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Flebogamma 5%

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Gebrauchsinformation: Information für den Anwender

Flebogamma® 5% Infusionslösung

Wirkstoff: Immunglobulin G vom Menschen

Lesen Sie die gesamte Packungsbeilage sorgfältig durch, bevor Sie mit

der Anwendung dieses Arzneimittels beginnen.

-    Heben Sie die Packungsbeilage auf. Vielleicht möchten Sie diese später nochmals lesen.

-    Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt oder Apotheker.

-    Dieses Arzneimittel wurde Ihnen persönlich verschrieben. Geben Sie es nicht an Dritte weiter. Es kann anderen Menschen schaden, auch wenn diese dieselben Symptome haben wie Sie.

-    Wenn eine der aufgeführten Nebenwirkungen Sie erheblich

beeinträchtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation angegeben sind, informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker._


Diese Packungsbeilage beinhaltet:

1.    Was ist Flebogamma® 5% und wofür wird es angewendet?

2.    Was müssen Sie vor der Anwendung von Flebogamma® 5% beachten?

3.    Wie ist Flebogamma® 5% anzuwenden?

4.    Welche Nebenwirkungen sind möglich?

5.    Wie ist Flebogamma® 5% aufzubewahren?

6.    Weitere Informationen

1. WAS IST FLEBOGAMMA® 5% UND WOFÜR WIRD ES ANGEWENDET?

Flebogamma® 5% ist eine Lösung zur intravenösen Infusion, die 50 g/l Protein vom Menschen enthält, wovon mindestens 97% Immunglobulin G ist. Flebogamma® 5% gehört zur Gruppe der Immunsera und Immunglobuline.

Flebogamma® 5% wird angewendet ...

Als Ersatz von fehlenden, normalerweise im Blut vorkommenden Antikörpern bei:

•    Primären Immunmangelkrankheiten wie:

-    Angeborener Agammaglobulinämie und Hypogammaglobulinämie

-    Allgemeinen variablen Immunmangelkrankheiten

-    Schweren kombinierten Immunmangelkrankheiten

-    Wiskott-Aldrich-Syndrom

•    Myelom oder chronisch-lymphatischer Leukämie mit schwerer sekundärer Hypogammaglobulinämie und rezidivierenden Infektionen.

•    Kinder mit angeborenem AIDS und rezidivierenden Infektionen.

Zur Immunmodulation (Beeinflussung des Immunsystems) bei:

•    Idiopathischer thrombozytopenischer Purpura (ITP) bei Kindern oder Erwachsenen mit einem hohen Blutungsrisiko oder vor chirurgischen Eingriffen zur Korrektur der Thrombozytenzahl.

•    Guillain-Barre-Syndrom

•    Kawasaki Syndrom

Bei allogener Knochenmarktransplantation

2. WAS MÜSSEN SIE VOR DER ANWENDUNG VON FLEBOGAMMA® 5% BEACHTEN?

Flebogamma® darf nicht angewendet werden,

-    wenn Sie überempfindlich (allergisch) gegen einen der Bestandteile von Flebogamma® 5% sind (siehe Hinweis zu Sorbitol unter „Wichtige Informationen über bestimmte sonstige Bestandteile von Flebogamma® 5%"),

-    wenn Sie Immunglobulin-A-(IgA)-Mangel haben, denn es könnten Antikörper gegen IgA in Ihrem Blut sein.

-    wenn Sie unter einer Fruchtzuckerunverträglichkeit (Sorbitol-/Fruktoseintoleranz) leiden. Flebogamma® 5% enthält Sorbitol als Stabilisator. Tritt bei Ihnen z.B. nach Verzehr von Obst Übelkeit, Erbrechen und Unterzuckerung des Blutes auf, so sollte Ihnen Flebogamma® 5% nicht verabreicht werden.

Je jünger der Patient ist, desto eher ist die Existenz einer bislang nicht diagnostizierten Fruchtzuckerunverträglichkeit möglich. Deswegen sollten sorbitolhaltige Lösungen im Säuglings- und Kleinkindalter vermieden werden. Im Fall eines Verdachts auf Sorbitol-/Fruktoseintoleranz während der Verabreichung ist die Infusion sofort abzusetzen. Zur Normalisierung des Glukosespiegels im Blut muss Glukose verabreicht werden und die Organfunktionen müssen mittels intensivtherapeutischer Behandlung stabilisiert werden.

