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Haloperidol Hexal 2mg Tabletten

Document: 18.12.2003   Gebrauchsinformation (deutsch) change

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Liebe Patientin, lieber Patient!


Bitte lesen Sie folgende Gebrauchsinformation auf­merksam, weil sie wichtige Informationen darüber enthält, was Sie bei der Anwendung dieses Arznei­mittels beachten sollen. Wenden Sie sich bei Fragen bitte an Ihre Ärztin/Ihren Arzt oder an Ihre Apotheke.




Gebrauchsinformation




Haloperidol HEXAL 2 mg Tabletten


Wirkstoff: Haloperidol




Zusammensetzung


Arzneilich wirksame Bestandteile:

1 Tablette enthält 2 mg Haloperidol.


Sonstige Bestandteile:


Crospovidon, Lactose-Monohydrat, Magnesiumstearat (Ph.Eur.), Maisstärke, Povidon K25, hochdisperses Siliciumdioxid,

Farbstoff Eisenoxid (E172)


Hinweis für Diabetiker

1 Tablette enthält weniger als 0,01 BE.




Darreichungsform und Inhalt


Originalpackungen mit

20 (N1), 50 (N2) und 100 (N3) Tabletten


Mittel zur Behandlung spezieller geistig-seelischer Erkrankungen(Neuroleptikum)


von HEXAL AG

Industriestr. 25

83607 Holzkirchen

Tel.(08024)908-0

Fax (08024)908-1290

e-mail: patientenservice@hexal.de


Hersteller:

Salutas Pharma GmbH

ein Unternehmen der HEXAL AG

Otto-von-Guericke-Allee 1

39179 Barleben




Die Anwendungsgebiete lauten wie folgt:


- Seelische Erkrankungen mit Wahn, Sinnestäuschungen, Denkstörungen und Ich-Störungen (akute psychotische Syndrome);

seelische Erkrankungen, die mit ausgeprägten Bewegungsstörungen, z. B. Bewegungsstarre oder auch Erregungszuständen, einhergehen (katatone Syndrome);

Zustände, die durch Verwirrtheit, Verkennung der Umgebung und Unruhe gekennzeichnet sind (delirante und andere exogen-psychotische Syndro­me)


- Bei chronisch verlaufenden Formen dieser Erkrankungen (endogene und exogene Psychosen) zur Unterdrückung der Krankheitszeichen und zur Verhinderung von Rückfällen


- Seelisch-körperliche (psychomotorische) Erregungszustände



Gegenanzeigen


Wann dürfen Sie Haloperidol HEXAL 2 mg nicht einnehmen?


Sie dürfen Haloperidol HEXAL 2 mg nicht einnehmen bei:


- bekannter Überempfindlichkeit gegen Butyrophenone (Wirkstoffgruppe, zu der Haloperidol gehört) oder einen der sonstigen Bestandteile des Arzneimittels


- tiefer Bewusstlosigkeit (komatöse Zustände).


Wann dürfen Sie Haloperidol HEXAL 2 mg erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt einnehmen?


Im Folgenden wird beschrieben, wann Sie Haloperidol HEXAL 2 mg nur unter bestimmten Bedingungen und nur mit besonderer Vorsicht anwenden dürfen. Befragen Sie hierzu bitte Ihren Arzt. Dies gilt auch, wenn diese Angaben bei Ihnen früher einmal zutrafen.


Haloperidol HEXAL 2 mg darf nur unter besonderer Vorsicht (siehe auch Hinweise in diesem Abschnitt und unter "Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung und Warnhinweise") angewendet werden bei:


- akuten Vergiftungen durch Alkohol, Schmerzmittel (Opioide), Schlafmittel oder zentraldämpfende Psychopharmaka


- Schädigung von Leber und Nieren


- Vorschädigung des Herzens


- speziellen Geschwülsten (prolaktinabhängige Tumoren, z. B. Brust-Tumoren)


- sehr niedrigem Blutdruck bzw. Blutdruckabfall beim Wechsel vom Liegen zum Stehen


- Schüttellähmung (Parkinson-Erkrankung)


- krankhaft trauriger Verstimmung (endogene Depres­sion)


- Erkrankungen der blutbildenden Organe


- malignem neuroleptischem Syndrom in der Vorgeschichte (siehe unter "Nebenwirkungen")


- hirnorganischen Erkrankungen und Epilepsie


- Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose)


- Kaliummangel (Hypokaliämie)


- verlangsamtem Herzschlag (Bradykardie)


- bestimmten Herzerkrankungen (angeborenes QT-Syndrom oder andere klinisch bedeutsame Herzschäden, insbesondere Erregungsleitungsstörungen, Arrhythmien).



