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Flebogamma 5%

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Fachinformation

Flebogamma® 5%

1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS Flebogamma® 5%, Infusionslösung Wirkstoff: Immunglobulin G vom Menschen

2. ZUSAMMENSETZUNG NACH ART UND MENGE Normales Immunglobulin vom Menschen (IVIg)

1 ml Flebogamma® 5% enthält 50 mg Humanprotein, wovon mindestens 97% Immunglobulin G sind.

Der maximale IgA-Gehalt beträgt nicht mehr als 0,05 mg/ml. Der Durchschnittswert, ermittelt aus 30 Chargen, beträgt 0,012 ± 0,003 mg/ml.

Die prozentuale Immunglobulin G-Subklassenverteilung, ermittelt durch radiale Immundiffusion, beträgt durchschnittlich:

68,7 % IgG1, 25,9 % IgG2, 3,7 % IgG3 und 1,78 % IgG4.

Weitere Bestandteile (Hilfsstoffe), siehe 6.1.

3. DARREICHUNGSFORM

Infusionslösung zur intravenösen Anwendung

Die Lösung ist klar bis leicht opaleszent und farblos bis schwach gelb.

4. KLINISCHE ANGABEN

4.1. Anwendungsgebiete

Substitutionstherapie bei:

Primären Immunmangelkrankheiten wie

-    Kongenitale Agammaglobulinämie und Hypogammaglobulinämie

-    Allgemeine variable Immunmangelkrankheiten

-    Schwere kombinierte Immunmangelkrankheiten

-    Wiskott-Aldrich-Syndrom

Myelom oder chronisch-lymphatische Leukämie mit schwerer sekundärer Hypogammaglobulinämie und rezidivierenden Infektionen.

Kinder mit angeborenem AIDS und rezidivierenden Infektionen

Immunmodulation

Idiopathische thrombozytopenische Purpura (ITP) bei Kindern oder Erwachsenen mit einem hohen Blutungsrisiko oder vor chirurgischen Eingriffen zur Korrektur der Thrombozytenzahl

Guillain-Barre-Syndrom

Kawasaki-Syndrom

Allogene Knochenmarktransplantation

4.2. Dosierung und Art der Anwendung Dosierung

Die Dosierung und Intervalle der Infusionen richten sich nach der Indikation.

In der Substitutionstherapie sollte die Dosierung in Abhängigkeit von vorliegenden pharmakokinetischen Parametern und der klinischen Reaktion individuell angepasst werden. Die folgenden Dosierungen gelten als Empfehlungen:

Substitutionstherapie bei primären Immunmangelsyndromen

Mit Hilfe des Dosierungsschemas sollte ein IgG-Plasmaspiegel von mindestens 4 - 6 g/l erreicht werden (IgG-Bestimmung vor der nächsten Infusion). Nach Beginn der Behandlung werden 3 -6 Monate benötigt, bis eine Gleichgewichtskonzentration erreicht ist. Die empfohlene Initialdosis liegt bei 0,4 - 0,8 g (8 - 16 ml)/kg Körpergewicht (KG), gefolgt von 0,2 g (4 ml)/kg KG alle 3 Wochen.

Die benötigte Dosis zur Aufrechterhaltung eines IgG-Plasmaspiegels von 6 g/l beträgt 0,2 - 0,8 g (4 - 16 ml)/kg KG pro Monat. Nach Erreichen der Gleichgewichtskonzentration variiert das Dosierungsintervall von 2 bis 4 Wochen. Zur Ermittlung der erforderlichen Dosis sowie des Dosierungsintervalls sollte der IgG-Talspiegel kontrolliert werden.

Substitutionstherapie bei Myelomen oder chronisch-lymphatischer Leukämie mit schwerer sekundärer Hypogammaglobulinämie und rezidivierenden Infektionen; Substitutionstherapie bei Kindern mit AIDS und rezidivierenden Infektionen.

Die empfohlene Dosis beträgt 0,2 - 0,4 g (4 - 8 ml)/kg KG alle drei oder vier Wochen. Idiopathische thrombozytopenische Purpura

Zur Behandlung einer akuten Episode können anfangs 0,8 - 1 g (16 - 20 ml)/kg KG verabreicht und, falls erforderlich am 3. Tag wiederholt werden, oder es werden 0,4 g (8 ml)/kg KG pro Tag an 2-5 aufeinanderfolgenden Tagen verabreicht. Falls klinisch angezeigt, kann die Therapie wiederholt werden.