Besondere Vorsicht bei der Anwendung von Flebogamma® 5% ist in folgenden Fällen erforderlich:

Es ist sehr wichtig, dass Ihr Körper die Infusionsrate bei der Flebogamma® 5% Ihnen verabreicht wird, toleriert. Deshalb werden Sie während und kurz nach der Infusion des Arzneimittels sorgfältig überwacht und hinsichtlich des Auftretens von Symptomen beobachtet.

Bestimmte unerwünschte Reaktionen können häufiger vorkommen

-    bei einer hohen Infusionsgeschwindigkeit,

-    wenn Sie einen teilweisen oder vollständigen Antikörpermangel (Hypo- oder Agammaglobulinämie) mit oder ohne IgA-Mangel haben,

-    wenn Sie erstmals Flebogamma® 5% erhalten oder nach einer längeren Behandlungspause (z.B. mehrere Wochen). Sie werden dann noch etwa eine Stunde nach Ende der Infusion beobachtet.

Echte Überempfindlichkeitsreaktionen sind selten. Sie können in den sehr seltenen Fällen des IgA-Mangels mit Anti-IgA-Antikörpern auftreten.

Selten kann normales Immunglobulin vom Menschen einen Abfall des Blutdruckes mit einer anaphylaktischen Reaktion bewirken, selbst wenn Sie die Behandlung mit normalem Immunglobulin zuvor vertragen hatten.

Mögliche Komplikationen können häufig vermieden werden, wenn sichergestellt wird, dass

-    Sie keine Überempfindlichkeit gegenüber normalem Immunglobulin aufweisen, indem Ihnen das Präparat langsam injiziert wird (Anfangsinfusionsgeschwindigkeit: 0,6 - 1,2 ml/kg/Stunde);

-    Sie während der Dauer der Infusion sorgfältig auf Symptome hin überwacht werden. Insbesondere wenn Sie erstmals normales Immunglobulin erhalten, von einem anderen normalen Immunglobulin umgestellt wurden oder eine längere Behandlungspause hatten, sollten Sie während der ersten Infusion und eine Stunde danach überwacht werden, um mögliche Nebenwirkungen festzustellen. Sollten die oben beschriebenen Fälle nicht für Sie zutreffen, so sollten Sie für mindestens 20 Minuten nach der Verabreichung beobachtet werden.

Es gibt klinische Hinweise auf einen Zusammenhang zwischen der Verabreichung von intravenösen Immunglobulinen (IVIg) und thromboembolischen Ereignissen wie Herzinfarkt, Schlaganfall, Lungenembolie und tiefen Venenthrombosen. Es wird angenommen, dass dies auf den relativen Anstieg der Blutviskosität aufgrund der Zufuhr von Immunglobulinen bei Hochrisikopatienten zurückzuführen ist.

Deshalb ist bei der Infusion von Immunglobulinen Vorsicht geboten, wenn Sie übergewichtig sind oder bereits bestehende Risikofaktoren für thrombotische Ereignisse aufweisen. Hierzu gehören: Fortgeschrittenes Alter, Hypertonie, Diabetes, bestehende Gefäßerkrankung oder thrombotische Episoden, erworbene oder angeborene thrombophile Störungen, längere körperliche Immobilisation, schwere Hypovolämie (Verminderung der Menge zirkulierenden Blutes) sowie Erkrankungen, welche die Viskosität des Blutes erhöhen.

Im Falle einer Nierenfunktionsbeeinträchtigung sollte Ihr Arzt das Absetzen der Behandlung erwägen, da Berichte über Nierenversagen bei Patienten, die eine IVIg-Therapie erhielten, beschrieben wurden. In den meisten Fällen lagen Risikofaktoren wie z.B. bereits bestehende Niereninsuffizienz, Diabetes, Hypovolämie (Verminderung der Menge zirkulierenden Blutes), Übergewicht, nephrotoxische Begleitmedikation oder Alter über 65 Jahre vor.

