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Glucotrace Injektionslösung

Document: 25.05.2010   Fachinformation (deutsch) change

Module 1: 1.3 Product Information

Germany



1.3 PRODUCT INFORMATION


1.3.1 SPC, Labelling, Package Leaflet


TRANSLATED Summary of product Characteristics

(German)


Annotated version (modification in section 6.3)


Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels



1. Bezeichnung des Arzneimittels

GLUCOTRACE, 185 bis 1850 MBq Durchstechflasche zur Mehrfachentnahme, Injektionslösung

2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung

1 ml Injektionslösung enthält zum Datum und Zeitpunkt der Kalibrierung 185 MBq [18F]fludeoxyglucose.

Die Aktivität pro Durchstechflasche reicht von 185 MBq bis 1850 MBq.

Fluor-18 zerfällt in stabilen Sauerstoff-18 mit einer Halbwertzeit von 109,77 Minuten unter Positronenemission mit einer maximalen Energie von 0,633 MeV, gefolgt von einer Photonen Vernichtungsstrahlung von 0,511 MeV.

Für die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.

3. Darreichungsform

Injektionslösung.

Klare, farblose oder leicht gelbe Lösung

4. Klinische Angaben

4.1 Anwendungsgebiete

Dieses Arzneimittel ist ein Diagnostikum.

[18F]fludeoxyglucose wird bei der Positronen-Emissions-Tomographie (PET) angewendet.

Onkologie

GLUCOTRACE ist indiziert für bildgebende Verfahren bei Patienten im Rahmen der onkologischen Diagnostik zur Untersuchung von Funktion und Erkrankungen mit dem Ziel der Darstellung einer verstärkten Glukoseaufnahme spezifischer Organe oder Gewebe.

Die folgenden Anwendungsgebiete sind ausreichend dokumentiert:

Diagnose:

Bestimmung des Tumorstadiums:

Monitoring der therapeutischen Ansprechens

Rezidivnachweis bei begründetem Verdacht:

Kardiologie

Bei der kardiologischen Indikation ist das Diagnoseziel vitales Myokardgewebe, das Glukose aufnimmt aber eine Hypoperfusion aufweist. Die Perfusion muss im Vorfeld unter Verwendung geeigneter Bildgebungsverfahren bestimmt worden sein.

Erkennung von vitalem Myokardgewebe bei Patienten mit stark eingeschränkter linksventrikulärer Funktion, die Kandidaten für Revaskularisation sind, wenn konventionelle bildgebende Verfahren für die Diagnostik nicht ausreichen.

Neurologie

Bei neurologischer Indikation ist das Diagnoseziel der interiktale Glukose-Hypometabolismus

Lokalisation epileptogener Zonen für die chirurgische Behandlung partieller temporärer Epilepsie.

4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung

Dosierung

Für einen Erwachsenen von 70 Kg beträgt die empfohlene Aktivität 100 bis 400 MBq (diese Aktivität muss dem Körpergewicht des Patienten und dem verwendeten Kameratyp angepasst werden) und wird über direkte intravenöse Injektion appliziert.

Für Patienten unter 18 Jahren liegen nur wenige klinische Daten zur Sicherheit und diagnostischen Wirksamkeit des Arzneimittels vor. Deshalb sollte vor einer Anwendung in der onkologischen Pädiatrie eine sorgfältige Nutzen-/Risiko-Abwägung erfolgen.

Die bei Kindern und Jugendlichen angewendete Aktivität beträgt einen Bruchteil der für Erwachsene empfohlenen Aktivität. Diese Aktivität kann mithilfe des folgenden Koeffizienten ausgehend von der für Erwachsene empfohlenen Aktivität auf der Grundlage des Körpergewichts festgestellt werden:





3 kg = 0,10

22 kg = 0,50

42 kg = 0,78

4 kg = 0,14

24 kg = 0,53

44 kg = 0,80

6 kg = 0,19

26 kg = 0,56

46 kg = 0,82

8 kg = 0,23

28 kg = 0,58

48 kg = 0,85

10 kg = 0,27

30 kg = 0,60

50 kg = 0,88

12 kg = 0,32

32 kg = 0,62

52-54 kg = 0,90

14 kg = 0,36

34 kg = 0,64

56-58 kg = 0,92

16 kg = 0,40

36 kg = 0,66

60-62 kg = 0,96

18 kg = 0,44

38 kg = 0,68

64-66 kg = 0,98

20 kg = 0,46

40 kg = 0,70

68 kg = 0,99

Art der Anwendung

Spezifische Vorbereitung des Patienten siehe unter Abschnitt 4.4

Anwendung von Glucotraceund PET-Untersuchung

Die Aktivität von FDG muss direkt vor der Injektion mit einem Dosiskalibrator gemessen werden. Die Injektion muss intravenös erfolgen, um eine Bestrahlung als Ergebnis lokaler Extravasation sowie Bildartefakte zu vermeiden. Die Emissionsaufnahmen werden üblicherweise 45 bis 60 Minuten nach Injektion von [18F]fludeoxyglucose begonnen. Unter der Voraussetzung, dass noch ausreichend Aktivität für eine adäquate Zählstatistik vorhanden ist, kann [18F]fludeoxyglucose auch nach zwei bis drei Stunden durchgeführt werden, was zu einer geringeren Hintergrundaktivität führt. Falls erforderlich, können Wiederholungsuntersuchungen kurzfristig durchgeführt werden.

4.3 Gegenanzeigen

4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Indikation der Untersuchung

Bei allen Patienten muss die Strahlenexposition durch den zu erwartenden diagnostischen Nutzen, der mit der geringstmöglichen Strahlendosis erzielt werden kann, gerechtfertigt sein.

Eine strenge Indikationsstellung ist bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion erforderlich, da es bei diesen Patienten zu einer erhöhten Strahlenexposition kommen kann.

Es sollte berücksichtigt werden, dass die effektive Dosis pro MBq bei Kindern höher ist als bei Erwachsenen (siehe unter Abschnitt 11 Dosimetrie).

Vorbereitung des Patienten

Um hochqualitative Bilder zu erreichen und die Strahlenexposition der Blase zu reduzieren, müssen die Patienten dazu aufgefordert werden, vor und nach der PET-Untersuchung ausreichend zu trinken und häufig die Blase zu entleeren.



Onkologie und Neurologie

Vor der Anwendung von GLUCOTRACE sollte der (ausreichend hydrierte)Patient mindestens 4 Stunden nichts gegessen haben, um eine maximale Aktivitätsanreicherung zu erhalten, da die Glukoseaufnahme in die Zellen limitiert ist (”Sättigungskinetik”). Die Trinkmenge sollte nicht eingeschränkt werden (keine Glukose-haltigen Getränke verwenden!)

