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Gernebcin 40 Mg/1 Ml

Document: 23.02.2007   Gebrauchsinformation (deutsch) change

1818- 15 -

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Änderungsanzeige Tobramycin-mp Ampullen 40 Zul.-Nr.: 3002159.00.00 / ON: 37159

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PB Wortlaut der für die Packungsbeilage vorgesehenen Angaben


Liebe Patientin, lieber Patient!


Bitte lesen Sie die folgende Gebrauchsinformation auf­merksam, weil sie wichtige Informationen darüber enthält, was Sie bei der Anwendung dieses Arzneimittels beachten sollen. Wenden Sie sich bei Fragen bitte an Ihren Arzt oder Apotheker.


PC Gebrauchsinformation


PE Tobramycin-mp Ampullen 40


PF Wirkstoff: Tobramycinsulfat


PJ Zusammensetzung


PG Arzneilich wirksame Bestandteile:


1 Ampulle zu 1 ml Injektionslösung enthält 61 mg Tobramycinsulfat, entsprechend 40 mg Tobramycin.


PH Sonstige Bestandteile:

Natriumchlorid, Natriumedetat*, Schwefelsäure, Wasser für Injektionszwecke, Natriumhydroxid.


* Sonstiger wirksamer Bestandteil im Sinne des §29(2a Nr.2) Arzneimittelgesetz.


P4 Darreichungsform und Inhalt


Packung mit 10 Ampullen zu 1 ml Injektionslösung N3


PI Arzneimittel gegen schwere bakterielle Infektionen (Antibiotikum)


PD medphano Arzneimittel GmbH

Maienbergstraße 10-12

15562 Rüdersdorf bei Berlin

Tel.: (033638) 74 90 Fax: (033638) 749 77




PK Anwendungsgebiete

Zur Behandlung von schweren Infektionen, die durch

Tobramycin-empfindliche Erreger verursacht sind.


Grundsätzliche Indikationen für Aminoglykoside sind Infektionen durch Erreger, die gegenüber anderen, weniger toxischen Arzneimitteln resistent sind, sowie schwere Infektionen mit gramnegativen Erregern, im Krankenhaus erworbene Infektionen sowie Infektionen bei abwehrgeschwächten und neutropenischen Patienten.


Tobramycin-mp Ampullen 40 können unter den genannten Voraussetzungen angewandt werden bei:


- Infektionen der Harnwege

- Lungenentzündungen, die im Krankenhaus erworben wurden (nosokomiale Pneumonien; da Lungenentzündungen im ambulanten Bereich überwiegend durch Pneumokokken verursacht werden, ist Tobramycin in diesen Fällen nicht das Mittel der ersten Wahl)

- Infektionen des Bauchraumes (intraabdominelle Infektionen)

- im Krankenhaus erworbenen schweren Allgemeininfektionen (nosokomialer Sepsis)

- bakteriell bedingten Entzündungen der Herzinnenhaut (Endokarditis)

- Hirnhautentzündung (Meningitis) durch gramnegative Erreger

- Infektionen der Knochen (Osteomyelitis) und eitrigen Gelenkentzündungen (Arthritis)

- Infektionen oder drohender Infektionsgefahr bei abwehrgeschwächten Patienten.


Hinweis:

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Im Sinne einer kalkulierten Chemotherapie (Therapie unter Berücksichtigung der lokalen Resistenzsituation der Erreger) ist eine Kombinationsbehandlung vorwiegend zusammen mit einem Betalaktam-Antibiotikum oder mit einem gegen anaerobe Bakterien wirksamen Antibiotikum bei lebensbedrohlichen Infektionen durch einen zunächst noch unbekannten Erreger, bei gemischten anaeroben/aeroben Infektionen, bei bakterieller Endokarditis, bei systemischen Pseudomonas-Infektionen sowie bei abwehrgeschwächten, vorwiegend neutropenischen Patienten angezeigt. Beide Antibiotika können in empfohlener Dosierung gegeben werden, je nach Schwere der Infektion und dem Zustand des Patienten. Die Nierenfunktion ist sorgfältig zu überwachen, besonders, wenn die Antibiotika in höheren Dosen gegeben werden. Sobald Ergebnisse der Kulturen und Resistenzprüfungen vorliegen, ist die antibiotische Behandlung entsprechend anzupassen.



