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Gyroflox 400 Mg Filmtabletten

Document: 31.10.2012   Fachinformation (deutsch) change

Fachinformation


1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS


Gyroflox®200 mg Filmtabletten

Gyroflox®400 mg Filmtabletten


2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG


Gyroflox 200 mg:

1 Filmtablette enthält Ofloxacin 200 mg.


Gyroflox 400 mg:

1 Filmtablette enthält Ofloxacin 400 mg.


Sonstiger Bestandteil mit bekannter Wirkung:

Dieses Produkt enthält Lactose-Monohydrat.


Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe, Abschnitt 6.1.


3. DARREICHUNGSFORM


Filmtablette


Gyroflox 200 mg Filmtabletten

Weiße, runde Filmtabletten, mit einem Durchmesser von 11 mm und einer Bruchkerbe auf beiden Seiten. Eine Seite der Tablette enthält oberhalb der Bruchkerbe die Prägung „FXN“ und unterhalb der Bruchkerbe „200“.


Die Tabletten können in zwei gleiche hälften geteilt warden.


Gyroflox 400 mg Filmtabletten

Weiße, ovale Filmtabletten mit einer Länge von 18 mm und einer Breite von 8 mm. Mit "FXN 400" Prägung auf der einen und Bruchkerbe auf der anderen Seite


4. KLINISCHE ANGABEN


4.1 Anwendungsgebiete


Ofloxacin ist zur Behandlung folgender Infektionen angezeigt, wenn diese durch empfindliche Erreger verursacht werden (siehe unter Abschnitt 5.1):


Infektionen der oberen und der unteren Harnwege,

Infektionen der unteren Atemwege, wie akute Verschlimmerung chronischer Bronchitis oder Pneumonien, wenn diese durch gramnegative Bakterien verursacht werden. Bei erworbenen Pneumonien ist Ofloxacin nicht das Mittel der Wahl.

unkomplizierte Gonorrhoe von Urethra und Zervix,

nicht-gonorrhoische Entzündungen von Urethra und Zervix.


Dabei sind die offiziellen Richtlinien zur sachgemäßen Anwendung von Antibiotika zu beachten.



4.2 Dosierung und Art der Anwendung


Allgemeine Dosierungsempfehlungen:


Die Dosierung von Ofloxacin sollte abhängig von der Art und dem Schweregrad der jeweiligen Infektion eingestellt werden.


Der Dosierungsbereich für Erwachsene liegt zwischen 200 mg und 800 mg Ofloxacin täglich.


Bis zu 400 mg Ofloxacin können als Einzeldosis gegeben werden, die vorzugsweise morgens eingenommen werden sollte.


Bei der Behandlung schwerer Infektionen oder übergewichtiger Patienten kann es in Einzelfällen erforderlich sein, die Dosierung auf 600 mg zu erhöhen (eine maximale Tagesdosis von 800 mg Ofloxacin kann in Erwägung gezogen werden). Tagesdosen von mehr als 400 mg müssen auf zwei Einzeldosen aufgeteilt werden und die Zeitabstände zwischen den Gaben annähernd gleich sein.


Anwendungsgebiete

Einzel- und Tagesgaben


Therapiedauer

unkomplizierte Infektionen der unteren Harnwege


200 - 400 mg Ofloxacin/Tag

3 Tage

komplizierte Infektionen der Nieren- u. Harnwege

400 mg Ofloxacin/Tag,

falls notwendig, Dosiserhöhung auf

2 x 400 mg Ofloxacin/Tag


7 - 10 Tage

Infektionen der unteren Atemwege

400 mg Ofloxacin/Tag,

falls notwendig, Dosiserhöhung auf

2 x 400 mg Ofloxacin/Tag


7 - 10 Tage

unkomplizierte Gonorrhoe

400 mg Ofloxacin


Einzeldosis

nicht-gonorrhoische Entzündungen von Urethra und Zervix

400 mg Ofloxacin/Tag

7 – 10 Tage




Eingeschränkte Nierenfunktion:

Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion wird folgende Dosierung empfohlen:


Kreatinin-Clearance


Dosierung
(mg*)

Anzahl der Dosierungen/24 h

Dosierungsintervall

(Stunden)


50 – 20 ml/min

100 - 200

1

24


20 ml/min**

oder

Hämodialyse oder

Peritonealdialyse


100

Oder

200


1


1

24



48

* entsprechend Indikation oder Dosierungsintervall

** Bei Patienten mit schwer eingeschränkter Nierenfunktion und Dialysepatienten sollte die Serumkonzentration von Ofloxacin überwacht werden


