Flunixin 50 Mg/Ml Injektionslösung Für Rinder, Pferde Und Schweine
SUMMARY OF PRODUCT CHARACTERISTICS
1. Bezeichnung des Tierarzneimittels
PARAFLUNIXIN RPS 50 mg/ml, Injektionslösung für Rinder, Pferde und Schweine
2. Qualitative and Quantitative Composition
Arzneilich wirksamer Bestandteil:
Flunixin (als Flunixin Meglumin) 50 mg/ml
Sonstige Bestandteile
Phenol 5,0 mg/ml
Hydroxymethansulfinsäure, Natriumsalz 2 H20 2,5 mg/ml
Propylenglycol 207,2 mg/ml
Eine vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile finden Sie unter Abschnitt 6.1
3. Darreichungsform
Injektionslösung
Klare farblose Lösung
4. Klinische Angaben
4.1 Zieltierarten:
Rind, Pferd, Schwein
4.2 Anwendungsgebiete
Pferd: Zur Linderung von Entzündungen und Schmerzen bei akuten Erkrankungen des Bewegungsapparates sowie zur Linderung kolikbedingter Schmerzzustände. Behandlung von Endotoxämie/Schockgeschehen infolge von Kolikgeschehen die eine Beeinträchtigung der Blutzirkulation im Magen-Darmbereich zur Folge haben.
Rind:Zur Ergänzung der antimikrobiellen Behandlung bei akuter Mastitis und bei infektiösen Atemwegserkrankungen, um akute Entzündungserscheinungen zu lindern.
Schwein
Als ergänzende Therapie bei der Behandlung von respiratorischen Erkrankungen.
4.3 Kontraindikationen
Nicht anwenden bei:
-
bekannter Überempfindlichkeit gegenüber dem Arzneimittel
-
Blutbildungsstörungen
-
Tieren, die an Herz-, Leber- oder Nierenerkrankungen leiden
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Tieren mit Läsionen und Blutungen der Magen-Darmschleimhaut (z.B. verursacht durch Endoparasitenbefall)
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dehydrierten Tieren infolge Ileusbedingter Kolik
-
tragenden Stuten
-
Stuten, deren Milch für den menschlichen Verzehr vorgesehen ist.
4.4 Besondere Warnhinweise für jede Zieltierart
Nichtsteroidale Analgetika sollten nur nach vorhergehender Kausalitätsprüfung des Entzündungsgeschehens bei gleichzeitiger adäquater Therapie angewendet werden.
Bei der Anwendung bei Sportpferden sind, den nationalen Bestimmungen entsprechend, geeignete Maßnahmen für eine Wettbewerbsteilnahme zu treffen. Andernfalls sollten erst kürzlich behandelte Pferde nicht an einem Wettbewerb teilnehmen.
4.5 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung bei Tieren
Intraarterielle Injektionen sind zu vermeiden.
Die empfohlene Dosierung und Behandlungsdauer sollte nicht überschritten werden.
Die Anwendung bei Tieren unter 6 Wochen und bei alten Tieren ist mit einem erhöhten Nebenwirkungsrisiko verbunden. Wenn eine Behandlung dennoch notwendig ist, sollte gegebenenfalls niedriger dosiert und die Verträglichkeit genau überprüft werden.
Nicht bei Ferkeln mit einem Gewicht unter 6 kg anwenden.
Eine Anwendung bei dehydrierten und hypovolämischen Tieren sowie bei Tieren mit Hypotonie sollte vermieden werden.
Nichtsteroidale Analgetika, die die Prostaglandin-Synthese hemmen, sollten erst nach vollständiger Erholung anästhesierter Tiere verabreicht werden.
Aufgrund des Gehaltes an Propylenglycol können in seltenen Fällen lebensbedrohliche Schockreaktionen auftreten. Die Injektionslösung sollte deshalb langsam verabreicht werden und annähernd Körpertemperatur besitzen. Bei den ersten Anzeichen einer Unverträglichkeit ist die Injektion abzubrechen und gegebenenfalls eine Schockbehandlung einzuleiten.
Während der Behandlung ist eine ausreichende Trinkversorgung sicherzustellen.
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für den Anwender
Versehentliche Selbstinjektion, Augenkontakt und direkter Hautkontakt sind zu vermeiden.
Bei versehentlichem Augenkontakt ist sofort mit viel Wasser zu spülen und ein Arzt aufzusuchen. Bei Berührung mit der Haut sofort mit Wasser abwaschen.
