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Flutamid-Biosyn

Document: 14.09.2011   Gebrauchsinformation (deutsch) change

biosyn Arzneimittel GmbH

Schorndorfer Straße 32, 70734 Fellbach


Gebrauchsinformation: Information für den Anwender


Lesen Sie die gesamte Packungsbeilage sorgfältig durch, bevor Sie mit der Einnahme dieses Arzneimittels beginnen.



Diese Packungsbeilage beinhaltet:

1. Was ist FLUTAMID-biosyn und wofür wird es angewendet?

2. Was müssen Sie vor der Einnahme von FLUTAMID-biosyn beachten?

3. Wie ist FLUTAMID-biosyn einzunehmen?

4. Welche Nebenwirkungen sind möglich?

5. Wie ist FLUTAMID-biosyn aufzubewahren?

6. Weitere Informationen



FLUTAMID-biosyn


Zur Anwendung bei männlichen Erwachsenen


Der arzneilich wirksame Bestandteil ist Flutamid.



1. WAS IST FLUTAMID-biosyn UND WOFÜR WIRD ES ANGEWENDET?


FLUTAMID-biosyn ist ein Mittel, das die Wirkung spezieller Sexualhormone vermindert (nichtsteroidales Antiandrogen).

FLUTAMID-biosyn wird angewendet zur Behandlung von Patienten mit fortgeschrittener Prostatageschwulst, bei denen eine Unterdrückung der Wirkungen des männlichen Geschlechtshormons (Testosteron) indiziert ist:

Erstbehandlung in Kombination mit einem LH-RH-Analogon oder in Verbindung mit Hodenentfernung (komplette Blockade der männlichen Sexualhormone) sowie bei Patienten, die bereits mit einem LH-RH-Analogon behandelt werden bzw. bei denen bereits eine Hodenentfernung erfolgt ist.

Zur Behandlung von Patienten, die auf andere Formen der Hormontherapie nicht ansprachen oder für die eine andere Hormontherapie nicht verträglich, aber notwendigerweise indiziert ist.


2. WAS MÜSSEN SIE VOR DER EINNAHME VON FLUTAMID-biosyn BEACHTEN?


FLUTAMID-biosyn darf nicht eingenommen werden,

– wenn Sie überempfindlich (allergisch) gegen den Wirkstoff Flutamid oder einen der sonstigen Bestandteile von FLUTAMID-biosyn sind.



Besondere Vorsicht bei der Einnahme von FLUTAMID-biosyn ist erforderlich,



Wenn bei Ihnen Beeinträchtigungen der Leberfunktion während der Behandlung mit FLUTAMID-biosyn auftreten, sind diese im Allgemeinen nach Absetzen von FLUTAMID-biosyn rückbildungsfähig.

Sofern bei Ihnen ein Langzeitbehandlung mit FLUTAMID-biosyn vorgesehen ist, dann muss Ihre Leberfunktion vor und während der Behandlung in monatlichen Abständen während der ersten 4 Monate, danach in regelmäßigen Intervallen sowie umgehend bei Auftreten von Symptomen/Anzeichen von Leberfunktionsstörungen (z. B. Juckreiz, dunkler Urin, andauernde Untergewichtigkeit bzw. Auszehrung, Gelbsucht, Schmerzen im rechten Oberbauch oder unspezifische "grippeartige Symptome") kontrolliert werden.

Falls bei Ihnen eine Langzeitbehandlung mit FLUTAMID-biosyn durchgeführt werden soll und Sie weder mit einem LH-RH-Analogon behandelt werden noch eine Hodenentfernung bei Ihnen durchgeführt wurde, sollte Ihre Spermienzahl in regelmäßigen Abständen bestimmt werden.

Während der Behandlung mit FLUTAMID-biosyn sollten Sie kontrazeptive Maßnahmen ergreifen und konsequent fortführen.

Wenn bei Ihnen ein bestimmtes weibliches Geschlechtshormon (Östradiol) im Blut ansteigt, sind Sie möglicherweise für das Auftreten von Thrombosen/Embolien empfänglicher.

