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Furosemid Accord 10 Mg/Ml Injektionslösung

Wortlaut der für die Fachinformation vorgesehenen Angaben

FACHINFORMATION

1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS

Furosemid Accord 10 mg/ml Injektionslösung

2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG

2 ml sterile Injektionslösung enthalten 20 mg Furosemid (10 mg/ml).

4    ml sterile Injektionslösung enthalten 40 mg Furosemid (10 mg/ml).

5    ml sterile Injektionslösung enthalten 50 mg Furosemid (10 mg/ml).

25 ml sterile Injektionslösung enthalten 250 mg Furosemid (10 mg/ml).

Sonstige Bestandteile mit bekannter Wirkung: 3,7 mg Natrium pro ml. Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.

3. DARREICHUNGSFORM

Injektionslösung (Injektion).

Klare, farblose oder fast farblose Lösung (pH: 8,0 bis 9.3).

4. KLINISCHE ANGABEN

4.1 Anwendungsgebiete

Furosemid ist ein starkes Diuretikum, das empfohlen wird, wenn eine schnelle und effektive Diurese erforderlich ist.

Furosemid Accord Injektionslösung 20 mg/2 ml, 40 mg/4 ml und 50 mg/5 ml sind zur Anwendung in Notfällen geeignet bzw. wenn keine orale Gabe möglich ist. Sie werden bei kardialen, pulmonalen, hepatischen und renalen Ödemen angewendet.

Furosemid Accord Injektionslösung 250 mg/25 ml wird zur Behandlung von Oligurie aufgrund eines akuten oder chronischen Nierenversagens mit einer glomerulären Filtrationsrate unter 20 ml/Minute angewendet.

4.2 Dosierung und Art der Anwendung

Furosemid Accord Injektionslösung 20 mg/2 ml, 40 mg/4 ml und 50 mg/5 ml sind zur intramuskulären oder intravenösen Anwendung bestimmt und müssen stets langsam verabreicht werden. Furosemid Accord Injektionslösung 250 mg/25 ml ist zur langsamen intravenösen Anwendung bestimmt.

Erwachsene: Anfänglich können Dosen von 20 bis 50 mg durch intramuskuläre oder langsame intravenöse Injektion verabreicht werden; die Injektionsgeschwindigkeit darf dabei 4 mg/Minute nicht überschreiten. Die diuretische Wirkung von Furosemid ist dosisproportional. Ist eine Gabe höherer Dosen erforderlich, so sollten diese als kontrollierte Infusion mit einer Geschwindigkeit von nicht mehr als 4 mg/Minute verabreicht und abhängig vom Ansprechen titriert werden.

Ältere Patienten: Furosemid wird bei älteren Patienten allgemein langsamer eliminiert. Die Dosis sollte auftitriert werden, bis die gewünschte Wirkung erreicht wird.

Kinder: Kinder erhalten eine Dosis von 0,5 - 1,5 mg/kg pro Tag bis zu einer maximalen Tagesdosis von 20 mg.

Furosemid Accord Injektionslösung 250 mg/25 ml

Erwachsene: Furosemid Accord Injektionslösung 250 mg/25 ml ist zur langsamen intravenösen Injektion mit einer Geschwindigkeit von nicht mehr als 4 mg/Minute bestimmt.

Eine Initialdosis von 250 mg (eine 25-ml-Durchstechflasche) kann zugesetzt werden zu ca. 225 ml Natriumchlorid zur Injektion BP oder Ringer-Injektionslösung und über einen Zeitrum von einer Stunde mit einer Infusionsgeschwindigkeit von 80 Tropfen pro Minute (4 mg/Minute) infundiert werden.

Falls die Urinausscheidung in der nächsten Stunde unzureichend ist, kann eine Dosis von 500 mg (zwei 25-ml-Durchstechflaschen) in einer geeigneten Infusionsflüssigkeit mit einer Geschwindigkeit von nicht mehr als 4 mg/Minute infundiert werden, wobei das gesamte Infusionsvolumen abhängig sein muss von der Hydratation des Patienten . Wenn innerhalb von einer Stunde nach Ende der zweiten Infusion noch immer keine ausreichende Urinausscheidung erreicht wurde, kann eine dritte Dosis von 1000 mg (vier 25-ml-Durchstechflaschen) in einer geeigneten Infusionsflüssigkeit infundiert werden..Die Infusionsgeschwindigkeit darf 4 mg/Minute nie überschreiten.

Falls die dritte Infusion (1000 mg während 4 Stunden) keine Wirkung zeigt, ist wahrscheinlich eine Dialyse notwendig.

Bei oligurischen oder anurischen Patienten mit signifikanter Flüssigkeitsretention ist die beschriebene Art der Anwendung möglicherweise nicht praktikabel. In solchen Fällen kann für die direkte Injektion in die Vene die Verwendung einer Infusionspumpe mit konstanter Flussrate und einer Mikrometerschrauben-Einstellung in Betracht gezogen werden. Die Infusionsgeschwindigkeit darf 4 mg/Minute nie überschreiten.

Falls der Patient zufriedenstellend auf eine der beiden Verabreichungsarten anspricht (Urinauscheidung 40 - 50 ml/Stunde), kann die wirksame Dosis (bis zu 1000 mg) alle 24 Stunden wiederholt werden. Alternativ kann die Behandlung durch orale Gabe von Furosemid Tabletten weitergeführt werden, wobei für jede injizierte Dosis von 250 mg eine orale Tablettendosis von 500 mg einzunehmen ist. Die Dosierung kann dann je nach Ansprechen des Patienten angepasst werden.