Guillain-Barre-Syndrom

0,4 g (8 ml)/kg KG/Tag 3 bis 7 Tage.

Die Erfahrung bei Kindern ist begrenzt.

Kawasaki-Syndrom

1,6 - 2 g (32 - 40 ml)/kg KG aufgeteilt auf mehrere Dosen an 2 - 5 Tagen oder 2 g (40 ml)/kg KG einmalig zusätzlich zur Therapie mit Acetylsalicylsäure.

Allogene Knochenmarkstransplantation:

Die Behandlung mit humanem normalem Immunglobulin kann als Teil des Konditionierungsschemas und nach der Transplantation angewandt werden.

Zur Behandlung von Infektionen und zur Prophylaxe gegen die „Graft-versus-Host-Disease" ist die Dosierung individuell anzupassen. Die Anfangsdosis beträgt 0,5 g (10 ml)/kg KG/Woche beginnend sieben Tage vor der Transplantation. Die Gabe wird bis zu 3 Monaten nach der Transplantation weitergeführt.

Bei fortbestehendem Antikörpermangel wird, bis zur Normalisierung des Antikörperspiegels, eine Dosis von 0,5 g (10 ml)/kg KG/Monat empfohlen.

Die Dosierungsempfehlungen sind in der folgenden Tabelle zusammengefasst:

Anwendungsgebiet

Dosis

Injektionsintervalle

Substitutionstherapie bei primärem

Immunmangelsyndrom

-    Anfangsdosis: 0,4 - 0,8 g/kg KG

-    danach:

0,2 - 0,8 g/kg KG

alle 2 - 4 Wochen zur Erreichung des IgG Plasmaspiegels von mindestens 4 - 6 g/l

Substitutionstherapie bei

sekundärem

Immunmangelsyndrom

0,2 - 0,4 g/kg KG

alle 3 - 4 Wochen zur Erreichung des IgG Plasmaspiegels von mindestens 4 - 6 g/l

Kinder mit AIDS

0,2 - 0,4 g/kg KG

alle 3 - 4 Wochen

Immunmodulation:

Idiopathische

thrombozytopenische Purpura

0,8 - 1 g/kg KG oder

am ersten Tag; falls erforderlich einmalige Wiederholungsgabe innerhalb von 3 Tagen

0,4 g/kg KG/Tag

über 2 - 5 Tage

Guillain-Barre-Syndrom

0,4 g/kg KG/Tag

über 3 - 7 Tage

Kawasaki-Syndrom

1,6 - 2 g/kg KG oder

in verschiedenen Dosen für 2-5 Tage zusätzlich zur Therapie mit Acetylsalicylsäure

2 g/kg KG

in einer Dosis zusätzlich zur Therapie mit Acetylsalicylsäure

Allogene

Knochenmarkstransplantation:

- Behandlung der Infektion und Prophylaxe der „Graft-versus-Host-Disease"

0,5 g/kg KG

wöchentlich, von Tag - 7 bis zu 3 Monate nach der Transplantation

- fortbestehender

Antikörperbildungsmangel

0,5 g/kg KG

monatlich bis zur Normalisierung des Antikörperspiegels

Art der Anwendung

Flebogamma® 5% wird intravenös mit einer anfänglichen Infusionsgeschwindigkeit von 0,6 - 1,2 ml/kg/Stunde über den Zeitraum der ersten 30 Minuten infundiert. Wird das Präparat gut vertragen, kann die Infusionsgeschwindigkeit allmählich auf maximal 2,4 ml/kg KG/Stunde erhöht werden.

Überempfindlichkeit gegen jegliche Bestandteile des Präparates.

Überempfindlichkeit gegen homologe Immunglobuline, insbesondere in sehr seltenen Fällen von IgA-Mangel, wenn der Patient Antikörper gegen IgA aufweist.

