Helarium 425 Mg
ENR:
2139759 Helarium
425®
mg (130HYP) Fachinformation
Zul.-Nr.: 39759.00.00 Version:
013
Stand:
Oktober 2008
Stoff |
Darreichungsform |
Menge |
Johanniskraut-Trockenextrakt |
Überzogene Tabletten |
425 mg |
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Fachinformation
1. Bezeichnung des Arzneimittels
Helarium
425 mg
Wirkstoffe:
Johanniskraut-Trockenextrakt
Überzogene Tabletten
Für Erwachsene und Heranwachsende ab 12 Jahren.
2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung
Arzneilich wirksamer Bestandteil:
1 überzogene Tablette
enthält:
425 mg Trockenextrakt aus Johanniskraut (3,5-6
:1); Auszugsmittel: Ethanol 60%
(m/m).
Sonstige Bestandteile:
Sucrose (Saccharose) 233.829 mg
Glucose-Sirup (sprühgetrocknet) 5.641 mg
Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.
3. Darreichungsform
Überzogene Tablette
4. Klinische Angaben
4.1 Anwendungsgebiete
Leichte vorübergehende depressive Störungen.
4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
Erwachsene und
Heranwachsende ab 12 Jahren zweimal täglich 1 überzogene Tablette
Helarium 425 mg.
Die Einnahme sollte möglichst regelmäßig erfolgen.
Eine überzogene Tablette sollte morgens, die zweite überzogene
Tablette abends eingenommen werden.
Die überzogenen Tabletten sollen mit ausreichend
Flüssigkeit eingenommen werden.
Helarium 425 mg sollten im Allgemeinen mindestens
4 Wochen angewendet werden.
In der Gebrauchsinformation werden die Patienten
auf Folgendes hingewiesen:
Die Dauer der Anwendung ist für
Helarium 425 mg prinzipiell nicht begrenzt, wenn
jedoch keine Besserung der Krankheitssymptome innerhalb von 4
Wochen auftritt oder diese sich trotz vorschriftsmäßiger Dosierung
verstärken, sollte eine Ärztin/ein Arzt aufgesucht
werden.
4.3 Gegenanzeigen
Helarium 425 mg dürfen nicht zusammen mit folgenden Wirkstoffen angewendet werden:
-
Ciclosporin
-
Tacrolimus
-
Indinavir und anderen Protease-Hemmstoffen in der Anti-HIV-Behandlung
-
Irinotecan, Imatinib und anderen Zytostatika
-
anderen Antidepressiva.
Nicht anzuwenden bei Allergie gegen den arzneilich wirksamen Bestandteil oder einen der sonstigen Bestandteile, bei bekannter Lichtüberempfindlichkeit der Haut sowie schweren depressiven Episoden.
Zur Anwendung von Helarium 425 mg bei Kindern liegen keine ausreichenden Untersuchungen vor. Helarium 425 mg dürfen deshalb bei Kindern unter 12 Jahren nicht angewendet werden.
Wegen nicht ausreichend vorliegender Untersuchungen dürfen Helarium 425 mg in Schwangerschaft und Stillzeit nicht eingenommen werden.
4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Bei gleichzeitiger Gabe von Helarium 425 mg kann die Wirksamkeit von Antikoagulantien vom Cumarintyp, Theophyllin und Digoxin abgeschwächt sein. Bei Patienten, die solche Arzneimittel einnehmen, sollten vor allem zu Beginn und nach Beendigung der Einnahme von Helarium 425 mg geeignete Therapiekontrollen (z.B. Bestimmung der Konzentration dieser Arzneimittel im Plasma oder Vollblut) durchgeführt werden (siehe auch Abschnitt Wechselwirkungen mit anderen Mitteln und andere Formen von Interaktionen). Während der Anwendung von Helarium 425 mg soll eine intensive UV-Bestrahlung (lange Sonnenbäder, Höhensonne, Solarien) vermieden werden.
