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Fraxiparine 0,8 Ml

docpharm®

Fachinformation

Fraxiparin®


BEZEICHNUNG DER ARZNEIMITTEL

Fraxiparin®0,6 ml

Fraxiparin® 0,8 ml

Wirkstoff: Nadroparin-Calcium

QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG

1 ml Injektionslösung enthält 9.500I.E. anti-Xa Nadroparin-Calcium, entsprechend 95 bis 130 I.E. anti-Xa/mg, ein niedermolekula­res Heparin mit einem mittleren Molekular­gewicht von 4.500 Dalton.

Fraxiparin 0,6 ml

1 Fertigspritze mit 0,6 ml Injektionslösung enthält 5.700 I.E. anti-Xa Nadroparin-Calci­um.

Fraxiparin 0,8 ml

1 Fertigspritze mit 0,8 ml Injektionslösung enthält 7.600 I.E. anti-Xa Nadroparin-Calci­um.

Sonstige Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.

DARREICHUNGSFORM

Injektionslösung.

Die Lösung ist steril und klar, pH 5,0–7,5.

KLINISCHE ANGABEN

4.1 Anwendungsgebiete

Perioperative Thromboseprophylaxe:

Peri- und postoperative Primärprophylaxe tiefer Venenthrombosen bei Patienten mit niedrigem oder mittlerem thromboemboli­schen Risiko (z. B. Allgemeinchirurgie).

Peri- und postoperative Primärprophylaxe tiefer Venenthrombosen bei Patienten mit hohem thromboembolischen Risiko (z. B. orthopädische Chirurgie, wie z. B. Hüft­ersatzchirurgie).

Therapie tiefer Venenthrombosen.

Thromboseprophylaxe und Gerinnungs­hemmung bei extrakorporalem Kreislauf während der Hämodialyse und Hämofil­tration.


4.2Dosierung, Art und Dauer der Anwendung

Bei subkutaner Applikation von Fraxiparin istdie seitliche Bauchwand der übliche Injek­tionsort; alternativ kann Fraxiparin in den Oberschenkel injiziert werden. Der Einstich der Injektionsnadel erfolgt senkrecht in eine mit Daumen und Zeigefinger gebildete Haut­falte; diese muss bis zum Abschluss der Injektion vorsichtig, aber gut festgehalten werden. Die Einstichstelle sollte nicht mas­siert werden. Während einer Dialyse wird Fraxiparin in den arteriellen Schenkel appli­ziert.

Perioperative Thromboseprophylaxe

Allgemeinchirurgie mit Risiko thromboem­bolischer Komplikationen

0,3 ml (2.850 I. E. anti-Xa) subkutan 2 Stun­den vor der Operation, danach 0,3 ml (2.850 I. E. anti-Xa) subkutan jeden Morgen bis zur vollständigen Mobilisierung des Pa­tienten, mindestens aber für die Dauer von 7 Tagen.

Allgemeinchirurgie mit zusätzlichen Risiko­faktoren und bei elektiven Hüftoperationen

Die Initialdosierungen sollten 12 Stunden vorund 12 Stunden nach der Operation injiziert werden. Diese Dosen und die folgenden täglichen Einmaldosen sollten in Überein­stimmung mit dem im Folgenden aufgeführ­ten Schema an das Körpergewicht ange­passt werden. Die Behandlung sollte solan­ge, wie das Thromboserisiko besteht – min­destens jedoch 10 Tage –, fortgesetzt wer­den.

Orthopädische Eingriffe

s.c. Injektion 1-mal täglich

Gewicht in kg

Präoperativ und

postoperativ für

3 Tage

Ab 4. post‑

operativem

Tag

<50

0,2 ml

0,3 ml

50–69

0,3 ml

0,4 ml

70

0,4 ml

0,6 ml

Therapie tiefer Venenthrombosen

Fraxiparin sollte zweimal täglich (alle 12 Stunden) üblicherweise für die Dauer von 10 Tagen s.c. injiziert werden, und zwar in einer dem Körpergewicht des Patienten an­gepassten Dosierung (siehe nachfolgende Tabelle).

Mit der Gabe von oralen Antikoagulantien sollte am ersten Tag begonnen werden. DieBehandlungsdauer mit Fraxiparin beträgt mindestens 5 Tage und sollte solange fort­gesetzt werden, bis eine ausreichende oraleAntikoagulation erreicht worden ist.

