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Fluvoxamin Synthon 50 Mg

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Common Technical Document

Fluvoxamine maleate

tablets


Module 1 - Section 3.1 SPC, Labelling and Package Leaflet

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1.3.1 Fachinformation


Bezeichnung des Arzneimittels

Fluvoxamin Synthon 25 mg

Fluvoxamin Synthon 50 mg

Fluvoxamin Synthon 100 mg


2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung

Wirkstoff: Fluvoxaminmaleat


Fluvoxamin Synthon 25 mg
1 Filmtablette enthält 25 mg Fluvoxaminmaleat

Fluvoxamin Synthon 50 mg
1 Filmtablette enthält 50 mg Fluvoxaminmaleat

Fluvoxamin Synthon 100 mg
1 Filmtablette enthält 100 mg Fluvoxaminmaleat


Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.


3 Darreichungsform

Filmtabletten


Fluvoxamin Synthon 25 mg

Runde, bikonvexe, weiße bis weißliche Filmtablette mit beidseitiger Bruchkerbe mit der Prägung “FLM 25” auf einer Seite

Fluvoxamin Synthon 50 mg

Runde, bikonvexe, weiße bis weißliche Filmtablette mit beidseitiger Bruchkerbe mit der Prägung “FLM 50” auf einer Seite

Fluvoxamin Synthon 100 mg

Runde, bikonvexe, weiße bis weißliche Filmtablette mit beidseitiger Bruchkerbe mit der Prägung “FLM 100” auf einer Seite


Die Bruchkerbe dient nur zum Teilen der Tablette für ein erleichtertes Schlucken und nicht zum Aufteilen in gleiche Dosen.


4 Klinische Angaben

4.1 Anwendungsgebiete

Depressive Störungen


4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung

Die empfohlene Anfangsdosis beträgt 50 mg Fluvoxaminmaleat täglich; es empfiehlt sich, die Dosis langsam bis 100 mg, der üblich wirksamen Dosis zu steigern. Eine schrittweise Anpassung an den individuellen Bedarf des Patienten sollte erfolgen, eventuell mit Dosen bis zu 300 mg Fluvoxaminmaleat täglich.


Die allgemeine Dosierungsempfehlung gilt auch für Patienten über 60 Jahre.


Patienten mit schwerer Beeinträchtigung der Leber-, Nieren- oder Herzfunktion sollten zu Beginn der Behandlung niedrigere Dosen erhalten und im Laufe der Therapie sorgfältig beobachtet werden.


Die Filmtabletten sollten unzerkaut mit etwas Flüssigkeit (ein Glas Wasser) eingenommen werden. Die Einnahme kann unabhängig von den Mahlzeiten erfolgen. Eine Dosis bis 150 mg Fluvoxaminmaleat kann als Einzeldosis verordnet werden, bevorzugt abends. Bei Tagesdosierungen über 150 mg sollten die Filmtabletten auf zwei bis drei Einzeldosen verteilt werden.


Eine antidepressive Therapie sollte mindestens 6 Monate nach Genesung von der Depression fortgesetzt werden.


Bis zum Einsetzen der antidepressiven Wirkung (etwa 1 - 3 Wochen) sind die Patienten ausreichend zu beobachten. Bei bestimmten Patienten mit schweren Depressionen und/oder suizidaler Neigung können eine Dauerbeobachtung und/oder eine sedative Zusatztherapie erforderlich sein.


Absetzsymptome bei Beendigung einer Behandlung mit SSRIs

Ein plötzliches Absetzen sollte vermieden werden. Bei Beendigung einer Behandlung mit Fluvoxamin sollte die Dosis über einen Zeitraum von mindestens ein bis zwei Wochen schrittweise reduziert werden, um das Risiko von Absetzerscheinungen zu verringern (siehe Abschnitte 4.4 und 4.8). Falls nach Dosisverringerung oder Absetzen des Arzneimittels stark beeinträchtigende Absetzerscheinungen auftreten, sollte erwogen werden, die zuletzt eingenommene Dosis erneut einzunehmen, um diese dann nach Anweisung des Arztes in nunmehr kleineren Schritten zu reduzieren.