Ältere Patienten: Furosemid wird bei älteren Patienten allgemein langsamer eliminiert. Die Dosis sollte allmählich auftitriert werden, bis die gewünschte Wirkung erreicht wird.

Kinder: Bei Kindern muss die Dosierung in Abhängigkeit von der Schwere der Niereninsuffizenz und vom klinischen Ansprechen auf die Initialdosis ermittelt werden.

4.3 Gegenanzeigen

Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile

Überempfindlichkeit gegenüber Amilorid, Sulfonamiden oder Sulfonamid-Derivaten Hypovolämie und Dehydratation (mit oder ohne begleitende Hypotonie) (siehe Abschnitt 4.4) Schwere Hypokaliämie; schwere Hyponatriämie (siehe Abschnitt 4.4).

Komatöser oder präkomatöser Zustand im Zusammenhang mit Leberzirrhose (siehe Abschnitt 4.4). Anurie oder Nierenversagen mit Anurie, die nicht auf Furosemid ansprechen, Nierenversagen infolge einer Vergiftung mit nephrotoxischen oder hepatotoxischen Substanzen, Nierenversagen in Verbindung mit hepatischem Koma

Eingeschränkte Nierenfunktion mit einer Kreatinin-Clearance unter 30 ml/min pro 1,73 m2 Körperoberfläche (siehe Abschnitt 4.4)

Morbus Addison (siehe Abschnitt 4.4)

Digitalisintoxikation (siehe Abschnitt 4.5)

Porphyrie

Stillzeit (siehe Abschnitt 4.6).

4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Zustände, die vor der Anwendung von Furosemid korrigiert werden müssen (siehe auch Abschnitt 4.3)

Hypotonie

Hypovolämie

Schwere Elektrolytstörungen - insbesondere Hypokaliämie, Hyponatriämie und Störungen des Säure-Basen-Haushalts

Furosemid wird nicht empfohlen

Bei Patienten mit hohem Risiko für eine Kontrastmittel-Nephropathie.Furosemid soll nicht zur Diurese bei der Prävention einer kontrastmittelinduzierten Nephropathie angewendet werden.

Bei Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, Lapp-Lactase-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption.

Besondere Vorsicht und/oder eine Dosisreduktion ist in folgenden Fällen erforderlich:

Ältere Patienten (niedrigere Initialdosis, da eine erhöhte Anfälligkeit für Nebenwirkungen besteht -siehe Abschnitt 4.2)

Miktionsstörungen einschließlich Prostatahypertrophie (erhöhtes Risiko für Harnretention: es ist eine niedrigere Dosis in Betracht zu ziehen). Patienten mit partiellem Harnwegsverschluss sind engmaschig zu überwachen

Diabetes mellitus (ein latenter Diabetes mellitus kann manifest werden; bei etabliertem Diabetes kann der Insulinbedarf ansteigen; vor einem Glukosetoleranztest muss Furosemid abgesetzt werden)

Schwangerschaft (siehe Abschnitt 4.6.).

Gicht (Furosemid kann die Harnsäurewerte erhöhen/Gichtanfälle auslösen)

Patienten mit hepatorenalem Syndrom

Leberfunktionsstörungen (siehe Abschnitt 4.3 und unten - Überwachung erforderlich) Nierenfunktionsstörungen (siehe Abschnitt 4.3 und unten - Überwachung erforderlich) Nebennierenerkrankungen (siehe Abschnitt 4.3 - bei Morbus Addison besteht Kontraindikation) Hypoproteinämie, z. B. beim nephritischen Syndrom (die Wirkung von Furosemid kann eingeschränkt und die Ototoxizität verstärkt sein - es ist eine vorsichtige Dosistitration erforderlich).

akute Hyperkalzämie (Dehydratation aufgrund von Erbrechen und Diurese - diese muss vor der Gabe von Furosemid behoben werden). Die Behandlung einer Hyperkalzämie durch hoch dosiertes Furosemid führt zu Flüssigkeits- und Elektrolytdepletion - es ist eine sorgfältige Flüssigkeitssubstitution und Korrektur des Elektrolytmangels erforderlich.

Patienten mit Risiko für starken Blutdruckabfall

Frühgeborene (es kann zur Entwicklung von Nephrokalzinose/Nephrolithiasis kommen; die Nierenfunktion muss kontrolliert und ein Nierenultraschall durchgeführt werden).

Die gleichzeitige Anwendung mit folgenden Arzneimitteln ist zu vermeiden (weitere Wechselwirkungen siehe auch Abschnitt 4.5):

Die gleichzeitige Anwendung von NSAR sollte vermieden werden. Falls eine gleichzeitige Anwendung unumgänglich ist, kann die diuretische Wirkung von Furosemid abschwächt sein. ACE-Hemmer und Angiotensin-II-Rezeptorblocker: Bei gleichzeitiger Anwendung mit Furosemid kann es zu schwerer Hypotonie kommen. Die Furosemid-Dosis sollte reduziert/abgesetzt (3 Tage) werden vor der Anwendung dieser Arzneimittel bzw. vor einer Erhöhung ihrer Dosis

Erforderliche Laborüberwachung:

Serumnatrium

Vor allem bei älteren Patienten oder Patienten mit Neigung zu Elektrolytmangel.

