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Gababerberski 600 Mg Filmtabletten

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Zul.-Nr. 58343.00.00/58343.01.00

Fachinformation


1. Bezeichnung der Arzneimittel

Gababerberski®600 mg Filmtabletten

Gababerberski®800 mg Filmtabletten


2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung

Wirkstoff: Gabapentin


Gababerberski 600 mg: 1 Filmtablette enthält 600 mg Gabapentin.

Gababerberski 800 mg: 1 Filmtablette enthält 800 mg Gabapentin.


Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.


3. Darreichungsform

Filmtablette


Gababerberski 600 mg:
weiße Filmtablette mit beidseitiger Bruchkerbe


Die Tablette kann in gleiche Hälften geteilt werden.


Gababerberski 800 mg:
weiße Filmtablette mit einseitiger Bruchkerbe


Die Filmtablette kann in gleiche Hälften geteilt werden.


4. Klinische Angaben

4.1 Anwendungsgebiete

Epilepsie

Monotherapie (einschließlich Erstbehandlung) oder Zusatztherapie bei Erwachsenen und Kindern über 12 Jahre mit einfachen und komplexen partiellen Anfällen mit und ohne sekundäre Generalisierung.


Neuropathische Schmerzen

Zur Behandlung neuropathischer Schmerzen im Erwachsenenalter.


4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung

Dosierung

Die Dosierung wird vom behandelnden Arzt in Abhängigkeit von der individuellen Verträglichkeit und Wirkung festgelegt.


Die Aufdosierung auf eine erste Erhaltungsdosis und weitere Erhöhungen der Dosis können rasch erfolgen.


Gababerberski 600 und 800 mg Filmtabletten sind teilbar.


Epilepsie

Mono- und Zusatztherapie bei Patienten über 12 Jahre

Anfangs- und Erhaltungsdosis

Der Beginn der Behandlung mit Gababerberski erfolgt mit Gababerberski 600 mg Filmtabletten.

An den ersten 3 Behandlungstagen kann eine schrittweise Aufdosierung bis auf 900 mg Gabapentin/Tag gemäß dem folgenden Dosierungsschema erfolgen:



morgens

mittags

abends

1. Tag

(300 mg Gabapentin/Tag)

300 mg Gabapentin entsprechend 1/2 Filmtablette Gababerberski 600 mg

2. Tag

(600 mg Gabapentin/Tag)

300 mg Gabapentin entsprechend 1/2 Filmtablette Gababerberski 600 mg

300 mg Gabapentin entsprechend 1/2 Filmtablette Gababerberski 600 mg

3. Tag

(900 mg Gabapentin/Tag)

300 mg Gabapentin entsprechend 1/2 Filmtablette Gababerberski 600 mg

300 mg Gabapentin entsprechend 1/2 Filmtablette Gababerberski 600 mg

300 mg Gabapentin entsprechend 1/2 Filmtablette Gababerberski 600 mg


Als Alternative dazu kann ab dem 1. Tag 3-mal täglich 1/2 Filmtablette Gababerberski 600 mg (entsprechend 900 mg Gabapentin/Tag) eingenommen werden.


Danach kann die Tagesdosis, falls erforderlich, innerhalb einer Woche, auf 1800 mg Gabapentin und anschließend bis zu einer maximalen Dosierung von 3600 mg Gabapentin erhöht werden. Eine Tagesdosis von 3600 mg Gabapentin darf nicht überschritten werden.


Gesamttagesdosierungen bis zu 4800 mg/Tag haben sich in offenen klinischen Langzeitstudien als gut verträglich erwiesen.


Die jeweilige Tagesgesamtdosis soll auf drei Einzelgaben verteilt werden.


Neuropathische Schmerzen bei Erwachsenen

Anfangs- und Erhaltungsdosis

Der Beginn der Behandlung mit Gababerberski erfolgt mit Gababerberski 600 mg Filmtabletten.