4.3 Gegenanzeigen

Überempfindlichkeit gegen Fluvoxaminmaleat oder einen der sonstigen Bestandteile.

Fluvoxamin Synthon darf nicht während einer Therapie mit einem MAO-Hemmer verordnet werden. Eine Fluvoxamin-Therapie darf erst zwei Wochen nach Absetzen irreversibler MAO-Hemmer oder einen Tag nach Absetzen reversibler MAO-Hemmer begonnen werden. Jegliche MAO-Hemmer sollten frühestens eine Woche nach Beendigung einer Fluvoxamin-Therapie eingesetzt werden.


4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Suizid/Suizidgedanken oder klinische Verschlechterung

Depressive Erkrankungen sind mit einem erhöhten Risiko für die Auslösung von Suizidgedanken, selbstschädigendem Verhalten und Suizid (Suizid-bezogene Ereignisse) verbunden. Dieses erhöhte Risiko besteht, bis es zu einer signifikanten Linderung der Symptome kommt. Da diese nicht unbedingt schon während der ersten Behandlungswochen auftritt, sollten die Patienten daher bis zum Eintritt einer Besserung engmaschig überwacht werden. Die bisherige klinische Erfahrung zeigt, dass das Suizidrisiko zu Beginn einer Behandlung ansteigen kann.


Bei Patienten mit suizidalem Verhalten in der Anamnese oder solchen, die vor der Therapie ausgeprägte Suizidabsichten hatten, ist das Risiko für die Auslosung von Suizidgedanken oder -versuchen erhöht. Sie sollten daher während der Behandlung besonders sorgfältig überwacht werden. Eine Meta-Analyse von Placebo-kontrollierten klinischen Studien zur Anwendung von Antidepressiva bei Erwachsenen mit psychiatrischen Störungen zeigte für Patienten unter 25 Jahren, die Antidepressiva einnahmen, ein erhöhtes Risiko für suizidales Verhalten im Vergleich zu Placebo.


Die Arzneimitteltherapie sollte mit einer engmaschigen Überwachung der Patienten, vor allem der Patienten mit hohem Suizidrisiko, insbesondere zu Beginn der Behandlung und nach Dosisanpassungen einhergehen. Patienten (und deren Betreuer) sind auf die Notwendigkeit einer Überwachung hinsichtlich jeder klinischen Verschlechterung, des Auftretens von suizidalem Verhalten oder Suizidgedanken und ungewöhnlicher Verhaltensänderungen hinzuweisen. Sie sollten unverzüglich medizinischen Rat einholen, wenn derartige Symptome auftreten.


Akathisie/psychomotorische Unruhe

Die Anwendung von Fluvoxamin wurde mit der Entwicklung von Akathisien in Verbindung gebracht, die charakterisiert sind durch eine subjektiv unangenehme oder als quälend erlebte Ruhelosigkeit und Notwendigkeit sich zu bewegen, oft zusammen mit einer Unfähigkeit still zu sitzen oder still zu stehen. Dies tritt am ehesten während der ersten Behandlungswochen auf. Für Patienten, bei denen solche Symptome auftreten, kann eine Dosiserhöhung schädlich sein.


Wie bei anderen Serotoninwiederaufnahmehemmern gibt es Berichte über kutane Blutungsabnormitäten wie Ekchymose und Purpura.

Fluvoxamin Synthon sollte nur mit Vorsicht bei Patienten angewendet werden, die gleichzeitig Medikamente einnehmen, die die Thrombozytenfunktion beeinträchtigen (z.B. atypische Antipsychotika und Phenothiazine, trizyklische Antidepressiva, Acetylsalicylsäure, nichtsteroidale Antirheumatika) sowie bei Patienten mit Blutungsstörungen in der Anamnse.

Hinweise:

Patienten mit schwerer Beeinträchtigung der Leber-, Nieren- oder Herzfunktion sollten zu Beginn der Behandlung niedrigere Dosen erhalten und im Laufe der Therapie sorgfältig beobachtet sowie engmaschig ärztlich kontrolliert werden.