Diese Berichte über Nierenfunktionsstörungen und akutes Nierenversagen wurden zwar mit der Anwendung vieler der zugelassenen IVIg-Präparate in Verbindung gebracht, jedoch war der Anteil der Präparate, die Saccharose als Stabilisator enthalten, unverhältnismäßig groß. Flebogamma® 5% enthält keine Saccharose. Bei Risikopatienten soll die Anwendung von saccharosefreien Immunglobulin-Präparaten erwogen werden.

Bei Patienten, bei denen ein Risiko für akutes Nierenversagen oder thromboembolische Nebenwirkungen besteht, sollten IVIg-Präparate mit möglichst geringer Infusionsrate und Dosierung verabreicht werden.

Alle Patienten mit Verabreichung von IVIg benötigen:

-    Angemessene Flüssigkeitszufuhr vor Beginn der intravenösen Immunglobulintherapie

-    Überwachung der Harnproduktion

-    Überwachung der Serum-Kreatininspiegel

-    Vermeidung einer Begleittherapie mit Schleifendiuretika.

Bei Unverträglichkeitreaktionen ist entweder die Infusionsgeschwindigkeit zu verringern oder die Infusion zu unterbrechen. Die benötigte Behandlung ist von der Art und Schwere der Nebenwirkung abhängig.

Informieren Sie Ihren Arzt, wenn einer der oben beschriebenen Umstände für Sie zutrifft oder in der Vergangenheit zutraf.

Bei der Herstellung von Arzneimitteln, die aus menschlichem Blut oder Plasma hergestellt werden, erfolgen bestimmte Maßnahmen, um die Übertragung von Infektionen auf Patienten zu verhindern. Diese beinhalten die sorgfältige Auswahl von Blut- und Plasmaspendern, um sicherzustellen, dass diejenigen, die ein Risiko aufweisen Infektionen zu übertragen, ausgeschlossen werden, sowie die Testung der einzelnen Spende und der Plasmapools auf Anzeichen von Viren/Infektionen. Die Hersteller dieser Produkte haben auch bestimmte Schritte in die Weiterverarbeitung von Blut oder Plasma aufgenommen, die Viren inaktivieren oder entfernen können. Trotz dieser Maßnahmen kann bei der Anwendung von Arzneimitteln, die aus menschlichem Blut oder Plasma hergestellt werden, die Möglichkeit der Übertragung einer Infektion nicht vollständig ausgeschlossen werden. Dies trifft auch für alle unbekannten oder neu auftauchenden Viren oder anderen Infektionstypen zu.

Die durchgeführten Maßnahmen werden bei umhüllten Viren, wie dem Human Immunodeficiency Virus (HIV), dem Hepatitis-B-Virus und dem Hepatitis-C-Virus als wirksam erachtet.

Die Maßnahmen können jedoch von eingeschränktem Wert gegen nicht-umhüllte Viren wie Hepatitis-A-Virus und Parvovirus B19 sein.

Immunglobuline wurden bisher nicht mit Hepatitis-A- oder Parvovirus B19-Infektionen in Zusammenhang gebracht. Dies ist möglicherweise auf die im Produkt enthaltenen schützenden Antikörper zurückzuführen.

Jedes Mal, wenn Sie Flebogamma® 5% erhalten, sollte der Produktname und die Chargenbezeichnung aufgeschrieben werden, um eine Dokumentation der verwendeten Chargen zu erhalten.

Bei Anwendung von Flebogamma® 5% mit anderen Arzneimitteln

Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden bzw. vor kurzem eingenommen/angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.

•    Flebogamma® 5% kann die Wirksamkeit von abgeschwächten Lebendimpfstoffen wie Masern-, Röteln-, Mumps- oder Windpockenimpfstoffen beeinträchtigen.

•    Flebogamma® 5% enthält eine große Vielfalt verschiedener Antikörper; einige können das Ergebnis von Bluttests beeinflussen. Wird bei Ihnen nach der Gabe von Flebogamma® 5% ein Bluttest durchgeführt, so informieren Sie bitte das Labor oder Ihren Arzt darüber.

Schwangerschaft und Stillzeit:

Informieren Sie Ihren Arzt, wenn Sie schwanger sind oder stillen. Ihr Arzt wird entscheiden, ob bei Ihnen Flebogamma® 5% während der Schwangerschaft oder Stillzeit eingesetzt werden darf.

