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Fraxiparina 0,3ml

0702-04/57/58-ZI002b


Liebe Patientin, lieber Patient!

Bitte lesen Sie diese Gebrauchsinformation aufmerksam, weil sie wichtige Informationen darüber enthält, was Sie bei der Anwendung dieses Arzneimittels beachten sollen. Wenden Sie sich bei Fragen bitte an Ihren Arzt oder Apotheker.


Gebrauchsinformation


Fraxiparina 0,3 ml

Wirkstoff:Nadroparin-Calcium


Zusammensetzung

Eine Fertigspritze Fraxiparina 0,3 mit 0,3 ml Injektionslösung enthält:

Arzneilich wirksame Bestandteile:

Nadroparin-Calcium 2.850 I.E. AXa (entsprechend 95 – 130 I.E. AXa/mg).

Sonstige Bestandteile:

Calciumhydroxid/Salzsäure 10 % (zur pH-Einstellung), Wasser für Injektionszwecke.


Darreichungsform und Inhalt

Packung mit 2 Fertigspritzen zu je 0,3 ml Injektionslösung

Packung mit 10 Fertigspritzen zu je 0,3 ml Injektionslösung

Packung mit 20 Fertigspritzen zu je 0,3 ml Injektionslösung

Packung mit 50 Fertigspritzen zu je 0,3 ml Injektionslösung

Packung mit 100 Fertigspritzen zu je 0,3 ml Injektionslösung


Stoff- und Indikationsgruppe

Antithrombotikum aus der Klasse der niedermolekularen Glykosaminglykane (Heparinfragmente), Antikoagulans


Import, Umpackung und Vertrieb: Hersteller:

Eurim-Pharm Arzneimittel GmbH Sanofi Winthrop Industrie

Am Gänslehen 4 – 6 Notre Dame de Bondeville

83451 Piding (Frankreich)

Tel.: 08651/704-0


Anwendungsgebiete

- Perioperative Thromboseprophylaxe

a) Peri- und postoperative Primärprophylaxe tiefer Venenthrombosen bei Patienten mit niedrigem oder mittlerem thromboembolischen Risiko (z.B. Allgemeinchirurgie),

b) Peri- und postoperative Primärprophylaxe tiefer Venenthrombosen bei Patienten mit hohem thromboembolischen Risiko (z.B. orthopädische Chirurgie, wie z.B. Hüftersatzchirurgie);

- Therapie tiefer Venenthrombose,

- Thromboseprophylaxe und Gerinnungshemmung bei extrakorporalem Kreislauf während der Hämodialyse und Hämofiltration.

Hinweis:Das Arzneimittel steht in verschiedenen Wirkstärken zur Verfügung, die nicht alle gleichermaßen für alle Anwendungsgebiete geeignet sind (siehe hierzu „Dosierungsanleitung, Art und Dauer der Anwendung“).


Gegenanzeigen

Wann darf Fraxiparina 0,3 ml nicht angewendet werden?

Bei:

- Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff Nadroparin-Calcium und/oder Heparin

- bestehendem oder aus der Vorgeschichte bekanntem heparinbedingtem Abfall der Zahl der Blutplättchen (Thrombozytopenie Typ II)

- akuten Magen-Darm-Geschwüren

- Hirnblutungen und Gefäßerweiterung (Aneurysma) im Gehirn

- schweren Gerinnungsstörungen (Neigung zu Blutungen, Mangel an Gerinnungsfaktoren, ausgeprägte Verminderung der Blutplättchenzahl)

- schwerem unkontrollierbaren Bluthochdruck

- schwerer Beeinträchtigung der Leberfunktion

- schwerer Beeinträchtigung der Nierenfunktion bei Patienten, die nicht wegen Hämodialyse behandelt werden

- akuter infektiöser Herzinnenhautentzündung (Endokarditis)

- Verletzung und operativen Eingriffen am Zentralnervensystem sowie am Auge und Ohr

- Blutungen im Auge oder anderen aktiven Blutungsprozessen

- Netzhauterkrankungen (Retinopathien), Glaskörperblutungen

- drohender Fehlgeburt (Abortus imminens)

- der Behandlung tiefer Venenthrombosen: Regionalanästhesie

Wann darf Fraxiparina 0,3 ml nur mit besonderer Vorsicht angewendet werden?

