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Hefasolon

Document: 03.09.2004   Gebrauchsinformation (deutsch) change

555- -

Wortlaut der für die Packungsbeilage vorgesehenen Angaben




Gebrauchsinformation


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Das Arzneimittel wurde Ihnen persönlich verschrieben und darf nicht an Dritte weiter gegeben werden. Es kann anderen Menschen schaden, auch wenn diese dasselbe Krankheitsbild haben wie Sie.




Was ist hefasolon und wofür wird es angewendet?

Was müssen Sie vor der Einnahme von hefasolon beachten?

Wie ist hefasolon einzunehmen?

Welche Nebenwirkungen sind möglich?

Wie ist hefasolon aufzubewahren?



hefasolon


Wirkstoff: Prednisolon


Der arzneilich wirksame Bestandteil ist Prednisolon, ein Nebennierenrindenhormon.



1 Tablette 5 mg enthält 5 mg Prednisolon.


Die sonstigen Bestandteile sind:

Lactose-Monohydrat, Carboxymethylstärke-Natrium (Typ A), Magnesiumstearat, mikrokristalline Cellulose, hochdisperses Siliciumdioxid


hefasolon ist in Packungen mit 20, 50 und 100 Tabletten erhältlich.


Was ist hefasolon und wofür wird es angewendet?


1.1 hefasolon ist ein Glucocorticoid (Nebennierenrindenhormon) mit Wirkung auf den Stoffwechsel, den Salz (Elektrolyt)-Haushalt und auf Gewebefunktionen.


1.2 Pharmazeutischer Unternehmer:

Sanavita Aktiengesellschaft & Co.

Am Bahnhof 1 - 3

D-59368 Werne

Tel.: 02389 / 79 72 – 0

Fax: 02389 / 79 72 - 85


1.3 hefasolon wird angewendet:

bei Erkrankungen, die eine systemische Behandlung mit Glucocorticoiden notwendig machen. Hierzu gehören je nach Erscheinungsform und Schweregrad (Dosierungstabelle mit den Dosierungen: DS: a bis d und Dosierung e, siehe im Abschnitt Dosierung Kapitel 3.2):



Hormonersatzbehandlung bei

verminderter oder fehlender Nebennierenrinden-Funktion (Nebennierenrinden-Insuffizienz) jeglicher Ursache (z.B. Addison-Krankheit, adrenogenitales Syndrom, operative Entfernung der Nebennieren, Unterfunktion der Hirnanhangdrüse) jenseits des Wachstumsalters (Mittel der ersten Wahl sind Hydrocortison und Cortison);

Streßzuständen nach langfristiger Corticoidbehandlung.


Rheumatische Erkrankungen:

Aktive Phasen von Gefäßentzündungen (DS: a, b):

  • knotige Entzündung der Gefäßwände (Panarteriitis nodosa) (bei bestehender Hepatitis-B-Infektion Behandlungsdauer auf zwei Wochen begrenzt).

  • Riesenzellarteriitis, Muskelschmerzen und -steifheit (Polymyalgia rheumatica) (DS: c)

Entzündung v. a. der Schläfenschlagader (Arteriitis temporalis) (DS: a), bei akutem Verlust des Sehvermögens anfänglich hochdosierte Stoßbehandlung mit Glucocorticoiden über die Vene und Dauerbehandlung unter Kontrolle der Blutsenkung.


Aktive Phasen von rheumatischen Erkrankungen, die innere Organe betreffen können (DS: a, b): Innere Organe betreffender Lupus erythematodes, Muskel­schwäche und -schmerzen (Polymyositis), Entzündungen des Knorpels (Polychon­dritis chronica atrophicans), Bindegewebserkrankungen (Mischkollagenosen).


Voranschreitende rheumatische Gelenkentzündung (DS: a bis d) mit schwerer fortschreitender Verlaufsform, z. B. schnell zerstörend verlaufende Formen (DS: a) oder nicht das Gelenk betreffende Formen (DS: b).