Um eine Hyperfixation des Tracers im Muskel zu vermeiden, sollte den Patienten empfohlen werden, vor der Untersuchung schwere körperliche Anstrengung zu vermeiden und zwischen der Injektion und der Untersuchung und während der Bildakquisition zu ruhen (die Patienten sollen bequem liegen und weder lesen noch sprechen).

Der zerebrale Glukosestoffwechsel hängt von der Aktivität des Gehirns ab; deshalb sollen neurologische Untersuchungen nach einer Entspannungsphase in einem abgedunkelten Raum mit möglichst geringen Hintergrund­geräuschen durchgeführt werden.

Vor der Anwendung sollte ein Blutglukosetest durchgeführt werden, da eine Hyperglykämie zu einer verringerten Sensitivität von GLUCOTRACE führen kann, insbesondere wenn der Blutzuckerwert höher als 8 mmol/l ist. Ebenso darf dieses Arzneimittel nicht bei Patienten mit nicht eingestelltem Diabetes mellitus angewendet werden.

Kardiologie

Da die Glukoseaufnahme im Myokard vom Insulinspiegel abhängig ist, wird für Untersuchungen des Herzens eine orale Glukosebelastung mit 50 g etwa 1 Stunde vor der Anwendung von GLUCOTRACE empfohlen. Alternativ kann, insbesondere bei Patienten mit Diabetes mellitus, der Blutzuckerspiegel ggf. durch eine kombinierte Infusion von Insulin und Glukose (sog. Insulin-Glukose-Clamp) eingestellt werden.

Interpretation der FDG-PET- Aufnahmen

Infektiöse und/oder entzündliche Erkrankungen sowie regenerative Prozesse nach operativen Eingriffen können zu einer erheblichen Fludeoxyglucose (18F)-Anreicherung führen und damit zu falschen positiven Ergebnissen.

Falsch positive Ergebnisse können nach einer Strahlentherapie innerhalb der ersten 2-4 Monate nicht ausgeschlossen werden. Wenn die klinische Indikation eine frühzeitigere Diagnostik durch FDG-PET erfordert, muss die Begründung für die frühzeitigere FDG-PET-Untersuchung eindeutig dokumentiert werden.

Ein Zeitabstand von mindestens 4-6 Wochen nach der letzten Chemotherapie-Verabreichung ist optimal, vor allem um falsch negative Ergebnisse zu vermeiden. Wenn die klinische Indikation eine frühzeitigere Diagnostik durch FDG-PET erfordert, muss der Grund für die frühzeitigere FDG-PET Untersuchung eindeutig dokumentiert werden.

Im Fall einer Chemotherapie mit Zyklen, die kürzer als 4 Wochen sind, sollte die FDG-PET-Untersuchung unmittelbar vor Beginn eines neuen Zyklus durchgeführt werden.

Bei niedriggradigen Lymphomen dürfen aufgrund der begrenzten Sensitivität der Methode nur positive Vorhersagewerte berücksichtigt werden.

[18F]fludeoxyglucose ist nicht geeignet, um Gehirnmetastasen nachzuweisen.

Bei Verwendung eines Koinzidenz-PET(Positronen-Emissions-Tomographie)-Scannersystems ist die Sensitivität im Vergleich zum Dedicated-PET-Scanner verringert, was zu einer wahrscheinlich verringerten Detektion von Läsionen kleiner als 1 cm führt.

Es wird empfohlen, dass Fluorine-18-Fludeoxyglukose-PET-Bilder im Zusammenhang mit tomografischen anatomischen Bildgebungsmodalitäten interpretiert werden (z. B. CT, Ultraschall, MRI). Die Fusion der Fluorine-18-Fludeoxyglukose-PET-Bilder mit morphologischen Bildern, z. B. PET-CT kann zu erhöhter Sensitivität und Spezifizität führen und sie wird bei Pankreas-, Kopf- und Halstumoren, Lymphomen, Melanomen, Lungenkrebs und rezidivierendem Kolorektal- oder Eierstockkrebs empfohlen.

Wenn ein Hybrid-PET-CT-Scanner mit Kontrastmitteln eingesetzt wird, können auf den PET-Bildern einige Artefakte auftreten.

Warnhinweise

Es wird empfohlen, jeden engen Kontakt zwischen Patient und kleinen Kindern während der ersten 12 Stunden nach der Injektion zu vermeiden.

Radioaktive Arzneimittel dürfen nur von dazu berechtigten Personen in speziell dafür bestimmten klinischen Bereichen in Empfang genommen, gehandhabt und angewendet werden. Empfang, Lagerung, Anwendung, Transfer und Entsorgung unterliegen den Bestimmungen der zuständigen Behörden und entsprechenden Genehmigungen.

Radiopharmaka müssen vom Anwender so hergestellt werden, dass sowohl die Anforderungen des Strahlenschutzes als auch die pharmazeutische Qualität gewährleistet werden.

GLUCOTRACE muss in adäquater Abschirmung gelagert und gehandhabt werden, um Patienten und Krankenhauspersonal bestmöglich zu schützen. Es wird empfohlen, sich bei Entnahmen und Injektionen durch die Verwendung einer abgeschirmten Spritze vor den Auswirkungen der Beta-Strahlung zu schützen.

4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Alle Arzneimittel, die den Blutglukosespiegel verändern, können die Sensitivität der Untersuchung beeinträchtigen (z.B. Kortikosteroide, Valproat, Carbamazepin, Phenytoin, Phenobarbital und Katecholamine).

Bei Anwendung von koloniestimulierenden Faktoren (CSFs) besteht für einige Tage eine erhöhte Aufnahme von [18F]fludeoxyglucose in Knochenmark und Milz. Dies muss bei der Interpretation von PET-Aufnahmen berücksichtigt werden. Ein Zeitabstand von mindestens 5 Tagen zwischen CSF- Behandlung und PET-Untersuchung kann diesen Effekt verringern

Die Zufuhr von Glukose und Insulin beeinflusst die Aufnahme von [18F]fludeoxyglucose in die Zellen. Bei hohen Blutglukosespiegeln sowie bei niedrigen Plasmainsulinspiegeln ist die Aufnahme von [18F]fludeoxyglucose in Organe und Tumore vermindert.

Bei Patienten mit stark eingeschränkter Ventrikelfunktion, denen hohe Dosen Katecholamine gegeben werden müssen, kann die Bildqualität bei Herzaufnahmen beeinträchtigt werden.

4.6 Schwangerschaft und Stillzeit

Während der Schwangerschaft darf GLUCOTRACE nicht angewendet werden.

Es liegen keine klinischen Erfahrungen zur Anwendung von [18F]fludeoxyglucose in der Schwangerschaft vor. Es wurden keine Tierversuche zur Reproduktionstoxizität durchgeführt.