Fluvoxamin Synthon entfaltet keine allgemein dämpfende Wirkung. Deshalb sollten die Patienten bis zum Einsetzen der depressionslösenden und stimmungsaufhellenden Wirkung nach etwa ein bis zwei Wochen ausreichend beobachtet werden.

Bei einzelnen Patienten kann auch eine Dauerbeobachtung und/oder eine allgemein dämpfende Zusatztherapie erforderlich sein.


Unter der Therapie mit Fluvoxamin wurden vereinzelt Krampfanfälle beobachtet. Dies betraf dann zumeist Patienten mit epileptischer Vorerkrankung. Sollte es nach Einnahme von Fluvoxamin Synthon zu Krampfanfällen kommen, ist die Behandlung zu beenden.


Weil nach Einnahme von Fluvoxamin Synthon vereinzelt eine Erhöhung der Leberenzyme im Blut - meistens mit Zeichen einer gestörten Leberfunktion, wie z.B. einer Gelbsucht - auftreten kann, sollten die Leberwerte vor und während einer Therapie mit Fluvoxamin Synthon in regelmäßigen Abständen kontrolliert werden. Sollten die Befunde dabei krankhafte Veränderungen ergeben, ist das Arzneimittel abzusetzen. Nach Beendigung der Einnahme kann mit einer spontanen Normalisierung der Befunde gerechnet werden.


Anwendung bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren

Fluvoxamin sollte nicht zur Behandlung von Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren angewendet werden. Suizidale Verhaltensweisen (Suizidversuch und Suizidgedanken) sowie Feindseligkeit (vorwiegend Aggressivität, oppositionelles Verhalten und Wut) wurden in klinischen Studien häufiger bei mit Antidepressiva behandelten Kindern und Jugendlichen beobachtet, als bei Kindern und Jugendlichen, die mit Placebo behandelt wurden. Sollte aufgrund klinischer Notwendigkeit dennoch die Entscheidung für eine Behandlung getroffen werden, ist der Patient im Hinblick auf das Auftreten suizidaler Symptome sorgfältig zu überwachen. Darüber hinaus fehlen Langzeitdaten zur Sicherheit bei Kindern und Jugendlichen in Bezug auf Wachstum, Reifung und kognitive sowie Verhaltensentwicklung.


Absetzreaktionen bei Beendigung einer Behandlung mit einem SSRI

Absetzreaktionen treten bei einer Beendigung der Behandlung häufig auf, besonders wenn die Behandlung plötzlich abgebrochen wird (siehe Abschnitt 4.8).

Das Risiko von Absetzreaktionen kann von mehreren Faktoren abhängen, einschließlich Dauer der Behandlung, Dosis und Geschwindigkeit der Dosisreduktion. Schwindelgefühl, Empfindungsstörungen (einschließlich

Parästhesien), Schlafstörungen (einschließlich Schlaflosigkeit und intensiver Träume), Erregtheit oder Angst, Übelkeit und/oder Erbrechen, Zittern und Kopfschmerzen sind die am häufigsten berichteten Reaktionen. Im Allgemeinen sind diese Symptome leicht bis mäßig schwer, bei einigen Patienten können sie jedoch schwerwiegend sein.

Sie treten normalerweise innerhalb der ersten Tage nach Absetzen der Behandlung auf, aber in sehr seltenen Fällen wurde von solchen Symptomen bei Patienten nach unbeabsichtigtem Auslassen einer Dosis berichtet. Im Allgemeinen bilden sich diese Symptome von selbst zurück und klingen innerhalb von 2 Wochen ab. Bei einigen Personen können sie länger anhalten (2 – 3 Monate oder länger). Es wird daher empfohlen bei einer Beendigung der Behandlung mit Fluvoxamin die Dosis über einen Zeitraum von mehreren Wochen oder Monaten schrittweise zu reduzieren, entsprechend den Bedürfnissen des Patienten (siehe „Absetzsymptome bei Beendigung einer Behandlung mit SSRIs“ im Abschnitt 4.2).


