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Flui-Dncg Fertiginhalat

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Fachinformation

1. Bezeichnung des Arzneimittels

Flui-DNCG Fertiginhalat

1 % Lösung für einen Vernebler

2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung

Wirkstoff: Natriumcromoglicat, (Ph. Eur)

1 Eindosisbehältnis mit 2 ml Lösung enthält 20 mg Natriumcromoglicat (Ph. Eur.)

Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.

3. Darreichungsform

Lösung für einen Vernebler

4. Klinische Angaben

4.1 Anwendungsgebiete

Prophylaxe asthmatischer Beschwerden bei allergischem und nicht-allergischem Asthma.

Hinweis:
Natriumcromoglicat (Ph. Eur.) ist nicht zur Behandlung akuter Anfälle geeignet.

4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung

Zu Beginn ist eine 4 mal tägliche Anwendung sinnvoll.

Die angegebenen Tagesdosen können verdoppelt, die Applikationshäufigkeit bei Bedarf auf 6 mal täglich erhöht werden.

Nach Erreichen der therapeutischen Wirkung können die Dosierungsintervalle schrittweise auf das zur Aufrecht­erhal­tung der Symptomfreiheit erforderliche Maß verlän­gert werden.

In der Asthmatherapie eignet sich Natriumcromoglicat (Ph. Eur.) nur zur Prophylaxe aber nicht zur Therapie akuter Asthmaanfälle. Eine Ver­suchsdosis sollte mindestens über 4 Wochen gegeben werden. Die volle Wirkung stellt sich im allgemeinen nach 2 - 4 Wochen ein. Eine schrittweise Dosisreduktion über 1 Woche wird empfohlen.

Erwachsene und Kinder 4mal täglich je 1 Eindosisbehältnis (2 ml Lösung enthalten 20 mg Wirksubstanz). In der Regel ist ein Einsatz bereits ab dem 2. Lebensjahr möglich.

Art und Dauer der Anwendung

Natriumcromoglicat (Ph. Eur.) ist für die lokale - inhalative An­wendung vorgesehen.

Kinder sollten Flui-DNCG Fertiginhalat nur unter Aufsicht von Erwachsenen anwenden. Bei Kindern ist besonders darauf zu achten, dass ein für das Lebensalter geeignetes Inhalationssystem gewählt wird.

Für die Inhalation werden spezielle Inhalations­geräte verwendet: Ultraschallvernebler zur Inhalation der Lösung.

Um einen optimalen Therapieeffekt zu erzielen, ist eine ausführliche Unterweisung des Patienten im Ge­brauch dieser speziellen Geräte erforderlich.

Die Anwendung von Natriumcromoglicat (Ph. Eur.) in der prophylaktischen Behandlung von Asthma erfolgt als Langzeittherapie.

4.3 Gegenanzeigen

Flui-DNCG Fertiginhalat darf nicht angewendet werden bei Überempfind­lichkeit (Allergie) gegen Natriumcromoglicat (Ph. Eur.).

Bei Auftreten eosinophiler pneumonischer Infiltrate unter Natriumcromoglicat-Therapie sollte diese abgebrochen werden.

4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Die Asthmatherapie sollte dem Schweregrad entsprechend stufenweise erfolgen. Der Erfolg der Therapie sollte durch regelmäßige ärztliche Untersuchungen und durch tägliche Selbstkontrolle (z. B. durch die Aufzeichnung des mit dem Peak-flow-Meter gemessenen Atemstoßes) überprüft werden.

In akuten Asthmaanfall sollte ein kurz wirksames inhalatives Beta-Mimetikum angewendet werden.

Bei Kindern sind regelmäßige Kontrollen des Krankheitsverlaufes besonders wichtig, um sicherzustellen, dass Flui-DNCG Fertiginhalat ausreichend wirksam ist. Andernfalls sollte auf eine Therapie mit inhalativen Glukokortikoiden umgestellt werden.

Beim plötzlichen Absetzen von Flui-DNCG Fertiginhalat kann es zur Verschlechterung des Grundleidens kommen. Ein schrittweises Absetzen wird empfohlen.

4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Bisher nicht bekannt.

4.6 Schwangerschaft und Stillzeit

Anhaltspunkte für eine fruchtschädigende Wirkung von Flui-DNCG Fertiginhalat liegen sowohl aus Tierstudien (siehe 5.3

) als auch aus den bisherigen Erfahrungen am Menschen nicht vor.
Dennoch sollte Flui-DNCG Fertiginhalat aus grundsätzlichen Erwägungen während der Schwangerschaft nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung angewendet werden.

Natriumcromoglicat (Ph. Eur.) geht in geringen Mengen in die Muttermilch über (siehe 5.3). Daher sollte Flui-DNCG Fertiginhalat während der Stillzeit nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung angewendet werden.

4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Keine bekannt.

