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Heitrin 1mg

Document: 15.11.2002   Gebrauchsinformation (deutsch) change

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Gebrauchsinformation Heitrin 1 mg (Tabletten)


Liebe Patientin, lieber Patient!

Bitte lesen Sie folgende Gebrauchsinformation aufmerksam, weil sie wichtige Informationen darüber enthält, was Sie bei der Anwendung dieses Arzneimittels beachten sollen. Wenden Sie sich bei Fragen bitte an Ihren Arzt oder Apotheker.



Gebrauchsinformation


HEITRIN 1 mg


Wirkstoff: Terazosinhydrochlorid-Dihydrat


Zusammensetzung

Arzneilich wirksamer Bestandteil:

1 Tablette enthält 1,187 mg Terazosinhydrochlorid-Dihydrat (entsprechend 1 mg Terazosin)

Sonstige Bestandteile:

Lactose, Maisstärke, vorverkleisterte Stärke, Talkum, Magnesiumstearat.


Darreichungsform und Inhalt

Packung mit 10 Tabletten (N1)

Packung mit 50 Tabletten (N2)

Packung mit 100 Tabletten (N3)


Stoff- und Indikationsgruppe

Peripherer Alpha1-Rezeptorantagonist, Mittel gegen Bluthochdruck.


Pharmazeutischer Unternehmer

Abbott GmbH & Co. KG

Max-Planck-Ring 2

65205 Wiesbaden


Hersteller

Abbott Laboratories Ltd.

Queenborough

Kent ME11 5EL, England


Anwendungsgebiete

Bluthochdruck.



Gegenanzeigen

Wann dürfen Sie Heitrin 1 mg nicht einnehmen?

Sie dürfen Heitrin®1 mg nicht einnehmen bei Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff Terazosin und anderen Chinazolinen, wie z. B. Prazosin und Doxazosin, gegenüber einem der sonstigen Bestandteile oder wenn bei Ihnen schon einmal Schwächeanfälle während des Was­serlassens (Miktionssynkopen) aufgetreten sind.


Anwendung während der Schwangerschaft und in der Stillzeit

Obwohl keine Anhaltspunkte vorliegen, daß Terazosin Mißbildungen hervorrufen kann, soll Heitrin®1 mg während der Schwangerschaft nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung durch den Arzt angewendet werden.


Da nicht bekannt ist, ob Terazosin in die Muttermilch übergeht, sollte Heitrin®1 mg bei stil­lenden Frauen nur mit Vorsicht angewendet werden.


Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Für Kinder unter 12 Jahren wird Heitrin 1 mg auf­grund fehlender Daten nicht empfohlen.


Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung und Warnhinweise

Welche Vorsichtsmaßnahmen müssen beachtet werden?

Die Behandlung mit Heitrin®1 mg bedarf der regelmäßigen ärztlichen Kontrolle.


Was müssen Sie im Straßenverkehr und bei der Arbeit mit Maschinen beachten?

Durch individuell auftretende Reaktionen kann das Reaktionsvermögen so weit verändert sein, daß die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr, zum Be­dienen von Maschinen oder zum Arbeiten ohne sicheren Halt beeinträchtigt wird. Dies gilt in verstärktem Maße bei Behandlungsbeginn, Dosiserhöhung und Präparatewechsel sowie im Zusammen­wirken mit Alkohol.


Wechselwirkungen mit anderen Mitteln

Wie beeinflussen andere Arzneimittel die Wirkung von Heitrin®1 mg, und wie beeinflußt Heitrin®1 mg die Wirkung anderer Arzneimittel?

Bei gleichzeitiger Gabe von Heitrin®1 mgmit anderen Medikamenten, die ebenfalls den Blutdruck beeinflussen, wie z. B. ACE-Hemmer, Beta-Rezeptorenblocker, Calciumantagonisten und Diuretika, sollte die Dosis der entsprechenden Wirkstoffe herabgesetzt werden.


Eine Kombination mit anderen adrenergen Alpha-Rezeptorenblockern wird nicht empfohlen.


Beachten Sie bitte, daß diese Angaben auch für vor kurzem angewandte Arzneimittel gelten können.