Serumkalium

Die Möglichkeit einer Hypokaliämie ist insbesondere bei Patienten mit Leberzirrhose, mit gleichzeitiger Kortikosteroidbehandlung, mit unausgewogener Ernährung oder Laxanzienabusus in Betracht zu ziehen. Eine regelmäßige Kontrolle der Kaliumwerte und ggf. Gabe eines Kaliumergänzungsmittels wird in allen Fällen empfohlen ist aber bei höherer Dosierung sowie bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion zwingend erforderlich. Besonders wichtig ist dies bei gleichzeitiger Behandlung mit Digoxin, da ein Kaliummangel Symptome einer Digitalisintoxikation auslösen oder verstärken kann (siehe Abschnitt 4.5). Bei langfristiger Anwendung wird eine kaliumreiche Ernährung empfohlen.

Eine häufige Kontrolle des Serumkaliums ist bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion und einer Kreatinin-Clearance unter 60 ml/Min. pro 1,73 m2 Körperoberfläche erforderlich sowie bei Anwendung von Furosemid zusammen mit bestimmten anderen Arzneimitteln, die den Kaliumspiegel erhöhen können (siehe Abschnitt 4.5; Informationen zu Elektrolyt- und Stoffwechselstörungen siehe Abschnitt 4.8)

Nierenfunktion

Häufige Kontrolle des Blut-Harnstoff-Werts (BUN) in den ersten Behandlungsmonaten; danach weiter regelmäßige Überwachung. Bei langfristiger/hochdosierter Anwendung muss der BlutHarnstoffwert regelmäßig bestimmt werden. Eine ausgeprägte Diurese kann bei Patienten mit Nierenfünktionsstörung zu einer reversiblen Einschränkung der Nierenfunktion führen. Bei solchen Patienten ist eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr erforderlich. Während der Behandlung steigen häufig die Serumkreatinin- und Harnstoffwerte an.

Glukose

Beeinträchtigung des Kohlenhydratstoffwechsels - Verschlechterung einer bestehenden Kohlenhydratintoleranz oder eines Diabetes mellitus. Die Blutzuckerwerte sollten regelmäßig kontrolliert werden.

Andere Elektrolyte

Bei Patienten mit Leberversagen/Alkoholzirrhose besteht insbesondere ein erhöhtes Risiko für Hypomagnesiämie (und Hypokaliämie). Bei langfristiger (besonders hochdosierter) Behandlung sollten die Magnesium-, Kalzium-, Chlorid-, Bicarbonat- und Harnsäurewerte regelmäßig kontrolliert werden.

Erforderliche klinische Überwachung (siehe auch Abschnitt 4.8):

Regelmäßige Überwachung auf Blutdyskrasien. Bei Auftreten von Blutdykrasien muss Furosemid sofort abgesetzt werden.

Leberschädigung Idiosynkratische Reaktionen

Sonstige Veränderungen von Laborwerten

Die Serumcholesterin- und -triglyceridwerte können steigen, kehren jedoch in der Regel innerhalb von 6 Monaten nach Beginn der Behandlung mit Furosemid auf den Normalwert zurück.

Gleichzeitige Anwendung von Risperidon

In placebokontrollierten Studien zu Risperidon bei älteren Patienten mit Demenz war die Mortalitätsinzidenz bei den mit Furosemid plus Risperidon behandelten Patienten höher (7,3%; mittleres Alter 89 Jahre, Altersbereich 75-97 Jahre) als bei den nur mit Risperidon behandelten (3,1%; mittleres Alter 84 Jahre, Altersbereich 70-96 Jahre) oder den nur mit Furosemid behandelten Patienten (4,1%; mittleres Alter 80 Jahre, Altersbereich 67-90 Jahre). Die gleichzeitige Anwendung von Risperidon und anderen Diuretika (vor allem niedrig dosierten Thiaziddiuretika) zeigte keine vergleichbaren Ergebnisse.

Es wurde kein pathophysiologischer Mechanismus gefunden, der diese Ergebnisse erklären würde; es wurde auch kein einheitliches Muster in Bezug auf die Todesursachen beobachtet. Dennoch ist Vorsicht geboten und die Risiken und Vorteile, die eine Kombination oder gleichzeitige Behandlung mit anderen stark wirkenden Diuretika mit sich bringt, sind vor der Entscheidung über eine Anwendung entsprechend abzuwägen. Bei Patienten, die andere Diuretika zusammen mit Risperidon anwendeten, wurde keine erhöhte Mortalitätsinzidenz festgestellt. Dehydratation war unabhängig von der Behandlung generell ein Mortalität-Risikofaktor und sollte daher bei dementen älteren Patienten vermieden werden (siehe Abschnitt 4.3 Gegenanzeigen).

Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol Natrium (23 mg pro ml) und ist damit praktisch „natriumfrei“.

4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Allgemein - Die Dosierung von gleichzeitig verabreichten Herzglykosiden, Diuretika, Antihypertensiva oder von anderen Arzneimitteln mit blutdrucksenkendem Potenzial muss möglicherweise angepasst werden, da bei Kombination mit Furosemid ein ausgeprägter Blutdruckabfall zu erwarten ist.

Durch die gleichzeitige Gabe von stark wirkenden Diuretika wie Furosemid können die toxischen Wirkungen von nephrotoxischen Arzneimitteln verstärkt werden.

Manche Elektrolytstörungen (z.B. Hypokaliämie, Hypomagnesiämie) können die Toxizität bestimmter anderer Arzneimittel (z. B. von Digitalispräparaten und Arzneimitteln, die zum Long-QT-Syndrom führen) erhöhen.

