Gemzar 200 Mg Pulver Zur Herstellung Einer Infusionslösung
Lesen Sie die gesamte Packungsbeilage sorgfältig durch, bevor Sie mit der Anwendung dieses Arzneimittels beginnen.
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Was ist GEMZAR® 200 mg und wofür wird es angewendet?
Was müssen Sie vor der Anwendung von GEMZAR® 200 mg beachten?
Wie ist GEMZAR® 200 mg anzuwenden?
Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie ist GEMZAR® 200 mg aufzubewahren?
GEMZAR®200 mg Pulver zur Herstellung einer Infusionslösung
Wirkstoff: Gemcitabinhydrochlorid
Der arzneilich wirksame Bestandteil ist
Gemcitabinhydrochlorid.
440,5 mg Pulver zur Herstellung einer Infusionslösung enthalten 228 mg Gemcitabinhydrochlorid entsprechend 200 mg Gemcitabin.
Die sonstigen Bestandteile sind:
Mannitol, Natriumacetat sowie zur pH-Einstellung verdünnte Salzsäurelösung und Natriumhydroxidlösung.
GEMZAR®200 mg ist in Packungen mit 1 Durchstechflasche mit 440,5 mg Pulver zur Herstellung einer Infusionslösung erhältlich.
1. Was ist GEMZAR®200 mg und wofür wird es angewendet?
1.1 GEMZAR®200 mg ist ein Zytostatikum.
1.2 von: Lilly Deutschland GmbH,
Teichweg 3, 35396 Gießen
Medizinisch-wissenschaftliche
Abteilung:
Saalburgstr. 153, 61350 Bad Homburg
Telefon: 06172/273 2222
Fax: 06172/273 2030
hergestellt von:
Lilly France S.A.S.
Rue du Colonel Lilly
F-67640 Fegersheim
Frankreich
1.3 GEMZAR®200 mg wird angewendet zur Behandlung
- des lokal fortgeschrittenen oder metastasierten Blasenkarzinoms in Kombination mit anderen Zytostatika.
- des lokal fortgeschrittenen oder metastasierten nichtkleinzelligen Bronchialkarzinoms in Kombination mit anderen Zytostatika.
- des lokal fortgeschrittenen oder metastasierten Adenokarzinoms der Bauchspeicheldrüse bei Patienten mit gutem Allgemeinzustand und ausreichender Knochenmarkreserve.
- von Patientinnen mit nicht operablem, lokal wiederauftretendem oder metastasiertem Brustkrebs, bei denen es nach einer unterstützenden Chemotherapie zu einem Rückfall kam, in der Kombination mit Paclitaxel. Die vorrausgegangene Chemotherapie sollte ein Anthracyclin enthalten haben, sofern der Zustand der Patientin dies erlaubte.
- des lokal fortgeschrittenen oder metastasierten epithelialen Ovarialkarzinoms in Kombination mit Carboplatin bei Patientinnen mit einem Rückfall nach einer rückfallfreien Zeit von mindestens 6 Monaten nach einer erstmaligen zytostatischen Behandlung auf Platinbasis.
2. Was müssen Sie vor der ANWENDUNG von GEMZAR®200 mgbeachten?
GEMZAR® 200 mg darf nicht angewendet werden,
wenn Sie überempfindlich gegenüber Gemcitabin oder einem der sonstigen Bestandteile von GEMZAR® 200 mg sind.
- GEMZAR®200 mg sollte bei Ihnen nicht angewendet werden, wenn Sie eine mäßig bis stark eingeschränkte Leberfunktion oder stark eingeschränkte Nierenfunktion (glomeruläre Filtrationsrate <30 ml/min) haben, da bei diesen Patienten keine entsprechenden Studien durchgeführt wurden.
2.2 Besondere Vorsicht bei der Anwendung von GEMZAR®200 mg ist erforderlich,
-
wenn Sie eine leicht eingeschränkte Leberfunktion oder leicht bis mäßig eingeschränkte Nierenfunktion haben, da es zuwenig Informationen aus klinischen Prüfungen für eine klare Dosisempfehlung für diese Patienten gibt.
-
Wird Gemcitabin-Patienten mit Lebermetastasen oder Hepatitis, Alkoholismus, oder Leberzirrhose in der Vorgeschichte gegeben, kann es zu einer Verschlechterung der bestehenden Leberfunktionseinschränkung kommen.