PL Gegenanzeigen

Wann dürfen Tobramycin-mp Ampullen 40 nicht angewendet werden?

Bei bekannter Überempfindlichkeit gegen Tobramycin

oder gegen andere Aminoglykoside dürfen Tobramycin-mp Ampullen 40 nicht eingesetzt werden.


Wann dürfen Sie Tobramycin-mp Ampullen 40 erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt anwenden?

Im folgenden wird beschrieben, wann Sie Tobramycin-mp Ampullen 40 nur unter bestimmten Bedingungen und nur mit besonderer Vorsicht anwenden dürfen. Befragen Sie hierzu bitte Ihren Arzt. Dies gilt auch, wenn diese Angaben bei Ihnen früher einmal zutrafen.


Tobramycin-mp Ampullen 40 dürfen immer erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt angewendet werden.


Besondere Vorsicht ist geboten:


Bei fortgeschrittener Niereninsuffizienz oder bei Vorschädigung im Bereich des VIII. Hirnnervs (Vestibular- und Cochlearfunktion) sollten Tobramycin-mp Ampullen 40 nur bei vitaler Indikation angewandt werden.


Da Tobramycin neuromuskulär blockierende Eigenschaften hat, ist bei Patienten mit neuromuskulären Vorerkrankungen (z. B. bei Myasthenia gravis; Parkinson`scher Krankheit) besondere Aufmerksamkeit geboten. Dies gilt auch für Patienten, die gleichzeitig Muskelrelaxantien erhalten (z. B. bei der perioperativen Gabe von Tobramycin).


Tobramycin-mp Ampullen 40 enthalten Natrium, aber weniger als 1 mmol (23 mg) Natrium pro ml, d.h. nahezu “Natriumfrei”.


Was muss in Schwangerschaft und Stillzeit beachtet werden?

Tobramycin ist plazentagängig. Beobachtungen am Menschen haben bisher keinen Hinweis auf Schädigung des im Mutterleib befindlichen Kindes durch Tobramycin - im Gegensatz zu anderen Aminoglykosiden - ergeben. Trotzdem sollte im ersten Drittel einer Schwangerschaft auf Behandlung mit Tobramycin verzichtet werden und eine Anwendung im weiteren Schwangerschaftsverlauf nur bei vitaler Indikation erfolgen.


Die Ausscheidung in die Muttermilch ist gering. Da Tobramycin aus dem Magen-Darm-Trakt kaum resorbiert wird, ist bei gestillten Säuglingen nicht mit Tobramycin-bedingten systemischen Nebenwirkungen zu rechnen. Es sollte die Möglichkeit einer Sensibilisierung des Säuglings und einer Beeinflussung der physiologischen Darmflora mit Durchfall oder Sproßpilzbesiedelung beachtet werden.


PV Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung und Warnhinweise

Welche Vorsichtsmaßnahmen müssen beachtet werden?

Die Nierenfunktion sollte vor, während und nach der Therapie kontrolliert werden. Es sollten möglichst keine anderen Arzneimittel mit potentiell gehör- oder nierenschädigender Wirkung gleichzeitig verabreicht werden. Läßt sich dies nicht vermeiden, ist eine besonders engmaschige Kontrolle der Nierenfunktion angezeigt!


Dosierung streng nach Kreatinin-Clearance. Bei eingeschränkter Nierenfunktion muß die Dosis der Nierenleistung angepaßt werden.


Bei eingeschränkter Nierenfunktion muß auch die lokale Gabe (Inhalation, endotracheale Instillation) bei gleichzeitiger systemischer Anwendung in der Gesamtdosierung berücksichtigt werden.


Therapiebegleitende Kontrollen der Tobramycin-Konzentrationen im Serum bei allen problematischen Behandlungen sind erforderlich. Spitzenkonzentrationen von 10 - 12 mg/l und Talkonzentrationen von 2 mg/l sollten nicht überschritten werden.