Es liegen keine kontrollierten Studien zur Anwendung in der Schwangerschaft vor. Die Verabreichung des Arzneimittels an schwangere Frauen oder stillende Mütter sollte deshalb sorgfältig abgewogen werden. Die lange klinische Erfahrung mit Immunglobulinen lässt erkennen, dass keine schädigende Wirkung auf den Verlauf der Schwangerschaft, den Fötus oder das Neugeborene zu erwarten sind. Immunglobuline gehen in die Muttermilch über und können eine Übertragung schützender Antikörper auf das Neugeborene bewirken.

Fragen Sie vor der Einnahme/Anwendung von allen Arzneimitteln Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.

Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen:

Es gibt keine Hinweise darauf, dass Flebogamma® 5% vom Menschen die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigt.

Flebogamma® 5% wird durch medizinisches Fachpersonal intravenös verabreicht.

Die Dosierung und Intervalle der Infusionen richten sich nach der Indikation. In der Substitutionstherapie sollte die Dosierung in Abhängigkeit von vorliegenden pharmakokinetischen Parametern und der klinischen Reaktion individuell angepasst werden.

Die folgenden Dosierungen gelten als Empfehlungen:

Substitutionstherapie bei primären Immunmangelsyndromen:

Mit Hilfe des Dosierungsschemas sollte ein IgG-Plasmaspiegel von mindestens 4 - 6 g/l erreicht werden (IgG-Bestimmung vor der nächsten Infusion). Nach Beginn der Behandlung werden 3-6 Monate benötigt, bis ein Gleichgewicht erreicht ist. Die empfohlene Anfangsdosis liegt bei 0,4 - 0,8 g (8 - 16 ml)/kg Körpergewicht, gefolgt von 0,2 g (4 ml)/kg Körpergewicht alle 3 Wochen.

Die benötigte Dosis zur Aufrechterhaltung eines IgG-Plasmaspiegels von 6 g/l beträgt 0,2 - 0,8 g (4 - 16 ml)/kg Körpergewicht pro Monat. Nach Erreichen der Gleichgewichtskonzentration variiert das Dosierungsintervall zwischen 2 bis 4 Wochen. Zur Ermittlung der erforderlichen Dosis sowie des Dosierungsintervalls sollte der IgG-Talspiegel kontrolliert werden.

Substitutionstherapie bei Myelomen oder chronisch-lymphatischer Leukämie mit schwerer sekundärer Hypogammaglobulinämie und rezidivierenden Infektionen; Substitutionstherapie bei Kindern mit AIDS und rezidivierenden Infektionen Die empfohlene Dosis beträgt 0,2 - 0,4 g (4 - 8 ml)/kg Körpergewicht alle drei oder vier Wochen.

Idiopathische thrombozytopenische Purpura

Zur Behandlung einer akuten Episode können anfangs 0,8 - 1 g (16 - 20 ml)/kg Körpergewicht verabreicht und, falls erforderlich, innerhalb von 3 Tag wiederholt werden, oder es werden 0,4 g (8 ml)/kg Körpergewicht pro Tag an 2-5 aufeinander folgenden Tagen verabreicht. Falls klinisch angezeigt, kann die Therapie wiederholt werden.

Guillain-Barre-Syndrom

0,4 g (8 ml)/kg Körpergewicht/Tag für 3 bis 7 Tage.

Die Erfahrung bei Kindern ist begrenzt.

Kawasaki-Syndrom

1,6 - 2 g (32 - 40 ml)/kg Körpergewicht aufgeteilt auf mehrere Dosen an 2 - 5 Tagen oder 2 g (40 ml)/kg Körpergewicht einmalig. Patienten sollen zusätzlich mit Acetylsalicylsäure therapiert werden.

Allogene Knochenmarktransplantation

Die Behandlung mit humanem normalem Immunglobulin kann als Teil des Konditionierungsschemas und nach der Transplantation angewandt werden. Zur Behandlung von Infektionen und zur Prophylaxe gegen die "Graft-versus-Host-Disease" ("Transplantat-gegen-Wirt-Abstoßung") ist die Dosierung individuell anzupassen. Die Anfangsdosis beträgt 0,5 g (10 ml)/kg Körpergewicht/Woche beginnend sieben Tage vor der Transplantation. Die Gabe wird bis zu drei Monate nach der Transplantation weitergeführt.