Das Präparat sollte nur unter besonderer Vorsicht angewendet werden bei:

- Thrombozytopenie und Störungen der Thrombozytenfunktion

- Funktionsstörungen der Leber, der Nieren oder der Bauchspeicheldrüse

- unkontrollierbarem Bluthochdruck (Hypertonie)

- peptischen Geschwüren in der Vorgeschichte

- Verdacht auf Malignome mit Blutungsneigung

- Nieren- und/oder Harnleitersteinen

- Lumbalpunktion

- Spinal- oder Epiduralanästhesie

- gleichzeitiger Anwendung von Arzneimitteln, die den Kaliumspiegel im Blutserum erhöhen, sowie bei gleichzeitiger Einnahme von Gerinnungshemmern (orale Antikoagulanzien) oder Plättchenaggregationshemmern (z.B. ASS)

- hochdosierter Nadroparin-Calcium-Behandlung bei kürzlich operierten Patienten

Wegen der Gefahr von Blutungskomplikationen, die zu neurologischen Ausfallserscheinungen und Paraplegie (vollständige Lähmung der Extremitäten) führen können, sollte Nadroparin-Calcium nur unter Vorsicht und nach sorgfältiger individueller Nutzen-Risiko-Bewertung bei Patienten mit Lumbalpunktion, Spinal- oder Epiduralanästhesie angewendet werden.

Bisher liegen keine Ergebnisse aus randomisierten, kontrollierten klinischen Studien vor, die die sichere Anwendung höherer Dosen von Fraxiparina 0,3 ml (wie z.B. zur Prophylaxe tiefer Beinvenenthrombosen bei Patienten mit hohem thromboembolischem Risiko verwendet) bei gleichzeitiger Anwendung rückenmarksnaher Anästhesieverfahren belegen. Die Patienten sind nach Anwendung eines rückenmarksnahen Anästhesieverfahrens sorgfältig neurologisch zu überwachen, wobei insbesondere auf persistierende sensorische und motorische Ausfälle zu achten ist.

Was muß in Schwangerschaft und Stillzeit beachtet werden?

In der Schwangerschaft liegen nur begrenzte klinische Erfahrungen vor. Versuche an Tieren haben keinen Hinweis auf fruchtschädigende Einflüsse ergeben. Es liegen nur begrenzte Informationen darüber vor, ob Nadroparin-Calcium in die Muttermilch übergeht. Eine mögliche Aufnahme von Nadroparin-Calcium über die Muttermilch wird jedoch nicht als schädlich für den gestillten Säugling angesehen.

Was muß bei Kindern beachtet werden?

Zur Anwendung von Fraxiparina 0,3 ml bei Kindern liegen keine klinischen Erfahrungen vor. Die Anwendung bei Kindern wird deshalb nicht empfohlen.


Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung und Warnhinweise

Welche Vorsichtsmaßnahmen müssen beachtet werden?

Wegen der Gefahr einer heparininduzierten Thrombozytopenie ist die Thrombozytenzahl während der Behandlung mit Nadroparin-Calcium regelmäßig zu kontrollieren.

Kontrollen der Thrombozytenzahlen werden empfohlen vor Beginn der Therapie, am ersten Tag der Therapie und anschließend regelmäßig alle drei bis vier Tage sowie am Ende der Therapie.

Gelegentlich tritt zu Beginn der Behandlung eine leichte, vorübergehende Thrombozytopenie (Typ I) mit Thrombozytenwerten zwischen 100.000/µl und 150.000/µl auf (verursacht durch vorübergehende Thrombozytenaktivierung). Komplikationen kommen in diesen Fällen im allgemeinen nicht vor. Die Behandlung kann daher fortgeführt werden.

Selten werden Antikörper-vermittelte schwere Thrombozytopenien (Typ II) mit Thrombozytenwerten deutlich unter 100.000/µl oder einem schnellen Abfall auf weniger als 50 % des Ausgangswertes beobachtet. Bei nicht sensibilisierten Patienten beginnt der Thrombozytenabfall in der Regel 6 bis 14 Tage nach Behandlungsbeginn, bei sensibilisierten unter Umständen innerhalb von Stunden. Die schwere Form der Thrombozytopenie kann verbunden sein mit arteriellen und venösen Thrombosen/Thromboembolien, Verbrauchskoagulopathie, evtl. Hautnekrosen an der Injektionsstelle, Petechien, Purpura und Meläna. Dabei kann die blutgerinnungshemmende Wirkung des Heparins vermindert sein (Heparintoleranz). In solchen Fällen ist Fraxiparina 0,3 ml sofort abzusetzen. Der Patient muß darüber informiert werden, daß bei ihm in Zukunft keine heparinhaltigen Arzneimittel mehr angewendet werden dürfen.