Die Fertigspritzen zu 0,6 ml und 0,8 ml weisen eine Graduierung in 0,1 ml Schritten auf. Für Patienten, die eine Dosie­rung von 0,5 ml, 0,7 ml oder 0,9 ml entspre­chend ihrem individuellen Körpergewicht benötigen, kann die korrekte Dosierung da­durch erhalten werden, dass die jeweils hö­her dosierte Fertigspritze verwendet wird, nachdem die überschüssige Menge von 0,1 ml vor Gebrauch entfernt wurde.

Gewicht in kg

Behandlung von tiefen

Venenthrombosen

s.c. Injektion 2-mal täglich

<50

0,4 ml

50–59

0,5 ml

60–69

0,6 ml

70–79

0,7 ml

80–89

0,8 ml

90

0,9 ml

Gerinnungshemmung während der Hämodialyse und Hämofiltration

Die Dosis muss für jeden Patienten individu­ell eingestellt werden. Fraxiparin wird übli­cherweise jeweils zu Dialysebeginn als Ein­maldosis in den arteriellen Schenkel verab­reicht. In nachfolgender Tabelle sind die empfohlenen Anfangsdosen für Patienten ohne erhöhtes Blutungsrisiko aufgeführt. Bei Dialysen, die länger als 4 Stunden dau­ern, kann während der Dialyse zusätzlich eine geringere Dosis verabreicht werden. In Abhängigkeit von den Dialyseergebnissen in den ersten Dialysesitzungen sollten die Dosierungen in den nachfolgenden Dialyse­sitzungen entsprechend angepasst werden.

Gewicht in kg

Gerinnungshemmung

während der Hämodialyse

und Hämofiltration

intraarterielle Injektion

bei Dialysebeginn

<50

0,3 ml

50–69

0,4 ml

70

0,6 ml

Kontrollen während der Therapie

Wegen der Gefahr einer Heparin-induzier­ten Thrombozytopenie ist die Thrombozy­tenzahl während der Behandlung mit Fraxi­parin regelmäßig zu kontrollieren.

Kontrollen der Thrombozytenzahlen werden empfohlen vor Beginn der Therapie, am 1. Tag der Therapie und anschließend regel­mäßig alle 3 bis 4 Tage sowie am Ende der Therapie. Gelegentlich tritt zu Beginn der Behandlung eine leichte, vorübergehende Thrombozytopenie (Typ I) mit Thrombozy­tenwerten zwischen 100.000/Mikroliter und 150.000/Mikroliter auf (verursacht durch vo­rübergehende Thrombozytenaktivierung). Komplikationen kommen in diesen Fällen imAllgemeinen nicht vor. Die Behandlung kann daher fortgeführt werden.

Selten werden Antikörpervermittelte schwere Thrombozytopenien (Typ II) mit Thrombozytenwerten deutlich unter 100.000/Mikroliter oder einem schnellen Ab­fall auf weniger als 50 % des Ausgangswer­tes beobachtet. Bei nicht sensibilisierten Pa­tienten beginnt der Thrombozytenabfall hauptsächlich 6 bis 21 Tage nach Behand­lungsbeginn, bei sensibilisierten unter Um­ständen innerhalb weniger Stunden. Die schwere Form der Thrombozytopenie kann verbunden sein mit arteriellen und venö­sen Thrombosen/Thromboembolien, Ver­brauchskoagulopathie, evtl. Hautnekrosen an der Injektionsstelle, Petechien, Purpura und Meläna. In solchen Fällen ist Fraxiparinsofort abzusetzen und eine andere anti­thrombotische Behandlung in Betracht zu ziehen. Der Patient muss darüber informiertwerden, dass bei ihm in Zukunft keine Hepa­rin-haltigen Arzneimittel mehr angewendet werden dürfen.

Werden Patienten mit Niereninsuffizienz (siehe Abschnitt 4.3) wegen einer tiefen Ve­nenthrombose behandelt, so sollten die La­borwerte überwacht werden, vorzugsweise anhand von anti-Xa-Spiegel-Bestimmungen(amidolytische Methode mit chromogenem Substrat). Die anti-Xa-Aktivität kann am 2. und 4. Tag kontrolliert werden, und zwar et­wa 3 Stunden nach s.c. Applikation, und sollte im Bereich 0,5 bis 1 ,2 I. E. anti-Xa/mlliegen.