Antihypertensiva - bei allen Arten von Antihypertensiva ist eine verstärkte hypotensive Wirkung möglich. Eine gleichzeitige Anwendung mit ACE-Hemmern oder Angiotensin-II-Rezeptorblockern kann zu einem ausgeprägten Blutdruckabfall führen. Furosemid ist daher abzusetzen oder die Dosis zu reduzieren, bevor eine Behandlung mit einem ACE-Hemmer oder Angiotensin-II-Rezeptorblocker eingeleitet wird (siehe Abschnitt 4.4).

Antipsychotika - eine Furosemid-induzierte Hypokaliämie erhöht das kardiale Toxizitätsrisiko. Die gleichzeitige Anwendung mit Pimozid ist zu vermeiden. Bei Kombination mit Amisulprid oder Sertindol besteht ein erhöhtes Risiko für ventrikuläre Arrythmien. Bei Kombination mit Phenothiazinen ist die hypotensive Wirkung verstärkt.

Die Gabe von Risperidon muss mit Vorsicht erfolgen, die Risiken und Vorteile einer Kombination oder gleichzeitigen Behandlung mit Furosemid oder mit anderen stark wirkenden Diuretika müssen vor der Entscheidung über eine Anwendung abgewägt werden. Informationen zur erhöhten Mortalität bei älteren Patienten mit Demenz, die gleichzeitig Rispidon erhalten, siehe Abschnitt 4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung.

Antiarrhythmika (einschließlich Amiodaron, Disopyramid, Flecanaid und Sotalol) - Risiko für Kardiotoxizität (durch Furosemid-induzierte Hypokaliämie). Die Wirkung von Lidocain, Tocainid oder Mexiletin kann durch Furosemid aufgehoben (antagonisiert) werden.

Herzglykoside - Hypokaliämie und Elektrolytstörungen (einschließlich Hypomagnesie) können das kardiotoxische Risiko erhöhen.

Arzneimittel, die das QT-Intervall verlängern - erhöhtes Toxizitätsrisiko bei Furosemidinduzierten Elektrolytstörungen.

Vasodilatatoren - erhöhte hypotensive Wirkung bei Kombination mit Moxisylyt (Thymoxamin) oder Hydralazin.

Andere Diuretika - Bei gleichzeitiger Gabe von Furosemid und Metolazon ist eine ausgeprägte Diurese möglich. Bei gleichzeitiger Gabe von Thiaziden besteht ein erhöhtes Hypokaliämierisiko.

Reninhemmer - Aliskiren reduziert die Plasmakonzentrationen von Furosemid.

Nitrate - Verstärkung der hypotensiven Wirkung.

Lithium - Wie andere Diuretika kann Furosemid bei gleichzeitiger Gabe mit Lithiuim die LithiumSerumkonzentrationen erhöhen und zu erhöhter Lithiumtoxizität, einschließlich eines erhöhten Risikos für die kardio- und neurotoxischen Effekte von Lithium, führen. Daher wird empfohlen, bei Patienten unter einer solchen Kombination den Lithiumspiegel sorgfältig zu überwachen und bei Bedarf die Lithiumdosis anzupassen.

Chelatbildner - Sucralfat kann die gastrointestinale Resorption von Furosemid herabsetzen; zwischen der Einnahme der beiden Arzneimittel sollten mindestens 2 Stunden liegen.

NSAR - erhöhtes Risiko für Nephrotoxizität. Indometacin und Ketorolac können die Wirkung von Furosemid antagonisieren (die gleichzeitige Gabe ist nach Möglichkeit zu vermeiden, siehe Abschnitt 4.4). NSAR können die Wirkung von Furosemid abschwächen und im Falle einer vorbestehenden Hypovolämie oder Dehydratation zu akutem Nierenversagen führen.

Salicylate - die Wirkung kann durch Furosemid verstärkt werden. Die Salicylattoxizität kann durch Furosemid erhöht werden.

Antibiotika - bei Kombination mit Aminoglykosiden, Polymyxinen und Vancomycin besteht ein erhöhtes Ototoxizitätsrisiko; eine gleichzeitige Gabe sollte nur in zwingenden Fällen erfolgen. In Verbindung mit Aminoglykosiden oder Cephaloridin besteht ein erhöhtes Nephrotoxizitätsrisiko. Furosemid kann die Serumkonzentrationen von Vancomycin nach einer Herzoperation herabsetzen. Bei gleichzeitiger Gabe von Trimethoprim besteht ein erhöhtes Hyponatriämierisiko. Bei Patienten, die gleichzeitig mit Furosemid und hohen Dosen bestimmter Cephalosporine behandelt werden, können Nierenfunktionsstörungen auftreten.

Antidepressiva - Monoaminooxidase-Hemmer (MAO-Hemmer) verstärken die hypotensive Wirkung. Bei trizyklischen Antidepressiva (TCA) besteht ein erhöhtes Risiko für orthostatische Hypotonie. Bei gleichzeitiger Gabe von Reboxetin besteht ein erhöhtes Hypokaliämierisiko.

Antidiabetika - Furosemid antagonisiert die blutzuckersenkende Wirkung.

Antiepileptika - bei gleichzeitiger Gabe von Carbamazepin besteht ein erhöhtes Hyponatriämierisiko. Phenytoin schwächt die diuretische Wirkung ab.

Antihistaminika - Hypokaliämie mit erhöhtem kardiotoxischem Risiko.

Antimykotika - erhöhtes Risiko für Hypokaliämie und Nephrotoxizität bei gleichzeitiger Gabe von Amphoterecin.