Bei schon bestehender Innenohrschädigung oder langer Therapiedauer ist zusätzlich eine Überwachung der Gleichgewichtsfunktion sowie des Hörvermögens erforderlich.


Therapiedauer möglichst begrenzen auf 10 - 14 Tage.


Vermeiden einer erneuten Aminoglykosid-Therapie unmittelbar im Anschluß an eine vorangegangene Aminoglykosid-Behandlung: möglichst 7 - 14tägiges therapiefreies Intervall.


Gewährleistung einer ausreichenden Hydratation (Flüssigkeitsversorgung) und Urinproduktion ist notwendig.


Bei schwerkranken Patienten muß mit stark und schnell schwankender Nierenfunktion gerechnet werden. Eine engmaschige Kontrolle der Tobramycin-Konzentrationen im Serum ist hier unerläßlich.


Bei febrilen Patienten kann die Serumhalbwertszeit von Tobramycin erniedrigt sein. Ein Beibehalten der gegebenen Dosierung im folgenden afebrilen Zustand kann zu toxischen Spiegeln führen.


Eine Überwachung der Serumspiegel zur Ermittlung der geeigneten Dosis wird auch bei Patienten mit ausgedehnten Verbrennungen empfohlen, da bei diesen Patienten eine geänderte Pharmakokinetik zu niedrigeren Serumspiegeln von Aminoglykosiden führen kann.


Als Richtlinie wird vorgeschlagen, initial Serumspiegel nach 2 oder 3 Dosen zu bestimmen - so daß die Dosierung nötigenfalls angepaßt werden kann - und auch jeweils alle 3 - 4 Tage während der Therapie. Falls sich die Nierenfunktion verändert, sollten die Serumspiegel häufiger bestimmt und die Dosishöhe und das Dosierungsintervall gemäß den im Abschnitt Dosierung angegebenen Richtlinien angepaßt werden.


Zur Messung des Spitzenspiegels sollte eine Serumprobe etwa 30 Minuten nach Beendigung der i.v. Infusion oder eine Stunde nach i.m. Injektion entnommen werden. Zur Messung der Talspiegel werden Serumproben 8 Stunden nach der letzten oder unmittelbar vor der nächsten Gabe von Tobramycin-mp Ampullen 40 entnommen.


Hinweis für Verkehrsteilnehmer:

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Dieses Arzneimittel kann auch bei bestimmungsgemäßem Gebrauch die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen oder zum Arbeiten ohne sicheren Halt beeinträchtigen, z. B. durch Störung des Gleichgewichtssinnes oder des Hörvermögens.


Beachten Sie besonders, dass Alkohol Ihre Verkehrstüchtigkeit noch weiter verschlechtert!


PN Wechselwirkungen mit anderen Mitteln

Welche anderen Arzneimittel beeinflussen die Wirkung von Tobramycin-mp Ampullen 40?

Folgende Wechselwirkungen zwischen Tobramycin-mp Ampullen 40 und anderen Arzneimitteln sind von Bedeutung:





Tobramycin / Muskelrelaxantien (Mittel zur Muskeler-

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schlaffung) Ether / Citratblut

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Die neuromuskulär-blockierenden (muskelkrafthemmenden) Eigenschaften der Aminoglykoside werden durch Ether und Muskelrelaxantien oder durch größere Mengen Citratblut (z. B. bei Bluttransfusionen) verstärkt.

Werden Tobramycin-mp Ampullen 40 unter oder unmittelbar nach Operationen verabreicht, kann bei gleichzeitiger Anwendung von Muskelrelaxantien vom nicht depolarisierenden Typ die neuromuskuläre Blockade (Muskelkrafthemmung) vertieft und verlängert sein. Diese Wechselwirkungen können Ursache unerwarteter Zwischenfälle sein. Wegen des erhöhten Risikos sollten solche Patienten besonders überwacht werden.

Durch Injektion von Calciumchlorid (Kalziumsalz) kann die Aminoglykosid-bedingte neuromuskuläre Blockade aufgehoben werden.


Tobramycin / Methoxyfluran-Anästhesie

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Aminoglykoside können die nierenschädigende Wirkung von Methoxyfluran verstärken. Bei gleichzeitiger Anwendung sind schwerste Nierenschädigungen möglich.


