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Glauko Biciron 1% / 0,25% Augentropfen

Document: 13.07.2007   Gebrauchsinformation (deutsch) change

Text-Anpassung an 14. AMG-Novelle




Gebrauchsinformation: Information für den Anwender


Glauko Biciron® 1%/0,25%


Wirkstoffe: Pilocarpinhydrochlorid, Phenylephrinhydrochlorid.



Lesen Sie die gesamte Packungsbeilage sorgfältig durch, bevor Sie mit der Anwendung dieses Arzneimittels beginnen.


Heben Sie die Packungsbeilage auf. Vielleicht möchten Sie sie später nochmals lesen.

Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

Dieses Arzneimittel wurde Ihnen persönlich verschrieben und darf nicht an Dritte weitergegeben werden. Es kann anderen Menschen schaden, auch wenn diese dieselben Symptome haben wie Sie.

Wenn eine der aufgeführten Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation angegeben sind, informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker.



Diese Packungsbeilage beinhaltet:


1. Was ist Glauko Biciron®1%/0,25% und wofür wird es angewendet?

2. Was müssen Sie vor der Anwendung von Glauko Biciron®1%/0,25% beachten?

3. Wie ist Glauko Biciron®1%/0,25% anzuwenden?

4. Welche Nebenwirkungen sind möglich?

5. Wie ist Glauko Biciron®1%/0,25% aufzubewahren?

6. Weitere Informationen und Angaben.


1. Was ist Glauko Biciron®1%/0,25% und wofür wird es angewendet?


Glauko Biciron®1%/0,25% Augentropfen sind ein Arzneimittel zur Langzeitbehandlung

des Offenwinkelglaukoms ("Grüner Star"), das einer lokalen medikamentösen Behandlung zugänglich ist.


2. Was müssen Sie vor der Anwendung von Glauko Biciron®1%/0,25% beachten?


Glauko Biciron®1%/0,25% Augentropfen dürfen nicht angewendet werden

 beim akuten Glaukomanfall, bei akuter Entzündung der Regenbogenhaut oder anderen Erkrankungen, bei denen eine Pupillenverengung zu vermeiden ist. Außerdem bei Überempfindlichkeit gegen Pilocarpin, Phenylephrinhydrochlorid oder Benzalkonium-

chlorid.


Glauko Biciron®1%/0,25% Augentropfen dürfen erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt

angewendet werden

bei Herzmuskelschwäche, Bronchialasthma (auch bei Anwendung von Glauko Biciron 1%/0,25% am Auge können Asthmaanfälle ausgelöst werden), Schilddrüsenüberfunk-

tion, Magen- oder Zwölffingerdarmgeschwür, bei krankhaften Verengungen (Stenosen)

im Verdauungstrakt (z.B. Darmverschluß) sowie Blasenentleerungstörungen durch Be-

hinderung des Harnabflusses.


Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung:

Benzalkoniumchlorid kann Reizungen am Auge hervorrufen.

Vermeiden Sie den Kontakt von Glauko Biciron®1%/0,25% mit weichen Kontaktlinsen,

da Benzalkoniumchlorid zur Verfärbung weicher Kontaktlinsen führen kann. Kontaktlinsen

sind vor der Anwendung zu entfernen und frühestens 15 Minuten nach der Anwendung

wieder einzusetzen.


Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln:

Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel anwen-

den bzw. vor kurzem angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungs-

pflichtige Arzneimittel handelt.

Bei Anwendung von Glauko Biciron 1%/0,25% Augentropfen kann die Wirkung von

bestimmten muskelerschlaffenden Arzneimitteln verlängert (depolarisierende Muskel-

relaxanzien) oder vermindert (stabilisierende Muskelrelaxanzien) werden.

Die herzschlagverlangsamende Wirkung bestimmter herzwirksamer Arzneimittel (Glyko-

side) kann durch Glauko Biciron 1%/0,25% Augentropfen verstärkt werden.


