Formoterol Al 12 Mikrogramm/Dosis Hartkapseln Mit Pulver Zur Inhalation
Wortlaut der für die Fachinformation vorgesehenen Angaben
Fachinformation
1. Bezeichnung des Arzneimittels
Formoterol AL 12 Mikrogramm/Dosis Hartkapseln mit Pulver zur Inhalation
2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung
Jede abgegebene Dosis (d. h. über das Mundstück abgegebene Dosis) von Formoterol AL enthält 9 Mikrogramm Formoterolfumarat-Dihydrat (auf Basis einer abgemessenen Dosis von 12 Mikrogramm.
Sonstige Bestandteile:
12,6 mg Lactose pro abgegebener Dosis (entsprechend 16,8 mg pro abgemessener Dosis)
5,4 mg Lactose-Monohydrat pro abgegebener Dosis (entsprechend 7,2 mg pro abgemessener Dosis)
Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.
3. Darreichungsform
Hartkapsel mit Pulver zur Inhalation. Farblose Hartkapsel.
4. Klinische Angaben
4.1 Anwendungsgebiete
Formoterol ist angezeigt als add-on (Zusatz-)Therapie zur Erhaltungstherapie mit inhalativen Kortikosteroiden. Formoterol ist angezeigt. zur Erleichterung bronchialobstruktiver Symptome und zur Vorbeugung von Anstrengungsasthma bei Patienten mit Asthma, bei denen eine adäquate Behandlung mit Kortikosteroiden nicht ausreichend ist.
Formoterol ist ebenfalls angezeigt zur Behandlung bronchialobstruktiver Symptome bei Patienten mit chronisch obstruktiver Atemwegserkrankung (COPD).
Es wird empfohlen, die Therapie bei einem Lungenfacharzt zu beginnen.
4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
Nur zur Anwendung bei Erwachsenen.
Zur Inhalation.
Wenn ein einzelner Patient an mehr als 2 Tagen pro Woche mehr als die normalerweise benötigten Dosen benötigt, ist dies ein Zeichen für eine nicht optimale Krankheitskontrolle und die Erhaltungstherapie sollte überdacht werden.
Asthma
Reguläre Erhaltungstherapie: Eine Inhalation 1- oder 2-mal pro Tag. Im Einzelfall können zwei Inhalationen 1- oder 2-mal pro Tag notwendig sein.
Vorbeugung von Anstrengungsasthma: Eine Inhalation vor der Anstrengung.
Bei regelmäßiger Anwendung während der Erhaltungstherapie sollte täglich nicht öfter als 4-mal inhaliert werden. Die Tageshöchstdosis beträgt 48 Mikrogramm (4 Kapseln).
COPD
Reguläre Erhaltungstherapie: Eine Inhalation 1- oder 2-mal pro Tag.
Bei regelmäßiger Anwendung während der Erhaltungstherapie sollte täglich nicht öfter als 2-mal inhaliert werden.
Zur Erleichterung der Symptome können, falls erforderlich, zusätzliche Inhalationen, die über die verordnete reguläre tägliche Therapie hinausgehen, bis zu einer maximalen Tagesdosis von 4 Inhalationen (reguläre plus zusätzlich erforderliche Dosis) angewendet werden. Bei der einzelnen Anwendung sollte nicht mehr als 2-mal inhaliert werden.
Wenn der Patient von anderen Formoterol-Inhalatoren auf Formoterol AL umgestellt wird, muss beachtet werden, dass sich die abgegebene Menge des Wirkstoffs verändern und eine Dosisanpassung notwendig werden kann.
Besondere Patientengruppen
Bei Anwendung der empfohlenen normalen Dosis sollte bei älteren Patienten keine Dosierungsanpassung erforderlich sein. Es liegen keine Daten zur Anwendung von Formoterol bei Patienten mit Leber- oder Niereninsuffizienz vor (siehe auch Abschnitt 5.2).
Kinder und Jugendliche
Formoterol AL wird aufgrund nicht ausreichender Daten zur Sicherheit und Wirksamkeit nicht für die Anwendung bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren empfohlen.
Verwendung des Inhalators
Formoterol AL ist atemzugsgesteuert, d.h., wenn der Patient durch das Mundstück einatmet, wird der Wirkstoff mit der Atemluft in die Bronchien transportiert.
Die dem Inhaliergerät beiliegende Packungsbeilage enthält eine Bedienungsanleitung.