  • Andere entzündlich-rheumatische Gelenkerkrankungen, sofern die Schwere des Krankheitsbildes es erfordert und bestimmte Arzneimittel gegen rheumatische Erkrankungen (NSARs) nicht wirksam sind oder nicht angewendet werden können:

  • entzündliche Veränderungen vor allem im Bereich der Wirbelsäule (Spond­arthritiden), Wirbelentzündung und Veränderung (Spondylitis ankylosans) mit Beteiligung anderer Gelenke z.B. an Armen und Beinen (DS: b, c), Gelenk­beteili­gung bei Schuppenflechten (Arthritis psoriatica) (DS: c, d), durch Magen-Darm-Erkrankungen bedingte Gelenkerkrankung (enteropathische Arthropathie) mit hoher Entzündungsaktivität (DS: a)

  • Gelenkentzündungen als Reaktion auf andere Grunderkrankungen (DS: c)

  • Gelenkentzündung bei Sarkoidose (DS: b zu Beginn)

  • ohne erkennbare Ursache entstehende Gelenkentzündung bei Jugendlichen (Juve­nile idiopathische Arthritis) mit schwerer, innere Organe betreffender Verlaufs­form (Still-Syndrom) oder mit durch örtliche Behandlung nicht beeinflußbarer Augen­be­teili­gung (Entzündung von Iris und Umgebung) (DS: a).

  • Herzentzündung bei rheumatischem Fieber, bei schweren Fällen über 2-3 Monate (DS: a).


Bronchial- und Lungenkrankheiten:

  • Asthma bronchiale (DS: c-a), gleichzeitig empfiehlt sich die Verabreichung von Arzneimitteln zur Erweiterung der Bronchien

  • akute Verschlechterung einer chronisch bestehenden, einengenden Atemwegserkrankung (DS: b), empfohlene Behandlungsdauer bis zu 10 Tagen

  • spezielle Lungenerkrankungen, wie akute Entzündung der Lungenbläschen (Alveolitis) (DS: b), Lungengewebsverhärtung und Lungenumbau (Lungenfibrose) (DS: b), zur Langzeitbehandlung chronischer Formen der Sarkoidose in den Stadien II und III (bei Atemnot, Husten und Verschlechterung der Lungenfunktionswerte) (DS: b).

  • vorbeugende Behandlung des Atemnotsyndroms bei Frühgeborenen (DS: b, zweimalig).


Erkrankungen der oberen Luftwege:

schwere Verlaufsformen von Heufieber und allergischem Schnupfen nach Versagen von glucocorticoidhaltigen Nasensprays (DS: c),

akute Kehlkopf- und Luftröhreneinengungen: Schleimhautschwellung (Quincke-Ödem), verengende Kehlkopfentzündung (Pseudo-Krupp) (DS: b bis a).


Hautkrankheiten

Erkrankungen der Haut und Schleimhäute, die aufgrund ihres Schweregrades und/ oder Ausdehnung bzw. Beteiligung innerer Organe nicht ausreichend mit örtlich an­wendbaren Glucocorticoiden behandelt werden können.

Dazu gehören:

  • allergische und scheinbar allergische Reaktionen allergische Reaktionen im Zusammenhang mit Infektionen: z.B. Nesselsucht (akute Urtikaria), schockähnliche (anaphylaktoide) Reaktionen,

  • schwerwiegende, zum Teil die Haut zerstörende Hauterkrankungen, arznei­mittel­bedingter Ausschlag, Erythema exsudativum multiforme, toxische epidermale Nekro­lyse (Lyell-Syndrom), Pustulosis acuta generalisata, Erythema nodosum, akute fieberhafte neutrophile Dermatose (Sweet-Syndrom), allergisches Kontakt­ekzem (DS: b bis a)

  • Hautausschlag: z.B. allergisch bedingter Hautausschlag wie atopisches Ekzem oder Kontaktekzem, durch Krankheitserreger bedingter Ausschlag (nummuläres Ekzem) (DS: b bis a)

  • Knotenbildende Erkrankungen: z.B. Sarkoidose, Lippenentzündung (Cheilitis granu­lo­matosa) (DS: b bis a);

  • Schwere blasenbildende Hauterkrankungen: z.B. Pemphigus vulgaris, bullöses Pem­phi­goid, benignes Schleimhautpemphigoid, IgA-lineare Dermatose (DS: b bis a);

  • Gefäßentzündungen: z.B. allergische Gefäßentzündung (Vasculitis allergica), Polyarteriitis nodosa (DS: b bis a)

  • Erkrankungen des körpereigenen Abwehrsystems (Autoimmunerkrankungen): z. B. Dermatomyositis, systemische Sklerodermie (indurative Phase), chronisch discoider und subakut kutaner Lupus erythematodes (DS: b bis a);

  • Schwere Hauterkrankungen in der Schwangerschaft (s.a.unter “Schwangerschaft” und “Stillzeit”): z.B. Herpes gestationis, Impetigo herpetiformis (DS: d bis a)

  • Schwere Hauterkrankungen mit entzündlicher Rötung und Schuppung: z.B. Psoriasis pustulosa, Pityriasis rubra pilaris, Parapsoriasis-Gruppe (DS: c bis a); Erythrodermien, auch bei Sézary-Syndrom (DS: c bis a)

  • Andere schwere Erkrankungen: z.B. Jarisch-Herxheimer-Reaktion bei Penicillinbehandlung der Syphilis, schnell und verdrängend wachsendes kavernöses Hämangiom, Morbus Behet, Pyoderma gangraenosum, Eosinophile Fasciitis, Lichen ruber exanthematicus, Epidermolysis bullosa hereditaria (DS: c bis a).