4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

In Kombination mit MAO-Hemmern kann ein Serotoninsyndrom ausgelöst werden. Die Wirkung von Alkohol kann durch Fluvoxamin Synthon verstärkt werden.


In Kombination mit Lithium oder Tryptophan soll Fluvoxamin Synthon nur nach strengster lndikationsstellung durch den Arzt eingenommen werden, da Lithium und möglicherweise Tryptophan die Wirkung von Fluvoxamin steigern können. Die serotonergen Effekte können auch verstärkt werden, wenn Fluvoxamin Synthon in Kombination mit anderen serotonergen Substanzen angewendet wird (z.B. Sumatriptan und andere Serotoninwiederaufnahmehemmer). In seltenen Fällen kann dies zu einem Serotoninsyndrom führen.


Fluvoxaminmaleat kann den Abbau von Arzneimitteln hemmen, die über das Cytochrom-P-450-Isoenzym 1A2 metabolisiert werden, so dass die Konzentrationen dieser Substanzen im Blut und Gewebe ansteigen können. Dies kann wichtig sein für Wirkstoffe, die eine sehr strenge Einhaltung der Dosierungsvorschriften erfordern (z.B. Warfarin, Phenytoin, Theophyllin und Carbamazepin).


Die Plasmaspiegel von Propranolol oder Benzodiazepinen, die oxidativ metabolisiert werden, können durch die gleichzeitige Medikation mit Fluvoxamin Synthon erhöht werden.


Bei gleichzeitiger Einnahme von Fluvoxamin Synthon und Antidepressiva oder Neuroleptika kann es zu einer Erhöhung der Plasmaspiegel dieser trizyklischen Wirkstoffe um mehr als das Doppelte kommen. Als Ursache wird eine Hemmung des oxidativen Metabolismus der trizyklischen Antidepressiva oder Neuroleptika durch Fluvoxamin Synthon angenommen. Sollte der behandelnde Arzt nach sorgfältiger Abwägung eine gleichzeitige Gabe dieser Substanzen mit Fluvoxamin Synthon dennoch für angezeigt halten, so sollte die Tagesdosis des trizyklischen Antidepressivums bzw. Neuroleptikums im unteren Dosisbereich liegen. Dies gilt insbesondere auch für Clozapin. Die Einleitung einer Therapie mit Fluvoxamin Synthon bei Patienten, die bereits mit trizyklischen Antidepressiva oder Neuroleptika behandelt werden, erfordert eine deutliche Reduktion in den unteren Dosierungsbereich dieser Substanzen. Die Anpassung der Trizyklika sollte in beiden Fällen möglichst unter Plasmaspiegelkontrolle erfolgen.


In Studien zur Wechselwirkung wurden erhöhte Plasmakonzentrationen von Propranolol und Warfarin bei gleichzeitiger Gabe von Fluvoxamin Synthon beobachtet. Es kann daher erforderlich sein, die Dosierung dieser Wirkstoffe zu verringern, wenn sie gleichzeitig mit Fluvoxamin Synthon verordnet werden. Es wurden keine Wechselwirkungen mit Digoxin und Atenolol beobachtet.

4.6 Schwangerschaft und Stillzeit

Daten aus epidemiologischen Studien deuten darauf hin, dass die Anwendung von Selektiven Serotonin-Wiederaufnahme-Inhibitoren (SSRI) in der Schwangerschaft, insbesondere im späten Stadium einer Schwangerschaft, das Risiko für das Auftreten einer primären pulmonalen Hypertonie bei Neugeborenen (PPHN, auch persistierende pulmonale Hypertonie genannt) erhöhen kann. Das beobachtete Risiko lag bei etwa 5 Fällen pro 1000 Schwangerschaften. In der Gesamtbevölkerung treten 1 bis 2 Fälle von PPHN pro 1000 Schwangerschaften auf.

Fluvoxamin Synthon sollte während der Schwangerschaft nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung verordnet werden. Ist eine Behandlung während der Stillzeit erforderlich, sollte vorsichtshalber abgestillt werden.