Um sicher zu gehen, dass eine optimale Menge des Wirkstoffs inhaliert wird, sollte der Arzt oder das Pflegepersonal den Patienten in der Anwendung des Inhaliergeräts einweisen.
Der Patient muss darüber informiert werden, dass die Hypromellosekapsel zersplittern kann, wenn sie im Inhalator angestochen wird, und während der Inhalation kleine Hypromellosestücke in Mund oder Rachenhöhle gelangen können. Um dieses Risiko zu minimieren sollte der Bedienungsknopf nicht öfter als einmal betätigt werden.
4.3 Gegenanzeigen
Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile.
4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Formoterol AL sollte nicht als Initialtherapie zur Asthmabehandlung eingesetzt werden, und es ist dafür auch nicht ausreichend.
Asthmapatienten, die lang wirksame ß2-Agonisten benötigen, sollten auch eine optimale entzündungshemmende Erhaltungstherapie mit Kortikosteroiden erhalten. Der Patient sollte angehalten werden, die antientzündliche Therapie auch nach Beginn der Behandlung mit Formoterol AL fortzusetzen, auch wenn sich die Symptome bessern. Wenn sich die Symptome nicht bessern, oder die Dosierung der ß2-Agonisten erhöht werden muss, ist das ein Zeichen für eine Verschlechterung der Basiserkrankung. Eine Überprüfung der Erhaltungstherapie ist angezeigt.
Obwohl Formoterol AL als Zusatztherapie eingesetzt werden kann, wenn inhalative Kortikosteroide zur adäquaten Kontrolle der Asthmasymptome nicht ausreichen, sollte der Therapiebeginn mit Formoterolfumarat Formoterol AL nicht während einer akuten schweren Exazerbation, oder wenn sich das Asthma signifikant verschlechtert oder akut verschlimmert erfolgen. Während der Behandlung mit Formoterol AL können schwere asthma-assoziierte unerwünschte Ereignisse und Exazerbationen auftreten. Patienten sollten aufgefordert werden, die Behandlung fortzusetzen, aber ärztlichen Rat einzuholen, wenn keine Kontrolle der Asthmasymptome zu erreichen ist, oder sich diese nach Therapiebeginn mit Formoterol AL verschlimmern. Sobald eine Kontrolle der Asthmasymptome erreicht ist, kann eine schrittweise Reduzierung der Dosis von Formoterol AL in Betracht gezogen werden. In diesem Fall ist eine regelmäßige Kontrolle der Patienten wichtig. Es sollte die niedrigste wirksame Dosis eingesetzt werden.
Antientzündliche Therapie
Asthmapatienten, die regelmäßig ß2-Agonisten benötigen, sollten auch eine regelmäßige und angemessene Therapie mit inhalativen entzündungshemmenden Arzneimitteln (z.B. Kortikosteroide und/oder Natriumcromoglicat bei Kindern) oder oralen Kortikosteroiden erhalten. Bei Therapiebeginn mit Formoterol sollte kontrolliert werden, ob die bereits bestehende antientzündliche Therapie geeignet ist. Der Patient sollte angehalten werden, diese Therapie nach dem Beginn der Behandlung mit Formoterol AL nicht zu ändern, auch wenn sich die Symptome bessern. Wenn sich die Symptome nicht bessern, oder zur Symptomkontrolle eine Dosissteigerung von Formoterol notwendig wird, ist das im Allgemeinen ein Zeichen für eine Verschlechterung der Basiserkrankung. Eine Überprüfung der Asthmamedikation ist dann angezeigt.
Begleiterkrankungen
In Verbindung mit folgenden Begleiterkrankungen ist eine besondere Überwachung des Patienten nötig unter strenger Beachtung der Dosierungsgrenzen.
Vorsicht ist geboten bei Patienten mit Thyreotoxikose, Phäochromozytom, hypertropher-obstruktiver Kardiomyopathie, idiopathischer-subvalvulärer Aortenstenose, schwerer Hypertonie, Aneurysmen oder anderen schweren kardiovaskulären Erkrankungen wie ischämischer Herzkrankheit, Tachyarrhythmie, insbesondere AV-Block 3. Grades, oder schwerer Herzinsuffizienz.
Vorsicht ist geboten bei Patienten mit verlängertem QTC-Intervall (>0,44 Sekunden), da Formoterol auch eine Verlängerung des QTC-Intervalls induzieren kann.