  • Blutkrankheiten / Tumorerkrankungen:

  • Autoimmunerkrankungen des Blutes: Blutarmut aufgrund von Selbstauflösung roter Blutkörperchen (Autoimmunhämolytische Anämie)(DS: c bis a), idiopathische thrombo­zytopenische Purpura (Morbus Werlhof) (DS: a), akute phasenweise auftretende Ab­nah­me der Zahl der Blutplättchen (intermittierende Thrombozytopenie) (DS: a)

  • Bösartige Erkrankungen wie:

akute lymphoblastische Leukämie (DS: e) Morbus Hodgkin (DS: e)

Non-Hodgkin-Lymphome (DS: e)

chronisch lymphatische Leukämie (DS: e)

Morbus Waldenström (DS: e)

multiples Myelom (DS: e)

erhöhter Calciumspiegel im Blut bei bösartigen Grunderkrankungen (DS: c bis a)


Vorbeugung und Behandlung von Erbrechen, ausgelöst durch Chemotherapie (DS: b bis a)


Hinweis:

hefasolon kann zur Linderung der Beschwerden z.B. bei Appetitlosigkeit, Abmagerung und allgemeiner Schwäche in fortgeschrittenen Fällen bösartiger Erkrankungen nach Ausschöpfung anderer Behandlungsmöglichkeiten angewendet werden.




Besondere Verlaufsformen von Infektionskrankheiten:

Vergiftungszustände im Rahmen schwerer Infektionskrankheiten (in Verbindung mit Antibiotika/Chemotherapie) z.B. tuberkulöse Hirnhautentzündung (Meningitis) (DS: b), schwere Verlaufsform einer Lungentuberkulose (DS: b).


Augenkrankheiten (DS: b bis a):

bei Erkrankungen mit Augenbeteiligung und bei immunologischen Prozessen in der Augenhöhle und im Auge: Erkrankung des Sehnerven (Opticusneuropathie z.B. bei Riesenzellarteriitis, bedingt durch Durchblutungsstörungen oder verletzungsbedingt), Morbus Behςet, Sarkoidose, endokrine Orbitopathie, Scheingeschwulst der Augen­höhle, Transplantatabstoßung und bei bestimmten Entzündungen der Aderhaut wie Harada-Erkrankung und Ophthalmia sympathica.


Bei folgenden Erkrankungen ist die Gabe von hefasolon nur nach erfolgloser örtlicher Behandlung angezeigt:

Entzündungen verschiedener Augenabschnitte:

Entzündungen der Lederhaut und Umgebung, der Hornhaut oder der Aderhaut, chroni­sche Entzündung des kammerwasserbildenden Augenabschnitts, allergische Binde­haut­ent­zündung, Alkaliverätzungen;

Hornhautentzündungen, die im Rahmen einer Autoimmunerkrankung oder einer Syphi­lis auftreten (zusätzliche Behandlung gegen Krankheitserreger erforderlich), bei durch Herpes simplex ausgelöster Hornhautentzündung (nur bei intakter Hornhaut­ober­fläche und regelmäßiger augenärztlicher Kontrolle)


Magen-Darm Erkrankungen / Lebererkrankungen:

Speiseröhrenverätzung (DS: a).


Nierenkrankheiten:

bestimmte Autoimmunerkrankungen im Bereich der Nieren: Minimal change Glome­rulo­nephritis(DS: a), Extrakapillär-proliferative Glomerulonephritis (rapid progressive Glo­me­rulo­nephritis)(DS: hochdosierte Stoßbehandlung, in der Regel in Kombination mit Zytostatika), bei Goodpasture-Syndrom Abbau und Beendigung der Behandlung, bei allen anderen Formen langfristige Fortführung der Behandlung (DS: d),

ohne erkennbare Ursachen entstehende Bindegewebswucherung zwischen Becken und Niere (retroperitoneale Fibrose) (DS: b)