Heparin kann die adrenale Sekretion von Aldosteron unterdrücken, was zu einer Hyperkaliämie führen kann, insbesondere bei Patienten mit erhöhtem Kaliumplasmaspiegel oder bei Patienten mit erhöhtem Risiko für erhöhte Kaliumplasmaspiegel wie Diabetes mellitus, dauerhafte Beeinträchtigung der Nierenfunktion, vorbestehende stoffwechselbedingte Azidose oder die Einnahme von Medikamenten, die den Kaliumplasmaspiegel erhöhen (z.B. ACE-Hemmer, nichtsteroidale Antiphlogistika (NSAID)). Das Risiko einer Hyperkaliämie scheint mit der Dauer der Therapie anzusteigen, ist aber in der Regel reversibel. Die Kaliumplasmaspiegel sollten bei Risikopatienten kontrolliert werden.

Werden Patienten mit Niereninsuffizienz wegen einer tiefen Venenthrombose behandelt, so sollten die Laborwerte überwacht werden, vorzugsweise anhand von anti-Xa-Spiegel-Bestimmungen (amidolytische Methode mit chromogenem Substrat). Die anti-Xa-Aktivität kann am 2. und 4. Tag kontrolliert werden, und zwar etwa 3 Stunden nach s.c. Applikation, und sollte im Bereich 0,5 – 1,2 I.E. anti-Xa/ml liegen.

Warnhinweis

Fraxiparina 0,3 ml darf nicht in einen Muskel (i.m.) oder in eine Vene (i.v.) gespritzt werden.

Aufgrund des Risikos der Bildung von Blutergüssen während der Fraxiparina-0,3-ml-Therapie sollte die intramuskuläre Injektion anderer Arzneimittel vermieden werden. In sehr seltenen Fällen wurden Hautschäden gewöhnlich an der Einstichstelle beobachtet, denen gerötete (Purpura) oder schmerzhafte entzündete (erythematöse) Hautstellen vorangehen. In diesen Fällen sollte die Behandlung sofort abgebrochen werden.

Worauf muß noch geachtet werden?

Der Inhalt der Fertigspritze Fraxiparina 0,3 ml darf nicht mit anderen Präparaten gemischt werden.


Wechselwirkungen mit anderen Mitteln

Welche anderen Arzneimittel beeinflussen die Wirkung von Fraxiparina 0,3 ml?

Die folgenden Arzneimittel können die Wirkungen von Fraxiparina 0,3 ml verstärken und das Risiko für Blutungen erhöhen:

- Arzneimittel, die die Blutgerinnung hemmen (orale Antikoagulanzien)

- Acetylsalicylsäure

- nichtsteroidale entzündungshemmende Arzneimittel (Antiphlogistika, NSAIDS)

- Thrombozytenaggregationshemmer

- Nebennierenrindenhormone (Kortikosteroide)

- Dextran

Die Wechselwirkung von Heparin mit Nitroglycerin intravenös, die zu einer Wirkungsabschwächung von Heparin führen kann, kann für Fraxiparina 0,3 ml ebenfalls nicht ausgeschlossen werden.

Arzneimittel, die den Kaliumspiegel im Blutserum erhöhen, dürfen nur unter besonders sorgfältiger medizinischer Überwachung gleichzeitig mit Fraxiparina 0,3 ml angewendet werden.

Die Gabe von Nadroparin-Calcium sollte bei Patienten, die auf orale Antikoagulanzien umgestellt werden, so lange fortgesetzt werden, bis eine stabile INR (international normalized ratio) im gewünschten Bereich erreicht worden ist.

Beachten Sie bitte, daß diese Angaben auch für vor kurzem angewandte Arzneimittel gelten können.


Dosierungsanleitung, Art und Dauer der Anwendung

Die folgenden Angaben gelten, soweit Ihnen Ihr Arzt Fraxiparina 0,3 ml nicht anders verordnet hat. Bitte halten Sie sich an die Anwendungsvorschriften, da Fraxiparina 0,3 ml sonst nicht richtig wirken kann.

In Abhängigkeit von der Dosierung sind die entsprechenden Abfüllungen zwischen 0,2 und 1,0 ml anzuwenden.

