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Fludarabin-Actavis 50 Mg Pulver Zur Herstellung Einer Injektions- Oder Infusionslösung

Document: 13.07.2012   Gebrauchsinformation (deutsch) change

GI-425-11/11

Gebrauchsinformation: Information für den Anwender


Fludarabin-Actavis 50 mg Pulver zur Herstellung einer Injektions- oder Infusionslösung

Wirkstoff: Fludarabinphosphat


Lesen Sie die gesamte Packungsbeilage sorgfältig durch, bevor Sie mit der Anwendung dieses Arzneimittels beginnen.


Diese Packungsbeilage beinhaltet

Was ist Fludarabin-Actavis 50 mg und wofür wird es angewendet?

Was müssen Sie vor der Anwendung von Fludarabin-Actavis 50 mg beachten?

Wie ist Fludarabin-Actavis 50 mg anzuwenden?

Welche Nebenwirkungen sind möglich?

Wie ist Fludarabin-Actavis 50 mg aufzubewahren?

Weitere Informationen


1. Was ist Fludarabin-Actavis 50 mg und wofür wird es angewendet?


Fludarabin-Actavis 50 mg ist ein Arzneimittel zur Behandlung von Krebserkrankungen.


Fludarabin-Actavis 50 mg wird angewendet zur Behandlung der chronischen lymphatischen Leukämie vom B-Zell-Typ (B-CLL) bei Patienten mit ausreichender Blutzellproduktion. Dies ist eine Krebsart der weißen Blutzellen, der so genannten Lymphozyten.


Eine Erstbehandlung der chronischen lymphatischen Leukämie mit Fludarabin-Actavis 50 mg darf nur bei Patienten mit fortgeschrittener Erkrankung einhergehend mit Krankheits-bedingten Symptomen oder dem Nachweis der fortschreitenden Erkrankung begonnen werden.


Alle Zellen des Körpers bilden neue Zellen, indem sie sich teilen. Zu diesem Zweck, muss das genetische Material (DNA) der Zellen kopiert und reproduziert werden. Fludarabin-Actavis 50 mg wirkt durch Verhinderung der Bildung neuer DNA. Daher stoppt Fludarabin-Actavis 50 mg das Wachstum neuer Krebszellen, wenn es von diesen aufgenommen wird.


Bei Krebserkrankungen der weißen Blutzellen (wie bei der chronische lymphatischen Leukämie) werden viele unnormale Lymphozyten gebildet. Die unnormalen Lymphozyten arbeiten entweder nicht richtig oder sind zu jung (unreif), um die normale Kranksheits-bekämpfende Wirkung der weißen Blutzellen auszuüben. Sind zu viele dieser unnormalen Lymphozyten vorhanden, verdrängen sie die gesunden Blutzellen im Knochenmark, wo die meisten neuen Blutzellen gebildet werden. Ohne eine ausreichende Anzahl gesunder Blutzellen können Infektionen, Blutarmut (Anämie), Blutergüsse, starke Blutungen oder sogar Organversagen die Folge sein.


2. Was müssen Sie vor der ANWENDUNG von Fludarabin-Actavis
50 mg beachten?


Fludarabin-Actavis 50 mg darf nicht angewendet werden,


Besondere Vorsicht bei der Anwendung von Fludarabin-Actavis 50 mg ist erforderlich,


Bei Anwendung von Fludarabin-Actavis 50 mg mit anderen Arzneimitteln

Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden bzw. vor kurzem eingenommen/angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.


Dies ist insbesondere wichtig, wenn Sie ein Arzneimittel mit dem Wirkstoff Pentostatin oder Deoxycoformycin (ebenfalls zur Behandlung einer chronischen lymphatischen Leukämie) einnehmen, da eine Kombination mit Fludarabin-Actavis 50 mg nicht empfohlen wird. Einige Wirkstoffe, wie z. B. Dipyramidol (zur Verhinderung von Blutverklumpungen) können die Wirksamkeit von Fludarabin-Actavis 50 mg herabsetzen.


Schwangerschaft und Stillzeit

Fragen Sie vor der Einnahme/Anwendung von allen Arzneimitteln Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.


