirkungen (siehe Abschnitt 5.3). Flavamed®Husten-Heißgetränk forte sollte während der Schwangerschaft, insbesondere während des ersten Drittels, nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung eingesetzt werden.
Stillzeit
Ambroxol geht beim Tier in die Muttermilch über. Da bisher keine ausreichenden Erfahrungen am Menschen vorliegen, sollte Flavamed®Husten-Heißgetränk forte in der Stillzeit nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung eingesetzt werden.
4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Flavamed®Husten-Heißgetränk forte hat keinen Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen.
4.8 Nebenwirkungen
Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt:
Sehr häufig (≥ 1/10)
Häufig (≥ 1/100 bis < 1/10)
Gelegentlich (≥ 1/1.000 bis < 1/100)
Selten (≥ 1/10.000 bis < 1/1.000)
Sehr selten (< 1/10.000)
Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)
Nach Anwendung von Flavamed®Husten-Heißgetränk forte wurden folgende Nebenwirkungen beobachtet:
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Gelegentlich: Übelkeit, Bauchschmerzen, Erbrechen
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
Sehr selten: schwere Hautreaktionen wie Stevens-Johnson-Syndrom und Epidermale
Nekrolyse (siehe Abschnitt 4.4)
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
Gelegentlich: Überempfindlichkeitsreaktionen (Hautausschlag, Gesichtsödem, Atemnot,
Pruritus), Fieber
Sehr selten: anaphylaktische Reaktionen bis hin zum Schock.
4.9 Überdosierung
Symptome
einer Überdosierung
Schwerwiegende Intoxikationserscheinungen sind bei
Überdosierung von Ambroxol nicht beobachtet worden. Es sind
kurzzeitige Unruhe und Durchfall berichtet worden.
Ambroxol wurde
bei parenteraler Gabe bis zu einer Dosierung von
15 mg/kg/Tag und bei oraler Gabe bis zu einer
Dosierung von 25 mg/kg/Tag gut vertragen.
In Analogie zu vorklinischen Untersuchungen können bei extremer Überdosierung vermehrte Speichelsekretion, Würgereiz, Erbrechen und Blutdruckabfall auftreten.
Therapiemaßnahmen bei Überdosierung
Akutmaßnahmen, wie Auslösen von Erbrechen und Magenspülung, sind nicht generell angezeigt und nur bei extremer Überdosierung zu erwägen.
Empfohlen wird eine symptomatische Therapie.
5.
PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN
5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Mukolytika
ATC-Code: R05C B06
Ambroxol, ein substituiertes Benzylamin, ist ein Metabolit von Bromhexin. Es unterscheidet sich von Bromhexin durch das Fehlen einer Methylgruppe und die Einführung einer Hydroxyl- Gruppe in para- trans- Stellung des Cyclohexylringes. Obgleich sein Wirkungsmechanismus noch nicht vollständig aufgeklärt ist, wurden jedoch sekretolytische und sekretomotorische Effekte in verschiedenen Untersuchungen gefunden.
Durchschnittlich tritt die Wirkung bei oraler Anwendung nach 30 Minuten ein und hält je nach Höhe der Einzeldosis 6-12 Stunden an.
In vorklinischen Untersuchungen steigert es den Anteil des serösen Bronchialsekretes. Durch die Verminderung der Viskosität und die Aktivierung des Flimmerepithels soll der Abtransport des Schleims gefördert werden.
Ambroxol bewirkt eine Aktivierung des Surfactant- Systems durch direkten Angriff an den Pneumozyten-Typ 2 der Alveolen und den Clarazellen im Bereich der kleinen Atemwege.
Es fördert die Bildung und Ausschleusung von oberflächenaktivem Material im Alveolar-und Bronchialbereich der fetalen und adulten Lunge. Diese Effekte sind in der Zellkultur und in vivo an verschiedenen Spezies nachgewiesen.
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Ambroxol wird nach oraler Anwendung praktisch vollständig resorbiert. Tmaxnach oraler Gabe beträgt 1-3 Stunden. Die absolute Bioverfügbarkeit von Ambroxol ist bei oraler Gabe durch einen First-pass-Metabolismus um ca. 1/3 vermindert. Es entstehen dabei nierengängige Metaboliten (z.B. Dibromanthranilsäure, Glukuronide). Die Bindung an Plasmaproteine beträgt ca 85% (80-90%). Die terminale Halbwertszeit im Plasma liegt bei 7-12 Stunden. Die Plasmahalbwertszeit der Summe aus Ambroxol und seiner Metaboliten beträgt ca. 22 Stunden.