Falls es erforderlich ist, bei einer Frau im gebärfähigen Alter ein radioaktives Arzneimittel anzuwenden, ist festzustellen, ob eine Schwangerschaft vorliegt. Grundsätzlich muss von einer Schwangerschaft ausgegangen werden, wenn eine Regelblutung ausgeblieben ist. Im Zweifelsfall muss die Strahlenexposition auf das für die benötigte klinische Information unumgängliche Mindestmaß verringert werden. Es sollten alternative Untersuchungsmethoden, bei denen keine ionisierenden Strahlen verwendet werden, in Erwägung gezogen werden.

Nuklearmedizinische Untersuchungen an Schwangeren führen auch zu einer Strahlenexposition des Fetus. Die Anwendung von GLUCOTRACE mit einer Aktivität von 400 MBq führt im Uterus zu einer absorbierten Dosis von 8,4 mGy. Strahlenbelastungen des Fetus über der natürlichen Strahlenexposition müssen vermieden werden.

[18F]fludeoxyglucosegeht in die Muttermilch über. Bevor das Arzneimittel bei einer stillenden Frau angewendet wird, ist zu prüfen ob eine Verschiebung der Untersuchung auf einen Zeitpunkt nach Beendigung der Stillperiode klinisch zu verantworten ist. Falls eine Anwendung während der Stillzeit unvermeidbar ist, soll das Stillen für mindestens 12 Stunden unterbrochen und die Muttermilch verworfen werden.

Muttermilch sollte vor der Injektion abgepumpt und für die spätere Verwendung aufbewahrt werden. Darüber hinaus wird aus Strahlenschutzgründen empfohlen, einen engen Kontakt zwischen Mutter und Säugling in den ersten 12 Stunden nach der Injektion zu vermeiden.

4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Es wurden keine Studien zu den Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen durchgeführt.

4.8 Nebenwirkungen

Nebenwirkungen von [18F]fludeoxyglucosewurden bisher nicht beobachtet.

Da die verabreichten Wirkstoffmengen sehr gering sind, liegen die Risiken der Anwendung im Wesentlichen bei der Strahlenexposition. Ionisierende Strahlen können Krebs und Erbgutveränderungen verursachen. Die meisten nuklearmedizinischen Untersuchungen werden mit effektiven Strahlendosen von weniger als 20 mSv durchgeführt.

Die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten dieser Effekte ist allerdings gering. Nach Verabreichung der maximal empfohlenen Aktivität von Fluorine-18-Fludoxyglukose liegt die effiziente Dosis bei rund 7,6 mSv.

4.9 Überdosierung

Eine Überdosierung im pharmakologischen Sinn ist bei den zur Diagnostik eingesetzten Dosierungen nicht zu erwarten.

Wenn eine Überdosis von [18F]fludeoxyglucose appliziert wurde, muss die vom Patienten absorbierte Dosis verringert werden, indem die Ausscheidung des Radionukleids durch forcierte Diurese und häufige Blasenentleerung möglichst stark erhöht wird.

5. Pharmakologische Eigenschaften

5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakotherapeutische Gruppe: diagnostische Radiopharmazeutika, ATC-Code: V09IX04.

[18F]fludeoxyglucose ist ein Glukoseanalogon, welches sich in Zellen anreichert, die Glukose als primäre Energiequelle verwenden. In Tumoren mit einem hohen Glukoseumsatz wird [18F]fludeoxyglucose angereichert.

5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften

Nach intravenöser Injektion ist das pharmakokinetische Profil von Fludeoxyglucose (18F) im Gefäßkompartiment biexponentiell; es hat eine Verteilungszeit von 1 Minute und eine Eliminationszeit von ca. 12 Minuten.



Die zelluläre Aufnahme von [18F]fludeoxyglucose erfolgt über gewebespezifische Transportsysteme, die teilweise Insulin-abhängig sind und wird daher beeinflusst von der Nahrungsaufnahme, dem Ernährungszustand des Patienten und dem Vorliegen eines Diabetes mellitus. Bei Patienten mit Diabetes mellitus kommt es aufgrund der veränderten Gewebeverteilung und der veränderten Glukosestoffwechselraten zu einer verminderten Aufnahme von [18F]fludeoxyglucose in die Zellen.

[18F]fludeoxyglucose wird wie Glukose durch die Zellmembran transportiert, durchläuft aber nur den ersten Schritt der Glykolyse, der zur Bildung von [18F]fludeoxyglucose -6-phosphat führt, das in den Tumorzellen akkumuliert und nicht weiter metabolisiert wird. Weil die danach folgende Dephosphorylierung durch intrazelluläre Phosphatasen langsam erfolgt, wird [18F]fludeoxyglucose-6-phosphat in den Geweben über mehrere Stunden retiniert ("trapping"-Mechanismus).

Bei Gesunden verteilt sich [18F]fludeoxyglucose weitläufig im gesamten Körper, insbesondere im Gehirn und im Herz, sowie in geringerem Maße in den Lungen und der Leber.

Die Elimination von [18F]fludeoxyglucose erfolgt überwiegend renal, wobei 20 % der Aktivität innerhalb von 2 Stunden nach der Injektion mit dem Urin ausgeschieden werden.

Die Bindung an das Nierenparenchym ist schwach, aber aufgrund der renalen Ausscheidung von [18F]fludeoxyglucose weisen die gesamten Harnwege, insbesondere die Blase, eine erhöhte Aktivität auf.

[18F]fludeoxyglucose passiert die Blut-Hirn-Schranke. Ca. 7 % der injizierten Aktivität reichern sich innerhalb von 80 - 100 Minuten nach Injektion im Gehirn an. Epilepsie auslösende Herde weisen in der anfallsfreien Phase einen verminderten Glukosestoffwechsel auf.

Ca. 3 % der injizierten Aktivität werden innerhalb von ungefähr 40 Minuten vom Myokard aufgenommen. Die Verteilung von [18F]fludeoxyglucose im normalen Herzen ist weitgehend homogen, jedoch sind regionale Unterschiede bis ca. 15 % im interventrikulären Septum beschrieben. Während und nach einer reversiblen myokardialen Ischämie kommt es zur vermehrten Glukoseaufnahme in die myokardiale Zelle.

0,3 % und 0,9 - 2,4 % der injizierten Aktivität werden im Pankreas bzw. in der Lunge angereichert.

[18F]fludeoxyglucose ist außerdem in geringerem Maße an den Augenmuskel, den Pharynx und den Darm gebunden.

Muskelbindung kann nach vorausgehender körperlicher Betätigung und im Falle von Muskelanstrengung während der Untersuchung gesehen werden.