Tobramycin / andere Arzneimittel, die nieren- oder

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gehörschädigend sein können

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Wegen des erhöhten Nebenwirkungsrisikos sollten Patienten besonders überwacht werden, die gleichzeitig oder anschließend mit potentiell oto- oder nephrotoxischen (innenohr- oder nierenschädigenden) Arzneimitteln behandelt werden, wie z.B.: Amphotericin B (Pilzhemmstoff), Colistin (Antibiotikum), Ciclosporin (Mittel zur Unterdrückung der Immunabwehr), Cisplatin (Tumorhemmstoff), Vancomycin (Antibiotikum), Schleifendiuretika (harntreibende Mittel) wie Etacrynsäure und Furosemid.


Bei Cisplatin-enthaltenden Arzneimitteln ist zu beachten, daß noch 3 bis 4 Wochen nach Gabe dieser Substanzen die nierenschädigende Wirkung von Tobramycin verstärkt werden kann.


Tobramycin / andere Antibiotika

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Die Kombinationstherapie mit anderen geeigneten Antibiotika (z. B. mit Betalaktamen) kann zu einem synergistischen (verstärkenden) Effekt führen.


Synergistische Wirkungen mit Acylamino-Penicillinen (Antibiotika) auf Pseudomonas aeruginosa, mit Ampicillin (Antibiotikum) auf Enterokokken und mit Cephalosporinen (Antibiotika) auf Klebsiella pneumoniae sind beschrieben worden.


Tobramycin / Diuretika

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Intravenös gegebene (in eine Vene eingespritze) Diuretika können die Toxizität der Aminoglykoside steigern, indem sie die Serum- und Gewebespiegel des Antibiotikums verändern.


Beachten Sie bitte, daß diese Angaben auch für vor kurzem angewandte Arzneimittel gelten können.


PT Dosierungsanleitung, Art und Dauer der Anwendung

Die folgenden Angaben gelten, soweit Ihnen Ihr Arzt Tobramycin-mp Ampullen 40 nicht anders verordnet hat. Bitte halten Sie sich an die Anwendungsvorschriften, da Tobramycin-mp Ampullen 40 sonst nicht richtig wirken können!


Wieviel von Tobramycin-mp Ampullen 40 und wie oft sollten Tobramycin-mp Ampullen 40 angewendet werden?

Soweit nicht anders verordnet, werden folgende Richtdosen empfohlen:


Als Anfangsdosis werden unabhängig von der Nierenfunktion 1,5 - 2,0 mg Tobramycin/kg Körpergewicht (KG) empfohlen. Erwachsene mit normaler Nierenfunktion bekommen als Erhaltungsdosis 1 - 2 mg Tobramycin/kg KG alle 8 Stunden (Gesamtdosis 3 - 6 mg Tobramycin/kg KG), Säuglinge nach dem ersten Lebensmonat 1,5 - 2,5 mg Tobramycin/kg KG alle 8 Stunden (Gesamtdosis 4,5 - 7,5 mg Tobramycin/kg KG).


Nur bei Neugeborenen sollte aufgrund der längeren Halbwertszeit das Dosisintervall bei einer Einzeldosis von 2,5 mg Tobramycin/kg auf 12 Stunden verlängert werden.


Eine Einmaldosierung ist möglich. Bei unkomplizierten Harnwegsinfektionen erhalten Erwachsene mit normaler Nierenleistung 2 - 3 mg Tobramycin/kg KG am Tag als Einzeldosis i.m. injiziert.







Empfehlungen zur Dosierung und Therapieüberwachung von Tobramycin




Initialdosis:

Infusionsdauer:

Erhaltungsdosis:

Dosierungsintervall:


Dosierung (Erwachsene)


120 mg Tobramycin (1,5 - 2 mg/kg KG)

20 - 60 min.