Die Fertigspritzen zu 0,6 ml, 0,8 ml und 1,0 ml weisen eine Graduierung in 0,1-ml-Schritten auf. Für Patienten in der Indikation „Therapie tiefer Venenthrombosen“, die eine Dosierung von 0,5 ml, 0,7 ml oder 0,9 ml entsprechend ihrem individuellen Körpergewicht benötigen, kann die korrekte Dosierung dadurch erhalten werden, daß die jeweils höher dosierte Fertigspritze verwendet wird, nachdem die überschüssige Menge von 0,1 ml vor Gebrauch entfernt wurde.

In welcher Dosierung und wie oft soll Fraxiparina 0,3 ml angewendet werden?

Perioperative Thromboseprophylaxe

Allgemeinchirurgie mit Risiko thromboembolischer Komplikationen

0,3 ml (2.850 I.E. anti-Xa) subkutan 2 Stunden vor der Operation. Danach 0,3 ml (2.850 I.E. AXa) subkutan jeden Morgen bis zur vollständigen Mobilisierung des Patienten, mindestens jedoch für die Dauer von 7 Tagen.

Allgemeinchirurgie mit zusätzlichen Risikofaktoren und bei elektiven Hüftoperationen

Die Initialdosierungen sollten 12 Stunden vor und 12 Stunden nach der Operation injiziert werden. Diese Dosen und die folgenden täglichen Einmaldosen sollen in Übereinstimmung mit dem unten angeführten Schema an das Körpergewicht angepaßt werden. Die Behandlung sollte so lange, wie das Thromboserisiko besteht – mindestens jedoch 10 Tage –, fortgesetzt werden.

Orthopädische Eingriffe

s.c. Injektion 1mal täglich

Gewicht

in kg

Präoperativ und postoperativ

für 3 Tage

Ab 4. postoperativem Tag

< 50

50-69

> 70

0,2 ml

0,3 ml

0,4 ml

0,3 ml

0,4 ml

0,6 ml


Therapie tiefer Venenthrombose

Nadroparin-Calcium sollte zweimal täglich (alle 12 Stunden) subkutan injiziert werden, und zwar in einer dem Körpergewicht des Patienten angepaßten Dosierung (siehe untenstehende Tabelle).

Gewicht

in kg

Behandlung von tiefen

Venenthrombosen

s.c. Injektion

2mal täglich

< 50

50-59

60-69

70-79

80-89

> 90

0,4 ml

0,5 ml

0,6 ml

0,7 ml

0,8 ml

0,9 ml

Mit der Gabe von oralen Antikoagulanzien sollte am ersten Tag begonnen werden. Die Behandlungsdauer mit Nadroparin-Calcium beträgt mindestens 5 Tage und sollte so lange fortgesetzt werden, bis eine ausreichende orale Antikoagulation erreicht worden ist.

Gerinnungshemmung während der Hämodialyse und Hämofiltration

Die Dosis muß für jeden Patienten individuell eingestellt werden. Nadroparin-Calcium wird üblicherweise jeweils zu Dialysebeginn als Einmaldosis in den arteriellen Schenkel verabreicht. In untenstehender Tabelle sind die empfohlenen Anfangsdosen für Patienten ohne erhöhtes Blutungsrisiko aufgeführt. Bei Dialysen, die länger als 4 Stunden dauern, kann während der Dialyse zusätzlich eine geringere Dosis verabreicht werden. In Abhängigkeit von den Dialyseergebnissen in den ersten Dialysesitzungen sollten die Dosierungen in den nachfolgenden Dialysesitzungen entsprechend angepaßt werden.

Gewicht

in kg

Gerinnungshemmung während der

Hämodialyse und Hämofiltration

in den arteriellen Schenkel

bei Dialysebeginn

< 50

50-69

> 70

0,3 ml

0,4 ml

0,6 ml

Wie und wann sollte Fraxiparina 0,3 ml angewendet werden?

Die Fertigspritze ist für die subkutane Injektion vorgesehen.

Bei subkutaner Applikation von Fraxiparina 0,3 ml ist die seitliche Bauchwand der übliche Injektionsort; alternativ kann Fraxiparina 0,3 ml in den Oberschenkel injiziert werden.

Der Einstich der Injektionsnadel erfolgt senkrecht in eine mit Daumen und Zeigefinger gebildete Hautfalte; diese muß bis zum Abschluß der Injektion vorsichtig, aber gut festgehalten werden. Die Einstichstelle sollte nicht massiert werden.

Während einer Dialyse wird Fraxiparina 0,3 ml in den arteriellen Schenkel appliziert.