4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum

Bedienen von Maschinen


Fluvoxamin Synthon löste unter experimentellen Bedingungen keine Beeinträchtigung des Reaktionsvermögens aus. Dennoch kann im Einzelfall die Fähigkeit zum Führen eines Kraftfahrzeuges oder zum Bedienen von Maschinen eingeschränkt sein. Insbesondere in der Kombination mit Alkohol und mit anderen Arzneimitteln, die die Funktion des Zentralnervensystems beeinflussen, sind Beeinträchtigungen der Fahrtüchtigkeit zu erwarten.


4.8 Nebenwirkungen

Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt: sehr häufig (>1/10), häufig (>1/100 bis <1/10), gelegentlich (>1/1.000 bis <1/100), selten >1/10.000 bis <1/1.000), sehr selten (<1/10.000), Häufigkeit nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar).


Erkrankungen des Nervensystems

Gelegentlich (>1/1.000 bis <1/100): Kopfschmerzen, Tremor, Somnolenz, Insomnie, Schwindelgefühl, Agitiertheit, Nervosität

Selten >1/10.000 bis <1/1.000): Verwirrtheit, psychomotorische Unruhe/Akathisie (siehe Abschnitt 4.4)

Häufigkeit nicht bekannt: Manie


Herzerkrankungen

Gelegentlich (>1/1.000 bis <1/100): Tachykardie

Selten >1/10.000 bis <1/1.000): orthostatischer Hypotonie


Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen

Häufig (>1/100 bis <1/10): Bei der Behandlung mit Fluvoxamin Synthon ist häufig Nausea, gelegentlich begleitet von Erbrechen beobachtet worden. Diese zu Beginn der Behandlung auftretenden Symptome neigen innerhalb der ersten beiden Behandlungswochen zum Abklingen.

Gelegentlich (>1/1.000 bis <1/100): Obstipation, Diarrhoe, Anorexie, Mundtrockenheit, abdominale Beschwerden

Häufigkeit nicht bekannt: Leberfunktionsstörungen, Krampfanfällen, Gewichtszunahme oder -abnahme


Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes

gelegentlich (>1/1.000 bis <1/100): Schwitzen

selten >1/10.000 bis <1/1.000): Hautausschlag , Pruritus


Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen

selten >1/10.000 bis <1/1.000): Arthralgie, Myalgie


Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse

selten >1/10.000 bis <1/1.000): verzögerter Ejakulation


Psychiatrische Erkrankungen

Häufigkeit nicht bekannt : Suizidale Gedanken und suizidales Verhalten Fälle von suizidalen Gedanken oder suizidalem Verhalten während der Therapie mit Fluvoxamin oder kurze Zeit nach Beendigung der Behandlung sind berichtet worden (siehe Abschnitt 4.4 „Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung)


Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems

Häufigkeit nicht bekannt: Wie auch bei anderen Serotoninwiederaufnahmehemmern kann es selten zu Hyponatriämie kommen, die sich nach Absetzen von Fluvoxamin Synthon zurückbildet. Einige Fälle sind möglicherweise auf das Syndrom der inappropriaten ADH-Sekretion zurückzuführen. Die meisten Berichte beziehen sich auf ältere Patienten.

Hämorrhagie: siehe Abschnitt 4.4.


Absetzreaktionen bei Beendigung einer Behandlung mit Fluvoxamin

Das Absetzen von Fluvoxamin führt, insbesondere wenn es abrupt geschieht, häufig zu Absetzreaktionen. Schwindelgefühl, Empfindungsstörungen (einschließlich Parästhesien), Schlafstörungen (einschließlich Schlaflosigkeit und intensiver Träume), Erregtheit oder Angst, Übelkeit und/oder Erbrechen, Zittern und Kopfschmerzen sind die am häufigsten berichteten Reaktionen [weitere Absetzreaktionen, die in Verbindung mit SSRIs aufgetreten sind, sind zu ergänzen]. Im Allgemeinen sind diese Symptome leicht zurück, bei einigen Patienten können sie jedoch schwerwiegend sein und länger andauern (siehe Abschnitt 4.4). Es wird daher geraten, wenn eine Behandlung mit Fluvoxamin nicht mehr erforderlich ist, die Dosis schrittweise zu reduzieren (siehe Abschnitt 4.2 und Abschnitt 4.4).