Hinweise:

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Vor einer Behandlung mit Haloperidol HEXAL 2 mg ist das Blutbild (einschließlich des Differentialblutbildes sowie der Thrombozytenzahl) zu kontrollieren. Bei abweichenden Blutwerten darf eine Behandlung mit Haloperidol HEXAL 2 mg nur bei zwingender Notwendigkeit und unter häufigen Blutbildkontrollen erfolgen.


Besondere Vorsicht ist geboten bei Hirnschäden und Neigung zu Krampfanfällen (in der Vorgeschichte, bei Alkoholentzug), da Haloperidol HEXAL 2 mg die Schwelle für das Auftreten von Krampfanfällen senkt und große Anfälle auftreten können. Epileptiker sollten nur unter Beibehaltung der Mittel zur Verhinderung von Krampfanfällen mit Haloperidol HEXAL 2 mg behandelt werden.


Bei speziellen hirnorganischen Erkrankungen (Stammganglienerkrankungen, z. B. Parkinson-Erkrankung) sollte Haloperidol HEXAL 2 mg nur in Ausnahmefällen angewendet werden, bei Verschlechterung der Krankheitszeichen ist die Behandlung zu beenden.


Haloperidol HEXAL 2 mg sollte nicht bei schweren depressiven Erkrankungen eingesetzt werden. Bei gleichzeitiger Depression und Psychose sollte Haloperidol HEXAL 2 mg mit einem Medikament zur Behandlung der Depression kombiniert werden (siehe auch "Wechselwirkungen").


Patienten mit Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose) sollten nur bei ausreichender Behandlung der Schilddrüsenfunktionsstörung mit Haloperidol HEXAL 2 mg behandelt werden.


Was müssen Sie in Schwangerschaft und Stillzeit beachten?


Der Eintritt einer Schwangerschaft während der Behandlung mit Haloperidol HEXAL 2 mg sollte nach Möglichkeit vermieden werden. Daher sollte vor Behandlungsbeginn ein Schwangerschaftstest vorgenommen werden. Während der Behandlung sind geeignete schwangerschaftsverhütende Maßnahmen durchzuführen.

Sollte eine Behandlung während der Schwangerschaft erforderlich werden, müssen Nutzen und Risiko sorgfältig gegeneinander abgewogen werden, da über die Sicherheit von Haloperidol in der Schwangerschaft keine ausreichenden Untersuchungen vorliegen. Tierexperimentelle Untersuchungen haben Hinweise auf Fruchtschädigungen ergeben.


Haloperidol geht in die Muttermilch über. Bei gestillten Kindern, deren Mütter Haloperidol erhielten, wurden unwillkürliche Bewegungsstörungen (extrapyramidale Symptome; siehe unter "Nebenwirkungen") beobachtet. Daher sollte unter einer Haloperidol-Behandlung nicht gestillt werden.


Was ist bei Kindern, Jugendlichen und älteren Menschen zu berücksichtigen?


Kinder unter 3 Jahren sollten nicht mit Haloperidol HEXAL 2 mg behandelt werden.


Kinder entwickeln bereits bei niedrigen Dosierungen Störungen des Bewegungsablaufs.


Ältere Patienten können bereits bei niedrigen Dosierungen unwillkürliche Bewegungsstörungen (extrapyramidale Nebenwirkungen; siehe unter "Nebenwirkungen") entwickeln. Die Häufigkeit von anhaltenden Bewegungsstörungen ist erhöht. Auch Müdigkeit, Schwächegefühl, Blutdruckabfall und vegetative Begleiterscheinungen wie Sehstörungen, Mundtrockenheit, Erhöhung des Augeninnendrucks (siehe unter "Nebenwirkungen") sind bei älteren Patienten stärker ausgeprägt.




Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung und Warnhinweise


Welche Vorsichtsmaßnahmen müssen beachtet werden?


Blutbild, Nieren- und Leberfunktion sowie die Kreislaufsituation des Patienten sollten vom Arzt während der Behandlung in regelmäßigen Abständen überwacht werden. Ein Ausgangs-EKG sowie -EEG (Herz- bzw. Hirnstrombild) sollten für spätere Verlaufskontrollen vorliegen.