3 - 6 mg Tobramycin/kg KG/Tag

Die Dosierungsintervalle können der individuellen Halbwertszeit angepaßt werden. Auf der Basis des Quotienten () des Dosierungsintervalls und der errechneten Halbwertszeit kann dann u. a. die Ermittlung des zugehörigen Kumulationsfaktors z. B. aus entsprechenden Tabellenwerken erfolgen. Die Berechnung der Halbwertszeit erfolgt aufgrund der gemessenen Konzentrationen (Spitzen- und Talspiegel; C1 bzw. C2) entweder graphisch oder rechnerisch (siehe Beispiel).



Beispiel:


Halbwertszeit


ln 2 x (t2-t1) 0,693 x 7 4,85

t1/2 = = = = 2,5 Std.


ln(C1/C2) ln(7/1) 1,95


Blutentnahmen:


Sie erfolgen am Ende eines Dosierungsintervalls (Talspiegel) und unmittelbar nach Ende der Infusion (Spitzenspiegel). Überhöhte Talspiegel (größer als 2 mg Tobramycin/l) weisen auf eine Akkumulation hin (Nephrotoxizität!), Dosierungsintervall verlängern oder eventuell Dosis reduzieren.



Dosierung bei eingeschränkter Nierenfunktion


Tobramycin wird hauptsächlich durch glomeruläre Filtration ausgeschieden. Demnach muß die Dosierung bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion entsprechend angepaßt werden.


Für die Dosierungsanpassung gibt es zwei Möglichkeiten:

A. Verlängerung der Dosisintervalle bei gleichbleibender Dosis (Folgedosen identisch mit Initialdosis).

B. Verringerung der Dosis bei gleichbleibenden Dosis-intervallen (Folgedosen kleiner als Initialdosis).


A. Verlängerung der Dosisintervalle bei gleichbleibender Dosis
Die Abschätzung der individuellen Dosisintervalle (in Stunden) kann mit Hilfe folgender Gleichungen erfolgen:

t 1/2 ind.
Tind = TN __________
t 1/2 N

oder
Cl tobra (N)
Tind = TN ______________
Cl tobra (ind)

Da die Tobramycin-Clearance direkt proportional der Kreatinin-Clearance ist, läßt sich auch folgende Näherungsgleichung anwenden

Clcr (N)
Tind = TN ___________
Clcr (ind.)

Tind = Individuelles Dosierungsintervall (h)

TN = normales Dosierungsintervall (meist 8 h)

t1/2 N = Halbwertszeit des Tobramycins beim Nierengesunden (ca. 2 - 3 h)

t1/2 ind = Halbwertszeit des Tobramycins bei eingeschränkter Nierenfunktion (Bestimmung der Halbwertszeiten siehe oben)

Cl tobra = Tobramycin-Clearance

Clcr = Kreatinin-Clearance

Beispiel:
Bei einer Kreatinin-Clearance von 30 ml/min wäre das Applikationsintervall bei gleichbleibender Dosis

100
Tind = 8 x ___ (h) = 26 Std.
30

bei Zugrundelegung einer Clcr(N) von 100 ml/min

Verringerung der Dosis bei gleichbleibenden Dosis-intervallen

Da Tobramycin fast ausschließlich renal ausgeschieden wird, können die Folgedosen bei stark eingeschränkter Nierenfunktion nach folgender Formel abgeschätzt werden:


Clcr*
D* = _____________ x DN
Clcr (normal)


Clcr* = Kreatinin-Clearance bei eingeschränkter Nierenfunktion

DN = Normaldosis

D* = Folgedosis bei eingeschränkter Nierenfunktion

Folgende Tabelle gibt einen Anhaltspunkt zur Verringerung der Dosis bei gleichbleibenden Dosisintervallen (8stündiges Dosisintervall)


















Serum-Kreatinin

(mg/100 ml)


Kreatinin-Clearance (ml/min/1,73 m2)



Folgedosen (Prozent der Initialdosis)



kleiner als 1,0

1,1 - 1,3

1,4 - 1,6

1,7 - 1,9

2,0 - 2,2

2,3 - 2,5

2,6 - 3,0

3,1 - 3,5

3,6 - 4,0

4,1 - 5,1

5,2 - 6,6

6,7 - 8,0



größer als 100

71 - 100

56 - 70

46 - 55

41 - 45

36 - 40

31 - 35

26 - 30

21 - 25

16 - 20

11 - 15

kleiner als 10



100

80

65

55

50

40

35

30

25

20

15

10



Dabei muß beachtet werden, daß sich die Nierenfunktion im Laufe der Behandlung ändern kann.