Anxiolytika undHypnotika - Verstärkung der hypotensiven Wirkung. Chloral oder Trichlorphos können Schilddrüsenhormone von der Bindungsstelle verdrängen.

ZNS-Stimulanzien (Arzneimittel zur Behandlung von ADHS) - Hypokaliämie erhöht das Risiko für ventrikuläre Arrythmien.

Kortikosteroide - Antagonisierung der diuretischen Wirkung (Natriumretention) und erhöhtes Hypokaliämierisiko.

Glycyrrhizin - (in Süßholzwurzel/Lakritz enthalten) kann das Hypokaliämierisiko erhöhen.

Zytotoxika - erhöhtes Risiko für Nephrotoxizität und Ototoxizität bei Kombination mit Platinverbindungen/Cisplatin. Die Nephrotoxizität von Cisplatin kann verstärkt sein, wenn Furosemid in anderen als niedrigen Dosierungen (z. B. 40 mg bei Patienten mit normaler Nierenfunktion) gegeben wird und wenn bei einer forcierten Diurese während der Cisplatinbehandlung keine positive Flüssigkeitsbilanz aufrecht erhalten wird.

Antimetabolite - Methotrexat kann die Wirkung von Furosemid abschwächen und Furosemid kann die renale Clearance von Methotrexat vermindern.

Dopaminergika - die gleichzeitiger Gabe von Levodopa verstärkt die hypotensive Wirkung.

Immunmodulatoren - die gleichzeitiger Gabe von Aldesleukin verstärkt die hypotensive Wirkung. Erhöhtes Hyperkaliämierisiko bei gleichzeitiger Gabe von Ciclosporin und Tacrolimus. Erhöhtes Risiko für Gichtarthritis bei gleichzeitiger Gabe von Ciclosporin.

Muskelrelaxanzien - verstärkte hypotensive Wirkung bei Kombination mit Baclofen oder Tizanidin. Verstärkung der Wirkung von curareähnlichen Muskelrelaxanzien.

Östrogene - Antagonisierung der diuretischen Wirkung.

Gestagene (Drospirenon) - erhöhtes Risiko für Hyperkaliämie.

Prostaglandine - die gleichzeitiger Gabe von Alprostadil verstärkt die hypotensive Wirkung.

Sympathomimetika - erhöhtes Hypokaliämierisiko bei gleichzeitiger hochdosierter Gabe von Beta2-Sympathomimetika.

Theophyllin - Verstärkung der hypotensiven Wirkung.

Probenecid - Probenecid kann die Wirkung von Furosemid abschwächen und Furosemid kann die renale Clearance von Probenecid reduzieren.

Anästhetika - Allgemeinanästhetika können die hypotensiven Wirkungen von Furosemid verstärken. Die Wirkungen von Curare können durch Furosemid ebenfalls verstärkt werden.

Alkohol - Verstärkung der hypotensiven Wirkung.

Laxanzienabusus - erhöhtes Risiko für Kaliumverlust.

Sonstige: Die gleichzeitige Anwendung von Aminogluthetimid kann das Hyponatriämierisiko erhöhen.

4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit

Schwangerschaft

Furosemid passiert die Plazentaschranke und soll in der Schwangerschaft nur dann gegeben werden, wenn zwingende medizinische Gründe vorliegen. Es darf nur zur Behandlung der pathologischen Ursachen von Ödemen angewendet werden, die nicht direkt oder indirekt im Zusammenhang mit der Schwangerschaft stehen. Die Behandlung von Schwangerschaftsödemen und -hypertonie mit Diuretika wird nicht empfohlen, da hierdurch die Durchblutung der Plazenta verringert werden kann. Im Falle einer solchen Anwendung muss das fetale Wachstum überwacht werden. Furosemid wurde nach dem ersten Schwangerschaftstrimester zur Behandlung von schwangerschaftsbedingten Ödemen, Hypertonie und Toxämie angewendet, ohne dass beim Fetus oder Neugeborenen unerwünschte Wirkungen aufgetreten sind.

Stillzeit (siehe Abschnitt 4.3.).

Furosemid ist während der Stillzeit kontraindiziert, da es in die Muttermilch übergeht und die Laktation hemmen kann.

4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Verminderte mentale Aufmerksamkeit, Schwindelgefühle und Verschwommensehen wurden insbesondere zu Beginn der Behandlung, bei Dosisänderungen und in Kombination mit Alkohol berichtet. Die Patienten sind darauf hinzuweisen, dass sie keine Fahrzeuge lenken, keine Maschinen bedienen und keine Tätigkeiten ausüben sollen, bei denen solche Auswirkungen sie und andere gefährden könnten.

4.8 Nebenwirkungen

Nebenwirkungen können mit folgender Häufigkeit auftreten: sehr häufig (> 1/10), häufig (> 1/100, < 1/10), gelegentlich (> 1/1000, < 1/100), selten (> 1/10.000, < 1000) und sehr selten (< 1/10.000, einschließlich Einzelfälle).

Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems

Gelegentlich:

Thrombozytopenie

Selten:

Eosinophilie

Leukopenie

Knochenmarkdepression (erfordert ein Absetzen der Behandlung). Die Hämatopoese des Patienten sollte daher regelmäßig überwacht werden.

Sehr selten:

Aplastische Anämie oder hämolytische Anämie Agranulozytose

Erkrankungen des Nervensystems

Selten:

Parästhesie

Hyperosmolares Koma Endokrine Erkrankungen

Die Glukosetoleranz kann unter Furosemid herabgesetzt sein. Bei Patienten mit Diabetes mellitus kann dies zu einer Verschlechterung der metabolischen Kontrolle führen; ein latenter Diabetes mellitus kann manifest werden. Der Insulinbedarf von diabetischen Patienten kann steigen.