Sorbitol-/Fruktoseintoleranz

4.4. Spezielle Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für den Gebrauch

Flebogamma® 5% enthält Sorbitol als Stabilisator. Daher sind die Patienten vor Anwendung auf das Vorliegen einer Sorbitol-/Fruktoseintoleranz (z.B. Symptome wie Übelkeit und Erscheinungen der Hypoglykämie nach Obstgenuss) zu befragen (siehe 4.3). Bei bewusstlosen Patienten ohne ausreichende Möglichkeit zur Erhebung der Eigen- oder Fremdanamnese soll das Präparat nicht verabreicht werden. Ist bei diesen Patienten unter einer pathologisch veränderten Stoffwechselsituation (z.B. Diabetes mellitus oder Postaggressionsstoffwechsel) die Applikation des Präparates dennoch indiziert, so sollte sie nur unter intensiver Stoffwechselüberwachung (Fahndung nach der typischen Hypoglykämie nach Sorbitolzufuhr bei fruktoseintoleranten Patienten) erfolgen.

Je jünger der Patient ist, desto eher ist die Existenz einer bislang nicht diagnostizierten Fruktoseintoleranz möglich. Deswegen sollten sorbitolhaltige Lösungen im Säuglings- und Kleinkindalter vermieden werden.

Im Fall eines Verdachts auf Sorbitol-/Fruktoseintoleranz während der Verabreichung ist die Infusion sofort abzusetzen. Zur Normalisierung des Glukosespiegels im Blut muss Glukose verabreicht werden und die Organfunktionen müssen mittels intensivtherapeutischer Behandlung stabilisiert werden.

Bestimmte schwere unerwünschte Nebenwirkungen können im Zusammenhang mit der Infusionsgeschwindigkeit stehen. Die unter „4.2 Art der Anwendung" empfohlene Infusionsgeschwindigkeit muss genau eingehalten werden. Die Patienten müssen während und nach der Infusion überwacht und hinsichtlich des Auftretens von Symptomen sorgfältig beobachtet werden.

Bestimmte unerwünschte Reaktionen können häufiger vorkommen bei

-    einer hohen Infusionsgeschwindigkeit

-    Patienten mit Hypo- oder Agammaglobulinämie mit oder ohne IgA-Mangel

-    Patienten, die erstmals normales Immunglobulin G vom Menschen (IVIG) erhalten, oder, in seltenen Fällen, bei einem Wechsel des Immunglobulin-Präparates oder nach einer längeren Behandlungspause.

Echte Überempfindlichkeitsreaktionen sind selten. Sie können in den sehr seltenen Fällen des IgA-Mangels mit Anti-IgA-Antikörpern auftreten.

Selten kann normales Immunglobulin vom Menschen einen Abfall des Blutdrucks mit einer anaphylaktischen Reaktion bewirken, selbst bei Patienten, die eine Behandlung mit normalem Immunglobulin zuvor vertragen hatten.

Mögliche Komplikationen können oft vermieden werden, wenn sichergestellt wird, dass

-    die Patienten keine Überempfindlichkeit gegenüber normalem Immunglobulin aufweisen, indem ihnen das Präparat langsam injiziert wird (Anfangsinfusionsgeschwindigkeit: 0,6 - 1,2 ml/kg KG/Stunde)

-    die Patienten während der gesamten Dauer der Infusionszeit sorgfältig auf Symptome hin überwacht werden. Insbesondere solche Patienten, die erstmals normales Immunglobulin erhalten, die von einem anderen normalen Immunglobulin umgestellt wurden, oder die eine längere Behandlungspause hatten, sollten während der ersten Infusion und eine Stunde danach überwacht werden, um mögliche Nebenwirkungen festzustellen. Alle anderen Patienten sind mindestens 20 Minuten nach der Verabreichung zu beobachten.

Es gibt klinische Hinweise auf einen Zusammenhang zwischen der Verabreichung von intravenösen Immunglobulinen (IVIg) und thromboembolischen Ereignissen wie Myokardinfarkt, Schlaganfall, Lungenembolie und tiefen Venenthrombosen. Es wird angenommen, dass dies auf den relativen Anstieg der Blutviskosität aufgrund der Zufuhr von Immunglobulinen bei Hochrisikopatienten zurückzuführen ist. Vorsicht ist geboten bei der Verordnung und Infusion von Immunglobulinen bei übergewichtigen Patienten und bei Patienten mit bereits bestehenden Risikofaktoren für thrombotische Ereignisse (wie fortgeschrittenes Alter, Hypertonie, Diabetes mellitus, bestehende Gefäßerkrankung oder thrombotische Episoden, Patienten mit erworbenen oder angeborenen thrombophilen Störungen, Patienten mit längerer körperlicher Immobilisation, Patienten mit schwerer Hypovolämie sowie Patienten mit Erkrankungen, welche die Viskosität des Blutes erhöhen).