Bei Diabetespatienten wird wegen der hyperglykämischen Wirkung von ß2-Agonisten empfohlen, die Blutglucosespiegel verstärkt zu überwachen (zusätzliche Blutglucosetests).
Hypokaliämie
Die Behandlung mit ß2-Agonisten kann schwere Hypokaliämie hervorrufen. Bei schwerem Asthma ist besondere Vorsicht geboten, da Hypoxie und eine gleichzeitige Behandlung mit bestimmten anderen Arzneimitteln das Risiko einer Hypokaliämie erhöht (siehe Abschnitt 4.5). Die Überwachung der Serumkaliumspiegel wird in diesem Fall empfohlen.
Die Möglichkeit eines paradoxen Bronchospasmus im Zusammenhang mit der Formoterol AL -Behandlung ist in Betracht zu ziehen.
In diesem Fall muss Formoterol AL sofort abgesetzt und eine Alternativtherapie gewählt werden.
Die Dosis von Formoterol AL sollte die empfohlene maximale Dosis nicht übersteigen (siehe Abschnitt 4.2).
Formoterol AL sollte nicht zusammen mit anderen lang wirksamen ß2-Agonisten angewendet werden. Formoterol AL ist nicht identisch mit anderen Inhalatoren, die Formoterol enthalten. Patienten sollten daher nicht ohne ärztliche Überwachung von anderen Formoterol-haltigen Präparaten auf Formoterol AL umgestellt werden.
Dopingkontrollen
Die Anwendung von Formoterol AL kann bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen führen.
Dieses Arzneimittel enthält Lactose.
Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, Lactase-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten Formoterol AL nicht anwenden.
4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Wie bei anderen ß2-Agonisten, kann die gleichzeitige Anwendung von Formoterol mit bestimmten anderen Wirkstoffen wie Erythromycin, Chinidin, Disopyramid, Procainamid, Phenothiazin, Antihistaminika (z.B. Terfenadin, Astemizol, Mizolastin) und trizyklischen Antidepressiva zu einer Verlängerung des QT-Intervalls führen und das Risiko für ventrikuläre Arrhythmien erhöhen.
Bei gleichzeitiger Anwendung von anderen Sympathomimetika wie z.B. anderen ß2-Agonisten oder Ephedrin können die Nebenwirkungen von Formoterol verstärkt auftreten.
Die gleichzeitige Anwendung von Formoterol und Monoaminoxidase-Hemmstoffen (MAOInhibitoren) oder trizyklischen Antidepressiva sollte wegen einer möglichen Potenzierung der kardiovaskulären Wirkungen nur mit Vorsicht erfolgen.
Die gleichzeitige Anwendung von Xanthin-Derivaten, Steroiden und Diuretika kann die hypokaliämische Wirkung von Beta2-Agonisten verstärken. Eine Hypokaliämie wiederum kann das Risiko von Arrhythmien bei Patienten, die mit Digitalis behandelt werden, erhöhen (siehe Abschnitt 4.4).
Anticholinergika können die bronchodilatatorische Wirkung von Formoterol steigern.
Beta-Rezeptorenblocker können die Wirkung von Formoterol abschwächen oder antagonisieren. Deshalb soll Formoterol nicht mit Betablockern (einschließlich Augentropfen) angewendet werden, außer zwingende Gründe stehen dem entgegen.
Bei der Anwendung halogenierter Anästhetika muss mit einem erhöhten Risiko für Herzrhythmusstörungen gerechnet werden.
4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit
Es liegen keine ausreichenden Daten zur Anwendung von Formoterol bei Schwangeren vor. In tierexperimentellen Studien führte Formoterol zu Implantationsverlusten sowie vermindertem Überleben in der frühen Postnatal-Phase und vermindertem Geburtsgewicht. Diese Wirkungen traten bei systemischen Expositionen auf, die erheblich höher waren als die Exposition die nach klinischer Anwendung von Formoterol AL erzielt wird. Die Behandlung mit Formoterol AL kann in allen Stadien der Schwangerschaft in Erwägung gezogen werden, wenn dies für die Asthmakontrolle notwendig ist, und der erwartete Nutzen für die Mutter größer ist als jegmögliches Risiko für den Fetus. Das potenzielle Risiko für den Menschen ist nicht bekannt.