Wenn es nicht möglich ist, die Kreatinin-Clearance zu bestimmen, kann sie anhand des Serum-Kreatinin-Spiegels geschätzt werden, der mit der Cockcroft-Gault-Formel wie folgt für Erwachsene ermittelt wird:


Männer: ClKr(ml/min)=Gewicht (kg) x (140-Alter in Jahren)/72 x Serum-Kreatinin (mg/dl)


oder


ClKr(ml/min)=Gewicht (kg) x (140-Alter in Jahren)/0,814 x Serum-Kreatinin (µmol/l)


Frauen: ClKr(ml/min)=0,85 x oberer Wert


Eingeschränkte Leberfunktion (z. B. Leberzirrhose mit Aszites):

Es wird empfohlen, eine Tageshöchstdosis von 400 mg Ofloxacin nicht zu überschreiten, da die Ausscheidung von Ofloxacin möglicherweise vermindert ist.


Ältere Patienten:

Eine Dosisanpassung von Ofloxacin allein aufgrund des Alters ist nicht erforderlich. Jedoch sollte die Nieren- und Leberfunktion bei älteren Patienten besonders beachtet und die Dosierung entsprechend angepasst werden (siehe Abschnitt 4.4 „Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung“ – Herzerkrankungen).


Kinder und Jugendliche:

Ofloxacin ist kontraindiziert bei Kindern oder Jugendlichen in der Wachstumsphase .


Art und Dauer der Behandlung

Eine Tagesdosis von bis zu 400 mg Ofloxacin kann als Einzeldosis verabreicht werden. In diesem Fall wird empfohlen, Ofloxacin morgens anzuwenden.

Tagesdosen von mehr als 400 mg müssen auf zwei Einzeldosen aufgeteilt werden und die Zeitabstände zwischen den Gaben annähernd gleich sein.


Dauer der Behandlung:

Die Dauer der Behandlung hängt vom Schweregrad der Infektion und vom Ansprechen der Erreger auf das Arzneimittel ab.


Die jeweils übliche Behandlungsdauer ist in der o. a. Tabelle angegeben.

Wie bei Antibiotika-Therapien allgemein üblich sollte die Anwendung von Ofloxacin beim Patienten mindestens 48 bis 72 Stunden nach Abklingen des Fiebers oder vorliegendem Nachweis der Eradikation der Bakterien fortgesetzt werden.


In manchen Fällen reicht eine Behandlungsdauer von 5 Tagen aus.


Die Behandlungsdauer sollte zwei Monate nicht überschreiten.


Art der Anwendung


Gyroflox®Filmtabletten sollten mit einer ausreichenden Menge an Flüssigkeiten vor oder während der Mahlzeiten eingenommen werden. Bei gleichzeitiger Einnahme von mineralischen Antacida, Sucralfat oder Metallionen-Präparaten (Aluminium, Eisen, Magnesium oder Zink) müssen Gyroflox®Filmtabletten mindestens 2 Stunden vorher eingenommen werden, da sonst die Resorption von Ofloxacin vermindert werden kann.



4.3 Gegenanzeigen


Gyroflox®Filmtabletten dürfen nicht eingenommen werden:



*da ausgehend von Tierversuchen ein Risiko einer Schädigung der Wachstumsfuge im wachsenden Organismus nicht ausgeschlossen werden kann.


4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung


Ofloxacin ist nicht das Antibiotikum der ersten Wahl bei der Behandlung von Pneumonien, die durch Pneumokokken oder Mykoplasmen verursacht werden, oder von Angina tonsillaris, verursacht durch ß-hämolysierende Streptokokken.


Überempfindlichkeits- und allergische Reaktionen nach der ersten Verabreichung von Fluorchinolonen sind berichtet worden. Anaphylaktische und anaphylaktoide Reaktionen können sich, auch schon nach der ersten Gabe, zu einem lebensbedrohlichen Schock entwickeln. In diesem Fall muss Ofloxacin abgesetzt werden und es müssen angemessene Notfallmaßnahmen (z.B. Schockbehandlung) eingeleitet werden.


Prävention der Photosensibilisierung

Aufgrund des Risikos einer Photosensibilisierung sollten es die Patienten vermeiden, sich während der Behandlung mit Ofloxacin starker Sonnenstrahlung oder künstlichen UV-Strahlungen auszusetzen.