Blutbildungsstörungen (z. B. Verringerung weißer Blutkörperchen) können in Ausnahmefällen vorkommen. Daher sollten Sie der Aufforderung des Arztes, sich zu den regelmäßig erforderlichen Blutbildkontrollen einzufinden, unbedingt nachkommen.


Bei Patienten mit organischen Hirnschäden, arteriosklerotischen Hirngefäßerkrankungen und depressiven Erkrankungen ohne äußere Ursache (endogene Depres­sionen) ist bei einer Therapie mit Haloperidol HEXAL 2 mg besondere Vorsicht geboten.


Bei älteren Patienten und Patienten mit Vorschädigung des Herzens können Störungen der Erregungsleitung im Herzen auftreten. Eine regelmäßige Überwachung der Herzfunktion wird empfohlen.


Patienten mit einer Geschwulst des Nebennierenmarks (Phäochromozytom) sowie Patienten mit eingeschränkter Nieren-, Herz- oder Gehirnfunktion zeigen häufiger einen Blutdruckabfall nach Gabe von Haloperidol und sollten deshalb sorgfältig überwacht werden.


Weitere wichtige Vorsichtshinweise siehe im Abschnitt "Nebenwirkungen" unter "Welche Gegenmaßnahmen sind bei Nebenwirkungen zu ergreifen?".


Was müssen Sie im Straßenverkehr sowie bei der Arbeit mit Maschinen und bei Arbeiten ohne sicheren Halt beachten?


Dieses Arzneimittel kann auch bei bestimmungsgemäßem Gebrauch das Reaktionsvermögen so weit verändern, dass die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr, zum Bedienen von Maschinen oder zum Arbeiten ohne sicheren Halt beeinträchtigt wird.


Sie können dann auf unerwartete und plötzliche Ereignisse nicht mehr schnell und gezielt genug reagieren.

Beachten Sie besonders, dass Alkohol Ihre Verkehrstüchtigkeit noch weiter verschlechtert!


Daher sollten das Führen von Fahrzeugen, das Bedienen von Maschinen oder sonstige gefahrvolle Tätigkeiten - zumindest während der ersten Zeit der Behandlung - ganz unterbleiben. Die Entscheidung in jedem Einzelfall trifft der behandelnde Arzt unter Berücksichtigung der individuellen Reaktion und der jeweiligen Dosierung.



Wechselwirkungen mit anderen Mitteln


Nehmen Sie ohne Wissen des behandelnden Arztes keine anderen Arzneimittel - auch keine freiverkäuflichen Arzneimittel - ein.


Welche anderen Arzneimittel beeinflussen die Wirkung von Haloperidol HEXAL 2 mg?


Beachten Sie bitte, dass diese Angaben auch für vor kurzem angewandte Arzneimittel gelten können.


Die gleichzeitige Anwendung von Arzneimitteln, die

- ebenfalls das QT-Intervall im EKG verlängern (z.B. Mittel gegen Herzrhythmusstörungen [Antiarrhythmika Klasse IA oder III], Antibiotika wie z.B. Erythromycin, Mittel gegen Allergien [Antihistaminika]),

- zu einer Hypokaliämie führen (z.B. bestimmte harntreibende Mittel), oder

- den Abbau von Haloperidol in der Leber hemmen können (z.B. Cimetidin, Fluoxetin)

ist zu vermeiden.


Durch die gleichzeitige Einnahme von Haloperidol HEXAL 2 mg und Rifampicin (Arzneimittel zur Behandlung der Tuberkulose) oder Mitteln zur Behandlung der Epilepsie wie Carbamazepin, Phenobarbital oder Phenytoin kann der Blutspiegel von Haloperidol gesenkt werden. Es ist nicht bekannt, ob dies zu einer bedeutsamen Abschwächung der Haloperidol-Wirkung führt.


In Untersuchungen fanden sich erhöhte Blutspiegel von Haloperidol, wenn es gleichzeitig mit speziellen Arzneimitteln zur Behandlung von Herzrhythmusstörungen (Chinidin), Angstzuständen (Buspiron) oder De­pressionen (Fluoxetin) eingesetzt wurde. Daraus kann sich die Notwendigkeit einer Verminderung der Dosis von Haloperidol HEXAL 2 mg ergeben.


Bei gleichzeitiger Einnahme mit Stimulanzien vom Amphetamin-Typ wird deren Effekt vermindert, der antipsychotische Effekt von Haloperidol kann vermindert werden.