Um möglichen Sensibilisierungsreaktionen vorzubeugen, ist der Kontakt mit der Haut zu vermeiden. Während der Anwendung sollten Handschuhe getragen werden. Nach der Anwendung Hände waschen.
4.6 Nebenwirkungen (Häufigkeit und Schwere)
Das Auftreten von Blutungen, gastrointestinalen Läsionen und Ulcerationen insbesondere bei Ponys, Papillennekrose der Niere und eine Beeinflussung hämatologischer Parameter kann nicht ausgeschlossen werden.
Bei Schweinen können vorübergehende lokale Reaktionen an der Injektionsstelle auftreten, die im Allgemeinen innerhalb von 14 Tagen abklingen.
In seltenen Fällen sind nach Verabreichung anaphylaktoide Reaktionen mit z.T. letalem Ausgang aufgetreten.
Das Auftreten von Nebenwirkungen nach Anwendung von Paraflunixin Injektionslösung sollte dem Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit, Mauerstraße 39-42, 10117 Berlin oder dem pharmazeutischen Unternehmer mitgeteilt werden.
Meldebögen können kostenlos unter o.g. Adresse oder per E-mail (uaw@bvl.bund.de) angefordert werden.
4.7 Anwendung während der Trächtigkeit und Laktation
Kann bei trächtigen und laktierenden Rindern angewendet werden.
Nicht bei trächtigen Stuten anwenden, da keine reproduktionstoxikologischen Untersuchungen bei Pferden vorliegen.
Die Anwendung bei trächtigen Sauen, rauschenden Jungsauen und Zuchtebern wurde nicht untersucht
Die Anwendung bei laktierenden Sauen wurde nicht untersucht
4.8 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und andere Wechselwirkungen
Nicht gleichzeitig oder innerhalb von 24 Stunden mit anderen nichtsteroidalen
Analgetika verabreichen. Einige nichtsteroidale Analgetika sind stark an Plasmaproteine gebunden und können durch Verdrängung anderer stark gebundener Arzneimittel toxische Wirkungen hervorrufen.
Die gleichzeitige Verabreichung von potentiell nephrotoxischen Präparaten sollte vermieden werden. Wegen der Gefahr von Nierenschäden nicht zusammen mit Methoxyfluran anwenden.
4.9 Dosierung und Art der Anwendung
Zur intravenösen Injektion bei Rindern und Pferden, zur intramuskulären Injektion bei Schweinen.
Pferde:
Kolik:empfohlene Dosierung 1,1 mg/kg Körpergewicht entspricht 1 ml/45 kg Körpergewicht. Behandlung kann bei Wiederauftreten von Koliksymptomen ggf. 1-2x wiederholt werden.
Bewegungsapparat: empfohlene tägliche Dosierung 1,1 mg/kg Körpergewicht entspricht 1 ml/45 kg Körpergewicht. Tägliche Anwendung bis zu 5 Tagen in Abhängigkeit des Krankheitsverlaufes möglich.
Endotoxämie/Schockgeschehen: infolge von Kolikgeschehen die eine Beeinträchtigung der Blutzirkulation im Magen-Darmbereich zur Folge haben 0,25mg/kg entspricht 1 ml/200 kg Körpergewicht alle 6-8 Stunden.
Rinder:
Täglich 2,2 mg/kg Körpergewicht entspricht 2 ml/45 kg Körpergewicht
Falls erforderlich, kann die Anwendung im Abstand von jeweils 24 Stunden an bis zu 5 aufeinander folgenden Tagen wiederholt werden.
Schweine:
Täglich 2,2 mg/kg Körpergewicht entspricht 2 ml/45 kg Körpergewicht
Einmalige intramuskuläre Injektion in den Nacken in Kombination mit einer geeigneten Antibiotika-Therapie. Das Volumen pro Injektionsstelle sollte 5 ml nicht überschreiten.
4.10 Überdosierung (Symptome, Notfallmaßnahmen, Gegenmittel)
Studien belegen, dass das Präparat auch in hoher Dosierung gut vertragen wird, allerdings ist die Überdosierung mit gastrointestinaler Toxizität verbunden.
4.11 Wartezeit für jede Tierart
Rind: Essbares Gewebe: 7 Tage
Milch 36 Stunden
Pferd: Essbares Gewebe: 7 Tage
Schwein: Essbares Gewebe: 22 Tage
Stuten, deren Milch als Lebensmittel gewonnen wird, sind von der Anwendung auszuschließen.