Durch Clostridium difficile hervorgerufene Erkrankungen

Diarrhö, insbesondere wenn sie schwer, anhaltend und/oder blutig während oder bis zu 10 Wochen nach der Behandlung mit Ofloxacin auftritt, kann ein Hinweis auf eine pseudomembranöse Kolitis sein. Bei Verdacht auf eine pseudomembranöse Kolitis muss die Behandlung mit Ofloxacin sofort beendet werden.

Eine geeignete spezifische Antibiotika-Therapie muss unverzüglich eingeleitet werden (z.B. orales Vancomycin, orales Teicoplanin oder Metronidazol). Mittel, welche die Darmperistaltik hemmen, dürfen in dieser klinischen Situation nicht eingenommen werden.


Patienten mit Neigung zu Krampfanfällen

Wie andere Chinolone sollte Ofloxacin nur mit äußerster Vorsicht angewendet werden bei Patienten mit Prädisposition für Krampfanfälle.

Dies können Patienten sein mit bestehenden ZNS-Läsionen, gleichzeitiger Behandlung mit Fenbufen oder vergleichbaren nichtsteroidalen Antiphlogistika oder mit Arzneimitteln, die die zerebrale Krampfschwelle herabsetzen, wie beispielsweise Theophyllin (siehe Abschnitt 4.5, „Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen“).

Bei Auftreten von Krampfanfällen ist die Behandlung mit Ofloxacin abzubrechen.


Tendinitis

Selten kann es unter der Behandlung mit Chinolonen zur Tendinitis kommen, die unter Umständen zur Sehnenruptur führen kann - vorwiegend bei der Achillessehne. Ältere Patienten neigen eher zur Tendinitis. Das Risiko einer Sehnenruptur kann bei gleichzeitiger Behandlung mit Kortikosteroiden möglicherweise erhöht sein. Bei Verdacht auf eine Sehnenentzündung muss die Behandlung mit Ofloxacin sofort beendet werden.

Für die betroffene Sehne muss eine geeignete Behandlung (z.B. durch Immobilisierung) eingeleitet werden.


Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion

Da Ofloxacin vorwiegend renal ausgeschieden wird, sollte die Dosis bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion angepasst werden (siehe Abschnitt 4.2, „Dosierung, Art und Dauer der Anwendung“).


Patienten mit psychotischen Störungen in der Anamnese

Unter der Behandlung mit Fluorchinolonen, einschließlich Ofloxacin, sind psychotische Reaktionen bei Patienten berichtet worden. In einigen Fällen entwickelten sie sich zu suizidalen Gedanken oder selbstgefährdendem Verhalten einschließlich Selbstmordversuch, manchmal schon nach einer einzelnen Dosis. Falls ein Patient solche Reaktionen entwickelt, ist Ofloxacin abzusetzen und es sind geeignete Maßnahmen einzuleiten. Vorsicht ist angezeigt, wenn Ofloxacin bei Patienten mit psychotischen Störungen in ihrer Krankengeschichte oder bei Patienten mit psychiatrischen Erkrankungen angewendet wird.


Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion

Ofloxacin sollte mit Vorsicht bei Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion angewendet werden, da Leberschädigungen auftreten können. Fälle von fulminanter Hepatitis, die zum Leberversagen (auch mit tödlichem Verlauf) führen können, sind unter Ofloxacin berichtet worden. Den Patienten ist zu empfehlen, die Behandlung zu beenden und ihren Arzt um Rat zu fragen, wenn sich Anzeichen einer Lebererkrankung entwickeln, wie z.B. Appetitlosigkeit, Gelbsucht, Dunkelfärbung des Urins, Juckreiz oder ein druckempfindlicher Bauch (siehe Abschnitt 4.8, „Nebenwirkungen“).


Patienten unter Behandlung mit Vitamin-K-Antagonisten

Wegen möglicher Erhöhung der Gerinnungswerte (PT/INR) und/oder Blutungen bei Patienten, die mit Fluorchinolonen, einschließlich Ofloxacin, in Kombination mit einem Vitamin-K-Antagonisten (z.B. Warfarin) behandelt werden, sollten die Gerinnungswerte überwacht werden, wenn diese Arzneimittel gleichzeitig gegeben werden (siehe Abschnitt 4.5, „Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen“).


Myasthenia gravis

Bei Patienten mit bekannter Myasthenia gravis sollte Ofloxacin nur mit Vorsicht angewendet werden.