5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

Basierend auf den präklinischen Studien zur akuten Toxizität ließen die fünfzigfache menschliche Dosis bei Hunden und die tausendfache menschliche Dosis bei Mäusen keine Zeichen von Toxizität erkennen.

Studien zur chronischen Toxizität, zu mutagenem Potential und Reproduktionstoxizität und zum kanzerogenen Potential wurden nicht durchgeführt aufgrund der beabsichtigten klinischen Verwendung der Substanz (üblicherweise eine einmalige intravenöse Anwendung von 1 µg).



6. Pharmazeutische Angaben



6.1 Liste der sonstigen Bestandteile

Natriumchlorid

Salzsäure (0,06 -0,45%)

Natriumhydroxid (0,03 - 0,35%)

Natriumcitrat 2 H2O

Wasser für Injektionszwecke

6.2 Inkompatibilitäten

Das Arzneimittel darf, außer mit den unter Abschnitt 12 aufgeführten, nicht mit anderen Arzneimitteln gemischt werden.

6.3 Dauer der Haltbarkeit

11 Stunden nach Herstellungszeitpunkt ( 4 Stunden nach Kalibrierzeitpunkt).

Maximal 8 Stunden nach erstem Gebrauch.

6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Nicht über 30C lagern.

In der Originalverpackung aufbewahren.

Dieses Arzneimittel muss in Übereinstimmung mit den nationalen Vorschriften für radioaktive Produkte gelagert werden.

6.5 Art und Inhalt des Behältnisses

15 ml-Durchstechflasche zur Mehrfachentnahme, farbloses Glas, Typ I, mit Chlorbutyl-Stopfen und versiegelt mit Aluminiumverschluss.

Eine Durchstechflasche enthält 1 bis 10 ml Lösung, das entspricht einer Gesamtaktivität von 185 - 1850 MBq zum Kalibrierzeitpunkt.

6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung

Nicht verwendetes Arzneimitteloder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu entsorgen.



7. INHABER DER ZULASSUNG

MDS Nordion S.A.

Zoning Industriel

6220 Fleurus

Belgien


8. Zulassungsnummer

59605.00.00



9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG



10. STAND DER INFORMATION



11. Dosimetrie

Die folgende Tabelle zeigt die Dosimetrie-Berechnung gemäss ICRP Publikation 80.

Absorbierte Dosis pro verabreichter Aktivitätseinheit (mGy/MBq)

Organ

Erwachsene

15 Jährige
10 Jährige

5 Jährige

1 Jährige

Nebennieren

0,012

0,015

0,024

0,038

0,072

Blasenwand

0,160

0,210

0,280

0,320

0,590

Knochenoberfläche

0,011

0,014

0,022

0,035

0,066

Gehirn

0,028

0,028

0,030

0,034

0,048

Brust

0,009

0,011

0,018

0,029

0,056

Gallengang

0,012

0,015

0,023

0,035

0,066

Darmwand

0,011

0,014

0,022

0,036

0,068

Dünndarm

0,013

0,017

0,027

0,041

0,077

Dickdarm

0,013

0,017

0,027

0,040

0,074

Obere Dickdarmwand

0,012

0,016

0,025

0,039

0,072

Untere Dickdarmwand

0,015

0,019

0,029

0,042

0,076

Herz

0,062

0,081

0,120

0,200

0,350

Nieren

0,021

0,025

0,036

0,054

0,096

Leber

0,011

0,014

0,022

0,037

0,070

Lunge

0,010

0,014

0,021

0,034

0,065

Muskeln

0,011

0,014

0,021

0,034

0,065

Speiseröhre

0,011

0,015

0,022

0,035

0,068

Ovarien

0,015

0,020

0,030

0,044

0,082

Bauchspeicheldrüsen

0,012

0,016

0,025

0,040

0,076

Knochenmark

0,011

0,014

0,022

0,032

0,061

Haut

0,008

0,010

0,016

0,027

0,052

Milz

0,011

0,014

0,022

0,036

0,069

Testes

0,012

0,016

0,026

0,038

0,073

Thymus

0,011

0,015

0,022

0,035

0,068

Schilddrüse

0,010

0,013

0,021

0,035

0,068

Uterus

0,021

0,026

0,039

0,055

0,10

Sonstige Organe

0,011

0,014

0,022

0,034

0,063

Effektive Dosis pro verabreichter Aktivitätseinheit (mSv/MBq)

0,019

0,025

0,036

0,050

0,095

Für GLUCOTRACE beträgt die effektive Dosis, die aus der Anwendung einer Aktivität von 400 MBq resultiert, etwa 7,6 mSv (für eine Person mit einem Gewicht von 70 kg).

Bei dieser Aktivität von 400 MBq betragen die Strahlendosen, die an die kritischen Organe abgegeben werden: Blase 64 mGy, Herz 25 mGy und Gehirn 11 mGy.

12. ANWEISUNGEN ZUR ZUBEREITUNG VON RADIOAKTIVEN ARZNEIMITTELN

Geliefert in Durchstechflasche zur Mehrfachentnahme.

Das Arzneimittel ist zur einmaligen intravenösen Anwendung bestimmt.

Die Aktivität der Lösung wird vor der Anwendung bestimmt.

Die Lösung kann mit einer Natriumchlorid-Injektionslösung 9mg/ml (0,9%) verdünnt werden. Das Applikationsvolumen richtet sich nach der Zeitspanne, die zwischen dem Kalibrierzeitpunkt und dem Applikationszeitpunkt liegt; es muss mit entsprechenden Zerfallskorrekturfaktoren berechnet und vor Injektion mit einem Dosiskalibrator gemessen werden.

Die maximale Menge von GLUCOTRACE, die einem Patienten verabreicht wird, darf nicht über 10 ml liegen.

Entnahmen müssen unter antiseptischen Bedingungen vorgenommen werden.

Die Lösung sollte vor Gebrauch visuell untersucht werden. Es dürfen nur klare Lösungen, die frei von sichtbaren Partikeln sind, verwendet werden.

Die Anwendung von Radiopharmaka setzt andere Personen einem Risiko durch externe Strahlung oder Kontamination durch Urin, Erbrochenes, etc aus. Es müssen daher Strahlenschutzmaßnahmen gemäß den nationalen Vorschriften eingehalten werden.

Radioaktiver Abfall muss in Übereinstimmung mit den geltenden nationalen und internationalen Vorschriften entsorgt werden.

Untersuchungen haben gezeigt, dass die Verdünnung von GLUCOTRACE mit einer Natriumchlorid-Injektionslösung 9 mg/ml (0,9%) dessen Qualität nicht beeinträchtigte. Die Kompatibilität mit anderen Verdünnungsmitteln wurde nicht untersucht.