2. Was müssen Sie vor der Einnahme von hefasolon beachten?


2.1 hefasolon darf nicht eingenommen werden



2.2 Besondere Vorsicht bei der Einnahme von hefasolon ist erforderlich


wenn eine Anwendung von hefasolon in höheren Dosierungen als bei der Hormon­ersatz­behandlung erforderlich ist: hefasolon sollte nur dann eingenommen werden, wenn Ihr Arzt es bei folgenden Erkrankungen für unbedingt erforderlich hält. Ggf. müssen gleichzeitig ge­zielt Arzneimittel gegen die Krankheitserreger eingenommen werden.

akute Virusinfektionen (Windpocken, Gürtelrose, Herpes-simplex-Infektionen, Entzün­dung­en der Augenhornhaut durch Herpesviren),

Lymphknotenerkrankung nach Tuberkulose-Impfung, (bei Tuberkulose in der Kran­ken­geschichte Anwendung nur unter gleichzeitiger Einnahme von Mitteln gegen Tuber­kulose)

infektiöse Leberentzündung (HBsAg-positive chronisch-aktive Hepatitis)


Weiterhin sollte hefasolon bei folgenden Erkrankungen nur dann eingenommen werden, wenn Ihr Arzt es für unbedingt erforderlich hält und wenn diese Erkrankungen gleichzeitig wie jeweils erforderlich behandelt werden:

erhöhter Augeninnendruck (Eng- und Weitwinkelglaukom)

Verletzungen und Geschwüre der Hornhaut des Auges.


Wegen der Gefahr eines Darmwanddurchbruchs mit Bauchfellentzündung dürfen Sie hefa­solon nur bei Vorliegen zwingender medizinischer Gründe und unter entsprechender Über­wachung einnehmen bei:

schwerer Dickdarmentzündung (Colitis ulcerosa) mit drohendem Durchbruch, mit Abszessen oder eitrigen Entzündungen,

entzündeten Darmwandausstülpungen (Diverti­kulitis),

nach bestimmten Darmoperationen (Enteroanastomosen) unmittelbar nach der Operation.


Bei Behandlung einer bestimmten Form von Muskellähmung (Myasthenia gravis) kann es zu Beginn zu einer Symptomverschlechterung kommen, weshalb die Einstellung auf hefasolon im Krankenhaus erfolgen sollte. Insbesondere, wenn die Störungen im Bereich von Gesicht und Rachen besonders schwer sind und die Atmung beeinträchtigt ist, sollte die Behandlung mit hefasolon einschleichend begonnen werden.


hefasolon kann die Anzeichen einer Infektion verdecken und so die Feststellung einer be­stehen­den oder sich entwickelnden Infektion erschweren.

Eine langdauernde Anwendung auch geringer Mengen von Prednisolon führt zu einem erhöhten Infektionsrisiko, auch durch solche Krankheitserreger, die ansonsten selten Infektionen verursachen.


Impfungen mit Impfstoffen, die abgetötete Krankheitserreger enthalten, sind grund­sätzlich möglich. Es ist jedoch zu beachten, daß der Impferfolg bei höheren Dosier­ungen von hefa­solon beeinträchtigt werden kann.


Bei einer langdauerndenBehandlung mit hefasolon sind regelmäßige ärztliche (ein­schließlich augenärztliche) Kontrollen erforderlich.


Bei Zuckerkrankheit muß regelmäßig der Stoffwechsel kontrolliert werden; ein eventuell er­höh­ter Bedarf an Arzneimitteln zur Behandlung der Zuckerkrankheit (Insulin, Tabletten etc.) ist zu berücksichtigen.


Achten Sie insbesondere bei länger dauernder Behandlung mit vergleichsweise hohen Dosen von hefasolon auf eine ausreichende Kaliumzufuhr (z.B. Gemüse, Bananen) und eine be­grenz­te Kochsalzzufuhr. Lassen Sie den Kalium-Blutspiegel im Blut vom Arzt überwachen.


Bei schwerem Bluthochdruck oder schwerer Herzschwäche lassen Sie sich vom Arzt sorg­fältig überwachen, da die Gefahr einer Verschlechterung besteht.


Kommt es während der Behandlung mit hefasolon zu besonderen körperlichen Belastungen, wie fieberhaften Erkrankungen, Unfällen oder Operationen, ist sofort der Arzt zu verständigen oder ein Notarzt über die laufende Behandlung zu unterrichten. Es kann eine vorübergehende Steigerung der täglichen Dosis von hefasolon notwendig werden. Bei einer Langzeitbehandlung mit hefasolon sollte Ihnen Ihr Arzt deswegen einen Corticoidausweis ausstellen, den Sie immer bei sich tragen sollten.


