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Flutide Nasetten 0,4mg Nasentropfen

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Wortlaut der für die Fachinformation vorgesehenen Angaben

F achinformation

1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS

Flutide® Nasetten®

0,4 mg (1 mg/ml), Nasentropfen, Suspension

2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG

1 Einzeldosisbehältnis der Flutide Nasetten enthält:

0,4 mg Fluticasonpropionat (1 mg/ml).

Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.

3. DARREICHUNGSFORM

Nasentropfen

Wässrige Suspension in Einzeldosisbehältnissen

4.    KLINISCHE ANGABEN

4.1    Anwendungsgebiete

Flutide Nasetten sind zur regelmäßigen Behandlung von Nasenpolypen und den begleitenden Symptomen der nasalen Obstruktion indiziert.

4.2    Dosierung, Art und Dauer der    Anwendung

Die Dosierung sollte auf die niedrigste Dosis, die eine wirksame Behandlung der Erkrankung erlaubt, eingestellt werden.

Für die bestmögliche Wirkung ist eine regelmäßige Anwendung erforderlich. Das Ausbleiben eines unmittelbaren Effektes sollte dem Patienten erklärt werden. Der maximale Effekt wird sich möglicherweise erst nach mehrwöchiger Behandlungszeit einstellen. Falls sich jedoch die Symptome nach 4 bis 6 Wochen nicht bessern, sollten auch andere Therapien in Betracht gezogen werden.

Flutide Nasetten Nasentropfen sind nur zur nasalen Anwendung bestimmt. Kontakt mit den Augen sollte vermieden werden.

Einseitige Nasenpolypen treten selten auf und können auf andere Erkrankungen hinweisen. Die Diagnose sollte daher von einem Facharzt bestätigt werden.

Erwachsene:

Zur Behandlung von Nasenpolypen soll 1- bis 2-mal täglich der Inhalt einer Kunststoffampulle (0,4 mg Fluticasonpropionat) auf beide Nasenlöcher gleichmäßig verteilt angewendet werden.

Nach Schütteln und Öffnen des Behälters sollte der Patient eine der in der Gebrauchsinformation beschriebenen Positionen einnehmen. Die Dosis sollte gleichmäßig in beide Nasenlöcher verteilt werden, indem man 6 Tropfen in jedes Nasenloch appliziert. Alternativ dazu kann die Kunststoffampulle auch an der Vertiefung angefasst werden und durch jeweils einmaliges Zusammendrücken der Kunststoffampulle die entsprechende Dosis in jedes Nasenloch eingetropft werden (einmaliges Zusammendrücken der Kunststoffampulle entspricht der Hälfte des Inhalts).

Eine ausführliche Beschreibung der Anwendung ist in der Gebrauchsinformation enthalten.

Ältere Patienten:

Die Dosierung entspricht der für Erwachsene.

Kinder:

Flutide Nasetten zur Behandlung von Nasenpolypen wird nicht empfohlen für die Anwendung bei Kindern unter 16 Jahren aufgrund nicht ausreichender Daten zur Unbedenklichkeit und Wirksamkeit.

4.3    Gegenanzeigen

Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff Fluticasonpropionat oder einen der sonstigen Bestandteile.

4.4    Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Lokale Infektionen:

Bei Infektionen im Bereich der Nase und Nasennebenhöhlen sollte eine geeignete (zusätzliche) Behandlung durchgeführt werden. Solche Infektionen stellen jedoch keine Gegenanzeige für eine Behandlung mit Flutide Nasetten dar.

Einseitige Nasenpolypen treten selten auf und können auf andere Erkrankungen hinweisen. Die Diagnose sollte daher von einem Facharzt bestätigt werden.

Nasenpolypen erfordern zur Beobachtung des Verlaufes der Erkrankung eine regelmäßige medizinische Kontrolle.

Die Suspension von Flutide Nasetten sollte nicht mit den Augen oder mit verletzten Hautpartien in Berührung kommen.

Mit systemischen Kortikoiden vorbehandelte Patienten dürfen nur unter Beachtung entsprechender Vorsichtsmaßnahmen auf die intranasale Behandlung mit Flutide Nasetten umgestellt werden. Besondere Vorsicht ist geboten, wenn der Verdacht auf eine beeinträchtigte Nebennierenrindenfunktion besteht.