5. Pharmakologische Eigenschaften
ATCvet Code: QM01 AG90
Pharmakotherapeutische Gruppe: Nichtsteroidales Analgetikum
Pharmakodynamische Eigenschaften:
Flunixin Meglumin ist ein relativ stark wirksames nicht narkotisierendes, nichtsteroidales Analgetikum mit antiphlogistischer und antipyretischer Wirkung.
Flunixin Meglumin wirkt reversibel als nichtselektiver Cyclooxygenase-Hemmer (COX 1 und COX 2). Cyclooxygenasen sind wichtige Enzyme in der Arachidonsäurekaskade und verantwortlich für die Umwandlung der Arachidonsäure zu zyklischen Endoperoxiden.
Dadurch wird die Synthese der Eicosanoide gehemmt, die als bedeutende Mediatoren an der Entstehung von Fieber, Schmerzempfindungen und Gewebeentzündungen beteiligt sind. Durch seine Wirkung auf die Arachidonsäurekaskade hemmt Flunixin auch die Thromboxansynthese. Thromboxan verursacht Blutplättchenaggregation und Vasokonstriktion und wird bei der Blutgerinnung freigesetzt. Die antipyretische Wirkung von Flunixin beruht auf der Hemmung der Prostaglandin-E2-Synthese im Hypothalamus.
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Nach der intravenösen Anwendung bei Pferden in einer Einzeldosis von 1,1 mg/kg Körpergewicht betrug die Plasmakonzentration zum ersten gemessenem Zeitpunkt (10 Minuten nach Verabreichung) 11,45µg/ml, Cmax 12.59 µg/ml und die Halbwertszeit etwa 2 Stunden.
Nach der intravenösen Anwendung bei Rindern in einer Einzeldosis von 2,2 mg/kg Körpergewicht betrug die Plasmakonzentration zum ersten gemessenem Zeitpunkt (10 Minuten nach Verabreichung) 12,32 µg/ml, Cmax 15.55 µg/ml und die Halbwertszeit etwa 4 Stunden.
6. Pharmazeutische angaben
Liste der Bestandteile:
Hydroxymethansulfinsäure, Natriumsalz 2 H2O
Natriumedetat
Phenol
Propylenglycol
2,2 Azandiyldiethanol
Salzsäure
Wasser für Injektionszwecke
6.2 Inkompatibilitäten:
Da keine Verträglichkeitsstudien vorliegen, darf dieses Arzneimittel nicht mit anderen Arzneimitteln gemischt werden.
6.3 Dauer der Haltbarkeit
6.3.1 des Fertigarzneimittels im unversehrten Behältnis: 2 Jahre
6.3.2 des Fertigarzneimittels nach Anbruch des Behältnisses: 28 Tage
Vernichtung von verbliebenen Resten des Arzneimittels
6.4 Besondere Lager- und Aufbereitungshinweise:
Nicht über 25 °C lagern
Vor Licht geschützt im Umkarton aufbewahren.
Verunreinigungen bei Produktentnahme sind zu vermeiden
Arzneimittel unzugänglich für Kinder aufbewahren.
6.5 Art und Inhalt der Behältnisse:
50 ml, 100 ml und 250 ml Injektionslösung in Mehrdosenbehältnissen aus Weißglas (Glasart I) mit Brombutyl-Gummistopfen und Aluminiumkappen.
6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Entsorgung nicht verwendeter Tierarzneimittel oder bei der Anwendung entstehender Abfälle:
Nicht aufgebrauchte Tierarzneimittel sind vorzugsweise bei Schadstoffsammelstellen abzugeben. Bei gemeinsamer Entsorgung mit dem Hausmüll ist sicherzustellen, dass kein missbräuchlicher Zugriff auf diese Abfälle erfolgen kann. Tierarzneimittel dürfen nicht mit dem Abwasser bzw. über die Kanalisation entsorgt werden.
7. ZULASSUNGSINHABER
Norbrook Laboratories Limited
Station Works
Camlough Road
NEWRY
Co. Down, BT35 6JP
Northern Ireland
Vertrieb:
Bayer Vital GmbH
D-51368 Leverkusen
8. zulassungsnummer
9. datum der erteilung der erstzulassung/ Verlängerung der zulassung
10. stand der information