Augenerkrankungen

Gelegentich: Sehstörungen

Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths

In seltenen Fällen können Hörstörungen und Tinnitus auftreten, insbesondere bei Patienten mit Niereninsuffizienz oder Hypoproteinämie (z. B. beim nephritischen Syndrom) und/oder wenn die intravenöse Gabe von Furosemid zu schnell erfolgt. Diese Störungen sind meist vorübergehender Natur.

Herzerkrankungen

Gelegentlich: Herzarrhythmien

Furosemid kann einen Blutdruckabfall bewirken, der bei stärkerer Ausprägung zu Anzeichen und Symptomen wie verminderter Konzentrations- und Reaktionsfähigkeit, Benommenheit, Druckgefühlen im Kopf, Kopfschmerzen, Schwindelgefühlen, Schläfrigkeit, Schwächegefühl, Sehstörungen, Mundtrockenheit und orthostatischer Intoleranz führen kann. Die diuretische Wirkung von Furosemid kann insbesondere bei älteren Patienten zu Hypovoliämie und Dehydratation führen. Es besteht ein erhöhtes Thromboserisiko.

Leber- und Gallenerkrankungen

In vereinzelten Fällen kann es zu intrahepatischer Cholestase, einem Anstieg der Lebertransaminasen oder zu akuter Pankreatitis kommen.

Bei Patienten mit hepatozellulärer Insuffizienz kann eine hepatische Enzephalopathie auftreten (siehe Abschnitt 4.3).

Gefäßerkrankungen

Selten:

Vaskulitis

Erkankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes Gelegentlich:

Lichtempfindlichkeit

Manchmal können Haut- und Schleimhautreaktionen auftreten, z. B. Juckreiz, Urtikaria, andere Hautausschläge oder bullöse Läsionen, Fieber, Überempfindlichkeit gegenüber Licht, Erythema exsudativum multiforme (Lyell-Syndrom und Stevens-Johnson-Syndrom), bullöses Exanthem, exfoliative Dermatitis, Purpura, AGEP (akute generalisierte exanthematische Pustulose) und DRESS-Syndrom (Arzneimittelexanthem mit Eosinophilie und systemischen Symptomen).

Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen

Wie bei anderen Diuretika kann bei längerer Behandlung der Elektrolyt- und Wasserhaushalt durch die Diurese gestört sein. Furosemid führt zu einer vermehrten Ausscheidung von Natrium und Chlorid und dadurch zu einer erhöhten Ausscheidung von Wasser. Daneben werden auch andere Elektrolyte (vor allem Kalium, Kalzium und Magnesium) vermehrt ausgeschieden.

Es kann auch zu metabolischer Azidose kommen. Das Risiko für diese Störung nimmt mit höherer Dosierung zu und wird durch die zugrunde liegende Erkrankung (z. B. Leberzirrhose, Herzinsuffizienz), durch begleitend angewendete Medikamente (siehe Abschnitt 4.5) und durch die Ernährung beeinflusst.

Es können symptomatische Elektrolytstörungen und metabolische Alkalose auftreten, meist in Form eines allmählich zunehmenden Elektrolytdefizits oder wenn z. B. Patienten mit normaler Nierenfunktion mit höheren Furosemiddosen behandelt werdenoder in Form von akuten schweren Elektrolytverlusten.

Die Symptome einer gestörten Elektrolytbilanz sind von der Art der Störung abhängig:

Es kann ein Natriummangel auftreten, der sich in Form von Verwirrtheit, Muskelkrämpfen, Muskelschwäche, Appetitverlust, Schwindelgefühlen, Schläfrigkeit und Erbrechen manifestieren kann.

Kaliummangel manifestiert sich in neuromuskulären Symptomen (Muskelschwäche, Paralyse), intestinalen Symptomen (Erbrechen, Obstipation, Meteorismus), renalen Symptomen (Polyurie) oder kardialen Symptomen. Eine schwere Kaliumdepletion kann zu paralytischem Ileus oder Verwirrtheit führen; dabei kann es zum Koma kommen.

Magnesium- und Kalziummangel kann in sehr seltenen Fällen zu Tetanie und Herzrhythmusstörungen führen.

Die Serumkalziumspiegel können reduziert sein; in sehr seltenen Fällen wurde eine Tetanie beobachtet.

Bei frühgeborenen Säuglingen wurden Nephrokalzinose/Nephrolithiasis berichtet.

Unter der Behandlung mit Furosemid können die Serum-Cholesterinwerte (Senkung des Serum-HDL-Cholesterins und Anstieg des Serum-LDL-Cholesterins) und die Triglyzeridspiegel steigen. Bei langfristiger Behandlung kehren die Werte in der Regel innerhalb von sechs Monaten in den Normalbereich zurück.

Furosemid kann wie andere Diuretika zu einem vorübergehenden Anstieg der Kreatinin- und Harnstoffwerte im Blut führen. Die Harnsäurespiegel im Serum können steigen und es können Gichtattacken auftreten.

Die diuretische Wirkung von Furosemid kann insbesondere bei älteren Patienten zu Hypovoliämie und Dehydratation führen bzw. beitragen. Eine schwere Flüssigkeitsdepletion kann zu Hämokonzentration mit Thromboseneigung führen.