Systemische Wirkungen von nasal anzuwendenden Kortikosteroiden können besonders dann auftreten, wenn eine Anwendung von hohen Dosen über einen längeren Zeitraum verschrieben wurde. Diese Effekte treten viel seltener auf als bei oralen Kortikosteroiden und können sich je nach Patient und verwendetem Kortikosteroidpräparat unterscheiden (siehe Abschnitt 5.2). Mögliche systemische Effekte schließen Cushing-Syndrom, cushingoide Erscheinungen, adrenale Suppression, Wachstumsverzögerung bei Kindern und Jugendlichen, Katarakt und Glaukom ein, und seltener Veränderungen der Psyche oder des Verhaltens, einschließlich psychomotorische Überaktivität, Schlafstörungen, Angst, Depression oder Aggression (besonders bei Kindern).

Es wurde über Wachstumsverzögerungen bei Kindern berichtet, die manche nasal anzuwendende Kortikosteroide in zugelassenen Dosierungen erhielten. Es wird empfohlen, regelmäßig das Wachstum von Kindern zu kontrollieren, die eine längerfristige Behandlung mit nasal anzuwendenden Kortikosteroiden erhalten. Die Therapie sollte mit dem Ziel überprüft werden, die Dosierung des nasalen Kortikosteroids auf die niedrigste Dosierung zu reduzieren, die noch eine effektive Kontrolle der Symptome gewährleistet. Wenn das Wachstum verlangsamt ist, sollte zusätzlich in Betracht gezogen werden, den Patienten an einen Pädiater zu überweisen.

Bei Überschreitung der empfohlenen Dosierung kann eine klinisch relevante Funktionsminderung der Nebennierenrinde auftreten. In solchen Fällen sollte in Stresssituationen (z. B. vor Operationen) eine zusätzliche systemische Kortikoidgabe erwogen werden.

Ritonavir kann die Plasmakonzentration von Fluticasonpropionat erheblich erhöhen. Deshalb sollte eine gleichzeitige Anwendung vermieden werden, es sei denn, der mögliche Nutzen für den Patienten überwiegt das Risiko systemischer Kortikoid-Nebenwirkungen. Ebenso besteht ein erhöhtes Risiko systemischer Nebenwirkungen bei Kombination von Fluticasonpropionat mit anderen potenten Inhibitoren des Enzyms CYP 3A4 (siehe Abschnitt 4.5).

4.5    Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Unter normalen Umständen werden nach intranasaler Anwendung aufgrund eines ausgeprägten FirstPass-Metabolismus und einer hohen systemischen Clearance durch das Cytochrom P450 3A4 in Darm und Leber niedrige Plasmakonzentrationen von Fluticasonpropionat erreicht. Daher sind durch Fluticasonpropionat vermittelte, klinisch signifikante Wechselwirkungen unwahrscheinlich.

In einer Interaktionsstudie an gesunden Probanden erhöhten 2-mal täglich 100 mg Ritonavir (ein hochpotenter Inhibitor des Cytochrom P450 3A4) die Plasmakonzentration von nasal appliziertem Fluticasonpropionat mehrere hundert Mal mit der Folge deutlich reduzierter Serum-Kortisolspiegel. Über Fälle von Cushing-Syndrom und adrenaler Suppression wurde berichtet. Die Kombination sollte vermieden werden, sofern der Nutzen das erhöhte Risiko systemischer Kortikoid-Nebenwirkungen nicht überwiegt.

Andere Cytochrom P450 3A4 Inhibitoren bewirken vernachlässigbare (Erythromycin) und geringe (Ketoconazol) Anstiege der systemischen Konzentration von Fluticasonpropionat ohne deutliche Reduktion der Serum-Kortisolkonzentrationen.

Bei gleichzeitiger Anwendung von Cytochrom P450 3A4 Inhibitoren ist Vorsicht geboten. Insbesondere bei Langzeit-Behandlung und im Falle von potenten Inhibitoren ist das Potential für eine erhöhte systemische Exposition von Fluticasonpropionat gegeben.

Nasal anzuwendende Kortikoide werden oft zusammen mit inhalativen Kortikosteroiden zur Behandlung von Asthma angewendet. Häufig kann dies bei Patienten mit einer allergischen Diathese beobachtet werden. Bei diesen Patienten ist die kumulative Belastung mit Kortikoiden als Möglichkeit zur Überschreitung der Kortikoid-Last aufzufassen, was auch zu einer Beeinträchtigung des Wachstums führen kann.