Frauen, die orale oder andere hormonelle Kontrazeptiva einnehmen oder anwenden, sollten auf mögliche Zwischenblutungen als Folge einer Wechselwirkung hingewiesen werden und hinsichtlich zusätzlicher kontrazeptiver Maßnahmen beraten werden, da die Sicherheit der Kontrazeption generell herabgesetzt sein kann.
Patienten mit der seltenen hereditären Fructose-Intoleranz, Glucose-Galactose-Malabsorption oder Saccharase-Isomaltase-Mangel, sollten dieses Arzneimittel nicht einnehmen.
4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Wechselwirkungen mit folgenden Arzneimitteln können zu einer Abschwächung der Wirksamkeit dieser Arzneimittel führen:
-
Antikoagulantien vom Cumarintyp (z.B. Phenprocoumon, Warfarin)
-
Ciclosporin
-
Tacrolimus
-
Digoxin
-
Indinavir und andere Protease-Hemmstoffe in der Anti-HIV-Behandlung
-
Irinotecan, Imatinib und andere Zytostatika
-
Amitriptylin, Nortriptylin
-
Midazolam
-
Theophyllin
-
Verapamil
-
Methadon.
Johanniskraut-haltige Arzneimittel können die Metabolisierung von Arzneimitteln, die über Cytochrom-P450-3A4 metabolisiert werden, fördern. Daraus kann sich für die betroffenen Arzneimittel eine verminderte und/oder verkürzte Wirkung ergeben.
Bei gleichzeitiger Einnahme
bestimmter Antidepressiva (Nefazodon, Paroxetin, Sertralin) kann
deren pharmakologische Wirkung verstärkt sein. In Einzelfällen
können als Folge erhöhter Serotoninspiegel unerwünschte Wirkungen
(serotonerge Effekte), wie Übelkeit, Erbrechen, Angst,
Ruhelosigkeit und Verwirrtheit, verstärkt auftreten (serotonerges
Syndrom).
Bei gleichzeitiger Behandlung mit anderen
Arzneimitteln, die photosensibilisierend wirken, ist eine
Verstärkung phototoxischer Wirkungen (siehe Abschnitt:
Nebenwirkungen) theoretisch möglich.
Bei Anwenderinnen oraler oder anderer hormoneller Kontrazeptiva, die Helarium 425 mg einnehmen, können Zwischenblutungen auftreten und die Sicherheit der Kontrazeption kann herabgesetzt sein.
Daher soll in allen Fällen, in denen andere Arzneimittel eingenommen werden, ärztlicher Rat eingeholt werden.
4.6 Schwangerschaft und Stillzeit
Helarium 425 mg dürfen wegen nicht ausreichender Untersuchungen in Schwangerschaft und Stillzeit nicht angewendet werden.
4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Es sind keine besonderen Vorsichtsmaßnahmen erforderlich.
4.8 Nebenwirkungen
Wie alle Arzneimittel können Helarium 425 mg Nebenwirkungen haben.
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeiten zugrunde gelegt:
Sehr häufig (>1/10)
Häufig (>1/100 bis <1/10)
Gelegentlich (>1/1.000 bis <1/100)
Selten (>1/10.000 bis <1/1.000)
Sehr selten (<1/10.000)
Photosensibilisierung ist möglich, insbesondere bei
hellhäutigen Patienten. Diese kann sich nach Lichteinwirkung als
Hauterscheinungen wie Rötung, Schwellung, Juckreiz oder
Missempfindungen bei Temperaturreiz und Berührung
äußern.
Selten können Magen-Darm-Beschwerden, allergische
Hautreaktionen, Müdigkeit oder Unruhe
auftreten.
4.9 Überdosierung
Bei Einnahme massiver Überdosen sollten betroffene Patienten für die Dauer von etwa 1-2 Wochen vor Sonnenlicht bzw. vor UV-Bestrahlung geschützt werden.