Basierend auf wenigen Daten wurde bei Patienten mit leicht bis mäßig eingeschränkter Nierenfunktion (glomeruläre Filtrationsrate 30 ml/min - 80 ml/min) keine gleichbleibende, signifikante Wirkung auf die pharmakokinetischen Eigenschaften von Gemcitabin beobachtet. Einige Fälle von Nierenversagen, einschließlich eines hämolytisch-urämischen Syndroms, wurden berichtet (siehe “Nebenwirkungen”). Die Behandlung mit GEMZAR® 200 mg sollte bei den ersten Anzeichen einer mikroangiopathischen hämolytischen Anämie abgebrochen werden, wie bei schnell abnehmenden Hämoglobinwerten mit gleichzeitiger Thrombozytopenie, Erhöhung von Serumbilirubin, Serumkreatinin, Harnstoff oder LDH. Ein Nierenversagen ist möglicherweise auch bei Absetzen der Therapie nicht reversibel und kann eine Dialyse erfordern.
Vor jeder Dosis muss die Anzahl der Blutplättchen und der weißen Blutkörperchen (Thrombozyten-, Leukozyten- und die Granulozyten) bestimmt werden, siehe ”Dosierungsanleitung, Art und Dauer der Anwendung”. Die Blutwerte können weiter absinken, nachdem die Behandlung mit GEMZAR®200 mg beendet wurde.
Bei Patienten mit eingeschränkter Knochenmarksfunktion sollte die Behandlung mit Vorsicht begonnen werden. Wie bei anderen Behandlungen mit zytotoxischen Substanzen, muss das Risiko einer kumulativen Knochenmarkshemmung beachtet werden, wenn Gemcitabin zusammen mit anderer Chemotherapie gegeben wird.
Männern, die mit GEMZAR 200 mg behandelt werden, wird empfohlen während der Behandlung mit GEMZAR 200 mg und bis zu 6 Monate danach kein Kind zu zeugen und sich wegen der Möglichkeit einer Zeugungsunfähigkeit (Infertilität) durch die Therapie mit GEMZAR200 mg über eine Spermakonservierung beraten zu lassen.
Das Risiko von unerwünschten Wirkungen auf die Atemwege scheint bei Patienten mit Lungenkrebs und Lungenmetastasen größer zu sein als bei anderen Tumoren, was bei der Behandlung dieser Patientengruppe berücksichtigt werden sollte.
Bei weniger als 1 % der Patienten wurde eine interstitielle Pneumonitis mit Lungeninfiltraten festgestellt. In diesem Fall muss die Behandlung mit GEMZAR®200 mg abgebrochen werden, Steroide können die Symptome bessern. Schwerwiegende, selten tödliche, Lungenwirkungen, wie Lungenödem, interstitielle Pneumonitis und akutes Atemnotsyndrom beim Erwachsenen (ARDS) wurden gelegentlich oder selten berichtet. In solchen Fällen muss der Abbruch der GEMZAR®-Behandlung in Betracht gezogen werden. Frühzeitige unterstützende Maßnahmen können zur Besserung der Beschwerden beitragen.
a) Kinder
Gemcitabin wurde bei Kindern mit unterschiedlichen Tumoren in einer begrenzten Anzahl von Prüfungen untersucht. Die Daten aus diesen Studien reichen nicht aus, um die Wirksamkeit und Sicherheit von Gemcitabin bei Kindern zu belegen..
b) Schwangerschaft
Während der Schwangerschaft, besonders während der ersten drei Monate, dürfen zytotoxische Arzneimittel nur nach sorgfältiger Abwägung der Notwendigkeit für die Mutter und der Risiken für das ungeborene Kind gegeben werden.
Frauen im gebärfähigen Alter sollten das Eintreten einer Schwangerschaft verhindern.
c) Stillzeit
Ist eine Behandlung mit GEMZAR®200 mg während der Stillzeit unbedingt erforderlich, muss abgestillt werden.
d) Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
Hinweis zum Einfluss auf das Reaktionsvermögen: Gemcitabin kann leichte bis mäßige Müdigkeit verursachen. Daher kann Gemcitabin, auch wenn es wie vorgesehen angewendet wird, das Reaktionsvermögen soweit beeinträchtigen, dass die Fähigkeit zum Autofahren oder Bedienen von Maschinen beeinträchtigt ist. Das gilt insbesondere im Zusammenwirken mit Alkohol.