Sofern erforderlich kann GLUCOTRACE 10fach mit Natriumchlorid-Injektionslösung 9 mg/ml (0,9%) verdünnt werden. Die Verdünnung muss unter aseptischen Bedingungen durchgeführt werden.



TRANSLATED Summary of product Characteristics

(German)


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Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels



1. Bezeichnung des Arzneimittels

GLUCOTRACE, 185 bis 1850 MBq Durchstechflasche zur Mehrfachentnahme, Injektionslösung

2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung

1 ml Injektionslösung enthält zum Datum und Zeitpunkt der Kalibrierung 185 MBq [18F]fludeoxyglucose.

Die Aktivität pro Durchstechflasche reicht von 185 MBq bis 1850 MBq.

Fluor-18 zerfällt in stabilen Sauerstoff-18 mit einer Halbwertzeit von 109,77 Minuten unter Positronenemission mit einer maximalen Energie von 0,633 MeV, gefolgt von einer Photonen Vernichtungsstrahlung von 0,511 MeV.

Für die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.

3. Darreichungsform

Injektionslösung.

Klare, farblose oder leicht gelbe Lösung

4. Klinische Angaben

4.1 Anwendungsgebiete

Dieses Arzneimittel ist ein Diagnostikum.

[18F]fludeoxyglucose wird bei der Positronen-Emissions-Tomographie (PET) angewendet.

Onkologie

GLUCOTRACE ist indiziert für bildgebende Verfahren bei Patienten im Rahmen der onkologischen Diagnostik zur Untersuchung von Funktion und Erkrankungen mit dem Ziel der Darstellung einer verstärkten Glukoseaufnahme spezifischer Organe oder Gewebe.

Die folgenden Anwendungsgebiete sind ausreichend dokumentiert:

Diagnose:

Bestimmung des Tumorstadiums:

Monitoring der therapeutischen Ansprechens

Rezidivnachweis bei begründetem Verdacht:

Kardiologie

Bei der kardiologischen Indikation ist das Diagnoseziel vitales Myokardgewebe, das Glukose aufnimmt aber eine Hypoperfusion aufweist. Die Perfusion muss im Vorfeld unter Verwendung geeigneter Bildgebungsverfahren bestimmt worden sein.

Erkennung von vitalem Myokardgewebe bei Patienten mit stark eingeschränkter linksventrikulärer Funktion, die Kandidaten für Revaskularisation sind, wenn konventionelle bildgebende Verfahren für die Diagnostik nicht ausreichen.

Neurologie

Bei neurologischer Indikation ist das Diagnoseziel der interiktale Glukose-Hypometabolismus

Lokalisation epileptogener Zonen für die chirurgische Behandlung partieller temporärer Epilepsie.

4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung

Dosierung

Für einen Erwachsenen von 70 Kg beträgt die empfohlene Aktivität 100 bis 400 MBq (diese Aktivität muss dem Körpergewicht des Patienten und dem verwendeten Kameratyp angepasst werden) und wird über direkte intravenöse Injektion appliziert.

Für Patienten unter 18 Jahren liegen nur wenige klinische Daten zur Sicherheit und diagnostischen Wirksamkeit des Arzneimittels vor. Deshalb sollte vor einer Anwendung in der onkologischen Pädiatrie eine sorgfältige Nutzen-/Risiko-Abwägung erfolgen.

Die bei Kindern und Jugendlichen angewendete Aktivität beträgt einen Bruchteil der für Erwachsene empfohlenen Aktivität. Diese Aktivität kann mithilfe des folgenden Koeffizienten ausgehend von der für Erwachsene empfohlenen Aktivität auf der Grundlage des Körpergewichts festgestellt werden:





3 kg = 0,10

22 kg = 0,50

42 kg = 0,78

4 kg = 0,14

24 kg = 0,53

44 kg = 0,80

6 kg = 0,19

26 kg = 0,56

46 kg = 0,82

8 kg = 0,23

28 kg = 0,58

48 kg = 0,85

10 kg = 0,27

30 kg = 0,60

50 kg = 0,88

12 kg = 0,32

32 kg = 0,62

52-54 kg = 0,90

14 kg = 0,36

34 kg = 0,64

56-58 kg = 0,92

16 kg = 0,40

36 kg = 0,66

60-62 kg = 0,96

18 kg = 0,44

38 kg = 0,68

64-66 kg = 0,98

20 kg = 0,46

40 kg = 0,70

68 kg = 0,99

Art der Anwendung

Spezifische Vorbereitung des Patienten siehe unter Abschnitt 4.4

Anwendung von Glucotraceund PET-Untersuchung

Die Aktivität von FDG muss direkt vor der Injektion mit einem Dosiskalibrator gemessen werden. Die Injektion muss intravenös erfolgen, um eine Bestrahlung als Ergebnis lokaler Extravasation sowie Bildartefakte zu vermeiden. Die Emissionsaufnahmen werden üblicherweise 45 bis 60 Minuten nach Injektion von [18F]fludeoxyglucose begonnen. Unter der Voraussetzung, dass noch ausreichend Aktivität für eine adäquate Zählstatistik vorhanden ist, kann [18F]fludeoxyglucose auch nach zwei bis drei Stunden durchgeführt werden, was zu einer geringeren Hintergrundaktivität führt. Falls erforderlich, können Wiederholungsuntersuchungen kurzfristig durchgeführt werden.

4.3 Gegenanzeigen

4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Indikation der Untersuchung

Bei allen Patienten muss die Strahlenexposition durch den zu erwartenden diagnostischen Nutzen, der mit der geringstmöglichen Strahlendosis erzielt werden kann, gerechtfertigt sein.

Eine strenge Indikationsstellung ist bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion erforderlich, da es bei diesen Patienten zu einer erhöhten Strahlenexposition kommen kann.

Es sollte berücksichtigt werden, dass die effektive Dosis pro MBq bei Kindern höher ist als bei Erwachsenen (siehe unter Abschnitt 11 Dosimetrie).

Vorbereitung des Patienten

Um hochqualitative Bilder zu erreichen und die Strahlenexposition der Blase zu reduzieren, müssen die Patienten dazu aufgefordert werden, vor und nach der PET-Untersuchung ausreichend zu trinken und häufig die Blase zu entleeren.



Onkologie und Neurologie

Vor der Anwendung von GLUCOTRACE sollte der (ausreichend hydrierte)Patient mindestens 4 Stunden nichts gegessen haben, um eine maximale Aktivitätsanreicherung zu erhalten, da die Glukoseaufnahme in die Zellen limitiert ist (”Sättigungskinetik”). Die Trinkmenge sollte nicht eingeschränkt werden (keine Glukose-haltigen Getränke verwenden!)