In epidemiologischen Studien, die hauptsächlich mit Patienten durchgeführt wurden, die 50 Jahre oder älter waren, wurde bei denen, die mit Selektiven Serotonin-Wiederaufnahme-Inhibitoren (SSRIs) oder Tricyclischen Antidepressiva (TCAs) behandelt wurden, ein erhöhtes Risiko für das Auftreten von Knochenbrüchen beobachtet. Der Mechanismus, der zu diesem Risiko führt, ist nicht bekannt.


4.9 Überdosierung

Symptome

Bisher wurden weltweit mehr als 300 Fälle von Überdosierung mitFluvoxaminmaleat - allein oder in Kombination mit anderen Substanzen - gemeldet. Die häufigsten Symptome waren gastrointestinale Beschwerden (Übelkeit, Erbrechen und Durchfall), Somnolenz und Schwindel. Kardiale Ereignisse (Tachykardie, Bradykardie, niedriger Blutdruck), Leberfunktionsstörungen, Krampfanfälle und Koma wurden ebenso berichtet. Unter den Patienten, die absichtlich Überdosen von Fluvoxaminmaleat in Kombination mit anderen Arzneimitteln einnahmen, kam es zu Todesfällen. Es sind 2 Todesfälle bei alleiniger Überdosierung von Fluvoxaminmaleat bekannt.


Gegenmaβnahmen

Es existiert kein spezifisches Antidot für Fluvoxaminmaleat. In Fällen einer Überdosierung sollte der Magen so bald wie möglich entleert werden und eine symptomatische Behandlung erfolgen. Die wiederholte Gabe von Carbo medicinalis wird ebenso empfohlen. Wegen des großen Verteilungsvolumens von Fluvoxaminmaleat bringen forcierte Diurese oder Dialyse wahrscheinlich keinen zusätzlichen Nutzen. Die höchste dokumentierte Einnahmedosis von Fluvoxaminmaleat durch einen Patienten beträgt 10000 mg; dieser Patient erholte sich allein unter symptomatischer Behandlung vollständig.


5 Pharmakologische Eigenschaften

5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakotherapeutische Gruppe: Antidepressivum, Selektive Serotonin Wiederaufnahmehemmer,

ATC-Code: N06AB08


Fluvoxamin Synthon ist ein Antidepressivum und hemmt spezifisch die Wiederaufnahme des Neurotransmitters Serotonin in die präsynaptischen Vesikel. Im Gegensatz zu trizyklischen Antidepressiva hat Fluvoxamin Synthon nur einen sehr geringen Einfluss auf noradrenerge Funktionen. Rezeptorbindungsstudien zeigten für Fluvoxaminmaleat eine vernachlässigbare Affinität zu -adrenergen, -adrenergen, histaminergen, cholinergen, dopaminergen und serotonergen Rezeptoren


5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften

Fluvoxaminmaleat wird intestinal fast vollständig (mindestens 94 %) resorbiert. Die Resorption wird nicht durch Nahrung beeinflusst. Die Plasma-Eiweiß-Bindung beträgt 77 %.

Nach einer Einzeldosis von Fluvoxamin Synthon beträgt die Eliminations-Halbwertzeit ca. 15 Stunden und erhöht sich bei chronischer Applikation auf 17 bis 22 Stunden. Ein steady-state wird innerhalb von 10 bis 14 Tagen erreicht, was darauf hinweist, dass keine Kumulation stattfindet.

Die Metabolisierung von Fluvoxaminmaleat erfolgt im Wesentlichen in der Leber durch oxidativen Abbau der aliphatischen Methoxygruppe und in geringerem Maße durch oxidative Elimination der primären Aminogruppe.

Bisher konnten 9 Metaboliten identifiziert werden. Keiner der Hauptmetaboliten besitzt phamakologische Aktivität. Alle Metaboliten werden nahezu vollständig renal eliminiert (94%).