Sekundärinfektionen

Wie bei anderen Antibiotika kann die Anwendung von Ofloxacin, insbesondere eine länger andauernde, zur Vermehrung unempfindlicher Organismen führen. Eine wiederholte Kontrolle des Zustands des Patienten ist äußerst wichtig. Falls während der Behandlung eine Sekundärinfektion auftritt, sind geeignete Maßnahmen zu ergreifen.


Herzerkrankungen

Fluorchinolone, einschließlich Ofloxacin, sollten nur unter Vorsicht bei Patienten angewendet werden, die bekannte Risikofaktoren für eine Verlängerung des QT-Intervalls aufweisen, wie z. B.:

(siehe auch Abschnitte 4.2 „Ältere Patienten“, 4.5, 4.8 und 4.9)

Ältere Patienten und Frauen reagieren möglicherweise empfindlicher auf QTc-verlängernde Begleitmedikationen. In diesen Patientengruppen ist daher bei der Anwendung von Fluorchinolonen, einschließlich Ofloxacin, Vorsicht angezeigt.


Hypoglykämie

Wie bei allen Chinolonen sind Hypoglykämien berichtet worden, üblicherweise bei Diabetikern, die gleichzeitig mit einem oralen Antidiabetikum (z.B. Glibenclamid) oder mit Insulin behandelt wurden. Bei diesen diabetischen Patienten wird eine sorgfältige Überwachung der Blutzuckerwerte empfohlen (siehe Abschnitt 4.8, „Nebenwirkungen“).


Periphere Neuropathie

Unter der Behandlung mit Fluorchinolonen, einschließlich Ofloxacin, sind bei Patienten sensorische oder sensomotorische periphere Neuropathien,die schnell einsetzen können, berichtet worden. Wenn Patienten Symptome einer Neuropathie entwickeln, sollte Ofloxacin abgesetzt werden, um das mögliche Risiko der Entwicklung eines irreversiblen Schadens zu minimieren.


Patienten mit Glukose-6-Phosphat-Dehydrogenasemangel

Patienten mit latentem oder bestehendem Glukose-6-Phosphat-Dehydrogenasemangel neigen möglicherweise zu hämolytischen Reaktionen, wenn sie mit Chinolonen behandelt werden. Deshalb sollte Ofloxacin hier mit Vorsicht angewendet werden.


Patienten mit seltenen hereditären Erkrankungen

Patienten mit der seltenen hereditären Galaktose-Intoleranz, Laktase-Mangel oder Glukose-Galaktose-Malabsorption sollten Gyroflox nicht einnehmen.




4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen


Antazida, Sucralfat, Metall-Kationen

Antazida, die Aluminium enthalten (einschließlich Sucralfat), Magnesiumhydroxide, Aluminiumphosphat, Zink und Eisen können die Resorption von Ofloxacin-Tabletten reduzieren. Ofloxacin sollte in einem etwa 2-stündigen Abstand von Antazida angewendet werden.



Theophyllin, Fenbufen oder ähnliche nichtsteroidale Antiphlogistika

In einer klinischen Studie wurden keine pharmakokinetischen Wechselwirkungen von Ofloxacin mit Theophyllin festgestellt. Allerdings kann es zu einer ausgeprägten Senkung der zerebralen Krampfschwelle kommen, wenn Chinolone gleichzeitig mit Theophyllin, nichtsteroidalen Antiphlogistika oder anderen krampfschwellensenkenden Mitteln angewendet wird.


Arzneimittel, die bekanntermaßen das QT-Intervall verlängern

Wie andere Fluorchinolone auch, sollte Ofloxacin nur unter Vorsicht bei Patienten angewendet werden, die gleichzeitig andere Arzneimittel einnehmen, die bekanntermaßen das QT-Intervall verlängern (z.B. Antiarrhythmika der Klassen IA und III, tricyclische Antidepressiva, Makrolide, Antipsychotika) (siehe Abschnitt 4.4). „


Beeinflussung von Labortests

Opiat- oder Porphyrinbestimmungen im Urin können unter Behandlung mit Ofloxacin falsch-positiv ausfallen. Gegebenenfalls sollten positive Ergebnisse durch spezifischere Methoden bestätigt werden.


Vitamin-K-Antagonisten

Der Gerinnungsstatus sollte wegen einer möglichen Wirkungsverstärkung von Cumarinderivaten sorgfältig überwacht werden bei Patienten, die mit Vitamin-K-Antagonisten behandelt werden.