Die Kreatinin-Clearance sollte als Parameter vor allem bei Patienten mit schwankenden Plasma-Kreatinin-Konzentrationen bevorzugt werden, wie dies bei schweren Infektionen (z. B. Sepsis) beobachtet wird.


Wenn nur die Serum-Kreatinin-Werte bekannt sind, kann die Kreatinin-Clearance nach folgenden Formeln abgeschätzt werden:


Männer:


Clcr = Körpergewicht (in kg) x (140 minus Lebensjahre)

72 x Serum-Kreatinin (mg/100 ml)


bzw.


Männer:


Clcr = Körpergewicht (in kg) x (140 minus Lebensjahre)

0,814 x Serum-Kreatinin (µmol/l)


Frauen: 0,85 x dem obigen Wert


Wenn die Serum-Kreatinin-Werte zur Beurteilung der Nierenfunktion herangezogen werden, sollten diese Befunde mehrfach erhoben werden, da nur bei gleichbleibend eingeschränkter Nierenfunktion eine Korrelation zu den Kreatinin-Clearance-Werten besteht.


Dosierung bei Hämodialysepatienten

Bei einer Kreatinin-Clearance unter 5 ml/min. ist die Hämodialyse angezeigt. Tobramycin ist dialysierbar. Bei einer 4 - 5stündigen Hämodialyse muß mit 50 - 60 %, bei einer 8 - 12stündigen Hämodialyse mit 70 - 80 % Konzentrationsminderung gerechnet werden. Nach jeder Dialyseperiode muß individuell nachdosiert werden, ausgehend von den aktuellen Tobramycin-Serum­konzentrationen.

Normalerweise beträgt die empfohlene Dosis nach der Dialyse 1 - 1,7 mg/kg Körpergewicht.

Da Hämodialyse-Patienten gewöhnlich unter Antikoagulantien stehen, darf hier wegen der Gefahr der Hämatombildung nicht intramuskulär injiziert werden.


Dosierung bei übergewichtigen Patienten

Da Tobramycin nur zu einem sehr geringen Anteil ins Fettgewebe aufgenommen wird, ist bei übergewichtigen Patienten eine Dosisanpassung notwendig.

Die angemessene Dosis läßt sich errechnen, indem man zum geschätzten Normalgewicht des Patienten 40 % seines Übergewichts addiert. Die Summe gilt dann als Basis für die mg/kg-Berechnung.


Wie und wann sollten Tobramycin-mp Ampullen 40 angewendet werden?

Zur intramuskulären, intravenösen Injektion oder zur intravenösen Infusion.

Die Injektion/Infusion darf nicht zusammen mit anderen Arzneistoffen verabreichet werden.

Um hohe Spitzenkonzentrationen zu vermeiden, empfiehlt sich eine Infusion über eine Dauer von 20 - 60 Minuten.

Sulfit-freie Tobramycin-Lösungen können, falls ärztlich angezeigt, unverdünnt direkt in die Vene injiziert werden; die Injektion muß langsam (während 2 - 3 Minuten) erfolgen.

Tobramycin-Lösungen können zur Infusion mit isotonischer Natriumchloridlösung verdünnt werden.


Wichtigste Inkompatibilitäten

Tobramycin sollte stets getrennt von anderen Arzneimitteln verabreicht werden. Aminoglykoside dürfen auf keinen Fall in einer Injektions- bzw. Infusionslösung mit Betalaktam-Antibiotika (z. B. Penicilline, Cephalosporine) gemischt werden, da es zu einer chemisch-physikalischen Inaktivierung der Kombinationspartner kommt.


Wie lange sollten Tobramycin-mp Ampullen 40 angewendet werden?

Bei üblichen bakteriellen Infektionserkrankungen richtet sich die Behandlungsdauer nach dem Verlauf der Erkrankung. Normalerweise ist eine Behandlungsdauer von 7 - 14 Tagen ausreichend.