5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN
5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Pflanzliches Antidepressivum
ATC-Code: N06AP
Für wässrig-alkoholische Auszüge aus Johanniskraut
liegen Ergebnisse klinischer Prüfungen wie auch ärztliche
Erfahrungsberichte vor, die für eine antidepressive Wirkung
sprechen. Der zugrunde liegende Wirkmechanismus ist bislang nicht
eindeutig geklärt. Gesamtextrakte bewirken eine Hemmung der
Monoaminooxidase wie auch der COMT; die MAO-Hemmung durch reines
Hypericin erwies sich als deutlich geringer als die durch den
Gesamtextrakt. Die COMT-Hemmung wird den Flavonoiden zugeordnet.
Die in vitro gemessenen MAO- und COMT-Hemmungen reichen jedoch nicht aus,
um den antidepressiven Effekt von Johanniskrautzubereitungen allein
mit diesem Modell zu erklären, da davon ausgegangen werden kann,
dass pharmakologisch relevante Hemm-Konzentrationen
in vivo nicht erreicht
werden.
Weitere
Wirkmechanismen werden aufgrund experimenteller Untersuchungen
diskutiert wie Hemmung der synaptosomalen Noradrenalin-,
Serotonin-, Dopamin- und GABA-Wiederaufnahme, adaptive
Veränderungen auf Rezeptorebene (b-downregulation,
5HT1-
und 5HT2-upregulation), neurohormonale Wirkungen und
neuroimmunologische Wirkungen. Tierexperimentell führten
Johanniskrautzubereitungen zu einer Antagonisierung der
Reserpin-induzierten Hypothermie, zur Beeinflussung der
Narkosedauer und zur Verkürzung der Immobilitätsphase im
Porsolt-Test.
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Mit
Helarium 425 mg wurden keine pharmakokinetischen Untersuchungen
einzelner Bestandteile durchgeführt.
Für einen definierten
methanolischen Extrakt wurde das pharmakokinetische Verhalten von
Hypericin und Pseudohypericin als charakteristische Leitsubstanzen
von Johanniskrautzubereitungen untersucht: Nach der Einnahme von
Einzeldosen von 300, 900 bzw. 1800 mg dieses Extraktes wurden die
maximalen Plasmakonzentrationen zwischen ca. 2 und 20 µg/l für
Hypericin und ca. 3 und 30 µg/l für Pseudohypericin gemessen. Die
Resorptionsgeschwindigkeiten sind unterschiedlich
(Resorptionsbeginn für Pseudohypericin nach 0,4 h; für Hypericin
nach 1,9 h). Die Eliminationshalbwertszeiten lagen zwischen etwa 24
und 48 h für Hypericin und für Pseudohypericin zwischen 18 und 24
h.
Die Bioverfügbarkeiten der charakteristischen
Leitsubstanzen Hypericin und Pseudohypericin aus einem oral
verabreichten methanolisch-wässrigen Johanniskrautextrakt werden
mit 14% und 21% angegeben.
5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
Akute
Toxizität
Die Toxizität von Helarium 425 mg nach einmaliger
Gabe ist gering.
Bei Ratten und Mäusen wurden folgende
LD50-Werte gefunden:
Spezies |
Applikationsweg |
LD50 |
Ratte |
Oral |
> 2000 |
Ratte |
Intraperitoneal |
571 |
Maus |
Oral |
> 2000 |
Maus |
Intraperitoneal |
631 |
Subakute
Toxizität
Eine orale Verabreichung von Helarium 425 mg an
Ratten über vier Wochen bis zu einer Dosis von 1000 mg/kg
Körpergewicht ergab keine substanzbedingten
Veränderungen.
Mutagenität
Prüfungen mit dem arzneilich wirksamen Bestandteil
von Helarium 425 mg in vitro
und in vivo
gaben keinen Hinweis auf eine mutagene oder
clastogene (chromosomenschädigende) Wirkung des
Präparates.