Besondere Empfehlungen für die Anwen­dung von Fraxiparin bei Kindern können nicht gegeben werden bis weitere Daten vorliegen.

4.3 Gegenanzeigen

Fraxiparin darf nicht angewendet werden bei :

Überempfindlichkeit gegenüber Nadro­parin-Calcium und/oder Heparin,

aktuellen oder aus der Anamnese be­kannten Heparin-assoziierte Thrombozy­topenien (Typ II),

Organläsionen, die zu Blutungen neigen können wie:

akuten Magen-Darm-Geschwüren, zerebralen Blutungen und zerebralem Aneurysma,

schweren Gerinnungsstörungen (hämor­rhagische Diathese, Mangel an Gerin­nungsfaktoren, schwere Thrombozytope­nie),

schwerem unkontrollierbaren Bluthoch­druck,

schwerer Beeinträchtigung der Leber­funktion,

schwerer Beeinträchtigung der Nieren­funktion (Kreatinin-Clearance ~30 ml/ min) ausgenommen bei Hämodialysebe­handlung,

infektiöser Endokarditis,

Verletzungen und operativen Eingriffen am Zentralnervensystem sowie am Auge und Ohr,

intraokularen Blutungen oder anderen aktiven Blutungsprozessen,

Retinopathien, Glaskörperblutungen,

Abortus imminens,

Behandlung von tiefen Venenthrombo­sen: Regionalanästhesie (Spinal- oder Epiduralanästhesie), Lumbalpunktion.

4.4 Warnhinweise und Vorsichtsmaß­nahmen für die Anwendung

Fraxiparin sollte unter Vorsicht angewendetwerden bei Patienten mit:

Thrombozytopenie und Störungen der Thrombozytenfu nktion,

Störungen der Leber- oder Pankreas­funktion,

unkontrollierbarem Bluthochdruck,

leichter bis mittelgradiger Störung der Nierenfunktion (Kreatinin-Clearance ~30 und ~60 ml/min.), die eine kurative anti­thrombotische Behandlung erhalten (eine Dosisreduktion kann in Betracht gezogen werden, siehe Abschnitt 4.2),

peptischen Ulzera in der Vorgeschichte,

Verdacht auf intrakranielle Tumore mit Blutungsneigung,

Nieren- und/oder Harnleitersteinen,

Lumbalpunktion,

Spinal- oder Epiduralanästhesie,

gleichzeitiger Gabe von Arzneimitteln, die den Kaliumspiegel im Serum erhöhen, sowie bei gleichzeitiger Einnahme von Gerinnungshemmern (oralen Antikoagu­lanzien) oder Plättchenaggregationshem­mern (z. B. ASS),

hochdosierter Fraxiparin-Behandlung nach kürzlichen Operationen.


Heparin kann die adrenale Sekretion von Aldosteron unterdrücken, was zu einer Hy­perkaliämie führen kann, insbesondere bei Patienten mit erhöhtem Kaliumplasmaspie­gel oder bei Patienten mit erhöhtem Risiko für erhöhte Kaliumplasmaspiegel wie Diabe­tes mellitus, dauerhafter Beeinträchtigung der Nierenfunktion, vorbestehender stoff­wechselbedingter Azidose oder der Einnah­me von Medikamenten, die den Kaliumplas­maspiegel erhöhen (z. B. ACE-Hemmer, nicht-steroidale Antiphlogistika (NSAIDs)). Das Risiko einer Hyperkaliämie scheint mit der Dauer der Therapie anzusteigen, ist aberin der Regel reversibel. Die Kaliumplasma­spiegel sollten bei Risikopatienten kontrol­liert werden.