Die Dauer der Therapie sollte 14 Tage möglichst nicht überschreiten.


PW Überdosierung und andere Anwendungsfehler

Was ist zu tun, wenn Tobramycin-mp Ampullen 40 in zu großen Mengen angewendet wurden (beabsichtigte oder versehentliche Überdosierung)?


Therapie bei Überdosierung

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Bei Überdosierung müssen Tobramycin-mp Ampullen 40 abgesetzt werden. Es gibt kein spezifisches Gegenmittel (Antidot). Der arzneilich wirksame Bestandteil von Tobramycin-mp Ampullen 40 kann durch Blutwäsche (Hämodialyse) entfernt werden.


Therapie bei Blockade der Reizüberleitung zwischen

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Nerv und Muskel (neuromuskuläre Blockade)

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Bei Blockade der Reizüberleitung zwischen Nerv und Muskel (meist durch Wechselwirkungen verursacht) ist die Gabe von Calciumchlorid zweckmäßig, gegebenenfalls künstliche Beatmung.


PM Nebenwirkungen

Welche Nebenwirkungen können bei der Anwendung von Tobramycin-mp Ampullen 40 auftreten?

Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden üblicherweise folgende Häufigkeitsangaben zugrundegelegt:

sehr häufig:

mehr als 1 von 10 Behandelten

häufig:

weniger als 1 von 10, aber mehr als 1 von 100 Behandelten

gelegentlich:

weniger als 1 von 100, aber mehr als 1 von 1000 Behandelten

selten:

weniger als 1 von 1000, aber mehr als 1 von 10.000 Behandelten

sehr selten:

1 Fall oder weniger von 10.000 Behandelten einschließlich Einzelfälle








Nieren, Harnwege und Geschlechtsorgane

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Störungen der Nierenfunktion sind bei der Anwendung von Tobramycin häufig. Nierenfunktionsstörungen, wie Einschränkung der glomerulären Filtrationsrate, sind meist reversibel. Die wichtigsten Risikofaktoren sind hohe Gesamtdosis, lange Therapiedauer, erhöhte Serumspiegel (hohe Talspiegel); daneben können Alter, Verminderung des zirkulierenden Blutvolumens (Hypovolämie) und Schock zusätzliche Risiken darstellen.

Klinische Anzeichen einer Nierenschädigung sind:

Vorkommen von Eiweiß und Blutkörperchen im Harn (Proteinurie, Hämaturie, Zylindrurie), Verminderung der täglichen Harnausscheidungen (Oligurie), Erhöhung der Kreatinin- und Harnstoffkonzentrationen im Serum. Sehr selten kann es zum akuten Nierenversagen kommen.


Nervensystem

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Schädigungen des Nervus statoacusticus (N VIII), wobei sowohl das Gleichgewichts- als auch das Hörorgan be­troffen sein können, sind möglich.

Bei den Schädigungen des Innenohrs stehen Störungen des Gleichgewichtsorgans im Vordergrund. Hörstörungen betreffen zuerst den Hochtonbereich. Eine Schädigung des Gehörorgans ist in den meisten Fällen bleibend (irreversibel). Wichtigster Risikofaktor ist eine vorbestehende Störung der Nierenfunktion; ferner steigt das Risiko mit der Höhe der Gesamt- und Tagesdosis.

Symptome der Schädigung des Gehörorgans sind z. B. Schwindel, Ohrenklingen/Ohrensausen (Tinnitus), Minderung des Hörvermögens.

Die Schädigung anderer Nerven, die sich in Taubheitsgefühl, Hautprickeln, Muskelzucken und Krampfanfällen äußern kann, ist sehr selten beschrieben worden.


Störungen der neuromuskulären Übertragung

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Da Tobramycin neuromuskulär blockierende Eigenschaften hat, ist bei Patienten mit Störungen der neuromuskulären Übertragung (z. B. Myasthenia gravis; Parkinson`scher Krankheit) sowie bei gleichzeitiger Gabe von Muskelrelaxantien besondere Aufmerksamkeit angezeigt.