Phototoxizität
Phototoxische Reaktionen nach der Aufnahme
größerer Mengen von Johanniskraut sind von Weidetieren, vor allem
von Schafen und Rindern, bekannt. Bei Kälbern, denen 1 g, 3 g und 5
g Johanniskraut/kg KG verabreicht wurde, kam es ab 3 g/kg KG unter
Sonnenexposition zu phototoxischen Erscheinungen. Bezogen auf
therapeutische Dosen beim Menschen lag diese Dosis mindestens um
den Faktor 30 höher.
In einer klinischen Studie wurde der Effekt des
standardisierten, ethanolischen Johanniskrautextrakts in Helarium
425 mg auf die Hautempfindlichkeit nach UV-Bestrahlung an gesunden
männlichen Probanden untersucht. Die Studienmedikation (425 mg
Johanniskrautextrakt pro Kapsel mit einem Maximalgehalt von 1,3 mg
Hypericin) wurde 15 Tage lang zweimal täglich eingenommen.
Hauptzielkriterium der Studie war die sogenannte „MED“ (minimale
Erythem-Dosis) nach UVA- und UVB-Bestrahlung, definiert als jene
Dosierung, bei der eine kaum wahrnehmbare Hautrötung entsteht. Die
wiederholte Einnahme des untersuchten Johanniskrautextrakts führte
nicht zu einer Herabsetzung des MED im steady state. Zusätzlich
wurden weder die Ausbreitung der Hautrötung, noch ihre Intensität
relevant durch die Prüfmedikation beeinflusst.
Mit der empfohlenen Tagesdosis von 2 überzogenen Tabletten Helarium 425 mg werden max. 2,6 mg Gesamthypericin, berechnet als Hypericin, aufgenommen.
6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN
6.1 Liste der sonstigen
Bestandteile
Calciumcarbonat E170, Carnaubawachs, mikrostalline Cellulose,
Croscarmellose-Natrium, Eisen(III)-hydroxid-oxid E 172,
Glucose-Sirup (sprühgetrocknet), arabisches Gummi, Hypromellose,
Magnesiumstearat, Maltodextrin, Carboxymethylstärke-Natrium (Typ
A), hochdisperses Siliciumdioxid, Schellack, Sucrose (Saccharose),
Talkum, Titandioxid E 171, Tragant, Vanillin, gebleichtes
Wachs.
Hinweis für Diabetiker: 1 Einzeldosis Helarium
425 mg enthält durchschnittlich 0,022 anrechenbare Broteinheiten
(BE).
6.2 Inkompatibilitäten
Keine bekannt.
6.3 Dauer der Haltbarkeit
Sachgemäß aufbewahrte
überzogene Tabletten sind 3 Jahre haltbar.
Das Arzneimittel nach Ablauf des Verfalldatums
nicht mehr anwenden.
6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Nicht über 25 °C aufbewahren!
6.5 Art und Inhalt des Behältnisses
Packung mit 30 überzogenen
Tabletten (N1)
Packung mit 60
überzogenen Tabletten (N2)
Packung mit 100
überzogenen Tabletten (N3)
6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung
Keine besonderen Anforderungen.
7. Inhaber der Zulassung
BIONORICA
AG
Kerschensteinerstraße 11-15
92318 Neumarkt
Telefon 09181 / 231-90
Telefax 09181 / 231-265
E-Mail:
info@bionorica.de
Mitvertrieb:
PLANTAMEDArzneimittel
GmbH
Kerschensteinerstraße 11-15
92318 Neumarkt
Telefon: 09181 / 231-0
Telefax: 09181 / 21850
8. Zulassungsnummer(n)
39759.00.00
9. Datum der Erteilung der Zulassung / Verlängerung der Zulassung
15.
November 1997
10. Stand der Information
Oktober 2008
13. Verkaufsabgrenzung
Apothekenpflichtig
BIONORICA
AG 4b21b4630412727c7265e50e5ff618d3.rtf Seite 7 von
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