Ambroxol ist liquor- und plazentagängig und tritt in die Muttermilch über.
Die Ausscheidung erfolgt zu 90% renal in Form der in der Leber gebildeten Metaboliten. Weniger als 10% der renalen Ausscheidung ist dem unveränderten Ambroxol zuzuordnen.
Auf Grund der hohen Proteinbindung und des hohen Verteilungsvolumens sowie der langsamen Rückverteilung aus dem Gewebe ins Blut ist keine wesentliche Elimination von Ambroxol durch Dialyse oder forcierte Diurese zu erwarten.
Bei schweren Lebererkrankungen wird die Clearance von Ambroxol um 20-40% verringert. Bei schweren Nierenfunktionsstörungen muss mit einer Kumulation der Metaboliten von Ambroxol gerechnet werden.
5.3
Präklinische Daten zur Sicherheit
Basierend auf den konventionellen Studien zur Sicherheitspharmakologie, Toxizität bei wiederholter Gabe, Reproduktionstoxizität, Genotoxozität und zum kanzerogenen Potential lassen die präklinischen Daten keine besonderen Gefahren für den Menschen erkennen.
Akute Toxizität
Untersuchungen zur akuten Toxizität am Tier haben keine besondere Empfindlichkeit ergeben. (siehe auch Abschnitt 4.9)
Chronische
Toxizität/Subchronische Toxizität
Untersuchungen zur chronischen Toxizität an zwei
Tierspezies zeigten keine substanzbedingten
Veränderungen.
Mutagenes und tumorerzeugendes
Potential
Langzeituntersuchungen am Tier ergaben keine
Hinweise auf ein tumorerzeugendes Potential von
Ambroxol.
Ambroxol wurde keiner ausführlichen Mutagenitätsprüfung unterzogen; bisherige Untersuchungen verliefen negativ.
Reproduktionstoxizität
Embryotoxizitätsuntersuchungen an Ratte und
Kaninchen haben bis zu einer Dosis von 3 g/kg Körpergewicht bzw.
200 mg/kg Körpergewicht keine Hinweise auf ein teratogenes
Potential ergeben. Die peri- und postnatale Entwicklung von Ratten
war erst oberhalb einer Dosis von 500 mg/kg beeinträchtigt.
Fertilitätsstörungen wurden bei Ratten bis zu einer Dosis von 1,5
g/kg nicht beobachtet.
Ambroxol überwindet die Plazentaschranke und geht beim Tier in die Muttermilch über.
6.
PHARMAZEUTISCHE ANGABEN
6.1 Liste der sonstigen Bestandteile
Citronensäure, Natriumhydrogencarbonat, Natriumcarbonat, Saccharin-Natrium, Natriumcyclamat, Natriumchlorid, Natriumcitrat, Lactose, Mannitol, Sorbitol, Kirscharoma ALH801, Simeticon
6.2 Inkompatibilitäten
Nicht
zutreffend
6.3 Dauer der Haltbarkeit
3
Jahre.
6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Nicht über 30 °C lagern.
Röhrchen fest verschlossen halten, um den Inhalt vor Feuchtigkeit zu schützen.
6.5 Art und
Inhalt des Behältnisses
Aluminium- oder Polypropylen-Röhrchen mit Polyethylenstopfen.
Originalpackung mit 10 (N1) oder 20 (N1) Brausetabletten
6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung
Nicht
verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den
nationalen Anforderungen zu entsorgen.
7. INHABER DER ZULASSUNG
BERLIN-CHEMIE AG
Glienicker Weg
125
12489 Berlin, Deutschland
Telefon: (030) 6707-0 (Zentrale)
Telefax: (030) 6707-2120
8.
ZULASSUNGSNUMMER
30051.00.00
9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG
11.03.1994/ 10.01.2005
10. STAND DER
INFORMATION
September 2008
11. Verkaufsabgrenzung
Apothekenpflichtig
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