Überempfindlichkeitserscheinungen

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Es können Überempfindlichkeitsreaktionen unterschiedlichen Schweregrades auftreten, die von Hautausschlag und Juckreiz über Arzneimittelfieber bis zu schweren akuten Überempfindlichkeitsreaktionen (Anaphylaxie) reichen können. Diese Reaktionen sind jedoch selten.

Wenn derartige Symptome auftreten, ist der Arzt zu informieren.

Als weitere schwerwiegende Überempfindlichkeitsreaktionen wurden sehr selten beobachtet:

Arzneimittelfieber und Überempfindlichkeitsreaktionen aller Schweregrade bis zum anaphylaktischen Schock. Diese Reaktionen können bei schneller Injektion von Injektionslösungen, die z.B. Natriumsulfit 7 H2O enthalten, durch den Sulfit-Anteil ausgelöst worden sein.


Blut und Blutkörperchen

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Unter der Therapie mit Tobramycin-mp Ampullen 40 kann es gelegentlich zu einer Verminderung der roten Blutkörperchen und der Blutplättchen (Anämie, Thrombozytopenie) und zu einer Veränderung der Zahl der weißen Blutkörperchen (Leukopenie, Leukozytose, Eosinophilie, Granulozytopenie) kommen.

Über Abnahmen des Mineraliengehaltes (Calcium, Magnesium, Natrium und Kalium) im Blutserum ist berichtet worden.


Leber und Gallenwege

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Ein vorübergehender Anstieg von Leberenzymen (Transaminasen, LDH, alkalische Phosphatase) sowie der Bilirubinkonzentrationen im Serum ist gelegentlich beobachtet worden.


Sonstige Nebenwirkungen

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Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Kopfschmerzen, Lethargie, Verwirrung sind im Zusammenhang mit einer Tobramycin-Therapie beobachtet worden und möglicherweise auf sie zurückzuführen.


Lokale Reaktionen

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Schmerzen an der Injektionsstelle sind möglich.


Wenn Sie Nebenwirkungen bei sich beobachten, die nicht in dieser Packungsbeilage aufgeführt sind, teilen Sie diese bitte Ihrem Arzt oder Apotheker mit.


Welche Gegenmaßnahmen sind bei Nebenwirkungen zu ergreifen?

Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr und Urinproduk-tion sollte gewährleistet sein.

Wenn Symptome einer Überempfindlichkeitsreaktion auftreten, ist der Arzt zu informieren.



PX Hinweise und Angaben zur Haltbarkeit des Arzneimittels


Das Verfallsdatum dieser Packung ist auf der Faltschachtel und den Ampullen aufgedruckt. Verwenden Sie diese Packung nicht mehr nach diesem Datum!


P1 Haltbarkeit nach Öffnen des Behältnisses oder nach Herstellung der gebrauchsfertigen Zubereitung:


Nach Anbruch sofort verwenden


Wie sind Tobramycin-mp Ampullen 40 aufzubewahren?


P2 Die Ampullen im Umkarton aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen!


Wann sind Tobramycin-mp Ampullen 40 auch vor Ablauf des Verfallsdatums nicht mehr verwendbar?


Bei unsachgemäßer Lagerung.


Arzneimittel sind für Kinder unzugänglich aufzubewahren!


P6 Stand der Information:

Februar 2007



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Zusätzliche Informationen über Eigenschaften des Arzneimittels

Der arzneilich wirksame Bestandteil der Tobramycin-mp Ampullen 40, Tobramycin, ist ein Aminoglycosid-Antibiotikum, welches von Streptomyces tenebrarius produziert wird. Tobramycin ist der Faktor 6 des Nebramycin-Komplexes.

Tobramycin hemmt die bakterielle Proteinbiosynthese. Es ist vorwiegend gegen gramnegative Stäbchenbakterien wie Enterobacteriaceae und Pseudomonas aeruginosa bakterizid (Bakterien tötend) wirksam. Die Aktivität gegen grampositive Kokken ist weitgehend auf Staphylokokken beschränkt. Einige Streptokokken-Spezies, wie Streptococcus faecalis und S. pyogenes, sind

empfindlich.

Tobramycin wirkt nicht auf Pneumokokken und Enterokokken und besitzt auch keine Aktivität gegen Anaerobier.




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