4.8 Nebenwirkungen

Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeiten zugrunde gelegt:

Sehr häufig (≥ 1/10)
Häufig (≥ 1/100 bis < 1/10)
Gelegentlich (≥ 1/1.000 bis < 1/100)
Selten (≥ 1/10.000 bis < 1/1.000)
Sehr selten (<1/10.000)
Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)

Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums

Irritationen des Rachenraumes und der Trachea, die in Einzelfällen zu einer Reflexbronchokonstriktion führen kann Heiserkeit, Husten

Sehr selten: paradoxe Bronchospasmen, eosinophile Pneumonie

In sehr seltenen Fällen kann der Bronchospasmus so ausgeprägt sein, dass die Therapie unterbrochen werden muss.

Erkrankungen des Gastorintestinaltrakts

Übelkeit, unangenehmer Geschmack, Brechreiz, Gastroenteritis

Erkrankungen der Haut und des Unterzellgewebes

Dermatitis

Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen

Myalgien, Arthralgien, Myositis

Erkrankungen des Immunsystems

Überempfindlichkeitsreaktionen (Exanthem, Pruritus, Urticaria, Angioödem)

Sehr selten: schwere generalisierte anaphylaktische Reaktionen mit Bronchospasmen und Larynxödem



Weiterhin sind folgende unerwünschte Nebenwirkungen in Einzelfällen beschrieben worden, die zum Teil aus dem bekannten Nebenwirkungsspektrum des Natriumcromoglicats herausfallen:

Schwindel, Parotisschwellung, Gelenkschmerzen, Hämoptysen, Muskelschmerzen, periphere Neuritis, Arteriitis, Pericarditis, Dysurie und Nephrotoxizität.

4.9 Überdosierung

Symptome nach Überdosierungen von Natriumcromoglicat (Ph. Eur.) sind nicht beschrieben. Eine Therapie ist nicht notwendig.

5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN

5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakotherapeutische Gruppe: Prophylaktisch wirksames Antiasthmatikum und Anti­allergikum aus der Substanzklasse der Chromone.

ATC-Code: R03BC01

Tierexperimente und In-vitro-Studien haben gezeigt, dass Natriumcromoglicat (Ph. Eur.) in der Lage ist, nach Antigen-Exposition die Degranulation sensibi­lisierter Mastzellen und damit die Freisetzung von Entzündungsmediatoren zu hemmen. Bei den Mediatoren handelt es sich um biologische Effektormoleküle, die in den Zellen bereits präformiert vorliegen (z. B. Histamin, Kinine, eosinophiler chemotaktischer Faktor (ECF), neutrophiler chemotaktischer Faktor (NCF)), oder die auf Provokation hin aus Arachidon­säure-haltigen Membranstrukturen der Zellen neu synthetisiert werden (z. B. Prostaglandine, Leuko­triene).

Diese mastzellstabilisierende Wirkung wurde auch beim Menschen bei durch Antigen induziertem, IgE-vermitteltem Bronchospasmus und bei der allergischen Rhinitis gesehen. Die allergische Sofort-Reaktion wird insbesondere mit Histamin in Verbindung gebracht. Prostaglandine und Leukotriene sind bei der Ausprä­gung der verzögerten Reaktion beteiligt. Durch die chemotaktischen Mediatoren ECF, NCF und LTB4, kommt es zu entzündlichen Spät-Reaktionen, die eng mit der bronchialen Hyperreagibilität in Verbindung stehen. Natriumcromoglicat (Ph. Eur.) wirkt aber auch bei nicht primär immunologisch vermittelten Mechanismen, wie z. B. An­strengungsasthma und SO2-induziertem Asthma.

Neben anderen postulierten Wirkmechanismen hat Natriumcromoglicat (Ph. Eur.) auch kalziumantagonistische Wirkun­gen. Natriumcromoglicat (Ph. Eur.) blockiert den mit dem IgE-Rezeptor ge­koppelten Kalziumkanal und hemmt dadurch den über diesen Rezeptor vermittelten Einstrom von Kalzium in die Mastzelle und somit die Degranulation der Mastzelle. Natriumcromoglicat (Ph. Eur.) wird hierbei spezifisch an ein Cromoglicinsäure-Bindungsprotein gebunden, welches Teil des durch den IgE-Rezeptor kontrollierten Kalziumkanals ist.

Dieser Wirkmechanismus trifft für alle Schleim­häute (z. B. Bronchien, Nase, Auge, Darm) gleicher­maßen zu.

5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften

Nach Inhalation von Natriumcromoglicat (Ph. Eur.) in Pulverform gelangen etwa 8 % des Wirkstoffes in die Atemwege und werden hier anscheinend vollständig resorbiert mit maximalen Plasmaspiegeln nach 15 -20 Minuten. Nach einer als Pulver inhalierten Einzeldosis Natriumcromoglicat (Ph. Eur.) von 20 mg wird eine Plasmakonzentration von 9 ng/ml innerhalb von 15 Minuten erreicht. Die Plasma­proteinbindung liegt bei 63 - 76 %. Das Ver­teilungsvolumen beträgt 0,13 l/Kg. Die Elinimationshalbwertszeit nach Inhalation beträgt etwa 80 Minuten.