An den ersten 3 Behandlungstagen kann eine schrittweise Aufdosierung bis auf 900 mg Gabapentin/Tag gemäß dem folgenden Dosierungsschema erfolgen:



morgens

mittags

abends

1. Tag

(300 mg Gabapentin/Tag)

300 mg Gabapentin entsprechend 1/2 Filmtablette Gababerberski 600 mg

2. Tag

(600 mg Gabapentin/Tag)

300 mg Gabapentin entsprechend 1/2 Filmtablette Gababerberski 600 mg

300 mg Gabapentin entsprechend 1/2 Filmtablette Gababerberski 600 mg

3. Tag

(900 mg Gabapentin/Tag)

300 mg Gabapentin entsprechend 1/2 Filmtablette Gababerberski 600 mg

300 mg Gabapentin entsprechend 1/2 Filmtablette Gababerberski 600 mg

300 mg Gabapentin entsprechend 1/2 Filmtablette Gababerberski 600 mg


Als Alternative dazu kann ab dem 1. Tag 3-mal täglich 1/2 Filmtablette Gababerberski 600 mg (entsprechend 900 mg Gabapentin/Tag) eingenommen werden, wenn die Schmerzintensität dies erfordert.


Danach kann die Tagesdosis, falls erforderlich, innerhalb einer Woche auf 1800 mg Gabapentin und anschließend auf maximal 3600 mg Gabapentin erhöht werden. Eine Tagesdosis von 3600 mg Gabapentin darf nicht überschritten werden.


Die jeweilige Tagesgesamtdosis soll auf drei Einzelgaben verteilt werden.


Die Wirksamkeit und Verträglichkeit bei der Behandlung neuropathischer Schmerzen ist in klinischen Studien für eine Behandlungsdauer von länger als 5 Monaten nicht untersucht.


Hinweise für alle Indikationsgebiete

Bei Patienten mit schlechtem Allgemeinzustand, geringerem Körpergewicht, nach Transplantation usw. sollte die Dosiserhöhung nur schrittweise mit 100 mg Gabapentin erfolgen. Hierfür stehen niedrig dosierte Darreichungsformen zur Verfügung.


Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion (Kreatinin-Clearance von weniger als 80 ml/min) und bei Patienten, die sich einer Hämodialyse unterziehen, sollte die Dosierung entsprechend der nachfolgenden Tabelle reduziert werden:


Dosierung bei eingeschränkter Nierenfunktion

Nierenfunktion Gabapentin-Tagesdosis*

Kreatinin-Clearance (ml/min) (Bereich in mg/Tag)


80 900 – 3.600 mg

50 – 79 600 – 1.800 mg

30 – 49 300 – 900 mg

15 – 29 150** – 600 mg

< 15 150** – 300 mg


*verteilt auf 3 Gaben täglich

** 300 mg Gabapentin an jedem 2. Tag


Dosierung bei Hämodialyse

Zur Erstbehandlung von Hämodialysepatienten wird eine Anfangsdosierung (Loading dose) von 300 bis 400 mg Gabapentin empfohlen. Anschließend werden nach einer jeweils 4-stündigen Hämodialyse 200 bis 300 mg Gabapentin eingenommen. An dialysefreien Tagen sollte keine Behandlung mit Gabapentin erfolgen.


Art und Dauer der Anwendung

Gababerberski sollte unzerkaut mit ausreichend Flüssigkeit eingenommen werden. Die Einnahme kann sowohl während als auch zwischen den Mahlzeiten erfolgen. Die Tagesdosis sollte so auf 3 Einzelgaben verteilt werden, dass nicht mehr als 12 Stunden zwischen 2 Einnahmezeitpunkten verstreichen.


Ob eine einmal vergessene Dosis Gababerberski (d.h. letzter Einnahmezeitpunkt vor mehr als 12 Stunden) durch eine spätere Zusatzdosis ausgeglichen werden soll, bleibt der Entscheidung des behandelnden Arztes überlassen.


Bei gleichzeitiger Behandlung mit Magnesium- oder Aluminium-haltigen Antazida sollte Gababerberski mindestens 2 Stunden nach Gabe von Antazidmus eingenommen werden. Dadurch wird eine Verminderung der Bioverfügbarkeit von Gabapentin weitgehend vermieden (siehe 4.5 Wechselwirkungen).


Die Dauer der Anwendung richtet sich nach den klinischen Erfordernissen.

In der Epilepsie-Behandlung ist in der Regel eine Langzeittherapie notwendig.


Wenn die Therapie mit Gababerberski beendet oder ein anderes Antiepileptikum hinzugefügt werden soll, sollte dies schrittweise über mindestens 1 Woche geschehen, auch wenn es bei Gababerberski keinerlei Hinweise auf ein Rebound-Phänomen (verstärktes Auftreten von epileptischen Anfällen bei abrupten Absetzen der Therapie) gibt.