2.3 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel anwenden bzw. vor kurzem angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
Strahlentherapie
Gleichzeitige Strahlentherapie (gleichzeitig oder im Abstand von ≤7 Tagen) – Die Toxizität dieser kombinierten Behandlung hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab, einschließlich der Gemcitabin-Dosis, der Häufigkeit der Gemcitabin-Gabe, der Strahlendosis, der Vorbereitung der Strahlenanwendung, dem bestrahlten Gewebe und dem bestrahlten Volumen. Präklinische und klinische Studien haben gezeigt, dass Gemcitabin eine strahlensensibilisierende Wirkung hat.
In einer einzelnen klinischen Studie, in der Patienten mit nichtkleinzelligem Bronchialkarzinom in bis zu 6 aufeinanderfolgenden Wochen jeweils bis zu 1000 mg/m2Gemcitabin gleichzeitig mit einer Bestrahlung des Thorax gegeben wurde, wurden schwerwiegende und möglicherweise lebensbedrohliche Mucositiden, insbesondere Ösophagitis und Pneumonitis, beobachtet, speziell bei Patienten, bei denen ein großes Volumen bestrahlt wurde [mittlere Behandlungsvolumina 4795 cm3].
Später durchgeführte Studien haben gezeigt, dass es möglich ist, Gemcitabin in niedrigerer Dosierung gleichzeitig mit einer Strahlentherapie zu geben bei berechenbarer Toxizität. Das optimale Dosierungsschema für die sichere Anwendung von Gemcitabin zusammen mit therapeutischen Strahlendosen ist jedoch nicht für alle Tumorarten bekannt.
Nicht gleichzeitig (im Abstand von >7 Tagen) - Die Analyse der Daten ergibt keine erhöhte Toxizität, wenn Gemcitabin mehr als 7 Tage vor oder nach einer Bestrahlung gegeben wird, mit Ausnahme eines “Radiation Recall” Phänomens.
Aus den Daten läßt sich schließen, dass eine Behandlung mit Gemcitabin begonnen werden kann, nachdem die akuten Wirkungen der Strahlentherapie abgeklungen sind oder frühestens eine Woche nach der Bestrahlung.
Strahlenschäden am bestrahlten Gewebe (z. B. Ösophagitis, Kolitis und Pneumonitis) wurden im Zusammenhang mit der gleichzeitigen und nichtgleichzeitigen Anwendung von Gemcitabin berichtet.
3. Wie ist GEMZAR®200 mgANZUWENDEN?
Die
Behandlung mit GEMZAR®200 mg sollte durch einen
Arzt, der große Erfahrung mit der Behandlung mit zytotoxischen
Arzneimitteln hat, begonnen werden oder unter seiner Beratung
erfolgen.
3.1 Art der Anwendung
Zur intravenösen Infusion
Zubereitung der Lösung
Für die Zubereitung der Lösung werden zu 200 mg
Gemcitabin mindestens 5 ml sterile physiologische Kochsalzlösung
hinzugefügt, wodurch eine klare Lösung entsteht. Bei der
Zubereitung der Lösung sollte das Lösungsmittel langsam entlang der
Gefäßwand hinzugefügt werden, anschließend
schütteln.
Nach der Verdünnung sollte die Infusionslösung vor der Anwendung visuell geprüft werden. Es dürfen nur klare Lösungen verwendet werden, die praktisch frei von Schwebeteilchen sind.
Die maximale Gemcitabin-Konzentration nach Auflösung beträgt 38 mg/ml. Höhere Konzentrationen können zu einer unvollständigen Auflösung führen und sollten daher vermieden werden. Das Gesamtvolumen nach der Auflösung beträgt 5,26 ml.
Die Lösung kann mit steriler physiologischer Kochsalzlösung verdünnt werden.
Vorsichtsmaßnahmen bei der Anwendung
GEMZAR®200 mg wird während der Infusion gut vertragen und kann ambulant gegeben werden. Wenn es zu einem Extravasat kommt, muss im Allgemeinen die Infusion sofort gestoppt und in einem anderen Blutgefäß neu begonnen werden. Der Patient sollte nach der Infusion sorgfältig überwacht werden.
Falls vom Arzt nicht anders verordnet, ist die übliche Dosis
Blasenkarzinom (in Kombination mit Cisplatin (70
mg/m²)
Erwachsene und ältere Patienten:
Die empfohlene Dosis für Gemcitabin beträgt 1000
mg/m², über einen Zeitraum von 30 Minuten infundiert. Die Dosis
sollte an den Tagen 1, 8 und 15 jedes 28-tägigen Behandlungszyklus
gegeben werden. Cisplatin wird in einer Dosis von 70 mg/m² am Tag 2
jedes 28-tägigen Behandlungszyklus gegeben. Dieser vierwöchige
Zyklus wird anschließend wiederholt.