Glibenclamid

Ofloxacin kann zu einer geringen Erhöhung der Serumspiegel von gleichzeitig verabreichtem Glibenclamid führen. Daher wird empfohlen, Patienten, die gleichzeitig mit Ofloxacin und Glibenclamid behandelt werden, besonders sorgfältig zu überwachen.


Probenecid, Cimetidin, Furosemid oder Methotrexat

Insbesondere bei hoch dosierter Behandlung muss eine gegenseitige Verminderung der Ausscheidung und ein Anstieg der Serumspiegel bedacht werden, wenn Chinolone gemeinsam mit anderen, ebenfalls renal tubulär sezernierten Arzneimitteln (wie Probenecid, Cimetidin, Furosemid oder Methotrexat) angewendet werden.




4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit


Schwangerschaft


Basierend auf der limitierten Datenlage beim Menschen wird die Anwendung von Fluorochinolonen im 1. Schwangerschaftstrimester nicht mit einem erhöhten Risiko von erheblichen Fehlbildungen oder anderen unerwünschten Wirkungen auf das Schwangerschaftsergebnis assoziiert. Tierstudien zeigten eine Schädigung des Gelenkknorpels bei heranwachsenden Tieren, aber keine teratogenen Effekte. Deshalb darf Ofloxacin während der Schwangerschaft nicht angewendet werden (siehe Abschnitt 4.3, „Gegenanzeigen“).


Stillzeit


Ofloxacin wird beim Menschen in geringen Mengen in die Muttermilch ausgeschieden. Aufgrund der Möglichkeit einer Arthropathie und anderer ernstzunehmender Toxizität beim gestillten Säugling muss während der Behandlung mit Ofloxacin abgestillt werden (siehe Abschnitt 4.3, „Gegenanzeigen“).


4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen


Einige unerwünschte Wirkungen (z.B. Schwindel/Benommenheit, Schläfrigkeit, Sehstörungen) können die Konzentrations- und Reaktionsfähigkeit des Patienten beeinträchtigen und somit in Situationen, in denen diese Fähigkeiten von besonderer Bedeutung sind (z.B. Autofahren, Bedienen von Maschinen), ein Risiko darstellen.



4.8 Nebenwirkungen


Die folgenden Angaben beruhen auf klinischen Studien und umfangreicher Erfahrung nach Markteinführung.


Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeiten zugrunde gelegt: sehr häufig (>1/10), häufig (>1/100 bis <1/10), gelegentlich (>1/1 000 bis <1/100), selten (>1/10 000 bis <1/1 000), sehr selten (<1/10 000), nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar).


Infektionen und parasitäre Erkrankungen:

Gelegentlich:

Pilzinfektion, Resistenz von Krankheitserregern


Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems

Sehr selten:

Anämie, hämolytische Anämie, Leukopenie, Eosinophilie, Thrombozytopenie


Nicht bekannt:

Agranulozytose, Knochenmarksdepression


Erkrankungen des Imunsystems:

Selten: Anaphylaktische/anaphylaktoide Überempfindlichkeitsreaktionen*, Angioödem


Sehr selten:

Anaphylaktischer/anaphylaktoider Schock*


Stoffwechsel und Ernährungsstörungen:

Selten :

Anorexie


Nicht bekannt:

Hypoglykämie bei Diabetikern, die mit Antidiabetika behandelt werden (siehe Abschnitt 4.4, „Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung“)

Psychiatrische Erkrankungen

Gelegentlich:

Erregungszustände, Schlafstörungen, Schlaflosigkeit


Selten:

Psychotische Störungen (z.B. Halluzinationen), Angst­zustände, Verwirrtheit, Alpträume, Depression


Nicht bekannt:

Psychotische Störungen und Depressionen mit selbstgefährdendem Verhalten einschließlich suizidalen Gedanken oder Suizidversuch (siehe Abschnitt 4.4, „Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung“


Erkrankungen des Nervensystems:

Gelegentlich:

Kopfschmerzen, Schwindel,


Selten:

Schläfrigkeit, Parästhesien, Geschmacks- und Geruchsstörungen


Sehr selten:

Sensorische/senso­motorische periphere Neuropathie*, Krampfanfälle*, extrapyramidale Symptome oder andere muskuläre Koordinationsstörungen

Augenerkrankungen

Gelegentlich:

Augenreizungen



Selten:

Sehstörungen

Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths

Gelegentlich:

Vertigo


Sehr selten:

Tinnitus, Hörverlust


Herzerkrankungen

Selten:

Tachykardie


Nicht bekannt:

Ventrikuläre Arrhythmien und Torsade de pointes (vorwiegend berichtet bei Patienten mit Risikofaktoren für eine QT-Intervallverlängerung), EKG QT-Verlängerung (s. Abschnitte 4.4 und 4.9)


Gefäßerkrankungen

Selten :

Blutdruckabfall


Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums

Gelegentlich :

Husten, Nasopharyngitis


Selten:

Atemnot, Bronchospasmus


Nicht bekannt:

Allergische Pneumonitis, schwere Atemnot

Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts:

Gelegentlich:

Bauchschmerzen, Diarrhö, Übelkeit, Erbrechen


Selten:

Enterokolitis, manchmal hämorrhagisch


Sehr selten:

Pseudomembranöse Kolitis*

Leber- und Gallenerkrankungen:

Selten: Anstieg von Leberenzymen (ALAT, ASAT, LDH, Gamma-GT und/oder alkalische Phosphatase),Anstieg des Bilirubins im Blut


Sehr selten:

Cholestatischer Ikterus


Nicht bekannt:

Hepatitis, die schwer sein kann


Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes:

Gelegentlich:

Hautauschlag, Juckreiz


Selten:

Urtikaria, Hitzewallungen, Schwitzen, pustulöser Ausschlag


Sehr selten:

Erythema multiforme, toxische epidermale Nekrolyse, Photosensibilität*, Arzneimittelexanthem, vaskuläre Purpura. Vaskulitis, die in Einzelfällen zu Hautnekrosen führen kann


Nicht bekannt:

Stevens-Johnson-Syndrom, akute generalisierte exanthematische Pustulose, fixes Arzneimittelexanthem


Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen:

Selten:

Tendinitis


Sehr selten:

Gelenk- und Muskelschmerzen, Sehnenruptur (z.B. der Achillessehne), die innerhalb von 48 Stunden nach Behandlungsbeginn auftreten und beidseitig sein kann.


Nicht bekannt:

Rhabdomyolyse und/oder Myopathie, Muskelschwäche, Muskelabriss, Muskelriss


Erkrankung der Niere und Harnwege:

Selten:

Anstieg des Serumkreatinins


Sehr selten:

Akutes Nierenversagen


Nicht bekannt:

Akute interstitielle Nephritis


Kongenitale, familiäre und genetische Erkrankungen

Porphyrie-Attacken bei Patienten mit Porphyrie

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

Selten: Unwohlsein


* Erfahrungen nach Markteinführung


Bis auf sehr seltene Fälle (z.B. außergewöhnliche Fälle von Geruchs-, Geschmacks- und Hörstörungen) klangen die beobachteten Nebenwirkungen nach Absetzen von Ofloxacin wieder ab.



4.9 Überdosierung


Symptome einer Überdosierung


Als wichtigste Symptome einer akuten Überdosierung können (unter anderem) zentralnervöse Symptome auftreten, wie z. B. Verwirrtheit, Schwindel, Bewusstseinstrübung und Krampfanfälle sowie Beschwerden im Magen-Darm-Bereich wie z. B. Übelkeit und Erosionen der Magen-Darm-Schleimhaut.


Therapie einer Überdosierung


Im Falle einer Überdosierung sollte eine symptomatische Behandlung eingeleitet werden. Eine EKG-Überwachung sollte aufgrund des möglichen Auftretens einer QT-Intervallverlängerung durchgeführt werden.





5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN


5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften


Pharmakotherapeutische Gruppe

Ofloxacin ist ein bakterizid wirkendes Antibiotikum aus der Gruppe der Fluorchinolone.

ATC-Code: J01MA01

Wirkungsweise

Der Wirkungsmechanismus von Ofloxacin beruht auf einer Störung der DNS-Synthese durch Hemmung der bakteriellen Topoisomerase II (Gyrase) und Topoisomerase IV. Hieraus resultiert eine bakterizide Wirkung.


Beziehung zwischen Pharmakokinetik und Pharmakodynamik

Die Wirksamkeit hängt im Wesentlichen von dem Quotienten aus Serumspitzenspiegel (Cmax) und der minimalen Hemmkonzentration (MHK) des Erregers bzw. von dem Quotienten aus AUC (Area under the curve, Fläche unterhalb der Konzentrations-Zeit-Kurve) und der MHK des Erregers ab.


Resistenzmechanismen

Eine Resistenz gegenüber Ofloxacin kann auf folgenden Mechanismen beruhen:

Es besteht partielle oder vollständige Kreuzresistenz von Ofloxacin mit anderen Fluorchinolonen.