Bei gleichzeitiger Anwendung von Neuroleptika, zu denen Haloperidol zählt, und anderen Dopaminantagonisten (z. B. Metoclopramid, ein Arzneimittel zur Behandlung von Übelkeit und Magen-Darm-Störungen) kann es zu einer Verstärkung der beschriebenen Bewegungs­störungen kommen.


Bei gleichzeitiger Anwendung von Haloperidol HEXAL 2 mg und Arznei­mitteln, die eine anticholinerge Wirkung besitzen (Arzneimittel u.a. zur Behandlung der Parkinson-Krankheit, wie z. B. Atropin, Benzatropin, Trihexyphenidyl), kann diese Wirkung verstärkt werden. Dies kann sich in Sehstörungen, Erhöhung des Augeninnendrucks, Mundtrockenheit, be­schleunigtem Herzschlag, Verstopfung, Beschwerden beim Wasserlassen, Störungen der Speichelsekretion, Sprechblockade, Gedächtnisstörungen oder vermindertem Schwitzen äußern. Möglicherweise wird bei gleichzeitiger Einnahme die antipsychotische Wirkung von Haloperidol abgeschwächt.


Bei Patienten mit akuter Vergiftung durch Kokain kann es unter der Behandlung mit Haloperidol HEXAL 2 mg zu einer Verstärkung der Muskelverspan­nungen und zu Störungen des Bewe­gungsablaufes kommen.


Wie beeinflusst Haloperidol HEXAL 2 mg die Wirkung von anderen Arznei­mitteln?


Bei gleichzeitiger Einnahme von Haloperidol HEXAL 2 mg und Schmerz­mitteln, Schlafmitteln, Beruhigungsmitteln oder anderen das zentrale Nervensystem dämpfenden Arzneimitteln kann es zu verstärkter Müdigkeit, zu Benom­menheit und Atmungsstörungen kommen.


Eine durch Polypeptid-Antibiotika (z. B. Capreomycin, Colistin, Polymyxin B) hervorgerufene Dämpfung der Atmung kann durch Haloperidol HEXAL 2 mg verstärkt werden.


Die gleichzeitige Einnahme von trizyklischen Antidepressiva (Arzneimittel zur Behandlung von Depressionen) und Haloperidol HEXAL 2 mg führt zu einem Anstieg der Anti­depressiva-Spiegel im Blut. Es ist nicht bekannt, ob dies zu einer bedeutsamen Änderung der Wirkung des Antidepressivums führt.


Bei gleichzeitiger Gabe von Sympathomimetika (Mittel, die u. a. blutdrucksteigernd wirken) wie z. B. Epinephrin kann es zu unerwartetem Blutdruckabfall und Beschleunigung des Herzschlages kommen; die Wirkung von Phenylephrin wird abgeschwächt; die gefäßerweiternde Wirkung geringer Dopamin-Dosen wird ebenso wie die gefäßengstellende Wirkung hoher Dopamin-Dosen durch Haloperidol reduziert.


Die blutdrucksenkende Wirkung von Guanethidin wird bei gleichzeitiger Gabe von Haloperidol HEXAL 2 mg abgeschwächt. Die Wirkung anderer blutdrucksenkender Arzneimittel kann dagegen ver­stärkt werden. In Kombination mit Methyldopa können verstärkt Beschwerden wie Müdigkeit und Depression (zentralnervöse Effekte) auftreten.


Bei gleichzeitiger Einnahme von Neuroleptika, zu de­nen Haloperidol zählt, und Lithium ist über EEG-Veränderungen (Veränderungen des Hirnstrombildes) und vermehrte Störungen des Bewegungsablaufes (extra­pyramidalmotorische Störungen), Müdigkeit, Zittern und Mundtrockenheit berichtet worden, in seltenen Fällen auch über schwere Störungen des Nervensystems (neurotoxische Symptome), wie z. B. Bewusstseinsstörungen und Körpertemperaturerhöhung.

Beim Auftreten neurotoxischer Symptome ist die Medikation sofort zu beenden.


Bei gleichzeitiger Behandlung mit bestimmten Antiparkinsonmitteln (z. B. Levodopa) kann die Wirkung dieser Arzneimittel abgeschwächt werden.


Unter der Behandlung mit Haloperidol HEXAL 2 mg ist die Wirkung von Disulfiram (Arzneimittel gegen Alkoholkrankheit) bei gleichzeitigem Alkoholgenuss abgeschwächt.


Aufgrund von Wechselwirkungen mit blutgerinnungshemmenden Arzneimitteln (orale Antikoagulanzien) ist bei einer gleichzeitig durchgeführten Antikoagulanzien-Behandlung die regelmäßige Kontrolle des Gerinnungsstatus in kürzeren Abständen angezeigt.