Es kann zu bernsteinfarbener und grünlich-gelber Verfärbung des Harns kommen. Dies ist jedoch kein Grund zur Beunruhigung, sondern eine ganz normale Reaktion auf die Einnahme von FLUTAMID-biosyn.


Bei Einnahme von FLUTAMID-biosyn mit anderen Arzneimitteln:

Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden bzw. vor kurzem eingenommen/angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.

Die Wirkung bestimmter Arzneimittel zur Gerinnungshemmung des Blutes (orale Antikoagulanzien) kann verstärkt werden. Eine neue Dosisfestsetzung Ihres blutgerinnungshemmenden Arzneimittels durch den behandelnden Arzt kann deswegen erforderlich sein.

Sie sollten FLUTAMID-biosyn nicht zusammen mit denkbar leberschädigenden Arzneimitteln einnehmen.

Wenn Sie gleichzeitige mit Theophyllin und FLUTAMID-biosyn behandelt werden, kann Ihre Theophyllin-konzentration im Blut ansteigen.


Bei Einnahme von FLUTAMID-biosyn zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken:

Sie sollten einen übermäßigen Alkoholkonsum vermeiden.


Schwangerschaft und Stillzeit

Flutamid ist nur für den Gebrauch bei männlichen Patienten vorgesehen. Während

der Behandlung sollten schwangerschaftsverhütende Maßnahmen ergriffen und konsequent fortgeführt werden.

Es liegen keine Studien in Bezug auf die Auswirkungen auf Schwangerschaft und/oder Stillzeit vor. In Tierstudien war die Reproduktionstoxizität von Flutamid mit der antiandrogenen Wirkung dieses Wirkstoffes verbunden.

Fragen Sie vor der Einnahme/Anwendung von allen Arzneimitteln Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.


Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen


Wenn bei Ihnen Nebenwirkungen wie Benommenheit und Verwirrtheit durch die Einnahme von FLUTAMID-biosyn auftreten, sollten Sie weder ein Fahrzeug führen noch Werkzeuge oder Maschinen bedienen.


Wichtige Informationen über bestimmte sonstige Bestandteile von FLUTAMID-biosyn


Dieses Arzneimittel enthält Lactose. Bitte nehmen Sie FLUTAMID-biosyn daher erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt ein, wenn Ihnen bekannt ist, dass Sie unter einer Unverträglichkeit gegenüber bestimmten Zuckern leiden.



3. WIE IST FLUTAMID-biosyn EINZUNEHMEN?


Nehmen Sie FLUTAMID-biosyn immer genau nach der Anweisung des Arztes ein. Bitte fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht ganz sicher sind.

Falls vom Arzt nicht anders verordnet, ist die übliche Dosis:

3-mal täglich 1 Tablette FLUTAMID-biosyn (entsprechend 750 mg Flutamid täglich).



Hinweise zur Kombinationstherapie:

Im Rahmen einer Anfangstherapie mit einem LH-RH-Analogon lassen sich Auftreten und Intensität einer vorübergehenden Aktivierung der Tumorkrankheit (Tumor-Flare-Phänomen) durch eine einleitende Behandlung mit FLUTAMID-biosyn reduzieren.

Deshalb wird empfohlen, mit der 3-mal täglichen Einnahme einer Tablette FLUTAMID-biosyn (entsprechend 750 mg Flutamid pro Tag) mindestens 3 Tage vor der erstmaligen Verabreichung das LH-RH-Analogons zu beginnen.





Art der Anwendung

Die Tabletten werden vorzugsweise nach den Mahlzeiten mit etwas Flüssigkeit unzerkaut eingenommen.



Dauer der Anwendung

Über die Dauer der Anwendung entscheidet der behandelnde Arzt. Sie richtet sich nach Art, Schwere und Verlauf der Erkrankung.



Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, wenn Sie den Eindruck haben, dass die Wirkung von FLUTAMID-biosyn zu stark oder zu schwach ist.