Eine Behandlung mit Fludarabin-Actavis 50 mg kann dem ungeborenen Kind schaden. Wenn Sie schwanger sind, sollten Sie nur dann mit Fludarabin-Actavis 50 mg behandelt werden, wenn der mögliche Nutzen eindeutig die Risiken für das ungeborene Kind rechtfertigt. Wenn Sie eine Frau im gebärfähigen Alter sind, müssen Sie während der Behandlung und mindestens 6 Monate nach deren Ende eine Schwangerschaft vermeiden. Wenn Sie trotzdem schwanger werden, informieren Sie umgehend Ihren behandelnden Arzt.


Männer, die mit Fludarabin-Actavis 50 mg behandelt werden und ein Kind zeugen könnten, müssen während der Behandlung und mindestens 6 Monate nach deren Ende eine zuverlässige Form der Schwangerschaftsverhütung anwenden.


Es ist nicht bekannt, ob Fludarabin-Actavis 50 mg in die Muttermilch übertritt. Jedoch wurde das Arzneimittel in Tierexperimenten in der Muttermilch nachgewiesen. Sie dürfen daher während der Therapie mit Fludarabin-Actavis 50 mg nicht stillen.


Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen

Die Auswirkungen einer Therapie mit Fludarabin-Actavis 50 mg auf die Fahrtüchtigkeit oder auf die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen wurden nicht untersucht. Fludarabin-Actavis 50 mg kann die Fahrtüchtigkeit oder auf die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen beeinflussen, da Nebenwirkungen wie Ermüdung, Schwäche, Erregtheit, Krampfanfälle und Sehstörungen beobachtet wurden.


Wichtige Informationen über bestimmte sonstige Bestandteile von Fludarabin-Actavis 50 mg

Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro ml, d. h. es ist praktisch natriumfrei.


3. Wie ist Fludarabin-Actavis 50 mg ANZUWENDEN?


Fludarabin-Actavis 50 mg darf nur unter Aufsicht eines in der Krebsbehandlung erfahrenen Arztes angewendet werden.


Die Dosis, die Sie erhalten, hängt von Ihrer Körpergröße ab. Sie variiert mit Ihrer Körperoberfläche. Technisch wird sie in Quadratmetern (m2) gemessen, wird tatsächlich aber aus Ihrer Größe und Ihrem Gewicht berechnet. Die empfohlene Dosis beträgt 25 mg/m2Körperoberfläche. Diese Dosis wird Ihnen entweder als Injektion oder als Infusion (über einen Tropf) in eine Vene einmal täglich an 5 aufeinander folgenden Tagen, alle 28 Tage wiederholt, verabreicht.

Diese 5-tägige Behandlung wird alle 28 Tage wiederholt, bis Ihr Arzt feststellt, dass die beste Wirkung erzielt wurde.


Die Dosis kann verringert oder der Wiederholungszyklus verzögert werden, wenn Nebenwirkungen problematisch werden. Wenn Sie Nierenprobleme haben, werden Sie eine verminderte Dosis erhalten und es werden regelmäßig Blutuntersuchungen durchgeführt.


Die Unbedenklichkeit dieses Arzneimittels bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren wurde nicht untersucht. Eine Behandlung wird daher nicht empfohlen.


Wenn etwas von der Fludarabin-Actavis 50 mg-Lösung mit Ihrer Haut oder der Innenseite Ihres Mundes oder Ihrer Nase in Kontakt gekommen ist, waschen Sie diesen Bereich gründlich mit Wasser und Seife. Wenn die Lösung in Ihre Augen gelangt ist, spülen Sie diese gründlich mit viel Wasser aus. Atmen Sie keine aus der Lösung austretenden Dämpfe ein.


Wenn Sie eine größere Menge Fludarabin-Actavis 50 mg angewendet haben, als Sie sollten

Kommt es zu einer Überdosierung, wird Ihr Arzt die Behandlung unterbrechen und die Symptome behandeln. Symptome einer Überdosierung können Erblindung, die auch erst später auftreten kann, Koma und Tod infolge irreversibler Vergiftung des Zentralnervensystems sein. Hohe Dosen können außerdem zu einer stark verminderten Anzahl von Blutzellen führen.


Wenn Sie die Anwendung von Fludarabin-Actavis 50 mg vergessen haben

Ihr Arzt setzt die Zeitpunkte fest, zu denen Ihnen dieses Arzneimittel verabreicht wird. Wenn Sie glauben, eine Anwendung verpasst zu haben, sprechen Sie schnellstmöglich mit Ihrem Arzt.


Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung des Arzneimittels haben, fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.


4. Welche Nebenwirkungen sind möglich?


Wie alle Arzneimittel kann Fludarabin-Actavis 50 mg Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.

Wenn Sie unsicher sind, um was für Nebenwirkungen es sich bei den unten aufgeführten handelt, bitten Sie Ihren Arzt, Ihnen diese zu erklären.


Manche Nebenwirkungen können lebensbedrohlich sein:

Teilen Sie Ihrem Arzt umgehend mit, wenn Sie eine der oben aufgeführten Nebenwirkungen bemerken.


Im Folgenden sind mögliche Nebenwirkungen nach ihrer Häufigkeit aufgelistet. Die seltenen Nebenwirkungen (1 bis 10 Behandelte von 10000) beruhen hauptsächlich auf Post-Marketing Erfahrungen.


Sehr häufig (mehr als 1 Behandelter von 10)


Häufig (1 bis 10 Behandelte von 100)


Gelegentlich(1 bis 10 Behandelte von 1000)


Selten(1 bis 10 Behandelte von 10000)

Erkrankung des lymphatischen Systems durch eine Virusinfektion (EBV-assoziierten lymphoproliferativen Erkrankung)


Nicht bekannt(Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)


Informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker, wenn eine der aufgeführten Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation angegeben sind.


5. Wie ist Fludarabin-Actavis 50 mg aufzubewahren?


Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren.


Nicht über 25 ºC lagern.


Sie dürfen das Arzneimittel nach dem auf dem Umkarton und der Durchstechflasche nach „Verwendbar bis“ angegebenen Verfallsdatum nicht mehr verwenden.


6. WEITERE Informationen


Was Fludarabin-Actavis 50 mg enthält

Der Wirkstoff ist Fludarabinphosphat(Ph.Eur.).

Die sonstigen Bestandteile sind Mannitol (Ph.Eur.) und Natriumhydroxid-Lösung (4 %).


Wie Fludarabin-Actavis 50 mg aussieht und Inhalt der Packung

Jede Durchstechflasche enthält 50 mg Fludarabinphosphat als Pulverzur Herstellung einer Injektions- oder Infusionslösung. Das Pulver wird aufgelöst, bevor es Ihnen verabreicht wird. 1 ml der gebrauchsfertigen Lösung enthält 25 mg Fludarabinphosphat.

Packungsgrößen

1 Durchstechflasche mit 50 mg (N1)

5 Durchstechflaschen mit 50 mg (N1)


Zulassungsinhaber

Actavis Group PTC ehf.

Reykjavikurvegur 76 – 78

220 Hafnarfjördur

Island


Mitvertrieb

Actavis Deutschland GmbH & Co. KG

Willy-Brandt-Allee 2

81829 München

Telefon: 089/558909-0

Telefax: 089/558909-240


Hersteller

Actavis Nordic A/S

Ørnegårdsvej 16

2820 Gentofte

Dänemark


oder


S. C. Sindan Pharma S.R.L.

11 Ion Michalache Blvd.

11171 Bukarest

Rumänien


Dieses Arzneimittel ist in den Mitgliedsstaaten des Europäischen Wirtschaftsraumes (EWR) unter den folgenden Bezeichnungen zugelassen


Belgien

Fludarabin Actavis 50 mg poeder voor oplossing voor injectie

Dänemark

Fludarabin Actavis

Deutschland

Fludarabin-Actavis 50 mg Pulver zur Herstellung einer Injektions- oder Infusionslösung

Estland

Fludarabin Actavis

Finnland

Fludarabin Actavis

Großbritannien

Fludarabine Actavis 50 mg Powder for solution for injection or infusion

PL 30306/06

Irland

Fludarabine Actavis 50 mg Powder for solution for injection or infusion

Island

Fludarabin Actavis

Italien

Fludarabina Actavis

Niederlande

Fludarabinefosfaat Actavis 50 mg

Norwegen

Fludarabin Actavis

Portugal

Fludarabina Actavis

Schweden

Fludarabin Actavis

Spanien

Fludarabina Actavis 50 mg polvo para solución para inyectable o perfusión

Tschechische Republik

Fludarabin Actavis 50 mg


Diese Gebrauchsinformation wurde zuletzt überarbeitet im November 2011.



