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Flutamid Wörwag

Gebrauchsinformation: Information für den Anwender

Flutamid WÖRWAG

Wirkstoff: Flutamid 250 mg

Tablette



Lesen Sie die gesamte Packungsbeilage sorgfältig durch, bevor Sie mit der Einnahme dieses Arzneimittels beginnen.

Was ist Flutamid WÖRWAG und wofür wird es angewendet?

Was müssen Sie vor der Einnahme von Flutamid WÖRWAG beachten?

Wie ist Flutamid WÖRWAG einzunehmen?

Welche Nebenwirkungen sind möglich?

Wie ist Flutamid WÖRWAG aufzubewahren?

Weitere Informationen



1. Was ist Flutamid WÖRWAG und wofür wird es angewendet?

Stoff- oder Indikationsgruppe

Flutamid WÖRWAG ist ein Mittel, das die Wirkung spezieller Sexualhormone vermindert (nichtsteroidales Antiandrogen).

Anwendungsgebiete

Flutamid WÖRWAG wird angewendet zur Behandlung von Patienten mit fortgeschrittener Prostatageschwulst, bei denen eine Unterdrückung der Wirkungen des männlichen Geschlechtshormons (Testosteron) indiziert ist:

Erstbehandlung in Kombination mit einem LH-RH-Analogon oder in Verbindung mit Hodenentfernung (komplette Blockade der männlichen Sexualhormone) sowie bei Patienten, die bereits mit einem LH-RH-Analogon behandelt werden bzw. bei denen bereits eine Hodenentfernung erfolgt ist.

Zur Behandlung von Patienten, die auf andere Formen der Hormontherapie nicht ansprachen oder für die eine andere Hormontherapie nicht verträglich, aber notwendigerweise indiziert ist.



2. Was müssen Sie vor der Einnahme von Flutamid WÖRWAG beachten?

Flutamid WÖRWAG darf nicht eingenommen werden,

wenn Sie überempfindlich (allergisch) gegen den Wirkstoff Flutamid oder einen der sonstigen Bestandteile von Flutamid WÖRWAG sind.

Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Flutamid WÖRWAG ist erforderlich,

Wenn bei Ihnen Beeinträchtigungen der Leberfunktion während der Behandlung mit Flutamid WÖRWAG auftreten, sind diese im Allgemeinen nach Absetzen von Flutamid WÖRWAG rückbildungsfähig.

Sofern bei Ihnen eine Langzeitbehandlung mit Flutamid WÖRWAG vorgesehen ist, dann muss Ihre Leberfunktion vor und während der Behandlung in monatlichen Abständen während der ersten 4 Monate, danach in regelmäßigen Intervallen sowie umgehend bei Auftreten von Symptomen/Anzeichen von Leberfunktionsstörungen (z. B. Juckreiz, dunkler Urin, andauernde Untergewichtigkeit bzw. Auszehrung, Gelbsucht, Schmerzen im rechten Oberbauch oder unspezifische "grippeartige Symptome") kontrolliert werden.

Falls bei Ihnen eine Langzeitbehandlung mit Flutamid WÖRWAG durchgeführt werden soll und Sie weder mit einem LH-RH-Analogon behandelt werden noch eine Hodenentfernung bei Ihnen durchgeführt wurde, sollte Ihre Spermienzahl in regelmäßigen Abständen bestimmt werden.

Während der Behandlung mit Flutamid WÖRWAG sollten Sie kontrazeptive Maßnahmen ergreifen und konsequent fortführen.

Wenn bei Ihnen ein bestimmtes weibliches Geschlechtshormon (Östradiol) im Blut ansteigt, sind Sie möglicherweise für das Auftreten von Thrombosen/Embolien empfänglicher.

Es kann zu bernsteinfarbener und grünlich-gelber Verfärbung des Harns kommen. Dies ist jedoch kein Grund zur Beunruhigung, sondern eine ganz normale Reaktion auf die Einnahme von Flutamid WÖRWAG .





Bei Einnahme von Flutamid WÖRWAG mit anderen Arzneimitteln:

Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden bzw. vor kurzem eingenommen/angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.

Die Wirkung bestimmter Arzneimittel zur Gerinnungshemmung des Blutes (orale Antikoagulanzien) kann verstärkt werden. Eine neue Dosisfestsetzung Ihres blutgerinnungshemmenden Arzneimittels durch den behandelnden Arzt kann deswegen erforderlich sein.