Nach Inhalation von Natriumcromoglicat (Ph. Eur.) Pulver ist die deponierte Wirkstoffmenge erheblich von der gale­nischen Formulierung, der Dosierung, dem Krankheits­zustand des Patienten und der Inhalationstechnik ab­hängig. Mit zunehmender Bronchokonstriktion und Ver­schleimung nimmt die Absorption ab. Es besteht die Möglichkeit, dass kleinste Natriumcromoglicat-Partikel wieder ausgeatmet werden. Der Wirkstoff, der sich im Oropharynx niederschlägt, wird verschluckt, geringfügig resorbiert und zum größten Teil wieder ausgeschieden.

Natriumcromoglicat (Ph. Eur.) ist wenig lipidlöslich und darum nicht in der Lage, die meisten biologischen Mem­brane, wie z. B. die Blut-Hirn-Schranke, zu durch­dringen.

Ein bestimmter kontinuierlicher Wirkstoffspiegel von Natriumcromoglicat (Ph. Eur.) im Blut ist für das Erreichen und Aufrechterhalten eines optimalen Therapieeffektes nicht erforderlich. Maßgebend für den therapeu­tischen Effekt von Natriumcromoglicat (Ph. Eur.) ist ausschließlich die nach lokaler Applikation am jeweiligen Erfolgsorgan er­reichte Konzentration.

Natriumcromoglicat (Ph. Eur.) wird nicht metabolisiert. Die Elimination erfolgt zu etwa gleichen Teilen biliär und renal.

Intravenös (langsam innerhalb von 30 Minuten) verabreichtes Natriumcromoglicat wird hingegen rasch eliminiert (Halbwertszeit ca. 13,5 Minuten). Nach einer Stunde ist es fast völlig ausgeschieden.

Natriumcromoglicat wird vom Gastrointestinaltrakt sehr schlecht resorbiert. Beim Menschen wird nur etwa 1 % der Dosis auf diesem Wege aufgenommen.

Präklinische Daten zur Sicherheit


a) Akute Toxizität

Die Untersuchung zur akuten Toxizität an verschiedenen Tierspezies hat keine besondere Empfindlichkeit für Natriumcromoglicat ergeben (s. a. Punkt 4.9 „Überdosierung“).

Chronische Toxizität

Untersuchungen zur chronischen Toxizität wurden an Ratten mit s.c.-Applikation durchgeführt. Bei extrem hohen Dosierungen traten schwere Nierenschädigungen in Form von tubulären Degenerationen im proximalen Teil der Henleschen Schleife auf.

Untersuchungen bei Inhalationsapplikation an ver­schiedenen Tierspezies (Ratte, Meerschweinchen, Affe und Hund) mit einer Dauer bis zu 6 Monaten ergaben keine Hinweise auf Schädigungen, die durch Flui-DNCG Fertiginhalat verursacht wurden.

c) Mutagenes und tumorerzeugendes Potential

In vitro- und In vivo-Untersuchungen zum genotoxischen Potential von Cromoglicinsäure verliefen negativ.

Langzeituntersuchungen an verschiedenen Tier­spezies ergaben keine Hinweise auf ein tumor­erzeugendes Potential.

d) Reproduktionstoxizität

Reproduktionstoxikologische Studien an Kaninchen, Ratten und Mäusen ergaben keine Anhaltspunkte für einen teratogenen oder sonstigen embryotoxischen Effekt von Flui-DNCG Fertiginhalat. Die Fertilität männlicher und weiblicher Ratten, der Graviditätsverlauf sowie die peri- und postnatale Entwicklung der Föten blieben unbeeinflusst.

In Untersuchungen an Affen fand man, dass nach i.v. Applikation 0,08 % der Dosis diaplazentar den Feten erreichte und nur 0,001 % der appli­zierten Dosis in der Milch ausgeschieden wurde.

6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN

6.1 Liste der sonstigen Bestandteile

Wasser für Injektionszwecke

6.2 Inkompatibilitäten

Bisher keine bekannt.

6.3 Dauer der Haltbarkeit

Die Dauer der Haltbarkeit beträgt 3 Jahre.

Angebrochene Behältnisse sind zu vernichten.

Dieses Arzneimittel soll nach Ablauf des Verfalldatums nicht mehr angewendet werden.

6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Nicht über 25º C lagern

Vor Licht geschützt aufbewahren.

6.5 Art und Inhalt des Behältnisses

Packung mit 50 Eindosisbehältnissen mit je 2 ml Lösung (N1)

Packung mit 100 Eindosisbehältnissen mit je 2 ml Lösung (N2)



6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung

Keine besonderen Anforderungen.

7. Inhaber der Zulassung

Pierre Fabre Pharma GmbH

Jechtinger Str. 13

79111 Freiburg

8. Zulassungsnummer

15248.00.01

9. Datum der Erteilung der Zulassung/Verlängerung der Zulassung

09. Mai 1990 / 17. Dezember 2008

10. Stand der Information

Februar 2009

11. Verkaufsabgrenzung

Apothekenpflichtig

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