4.3 Gegenanzeigen

Überempfindlichkeit gegen Gabapentin oder einen der sonstigen Bestandteile.


Gababerberski darf nicht bei akuter Pankreatitis angewendet werden.


Gababerberski ist nicht wirksam gegen primär generalisierte Anfälle, z. B. Absencen.


4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Systematische Untersuchungen mit Gabapentin an Patienten über 65 Jahren wurden nicht durchgeführt. Aus klinischen Untersuchungen liegen jedoch Erfahrungen bei Patienten über 65 Jahre vor, ohne Hinweis auf ein verändertes Nebenwirkungsprofil.


Epilepsie

Bei Kindern unter 12 Jahren liegen noch keine ausreichenden Erfahrungen zur Monotherapie mit Gabapentin vor. Bei Kindern unter 3 Jahren liegen noch keine ausreichenden Erfahrungen zur Zusatztherapie vor.


Bei Patienten mit verminderter Nierenfunktion ist die Dosierung von Gabapentin zu reduzieren (siehe 4.2 Dosierung).


Unter der Behandlung mit Gabapentin wurde über das Auftreten einer hämorrhagischen Pankreatitis berichtet. Deshalb ist beim ersten Auftreten klinischer Symptome einer Pankreatitis (mit anhaltenden Oberbauchbeschwerden, Übelkeit und wiederholtem Erbrechen) die Behandlung mit Gababerberski abzubrechen. Neben einer gründlichen klinischen Untersuchung sollten zur Früherkennung einer Pankreatitis auch entsprechende Untersuchungen von klinisch-chemischen Parametern vorgenommen werden.


Über die Anwendung von Gabapentin bei Vorliegen einer chronischen Pankreatitis liegen keine ausreichenden Erfahrungen vor.


Es bleibt der Entscheidung des behandelnden Arztes überlassen, ob die Behandlung mit Gababerberski in diesem Fall weitergeführt oder abgesetzt werden soll.


Suizidgedanken und suizidales Verhalten

Über suizidale Gedanken und suizidales Verhalten wurde bei Patienten, die mit Antiepileptika in verschiedenen Indikationen behandelt wurden, berichtet. Eine Metaanalyse randomisierter, placebo-kontrollierter Studien mit Antiepileptika zeigte auch ein leicht erhöhtes Risiko für das Auftreten von Suizidgedanken und suizidalem Verhalten. Der Mechanismus für die Auslösung dieser Nebenwirkung ist nicht bekannt und die verfügbaren Daten schließen die Möglichkeit eines erhöhten Risikos bei der Einnahme von Gabapentin nicht aus.


Deshalb sollten Patienten hinsichtlich Anzeichen von Suizidgedanken und suizidalen Verhaltensweisen überwacht und eine geeignete Behandlung in Erwägung gezogen werden. Patienten (und deren Betreuern) sollte geraten werden medizinische Hilfe einzuholen, wenn Anzeichen für Suizidgedanken oder suizidales Verhalten auftreten.


4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Es wurden pharmakokinetische Interaktionsstudien zu Wechselwirkungen von Gabapentin mit Phenytoin, Valproinsäure, Carbamazepin und Phenobarbital durchgeführt. Während der klinischen Prüfungen wurden bei den Patienten, die in der Basistherapie solche Antiepileptika erhielten, keine signifikanten Veränderungen der Konzentrationen dieser Arzneistoffe im Plasma nach zusätzlicher Verabreichung von Gabapentin gemessen.


Gababerberski beeinflusst nicht die Wirkung oraler Norethisteron- und/oder Ethinylestradiol-haltiger Kontrazeptiva. In Kombination mit anderen Antiepileptika, von denen eine Wirkungsabschwächung oraler Kontrazeptiva bekannt ist, muss jedoch mit einem Versagen der empfängnisverhütenden Wirkung gerechnet werden.


Die gleichzeitige Verabreichung von Gababerberski und Magnesium- oder Aluminium-haltigen Antazida kann die Bioverfügbarkeit von Gabapentin um bis zu 24% vermindern. Gababerberski sollte deshalb nicht vor Ablauf von 2 Stunden nach der Einnahme eines solchen Antazidums verabreicht werden.