Wegen der durch Haloperidol hervorgerufenen Prolak­tinerhöhung kann die Reaktion auf die Anwendung von Gonadorelin abgeschwächt werden.


Welche Genussmittel, Speisen und Getränke sollten Sie meiden?


Die gleichzeitige Einnahme von Alkohol und Haloperidol HEXAL 2 mg kann zu einer Verstärkung der Alkoholwirkung und zu einer Blutdrucksenkung führen.


Durch die gleichzeitige Einnahme von Tee oder Kaffee sowie durch Rauchen kann es zu einer Abschwächung der Haloperidol-Wirkung kommen.


Fragen Sie daher bitte Ihren Arzt, ob und in welchem Maße Sie Alkohol, Tee oder Kaffee zu sich nehmen bzw. rauchen dürfen.



Dosierungsanleitung, Art und Dauer der Anwendung


Dosis, Darreichungsform und Dauer der Anwendung müssen an das Anwendungsgebiet, die Schwere der Krankheit und die individuelle Reaktionslage (das Ansprechen des einzelnen Patienten auf das Arzneimittel) angepasst werden. Die im Folgenden genannten Tagesdosen (täglichen Anwendungsmengen) dienen als Richtwerte.


Bei ambulanter Therapie (Behandlung außerhalb des Krankenhauses) wird mit einer niedrigen Dosierung begonnen. Bei stationärer Therapie (Behandlung im Krankenhaus) kann mit höheren Anfangsdosen ein rascherer Wirkungseintritt erzielt werden. Soweit möglich, werden täglich 3 Einzeldosen gegeben, bei höheren Dosierungen auch mehr.


Die Erhaltungsdosis ist die tägliche Menge von Haloperidol HEXAL 2 mg, die auf längere Dauer angewendet wird, nachdem die akuten schweren Krankheitszeichen sich gebessert haben.


Abrupte Dosisänderungen erhöhen das Nebenwirkungs­risiko. Nach einer längerfristigen Therapie muss der Dosisabbau in sehr kleinen Schritten über große Zeiträume hinweg erfolgen.


Die antipsychotische Wirkung (gegen psychotische Syndrome gerichtete Wirkung, s. "Anwendungsgebiete") erreicht manchmal erst nach ein- bis dreiwöchiger Behandlung ihr Maximum, während die psychomotorisch dämpfende Wirkung (die den Bewegungsdrang vermindernde Wirkung) sofort eintritt.


Die im Folgenden genannten Krankheitsbegriffe sind bei den Anwendungsgebieten bereits erklärt.


Die folgenden Angaben gelten, soweit Ihnen Ihr Arzt Haloperidol HEXAL 2 mg nicht anders verordnet hat. Bitte halten Sie sich an die Anwendungsvorschriften, da Haloperidol HEXAL 2 mg sonst nicht richtig wirken kann!


Wie oft und in welcher Menge sollten Sie Haloperidol HEXAL 2 mg ein­nehmen?



Akute psychotische und katatone Syndrome:
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Beginn mit 2 1/2 - 5 Tabletten Haloperidol HEXAL 2 mg (entsprechend 5 - 10 mg Haloperidol) pro Tag, Steigerung auf höchstens 100 mg Haloperidol pro Tag in geeigneten Darreichungs­formen. Nach Abklingen akuter Krankheitszeichen beträgt die Erhaltungsdosis im Allgemeinen 1 1/2 -7 1/2 Tabletten Haloperidol HEXAL 2 mg (entsprechend 3 - 15 mg Haloperidol) pro Tag, bei schlecht auf die Behandlung ansprechenden Patienten auch mehr.


Akute delirante und exogen-psychotische Syndrome:
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Beginn mit ½ - 1 Tablette Haloperidol HEXAL 2 mg (entsprechend 1 –2 mg Haloperidol) pro Tag, Steigerung auf höchstens 100 mg Haloperidol pro Tag in geeigneten Darreichungsformen.


Chronisch verlaufende endogene und exogene Psychosen (zur Symptomsuppression und Rezidivprophylaxe):

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Beginn mit 1,5 - 4,5 mg Haloperidol pro Tag in geeigneten Darreichungsformen, Steigerung auf 1 ½ -7 ½ Tabletten Haloperidol HEXAL 2 mg (entsprechend 3 – 15 mg Haloperidol) pro Tag, bei schlecht auf die Behandlung ansprechenden Patienten mehr.