Fälle von akutem Nierenversagen wurden bei Patienten beschrieben, die eine IVIg-Therapie erhielten. In den meisten Fällen wurden Risikofaktoren erkannt, z.B. vorbestehende Niereninsuffizienz, Diabetes mellitus, Hypovolämie, Übergewicht, nephrotoxische Begleitmedikation oder Alter über 65 Jahre.

Im Falle einer Nierenfunktionsbeeinträchtigung sollte ein Absetzen des IVIg-Präparates erwogen werden.

Diese Berichte über Nierenfunktionsstörungen und akutes Nierenversagen wurden zwar mit der Anwendung vieler der zugelassenen IVIg-Präparate in Verbindung gebracht, jedoch war der Anteil der Präparate, die Saccharose als Stabilisator enthielten, unverhältnismäßig groß. Flebogamma® 5% enthält keine Saccharose. Bei Risikopatienten soll die Anwendung von saccharosefreien Immunglobulin-Präparaten erwogen werden.

Bei Patienten, bei denen ein Risiko für akutes Nierenversagen oder thromboembolische Nebenwirkungen besteht, sollten IVIg-Präparate mit möglichst geringer Infusionsrate und Dosierung verabreicht werden.

Bei allen Patienten erfordert die Gabe von IVIg

-    eine adäquate Hydratation vor Beginn der IVIg-Infusion

-    Überwachung der Urinausscheidung

-    Überwachung des Serumkreatinin-Spiegels

-    Vermeidung der gleichzeitigen Gabe von Schleifendiuretika.

Bei einer Nebenwirkung muss entweder die Infusionsgeschwindigkeit verringert oder die Infusion abgesetzt werden. Die erforderliche Behandlung hängt von der Natur und der Schwere der Nebenwirkung ab.

Bei einem Schock sind die aktuellen medizinischen Standardmaßnahmen für eine Schockbehandlung anzuwenden.

Übliche Maßnahmen, um die Übertragung von Infektionen durch Arzneimittel aus menschlichem Blut oder Plasma zu verhindern, beinhalten die Auswahl der Spender, die Untersuchung der einzelnen Spenden und der Plasmapools auf spezifische Infektionsmarker und die Aufnahme von Herstellungsschritten, die bei der Inaktivierung/ Eliminierung von Viren wirksam sind. Trotz dieser Maßnahmen kann bei der Anwendung von Arzneimitteln, die aus menschlichem Blut oder Plasma hergestellt werden, die Möglichkeit der Übertragung einer Infektion nicht vollständig ausgeschlossen werden. Dies trifft auch für alle unbekannten oder neu auftauchenden Viren oder anderen Krankheitserreger zu.

Die durchgeführten Maßnahmen werden bei umhüllten Viren, wie HIV, HBV und HCV als wirksam erachtet.

Die Maßnahmen können jedoch von eingeschränktem Wert gegen nicht-umhüllte Viren wie Hepatitis A-Virus und Parvovirus B19 sein.

Die klinische Erfahrung bestätigt, dass Hepatitis A und Parvovirus B19 durch Immunglobuline nicht übertragen werden. Es wird angenommen, dass hierbei der Gehalt an Antikörpern einen wichtigen Beitrag zur Virussicherheit leistet.

Es wird darauf hingewiesen, dass gemäß Transfusionsgesetz bei jeder Behandlung eines Patienten mit Flebogamma® der Produktname und die Chargenbezeichnung dokumentiert werden müssen, um eine Verbindung zwischen dem Patienten und der verwendeten Chargen sicherzustellen.

4.5. Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und andere Formen der Wechselwirkungen

Abgeschwächte Lebendimpfstoffe

Die Gabe von Immunglobulin kann für eine Dauer von mindestens 6 Wochen und bis zu 3 Monaten die Wirksamkeit von abgeschwächten Lebendimpfstoffen wie Masern-, Röteln-, Mumps- und Windpockenimpfstoffen beeinträchtigen. Nach der Gabe dieses Präparates ist vor der Impfung mit attenuierten Lebendimpfstoffen eine Wartezeit von 3 Monaten einzuhalten. Bei Masern kann diese Beeinträchtigung bis zu einem Jahr fortbestehen. Daher sollte bei Patienten, die Masernimpfstoff erhalten, der Antikörperstatus überprüft werden.