Die renale Elimination von Gabapentin wird bei gleichzeitiger Gabe von Cimetidin leicht vermindert.


Alkohol oder Drogen können manche ZNS-Nebenwirkungen von Gababerberski, wie z.B. Schläfrigkeit, Ataxie usw., verstärken.


Hinweis zur Beeinflussung klinisch-chemischer Untersuchungen

Bei der semiquantitativen Bestimmung von Gesamt-Eiweiß im Urin mittels Teststreifenverfahren kann es in Gegenwart von Gabapentin zu falsch-positiven Ergebnissen kommen. Es wird daher empfohlen, ein solches Ergebnis durch ein auf einem anderen analytischen Prinzip beruhendes, standardisiertes Verfahren (z.B. Biuret-Methode, turbidimetrische oder Farbstoffbindungsmethoden zu verifizieren oder von vorneherein diese alternativen Bestimmungsmethoden zu verwenden.


4.6 Schwangerschaft und Stillzeit

Schwangerschaft

Gabapentin darf während der Schwangerschaft nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung angewendet werden, da zur Anwendung während der Schwangerschaft am Menschen keine Erfahrungen vorliegen. Wie bei anderen Antiepileptika, insbesondere bei der Anwendung in Kombinationstherapie, muss aber ein erhöhtes Fehlbildungsrisiko erwartet werden. Grundsätzlich ist das Risiko einer Schädigung des Embryo/Foetus bei Monotherapie, bei Wahl der geringst möglichen Dosierung und Gabe von Folsäure vor und während der Schwangerschaft am geringsten. Pränatale diagnostische Maßnahmen zur Früherkennung von Schädigungen (Ultraschall und Bestimmung von Alphafetoprotein) werden empfohlen. In keinem Fall sollte die Behandlung ohne Nutzen/Risiko Bewertung abgebrochen werden, da es bei epileptischen Anfällen zur Schädigung des Kindes kommen kann.


Tierversuche ergaben keine Hinweise auf teratogene Wirkungen von Gabapentin, embryotoxische Wirkungen wurden aber beobachtet (siehe Abschnitt 5.3).


Stillzeit

Gabapentin geht in die Muttermilch über. Da schwere Nebenwirkungen durch Gabapentin für den Säugling nicht ausgeschlossen werden können, sollte eine Behandlung mit Gabapentin abgebrochen (unter Berücksichtigung der Notwendigkeit der Epilepsiebehandlung mit Gabapentin für die Mutter) oder abgestillt werden.


4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Gababerberski wirkt am ZNS und kann individuell zu Sedierung, Schwindel oder ähnlichen Symptomen führen. Gababerberski kann deshalb auch bei bestimmungsgemäßem Gebrauch das Reaktionsvermögen so weit verändern, dass die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr, zum Bedienen von Maschinen oder zum Arbeiten ohne sicheren Halt beeinträchtigt wird. Dies gilt in verstärktem Maße bei Behandlungsbeginn, Dosiserhöhung und Präparatwechsel sowie im Zusammenwirken mit Alkohol.


4.8 Nebenwirkungen

Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt:


Sehr häufig (≥ 1/10)

Häufig (≥ 1/100 bis < 1/10)

Gelegentlich (≥ 1/1.000 bis < 1/100)

Selten (≥ 1/10.000 bis < 1/1.000)

Sehr selten (< 1/10.000)

Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)


Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems

Häufig: Verminderung der weißen Blutkörperchen (Leukopenie)

Selten: Thrombopenie


Erkrankungen des Immunsystems

Nicht bekannt: Unter der Behandlung mit Gabapentin wurden in Einzelfällen allergische Reaktionen (Stevens-Johnson-Syndrom und Erythema multiforme) berichtet.


Psychiatrische Erkrankungen

Häufig: depressive Verstimmungen, Verwirrung und emotionale Labilität

Selten: Halluzinationen


Erkrankungen des Nervensystems

Häufig: Schläfrigkeit, Müdigkeit, Schwindel, Kopfschmerzen, Nervosität, Schlaflosigkeit, Zittern der Hände (Tremor), Zuckungen, verstärkte, abgeschwächte oder fehlende Reflexe, Sprechstörungen (Dysarthrie), Denkstörungen, Gedächtnisstörungen (Amnesie), Hypästhesie, Unsicherer Gang (Ataxie), Augenzittern (Nystagmus), Missempfindungen wie z.B. Kribbeln (Parästhesien)