Psychomotorische Erregungszustände (inkl. zerebralsklerotische Erregungszustände und Entzugserscheinungen bei Rausch- und Suchtmitteln):
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Beginn mit 2 ½ - 5 Tabletten Haloperidol HEXAL 2 mg (entsprechend 5 –10 mg Haloperidol) pro Tag, Steigerung auf höchstens 100 mg Haloperidol pro Tag in geeigneten Darreichungs­formen. Die Erhaltungsdosis beträgt 1 ½ -7 ½ Tabletten Haloperidol HEXAL 2 mg (entsprechend 3 – 15 mg Haloperidol) pro Tag, bei schlecht auf die Behandlung ansprechenden Patienten mehr.


Dosierung bei Kindern ab 3 Jahren:

Beginn mit 0,025 - 0,05 mg Haloperidol/kg Körper­gewicht pro Tag in geeigneten Darreichungsformen. Wenn erforderlich, kann die Dosis auf bis zu 0,2 mg Haloperidol/kg Körpergewicht gesteigert werden.


Dosierung bei älteren Patienten:

Bei älteren Patienten, insbesondere bei solchen mit Hirnleistungsstörungen, kann im Allgemeinen mit niedrigeren Dosen eine Wirkung erzielt werden. Daher bei allen genannten Krankheitsbildern Beginn mit Einzeldosen von 0,5 - 1,5 mg Haloperidol pro Tag in geeigneten Darreichungsformen.


Hinweis:

Bei gleichzeitiger Behandlung mit Lithium und Haloperidol HEXAL 2 mg sollten beide Arzneimittel so niedrig wie möglich dosiert werden.


Wie und wann sollten Sie Haloperidol HEXAL 2 mg einnehmen?

Die Tabletten weisen eine Bruchrille auf und können in 2 Teile geteilt werden.


Hinweis zur Teilung der Tabletten

Zur Teilung legt man die Tablette mit der Bruchkerbe nach oben auf eine feste Unterlage. Durch leichten Druck mit dem Daumen wird die Tablette geteilt.


Die Tabletten sind während der Mahlzeiten mit etwas Flüssigkeit (kein Kaffee oder Tee) einzunehmen.



Wie lange sollten Sie Haloperidol HEXAL 2 mg einnehmen?

Die Behandlungsdauer richtet sich nach dem Krankheitsbild und dem individuellen Verlauf. Dabei ist die niedrigste notwendige Erhaltungsdosis anzustreben. Über die Notwendigkeit einer Fortdauer der Behandlung ist vom Arzt laufend kritisch zu entscheiden.


Nach einer längerfristigen Behandlung muss der Abbau der Dosis in sehr kleinen Schritten über einen großen Zeitraum hinweg erfolgen.



Überdosierung und andere Anwendungsfehler


Was ist zu tun, wenn Haloperidol HEXAL 2 mg in zu großen Mengen ein­genommen wurde (beabsichtigte oder versehentliche Überdosierung)?


Eine nur geringfügige Überdosierung, z. B. wenn Sie eine Einzelgabe versehentlich doppelt eingenommen haben, hat normalerweise keine Auswirkungen auf die weitere Einnahme, d. h. Sie nehmen Haloperidol HEXAL 2 mg danach so ein wie sonst auch.


Überdosierungen mit Haloperidol äußern sich in Abhängigkeit von der aufgenommenen Dosis durch Störungen des Zentralnervensystems (Verwirrung, Erregungszustände bis hin zu Krampfanfällen, Bewusstseinstrübung bis hin zum Koma, Atemstörungen bis Atemstillstand) und des Herz-Kreislauf-Systems.

Außerdem können trockene Schleimhäute, Sehstörungen, Verstopfung und Störungen der Harnausscheidung auftreten.


Verständigen Sie bei Überdosierung sofort den nächsten erreichbaren Arzt, damit er die entsprechenden Maßnahmen einleiten kann. In der Regel ist mit einer vollständigen Rückbildung der Beschwerden bei ärzt­licher Behandlung zu rechnen.


Was müssen Sie beachten, wenn Sie zuwenig Haloperidol HEXAL 2 mg ein­genommen oder eine Anwendung vergessen haben?


Bitte nehmen Sie Ihr Arzneimittel weiter so ein, wie es vom Arzt verordnet wurde. Keinesfalls dürfen Sie eine vergessene Dosis durch die Einnahme einer doppelten Dosis ausgleichen.