Auswirkung auf serologische Untersuchungen

Bei der Beurteilung von serologischen Testergebnissen muß berücksichtigt werden, dass es nach Injektion eines Immunglobulins durch einen vorübergehenden Anstieg passiv übertragener Antikörper zu positiven Testergebnissen kommen kann.

Die passive Übertragung von Antikörpern gegen Erythrozytenantigene, z.B. A, B und D, kann einige serologische Tests, einschließlich des Antiglobulintests (Coombs-Test), verfälschen.

4.6. Schwangerschaft und Stillzeit

Es liegen keine kontrollierten klinischen Studien zur Anwendung in der Schwangerschaft vor.

Die Verabreichung des Arzneimittels an schwangere Frauen oder stillende Mütter sollte deshalb sorgfältig abgewogen werden. Die lange klinische Erfahrung mit Immunglobulinen lässt erkennen, dass keine schädigende Wirkung auf den Verlauf der Schwangerschaft, den Fötus oder das Neugeborene zu erwarten sind. Immunglobuline gehen in die Muttermilch über und können eine Übertragung schützender Antikörper auf das Neugeborene bewirken.

4.7. Hinweise zur Teilnahme am Straßenverkehr und zum Bedienen von Maschinen

Es gibt keine Hinweise darauf, dass Immunglobuline die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigen.

4.8. Nebenwirkungen

Gelegentlich können Schüttelfrost, Kopfschmerz, Fieber, Übelkeit und Erbrechen, allergische Reaktionen, niedriger Blutdruck, Gelenkschmerzen und leichte Rückenschmerzen auftreten.

Selten können Überempfindlichkeitsreaktionen mit plötzlichem Blutdruckabfall, in Einzelfällen bis zum anaphylaktischen Schock auftreten, auch wenn der Patient bei früheren Anwendungen keine Reaktion gezeigt hat.

Fälle reversibler aseptischer Meningitis mit Symptomen wie starken Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Fieber, Nackensteifigkeit, Lichtempfindlichkeit und evtl. Bewusstseinstrübung, Einzelfälle reversibler hämolytischer Anämie/Hämolyse und seltene Fälle vorübergehender kutaner Reaktionen wurden bei der Gabe von humanem normalem Immunglobulin beobachtet.

Ein Anstieg des Serumkreatininspiegels und/oder akutes Nierenversagen wurden beobachtet.

Sehr selten: Thromboembolische Reaktionen wie Myokardinfarkt, Schlaganfall, Lungenembolie und tiefe Venenthrombosen.

Informationen zur Sorbitol-/Fruktoseintoleranz: siehe 4.4.

Informationen zur Sicherheit hinsichtlich übertragbarer Krankheiten: siehe 4.4.

4.9. Überdosierung

Eine Überdosis kann zu einer Flüssigkeitsüberbelastung und Hyperviskosität führen, insbesondere bei Risikopatienten, einschließlich älteren Patienten oder Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion.

5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN

5.1. Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakotherapeutische Gruppe: Immunsera und Immunglobuline: Immunglobuline, normales Immunglobulin vom Menschen zur intravaskulären Verabreichung, ATC-Code: J06BA02. Normales Immunglobulin wird aus Plasma von mindestens 1000 Spendern hergestellt. Normales Immunglobulin vom Menschen enthält hauptsächlich Immunglobulin G (IgG) mit einem breiten Spektrum von Antikörpern gegen infektiöse Erreger.

Die Subklassenverteilung entspricht nahezu der des humanen Plasmas.

Ausreichende Dosen können bei niedrigen Immunglobulin-G-Spiegeln Normalwerte wiederherstellen. Der Wirkmechanismus bei anderen Anwendungsgebieten als der Substitutionstherapie ist noch nicht vollständig erforscht, schließt jedoch immunmodulatorische Wirkungen ein.

5.2. Pharmakokinetische Eigenschaften

Normales Immunglobulin vom Menschen ist in der Blutbahn des Empfängers nach intravenöser Verabreichung unmittelbar und vollständig bioverfügbar. Es wird zwischen dem Plasma und der extravaskulären Flüssigkeit relativ rasch verteilt. Nach ca. 3 - 5 Tagen ist das Gleichgewicht zwischen intra- und extravaskulärem Kompartiment erreicht.