Wegen der Gefahr einer Hämatombildung, welche zu neurologischen Ausfallserschei­nungen und Paraplegie führen kann, sind Lumbalpunktion, Spinal- oder Epiduralanäs­thesie kontraindiziert bei Patienten, die eine kurative Behandlung mit Fraxiparin erhalten (siehe Abschnitt 4.3). Fraxiparin sollte unter Vorsicht und nach sorgfältiger individueller Nutzen-Risiko-Abwägung bei Patienten an­gewendet werden, die eine präventive Be­handlung erhalten und die eine Lumbal­punktion, Spinal- oder Epiduralanästhesie bekommen. Das Risiko eines spinalen/epi­duralen Hämatoms wird erhöht durch einen epiduralen Verweil-Katheter oder durch die gleichzeitige Gabe von anderen Medika­menten, die ebenfalls die Blutgerinnung be­einflussen wie NSAIDs, Plättchenaggrega­tionshemmern oder anderen Antikoagulan­zien. Das Risiko scheint sich auch durch traumatische oder wiederholte Epidural­oder Spinalpunktionen zu erhöhen.

Bisher liegen keine Ergebnisse aus rando­misierten, kontrollierten klinischen Studien vor, die die sichere Anwendung höherer Do­sen von Fraxiparin (wie z. B. zur Prophylaxetiefer Venenthrombosen bei Patienten mit hohem thromboembolischen Risiko ver­wendet) bei gleichzeitiger Anwendung rü­ckenmarksnaher Anästhesieverfahren bele­gen.

Die Patienten sind nach Anwendung eines rückenmarksnahen Anästhesieverfahrens sorgfältig neurologisch zu überwachen, wo­bei insbesondere auf persistierende senso­rische oder motorische Ausfälle zu achten ist.

Zur Anwendung von Fraxiparin bei Kindern liegen keine klinischen Erfahrungen vor.

Die Anwendung von Fraxiparin bei Kindern wird deshalb nicht empfohlen bis weitere Daten vorliegen.


Ältere Patienten: Es wird empfohlen, vor Be­ginn der Behandlung die Nierenfunktion zu überprüfen (siehe Abschnitt 4.3).

Fraxiparin darf nicht intramuskulär oder in­travenös injiziert werden.

Auf Grund des Risikos der Bildung von Hä­matomen während der Fraxiparin Therapie sollte die intramuskuläre Injektion anderer Arzneimittel vermieden werden.


In sehr seltenen Fällen wurden unter Stan­dard- oder niedermolekularem Heparin Hautnekrosen gewöhnlich an der Einstich­stelle beobachtet, denen eine Purpura oder infiltrierte oder schmerzhafte erythematöse Hautstellen vorangingen. In diesen Fällen sollte die Behandlung sofort abgebrochen werden.

4.5 Wechselwirkungen mit anderen Mitteln

Die folgenden Arzneimittel können die Wir­kung von Fraxiparin verstärken und das Blu­tungsrisiko erhöhen:

orale Antikoagulantien,

Acetylsalicylsäure,

nicht-steroidale Entzündungshemmer (NSAID),

Thrombozytenaggregationshemmer,

Kortikosteroide

Dextran.

Die Wechselwirkung von Heparin mit Nitro­glycerin intravenös, die zu einer Wirkungs­abschwächung von Heparin führen kann, kann für Fraxiparin nicht ausgeschlossen werden.

Arzneimittel, die den Kaliumspiegel im Se­rum erhöhen, dürfen nur unter besonders sorgfältiger medizinischer Überwachung gleichzeitig mit Fraxiparin angewendet wer­den.

Die Gabe von Fraxiparin sollte bei Patienten,die auf orale Antikoagulanzien umgestellt werden, solange fortgesetzt werden, bis eine stabile INR (international normalized ra­tio) im gewünschten Bereich erreicht wor­den ist.


4.6 Anwendung während Schwanger­schaft und Stillzeit

Schwangerschaft:

Tierexperimentelle Studien haben keinen Hinweis auf fruchtschädigende oder fetoto­xische Einflüsse ergeben. Es liegen jedoch nur begrenzte klinische Informationen über eine Plazentagängigkeit vor. Erfahrungen, beruhend auf einer begrenzten Zahl von An­wendungen von Nadroparin während der Schwangerschaft, haben keine uner­wünschten Wirkungen auf die Schwanger­schaft oder die Gesundheit des Fetus/Neu­geborenen gezeigt. Weitere epidemiologi­sche Daten liegen nicht vor. Deshalb wird eine Anwendung von Fraxiparin während der Schwangerschaft nicht empfohlen, es sei denn, dass der therapeutische Nutzen das potenzielle Risiko übersteigt.