Wenn Sie eine größere Menge FLUTAMID-biosyn eingenommen haben als Sie sollten

Schwere Vergiftungen sind bislang nicht beschrieben worden.

Verständigen Sie bei Verdacht auf eine Überdosierung Ihren Arzt, damit dieser über das weitere Vorgehen entscheiden kann!

Wenn Sie die Einnahme von FLUTAMID-biosyn vergessen haben

Nehmen Sie nicht die doppelte Dosis ein, wenn Sie die vorherige Einnahme vergessen haben.


Wenn Sie die Einnahme von FLUTAMID-biosyn abbrechen


Sprechen Sie auf jeden Fall mit Ihrem Arzt, bevor Sie - z. B. aufgrund des Auftretens von Nebenwirkungen - eigenmächtig die Behandlung mit FLUTAMID-biosyn unterbrechen oder vorzeitig beenden!

Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung des Arzneimittels haben, fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.


4. WELCHE NEBENWIRKUNGEN SIND MÖGLICH?


Wie alle Arzneimittel kann FLUTAMID-biosyn Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.

Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt:



Sehr häufig: mehr als 1 Behandelter von 10

Häufig: bis 10 Behandelte von 100

Gelegentlich: 1 bis 10 Behandelte von 1.000

Selten: 1 bis 10 Behandelte von 10.000

Sehr selten: Sehr selten: weniger als 1 Behandelter von 10.000

Nicht bekannt: Nicht bekannt: Häufigkeit aufgrund der verfügbaren Daten nicht abschätzbar















Mögliche Nebenwirkungen:

System-Organ-Klasse

Behandlung mit FLUTAMID-biosyn

Gleichzeitige Behandlung mit FLUTAMID-biosyn und LH-RH-Analogon

Untersuchungen



Häufig:

Vorübergehende abnorme Leberfunktion.


Selten:


Leberfunktionsstörungen, erhöhte Blut-Harnstoffwerte, erhöhte Serumkreatininwerte.

Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems

Selten:

Flüssigkeitsansammlungen im Gewebe (Ödeme), flächenhafter Bluterguss (Ekchymosen), Lymphstauung Lymphödeme).

Blutarmut (Anämie), Verminderung der weißen Blutkörperchen (Leukopenie), Flüssigkeitsansammlungen im Gewebe (Ödeme), Verminderung der Blutplättchen (Thrombozytopenie).

Sehr selten:


Besondere Formen der Blutarmut (hämolytische Anämie, megalozytäre Anämie, Methämoglobinämie, Sulfhämoglobinämie).

Erkrankungen des Nervensystems

Selten:

Schwindel.

Benommenheit, Verwirrtheit, Nervosität.

Augenerkrankungen



Selten:

verschwommenes Sehen.


Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mittelfells

Sehr selten:


Lungensymptome (wie z.B. Atemnot, interstitielle Lungenerkrankung).

Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes

Sehr häufig:


Durchfall, Übelkeit, Erbrechen.

Häufig:

Durchfall, Übelkeit, Erbrechen.


Selten:

unspezifische Oberbauchbeschwerden, Sodbrennen, Verstopfung.

unspezifische Oberbauchbeschwerden.

Erkrankungen der Nieren und Harnwege

Sehr selten:


Harnwegs-(Urogenitaltrakt)-Symptome.

Selten:


Bernsteinfarbene oder grünlich-gelbe Verfärbung des Urins.

Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes

Selten:

Juckreiz.

Ausschlag/Rötung.

Sehr selten:

Lichtempfindlichkeit mit Auftreten von Hautreaktionen nach Lichteinwirkung.

Lichtempfindlichkeit mit Auftreten von Hautreaktionen nach Lichteinwirkung, entzündliche Rötung der Haut (Erythema), Geschwürbildungen, Blasenbildung, ausgedehnte blasige Ablösung der Oberhaut (epidermale Nekrolyse).

Hormonell bedingte Erkrankungen

Sehr häufig:


Hitzewallungen.

Selten:

Hitzewallungen.


Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen

Selten:


Nerven und Muskeln betreffende Beschwerden.

Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen

Häufig:

Gesteigerter Appetit.


Selten:

Appetitlosigkeit.

Appetitlosigkeit.

Sehr selten


Erhöhter Blutzuckerspielgel, Verschlimmerung einer Zuckerkrankheit (Diabetes

mellitus).

Infektionen und parasitäre Erkrankungen

Selten:

Gürtelrose.



Gutartige, bösartige und unspezifische Neubildungen (einschl. Zysten und Polypen)

Sehr selten:

Neubildungen von Gewebe (Neoplasien) der männlichen Brust.


Gefäßerkrankungen



Selten:


Bluthochdruck.

Nicht bekannt:


Gefäßverstopfungen (Embolien) infolge Verschleppung von Blutgerinseln (Thromben) mit dem Blutstrom.


Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

Häufig:

Müdigkeit.


Selten:

Kopfschmerzen, Schwäche, Unwohlsein, Durst, Schmerzen im Brustkorb.

Irritation der Injektionsstelle.

Erkrankungen des Immunsystems

Selten:

Lupusähnliches Syndrom.


Leber- und Gallenerkrankungen

Häufig:

Leberentzündung.


Gelegentlich:


Leberentzündung.

Selten:


Gelbsucht.

Sehr selten:


Gelbsucht (cholestatischer Ikterus), Funktionsstörung des Gehirns infolge von Leberkrankungen (hepatische Enzephalopathie), Absterben von Leberzellen (hepatische Nekrose), Leberschädigung mit tödlichem Ausgang.

Erkrankungen der Geschlechtsorgane und Brustdrüse

Sehr häufig:

Vermehrung des Brustdrüsengewebes (Gynäkomastie) und/oder Brustschmerzen, Milchabsonderung.

verminderter Geschlechtstrieb, Störung der Zeugungsfähigkeit.

Gelegentlich:


Vermehrung des Brustdrüsengewebes (Gynäkomastie).

Selten:

verminderter Geschlechtstrieb, reduzierte Spermienzahl.


Psychiatrische Erkrankungen

Häufig:

Schlaflosigkeit


Selten:

Angst, Depression.

Depression, Angst.



Die am häufigsten beobachteten Nebenwirkungen in klinischen Studien bei der alleinigen Behandlung mit FLUTAMID-biosyn (Monotherapie) sind Vermehrung des Brustdrüsengewebes (Gynäkomastie) und/oder Brustschmerzen, manchmal mit Milchabsonderung einhergehend. Kleinknotige Veränderungen des Brustdrüsenkörpers können gelegentlich auftreten. Diese Nebenwirkungen sind reversibel, wenn die Behandlung abgesetzt oder die Dosis reduziert wird.

Zu Beginn ist unter einer Monotherapie mit FLUTAMID-biosyn ein umkehrbarer Anstieg des männlichen Geschlechtshormons im Blut (Serumtestosteron) möglich, außerdem kann es zu Hitzewallungen sowie zu einer Änderung des Behaarungstypus kommen.

Die am häufigsten beobachteten Nebenwirkungen in klinischen Studien bei der gleichzeitigen Behandlung (Kombinationstherapie) von FLUTAMID-biosyn mit LH-RH-Agonisten waren Hitzewallungen, verminderter Geschlechtstrieb, Störung der Zeugungsfähigkeit, Durchfall, Übelkeit und Erbrechen. Mit Ausnahme von Durchfall sind dies bekannte Nebenwirkungen bei der Monotherapie mit einem LH-RH-Agonisten mit vergleichbarer Häufigkeit.



Die unter FLUTAMID-biosyn -Monotherapie häufig auftretende Vermehrung des Brustdrüsengewebes (Gynäkomastie) war bei der Kombinationstherapie deutlich reduziert.

In klinischen Studien zeigte sich kein deutlicher Unterschied bei der Gynäkomastie-Häufigkeit zwischen der Placebo/LH-RH-Agonist-Behandlung und Flutamid/LH-RH-Agonist-Behandlung.