Brustkrebs (Anwendung als Kombination)
Erwachsene: Für die Kombination von Gemcitabin mit Paclitaxel werden eine intravenöse Infusion von Paclitaxel (175 mg/m2) über einen Zeitraum von etwa 3 Stunden am Tag 1 jedes 21-tägigen Behandlungszyklus und anschließend an den Tagen 1 und 8 eine intravenöse Infusion von Gemcitabin (1250 mg/m2) über einen Zeitraum von 30 Minuten empfohlen.
Vor der Anwendung der Kombination von Gemcitabin und Paclitaxel sollte die Patientin eine absolute Granulozytenzahl von mindestens 1500 (x106/l) haben.
Nichtkleinzelliges
Bronchialkarzinom
Erwachsene und ältere Patienten: In der
Kombination mit Cisplatin wurde entweder ein dreiwöchiges oder ein
vierwöchiges Dosierungsschema verwendet:
Während des dreiwöchigen Behandlungszyklus
beträgt die empfohlene Dosis für Gemcitabin 1250 mg/m²
Körperoberfläche an den Tagen 1 und 8 über einen Zeitraum von 30
Minuten intravenös infundiert.
Während des vierwöchigen Behandlungszyklus beträgt die empfohlene Dosis für Gemcitabin 1000 mg/m² Körperoberfläche an den Tagen 1, 8 und 15 über einen Zeitraum von 30 Minuten intravenös infundiert.
Ovarialkarzinom (Anwendung in der Kombination)
Erwachsene: Für Gemcitabin in der Kombination mit
Carboplatin wird eine Dosis von 1000 mg
Gemcitabin/m2
Körperoberfläche an den Tagen 1 und 8 jedes
21-tägigen Behandlungszyklus empfohlen. Sie wird über einen
Zeitraum von 30 Minuten intravenös infundiert. Am Tag 1 wird nach
dem Gemcitabin Carboplatin gegeben, wobei eine AUC von 4,0
mg/ml·min erreicht werden sollte.
Karzinom der Bauchspeicheldrüse
Erwachsene und ältere Patienten:
Die empfohlene Dosis für Gemcitabin beträgt 1000
mg/m² Körperoberfläche über einen Zeitraum von 30 Minuten
intravenös infundiert. Dies sollte während eines Zeitraums von
sieben Wochen einmal wöchentlich wiederholt werden. Danach folgt
eine Woche Pause. In den anschließenden Behandlungszyklen
sollte Gemzar® über einen Zeitraum von 3
Wochen einmal wöchentlich gegeben werden, gefolgt von einer Woche
Pause.
Überwachung der Behandlung
Vor jeder Dosis muss die Zahl der Blutplättchen und weißen Blutkörperchen (Thrombozyten, Leukozyten und Granulozyten) überwacht werden. Bei einer Abnahme der Werte muss, wenn notwendig, die Dosis reduziert oder die Behandlung vorübergehend abgebrochen werden. Eine Dosisreduktion kann entweder während eines laufenden Behandlungszyklus oder beim nächsten Behandlungszyklus erfolgen.
Reduktionen der Gemcitabin-Dosis an den Tagen 8 und/oder 15 aufgrund hämatologischer Toxizität sollten entsprechend den Richtlinien in den Tabellen 1-3 erfolgen.
Tab.1 Anpassung der Gemcitabin-Dosis an den Tagen 8 und/oder 15 bei Blasenkarzinom, nichtkleinzelligem Bronchialkarzinom, Pankreaskarzinom
Gesamtgranulo- |
|
Thrombozytenzahl |
Dosierung |
> 1 |
und |
> 100 |
100 % der Normaldosis |
0,5 – 1 |
oder |
50 – 100 |
75 % der Normaldosis |
< 0,5 |
oder |
< 50 |
Unterbrechung der Behandlung* |
Tab.2Anpassung der Gemcitabin-Dosis an Tag 8 beiBrustkrebs
Gesamtgranulo- |
|
Thrombozytenzahl |
Dosierung |
≥ 1,2 |
und |
> 75 |
100 % der Normaldosis |
1 - < 1,2 |
oder |
50 – 75 |
75 % der Normaldosis |
0,7 - < 1 |
und |
≥ 50 |
50 % der Normaldosis |
< 0,7 |
oder |
< 50 |
Unterbrechung der |
Tab.3 Anpassung der Gemcitabin-Dosis an Tag 8 bei Ovarialkarzinom
Gesamtgranulo- |
|
Thrombozytenzahl |
Dosierung |
≥ 1,5 |
und |
≥ 100 |
100 % der Normaldosis |
1 – < 1,5 |
oder |
75 – 99 |
50 % der Normaldosis |
< 1 |
oder |
< 75 |
Unterbrechung der |
* Die Behandlung kann am Tag 1 des nächsten Behandlungszyklus fortgesetzt werden.