Grenzwerte

Die Testung von Ofloxacin erfolgt unter Benutzung der üblichen Verdünnungsreihe. Folgende minimale Hemmkonzentrationen für sensible und resistente Keime wurden festgelegt:


EUCAST (European Committee on Antimicrobial Susceptibility Testing) Grenzwerte

Erreger

Sensibel

Resistent

Enterobacteriaceae

0,5 mg/l

> 1 mg/l

Staphylococcus spp.

1 mg/l

> 1 mg/l

Streptococcus pneumoniae

0,125 mg/l

> 4 mg/l

Haemophilus influenzae

0,5 mg/l

> 0,5 mg/l

Moraxella catarrhalis

0,5 mg/l

> 0,5 mg/l

Neisseria gonorrhoeae

0,12 mg/l

> 0,25 mg/l

Nicht speziesspezifische Grenzwerte*

0,5 mg/l

> 1 mg/l

* Basieren hauptsächlich auf der Serumpharmakokinetik


Prävalenz der erworbenen Resistenz

Die Prävalenz der erworbenen Resistenz einzelner Spezies kann örtlich und im Verlauf der Zeit variieren. Deshalb sind - insbesondere für die adäquate Behandlung schwerer Infektionen - lokale Informationen über die Resistenzsituation erforderlich. Falls auf Grund der lokalen Resistenzsituation die Wirksamkeit von Ofloxacin in Frage gestellt ist, sollte eine Therapieberatung durch Experten angestrebt werden. Insbesondere bei schwerwiegenden Infektionen oder bei Therapieversagen ist eine mikrobiologische Diagnose mit dem Nachweis des Erregers und dessen Empfindlichkeit gegenüber Ofloxacin anzustreben.


Prävalenz der erworbenen Resistenz in Deutschland auf der Basis von Daten der letzten 5 Jahre aus nationalen Resistenzüberwachungsprojekten und –studien (Stand: Dezember 2010):


Üblicherweise empfindliche Spezies

Aerobe Gram-positive Mikroorganismen

Staphylococcus saprophyticus °

Streptococcus pyogenes °

Aerobe Gram-negative Mikroorganismen

Enterobacter aerogenes

Enterobacter cloacae

Haemophilus influenzae

Moraxella catarrhalis

Proteus vulgaris

Salmonella enterica (nur Enteritis-Salmonellen)

Serratia marcescens

Andere Mikroorganismen

Chlamydophila pneumoniae ° $

Chlamydia trachomatis ° $

Legionella pneumophila °

Mycoplasma hominis ° $

Mycoplasma pneumoniae ° $

Ureaplasma urealyticum ° $

Spezies, bei denen erworbene Resistenzen ein Problem bei der Anwendung darstellen können

Aerobe Gram-positive Mikroorganismen

Enterococcus faecalis °

Staphylococcus aureus (Methicillin-sensibel)

Staphylococcus aureus (Methicillin-resistent) +

Staphylococcus epidermidis +

Staphylococcus haemolyticus +

Staphylococcus hominis +

Streptococcus pneumoniae $

Aerobe Gram-negative Mikroorganismen

Acinetobacter baumannii ° $

Campylobacter jejuni $

Citrobacter freundii

Escherichia coli &

Klebsiella oxytoca

Klebsiella pneumoniae

Morganella morganii

Neisseria gonorrhoeae

Proteus mirabilis

Pseudomonas aeruginosa $

Stenotrophomonas maltophilia $

Von Natur aus resistente Spezies

Aerobe Gram-positive Mikroorganismen

Enterococcus faecium

Anaerobe Mikroorganismen

Bacteroides spp.

Clostridium difficile

Die angegebenen Kategorisierungen basieren nahezu ausschließlich auf Daten zu Ciprofloxacin und Levofloxacin.

° Bei Veröffentlichung der Tabellen lagen keine aktuellen Daten vor. In der Primärliteratur, Standardwerken und Therapieempfehlungen wird von einer Empfindlichkeit ausgegangen.

$Die natürliche Empfindlichkeit der meisten Isolate liegt im intermediären Bereich.

+In mindestens einer Region liegt die Resistenzrate bei über 50%.

&Bei Isolaten von Patientinnen mit unkomplizierter Cystitis beträgt die Resistenzrate <10%, sonst 10%.