Schwangerschaft und Stillzeit:

Es liegen nur sehr begrenzte Erfahrungen mit einer Anwendung von Glauko Biciron 1%/0,25% in der Schwangerschaft vor. Bei Neugeborenen, deren Mütter kurz vor der Geburt mit dem in Glauko Biciron 1%/0,25% enthaltenen Wirkstoff Pilocarpin behandelt wurden, sind Erhöhung der Körpertemperatur, Unruhezustände, Krampfanfälle sowie eine erhöhte Schweißsekretion beschrieben worden. In Tierversuchen sind fruchtschädigende Wirkungen durch die Wirkstoffe Pilocarpin und Phenylephrin beobachtet worden.

Da auch bei einer Anwendung von Pilocarpin und Phenylephrin am Auge mit einer Aufnahme der Wirkstoffe über die Augenbindehaut in den Blutkreislauf zu rechnen ist und damit uner-

wünschte Effekte auf das ungeborene Kind nicht ausgeschlossen werden können, dürfen Sie Glauko Biciron 1%/0,25% in der Schwangerschaft nicht anwenden, es sei denn, Ihr behandeln-der Arzt hält dies für unbedingt erforderlich.

Da nicht bekannt ist, ob der Wirkstoff Pilocarpin in die Muttermilch übergeht, dürfen Sie

Glauko Biciron 1%/0,25% während der Stillzeit nicht anwenden. Sollte Ihr behandelnder

Arzt dennoch eine Anwendung von Glauko Biciron 1%/0,25% für erforderlich halten, müssen Sie abstillen.

Bitte beachten Sie, daß durch Fingerdruck auf den Tränen-Nasengang die Aufnahme des Wirkstoffes in den Blutkreislauf verringert werden kann.


Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen:

Dieses Arzneimittel kann Ihre Sehleistung und dadurch Ihr Reaktionsvermögen beeinträch-tigen. Sie können dann auf unerwartete und plötzliche Ereignisse nicht mehr schnell und ge-

zielt genug reagieren. Diese Tatsache muß vor allem im Straßenverkehr, bei der Bedienung von Maschinen und bei der Arbeit ohne sicheren Halt berücksichtigt werden. Befragen Sie bitte hierzu Ihren Arzt.


3. Wie sind Glauko Biciron®1%/0,25%Augentropfen anzuwenden?


Wenden Sie Glauko Biciron 1%/0,25% Augentropfen immer genau nach der Anweisung des Arztes an, da das Arzneimittel sonst nicht richtig wirken kann! Bitte fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht ganz sicher sind.


Die folgenden Angaben gelten, soweit Ihnen Ihr Arzt Glauko Biciron 1%/0,25% nicht an-

ders verordnet hat:

- Bei chronischem Glaukom werden entsprechend dem Augeninnendruck 2-3mal täglich

1-2 Tropfen Glauko Biciron 1%/0,25% in den Bindehautsack eingetropft.

- Beim akuten Glaukomanfall werden die Tropfen vom Arzt bis zur ausreichenden

Senkung des Augendrucks eingetropft.

- Bei Behandlung eines anhaltend erhöhtem Augendrucks wird die Dauer der Anwendung

von Ihrem Arzt festgelegt. Sie ist bei guter Verträglichkeit von Glauko Biciron 1%/0,25%

nicht begrenzt.

- Zur Behandlung eines plötzlichen Anstiegs des Augendrucks werden die Tropfen kurz-

fristig eingesetzt.


Wenn Sie einmal eine Anwendung vergessen haben, setzen Sie die Behandlung ent-

sprechend der angegebenen Dosierungsanleitung fort.

Unterbrechen Sie die Behandlung auch bei Nebenwirkungen möglichst nicht ohne Rück-sprache mit Ihrem Arzt. Bei Nebenwirkungen wird Ihr Arzt mit Ihnen besprechen, welche Gegenmaßnahmen es hierfür gibt und ob andere Arzneimittel für die Behandlung in Frage kommen.



Zur Vermeidung einer möglichen systemischen Resorption sollten nach der Applikation

der Augentropfen 2 bis 3 Minuten lang die Tränenkanäle mit den Fingern zugedrückt wer-

den.

Bei einer Vergiftung nach Verschlucken von Glauko Biciron 1%/0,25% Augentropfen kön-

nen folgende Krankheitszeichen auftreten:

Pupillenverengung, verstärkter Tränen- und Speichelfluß, verstärktes Schwitzen, Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen, Durchfall, verstärkter Harndrang sowie Hautrötung und Kopf-schmerz, Blutdruckabfall, beschleunigter Herzschlag und bei sehr hohen Einnahmemengen verlangsamter Herzschlag sowie Atemnot, Muskelzittern und Krämpfe.