Selten:Bewegungsstörungen (z.B. Choreoathetose, Dyskinesie, Dystonie)


Augenerkrankungen

Häufig: Sehstörungen (Amblyopie, Diplopie)


Erkrankungen des Ohres und des Labyrinths

Selten: Tinnitus


Herzerkrankungen

Häufig: Vasodilatation, Hypertension

Selten: Palpitationen


Erkrankungen der Atemwege und des Brustraums

Häufig: Schnupfen (Rhinitis), Entzündungen im Rachenbereich (Pharyngitis), Husten


Erkrankungen des Gastrointestinaltraktes

Häufig: Mundtrockenheit, trockener Hals, Zahnanomalien, Zahnfleischentzündungen, Durchfall (Diarrhoe), Verdauungsstörungen (Dyspepsie), Erbrechen, Verstopfung (Obstipation), Bauchschmerzen, Blähungen

Selten: Übelkeit


Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes

Häufig: Hautjucken (Pruritus), Akne, Hautausschlag

Selten: allergische Reaktionen (z.B. Urtikaria), Alopezie, Angioödem


Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen

Häufig: Muskelschmerzen (Myalgie), Rückenschmerzen, Knochenbrüche, Gelenkschmerzen (Arthralgie)


Erkrankungen der Nieren und Harnwege

Häufig: Harninkontinenz

Selten: akutes Nierenversagen


Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse

Häufig:Impotenz


Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

Häufig:Schwächegefühl, Schmerzen, Gewichtszunahme, gesteigerter Appetit, Appetitlosigkeit (Anorexie), Fieber, Ödeme im Gesichtsbereich oder an Extremitäten oder am ganzen Körper, Atemnot

Selten:Nebenwirkungen bei abruptem Therapieabbruch (zumeist Ängstlichkeit, Schlaflosigkeit, Übelkeit, Schmerzen, Schwitzen, Brustschmerzen)


Zusätzlich wurden in klinischen Studien bei Kindern von 3 bis 12 Jahren aggressives Verhalten, Atemwegsinfekte, Bronchitis und übermäßige, zum Teil unkontrollierte Bewegungen (Hyperkinesien) berichtet.


Unter der Behandlung mit Gabapentin wurde über das Auftreten einer hämorrhagischen Pankreatitis berichtet (siehe 4.4 Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendnung).


Beeinflussung klinisch-chemischer Parameter

In Kombination mit anderen Antiepileptika wurde über erhöhte Leberenzymwerte berichtet.


4.9 Überdosierung

Als Symptome einer Überdosierung traten Schwindel, Diplopie, Dysarthrie, Sedierung und leichter Durchfall auf. Eine akute lebensbedrohliche Toxizität wurde bei Gabapentin-Überdosierung bis zu einer Tagesdosis von 49 g nicht beobachtet.


Gabapentin kann durch Hämodialyse aus dem Blutkreislauf entfernt werden. Dies ist – wie die Erfahrung zeigt – normalerweise nicht erforderlich.


Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion kann eine Hämodialyse angezeigt sein.


5. Pharmakologische Eigenschaften

5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakotherapeutische Gruppen:

Antiepileptikum/Analgetikum


ATC-Codes: NO3 AX 12/NO2 BG


Gabapentin ist ein lipophiles GABA-Strukturanalogon. Der präzise Wirkmechanismus ist noch unbekannt. Gabapentin zeigt keine Aktivität an GABAA- und GABAB-Rezeptoren oder GABA-Aufnahme-Carrieren im Gehirn. Gabapentin bindet mit hoher Affinität an Bindungsstellen im Gehirn, die mit den alpha2delta-Untereinheiten von spannungssensitiven Calciumkanälen assoziiert sind. In vitro moduliert Gabapentin die Aktivität des GABA-synthetisierenden Enzyms GAD und die Aktivität des Glutamat-synthetisierenden Enzyms. NMR-Untersuchungen zeigten, dass Gabapentin die GABA-Synthese im Gehirn von Ratte und Mensch erhöht. Die Freisetzung verschiedener Monoamin-Neurotransmitter wird reduziert. In verschiedenen Tiermodellen zeigte Gabapentin antikonvulsive, analgetische, anxiolytische und neuroprotektive Eigenschaften.