Wie lange sollte Fraxiparina 0,3 ml angewendet werden?

Die Anwendungsdauer wird individuell vom Arzt festgelegt und ist abhängig von der jeweiligen Indikation (siehe Dosierungsanleitung).


Anwendungsfehler und Überdosierung

Was ist zu tun, wenn Fraxiparina 0,3 ml in zu großen Mengen angewendet wurde (beabsichtigte oder versehentliche Überdosierung)?

Bei Hämodialyse-Patienten und bei der Behandlung von tiefer Venenthrombose sollte eine Verlängerung des aPTT-Wertes nur als ein Zeichen einer Überdosierung betrachtet werden. Dosiserhöhungen mit dem Ziel einer aPTT-Verlängerung bergen die Gefahr einer Überdosierung oder von Blutungen in sich. Blutungen stellen das Hauptzeichen einer Überdosierung dar. Eine Überwachung der Thrombozytenzahl und anderer Gerinnungsparameter ist anzuraten. Geringfügige Blutungen erfordern selten eine spezifische Behandlung, häufig ist es ausreichend, die nächste Fraxiparina-0,3-ml-Dosis zu reduzieren oder zu verzögern. Die Gabe von Protaminsulfat sollte nur erwogen werden, wenn der Zustand des Patienten ernst ist. Die gerinnungshemmende Wirkung von Fraxiparina 0,3 ml wird weitgehend neutralisiert, aber es verbleibt eine gewisse anti-Xa-Restaktivität (etwa 25 %). 6 mg Protaminsulfat neutralisieren etwa 0,1 ml (950 I.E. AXa) Fraxiparina 0,3 ml.

Was muß beachtet werden, wenn eine Anwendung von Fraxiparina 0,3 ml vergessen wurde?

Wenn eine Injektion mit Fraxiparina 0,3 ml vergessen wurde, so sollte trotzdem ab sofort die tägliche Gabe weitergeführt werden. Auf keinen Fall dürfen deshalb zwei Injektionen hintereinander gegeben werden.


Was muß beachtet werden, wenn die Behandlung unterbrochen oder vorzeitig beendet wurde?

Um einen zuverlässigen Thromboseschutz zu gewährleisten, ist es notwendig, die Injektionen für die vom Arzt angegebene Dauer einzuhalten. Wenn dies nicht möglich ist, z.B. beim Auftreten von Nebenwirkungen, nehmen Sie bitte unverzüglich Rücksprache mit Ihrem Arzt.


Nebenwirkungen

Welche Nebenwirkungen können bei der Anwendung von Fraxiparina 0,3 ml auftreten?

Bei etwa 3 % der prophylaktisch behandelten Patienten traten Nebenwirkungen auf.

Häufig (> 1 %):

Allgemein:

- subkutane Blutergüsse (Hämatome) an der Einstichstelle

- offene oder versteckte Blutungskomplikationen (insbesondere an Haut, Schleimhäuten, Wunden sowie im Bereich des Magen-Darm- und Urogenitaltraktes)

- Anstieg der Kaliumkonzentration im Blutserum

- Anstieg der Aminotransferase-, Gamma-GT-, LDH- und Lipase-Konzentration

Gelegentlich (> 0,1 % und < 1 %):

Leichte, vorübergehende Verminderung der Zahl der Blutplättchen (Thrombozytopenie Typ I) (siehe auch unter „Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung und Warnhinweise“)

Selten (< 0,1 %):

Allgemein:

- allergische Reaktionen mit Symptomen wie Übelkeit, Erbrechen, Temperaturanstieg, Kopfschmerzen, Nesselsucht (Urtikaria), Hautjucken (Pruritus), Atemnot (Dyspnoe), Verkrampfung der oberen Luftwege (Broncho- spasmen), Blutdruckabfall

- Hautschäden (Hautnekrosen) an der Einstichstelle (siehe auch unter „Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung und Warnhinweise“), Knoten (Granulom) an der Einstichstelle,

- anaphylaktische Reaktionen, anaphylaktischer Schock, Angioödem, Eosinophilie

- vorübergehender Haarausfall

- schwerer, heparinbedingter Abfall der Zahl der Blutplättchen (Thrombozytopenie Typ II) (siehe auch unter „Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung und Warnhinweise“)

Drüsen:vorübergehender Aldosteronmangel (Hypoaldosteronismus)

Leber:Anstieg von Leberenzymen auf das 3- bis 5fache des Normalwertes, normalerweise vorübergehend.