Wenn die folgenden hämatologischen Toxizitäten auftreten, sollte die Dosis in den folgenden Behandlungszyklen schrittweise um eine Dosisstufe angepasst werden (siehe Tabelle 4).
-
absolute Neutrophilenzahl <0,5 x 109/l mehr als 5 Tage lang
-
absolute Neutrophilenzahl <0,1 x 109/l mehr als 3 Tage lang
-
febrile Neutropenie d.h. Temperatur ≥38 °C, absolute Neutrophilenzahl <1,0 x 109/l, die eine Krankenhausaufnahme und ein intravenöses Antibiotikum erfordern.
-
Thrombozyten <25 x 109/l
-
Verschieben des nächsten Behandlungszyklus um mehr als eine Woche aufgrund von Toxizität
Tab.4 Dosisstufen für Gemcitabin und Carboplatin
Dosisstufe |
0 |
- 1 |
- 2 |
Gemcitabin |
1000 mg/m2 an den Tagen 1 und 8 |
800 mg/m2 an den Tagen 1 und 8 |
800 mg/m2 am Tag 1 |
Carboplatin |
AUC 4,0 Tag 1 |
AUC 4,0 Tag 1 |
AUC 4,0 Tag 1 |
Während der Behandlung mit Gemcitabin müssen die Leber- und Nierenfunktion sowie die Leberenzymwerte (AST/ALT) und das Serumkreatinin in regelmäßigen Abständen überprüft werden, um eine nicht das Blutbild betreffende Toxizität festzustellen. Eine Dosisreduktion, abhängig von der individuellen Verträglichkeit, kann entweder während des laufenden Behandlungszyklus oder beim nächsten Behandlungszyklus erfolgen. Die reduzierte Dosis sollte so lange gegeben werden, bis die Toxizität zurückzugehen beginnt.
3.3 Wenn eine größere Menge angewendet wurde als verordnet
Es gibt kein Gegenmittel (Antidot) für Gemcitabin. Einzeldosen von bis zu 5,7 g/m² Körperoberfläche wurden alle 14 Tage als intravenöse Infusion über einen Zeitraum von 30 Minuten gegeben, mit klinisch akzeptabler Toxizität. Wenn der Verdacht einer Überdosierung besteht, sollte das Blutbild des Patienten überwacht werden und falls erforderlich, eine geeignete Behandlung begonnen werden.
4. Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie alle Arzneimittel kann GEMZAR®200 mg Nebenwirkungen haben.
Zu den am häufigsten berichteten Nebenwirkungen im Zusammenhang mit einer GEMZAR®Behandlung gehören: Übelkeit mit oder ohne Erbrechen, erhöhte Transaminasen (AST, ALT) und alkalische Phosphatase, berichtet bei etwa 60 % der Patienten; Proteinurie und Hämaturie, berichtet bei etwa 50 % der Patienten; Atemnot, berichtet bei 10 - 40 % der Patienten (die höchste Inzidenz bei Patienten mit Lungenkrebs); allergische Hautausschläge treten bei etwa 25 % der Patienten auf und sind bei etwa 10 % der Patienten mit Juckreiz verbunden. Die Häufigkeit und der Schweregrad der Nebenwirkungen hängen von der Dosis, der Infusionsgeschwindigkeit und dem Abstand zwischen den einzelnen Infusionen ab (siehe ”Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung und Warnhinweise”). Der Schweregrad ist von Patient zu Patient unterschiedlich.
Dosisbegrenzende Nebenwirkungen sind eine Abnahme der Zahl der Blutplättchen und der weißen Blutkörperchen(Thrombozyten-, Leukozyten- und Granulozytenzahl) (siehe ”Dosierungsanleitung, Art und Dauer der Anwendung”).