5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften

Bioverfügbarkeit

Gababerberski 600mg

Eine im Jahr 2002 durchgeführte Bioverfügbarkeitsuntersuchung an 22 Probanden ergab im Vergleich zum Referenzpräparat:



Testpräparat

Referenzpräparat

Maximale Plasmakonzentration
(Cmax) [ng/ml]

4518,15 (1151,73)

4384,92 (858,53)

Zeitpunkt der maximalen Plasmakonzentration (tmax) [h] *

3,50 (1,50)

3,25 (1,38)

Fläche unter der Konzentrations-Zeit-Kurve (AUC0-) [ng/ml x h]

47096,52 (14836,91)

45440,49 (8890,28)


Angabe der Werte als arithmetischer Mittelwert und Streubreite

* für tmaxAngabe von Median und Quartilabstand


Gababerberski 800mg

Eine im Jahr 2001 durchgeführte Bioverfügbarkeitsuntersuchung an 22 Probanden ergab im Vergleich zum Referenzpräparat:



Testpräparat

Referenzpräparat

Maximale Plasmakonzentration
(Cmax) [µg/ml]

4,44 (1,44)

4,60 (2,11)

Zeitpunkt der maximalen Plasmakonzentration (tmax) [h]

3,75 (1,50-10,00)

3,50 (1,00-6,00)

Fläche unter der Konzentrations-Zeit-Kurve (AUC0-) [µg/ml x h]

36,75 (14,30)

37,62 (17,86)


Angabe der Werte als arithmetischer Mittelwert und Streubreite


Linearität / Nicht-Linearität

Es wurden Pharmakokinetik-Untersuchungen im Dosisbereich zwischen 300 mg und 4800 mg durchgeführt. Die mittleren cmaxund AUC-Werte stiegen bei Erhöhung der Gabapentin-Dosis an. Allerdings war der Anstieg geringer als proportional zur Dosis. Bis zu einer Einzeldosis von 600 mg war die Abweichung beider Parameter von der Linearität nur geringfügig.


Es ist nicht notwendig, die Gabapentin-Plasmakonzentration zu bestimmen, um die Therapie mit Gababerberski zu optimieren.


Absorption

Die gleichzeitige Aufnahme von Nahrung hat keinen Einfluss auf die Bioverfügbarkeit von Gabapentin.


Verteilung

Gabapentin wird nicht an Plasmaproteine gebunden. Das Verteilungsvolumen beträgt 57,7 Liter. Bei Patienten mit Epilepsie wurden die Gabapentin-Konzentrationen in der Zerebrospinalflüssigkeit mit ungefähr 20 % der entsprechenden minimalen Steady-State-Plasmakonzentrationen gemessen.


Biotransformation

Gabapentin wird vom Menschen nicht metabolisiert und führt nicht zu einer Enzyminduktion der für die Metabolisierung von Arzneistoffen verantwortlichen Enzyme (mischfunktionelle Oxidasen der Leber).


Elimination

Die Elimination von Gabapentin aus dem Plasma nach i.V.-Gabe lässt sich am besten durch eine lineare Pharmakokinetik beschreiben. Die Eliminationshalbwertszeit (t1/2) von Gabapentin beträgt 5 bis 7 Stunden.


Die Eliminationsparameter von Gabapentin wie die Eliminationshalbwertszeit (t1/2) und renalen Clearance (Clr) waren dosisunabhängig und blieben auch bei wiederholter Verabreichung unverändert. Die Elimination von Gabapentin erfolgt ausschließlich renal. Da Gabapentin vom Menschen nicht metabolisiert wird, ist die im Harn wiedergefundene Gabapentin-Menge zugleich ein Maß für seine Bioverfügbarkeit.


Nach einer oralen Einmaldosis von 200 mg [14C]-markiertem Gabapentin wurde die verabreichte Radioaktivität vollständig wiedergefunden, und zwar etwa 80 % im Harn und 20 % in den Faeces.


Bei älteren Patienten führen die altersbedingten Veränderungen der Nierenfunktion (gemessen als Abnahme der Kreatinin-Clearance) zu einer Herabsetzung der Gabapentin-Plasma-Clearance und zu einer Erhöhung der Eliminationshalbwertszeit von Gabapentin. Die Eliminationsgeschwindigkeitskonstante, Plasma-Clearance und renalen Clearance von Gabapentin nehmen proportional zur Kreatinin-Clearance ab. Gabapentin kann durch Hämodialyse aus dem Plasma entfernt werden. Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion und Patienten, die sich einer Hämodialyse unterziehen, wird eine Anpassung der Dosierung empfohlen (siehe 4.2 Dosierung).