Fälle einer schmerzhaften Dauererektion (Priapismus) wurden berichtet. Fälle von schweren unerwünschten Arzneimittelwirkungen, wie z.B. Hirn- und Augenblutungen, wurden ebenfalls berichtet.

Peridurale Blutungen im Lumbalbereich nach Katheter-Spinalanästhesie, die zu Paraplegie führten, wurden beobachtet.

Wenn Sie Nebenwirkungen bei sich beobachten, die nicht in dieser Packungsbeilage aufgeführt sind, teilen Sie diese bitte Ihrem Arzt oder Apotheker mit.


Hinweise und Angaben zur Haltbarkeit

Das Verfallsdatum dieses Arzneimittels ist auf der Faltschachtel und der Fertigspritze aufgedruckt. Verwenden Sie Fraxiparina 0,3 ml nicht mehr nach diesem Datum.

Fraxiparina 0,3 ml darf nicht mit anderen Präparaten gemischt werden.

Wie ist Fraxiparina 0,3 ml aufzubewahren?

Nicht über +25°C lagern!


Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren!


Stand der Information

Mai 2001

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Liebe Patientin, lieber Patient,

Ihr behandelnder Arzt hat Ihnen Fraxiparina 0,3 ml verordnet. Das Arzneimittel liegt in Form einer Fertigspritze mit Sicherheitssystem vor.

Die Injektion von Fraxiparina 0,3 ml ist nahezu schmerzlos. Ihr Arzt hat Sie aufgeklärt und angeleitet, wie man die Selbstinjektion einfach durchführt. Dabei sind folgende Punkte zu beachten:


1. Die Injektion erfolgt zweckmäßigerweise in das Gewebe der vorderen seitlichen Bauchregion. Die Nabelzone sollte gemieden werden. Ist eine Injektion in der Bauchregion nicht möglich, kann in Ausnahmefällen auch ein anderer Injektionsort, z.B. Oberschenkel, gewählt werden. Diese Injektionen bleiben dem Arzt oder qualifiziert ausgebildeten Personen vorbehalten.


2. Die gewählte Einstichstelle wird vorher mit einem Alkoholtupfer

desinfiziert.


3. Mit Daumen und Zeigefinger wird eine Hautfalte gebildet. Dies ist unbedingt notwendig, um sicherzustellen, daß die Injektion ins subkutane Gewebe erfolgt.


4. In der Fertigspritze ist eine Luftblase eingeschlossen. Sie dient dazu, den Inhalt der Spritze vollständig herauszudrücken. Sie sollte daher keinesfalls vorher entfernt werden, da sonst ein Teil der Heparindosis in der Spritze zurückbleibt.


5. Haftet an der Injektionsnadel ein Tropfen, so wird dieser abgeschüttelt (bitte nicht mit dem Alkoholtupfer abstreifen, da die Beschichtung der Nadel Schaden nehmen könnte).


6. Während die Hautfalte festgehalten wird, führt man die Nadel senkrecht von oben in ihrer ganzen Länge in die Hautfalte ein.


7. Nach der langsamen Injektion die Nadel gerade herausziehen, danach erst die Hautfalte loslassen. Falls an der Einstichstelle ein Blutstropfen austritt, drücken Sie einen Tupfer einige Minuten auf diese Stelle.


8. Aktivierung des Sicherheitssystems nach der Injektion


Das Sicherheitssystem wird wie folgt aktiviert:


Halten Sie die Spritze am Sicherheitszylinder fest. Mit der anderen Hand halten Sie das hintere Ende der Spritze an den Spritzenflügeln fest. Ziehen Sie den Zylinder ruckartig nach vorne über die Nadel, bis Sie ein klickendes Geräusch hören. Der Sicherheitszylinder ist jetzt eingerastet und kann nicht mehr zurückgeschoben werden. Die Nadel ist vollständig geschützt.


Hinweis

Bei Unklarheiten oder akuten Beschwerden, wie Schmerzen an der Einstichstelle oder Schweregefühl in den Beinen, wenden Sie sich bitte sofort an Ihren Arzt.

Alles Gute für Ihre Gesundheit!

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Diese Packung wurde von der Firma Eurim-Pharm Arzneimittel GmbH,

83451 Piding, importiert. Der Beipackzettel wurde ebenfalls von der

Firma Eurim-Pharm Arzneimittel GmbH gedruckt und hinzugefügt.

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