Bei fortbestehendem Antikörpermangel wird, bis zur Normalisierung des Antikörperspiegels, eine Dosis von 0,5 g (10 ml)/kg Körpergewicht/Monat empfohlen.

Die Dosierungsempfehlungen sind in der folgenden Tabelle zusammengefasst:

Anwendungsgebiet

Dosis

Injektionsinte rvalle

Substitutionstherapie bei primärem

Immunmangelsyndrom

-    Anfangsdosis: 0,4 - 0,8 g/kg KG

-    danach:

0,2 - 0,8 g/kg KG

alle 2 - 4 Wochen zur Erreichung des IgG-Plasmaspiegels von mindestens 4 -6 g/l

Substitutionstherapie bei

sekundärem

Immunmangelsyndrom

0,2 - 0,4 g/kg KG

alle 3 - 4 Wochen zur Erreichung des IgG-Plasmaspiegels von mindestens 4 - 6 g/l

Kinder mit AIDS

0,2 - 0,4 g/kg KG

alle 3 - 4 Wochen

Immunmodulation:

Idiopathische

thrombozytopenische Purpura

0,8 - 1 g/kg KG oder

am ersten Tag; falls erforderlich einmalige Wiederholungsgabe innerhalb von 3 Tagen

0,4 g/kg KG/Tag

über 2 - 5 Tage

Guillain-Barre-Syndrom

0,4 g/kg KG/Tag

über 3 - 7 Tage

Kawasaki-Syndrom

1,6 - 2 g/kg KG oder

in verschiedenen Dosen für 2 - 5 Tage zusätzlich zur Therapie mit Acetylsalicylsäure

2 g/kg KG

in einer Dosis zusätzlich zur Therapie mit Acetylsalicylsäure

Allogene

Knochenmarktransplantation:

- Behandlung der Infektion

0,5 g/kg KG

wöchentlich, von Tag -7 bis zu 3

und Prophylaxe der "Graft-versus-Host-Disease"

Monate nach der Transplantation

- fortbestehender

0,5 g/kg KG

monatlich bis zur Normalisierung des

Antikörperbildungsmangel

Antikörperspiegels

Flebogamma® 5% wird intravenös mit einer anfänglichen Infusionsgeschwindigkeit von 0,6 - 1,2 ml/kg KG/Stunde über den Zeitraum der ersten 30 Minuten infundiert. Wird das Präparat gut vertragen, kann die Infusionsgeschwindigkeit allmählich auf maximal 2,4 ml/kg/Stunde erhöht werden.

Flebogamma® 5% sollte vor der Anwendung auf Raum- oder Körpertemperatur gebracht werden.

Flebogamma® 5% kann mit physiologischer Kochsalzlösung (0,9% NaCl) verdünnt werden. Es darf nicht mit anderen Arzneimitteln oder intravenösen Lösungen gemischt werden und es sollte über einen separaten intravenösen Zugang verabreicht werden.

Wenn eine größere Menge Flebogamma® 5% angewendet wurde, als vorgesehen:

Wenn Sie eine größere Menge Flebogamma® 5% erhalten haben, als vorgesehen, sollten Sie dies Ihrem Arzt oder Apotheker sofort mitteilen.

Eine Überdosis kann zu einer Flüssigkeitsüberlastung und Hyperviskosität (erhöhte Zähflüssigkeit des Blutes) führen, insbesondere bei Risikopatienten, einschließlich älteren Patienten oder Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion.

Wenn die Anwendung von Flebogamma® 5% vergessen wurde:

Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker und folgen Sie dessen Anweisungen.

Es darf nicht die doppelte Menge infundiert werden, um die zuvor vergessene Infusion auszugleichen.

Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung von Flebogamma® haben, fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.

4. WELCHE NEBENWIRKUNGEN SIND MÖGLICH?

Wie alle Arzneimittel kann Flebogamma® 5% Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.

Gelegentlich können Schüttelfrost, Kopfschmerz, Fieber, Übelkeit und Erbrechen, allergische Reaktionen, niedriger Blutdruck, Gelenkschmerzen und leichte Rückenschmerzen auftreten.