5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften


Resorption:

Nach oraler Gabe an nüchternen Probanden wird Ofloxacin fast vollständig resorbiert. Die maximale Plasmakonzentration nach einer oralen Einzeldosis von 200 mg beträgt im Mittel 2,6 µg/ml und wird innerhalb einer Stunde erreicht. Unter Mehrfachgabe steigt die Plasmakonzentration nicht wesentlich an (Kumulationsfaktor bei 2-mal täglicher Gabe: 1,5).

Verteilung:

Das scheinbare Verteilungsvolumen beträgt 120 l. Die Plasmaproteinbindung beträgt ca. 25%.


Biotransformation:

Ofloxacin wird zu weniger als 5% biotransformiert. Die beiden Hauptmetaboliten, die im Urin gefunden werden, sind N-desmethyl-Ofloxacin und Ofloxacin-N-oxid. Ofloxacin wird als Glucuronid in der Galle gefunden.

Ausscheidung:

Die Ausscheidung erfolgt überwiegend renal. 80 – 90% der Dosis wird als unveränderte Substanz im Urin wiedergefunden. Die Plasmaeliminationshalbwertszeit liegt zwischen 5,7 und 7,0 Stunden, und ist dosisunabhängig.


Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion:

Bei Personen mit eingeschränkter Nierenfunktion ist die Plasmaeliminationshalbwertszeit verlängert, totale und renale Clearance nehmen entsprechend der Kreatinin-Clearance ab.


5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit



Ofloxacin verfügt über ein neurotoxisches Potential und verursacht in hohen Dosen reversible Veränderungen der Hoden. Abgesehen davon ergaben präklinische Studien bei einmaliger und wiederholter Anwendung an ausgewachsenen Versuchstieren wie auch pharmakologische Untersuchungen auf Unbedenklichkeit keine Anzeichen auf weitere spezifische Risiken, die in Zusammenhang mit der Einnahme von Ofloxacin gebracht werden können.


Wie auch andere Gyrasehemmer kann Ofloxacin Schädigungen an durch Gewicht belasteten Gelenken bei heranwachsenden Tieren während der Wachstumsphase verursachen. Das Ausmaß der verursachten Schädigung des Knorpelgewebes ist vom Alter, der Spezie und der Dosis abhängig, und eine Entlastung der Gelenke kann diese Schädigungen erheblich reduziert.


Tierstudien haben gezeigt, dass Ofloxacin in therapeutischen Dosen keinen Einfluss auf die Fertilität, die peri- und postnatale Entwicklung hat und auch keine teratogenen oder andere embryotoxische Auswirkungen besitzt.


Langzeitstudien zur Karzinogenität wurden mit Ofloxacin nicht durchgeführt. In-vitround in-vivoStudien zeigten, dass Ofloxacin nicht mutagen ist.

In-vitround/oder in-vivo-Daten über Phototoxizität, Photomutagenität und Photokarzinogenität von Ofloxacin deuten im Vergleich zu anderen Fluorochinolonen nur auf ein leichtes photomutagenetisches und photokanzerogenes Potential hin.


Es gibt keine Anzeichen für Katarakt verursachende oder Katarakt mitverursachende Effekte nach der Anwendung von Ofloxacin.


Präklinische Untersuchungen mit Ofloxacin haben bis heute nur eine leichte Verlängerung des QT-Intervalls gezeigt.



6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN


6.1 Liste der sonstigen Bestandteile


Lactose-Monohydrat, Vorverkleisterte Stärke, Hypromellose, Croscarmellose-Natrium, Hochdisperses Siliciumdioxid, Magnesiumstearat (Ph. Eur.), Titandioxid (E171), Macrogol 3000, Triacetin.



6.2 Inkompatibilitäten


Nicht zutreffend



6.3 Dauer der Haltbarkeit


3 Jahre



6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung


Die Blisterstreifen im Umkarton aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen. Die Tabletten nicht in ein anderes Behältnis umfüllen.





6.5 Art und Inhalt des Behältnisses


Transparente PVC/PVDC-Aluminium Blisterstreifen / opaque weiße PVC/PVDC-Aluminium Blisterstreifen .


Blisterpackungen mit 10, 20 und 50 Filmtabletten.



6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung


Keine besonderen Anforderungen.


7. Inhaber der Zulassung


TEVA GmbH

Graf-Arco-Str. 3

89079 Ulm


8. ZULASSUNGSNUMMER(N)


54321.00.00

54321.01.00


9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG / VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG


23.01.2003 / 09.07.2006


STAND DER INFORMATION


August 2012


VERKAUFSABGRENZUNG


Verschreibungspflichtig

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