Was müssen Sie beachten, wenn Sie die Behandlung un­terbrechen oder vorzeitig beenden?


Sollten Sie die Behandlung abbrechen wollen, so besprechen Sie dieses bitte vorher mit Ihrem Arzt. Be­enden Sie nicht eigenmächtig die medikamentöse Behandlung, weil der Erfolg der Therapie dadurch ge­fährdet werden könnte.



Nebenwirkungen


Welche Nebenwirkungen können bei der Anwendung von Haloperidol HEXAL 2 mg auftreten?


Im unteren Dosierungsbereich (1 - 2 mg täglich) sind Nebenwirkungen durch Haloperidol vergleichsweise selten, gering ausgeprägt und vorübergehend. Bei höheren Dosen treten manche Nebenwirkungen häufiger auf. Beschwerden im Bereich des Nervensystems (neurologische Symptome) sind dabei vorherrschend.


Unwillkürliche Bewegungen (extrapyramidalmotorische Symptome):

Häufig kommt es bei der Behandlung mit Haloperidol HEXAL 2 mg - vor allem in den ersten Tagen und Wochen - zu sogenannten Frühdyskinesien in Form von Muskelverspannungen und Störungen des Bewegungsablaufs (z. B. krampfartiges Herausstrecken der Zunge, Verkrampfung der Schlundmuskulatur, Schiefhals, Kiefermuskelkrämpfe, Blickkrämpfe, Versteifung der Rückenmuskulatur). Störungen wie bei der Parkinson-Erkrankung (Zittern, Steifheit) und Bewegungsdrang mit der Unfähigkeit, ruhig zu sitzen (Akathisie), treten im Allgemeinen weniger früh auf. Kinder entwickeln be­reits bei niedrigen Dosierungen derartige Störungen. In diesen Fällen kann der Arzt die Dosis verringern und/oder auch ein Gegenmittel verabreichen, das die­sen Nebenwirkungen sofort entgegenwirkt.


Nach zumeist längerer und hochdosierter Behandlung oder nach Abbrechen der Behandlung kann es zu anhaltenden Störungen des Bewegungsablaufs kommen (z. B. unwillkürliche Bewegungen vor allem im Be­reich von Kiefer- und Gesichtsmuskulatur, aber auch unwillkürliche Bewegungen an Armen und Beinen).


Malignes neuroleptisches Syndrom:

Sehr selten kann es unter der Behandlung mit Neuroleptika, zu denen auch Haloperidol HEXAL 2 mg gehört, zu einem lebensbedrohlichen Zustand (malignes neuroleptisches Syndrom) mit hohem Fieber, Muskelstarre und Störungen des vegetativen Nervensystems (Herzjagen, Bluthochdruck, Bewusstlosigkeit) kommen, der das sofortige Absetzen der Medikation und umgehende ärztliche Behandlung erfordert.



Andere zentralnervöse Beschwerden:

Müdigkeit kann insbesondere zu Beginn der Behandlung auftreten, ferner seltener Unruhe, Erregung, Schlaflosigkeit, Benommenheit, depressive Verstimmung (insbesondere bei Langzeitbehandlung), Gleichgültigkeit und Antriebsschwäche, Schwindelgefühl, Kopfschmerzen, seltener Zeichen von Erregung und Verwirrtheit - ins­besondere bei gleichzeitiger Einnahme bestimmter anderer Wirkstoffe (anticholinerg wirkende Substanzen) - und vom Gehirn ausgehende Krampfanfälle, starke Schwankungen der Körpertemperatur sowie Sprach-, Gedächtnis- und Schlafstörungen.


Herz-Kreislauf-System:

Gelegentlich treten, vor allem zu Beginn der Behandlung, Kreislaufstörungen wie Blutdruckabfall, insbesondere beim Wechsel vom Liegen zum Stehen, und Be­schleunigung des Herzschlags auf. Während der Behandlung mit Haloperidol HEXAL 2 mg können bestimmte, u.U. auch lebensbedrohliche Herzrhythmusstörungen auftreten (Verlängerung des QT-Intervalls im EKG, Torsades de Pointes).


Magen-Darm-Trakt:

Selten wurde über Übelkeit, Erbrechen, Durchfall und andere Verdauungsstörungen, Appetitverlust und Sod­brennen berichtet. Sehr selten kann es zu einer lebensbedrohlichen Darmlähmung kommen.


Leber- und Gallenwege:

Selten wurde über vorübergehende Leberfunktionsstörungen, in Einzelfällen auch Leberentzündungen (meist mit Abflussstörungen der Galle einhergehend) berichtet.