Eine vermehrte Urinproduktion kann bei Patienten mit Hamabflussstörung Beschwerden hervorrufen bzw. verstärken. Dadurch kann es zu akutem Urinverhalt mit möglichen sekundären Komplikationen kommen, beispielsweise bei Patienten mit Blasenentleerungsstörungen, Prostatahyperplasie oder Harnröhrenverengung.

Kongenitale, familiäre und genetische Erkrankungen

Wenn frühgeborene Säuglingen in den ersten Lebenswochen mit Furosemid behandelt werden, kann dies das Risiko für einen persistierenden Ductus arteriosus erhöhen. Bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren ist das Präparat kontraindiziert.

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

Gelegentlich: Erschöpfung Selten:

In seltenen Fällen treten schwere anaphylaktische oder anaphylaktoide Reaktionen (z. B. mit Schock) auf.

Fieber

Unwohlsein

Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts

Gelegentlich: Mundtrockenheit, Durst, Übelkeit, Motilitätsstörungen des Darms, Erbrechen, Diarrhö, Obstipation.

Selten:

Akute Pankreatitis

Gastrointestinale Störungen wie Übelkeit, Unwohlsein oder Magenbeschwerden (Erbrechen oder Diarrhö) und Verstopfung können auftreten, sind jedoch meist nicht so schwer, dass sie ein Absetzen der Behandlung erfordern.

Erkrankungen der Nieren und Harnwege

Gelegentlich:

Während der Behandlung mit Furosemid können die Kreatinin- und Harnstoffwerte im Serum vorübergehend erhöht sein.

Selten:

Interstitielle Nephritis, akutes Nierenversagen.

Bei Patienten mit Harnwegsobstruktion kann eine erhöhte Urinproduktion und Harninkontinenz auftreten bzw. entsprechende Symptome können sich verstärken. Ein akuter Harnverhalt, möglicherweise mit Komplikationen, kann beispielsweise bei Patienten mit Blasenstörungen, Prostatahyperplasie oder Harnröhrenverengung auftreten.

Schwangerschaft, Wochenbett undperinatale Erkrankungen

Bei frühgeborenen Säuglingen mit respiratorischem Distress-Syndrom besteht bei Gabe von Furosemid in den ersten Lebenswochen ein erhöhtes Risiko für einen persistierenden Ductus arteriosus.

Bei frühgeborenen Säuglingen kann Furosemid zu Nephrokalzinose/Nierensteinen führen.

Selten treten als Komplikation geringfügige psychische Störungen auf.

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels.

Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3, D-53175 Bonn, Website: www.bfarm.de anzuzeigen.

4.9 Überdosierung

Merkmale

Eine Überdosierung kann zu massiver Diurese mit Dehydratation, Volumendepletion und Elektrolytstörungen mit resultierender Hypotonie und Kardiotoxizität führen. Hohe Dosen können zu vorübergehender Taubheit führen und Gichtanfälle (Störung der Harnsäureausscheidung) auslösen.

Behandlung

Der Nutzen einer gastrischen Dekontamination ist ungewiss. Innerhalb einer Stunde nach Ingestion ist die Gabe von Aktivkohle in Betracht zu ziehen (50 g bei Erwachsenen; 1 g/kg bei Kindern).

Puls und Blutdruck mindestens vier Stunden lang überwachen.

Hypotonie und Dehydratation durch geeignete intravenöse Flüssigkeitsgabe behandeln. Urinausscheidung und Serumelektrolyte (einschließlich Chlorid und Bicarbonat) überwachen. Gestörtes Elektrolytgleichgewicht korrigieren. Bei Patienten mit starken Elektrolytstörungen ein 12-Kanal-EKG durchführen.

5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN

5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakotherapeutische Gruppe: High-Ceiling-Diuretika, Sulfonamide, rein ATC-Code: C03CA01

Daten aus zahlreichen experimentellen Studien weisen darauf hin, dass Furosemid entlang des gesamten Nephrons mit Ausnahme des distalen Tubulus wirkt. Furosemid wirkt hauptsächlich im aufsteigenden Schenkel der Henle-Schleife und hat eine komplexe Wirkung auf die Nierenzirkulation. Der Blutfluss wird vom juxtamedullären Bereich zum äußeren Kortex umgeleitet.

Die renale Wirkung von Furosemid besteht hauptsächlich in der Hemmung des aktiven Chloridtransports im dicken aufsteigenden Schenkel. Die Reabsorption von Natrium und Chlorid aus dem Nephron ist reduziert und es wird hyptonischer oder isotonischer Urin produziert.

Es wurde gezeigt, dass die Biosynthese von Prostaglandin (PG) und das Renin-Angiotensin-System durch die Gabe von Furosemid beeinflusst werden und dass Furosemid die glomeruläre Permeabilität gegenüber Serumproteinen verändert.

5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften

Nach oraler Anwendung werden rund 65% der Dosis resorbiert. Die Plasmahalbwertszeit ist biphasisch; die terminale Eliminationsphase beträgt rund 1,5 Stunden. Furosemid wird bis zu 99% an Plasmaproteine gebunden und hauptsächlich (in weitgehend unveränderter Form) über den Harn, aber auch über die Galle ausgeschieden; bei Nierenversagen ist die nicht-renale

Ausscheidung deutlich erhöht. Furosemid passiert die Plazentaschranke und geht in die Muttermilch über.