Um eine Hyperfixation des Tracers im Muskel zu vermeiden, sollte den Patienten empfohlen werden, vor der Untersuchung schwere körperliche Anstrengung zu vermeiden und zwischen der Injektion und der Untersuchung und während der Bildakquisition zu ruhen (die Patienten sollen bequem liegen und weder lesen noch sprechen).

Der zerebrale Glukosestoffwechsel hängt von der Aktivität des Gehirns ab; deshalb sollen neurologische Untersuchungen nach einer Entspannungsphase in einem abgedunkelten Raum mit möglichst geringen Hintergrund­geräuschen durchgeführt werden.

Vor der Anwendung sollte ein Blutglukosetest durchgeführt werden, da eine Hyperglykämie zu einer verringerten Sensitivität von GLUCOTRACE führen kann, insbesondere wenn der Blutzuckerwert höher als 8 mmol/l ist. Ebenso darf dieses Arzneimittel nicht bei Patienten mit nicht eingestelltem Diabetes mellitus angewendet werden.

Kardiologie

Da die Glukoseaufnahme im Myokard vom Insulinspiegel abhängig ist, wird für Untersuchungen des Herzens eine orale Glukosebelastung mit 50 g etwa 1 Stunde vor der Anwendung von GLUCOTRACE empfohlen. Alternativ kann, insbesondere bei Patienten mit Diabetes mellitus, der Blutzuckerspiegel ggf. durch eine kombinierte Infusion von Insulin und Glukose (sog. Insulin-Glukose-Clamp) eingestellt werden.

Interpretation der FDG-PET- Aufnahmen

Infektiöse und/oder entzündliche Erkrankungen sowie regenerative Prozesse nach operativen Eingriffen können zu einer erheblichen Fludeoxyglucose (18F)-Anreicherung führen und damit zu falschen positiven Ergebnissen.

Falsch positive Ergebnisse können nach einer Strahlentherapie innerhalb der ersten 2-4 Monate nicht ausgeschlossen werden. Wenn die klinische Indikation eine frühzeitigere Diagnostik durch FDG-PET erfordert, muss die Begründung für die frühzeitigere FDG-PET-Untersuchung eindeutig dokumentiert werden.

Ein Zeitabstand von mindestens 4-6 Wochen nach der letzten Chemotherapie-Verabreichung ist optimal, vor allem um falsch negative Ergebnisse zu vermeiden. Wenn die klinische Indikation eine frühzeitigere Diagnostik durch FDG-PET erfordert, muss der Grund für die frühzeitigere FDG-PET Untersuchung eindeutig dokumentiert werden.

Im Fall einer Chemotherapie mit Zyklen, die kürzer als 4 Wochen sind, sollte die FDG-PET-Untersuchung unmittelbar vor Beginn eines neuen Zyklus durchgeführt werden.

Bei niedriggradigen Lymphomen dürfen aufgrund der begrenzten Sensitivität der Methode nur positive Vorhersagewerte berücksichtigt werden.

[18F]fludeoxyglucose ist nicht geeignet, um Gehirnmetastasen nachzuweisen.

Bei Verwendung eines Koinzidenz-PET(Positronen-Emissions-Tomographie)-Scannersystems ist die Sensitivität im Vergleich zum Dedicated-PET-Scanner verringert, was zu einer wahrscheinlich verringerten Detektion von Läsionen kleiner als 1 cm führt.

Es wird empfohlen, dass Fluorine-18-Fludeoxyglukose-PET-Bilder im Zusammenhang mit tomografischen anatomischen Bildgebungsmodalitäten interpretiert werden (z. B. CT, Ultraschall, MRI). Die Fusion der Fluorine-18-Fludeoxyglukose-PET-Bilder mit morphologischen Bildern, z. B. PET-CT kann zu erhöhter Sensitivität und Spezifizität führen und sie wird bei Pankreas-, Kopf- und Halstumoren, Lymphomen, Melanomen, Lungenkrebs und rezidivierendem Kolorektal- oder Eierstockkrebs empfohlen.

Wenn ein Hybrid-PET-CT-Scanner mit Kontrastmitteln eingesetzt wird, können auf den PET-Bildern einige Artefakte auftreten.

Warnhinweise

Es wird empfohlen, jeden engen Kontakt zwischen Patient und kleinen Kindern während der ersten 12 Stunden nach der Injektion zu vermeiden.

Radioaktive Arzneimittel dürfen nur von dazu berechtigten Personen in speziell dafür bestimmten klinischen Bereichen in Empfang genommen, gehandhabt und angewendet werden. Empfang, Lagerung, Anwendung, Transfer und Entsorgung unterliegen den Bestimmungen der zuständigen Behörden und entsprechenden Genehmigungen.

Radiopharmaka müssen vom Anwender so hergestellt werden, dass sowohl die Anforderungen des Strahlenschutzes als auch die pharmazeutische Qualität gewährleistet werden.

GLUCOTRACE muss in adäquater Abschirmung gelagert und gehandhabt werden, um Patienten und Krankenhauspersonal bestmöglich zu schützen. Es wird empfohlen, sich bei Entnahmen und Injektionen durch die Verwendung einer abgeschirmten Spritze vor den Auswirkungen der Beta-Strahlung zu schützen.

4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Alle Arzneimittel, die den Blutglukosespiegel verändern, können die Sensitivität der Untersuchung beeinträchtigen (z.B. Kortikosteroide, Valproat, Carbamazepin, Phenytoin, Phenobarbital und Katecholamine).

Bei Anwendung von koloniestimulierenden Faktoren (CSFs) besteht für einige Tage eine erhöhte Aufnahme von [18F]fludeoxyglucose in Knochenmark und Milz. Dies muss bei der Interpretation von PET-Aufnahmen berücksichtigt werden. Ein Zeitabstand von mindestens 5 Tagen zwischen CSF- Behandlung und PET-Untersuchung kann diesen Effekt verringern

Die Zufuhr von Glukose und Insulin beeinflusst die Aufnahme von [18F]fludeoxyglucose in die Zellen. Bei hohen Blutglukosespiegeln sowie bei niedrigen Plasmainsulinspiegeln ist die Aufnahme von [18F]fludeoxyglucose in Organe und Tumore vermindert.

Bei Patienten mit stark eingeschränkter Ventrikelfunktion, denen hohe Dosen Katecholamine gegeben werden müssen, kann die Bildqualität bei Herzaufnahmen beeinträchtigt werden.

4.6 Schwangerschaft und Stillzeit

Während der Schwangerschaft darf GLUCOTRACE nicht angewendet werden.

Es liegen keine klinischen Erfahrungen zur Anwendung von [18F]fludeoxyglucose in der Schwangerschaft vor. Es wurden keine Tierversuche zur Reproduktionstoxizität durchgeführt.