Bei Patienten über 60 Jahre unterschied sich das pharmakologische Profil nicht von demjenigen einer 20- 35 jährigen Population.


5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

Akute Toxizität

Siehe Abschnitt 4.9


Subchronischeund chronische Toxizität

Die wiederholte orale Gabe (6 bis 18 Monate) von Fluvoxaminmaleat führte in Dosierungen ab 10 mg/kg KG/Tag bei Hamster und Maus dosisabhängig zu einer Abnahme der Serumlipide und einer Zunahme der Leberfette. Die niedrigste tägliche orale Dosis, die irreversible funktionelle Organschäden verursachte, lag beim Hund über 25 mg/kg KG (glomeruläre Atrophie bei 62,5 mg/kg).


Mutagenes und tumorerzeugendes Potential

In keiner der vorliegenden Mutagenitätsstudien gab es Hinweise darauf, dass Fluvoxaminmaleat mutagene Effekte verursachen könnte. In Kanzerogenitätsstudien am Hamster und an der Ratte wurden keine Hinweise auf tumorerzeugende Effekte gefunden.


Reproduktionstoxikologie

Fluvoxaminmaleat ist unzureichend auf reproduktionstoxikologische Eigenschaften geprüft. Es wurden keine Untersuchungen über Spätfolgen einer Exposition der Nachkommen während der Pränatalentwicklung oder während der Laktation durchgeführt. Bei Ratten und Kaninchen sind keine teratogenen Wirkungen festgestellt worden. Kaninchenfeten wiesen bei einer Dosis oberhalb von 20 mg/kg/Tag ein verringertes Wachstum auf. Die Dauer der Tragzeit wurde bei Ratten durch Fluvoxaminexposition verlängert. Bei Dosierungen von über 20 mg/kg/Tag traten vermehrt Totgeburten auf. Eine Behandlung der Muttertiere während der Laktation beeinträchtigte die Lebensfähigkeit der Neugeborenen. Der Schwellenwert für diesen Effekt liegt unterhalb von 5 mg/kg.

Bei Ratten sind bis zu einer Tagesdosis von 80 mg/kg keine Fertilitätsstörungen aufgetreten.

Für den Menschen liegen keine Erfahrungen mit der Anwendung von Fluvoxaminmaleat in der Schwangerschaft und der Stillzeit vor. Der Wirkstoff geht in die Muttermilch über.


6 Pharmazeutische Angaben

6.1 Liste der sonstigen Bestandteile

Mannitol, Macrogol, Hypromellose, Natriumstearylfumarat, hochdisperses Siliciumdioxid, Stärken (teilweise spezialbehandelt), Talkum, Titandioxid (E171).


6.2 Inkompatibilitäten

Keine bekannt


6.3 Dauer der Haltbarkeit

3 Jahre.


6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.


6.5 Art und Inhalt des Behältnisses

Fluvoxamin Synthon 25 mg

Packungen mit 20 Filmtabletten [N1]; 50 Filmtabletten [N2]; 100 Filmtabletten [N3]

Fluvoxamin Synthon 50 mg

Packungen mit 50 Filmtabletten [N2]; 100 Filmtabletten [N3]

Fluvoxamin Synthon 100 mg

Packungen mit 50 Filmtabletten [N2]; 100 Filmtabletten [N3]


6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung


Keine besonderen Anforderungen


7 Inhaber der Zulassung

Synthon BV

Microweg 22

6545 CM Nijmegen

die Niederlande


8 Zulassungsnummern

Fluvoxamin Synthon 25 mg, Filmtabletten, Zul.-Nr.: 40179.00.00

Fluvoxamin Synthon 50 mg, Filmtabletten, Zul.-Nr.: 40179.01.00

Fluvoxamin Synthon 100 mg, Filmtabletten, Zul.-Nr.: 40179.02.00


9 Datum der Erteilung der Zulassungen/Verlängerung der Zulassung

26-02-1998/27-06-2003


10 Stand der Information

Juli 2010


11 Verkaufsabgrenzung

Verschreibungspflichtig.



issue date: 02-07-2010


version:M131-01.FLM.tab.005.01 approved: MF