Vegetatives Nervensystem:

Selten kann es bei hoher Dosierung zu vegetativen Begleitwirkungen kommen wie Sehstörungen (Akkommodationsstörungen), Mundtrockenheit, Gefühl der verstopften Nase, Erhöhung des Augeninnendrucks, Verstopfung, Störungen beim Wasserlassen.



Hormonstörungen:

Vereinzelt können Störungen der Regelblutung, Absonderung von Milch aus der Brust bei der Frau, Anschwellen der Brust beim Mann, Störungen der sexuellen Erregbarkeit und Gewichtszunahme auftreten, ferner Störungen des Zuckerhaushaltes und des Salz-/Wasserhaushaltes (Schwartz-Bartter-Syndrom).


Blut und Blutgefäße:

Blutbildungsstörungen (Leukopenie, Thrombopenie, Eosinophilie, Panzytopenie, sehr selten Agranulozytose) können in Ausnahmefällen vorkommen. Daher sollten Sie der Aufforderung des Arztes, sich zu den regelmäßig erforderlichen Blutbildkontrollen einzufinden, unbedingt nachkommen (siehe "Gegenanzeigen" und "Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung und Warnhinweise").


In Einzelfällen kann es zur Blutpfropfbildung in Bein- und Beckenvenen (Thrombose) kommen.


Augen:

Selten können Veränderungen an Hornhaut und Linsen der Augen auftreten.


Überempfindlichkeitsreaktionen:

Selten können allergische Hautreaktionen und Juck­reiz auftreten.


Sonstige Nebenwirkungen:

Gelegentlich wurde über Wasseransammlungen in den Beinen (periphere Ödeme) und im Gesicht (Gesichtsödeme), Erniedrigung des Natrium-Blutspiegels, Dauererektion des Penis (Priapismus) und Störung der Geschlechtsfunktion beim Mann (erektile Dysfunktion) berichtet.


Ferner wurden Haarausfall, Störungen des Atemrhythmus, Atemnot und Lungenentzündung beobachtet.


Wenn Sie Nebenwirkungen bei sich beobachten, die nicht in dieser Packungsbeilage aufgeführt sind, teilen Sie diese bitte Ihrem Arzt oder Apotheker mit.



Welche Gegenmaßnahmen sind bei Nebenwirkungen zu ergreifen?


Bitte informieren Sie Ihren Arzt über aufgetretene Nebenwirkungen und Missempfindungen unter der Behandlung mit Haloperidol HEXAL 2 mg, damit er diese spezifisch behandeln kann.


Machen Sie Ihren Arzt sofort auf Muskelkrämpfe im Mund- und Gesichtsbereich sowie an Armen und Beinen aufmerksam, auch wenn diese erst nach Beendigung der Behandlung mit Haloperidol HEXAL 2 mg auftreten.


Auch beim Auftreten von entzündlichen Erscheinungen im Mund- und Rachenraum, Halsschmerzen, Fieber sowie grippeähnlichen Erscheinungen sollten Sie sofort den Arzt aufsuchen. Nehmen Sie keine fiebersenkenden oder schmerzlindernden Mittel ohne Zustimmung Ihres Arztes ein.


Das maligne neuroleptische Syndrom (schwerwiegende Krankheitserscheinung nach Gabe von Neuroleptika) ist gekennzeichnet durch Fieber über 40°C und Muskelstarre mit Anstieg der Kreatin-Kinase (CK) in Blut und Harn. Da eine weitere Neuroleptikum-Gabe einen lebensbedrohlichen Ausgang haben kann, ist sofort der nächste erreichbare Arzt zu Rate zu ziehen.


Sollten Sie Anzeichen einer der anderen oben geschilderten, schwerwiegenden Nebenwirkungen bei sich beobachten, so rufen Sie bitte ebenfalls den nächsten erreichbaren Arzt zu Hilfe. Bei anderen unerwünschten Wirkungen sprechen Sie bitte mit Ihrem behandelnden Arzt über entsprechende Gegenmaßnahmen.



Hinweise und Angaben zur Haltbarkeit des Arzneimittels


Das Verfallsdatum des Arzneimittels ist auf der Packung aufge­druckt. Verwenden Sie dieses Arzneimittel nicht mehr nach diesem Datum!



Stand der Information:

VZA Dezember 2003



Bitte bewahren Sie das Arzneimittel für Kinder unzugänglich auf!


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