Es ist nicht bekannt, ob Formoterol beim Menschen in die Muttermilch übergeht. Bei Ratten wurden kleine Mengen Formoterol in der Muttermilch gefunden. Die Gabe von Formoterol AL an stillende Frauen sollte nur dann in Erwägung gezogen werden, wenn der erwartete Nutzen für die Mutter größer ist als jegmögliches Risiko für das Kind.
4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Der Patient sollte angewiesen werden, bei Auftreten von Schwindel oder ähnlichen Nebenwirkungen kein Kraftfahrzeug zu fahren oder Maschinen zu bedienen.
4.8 Nebenwirkungen
Die bei Anwendung von ß2-Agonisten am häufigsten beobachteten Nebenwirkungen wie Tremor und Palpitationen sind in der Regel leicht und lassen innerhalb von wenigen Behandlungstagen nach.
Nach Häufigkeit aufgelistete unerwünschte Arzneimittelreaktionen:
Sehr häufig (> 1/10)
Häufig (> 1/100 bis < 1/10)
Gelegentlich (> 1/1.000 bis < 1/100)
Selten (> 1/10.000 bis < 1/1.000)
Sehr selten (< 1/10.000)
Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar). Erkrankungen des Immunsystems:
Selten: Überempfindlichkeitsreaktionen, z.B. Bronchospasmen, Exanthem, Urtikaria, Pruritus.
Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen:
Selten: Hypokaliämie.
Sehr selten (einschließlich Einzelfälle): Hyperglykämie.
Psychiatrische Erkrankungen:
Gelegentlich: Angst, Nervosität, Schlafstörungen, Agitiertheit, Unruhe.
Erkrankungen des Nervensystems:
Häufig: Kopfschmerzen, Tremor.
Gelegentlich: Schwindel.
Herzerkrankungen:
Häufig: Palpitationen.
Gelegentlich: Tachykardie.
Selten: Arrhythmien, z.B. Vorhofflimmern, supraventrikuläre Tachykardie, Extrasystolen. Sehr selten (einschließlich Einzelfälle): Angina pectoris, Verlängerung des QTC-Intervalls.
Gefäßerkrankungen:
Sehr selten: Blutdruckschwankungen (Abfall oder Anstieg)
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts:
Selten: Übelkeit.
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen:
Gelegentlich: Muskelkrämpfe, Myalgie.
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort:
Gelegentlich: Reizung in Mund und Rachen.
Selten: Geschmacksveränderungen.
Wie bei allen Inhalationstherapien kann es sehr selten zu paradoxen Bronchospasmen kommen (siehe Abschnitt 4.4).
Bei der Behandlung mit Beta2-Adrenorezeptor-Agonisten kann es zum Anstieg von Insulin, freien Fettsäuren, Gylcerol und Ketonkörpern im Blut kommen.
Lactose-Monohydrat enthält kleine Mengen von Milcheiweiß und kann deshalb allergische Reaktionen auslösen.
Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-RisikoVerhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung dem
Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte Abt. Pharmakovigilanz Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3 D-53175 Bonn Website: www.bfarm.de
anzuzeigen.
4.9 Überdosierung
Es liegen nur begrenzte klinische Erfahrungen mit der Behandlung einer Überdosierung vor. Eine Überdosierung führt wahrscheinlich zu den für ß2-Agonisten typischen Effekten: Tremor, Kopfschmerzen, Palpitationen. In Einzelfällen beobachtete Symptome sind Tachykardie, Hyperglykämie, Hypokaliämie, verlängertes QTc-Intervall, Arrhythmien, Übelkeit und Erbrechen. Angezeigt sind die unterstützende und symptomatische Behandlung.
Therapie einer Überdosierung:
Eine Anwendung von kardioselektiven Betablockern kann in Erwägung gezogen werden, jedoch nur mit besonderer Vorsicht, da beta-adrenerge Blocker Bronchospasmen auslösen können. Die Kaliumspiegel im Blut müssen überwacht werden.
5. Pharmakologische Eigenschaften
5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Inhalative Sympathomimetika; selektive Beta2-
Adrenozeptor-Agonisten
ATC-Code: R03AC13
Wirkungsmechanismus
Der in Formoterol AL enthaltene Wirkstoff Formoterol ist ein selektiver ß2-Agonist. Formoterol hat eine starke bronchodilatatorische Wirkung, die nach 1-3 Minuten eintritt und auch nach 12 Stunden noch deutlich ausgeprägt ist.