Dosierungsanleitung

Bitte halten Sie sich an die Anwendungsvorschriften, da Heitrin 1 mg sonst nicht richtig wir­ken kann! Wieviel Heitrin1 mg sollten Sie einnehmen?

Die erste Dosis von Heitrin®sollte 1 mg Terazosin nicht übersteigen. Die Dosierung von Heitrin®1 mg kann dann in wöchentlichen Abständen bis zur Erzielung der gewünschten Blutdrucksenkung erhöht werden. Hierfür stehen Tabletten mit 2 und 5 mg Terazosin zur Verfügung.


Die maximale Tagesdosis sollte 20 mg Terazosin nicht überschreiten.



Bei gleichzeitiger Gabe von Heitrin®1 mg und anderen blutdrucksenkenden Mitteln gelten die obigen Dosierungsrichtlinien nur, wenn diese Medikamente in ihrer Dosis reduziert oder abgesetzt werden.


Art der Anwendung

Wie und wann sollten Sie Heitrin1 mg einnehmen?

Die Tabletten sollten mit ausreichend Flüssigkeit eingenommen werden.


Die erste Tablette Heitrin1 mg sollte abends vor dem Zubettgehen eingenommen werden. Alle folgenden Tabletten können morgens eingenommen werden.


Dauer der Anwendung

Wie lange sollten Sie Heitrin 1 mg einnehmen?

Nach Einstellung auf die individuelle Dosierung ist die Therapie mit Heitrin® 1 mg eine Langzeitbehandlung, die nur nach ärztlicher Anweisung unterbrochen werden sollte. Die re­gelmäßige Einnahme ist sowohl zur zuverlässigen Behandlung des erhöhten Blutdrucks als auch zur Vermeidung von unerwünschten Wirkungen wichtig.


Anwendungsfehler und Überdosierung

Was ist zu tun, wenn Heitrin 1 mg in zu großen Mengen eingenommen wurde (beabsichtigte oder versehentliche Überdosierung)?

Eine Überdosierung von Heitrin®1 mg kann zu einer übermäßigen Senkung des Blutdrucks führen, unter Umständen verbunden mit Bewußtseinsverlust. Gegebenenfalls ist ein Arzt zu verständigen.



Bei Blutdruckabfall infolge einer Überdosierung sollte in erster Linie das Herzkreislaufsystem stabilisiert werden. Der Patient sollte flach auf dem Rücken liegend gelagert werden, um die Normalisierung von Blutdruck und Herzfrequenz zu unterstützen. Bei Vorliegen eines schwe­ren Blutdruckabfalls sollten Plasmaexpander und Vasopressoren gegeben werden. Die Nieren­funktion sollte kontrolliert und, falls erforderlich, unterstützt werden. Da Terazosin im Plasma vorwiegend proteingebunden vorliegt, ist eine Dialyse als Therapiemaßnahme nicht indiziert.


Was müssen Sie beachten, wenn Sie zu wenig Heitrin 1 mg eingenommen oder eine Ein­nahme vergessen haben?

Holen Sie die Einnahme zum nächstmöglichen Zeitpunkt nach, nehmen Sie aber keinesfalls die doppelte Dosis ein.


Was müssen Sie beachten, wenn Sie die Behandlung unterbrechen oder vorzeitig beenden?

Unterbrechen Sie die Behandlung nur nach Rücksprache mit Ihrem Arzt.



Nebenwirkungen

Welche Nebenwirkungen können bei der Anwendung von Heitrin 1 mg auftreten?

Zu Behandlungsbeginn können Nebenwirkungen auftreten, die meist bei Fortsetzung der Be­handlung verschwinden oder so weit zurückgehen, daß sie Sie nicht wesentlich beeinträchti­gen.