Sie sollten Flutamid WÖRWAG nicht zusammen mit denkbar leberschädigenden Arzneimitteln einnehmen.

Wenn Sie gleichzeitige mit Theophyllin und Flutamid WÖRWAG behandelt werden, kann Ihre Theophyllin-konzentration im Blut ansteigen.



Bei Einnahme von Flutamid WÖRWAG zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken

Sie sollten einen übermäßigen Alkoholkonsum vermeiden.



Schwangerschaft

Flutamid ist nur für den Gebrauch bei männlichen Patienten vorgesehen. Während

der Behandlung sollten schwangerschaftsverhütende Maßnahmen ergriffen und konsequent fortgeführt werden.

Es liegen keine Studien in Bezug auf die Auswirkungen auf Schwangerschaften vor. In Tierstudien war die Reproduktionstoxizität von Flutamid mit der antiandrogenen Wirkung dieses Wirkstoffes verbunden.

Fragen Sie vor der Einnahme/Anwendung von allen Arzneimitteln Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.



Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen:

Wenn Bei Ihnen Nebenwirkungen wie Benommenheit und Verwirrtheit durch die Einnahme von Flutamid WÖRWAG auftreten, sollten Sie weder ein Fahrzeug führen noch Werkzeuge oder Maschinen bedienen.



Wichtige Informationen über bestimmte sonstige Bestandteile von Flutamid WÖRWAG

Dieses Arzneimittel enthält Lactose. Bitte nehmen Sie Flutamid WÖRWAG daher erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt ein, wenn Ihnen bekannt ist, dass Sie unter einer Unverträglichkeit gegenüber bestimmten Zuckern leiden.



3. Wie ist Flutamid WÖRWAG einzunehmen?

Nehmen Sie Flutamid WÖRWAG immer genau nach der Anweisung des Arztes ein. Bitte fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht ganz sicher sind.

Falls vom Arzt nicht anders verordnet, ist die übliche Dosis:

3-mal täglich 1 Tablette Flutamid WÖRWAG (entsprechend 750 mg Flutamid täglich).



Hinweise zur Kombinationstherapie:

Im Rahmen einer Anfangstherapie mit einem LH-RH-Analogen lassen sich Auftreten und Intensität einer vorübergehenden Aktivierung der Tumorkrankheit (Tumor-Flare-Phänomen) durch eine einleitende Behandlung mit Flutamid WÖRWAG reduzieren.

Deshalb wird empfohlen, mit der 3-mal täglichen Einnahme einer Tablette Flutamid WÖRWAG (entsprechend 750 mg Flutamid pro Tag) mindestens 3 Tage vor der erstmaligen Verabreichung das LH-RH-Analogons zu beginnen.



Art der Anwendung:

Die Tabletten werden vorzugsweise nach den Mahlzeiten mit etwas Flüssigkeit unzerkaut eingenommen.



Dauer der Anwendung:

Über die Dauer der Anwendung entscheidet der be­handelnde Arzt. Sie richtet sich nach Art, Schwere und Verlauf der Erkrankung.



Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, wenn Sie den Eindruck haben, dass die Wirkung von Flutamid WÖRWAG zu stark oder zu schwach ist.

Wenn Sie eine größere Menge Flutamid WÖRWAG eingenommen haben als Sie sollten

Schwere Vergiftungen sind bislang nicht beschrieben worden.

Verständigen Sie bei Verdacht auf eine Überdosierung Ihren Arzt, damit dieser über das weitere Vorgehen entscheiden kann!

Wenn Sie die Einnahme von Flutamid WÖRWAG vergessen haben

Nehmen Sie nicht die doppelte Dosis ein, wenn Sie die vorherige Einnahme vergessen haben.

Wenn Sie die Einnahme von Flutamid WÖRWAG abbrechen

Sprechen Sie auf jeden Fall mit Ihrem Arzt, bevor Sie - z. B. aufgrund des Auftretens von Nebenwirkungen - eigenmächtig die Behandlung mit Flutamid WÖRWAG unterbrechen oder vorzeitig beenden!

Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung des Arzneimittels haben, fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.



4. Welche Nebenwirkungen sind möglich?

Wie alle Arzneimittel kann Flutamid WÖRWAG Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.

Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt:



Sehr häufig: mehr als 1 Behandelter von 10

Häufig: 1 bis 10 Behandelte von 100

Gelegentlich: 1 bis 10 Behandelte von 1.000

Selten: 1 bis 10 Behandelte von 10.000

Sehr selten: weniger als 1 Behandelter von 10.000

Nicht bekannt: Häufigkeit aufgrund der verfügbaren Daten nicht abschätzbar



Mögliche Nebenwirkungen:

System-Organ-Klasse

Behandlung mit Flutamid WÖRWAG

Gleichzeitige Behandlung mit Flutamid WÖRWAG und LH-RH-Analogon

Untersuchungen

Häufig:

Vorübergehende abnorme Leberfunktion.


Selten:


Leberfunktionsstörungen, erhöhte Blut-Harnstoffwerte, erhöhte Serumkreatininwerte.

Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems

Selten:

Flüssigkeitsansammlungen im Gewebe (Ödeme), flächenhafter Bluterguss (Ekchymosen), Lymphstauung (Lymphödeme).

Blutarmut (Anämie), Verminderung der weißen Blutkörperchen (Leukopenie), Flüssigkeitsansammlungen im Gewebe (Ödeme), Verminderung der Blutplättchen (Thrombozytopenie).

Sehr selten:


Besondere Formen der Blutarmut (hämolytische Anämie, megalozytäre Anämie, Methämoglobinämie, Sulfhämoglobinämie).

Erkrankungen des Nervensystems

Selten:

Schwindel.

Benommenheit, Verwirrtheit, Nervosität.

Augenerkrankungen

Selten:

verschwommenes Sehen.


Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mittelfells

Sehr selten:


Lungensymptome (wie z.B. Atemnot, interstitielle Lungenerkrankung).

Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes

Sehr häufig:


Durchfall, Übelkeit, Erbrechen.

Häufig:

Durchfall, Übelkeit, Erbrechen.


Selten:

unspezifische Oberbauchbeschwerden, Sodbrennen, Verstopfung.

unspezifische Oberbauchbeschwerden.

Erkrankungen der Nieren und Harnwege

Sehr selten:


Harnwegs-(Urogenitaltrakt)-Symptome.

Selten:


Bernsteinfarbene oder grünlich-gelbe Verfärbung des Urins.

Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes

Selten:

Juckreiz.

Ausschlag/Rötung.

Sehr selten:

Lichtempfindlichkeit mit Auftreten von Hautreaktionen nach Lichteinwirkung.

Lichtempfindlichkeit mit Auftreten von Hautreaktionen nach Lichteinwirkung, entzündliche Rötung der Haut (Erythema), Geschwürbildungen, Blasenbildung, ausgedehnte blasige Ablösung der Oberhaut (epidermale Nekrolyse).

Hormonell bedingte Erkrankungen

Sehr häufig:


Hitzewallungen.

Selten:

Hitzewallungen.


Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen

Selten:


Nerven und Muskeln betreffende Beschwerden.

Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen

Häufig:

Gesteigerter Appetit.


Selten:

Appetitlosigkeit.

Appetitlosigkeit.

Sehr selten:


Erhöhter Blutzuckerspielgel, Verschlimmerung einer Zuckerkrankheit (Diabetes

mellitus).

Infektionen und parasitäre Erkrankungen

Selten:

Gürtelrose.


Gutartige, bösartige und unspezifische Neubildungen (einschl. Zysten und Polypen)

Sehr selten:

Neubildungen von Gewebe (Neoplasien) der männlichen Brust.


Gefäßerkrankungen

Selten:


Bluthochdruck.

Nicht bekannt:


Gefäßverstopfungen (Embolien) infolge Verschleppung von Blutgerinnseln (Thromben) mit dem Blutstrom.

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

Häufig:

Müdigkeit.


Selten:

Kopfschmerzen, Schwäche, Unwohlsein, Durst, Schmerzen im Brustkorb.

Irritation der Injektionsstelle.

Erkrankungen des Immunsystems

Selten:

Lupusähnliches Syndrom.


Leber- und Gallenerkrankungen

Häufig:

Leberentzündung.


Gelegentlich:


Leberentzündung.

Selten:


Gelbsucht.

Sehr selten:


Gelbsucht (cholestatischer Ikterus), Funktionsstörung des Gehirns infolge von Leberkrankungen (hepatische Enzephalopathie), Absterben von Leberzellen (hepatische Nekrose), Leberschädigung mit tödlichem Ausgang.