Die folgenden Informationen sind nur für Ärzte bzw. medizinisches Fachpersonal bestimmt:


Fludarabin-Actavis 50 mg Pulver zur Herstellung einer Injektions- oder Infusionslösung


Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung


ANTINEOPLASTISCHES ARZNEIMITTEL


Patienten, die initial mit Fludarabinphosphat behandelt wurden und darauf nicht ansprachen, sollten nicht mit Chlorambucil weiter behandelt werden, da die meisten Patienten, die resistent gegenüber Fludarabinphosphat waren, ebenfalls eine Resistenz gegenüber Chlorambucil zeigten.


Anwendungshinweise


Rekonstitution

Fludarabin-Actavis 50 mg sollte unter aseptischen Bedingungen durch Zugabe von sterilem Wasser zur Injektion zubereitet werden. Nach Rekonstitution mit 2 ml sterilem Wasser für Injektionszwecke sollte sich das Pulver innerhalb von höchstens 15 Sekunden vollständig auflösen.

Die so erhaltene Lösung enthält je Milliliter 25 mg Fludarabinphosphat, 25 mg Mannitol sowie Natriumhydroxid zur Einstellung des pH-Wertes auf 7,7. Der zulässige pH-Wert des Endproduktes liegt zwischen 7,2 und 8,2.


Verdünnung

Die erforderliche Dosis (berechnet an der Körperoberfläche des Patienten) wird in eine Spritze aufgezogen. Zur intravenösen Bolusinjektion wird diese Dosis mit

10 mg 0,9 %iger Kochsalzlösung verdünnt. Alternativ kann die erforderliche Dosis zur Infusion mit 100 ml 0,9 %iger Kochsalzlösung verdünnt und über etwa

30 Minuten infundiert werden.

Fludarabinphosphat darf nicht mit anderen Arzneimitteln gemischt werden.


Lagerung nach Rekonstitution

Die physikochemische Stabilität des Arzneimittels nach Rekonstitution in Wasser zur Injektion wurde für 8 Stunden bei 25 °C ± 2 °C/60 % RH und für 7 Tage bei

5 °C ± 3 °C nachgewiesen.

Aus mikrobiologischer Sicht sollte die gebrauchsfertige Zubereitung sofort verwendet werden.

Wenn die gebrauchsfertige Zubereitung nicht sofort verwendet wird, ist der Anwender für die Dauer und die Bedingungen der Aufbewahrung verantwortlich.


Kontrolle vor Anwendung

Die rekonstituierte Lösung ist klar und farblos. Sie sollte vor Anwendung visuell kontrolliert werden. Nur klare und farblose Lösungen ohne sichtbare Partikel sollten verwendet werden. Im Falle eines defekten Behältnisses, sollte Fludarabin-Actavis 50 mg nicht verwendet werden.


Handhabung und Entsorgung


Schwangeres Personal muss vom Umgang mit Fludarabin-Actavis 50 mg ausgeschlossen werden.

Die Vorschriften für eine ordnungsgemäße Handhabung und Entsorgung unter Berücksichtigung der Richtlinien für den Umgang mit und die Entsorgung von zytotoxischen Arzneimitteln müssen beachtet werden. Bei der Zubereitung und dem Umgang mit der Fludarabin-Actavis 50 mg-Lösung ist Vorsicht geboten. Es wird empfohlen, Schutzhandschuhe und -brille zu tragen, um einen Kontakt mit der Substanz beim Zerbrechen der Flasche oder anderweitigem versehentlichen Verschütten zu vermeiden.

Sollten Haut oder Schleimhaut mit der Lösung in Berührung kommen, so muss der betroffene Bereich sorgfältig mit Wasser und Seife gereinigt werden. Bei Kontakt mit den Augen sind diese gründlich mit reichlich Wasser auszuspülen. Das Einatmen von Trockensubstanzstaub muss vermieden werden.

Dieses Arzneimittel ist für den Einmalgebrauch bestimmt. Jegliche nicht verwendete Substanz oder Abfallmaterial muss entsprechend den örtlichen Richtlinien für zytotoxische Agenzien entsorgt werden.

Dieses Arzneimittel ist für den Einmalgebrauch bestimmt.

Jegliche nicht verwendete Substanz oder Abfallmaterial muss entsprechend den örtlichen Richtlinien für zytotoxische Agenzien entsorgt werden.

bcb89bdbbd9180ca595d1fa913d12d20.rtf Seite 14 von 14 November 2011