Abhängig von Dauer und Dosierung der Behandlung muß mit einem negativen Einfluß auf den Calciumstoffwechsel gerechnet werden, so daß eine Osteoporose – Vorbeu­gung zu empfeh­len ist. Dies gilt vor allem bei gleichzeitig bestehenden Risikofaktoren wie familiärer Veranlagung, höherem Lebensalter, ungenügender Eiweiß- und Calcium­zufuhr, starkem Rau­chen, übermäßigem Alkoholgenuß, nach den Wechseljahren sowie bei Mangel an körper­li­cher Aktivität. Die Vorbeugung besteht in ausreichender Calcium- und Vitamin-D-Zufuhr sowie körperlicher Aktivität. Bei bereits bestehender Osteoporose sollte zusätzlich eine medikamen­töse Behandlung erwogen werden.


Bei Beendigung oder gegebenenfalls Abbruch langzeitiger Einnahme von hefasolon ist an folgende Risiken zu denken:

Wiederaufflammen oder Verschlimmerung der Grundkrankheit, akute Unterfunktion der Ne­ben­nierenrinde, (insbesondere in Streßsituationen, z.B. während einer Infektion, nach Unfäl­len, bei verstärkter körperlicher Belastung), durch Cortison-Entzug bedingte Krankheits­zei­chen und Beschwerden.


Viruserkrankungen können bei Patienten, die mit hefasolon behandelt werden, beson­ders schwer verlaufen. Besonders gefährdet sind abwehrgeschwächte (immun­suppri­mierte) Kinder sowie Personen, die bisher noch keine Masern oder Windpocken hatten. Wenn diese Per­so­nen während einer Behandlung mit hefasolon Kontakt zu masern- oder windpockenerkrankten Personen haben, sollten sie sich umgehend an ihren Arzt wenden, der gegebenenfalls eine vor­beugende Behandlung einleitet.


Einfluß auf Untersuchungsmethoden:

Hautreaktionen auf Allergietests können unterdrückt werden.


a) Kinder

Bei Kindern sollte hefasolon wegen des Risikos einer Wachstumshemmung nur bei Vorliegen zwingender medizinischer Gründe angewendet und das Längenwachstum regelmäßig kon­trol­liert werden.


c) Schwangerschaft

Während einer Schwangerschaft soll die Einnahme nur auf Anraten des Arztes erfolgen. Verständigen Sie daher den Arzt über eine bestehende oder eingetretene Schwangerschaft. Bei einer Langzeitbehandlung mit hefasolon während der Schwangerschaft sind Wachs­tums­störungen des ungeborenen Kindes nicht auszuschließen.

Wird hefasolon am Ende der Schwangerschaft eingenommen, kann beim Neugeborenen eine Rückbildung der Nebennierenrinde auftreten.

Glucocorticoide zeigten in Tierversuchen fruchtschädigende Wirkungen (z.B. Gaumenspalten, Ske­lett­mißbildungen und eine Verzögerung des Wachstums vor der Geburt). Tierstudien deuten ebenfalls darauf hin, daß die Gabe von Glucocorticoiden in therapeutischen Dosen während der Schwangerschaft zur Auslösung von Herz-Kreis­lauf-Erkrankungen und/oder Stoffwechselkrankheiten im Erwachsenenalter und zu einer bleibenden Veränderung des Verhaltens beitragen kann.


Wenn Sie schwanger sind, dürfen Sie hefasolon daher nur anwenden, wenn Ihr behandelnder Arzt dies für zwingend erforderlich hält. Prinzipiell ist darauf zu achten, daß die Dosierung so gering und der Behandlungszeitraum so kurz wie möglich zu wählen sind.

Bitte setzen Sie sich umgehend mit Ihrem Arzt in Verbindung.


d) Stillzeit

Der in hefasolon enthaltene Wirkstoff geht in die Muttermilch über. Eine Schädigung des Säuglings ist bisher nicht bekannt geworden. Trotzdem sollte die Indikation in der Stillzeit streng gestellt werden. Sind aus Krankheitsgründen höhere Dosen oder eine Langzeit­be­handlung erforderlich, sollten Sie abstillen.

Bitte setzen Sie sich mit Ihrem Arzt in Verbindung.


e) Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen:

Bisher liegen keine Hinweise vor, daß hefasolon die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßen­verkehr oder zur Bedienung von Maschinen beeinträchtigt, Gleiches gilt auch für Arbeiten ohne sicheren Halt.


2.3 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln

Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen / an­wenden bzw. vor kurzem eingenommen / angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.


Welche anderen Arzneimittel beeinflussen die Wirkung von hefasolon?