Falls es erforderlich ist, bei einer Frau im gebärfähigen Alter ein radioaktives Arzneimittel anzuwenden, ist festzustellen, ob eine Schwangerschaft vorliegt. Grundsätzlich muss von einer Schwangerschaft ausgegangen werden, wenn eine Regelblutung ausgeblieben ist. Im Zweifelsfall muss die Strahlenexposition auf das für die benötigte klinische Information unumgängliche Mindestmaß verringert werden. Es sollten alternative Untersuchungsmethoden, bei denen keine ionisierenden Strahlen verwendet werden, in Erwägung gezogen werden.

Nuklearmedizinische Untersuchungen an Schwangeren führen auch zu einer Strahlenexposition des Fetus. Die Anwendung von GLUCOTRACE mit einer Aktivität von 400 MBq führt im Uterus zu einer absorbierten Dosis von 8,4 mGy. Strahlenbelastungen des Fetus über der natürlichen Strahlenexposition müssen vermieden werden.

[18F]fludeoxyglucosegeht in die Muttermilch über. Bevor das Arzneimittel bei einer stillenden Frau angewendet wird, ist zu prüfen ob eine Verschiebung der Untersuchung auf einen Zeitpunkt nach Beendigung der Stillperiode klinisch zu verantworten ist. Falls eine Anwendung während der Stillzeit unvermeidbar ist, soll das Stillen für mindestens 12 Stunden unterbrochen und die Muttermilch verworfen werden.

Muttermilch sollte vor der Injektion abgepumpt und für die spätere Verwendung aufbewahrt werden. Darüber hinaus wird aus Strahlenschutzgründen empfohlen, einen engen Kontakt zwischen Mutter und Säugling in den ersten 12 Stunden nach der Injektion zu vermeiden.

4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Es wurden keine Studien zu den Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen durchgeführt.

4.8 Nebenwirkungen

Nebenwirkungen von [18F]fludeoxyglucosewurden bisher nicht beobachtet.

Da die verabreichten Wirkstoffmengen sehr gering sind, liegen die Risiken der Anwendung im Wesentlichen bei der Strahlenexposition. Ionisierende Strahlen können Krebs und Erbgutveränderungen verursachen. Die meisten nuklearmedizinischen Untersuchungen werden mit effektiven Strahlendosen von weniger als 20 mSv durchgeführt.

Die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten dieser Effekte ist allerdings gering. Nach Verabreichung der maximal empfohlenen Aktivität von Fluorine-18-Fludoxyglukose liegt die effiziente Dosis bei rund 7,6 mSv.

4.9 Überdosierung

Eine Überdosierung im pharmakologischen Sinn ist bei den zur Diagnostik eingesetzten Dosierungen nicht zu erwarten.

Wenn eine Überdosis von [18F]fludeoxyglucose appliziert wurde, muss die vom Patienten absorbierte Dosis verringert werden, indem die Ausscheidung des Radionukleids durch forcierte Diurese und häufige Blasenentleerung möglichst stark erhöht wird.

5. Pharmakologische Eigenschaften

5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakotherapeutische Gruppe: diagnostische Radiopharmazeutika, ATC-Code: V09IX04.

[18F]fludeoxyglucose ist ein Glukoseanalogon, welches sich in Zellen anreichert, die Glukose als primäre Energiequelle verwenden. In Tumoren mit einem hohen Glukoseumsatz wird [18F]fludeoxyglucose angereichert.

5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften

Nach intravenöser Injektion ist das pharmakokinetische Profil von Fludeoxyglucose (18F) im Gefäßkompartiment biexponentiell; es hat eine Verteilungszeit von 1 Minute und eine Eliminationszeit von ca. 12 Minuten.



Die zelluläre Aufnahme von [18F]fludeoxyglucose erfolgt über gewebespezifische Transportsysteme, die teilweise Insulin-abhängig sind und wird daher beeinflusst von der Nahrungsaufnahme, dem Ernährungszustand des Patienten und dem Vorliegen eines Diabetes mellitus. Bei Patienten mit Diabetes mellitus kommt es aufgrund der veränderten Gewebeverteilung und der veränderten Glukosestoffwechselraten zu einer verminderten Aufnahme von [18F]fludeoxyglucose in die Zellen.

[18F]fludeoxyglucose wird wie Glukose durch die Zellmembran transportiert, durchläuft aber nur den ersten Schritt der Glykolyse, der zur Bildung von [18F]fludeoxyglucose -6-phosphat führt, das in den Tumorzellen akkumuliert und nicht weiter metabolisiert wird. Weil die danach folgende Dephosphorylierung durch intrazelluläre Phosphatasen langsam erfolgt, wird [18F]fludeoxyglucose-6-phosphat in den Geweben über mehrere Stunden retiniert ("trapping"-Mechanismus).

Bei Gesunden verteilt sich [18F]fludeoxyglucose weitläufig im gesamten Körper, insbesondere im Gehirn und im Herz, sowie in geringerem Maße in den Lungen und der Leber.

Die Elimination von [18F]fludeoxyglucose erfolgt überwiegend renal, wobei 20 % der Aktivität innerhalb von 2 Stunden nach der Injektion mit dem Urin ausgeschieden werden.

Die Bindung an das Nierenparenchym ist schwach, aber aufgrund der renalen Ausscheidung von [18F]fludeoxyglucose weisen die gesamten Harnwege, insbesondere die Blase, eine erhöhte Aktivität auf.

[18F]fludeoxyglucose passiert die Blut-Hirn-Schranke. Ca. 7 % der injizierten Aktivität reichern sich innerhalb von 80 - 100 Minuten nach Injektion im Gehirn an. Epilepsie auslösende Herde weisen in der anfallsfreien Phase einen verminderten Glukosestoffwechsel auf.

Ca. 3 % der injizierten Aktivität werden innerhalb von ungefähr 40 Minuten vom Myokard aufgenommen. Die Verteilung von [18F]fludeoxyglucose im normalen Herzen ist weitgehend homogen, jedoch sind regionale Unterschiede bis ca. 15 % im interventrikulären Septum beschrieben. Während und nach einer reversiblen myokardialen Ischämie kommt es zur vermehrten Glukoseaufnahme in die myokardiale Zelle.

0,3 % und 0,9 - 2,4 % der injizierten Aktivität werden im Pankreas bzw. in der Lunge angereichert.

[18F]fludeoxyglucose ist außerdem in geringerem Maße an den Augenmuskel, den Pharynx und den Darm gebunden.

Muskelbindung kann nach vorausgehender körperlicher Betätigung und im Falle von Muskelanstrengung während der Untersuchung gesehen werden.

5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

Basierend auf den präklinischen Studien zur akuten Toxizität ließen die fünfzigfache menschliche Dosis bei Hunden und die tausendfache menschliche Dosis bei Mäusen keine Zeichen von Toxizität erkennen.