Selten können Überempfindlichkeitsreaktionen mit plötzlichem Blutdruckabfall, in Einzelfällen bis zum anaphylaktischen Schock auftreten, auch wenn Sie bei früheren Anwendungen keine Reaktion gezeigt haben.

Fälle vorübergehender, ausheilender Hirnhautentzündung ohne Beteiligung von Erregern mit Symptomen wie starken Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen,

Fieber, Nackensteifigkeit, Lichtempfindlichkeit und evtl. Bewusstseinstrübung, Einzelfälle vorübergehender hämolytischer Anämie/Hämolyse (Absinken der Zahl bzw. Auflösung der roten Blutkörperchen) und seltene Fälle vorübergehender Hautreaktionen wurden bei der Gabe von humanem normalem Immunglobulin beobachtet.

Ein Anstieg des Serumkreatininspiegels und/oder akutes Nierenversagen wurden beobachtet.

Sehr selten traten thromboembolische Reaktionen wie Herzinfarkt, Schlaganfall, Lungenembolie und tiefe Venenthrombosen auf.

Informationen zur Fruchtzuckerunverträglichkeit (Sorbitol-/Fruktoseintoleranz), siehe Abschnitt „Flebogamma® darf nicht angewendet werden".

Informationen zum Infektionsrisiko, siehe Abschnitt „Besondere Vorsicht bei der Anwendung von Flebogamma® 5% ist in folgenden Fällen erforderlich".

Informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker, wenn eine der aufgeführten Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation angegeben sind.

5. WIE IST FLEBOGAMMA® 5% AUFZUBEWAHREN?

Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren.

Nicht über 25°C lagern und transportieren. Nicht einfrieren. Die Flasche im Umkarton aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.

Vor der Anwendung sollte Flebogamma® 5% visuell auf Partikel und Verfärbung geprüft werden. Die Lösung sollte klar oder leicht opaleszent sein. Keine Lösungen verwenden, die trübe sind oder einen Bodensatz aufweisen.

Sie dürfen das Arzneimittel nach dem auf dem Etikett angegebenen Verfalldatum nicht mehr verwenden.

Geöffnete Flaschen sofort verbrauchen.

Nicht verbrauchte Lösungen müssen wegen der Gefahr der bakteriellen Kontaminierung verworfen werden.

Unverbrauchte Arzneimittelreste oder Abfallmaterial sollten nach den landesüblichen Bestimmungen entsorgt werden.

6. WEITERE INFORMATIONEN

Was Flebogamma® 5% enthält:

Der Wirkstoff ist Immunglobulin G vom Menschen (IVIg).

Ein Milliliter Flebogamma® 5% enthält 50 mg Protein vom Menschen, davon sind mindestens 97% Immunglobulin G.

Die prozentuale Immunglobulin G-Subklassenverteilung, ermittelt durch radiale Immundiffusion, beträgt durchschnittlich: 68,7 % IgG1, 25,9 % IgG2, 3,7 % IgGß und 1,78 % IgG4.

Die sonstigen Bestandteile sind 50 mg/ml D-Sorbitol, max. 6 mg/ml Polyethylenglykol, Natrium- und Chloridionen und Wasser für Injektionszwecke. Der maximale IgA-Gehalt beträgt nicht mehr als 0,05 mg/ml.

Der Durchschnittswert, ermittelt aus 30 Chargen, beträgt 0,012 ± 0,003 mg/ml.

Wie Flebogamma® 5% aussieht und Inhalt der Packung

Flebogamma® 5% ist eine Infusionslösung in einer Durchstechflasche und ist in folgenden Packungsgrößen erhältlich:

0,5 g in 10 ml,

2,5 g in 50 ml,

5 g in 100 ml und 10 g in 200 ml.

Produkthersteller u. Hersteller, der das Fertigarzneimittel für das Inverkehrbringen freigegeben hat:

Instituto Grifols, S.A.

Can Guasch, 2 - Parets del Valles E-08150 Barcelona


Pharm. Unternehmer:

Grifols Deutschland GmbH Siemensstr. 32 D-63225 Langen Telefon 06103/75020 Telefax 06103/72364

Herkunftsland des Blutplasmas:

Das zur Herstellung von Flebogamma® 5% verwendete Blutplasma stammt aus den USA.

Diese Gebrauchsinformation wurde zuletzt überarbeitet im August 2007.