Arzneimittel, die den Abbau in der Leber beschleunigen (Barbiturate, Phenytoin, Primidon [Mittel gegen Krampfanfälle], Rifampicin [Tuberkulosemittel]): Die Wirkung von hefasolon kann vermindert werden.


Wie beeinflußt hefasolon die Wirkung von anderen Arzneimitteln?


Bei gleichzeitiger Anwendung von hefasolon und

Arzneimitteln zur Herzstärkung (Herzglykosiden): Deren Wirkung kann durch den unter hefa­solon möglichen Kaliummangel verstärkt werden.

harntreibenden und abführenden Arzneimitteln (Saluretika/Laxantien): Deren kalium­aus­scheidende Wirkung wird verstärkt.

blutzuckersenkenden Arzneimitteln (Antidiabetika / Insulin): Deren blutzuckersenkende Wir­kung kann vermindert werden.

blutgerinnungshemmenden Arzneimitteln (orale Antikoagulantien, Cumarinderivate): Deren gerinnungshemmende Wirkung kann abgeschwächt werden.

Arzneimitteln gegen Entzündungen und Rheuma (Salicylate, Indometacin und andere nicht steroidale Antiphlogistika): Die Gefahr von Magengeschwüren und Magen-Darm-Blutungen kann erhöht sein.

bestimmten Arzneimitteln, die eine Muskelerschlaffung hervorrufen (nicht depolari­sierende Muskelrelaxantien) Die Erschlaffung der Muskeln kann länger anhalten.

bestimmten Arzneimitteln aus der Augenheilkunde (Atropin) und ähnlich wirkenden Arznei­stoffen (andere Anticholinergika): Es kann zu zusätzlichen Augeninnendruck­steigerungen kommen.

Arzneimitteln gegen Wurmerkrankungen (Praziquantel): Eine verminderte Wirkung dieser Mittel ist möglich.

Arzneimitteln gegen Malaria oder rheumatische Erkrankungen (Chloroquin, Hydroxy­chloro­quin, Mefloquin): Es besteht ein erhöhtes Risiko des Auftretens von Muskeler­krankungen oder Herzmuskelerkrankungen

Wachstumshormonen (Somatropin): Deren Wirkung wird, insbesondere bei hohen Do­sierun­gen von hefasolon, vermindert.

Protirelin (ein Hormon des Zwischenhirns): Der Anstieg des schilddrüsenstimulierenden Hormons (TSH) ist vermindert.

Ciclosporin (Arzneimittel zur Unterdrückung der körpereigenen Abwehr): Die Ciclo­sporin­spiegel im Blut werden erhöht. Dadurch entsteht eine erhöhte Gefahr von Krampfanfällen.

Bestimmten Arzneimitteln zur Blutdrucksenkung (ACE Hemmstoffe): Erhöhtes Risiko des Auftretens von Blutbildveränderungen.


3. Wie ist hefasolon einzunehmen?


1. Nehmen Sie hefasolon immer genau nach der Anweisung des Arztes ein.

2. Die Dosis wird Ihr Arzt für Sie individuell festlegen.

3. Bitte halten Sie sich an die Einnahmevorschriften, da hefasolon sonst nicht richtig wirken kann.

4. Bitte fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht ganz sicher sind.



3.1 Art der Anwendung


Nehmen Sie die Tabletten unzerkaut mit ausreichend Flüssigkeit während oder unmittel­bar nach einer Mahlzeit ein. Die Hormonersatzbehandlung bei chronischer Nebennieren­rinden-Funktionsschwäche erfolgt lebenslang.


Die Möglichkeit zur Einnahme nur jeden 2. Tag wird durch den Arzt in Abhängigkeit vom Krank­heitsbild und dem individuellen Ansprechen auf die Therapie geprüft.


3.2 Falls vom Arzt nicht anders verordnet, ist die übliche Dosis:


Hormonersatzbehandlung (jenseits des Wachstumsalters):

5 bis 7,5 mg Prednisolon/Tag, verteilt auf zwei Einzel­gaben (morgens und mittags, bei adreno­genitalem Syndrom morgens und abends); erforderlichenfalls zusätzliche Gabe eines Mineral­corticoids (Fludrocortison). Bei besonderen körperlichen Belastungen wie fieberhaftem Infekt, Unfall, Operation oder Entbindung ist die Dosis nach Anweisung des Arztes vorübergehend zu erhöhen.


Streßzustände nach langfristiger Glucocorticoid-Behandlung: frühzeitig bis zu 50 mg Predni­so­lon/Tag.

Dosisabbau über mehrere Tage.