Sollte z.B. ein Kind den Inhalt einer Flasche Glauko Biciron 1%/0,25% verschluckt haben,

rufen Sie sofort den nächst erreichbaren Arzt zu Hilfe.

Leichtere Überdosierungserscheinungen können in sehr seltenen Fällen auch bei bestim-mungsgemäßer Anwendung von Glauko Biciron 1%/0,25% am Auge auftreten, vor allem

bei Behandlung des akuten Glaukomanfalls (s.a. Nebenwirkungen).


4. Welche Nebenwirkungen sind möglich?


Wie alle Arzneimittel können auch Glauko Biciron 1%/0,25% Augentropfen Nebenwir-kungen haben.

Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden üblicherweise folgende Häufigkeitsan-gaben zugrunde gelegt:


Sehr häufig: mehr als 1 von 10 Behandelten

Häufig: weniger als 1 von 10, aber mehr als 1 von 100 Behandelten

Gelegentlich: weniger als 1 von 100, aber mehr als 1 von 1000 Behandelten

Selten: weniger als 1 von 1000, aber mehr als 1 von 10.000 Behandelten

Sehr selten: weniger als 1 von 10.000 Behandelten, einschließlich Einzelfälle.

Nicht bekannt: Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar.


Bitte teilen Sie Ihrem behandelnden Arzt oder Ihrem Apotheker jede Nebenwirkung mit,

die Sie im zeitlichen Zusammenhang mit der Anwendung dieses Arzneimittels beobach-

ten, auch wenn sie nicht in der Packungsbeilage aufgeführt sein sollte.



Nebenwirkungen am Auge:

Zu Beginn der Behandlung kann in seltenen Fällen nach dem Einträufeln ein leichtes Wär-megefühl auftreten, das meist im Verlauf der Behandlung nachläßt oder verschwindet.

Nach Anwendung von Glauko Biciron 1%/0,25% Augentropfen kann es - wie bei allen

pilocarpinhaltigen Augenpräparaten - bei Patienten mit Linsentrübung zu einer verminder-

ten Sehschärfe, zu gestörtem Sehen in der Nähe mit vorübergehender Kurzsichtigkeit so-

wie zur Pupillenverengung mit Störung des Sehens bei Dämmerung und Dunkelheit kom-

men. Gelegentliche Nebenwirkungen sind eine vermehrte Tränensekretion, eine leichte Reizung der Augenbindehaut sowie Kopfschmerzen im Augen- und Stirnbereich.

Selten sind Überempfindlichkeitsreaktionen, sehr selten sind Zysten (Bläschen) am Pupil-

lensaum. In sehr seltenen Fällen kommt es zu einer Verengung der Augenvorderkammer

und dadurch eventuell zur Auslösung eines akuten Winkelblock-Glaukoms (plötzlich erhöh-

ter Augeninnendruck). In extrem seltenen Fällen besteht die Gefahr einer Netzhautablö-

sung bei entsprechend veranlagten Personen.

In den seltenen Fällen einer Überempfindlichkeit gegen Glauko Biciron 1%/0,25% ist von

der weiteren Anwendung des Präparates Abstand zu nehmen.


Nebenwirkungen durch den Übergang von Glauko Biciron 1%/0,25% in den Blut-kreislauf:

In Einzelfällen wurden beobachtet: Übelkeit, Erbrechen, starker Stuhl- und Harndrang, Bauchkrämpfe, Speichelfluss, Schwitzen, Bronchialspasmen (Atemstörungen), Störung

der Herzfunktion, Blutdrucksteigerung, Muskelschwäche und Krämpfe.





5. Wie sind Glauko Biciron®1%/0,25%Augentropfen aufzubewahren?


Glauko Biciron 1%/0,25%Augentropfennicht über 25°C lagern; vor Licht schützen!

Das Verfalldatum dieses Arzneimittels ist auf der Faltschachtel und dem Flaschenetikett

aufgedruckt. Verwenden Sie das Arzneimittel nicht mehr nach diesem Datum !

Nach Anbruch nur 4 Wochen verwendbar.