Studien zur chronischen Toxizität, zu mutagenem Potential und Reproduktionstoxizität und zum kanzerogenen Potential wurden nicht durchgeführt aufgrund der beabsichtigten klinischen Verwendung der Substanz (üblicherweise eine einmalige intravenöse Anwendung von 1 µg).



6. Pharmazeutische Angaben



6.1 Liste der sonstigen Bestandteile

Natriumchlorid

Salzsäure (0,06 -0,45%)

Natriumhydroxid (0,03 - 0,35%)

Natriumcitrat 2 H2O

Wasser für Injektionszwecke

6.2 Inkompatibilitäten

Das Arzneimittel darf, außer mit den unter Abschnitt 12 aufgeführten, nicht mit anderen Arzneimitteln gemischt werden.

6.3 Dauer der Haltbarkeit

11 Stunden nach Herstellungszeitpunkt (4 Stunden nach Kalibrierzeitpunkt).

Maximal 8 Stunden nach erstem Gebrauch.

6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Nicht über 30C lagern.

In der Originalverpackung aufbewahren.

Dieses Arzneimittel muss in Übereinstimmung mit den nationalen Vorschriften für radioaktive Produkte gelagert werden.

6.5 Art und Inhalt des Behältnisses

15 ml-Durchstechflasche zur Mehrfachentnahme, farbloses Glas, Typ I, mit Chlorbutyl-Stopfen und versiegelt mit Aluminiumverschluss.

Eine Durchstechflasche enthält 1 bis 10 ml Lösung, das entspricht einer Gesamtaktivität von 185 - 1850 MBq zum Kalibrierzeitpunkt.

6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung

Nicht verwendetes Arzneimitteloder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu entsorgen.



7. INHABER DER ZULASSUNG

MDS Nordion S.A.

Zoning Industriel

6220 Fleurus

Belgien


8. Zulassungsnummer

59605.00.00



9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG



10. STAND DER INFORMATION



11. Dosimetrie

Die folgende Tabelle zeigt die Dosimetrie-Berechnung gemäss ICRP Publikation 80.

Absorbierte Dosis pro verabreichter Aktivitätseinheit (mGy/MBq)

Organ

Erwachsene

15 Jährige
10 Jährige

5 Jährige

1 Jährige

Nebennieren

0,012

0,015

0,024

0,038

0,072

Blasenwand

0,160

0,210

0,280

0,320

0,590

Knochenoberfläche

0,011

0,014

0,022

0,035

0,066

Gehirn

0,028

0,028

0,030

0,034

0,048

Brust

0,009

0,011

0,018

0,029

0,056

Gallengang

0,012

0,015

0,023

0,035

0,066

Darmwand

0,011

0,014

0,022

0,036

0,068

Dünndarm

0,013

0,017

0,027

0,041

0,077

Dickdarm

0,013

0,017

0,027

0,040

0,074

Obere Dickdarmwand

0,012

0,016

0,025

0,039

0,072

Untere Dickdarmwand

0,015

0,019

0,029

0,042

0,076

Herz

0,062

0,081

0,120

0,200

0,350

Nieren

0,021

0,025

0,036

0,054

0,096

Leber

0,011

0,014

0,022

0,037

0,070

Lunge

0,010

0,014

0,021

0,034

0,065

Muskeln

0,011

0,014

0,021

0,034

0,065

Speiseröhre

0,011

0,015

0,022

0,035

0,068

Ovarien

0,015

0,020

0,030

0,044

0,082

Bauchspeicheldrüsen

0,012

0,016

0,025

0,040

0,076

Knochenmark

0,011

0,014

0,022

0,032

0,061

Haut

0,008

0,010

0,016

0,027

0,052

Milz

0,011

0,014

0,022

0,036

0,069

Testes

0,012

0,016

0,026

0,038

0,073

Thymus

0,011

0,015

0,022

0,035

0,068

Schilddrüse

0,010

0,013

0,021

0,035

0,068

Uterus

0,021

0,026

0,039

0,055

0,10

Sonstige Organe

0,011

0,014

0,022

0,034

0,063

Effektive Dosis pro verabreichter Aktivitätseinheit (mSv/MBq)

0,019

0,025

0,036

0,050

0,095

Für GLUCOTRACE beträgt die effektive Dosis, die aus der Anwendung einer Aktivität von 400 MBq resultiert, etwa 7,6 mSv (für eine Person mit einem Gewicht von 70 kg).

Bei dieser Aktivität von 400 MBq betragen die Strahlendosen, die an die kritischen Organe abgegeben werden: Blase 64 mGy, Herz 25 mGy und Gehirn 11 mGy.

12. ANWEISUNGEN ZUR ZUBEREITUNG VON RADIOAKTIVEN ARZNEIMITTELN

Geliefert in Durchstechflasche zur Mehrfachentnahme.

Das Arzneimittel ist zur einmaligen intravenösen Anwendung bestimmt.

Die Aktivität der Lösung wird vor der Anwendung bestimmt.

Die Lösung kann mit einer Natriumchlorid-Injektionslösung 9mg/ml (0,9%) verdünnt werden. Das Applikationsvolumen richtet sich nach der Zeitspanne, die zwischen dem Kalibrierzeitpunkt und dem Applikationszeitpunkt liegt; es muss mit entsprechenden Zerfallskorrekturfaktoren berechnet und vor Injektion mit einem Dosiskalibrator gemessen werden.

Die maximale Menge von GLUCOTRACE, die einem Patienten verabreicht wird, darf nicht über 10 ml liegen.

Entnahmen müssen unter antiseptischen Bedingungen vorgenommen werden.

Die Lösung sollte vor Gebrauch visuell untersucht werden. Es dürfen nur klare Lösungen, die frei von sichtbaren Partikeln sind, verwendet werden.

Die Anwendung von Radiopharmaka setzt andere Personen einem Risiko durch externe Strahlung oder Kontamination durch Urin, Erbrochenes, etc aus. Es müssen daher Strahlenschutzmaßnahmen gemäß den nationalen Vorschriften eingehalten werden.

Radioaktiver Abfall muss in Übereinstimmung mit den geltenden nationalen und internationalen Vorschriften entsorgt werden.

Untersuchungen haben gezeigt, dass die Verdünnung von GLUCOTRACE mit einer Natriumchlorid-Injektionslösung 9 mg/ml (0,9%) dessen Qualität nicht beeinträchtigte. Die Kompatibilität mit anderen Verdünnungsmitteln wurde nicht untersucht.

Sofern erforderlich kann GLUCOTRACE 10fach mit Natriumchlorid-Injektionslösung 9 mg/ml (0,9%) verdünnt werden. Die Verdünnung muss unter aseptischen Bedingungen durchgeführt werden.




GLUCOTRACE _ V0911