Flebogamma® 5% hat eine Halbwertzeit von 28 ± 8 Tagen. Diese Halbwertzeit kann von Patient zu Patient schwanken, insbesondere bei primären Immunmangelsyndromen.

IgG und IgG-Komplexe werden in den Zellen des retikuloendothelialen Systems abgebaut.

5.3. Präklinische Daten zur Sicherheit

Immunglobuline sind normale Bestandteile des Blutes.

Die Bestimmung der akuten Toxizität an Tieren hat keine Relevanz, da höhere Dosen zu Kreislaufüberlastung führen. Studien zur chronischen Toxizität und zur embryo-foetalen Toxizität sind nicht praktikabel, da es beim Tier zur Antikörperbildung gegen humane Immunglobuline kommt. Wirkungen des Produkts auf das Immunsystem von Neugeborenen wurden nicht untersucht.

Klinische Erfahrungen geben keinen Hinweis auf kanzerogene und mutagene Wirkungen von Immunglobulinen

6.1.    Liste der Hilfsstoffe

1 ml Flebogamma® 5% enthält: 50 mg D-Sorbitol, max. 6 mg Polyethylenglykol, Natrium- und Chloridionen, Wasser für Injektionszwecke.

6.2.    Inkompatibilitäten

Flebogamma® 5% darf nicht mit anderen Arzneimitteln vermischt werden.

6.3. Dauer der Haltbarkeit

Flebogamma® 5% ist bei vorschriftsmäßiger Lagerung 24 Monate haltbar.

Nach Ablauf des auf der Verpackung und dem Behältnis angegebenen Verfalldatums darf Flebogamma® 5% nicht mehr angewendet werden.

Geöffnete Flaschen sofort verbrauchen, da das Präparat kein Konservierungsmittel enthält. Nicht verbrauchte Lösungen müssen wegen der Gefahr der bakteriellen Kontaminierung verworfen werden.

6.4. Besondere Vorsichtsmaßnahmen bei der Lagerung

Nicht über 25°C lagern und transportieren. Nicht einfrieren. Die Flasche im Umkarton aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.

6.5. Art und Inhalt des Behältnisses

Glasflasche mit 0,5 g Immunglobulin G in 10 ml Wasser für Injektionszwecke. Glasflasche mit 2,5 g Immunglobulin G in 50 ml Wasser für Injektionszwecke Glasflasche mit 5,0 g Immunglobulin G in 100 ml Wasser für Injektionszwecke Glasflasche mit 10,0 g Immunglobulin G in 200 ml Wasser für Injektionszwecke 20 Glasflaschen mit je 10,0 g Immunglobulin G in je 200 ml Wasser für Injektionszwecke

6.6. Hinweise für die Handhabung und Entsorgung

Flebogamma® 5% sollte vor der Anwendung auf Raum- oder Körpertemperatur gebracht werden.

Vor der Anwendung sollte Flebogamma® 5% visuell auf Partikel und Verfärbung geprüft werden. Die Lösung sollte klar oder leicht opaleszent sein. Keine Lösungen verwenden, die trübe sind oder einen Bodensatz aufweisen.

Flebogamma® 5% kann mit physiologischer Kochsalzlösung (0,9% NaCl) verdünnt werden. Unverbrauchte Arzneimittelreste oder Abfallmaterial sollten nach den landesüblichen Bestimmungen entsorgt werden.

7. NAME ODER FIRMA UND ANSCHRIFT DES ZULASSUNGSINHABERS

Zulassungsinhaber:    Produkthersteller und Hersteller, der das Fertig

arzneimittel für das Inverkehrbringen freigegeben hat: Grifols Deutschland GmbH    Instituto Grifols, S.A.

Siemensstr. 32    Can Guasch, 2 - Parets del Valles

D-63225 Langen    E-08150 Barcelona

Telefon 06103/7502-0

Telefax 06103/72364

8.    ZULASSUNGSNUMMER(N)

526a/91

9.    DATUM DER ERTEILUNG DER VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG

06. Februar 2003

10.    DATUM DER TEXTÜBERARBEITUNG

August 2007

11.    HERKUNFTSLAND DES BLUTPLASMAS

Das zur Herstellung von Flebogamma® 5% verwendete Blutplasma stammt aus den USA.

12.    VERSCHREIBUNGSPFLICHT

Verschreibungspflichtig