Stilzeit:

Es liegen nur begrenzte Informationen da­rüber vor, ob Nadroparin-Calcium in die Muttermilch übergeht. Deshalb wird von einer Anwendung von Fraxiparin während der Stillzeit abgeraten



4.7 Auswirkungen auf die Verkehrs­tüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen

Keine bekannt.

4.8 Nebenwirkungen

Bei etwa 3%der prophylaktisch behandel­ten Patienten traten Nebenwirkungen auf.

Häufig (<1/100):

Algemein: Subkutane Hämatome an der Injektionsstelle.

Offene oder versteckte Blutungskompli­kationen (insbesondere an Haut, Schleimhäuten, Wunden sowie im Be­reich des Gastrointestinal-
und Urogeni­taltraktes).

Anstieg der Serum-Kalium-Konzentration.

Anstieg der Transaminasen-, Gamma-GT-, LDH- und Lipase-Konzentration.

Gelegentlich (≥1/1000 und ≥1/100):

Leichte, vorübergehende Thrombozytope­nie (Typ I), siehe auch unter Punkt 4.2 ,,Kon­trollen während der Therapie‘‘.

Selten (<1/10.000 und <1/1000):

Algemein: allergische Reaktionen mit Symptomen wie Übelkeit, Erbrechen, Temperaturanstieg, Kopfschmerzen, Urti­karia, Pruritus,
Dyspnoe, Bronchospas­men, Blutdruckabfall, Hautnekrosen (sie­he Abschnitt 4.4),

in Einzelfällen Auftreten von Knoten (Gra­nulom) an der Injektionsstelle,

Anaphylaktoide Reaktionen, anaphylaktischer Schock, Angioödem, Eosinophilie, die nach Absetzen reversibel ist.

Alopezie,

Antikörper-vermittelte schwere Thrombozytopenie (Typ II), (siehe Abschnitt 4.2),

Endokrines System: reversibler Hypoaldosteronismus,

Leber: Transaminasenanstieg auf das 3-bis 5-fache des Normalwertes, normaler­weise vorübergehend.

Sehr selten (<1/10.000):

Kalzinose an der Injektionsstelle, insbe­sondere bei Patienten mit schwerem Nie­renversagen,

Thrombozythämie über 1.000.000/mm3, hauptsächlich postoperativ beobachtet.

Fälle von Priapismus wurden berichtet. Fälle von schweren unerwünschten Arz­neimittelwirkungen, wie z. B. intrakranielleBlutungen und Augenblutungen, wurden ebenfalls berichtet.

Peridurale Blutungen im Lumbalbereich nach Katheter-Spinalanästhesie, die zu Paraplegie führten, wurden beobachtet.

4.9 Überdosierung

Bei Hämodialyse-Patienten und bei der Be­handlung von tiefer Venenthrombose sollte eine Verlängerung des aPTT-Wertes nur alsein Zeichen einer Überdosierung betrachtetwerden. Dosiserhöhungen mit dem Ziel einer aPTT-Verlängerung bergen die Gefahreiner Überdosierung oder von Blutungen in sich. Blutungen stellen das Hauptzeichen einer Überdosierung dar. Eine Überwa­chung der Thrombozytenzahl und anderer Gerinnungsparameter ist anzuraten.

Geringfügige Blutungen erfordern selten eine spezifische Behandlung, häufig ist es ausreichend, die nächste Fraxiparin-Dosis zu reduzieren oder zu verzögern.

Die Gabe von Protaminsulfat sollte nur er­wogen werden, wenn der Zustand des Patienten ernst ist. Die gerinnungshemmen­de Wirkung von Fraxiparin wird weitgehend neutralisiert, aber es verbleibt eine gewisse anti-Xa-Restaktivität (etwa 25 %). 6 mg Pro­taminsulfat neutralisieren etwa 950 I. E. anti-Xa Nadroparin.