Behandlung bestimmter Erkrankungen (Pharmakotherapie):

Die folgenden Tabellen geben eine Übersicht über die allgemeinen Dosierungsrichtlinien:


Erwachsene



Dosierung



Dosis in mg/Tag


Dosis in mg/kg KG/Tag

Dosis a) hohe

80 - 100 (250)

1,0 - 3,0

Dosis b) mittlere

40 - 80

0,5 - 1,0

Dosis c) niedrige

10 - 40

0,25 - 0,5

Dosis d) sehr niedrige

1,5 - 7,5 (10)

./.


Dosis e) für Erkrankungen des Blutbildenden Systems im Rahmen spezieller Schemata siehe unten.


Im Allgemeinen wird die gesamte Tagesdosis frühmorgens zwischen 6.00 und 8.00 Uhr eingenom­men. Hohe Tagesdosen können in Abhängigkeit von der Erkrankung jedoch auch auf 2-4, mittlere Tagesdosen auf 2-3 Einzelgaben verteilt werden.


Hinweis:

Für die Dosierungen a bis c stehen Präparate mit höheren Wirkstoffkonzentrationen zur Verfügung.


2. Kinder


Dosierung

Dosis in mg/kg KG/Tag


hohe

2 - 3

mittlere

1,0 - 2

Erhaltungsdosis

0,25


Bei Kindern sollte die Behandlung in möglichst niedriger Dosierung erfolgen. In besonderen Fällen (z.B. BNS-Krämpfe), kann von dieser Empfehlung abgewichen werden.


Nach Eintritt der erwünschten Wirkung und in Abhängigkeit von der Grunderkrankung wird mit der Dosisreduktion begonnen. Bei Verteilung der Tagesdosis auf mehrere Ein­zel­dosen wird zunächst die abendliche Dosis, dann die etwaige Mittagsdosis redu­ziert. Die Dosis wird zu­nächst in etwas größeren Schritten, unterhalb einer Dosis von ca. 25 mg täglich in kleineren Stufen reduziert. Die Dauer der Behandlung richtet sich nach dem Krankheitsverlauf. Sobald ein befriedigendes Behandlungsergebnis erreicht ist, wird die Dosis auf eine Erhaltungsdosis reduziert oder beendet. Hierfür legt Ihr Arzt ein Behand­lungsschema fest, das von Ihnen genau eingehalten werdensollte.


Hohe und höchste Dosen, die über wenige Tage gegeben wurden, können in Abhängigkeit von der Grunderkrankung und dem Behandlungserfolg ohne Ausschleichen abgesetzt werden.


Bei Schilddrüsenüberfunktion oder Leberzirrhose können auch schon niedrigere Do­sierun­gen ausreichen oder es kann eine Dosisreduktion erforderlich sein.


Dosis e)

In der Regel wird Prednisolon hierbei als eine Einmaldosis ohne erforderliches Ausschlei­chen zum Behandlungsende angewendet. Anerkannt sind bei der Chemotherapie z.B. folgende Dosierungs­schemata:



3.3 Wenn Sie eine größere Menge hefasolon eingenommen haben, als Sie sollten.

Im Allgemeinen wird hefasolon auch bei kurzfristiger Ein­nahme großer Mengen ohne Kompli­kationen vertragen. Es sind keine besonderen Maßnahmen erforderlich. Falls Sie verstärkte oder ungewöhnliche Nebenwirkungen an sich beobachten, sollten Sie den Arzt um Rat fragen.


3.4 Wenn Sie die Einnahme von hefasolon vergessen haben.

Sie können die unterlassene Einnahme im Laufe des Tages nachholen und am darauf­folgen­den Tag die von Ihrem Arzt verordnete Dosis wie gewohnt weiter einnehmen.

Wenn Sie mehrmals die Einnahme vergessen haben, kann es u. U. zu einem Wieder­aufflam­men oder einer Verschlimmerung der behandelten Krankheit kommen. In solchen Fällen sollten Sie sich an Ihren Arzt wenden, der die Behandlung überprüfen und ggf. anpassen wird.


3.5 Auswirkungen, wenn die Behandlung mit hefasolon abgebrochen wird:

Folgen Sie stets dem vom Arzt vorgegebenen Dosierungsschema. hefasolon darf nie eigen­mächtig abgesetzt werden, weil insbesondere eine länger dauernde Behandlung mit hefasolon zu einer Unterdrückung der körpereigenen Produktion von Glucocorticoiden führt. Eine ausge­prägte körperliche Streßsituation kann dann lebensgefährlich sein (Addison Krise).