5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

In Zweijahresstudien wurde Gabapentin an Mäuse (bis 2000 mg/kg KG/Tag) und Ratten (bis 2000 mg/kg KG/Tag) verfüttert. Bei männlichen Ratten wurde in der höchsten Dosisgruppe eine statistisch signifikante Erhöhung der Inzidenz von Pankreas-Azinuszelltumoren beobachtet. Die maximale Plasmakonzentration des Wirkstoffs und die Fläche unter der Konzentrations-Zeit-Kurve lagen bei Ratten, die täglich 2000 mg/kg KG erhielten, um den Faktor 10 höher als die Plasmakonzentrationen beim Menschen mit einer Tagesdosis von 3600 mg.


Die Pankreas-Azinuszelltumoren bei männlichen Ratten haben ein geringes kanzerogenes Risiko, hatten keinen Einfluss auf die Überlebenszeit, waren nicht metastasierend oder invasiv in das umliegende Gewebe und ähneln denen der Kontrollgruppen. Die Relevanz dieser Pankreas-Azinuszelltumoren bei männlichen Ratten für ein kanzerogenes Risiko beim Menschen ist daher von ungewisser Bedeutung.


Gabapentin ist nicht genotoxisch. Gabapentin war mit und ohne metabolische Aktivierung sowohl im Ames-Test als auch im HGPRT-Locus an Säugetier-Zellen nicht mutagen. Gabapentin induzierte in vitro und in vivo keine strukturellen Chromosomenaberrationen bei Säugetierzellen und führte nicht zur Mikronukleus-Bildung im Knochenmark des Hamsters.


Die Fertilität wurde bei Ratten durch Gabapentin (bis zu 2000 mg/kg KG/Tag) nicht beeinträchtigt. Bei Mäusen, Ratten und Kaninchen war Gabapentin nicht teratogen. Embryotoxische Wirkungen traten bei täglichen Dosen von mehr als 300 mg/kg/Tag auf. Nach der Verabreichung von 500 mg/kg/Tag an das Muttertier in der foetalen und der postnatalen Entwicklung wurden reversible Veränderungen im Urogenitaltrakt in der Nachkommenschaft beobachtet.


6. Pharmazeutische Angaben

6.1 Liste der sonstigen Bestandteile

Gababerberski 600 mg Filmtabletten

Gababerberski 800 mg Filmtabletten


Tablettenkern

Mikrokristalline Cellulose, Hyprolose, hydriertes Rizinusöl, Natriumdodecylsulfat, Magnesiumstearat (Ph. Eur.)


Tablettenfilm

Mikrokristalline Cellulose, Carrageenan, Macrogol 8000, Titandioxid (E 171)


6.2 Inkompatibilitäten

Nicht zutreffend.


6.3 Dauer der Haltbarkeit

Dauer der Haltbarkeit der Fertigarzneimittel im unversehrten Behältnis:

36 Monate


6.4 Besondere Lagerungshinweise

Nicht über 25 °C lagern.


6.5 Art und Inhalt des Behältnisses

Blister aus PVC/PVDC/Aluminium


Packungsgrößen:

Gababerberski 600 mg Filmtabletten

Gababerberski 800 mg Filmtabletten

Originalpackung zu 50, 100 und 200 Filmtabletten


6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung

Keine besonderen Anforderungen.


7. Inhaber der Zulassung

Sandoz Pharmaceuticals GmbH

Raiffeisenstraße 11

83607 Holzkirchen

E-Mail: info@sandoz.de


8. Zulassungsnummern

Gababerberski 600 mg Filmtabletten:58343.00.00

Gababerberski 800 mg Filmtabletten: 58343.01.00


9. Datum der Zulassung/Verlängerung der Zulassung

24.06.2005


10. Stand der Information

August 2012


11. Verkaufsabgrenzung

Verschreibungspflichtig


Diese Arzneimittel enthalten einen Stoff, dessen Wirkung in der medizinischen Wissenschaft noch nicht allgemein bekannt ist.

Stand: 08/2012 ÄA Namensänderung Seite 18 von 18