4.6    Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit

Da über die Anwendung von Fluticasonpropionat während der Schwangerschaft und Stillzeit keine hinreichenden Daten vorliegen, sollte bei Schwangeren und Stillenden die Indikation zur Behandlung mit Flutide Nasetten besonders streng gestellt werden.

Schwangerschaft:

Es liegen keine hinreichenden Daten über die Anwendung bei Schwangeren vor. In Tierstudien zur Reproduktion wurden die für stark wirksame Kortikoide typischen Nebenwirkungen lediglich bei hoher systemischer Exposition beobachtet. Die direkte intranasale Anwendung gewährleistet jedoch eine minimale systemische Belastung.

Stillzeit:

Es ist nicht bekannt, ob Fluticasonpropionat in die Muttermilch übergeht.

Nach subkutaner Verabreichung von Fluticasonpropionat an Ratten ging Fluticasonpropionat in die Milch der Muttertiere über. Jedoch sind die Plasmaspiegel beim Menschen nach intranasaler Anwendung von Fluticasonpropionat in den empfohlenen Dosierungen niedrig.

4.7    Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Flutide Nasetten haben keinen Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen.

4.8    Nebenwirkungen

Nachfolgend sind die Nebenwirkungen nach Organsystemen und Häufigkeit aufgelistet.

Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt:

Sehr häufig (>1/10)

Häufig (>1/100 bis <1/10)

Gelegentlich (>1/1.000 bis <1/100)

Selten (>1/10.000 bis <1/1.000)

Sehr selten (<1/10.000)

Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)

Bei der Zuordnung der Häufigkeiten wurden die Nebenwirkungsraten der Placebogruppen nicht berücksichtigt, da diese im Allgemeinen vergleichbar oder höher als die der Behandlungsgruppe waren.

Innerhalb einer Häufigkeitsgruppe sind die Nebenwirkungen nach abnehmendem Risiko gelistet.

Sehr häufig (>1/10)

Häufig (>1/100 bis <1/10)

Sehr selten (<1/10.000)

Erkrankungen des Immunsystems

Überempfindlichkeitsreaktionen, Anaphylaxie/anaphy-laktische Reaktionen, Bronchospasmus, Hautausschlag, Ödem des Gesichts und Munds

Augenerkrankungen

*** Glaukom, Erhöhung des Augeninnendrucks, Katarakt

Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums

Nasenbluten

* Trockenheit der Nasenschleimhaut, Reizung der Nasenschleimhaut, Trockenheit der Rachenschleimhaut, Reizung der Rachenschleimhaut

** Perforation der Nasenscheidewand

* Wie auch bei anderen Arzneimitteln für die intranasale Anwendung können trockene oder gereizte Nasen- oder Rachenschleimhaut und Nasenbluten auftreten.

** Es wurden Fälle von Perforationen der Nasenscheidewand nach intranasaler Anwendung von Kortikoiden beobachtet.

***Diese Ereignisse wurden in Spontanmeldungen berichtet, die nach Dauerbehandlung beobachtet wurden.

Es können systemische Effekte von nasal anzuwendenden Kortikosteroiden auftreten, insbesondere wenn diese in hoher Dosierung über einen längeren Zeitraum angewendet werden.

4.9 Überdosierung

Es wurden keine Fälle von akuter oder chronischer Überdosierung berichtet.

Bei gesunden Probanden zeigte die intranasale Anwendung von zweimal täglich 2 mg Fluticasonpropionat über 7 Tage keine Auswirkung auf die Funktion der Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrinden-Achse. Die Verabreichung von höheren als den empfohlenen Dosierungen über einen längeren Zeitraum kann zu einer vorübergehenden Herabsetzung der

Nebennierenrindenfunktion führen. Bei diesen Patienten sollte die Behandlung mit Flutide Nasetten in einer Dosierung fortgeführt werden, mit der die Symptome unter Kontrolle gehalten werden können. Die Nebennierenrindenfunktion wird sich in wenigen Tagen wieder einstellen und kann durch eine Kortisol-Bestimmung im Plasma nachgewiesen werden.