Nach jeder Anwendung ist das Behältnis wieder gut zu verschließen.


Bitte bewahren Sie das Arzneimittel für Kinder unzugänglich auf!


Fragen Sie Ihren Apotheker, wie das Arzneimittel zu entsorgen ist, wenn Sie es nicht

mehr benötigen. Diese Maßnahme hilft die Umwelt zu schützen.


6. Weitere Informationen und Angaben


Was Glauko Biciron®1%/0,25%Augentropfen enthalten:

Ein Milliliter Glauko Biciron 1%/0,25% enthält als arzneilich wirksame Bestandteile

10,0 mg Pilocarpinhydrochlorid sowie 2,5 mg Phenylephrinhydrochlorid. Weitere Bestandteile: Sorbit, Polyvinylalkohol; mit Benzalkoniumchlorid konserviert.


Wie Glauko Biciron®1%/0,25%Augentropfen aussehen und Inhalt der Packung:

Glauko Biciron®1%/0,25% Augentropfen besitzen ein wäßriges, klares Aussehen; es

stehen Packungen mit 1x8ml und 3x8ml Glauko Biciron®1%/0,25% Augentropfen zur Verfügung.


Pharmazeutischer Unternehmer:

S&K PHARMA Schumann und Kohl GmbH,

Bahnhofstraße 4-6, 66706 Perl, Telefon 06867-891, Telefax 06867-9205602.

Verwaltung:

Pflummernstrasse 18, 88400 Biberach, Telefon 07351-21083, Telefax 07351-28378.


Dieses Arzneimittel ist in der Bundesrepublik Deutschland unter der Nummer 936.00.00

zugelassen.


Diese Gebrauchsinformation wurde zuletzt überarbeitet im Juni 2007



Eigenschaften:

Glauko Biciron® 1%/0,25% Augentropfen sind ein Arzneimittel zur Langzeitbehandlung

des Offenwinkelglaukoms ("Grüner Star"). Das Präparat führt zu einer raschen und lang andauernden Verringerung bzw. Normalisierung des erhöhten Augeninnendruckes.


Ratschläge für Patienten mit Augenerkrankungen


Liebe Patientin,

Lieber Patient,


von Ihrem Facharzt werden Sie wegen einer ganz spezifischen Augenerkrankung be-

handelt. Dazu haben Sie ein hochwertiges Arzneimittel verschrieben bekommen.

Zur Heilung Ihrer Krankheit oder Linderung der Beschwerden ist aber auch Ihre gewis-

senhafte Mitarbeit gefordert.


Arztanweisungen:

Arzneimittel erfüllen ihre Aufgabe nur dann in vollem Umfang, wenn Sie diese regel-

mäßig und sorgfältig nach den Anweisungen Ihres Arztes anwenden. Führen Sie die Behandlung konsequent und solange wie vorgeschrieben durch. Sprechen Sie vor

einem Therapieabbruch mit Ihrem Arzt.


Schonung bei entzündeten Augen:

Vermeiden Sie nach Möglichkeit jegliches Reiben, Betasten und Betupfen Ihrer ent-

zündeten Augen. Waschen Sie die Augenumgebung vorsichtig und nur mit leicht an-gewärmtem, klarem Wasser.




Hygiene:

Waschen Sie vor jeder Berührung der erkrankten Augen bzw. vor jeder Anwendung

Ihrer Augentropfen oder Augensalben Ihre Hände gründlich und trocknen Sie diese

mit einem sauberen Handtuch (am besten Einwegtücher) ab. Vermeiden Sie die gemeinschaftliche Nutzung von Augenpräparaten! Jedes Arzneimittel ist ausschließ-

lich für denjenigen Patienten bestimmt, dem es verordnet wurde.


Anwendung:

Wenden Sie Ihre Augentropfen oder Augensalben möglichst im Sitzen, ohne Hetze

und am besten vor dem Spiegel an.


Haltbarkeit:

Augenpräparate sind normalerweise nach dem Öffnen nur sehr begrenzt haltbar. Lassen Sie deshalb nach Beendigung der Therapie Ihre nicht aufgebrauchten Arzneimittel fachmännisch (Apotheke) entsorgen und wenden Sie bei neuen Beschwerden keine früher verordneten Arzneimittel an.