In der Regel erforderte die Intensität dieser Nebenwirkungen keine Dosisreduktion und kein Absetzen der Therapie.


Informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker, wenn eine der aufgeführten Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation angegeben sind.



5. WIE IST FLUTAMID-biosyn AUFZUBEWAHREN?


Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren.

Sie dürfen das Arzneimittel nach dem auf dem Umkarton und der Durchdrückpackung angegebenen Verfalldatum nicht mehr verwenden.



Aufbewahrungsbedingungen:

Vor Licht geschützt aufbewahren.

Das Arzneimittel darf nicht im Abwasser oder Haushaltsabfall entsorgt werden. Fragen Sie Ihren Apotheker wie das Arzneimittel zu entsorgen ist, wenn Sie es nicht mehr benötigen. Diese Maßnahme hilft die Umwelt zu schützen.


6. WEITERE INFORMATIONEN


Zusammensetzung


Der ((6.d.a vollständige qualitative Zusammensetzung nach Wirkstoffen und sonstigen Bestandteilen))

Wirkstoff ist: Flutamid


1 Tablette enthält 250 mg Flutamid.


Die sonstgen Bestandteile sind: Mikrokristalline Cellulose, Maisstärke, Lactose Monohydrat, Natriumdodecylsulfat, hochdisperses Siliciumdioxid, Magnesiumstearat.


Darreichungsform und Inhalt

FLUTAMID-biosyn sind blass-gelbe, runde, flache, biplane Tabletten in Blisterpackungen aus PVC- und Aluminiumfolie.


Originalpackungen mit 21 Tabletten (N1)

Originalpackungen mit 84 Tabletten (N3)


((6.e Darreichungsform und Inhalt nach Gewicht, Rauminhalt oder Stückzahl))


Anschrift des pharmazeutischen Unternehmers und Herstellers

biosyn Arzneimittel GmbH

Schorndorfer Str. 32

70734 Fellbach

Tel. (0711) 575 32 00

Fax (0711) 575 32 99

E-Mail: info@biosyn.de

http://www.biosyn.de


Diese Gebrauchsinformation wurde zuletzt überarbeitet im August 2011.

Fachwörter-Verzeichnis mit Erklärungen


FLUTAMID-biosyn


ACTH:Adrenocorticotropes Hormon, s. Hypophysenhormone


Antihormonesind Substanzen, die die Wirkung der körpereigenen Hormone hemmen, z. B. Antiandrogene. Letztere unterdrücken entweder die Androgenproduktion (Testosteronproduktion) im Hoden oder blockieren die Androgenwirkung an der Prostatazelle, wie z. B. FLUTAMID-biosyn.


Chemotherapiebezeichnet die Behandlung mit Zytostatika (Medikamente, die die Zellteilung hemmen). Verglichen mit den anderen Therapien spielt die Chemotherapie in der Prostatakrebsbehandlung nur eine untergeordnete Rolle. Die Chemotherapie wird dann eingesetzt, wenn Hormon- und Strahlentherapie nicht mehr wirken und eine operative Behandlung nicht mehr in Frage kommt.


FSH: Follikelstimulierendes Hormon, s. Hypophysenhormone


Hypophyse: Die Hirnanhangsdrüse ist eine kirschgroße, sehr komplexe und äußerst wichtige Drüse, die direkt mit dem Zwischenhirn (Hypothalamus) verbunden ist und auch mit fast allen endokrinen Drüsen in Verbindung steht. Die Hypophyse ist in der knöchernen Schädelbasis lokalisiert.


Hypophysenhormonesind hauptsächlich die sog. tropen Hormone, die die endokrinen Drüsen stimulieren: das ACTH mit Wirkung auf die Nebennierenrinde, die gonadotropen Hormone LH und FSH, die auf die Geschlechtsdrüsen (Gonaden) wirken, und das TSH, das die Schilddrüse stimuliert.