PHARMAKOLOGISCHE EIGEN­SCHAFTEN

Pharmakodynamische Eigenschaften

B01A B06 Antithrombotikum

Fraxiparin ist das Calciumsalz von Nadropa­rin, einem niedermolekularen Heparin mit einem mittleren Molekulargewicht von etwa 4500 Dalton; es wird durch Depolymerisa­tion von Standardheparin hergestellt. Struk­turell handelt es sich um ein Glykosamino­glykan. Nadroparin hemmt vor allem den Faktor Xa sowie in geringerem Ausmaß Thrombin. Die Hemmung wird teilweise überden Plasmaproteasehemmer Antithrom­bin III vermittelt. Nadroparin hat im Vergleichzu Heparin eine geringere Wirkung auf die Thrombozytenfunktion und –aggregation und nur einen geringen Einfluss auf die pri­märe Blutstillung. Die biologische Aktivität verschiedener niedermolekularer Heparine kann nicht mit einem Test ausgedrückt wer­den, der einfache Dosisvergleiche zwischenverschiedenen Präparaten erlaubt.

Pharmakokinetische Eigenschaften

Die pharmakokinetischen Parameter wur­den über die Messung der anti-Xa-Aktivität im Plasma bestimmt. Nach subkutaner In­jektion wird die maximale anti-Xa-Aktivität

(cmax) nach etwa 3 Stunden (tmax) erreicht.

Die Eliminationshalbwertszeit nach subkuta­ner Injektion beträgt etwa 3,5 Stunden. Nachintravenöser Injektion wird die maximale anti-Xa-Konzentration im Plasma innerhalb von weniger als 10 Minuten erreicht, die Halbwertszeit beträgt ca. 2 Stunden. Die Bioverfügbarkeit hinsichtlich der anti-Xa-Aktivität ist fast vollständig (etwa 98 %).

5.3 Präklinische Daten zur SicherheitNicht relevant.

PHARMAZEUTISCHE ANGABEN

6.1 Sonstige Bestandteile

Calciumhydroxid/Salzsäure 10 % (zur pH­-Einstellung), Wasser für Injektionszwecke.

6.2 Inkompatibilitäten

Da keine Untersuchungen zur Kompatibilitätvorliegen, darf dieses Arzneimittel nicht mit anderen gemischt werden.

6.3 Dauer der Haltbarkeit

Die Injektionslösung ist 3 Jahre haltbar.

6.4 Besondere LagerungshinweiseNicht über +30 ~C lagern!

6.5 Art und Inhalt des BehältnissesFertigspritze, bestehend aus einem Typ-I-Glaszylinder mit Edelstahlkanüle und Na­delschutz aus Naturgummi und/oder Styrol-Butadien-Kautschuk, einem Sicherheitszy­linder aus Polypropylen und einem Kolben mit Dichtlippe aus Butylchlorid-Elastomer.


Fraxiparin 0,6:

Packungen mit 10 N 1 , 20 N 2graduierten Fertigspritzen zu je 0,6 ml Injektionslösung, Klinikpackungen mit10 graduierten Fertigspritzen zu je 0,6 ml In­jektionslösung.

Fraxiparin 0,8:

Packungen mit 10 N 1 , 20 N 2 graduierten Fertigspritzen zu je0,8 ml Injektionslösung, Klinikpackungen mit10 graduierten Fertigspritzen zu je 0,8 ml In­jektionslösung

6.6 Hinweise für die Handhabung und die Entsorgung

Siehe Abschnitt 4.2 und Gebrauchsinforma­tion.

Vor der Anwendung visuell auf Partikel undVerfärbung prüfen. Verwerfen Sie Injektions­lösungen, deren Aussehen sich geändert hat. Nur für den einmaligen Gebrauch. Ver­werfen Sie unverbrauchte Restlösungen.

PHARMAZEUTISCHER UNTER-
NEHMER

GlaxoSmithKline GmbH & Co. KG
80700 München

Service Tel.: 0800 1 22 33 55

Service Fax: 0800 1 22 33 66 e-mail: produkt.info~gsk.comhttp: //www.glaxosmithkline.de


Umgepackt und parallel vertrieben von:

docpharm® Arzneimittelvertrieb GmbH & Co. KGaA

Reetzstr. 83, 76327 Pfinztal


Zulassungsnummer

Fraxiparin® 0,6:

Fraxiparin® 0,8:

DATUM DER ZULASSUNG/ VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG

Fraxiparin® 0,6:

Fraxiparin® 0,8:



STAND DER INFORMATION


11. VERSCHREIBUNGSSTATUS/ APOTHEKENPFLICHT
Verschreibungspflichtig