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften Resorption
Formoterol wird nach Inhalation rasch resorbiert. Die Spitzenkonzentration im Plasma wird nach 10 Minuten erreicht.
In Studien lag die Aufnahme von Formoterol in die Lunge nach Inhalation im Mittel bei 28-49% der freigesetzten Dosis (entsprechend 21-37% der abgegebenen Dosis). Die systemische Verfügbarkeit in der oberen Lunge insgesamt lag bei etwa 61% der freigesetzten Dosis (entsprechend 46% der abgegebenen Dosis).
Verteilung und Metabolisierung
Die Plasmaproteinbindung liegt bei etwa 50%.
Formoterol wird über eine direkte Glucuronidierung und O-Desmethylierung metabolisiert. Das für die O-Desmethylierung verantwortliche Enzym wurde noch nicht identifiziert. Die Gesamtplasma-Clearance und das Verteilungsvolumen wurden nicht bestimmt.
Elimination
Der Hauptanteil der Formoterol-Dosis wird durch Metabolisierung eliminiert.
Nach Inhalation werden 8-13% der freigesetzten Dosis (entsprechend 6-10% der abgegebenen Dosis) von Formoterol unverändert mit dem Urin ausgeschieden. Bei intravenöser Gabe sind dies etwa 20%. Die terminale Halbwertszeit nach Inhalation beträgt schätzungsweise 17 Stunden.
Spezifische Patientengruppen
Der Einfluss einer Leber- oder Nierenfunktionseinschränkung auf die Pharmakokinetik von Formoterol und die Pharmakokinetik bei älteren Menschen ist nicht bekannt. Da Formoterol primär durch Metabolisierung in der Leber eliminiert wird, ist von einer erhöhten Verfügbarkeit des Wirkstoffs bei Patienten mit schwerer Leberzirrhose auszugehen.
5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
Die Wirkungen von Formoterol, die in Studien zur Toxizität an Ratten und Hunden beobachtet wurden, waren hauptsächlich auf das kardiovaskuläre System gerichtet und bestanden in Hyperämie, Tachykardie, Arrhythmien und myokardialen Läsionen. Es handelt sich hierbei um bekannte pharmakologische Wirkungen, die nach Gabe von Beta-2-Agonisten in hoher Dosierung beobachtet werden.
Bei hoher systemischer Formoterol-Exposition wurde bei männlichen Ratten eine etwas reduzierte Fertilität beobachtet.
In ln-vitro- oder In-vivo-Tests wurden keine genotoxischen Wirkungen von Formoterol beobachtet. Bei Ratten und Mäusen wurde ein leichte Zunahme der Häufigkeit von gutartigen uterinen Leiomyomen beobachtet. Dieser Effekt gilt als Klasseneffekt, der bei Nagern nach langfristiger Exposition gegenüber hohen Dosen von ß2-Adrenozeptoragonisten auftritt.
6. Pharmazeutische Angaben 6.1 Liste der sonstigen Bestandteile
Lactose-Monohydrat (Ph. Eur.) Lactose
6.2 Inkompatibilitäten Nicht zutreffend.
6.3 Dauer der Haltbarkeit 3 Jahre.
6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Nicht über 25°C lagern.
In der Originalverpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Feuchtigkeit zu schützen.
6.5 Art und Inhalt des Behältnisses
HDPE-Tablettenbehältnis, verschlossen mit einem Polypropylen-Schraubdeckel, der ein Trocknungsmittel (Siliciumdioxid-Gel) enthält.
1 x 60 Hartkapseln und 1 Inhalator
2 x 60 Hartkapseln und 2 Inhalatoren
3 x 60 Hartkapseln und 3 Inhalatoren
Der Inhalator ist aus Kunststoff.
6.6. Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung
Keine besonderen Anforderungen (siehe Abschnitt 4.2).
7. Inhaber der Zulassung
ALIUD® PHARMA GmbH Gottlieb-Daimler-Str. 19 89150 Laichingen
Telefon: 07333 9651-0 Telefax: 07333 9651-6004 E-Mail: info@aliud.de
8. Zulassungsnummer 84474.00.00
9. Datum der Erteilung der Zulassung 21. September 2012
10. Stand der Information April 2014
11. Verkaufsabgrenzung Verschreibungspflichtig