Furosemid ist eine schwache Carboxylsäure, die im Magendarmtrakt hauptsächlich in dissoziierter Form vorliegt. Bei oraler Anwendung wird Furosemid rasch, aber unvollständig (60-70%) resorbiert; seine Wirkung klingt innerhalb von 4 Stunden weitgehend ab. Die optimale Resorption erfolgt im oberen Duodenum bei einem pH von 5,0. 69-97% der Aktivität einer radioaktiv markierten Dosis werden unabhängig von der Art der Anwendung in den ersten 4 Stunden nach der Verabreichung ausgeschieden. Furosemid ist an Plasmaalbumin gebunden und es findet eine geringe Biotransformation statt. Furosemid wird hauptsächlich (80-90%) über die Nieren ausgeschieden; ein kleiner Teil der Dosis wird über die Galle eliminiert, und 10-15% der Aktivität wird in den Fäzes wiedergefunden.

Eingeschränkte Nieren-/Leberfunktion

Bei Patienten mit Lebererkrankungen ist die biliäre Ausscheidung um bis zu 50% reduziert. Eine eingeschränkte Nierenfunktion hat geringe Auswirkungen auf die Eliminationsrate von Furosemid, bei einer Nierenrestfunktion von weniger als 20% ist die Eliminationszeit jedoch erhöht.

Ältere Patienten

Bei älteren Patienten mit einer gewissen Einschränkung der Nierenfunktion ist die Elimination von Furosemid verzögert.

Neugeborene

Bei Neugeborenen wird eine anhaltende diuretische Wirkung beobachtet; dies ist möglicherweise durch die noch unausgereifte Tubulusfunktion bedingt.

5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

Es liegen keine weiteren als die in anderen Abschnitten dieser Fachinformation aufgeführten Informationen vor.

6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN

6.1 Liste der sonstigen Bestandteile

Natriumchlorid

Natriumhydroxid

Wasser für Injektionszwecke.

6.2 Inkompatibilitäten

Aufgrund des Ausfällungsrisikos soll Furosemid nicht mit stark sauren Lösungen (pH unter 5,5) gemischt werden, z. B. nicht mit Lösungen, die Ascorbinsäure, Noradrenalin oder Adrenalin enthalten.

Das Arzneimittel darf nicht mit anderen als den unter Abschnitt 6.6 aufgeführten Arzneimitteln gemischt werden.

6.3 Dauer der Haltbarkeit

Ungeöffnet: 3 Jahre

Nach dem ersten Öffnen: Nach dem Öffnen ist das Präparat sofort zu verwenden.

Nach dem Verdünnen: Die chemische und physikalische Stabilität wurde bei lichtgeschützter Aufbewahrung bei 25 °C für 24 Stunden nachgewiesen. Aus mikrobiologischer Sicht sollte die Lösung sofort nach der Zubereitung verwendet werden. Wird die gebrauchsfertige Lösung nicht sofort verwendet, liegen die Aufbewahrungszeit und -bedingungen in der Verantwortung des Anwenders; sie sollte jedoch normalerweise 24 Stunden bei 2 °C bis 8 °C nicht überschreiten, sofern die Verdünnung nicht unter kontrollierten und validierten aseptischen Bedingungen stattgefunden hat.

6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Nicht über 25 °C lagern.

Nicht im Kühlschrank lagern.

Ampullen / Durchstechflaschen im Umkarton aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen. Aufbewahrungsbedingungen nach Verdünnung des Arzneimittels siehe Abschnitt 6.3.

6.5 Art und Inhalt des Behältnisses

20 mg in 2 ml: bernsteinfarbene Ampulle mit zweifachem weißem Ring und weißem OPC-Punkt, mit 2 ml Lösung.

40 mg in 4 ml: bernsteinfarbene 5-ml-Ampulle mit weißem Abbrechteil und blauem Band, mit 4 ml Lösung.

50 mg in 5 ml: bernsteinfarbene 5-ml-Ampulle mit weißem Abbrechteil und weißem Band, mit 5 ml Lösung.

250 mg in 25 ml: Durchstechflasche aus bernsteinfarbenem Glas Typ I mit Stopfen aus Chlorobutylgummi und Aluminiumverschluss und roter Flip-off-Kappe, mit 25 ml Lösung.

Packungsgrößen:

20 mg in 2 ml: Ampulle mit 2 ml Volumen. Jede Packung enthält 10 Ampullen.

40 mg in 4 ml: Ampulle mit 5 ml Volumen. Jede Packung enthält 1, 5 oder 10 Ampullen.

50 mg in 5 ml: Ampulle mit 5 ml Volumen. Jede Packung enthält 10 Ampullen.

250 mg in 25 ml: Durchstechflasche mit 25 ml Volumen. Jede Packung enthält 1, 5 oder 10 Durchstechflaschen.

Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.

6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung

Furosemid Accord Injektionslösung kann mit neutraler oder schwach alkalischer Lösung mit pH 710 gemischt werden, z. B. mit 0,9%iger Natriumchloridlösung oder Ringer-Lactat-Lösung.

Wenn die Lösung sichtbare Partikel enthält, darf sie nicht verwendet werden.

Nur zum einmaligen Gebrauch. Nicht verbrauchter Inhalt ist zu entsorgen.

Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterialien sind entsprechend den örtlichen Vorschriften zu entsorgen.

7. INHABER DER ZULASSUNG

Accord Healthcare Limited Sage House, 319, Pinner Road,

North Harrow, Middlesex, HA1 4HF, Vereinigtes Königreich

8.    ZULASSUNGSNUMMER

94284.00.00

9.    DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG

3.2.2016

10.    STAND DER INFORMATION

02/2016

11. VERKAUFSABGRENZUNG

Verschreibungspflichtig.