In seltenen Fällen kann es zu Behandlungsbeginn, nach Einnahme der ersten Tablette oder einer nächsthöheren Dosisstufe zu übermäßigem Blutdruckabfall kommen. Damit ist auch zu rechnen, wenn die Einnahme nach einer Unterbrechung von zwei oder mehr Tagen wieder aufgenommen wird (siehe „Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung und Warnhinweise“). Dies äußert sich in Schwächeerscheinungen und Schwindel, in sehr seltenen Fällen Bewußt­seinsverlust (Synkope), gelegentlich eingeleitet durch Herzrhytmusstörungen (supraventrikuläre Tachykardie). Diese Reaktion hält meist nur kurze Zeit an, hängt nicht mit dem Schweregrad des Bluthochdrucks zusammen und tritt meist bei Fortsetzung der Behandlung nicht mehr auf. Daher sollten Sie innerhalb der ersten 12 Stunden nach Beginn der Behandlung mit Heitrin®1 mg, nach Do­siserhöhung und nach Wiederaufnahme einer unterbrochenen Einnahme abrupte Lagewechsel und Tätigkeiten, die durch Schwindel oder Schwäche beeinträchtigt werden, vermeiden.



Weiterhin können auftreten: Schwindel, Benommenheit, Müdigkeit, Wahrnehmungs- und Stimmungsbeeinträchtigungen, Schwächegefühl, Übelkeit, Atemnot, Brustschmerzen, Herzklopfen (Palpitation), Kreislaufstörungen mit Neigung zu Blutdruckabfall, besonders bei Lagewechsel, z. B. vom Liegen zum Stehen (orthostatische Dysregulation).


Gelegentlich wurde über Zeichen einer Rhinitis (z.B. verstopfte Nase und Nasenbluten) berichtet. Weiterhin können gelegentlich Po­tenzstörungen und abnormale Ejakulation (Hämatospermie) auftreten. Gelegentlich wurde über Hernienbildung berichtet.


In seltenen Fällen wurden Magen-Darm-Beschwerden (Erbrechen, Durchfall, Verstopfung), Kopfschmerzen, (Farb-) Sehstörungen, Blasenentleerungsstörungen, Wasseransammlung im Gewebe (Ödeme), Gewichtszunahme, Beschleunigung der Herzfrequenz, Juck­reiz, unspezifi­sche Hautreaktionen (z.B. Urtikaria), verminderter Geschlechtstrieb oder eine andauernde, schmerzhafte Ver­steifung des männlichen Gliedes (Dauererrektion) beobachtet. Im letztge­nannten Fall ist un­verzüglich ein Arzt zu benachrichtigen oder aufzusuchen.


In Einzelfällen wurde über das Auftreten von Vorhofflimmern berichtet, wobei eine eindeu­tige Kausalität nicht hergestellt werden konnte.



In Einzelfällen sind Überempfindlichkeitsreaktionen beobachtet worden.



Über das Auftreten einer verringerten Thrombozytenzahl wurde berichtet.



Klinische Studien lassen das mögliche Auftreten einer Blutverdünnung (Hämodilution) ver­muten, wodurch bestimmte Blutbildparameter wie Hämatokrit, Hämoglobin, Leukozyten, Gesamteiweiß und Albumin erniedrigt erscheinen.


Wenn Sie Nebenwirkungen bei sich beobachten, die nicht in dieser Gebrauchsinformation aufgeführt sind, teilen Sie diese bitte Ihrem Arzt oder Apotheker mit.

Hinweise und Angaben zur Haltbarkeit des Arzneimittels

Das Verfalldatum dieser Packung ist sowohl auf der Faltschachtel als auch auf der Durchdrückpackung aufgedruckt. Verwenden Sie dieses Arzneimittel nicht mehr nach Ablauf dieses Datums.


Stand der Information

April 2002

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Arzneimittel, für Kinder unzugänglich aufbewahren!


Eigenschaften

Heitrin verhindert durch Blockierung der sogenannten Alpha1-Rezeptoren an den Blutge­fäßen die Wirkung von Noradrenalin und Adrenalin auf die glatte Muskulatur der Gefäße. Dadurch werden vor allem die für die Blutdruckregulation wesentlichen kleinsten Arterien (Arteriolen) erweitert. Die Erweiterung führt zu einer Blutdrucksenkung.


Durch seine lange Verweil- und Wirkdauer im Organismus ermöglicht Heitrin die Behand­lung mit einer Dosis täglich.


Unter Heitrin können Veränderungen der Blutfette beobachtet werden, die nach heutiger Erkenntnis der Entwicklung einer Gefäßwandverkalkung (Arteriosklerose) entgegenwirken können.