5.    PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN

5.1    Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakotherapeutische Gruppe: Rhinologikum, Kortikosteroid ATC-Code: R01AD08

Der hohe therapeutische Index von Fluticasonpropionat ergibt sich aus der ausgeprägten antientzündlichen Wirksamkeit bei der intranasalen Anwendung.

Bei intranasaler Anwendung von Fluticasonpropionat zeigte sich keine oder lediglich eine geringe Unterdrückung der Hypothalamus-Hypophysenvorderlappen-Nebennierenrinden-Funktion.

5.2    Pharmakokinetische Eigenschaften

Die Fluticasonpropionat-Plasmaspiegel sind bei der empfohlenen Dosierung niedrig. Die systemische Bioverfügbarkeit für die Nasentropfen-Formulierung ist sehr niedrig (Durchschnitt 0,06 %).

Nach intravenöser Gabe von Fluticasonpropionat verläuft die Pharmakokinetik proportional zur Dosis.

Die orale Bioverfügbarkeit ist vernachlässigbar (< 1 %) aufgrund einer relativ geringen Resorption aus dem Gastrointestinaltrakt und einem ausgeprägten First-Pass-Effekt.

Die Verteilung von Fluticasonpropionat ist ausgeprägt (Vss: ungefähr 300 l). Die Plasmaproteinbindung beträgt 91 %.

Nach intravenöser Gabe von Fluticasonpropionat ist die Clearance (Cl: ungefähr 1,1 l/min) sehr hoch, was auf eine ausgeprägte hepatische Exkretion hinweist. Fluticasonpropionat unterliegt einer ausgeprägten Metabolisierung (Enzym CYP 3A4) zu einem inaktiven Carboxylsäure-Derivat.

Innerhalb von 3 bis 4 Stunden reduziert sich die Plasmaspitzenkonzentration um ungefähr 98 %. Die terminale Halbwertszeit beträgt ungefähr 8 Stunden.

87 bis 100 % einer oral eingenommenen Dosis von Fluticasonpropionat werden mit den Faeces unverändert oder als Metaboliten ausgeschieden.

5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

Bei über den Empfehlungen liegenden Dosierungen wurden in Studien zur chronischen Toxizität, Reproduktionstoxizität und Teratogenität nur die für die Stoffgruppe der potenten Kortikoide typischen Effekte beobachtet. Fluticasonpropionat zeigte sowohl in vitro als auch in vivo kein mutagenes Potential. Bei Nagern wurde kein tumorauslösendes Potential beobachtet; bei Tieren traten keine reizenden oder sensibilisierenden Effekte auf.

6.    PHARMAZEUTISCHE ANGABEN

6.1    Liste der sonstigen Bestandteile

Polysorbat 20 Sorbitanlaurat

Natriumdihydrogenphosphat-Dihydrat

Dinatriumhydrogenphosphat

Natriumchlorid

Wasser für Injektionszwecke

6.2    Inkompatibilitäten

Nicht zutreffend.

6.3    Dauer der Haltbarkeit

3 Jahre.

Nach Öffnen der Schutzfolie: 28 Tage.

6.4    Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Nicht über 30°C lagern.

Nicht einfrieren.

Die Kunststoffampullen im Umkarton aufbewahren.

Aufrecht lagern.

6.5    Art und Inhalt des Behältnisses

Streifen von Polyethylen-Einzeldosisbehältnissen (0,4 mg) sind in Schutzfolie verpackt und werden in folgenden Packungsgrößen in den Verkehr gebracht:

28 Kunststoffampullen (4 Streifen zu je 7 Einzeldosisbehältnissen)

84 Kunststoffampullen (12 Streifen zu je 7 Einzeldosisbehältnissen)

Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.

6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung

Keine besonderen Anforderungen für die Beseitigung.

7.


INHABER DER ZULASSUNG

GlaxoSmithKline GmbH & Co. KG 80700 München Service Tel.: 0800 1 22 33 55 Service Fax: 0800 1 22 33 66 E-mail: produkt.info@gsk.com http: //www .glaxosmithkline .de

8. ZULASSUNGSNUMMER Zul.-Nr.: 44767.00.00

9.    DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG / VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG

26.01.1999 / 10.12.2008

10.    STAND DER INFORMATION

Januar 2014

11. VERKAUFSABGRENZUNG

Verschreibungspflichtig