4. Welche Nebenwirkungen sind möglich?

Wie alle Arzneimittel kann hefasolon Nebenwirkungen haben


4.1 Hormonersatzbehandlung:

Geringes Nebenwirkungsrisiko bei Beachtung der empfohlenen Dosierungen.


Behandlung bestimmter Erkrankungen, bei Verwendung höherer Dosierungen als in der Hor­mon­ersatzbehandlung. In Abhängigkeit von Behandlungsdauer und Dosis können folgende Nebenwirkungen auftreten:


Hormonsystem, Stoffwechsel, Salz-(Elektrolyt)-Haushalt:

Ausbildung eines sog. Cushing-Syndroms (typische Zeichen sind Vollmondgesicht, Stamm­fettsucht und Gesichtsröte), Inaktivität bzw. Schwund der Neben­nierenrinde, Wachstums­hemmung bei Kindern, Störungen der Sexualhormone (Ausbleiben der Menstruationsblutung, Impotenz), Gewichtszunahme erhöhte Blutzuckerwerte, Zucker­krankheit, Erhöhung der Blut­fettwerte (Blutcholesterin- und Triglyzeride) und Gewebs­wassersucht, Kaliummangel durch vermehrte Kaliumausscheidung.


Haut:

Dehnungsstreifen der Haut, Dünnwerden der Haut (“Pergamenthaut”), Erweiterung von Haut­ge­fäßen, Neigung zu Blutergüssen, punktförmige oder flächige Hautblutungen, vermehrte Kör­per­behaarung, Akne, verzögerte Wundheilung, entzündliche Hautveränderungen im Gesicht, besonders um Mund, Nase und Augen, Änderungen der Hautpigmentierung, Überempfindlich­keitsreaktionen, z.B. Hautausschlag.


Muskel und Skelett:

Muskelschwäche und Muskelschwund, Knochenschwund (Osteoporose)treten dosisabhängig auf und sind auch bei nur kurzzeitiger Anwendung möglich, andere Formen des Knochenab­baus (Knochennekrosen, Kopf des Oberarm- und Ober­schenkelknochens).


Hinweis:

Bei zu rascher Dosisreduktion nach langdauernder Behandlung kann es zu Beschwer­den wie Muskel- und Gelenkschmerzen kommen.


Nervensystem, Psyche:

Depressionen, Gereiztheit, Euphorie, Antriebs- und Appetitsteigerung, Psychosen, Schlaf­stö­run­gen, erhöhter Hirndruck (insbesondere bei Kindern), Auftreten einer bis dahin uner­kann­ten Fallsucht (Epilepsie) und Erhöhung der Anfallsbereitschaft bei bestehender Epilepsie.


Magen-Darm-Kanal:

Magen-Darm-Geschwüre, Magen-Darm-Blutungen, Bauchspeicheldrüsenentzündung.


Kreislauf und Gefäße:

Blutdruckerhöhung, Erhöhung des Arteriosklerose- und Thromboserisikos, Gefäßent­zündung (auch als Entzugssyndrom nach Langzeittherapie).


Blut / Immunsystem:

Blutbildveränderungen (Vermehrung der weißen Blutkörperchen oder aller Blutzellen, Vermin­derung bestimmter weißer Blutkörperchen), Schwächung des Immunsystems (z.B. Erhöhung des Risikos von Infektionen, Ausbruch von Infektionen bei bisher symptomlosen Keimträgern, Verschleierung von Infektionsanzeichen), allergische Reaktionen.


Augen:

Steigerung des Augeninnendrucks (Glaukom), Linsen­trübung (Katarakt), Verschlimmerung von Hornhautgeschwüren, Begünstigung von durch Viren, Bakterien oder Pilze bedingten Entzün­dungen.


Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, wenn Sie eine der aufgeführten Neben­wir­kungen oder andere unerwünschte Wirkungen unter der Behandlung mit hefasolon bemerken.

Brechen Sie auf keinen Fall die Behandlung selbst ab.


Wenn Magen-Darm-Beschwerden, Schmerzen im Rücken-, Schulter- oder Hüftgelenksbereich, psychische Ver­stimmungen, bei Diabetikern auffällige Blutzucker­schwankungen oder sonstige Störungen auftreten, informieren Sie bitte sofort Ihren Arzt.


4.3 Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Packungsbeilage aufgeführt sind.


5. Wie ist hefasolon aufzubewahren?

Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren


Das Verfalldatum dieses Arzneimittels ist auf der Verpackung und den Blisterstreifen aufgedruckt. Sie dürfen das Arzneimittel nach dem auf dem Packmittel angegebenen Verfalldatum nicht mehr verwenden.


Stand der Information:


September 2004