Erkrankungen der Geschlechtsorgane und Brustdrüse

Sehr häufig:

Vermehrung des Brustdrüsengewebes (Gynäkomastie) und/oder Brustschmerzen, Milchabsonderung.

verminderter Geschlechtstrieb, Störung der Zeugungsfähigkeit.

Gelegentlich:


Vermehrung des Brustdrüsengewebes (Gynäkomastie).

Selten:

verminderter Geschlechtstrieb, reduzierte Spermienzahl.


Psychiatrische Erkrankungen

Häufig:

Schlaflosigkeit


Selten:

Angst, Depression.

Depression, Angst.



Die am häufigsten beobachteten Nebenwirkungen in klinischen Studien bei der alleinigen Behandlung mit Flutamid WÖRWAG (Monotherapie)sind Vermehrung des Brustdrüsengewebes (Gynäkomastie) und/oder Brustschmerzen, manchmal mit Milchabsonderung einhergehend. Kleinknotige Veränderungen des Brustdrüsenkörpers können gelegentlich auftreten. Diese Nebenwirkungen sind reversibel, wenn die Behandlung abgesetzt oder die Dosis reduziert wird.

Zu Beginn ist unter einer Monotherapie mit Flutamid WÖRWAG ein umkehrbarer Anstieg des männlichen Geschlechtshormons im Blut (Serumtestosteron) möglich, außerdem kann es zu Hitzewallungen sowie zu einer Änderung des Behaarungstypus kommen.

Die am häufigsten beobachteten Nebenwirkungen in klinischen Studien bei der gleichzeitigen Behandlung (Kombinationstherapie)von Flutamid WÖRWAG mit LH-RH-Agonisten waren Hitzewallungen, verminderter Geschlechtstrieb, Störung der Zeugungsfähigkeit, Durchfall, Übelkeit und Erbrechen. Mit Ausnahme von Durchfall sind dies bekannte Nebenwirkungen bei der Monotherapie mit einem LH-RH-Agonisten mit vergleichbarer Häufigkeit.

Die unter Flutamid WÖRWAG-Monotherapie häufig auftretende Vermehrung des Brustdrüsengewebes(Gynäkomastie) war bei der Kombinationstherapie deutlich reduziert.

In klinischen Studien zeigte sich kein deutlicher Unterschied bei der Gynäkomastie-Häufigkeit zwischen der Placebo/LH-RH-Agonist-Behandlung und Flutamid/LH-RH-Agonist-Behandlung.

In der Regel erforderte die Intensität dieser Nebenwirkungen keine Dosisreduktion und kein Absetzen der Therapie.


Informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker, wenn einer der aufgeführten Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation angegeben sind.



5. Wie ist Flutamid WÖRWAG aufzubewahren?

Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren.

Sie dürfen das Arzneimittel nach dem auf dem Blister/Faltschachtel nach „Verwendbar bis“ angegebenen Verfalldatum nicht mehr verwenden. Das Verfalldatum bezieht sich auf den letzten Tag des Monats.



Aufbewahrungsbedingungen:

Die Tabletten sind vor Licht geschützt aufzubewahren.



6. WEITERE Informationen

Was Flutamid WÖRWAG enthält:

Der Wirkstoff ist: Flutamid

1 Tablette enthält 250 mg Flutamid.


Die sonstigen Bestandteile sind: mikrokristalline Cellulose, Maisstärke, Lactose-Monohydrat, Natriumdodecylsulfat, hochdisperses Siliciumdioxid und Magnesiumstearat (Ph.Eur.).


Hinweis für Diabetiker: Enthält Kohlenhydrate, entsprechend 0,03 BE.



Wie Flutamid WÖRWAG aussieht und Inhalt der Packung:

Weiße Filmtabletten

Originalpackungen mit 21 Tabletten (N1)

Originalpackungen mit 84 Tabletten (N3)

Anstaltspackungen mit 210 (10x21) Tabletten

Anstaltspackungen mit 840 (10x84) Tabletten



Pharmazeutischer Unternehmer

Wörwag Pharma GmbH & Co. KG

Calwer Straße 7

71034 Böblingen

Tel.:(07031)6204-0

Fax.:(07031)620431

E-Mail: info@woerwagpharma.de


Hersteller

Rottendorf Pharma GmbH

Ostenfelder Str. 51-61

D-59320 Ennigerloh



Diese Gebrauchsinformation wurde zuletzt überarbeitet im Mai 2008.





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