Systemorganklassen |
|
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems |
Sehr häufig Abnahme der Zahl der weißen Blutkörperchen und Blutplättchen, Anämie Häufig Febrile Neutropenie Sehr selten Zunahme der Zahl der Blutplättchen |
Erkrankungen des Immunsystems |
Sehr selten Anaphylaktoide Reaktion |
Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen |
Häufig Appetitlosigkeit |
Erkrankungen des Nervensystems |
Häufig Kopfschmerzen, Schläfrigkeit, Schlaflosigkeit |
Herzerkrankungen |
Selten Herzinfarkt, Herzschwäche, Herzrhythmusstörungen (überwiegend supravenrikulär) |
Gefäßerkrankungen |
Selten Niedriger Blutdruck Sehr selten Klinische Anzeichen einer peripheren Vaskulitis oder einer Gangrän |
Erkrankungen der Atemwege |
Sehr häufig Atemnot Häufig Husten, Schnupfen Gelegentlich Wasseransammlungen in der Lunge Krämpfe der Bronchialmuskeln, interstitielle Pneumonitis Selten ARDS |
Magen-Darm-Beschwerden |
Sehr häufig Übelkeit, Erbrechen, Häufig Durchfall, Verstopfung, Entzündung der Mundschleimhaut |
Leber- und Gallenerkrankungen |
Sehr häufig Erhöhung von Transaminasen, alkalischer Phosphatase Häufig erhöhtes Bilirubin Selten Erhöhte Gammaglutamyl Transferase (GGT) |
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes |
Sehr häufig Allergischer Hautausschlag, häufig begleitet von Juckreiz Häufig Schwitzen, Juckreiz, Haarausfall Selten Abschuppung, Blasen- und Geschwürbildung Sehr selten Schwere Hautreaktionen, einschließlich Abschuppung und Ausschlag mit Blasenbildung |
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen |
Häufig Muskelschmerzen, Rückenschmerzen |
Erkrankungen der Nieren und der ableitenden Harnwege |
Sehr häufig Eiweiß oder Blut im Urin Selten Nierenversagen, hämolytisch-urämisches Syndrom (siehe “Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung”) |
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort |
Sehr häufig Ödeme/periphere Ödeme, grippeähnliche Symp-tome - die häufigsten Symptome waren Fieber, Kopfschmerzen, Rückenschmerzen, Schüttelfrost, Muskelschmerzen, Schwäche und Appetitlosigkeit. Husten, Schnupfen, Schwitzen und Schlafstörungen wurden auch berichtet. Fieber und Schwäche treten auch als einzelne Symptome auf. Häufig Fieber, Schüttelfrost, Schwäche. In wenigen Fällen trat ein Gesichtsödem auf. |
Verletzung, Vergiftung und durch Eingriffe bedingte Komplikationen |
Strahlenschäden und “Radiation Recall” (siehe “Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln”) |
Häufigkeiten: Sehr häufig: >10 %; Häufig: >1 % und
<10 %; Gelegentlich: >0,1 % und
<1 %; Selten: >0,01 % und
<0,1 %; Sehr selten: <0,01 %
4.2 Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Packungsbeilage aufgeführt sind.
5. Wie ist GEMZAR®200 mg aufzubewahren?
Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren.
Sie dürfen das Arzneimittel nach dem auf der Faltschachtel angegebenen Verfallsdatum nicht mehr verwenden.
Die zubereitete Lösung ist chemisch und physikalisch 24 Stunden bei 30 °C stabil. Aus mikrobiologischen Gründen sollte die Lösung unmittelbar nach der Zubereitung verwendet werden. Wird sie nicht unmittelbar verwendet, ist der Anwender verantwortlich für Aufbewahrungszeit und -dauer. Diese sollte normalerweise nicht mehr als 24 Stunden bei Raumtemperatur betragen, es sei denn, die Lösung wurde unter kontrollierten und validierten aseptischen Bedingungen zubereitet.
GEMZAR®200 mg Lösung darf nicht gekühlt aufbewahrt werden, da eine Ausfällung auftreten kann.
Nicht über 25 °C aufbewahren.
Stand der Information:
November 2006
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Weitere Stärke:
GEMZAR®1 g
Packung mit 1 Durchstechflasche mit 2202,5 mg Pulver zur Herstellung einer Infusionslösung, entsprechend 1 g Gemcitabin.
dde9429f6b2bc888ad29293ba3f5aa8e.rtf, Stand 01.08.2001 - 0 -