Kastration(operativ/strahlentherapeutisch/chemisch-medikamentös) bezeichnet die operative Entfernung der Keimdrüsen (Hoden, Eierstöcke) oder deren Ausschaltung durch Röntgenbestrahlung oder durch Medikamente. Die Hodenentfernung ist die einfachste Methode eines Androgenentzugs, der zu ca. 90 % gewährleistet wird. Um die restlichen 10 % zu entfernen, müsste man die andere Bildungsstätte in der Nebenniere oder die Hirnanhangsdrüse operativ entfernen. Man tut dies sehr ungern, zumal man heute über sehr wirksame Medikamente (Antihormone) verfügt, die das Gleiche bewirken.


LH: Luteinisierendes Hormon, s. Hypophysenhormone


LH-RH: Die sog. Releasinghormone (RH, engl. to release = freisetzen) werden im Hypothalamus gebildet und stimulieren die Hypophyse, die entsprechenden tropen Hormone zu synthetisieren. LH-RH-Analoga leiten sich von dem natürlichen Hormon LH-RH ab; obwohl chemisch sehr ähnlich, blockieren sie die Produktion von LH und FSH und bewirken letztendlich auch einen Produktionsstopp des Testosterons im Hoden ("medikamentöse Kastration").


Nichtsteroidalist eine Substanz, die keine Steroide (Gruppe sterinähnlicher, biologisch wichtiger organischer Verbindungen) enthält, wie z. B. FLUTAMID-biosyn. Die nichtsteroidalen Hormone (Peptide) unterscheiden sich von den Steroidhormonen u. a. durch ihre Halbwertszeit (HWZ), die bei ersteren kurz ist. Die HWZ von FLUTAMID-biosyn beträgt 6 Stunden; FLUTAMID-biosyn muss deshalb 3mal pro Tag eingenommen werden.


Prostata:Die Vorsteherdrüse ist ein kastaniengroßes derbes Organ, das den Anfangsteil der männlichen Harnröhre umgibt. Testosteron bewirkt in der Prostata, dass vermehrt Drüsensekrete gebildet werden und die Zellteilung angeregt wird. Durch alleinigen Entzug des Testosterons vermindert sich die Größe der Prostatadrüse auf bis zu 40 %. Der Hormonentzug führt zwar in den seltensten Fällen zu einer völligen Rückbildung des Prostatakarzinoms, jedoch sehr häufig zu einem Stillstand des Fortschreitens. Dieser Wachstumsstillstand kann sehr lange andauern.


Sexualhormoneoder Geschlechtshormone (= Östrogene, Gestagene, Androgene) werden in den Geschlechtsdrüsen (Eierstöcke/Ovarien bei der Frau, Hoden/Testis beim Mann) gebildet. Diese Hormone haben allgemeine biologische Wirkung (Ausbildung der sekundären Geschlechtsmerkmale während der Pubertät) auf den Körper und spezifische Effekte auf die Zielorgane wie Uterus (Gebärmutter) und Prostata.


Testosteron(s. auch Sexualhormone) ist das für den männlichen Organismus spezifische Geschlechtshormon. Ungefähr 90 % dieses androgenen Hormons beim Mann werden von den Hoden unter dem Einfluss von LH und FSH gebildet. Etwa 10 % entstammen der inneren Zone der Nebennierenrinde, die unter der Stimulation von ACTH steht.


Tumormarkersind im Blut oder im Gewebe nachweisbare Eiweißstoffe, die bei Tumorwachstum erhöht sein können (z. B. PSA oder PSP beim Prostatakarzinom). Die Tumormarker sind häufig erst ab einer bestimmten Tumorgröße im Blut nachweisbar. Normale Tumormarkerwerte schließen eine Wiedererkrankung also nicht aus.


TURP(transurethrale Prostatektomie) ist die Entfernung von Prostatagewebe durch die Harnröhre hindurch, so dass auf einen Bauchschnitt verzichtet werden kann.


FLUTAMID-biosyn Gebrauchsinformation (Tx-10920, Stand: August 2011) Seite 21/21

(Deutschland)