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Hepabesch

Document: 25.09.2012   Fachinformation (deutsch) change

ENR: 0936782 HepaBesch Stand: September 2012

Zul.-Nr.: 6936782.00.00 Summary of Product Characteristics

Fachinformation

1. Bezeichnung des Arzneimittels

HepaBesch®

Hartkapseln

Wirkstoff: Mariendistelfrüchte-Trockenextrakt

mit 83 mg Silymarin



2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung

Wirkstoff

1 Hartkapsel enthält 150 - 163 mg Trockenextrakt aus Mariendistelfrüchten (25 - 40 : 1); entspricht 83 mg Silymarin, berechnet als Silibinin (HPLC);

Auszugsmittel: Aceton


Sonstiger Bestandteilmit bekannter Wirkung

Lactose-Monohydrat

Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.



3. Darreichungsform

Hartkapseln

zum Einnehmen



4. Klinische Angaben


4.1 Anwendungsgebiete

Zur unterstützenden Behandlung bei chronisch-entzündlichen Lebererkrankungen, Leberzirrhose und toxischen (durch Lebergifte verursachten) Leberschäden.


Das Arzneimittel ist nicht zur Behandlung von akuten Vergiftungen bestimmt.



4.2 Dosierung und Art und Dauer der Anwendung

Erwachsene und Heranwachsende ab 12 Jahren nehmen ein:

2-mal täglich 2 Hartkapseln


Einzeldosis

2 Hartkapseln, entspricht 166 mg Silymarin

Tagesgesamtdosis

4 Hartkapseln, entspricht 332 mg Silymarin


Es gibt keine Erfahrungen bei Kindern (siehe Abschnitt 4.4).


Die Kapseln sind nach dem Frühstück und Abendessen unzerkaut mit ausreichend Flüssigkeit (vorzugsweise ein Glas Trinkwasser) einzunehmen. Kapseln nicht im Liegen einnehmen.


Die Anwendung von HepaBesch richtet sich in jedem Fall nach den individuellen Erfordernissen des Patienten. Die Schwere und Entwicklung des Krankheitsbildes entscheiden über die Dosierung und die Dauer der Therapie.



4.3 Gegenanzeigen



4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

In der Gebrauchsinformation wird der Patient auf Folgendes hingewiesen:


Kinder

Zur Anwendung von HepaBesch bei Kindern liegen keine ausreichenden Untersuchungen vor. Es soll deshalb bei Kindern unter 12 Jahren nicht angewendet werden.


Lactose

Patienten mit der seltenen hereditären Galaktose-Intoleranz, Lactase-Mangel oder Glukose-Galaktose-Malabsorption sollten HepaBesch nicht einnehmen.



4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Humanpharmakologische Untersuchungen zu Wechselwirkungen mit Arzneimitteln, an deren Metabolisierung vor allem das Isoenzym CYP3A4 und das P-Glykoprotein beteiligt sind wie z. B. Indinavir und Metronidazol, haben widersprüchliche Ergebnisse gezeigt. Auch die Beeinflussung weiterer Isoenzyme des Cytochrom P450 Enzymsystems kann nicht ausgeschlossen werden. Präparatespezifische Untersuchungen liegen nicht vor. Bei der gleichzeitigen Einnahme derartiger Arzneimittel wird daher empfohlen, geeignete Therapiekontrollen durchzuführen.


Durch Besserung der Leberfunktion unter der Einnahme von HepaBesch kann die Verstoffwechslung von anderen gleichzeitig eingenommenen Arzneimitteln verändert werden, so dass gegebenenfalls die Dosierung angepasst werden muss.


Bei gleichzeitiger Einnahme von Hepa Besch und Amiodaron (Arzneimittel gegen Herzrhythmusstörungen) ist nicht ausgeschlossen, dass die antiarrhythmische Wirkung von Amiodaron verstärkt wird.


In der Gebrauchsinformation wird der Patient darauf hingewiesen, den Arzt zu informieren, wenn er HepaBesch gleichzeitig mit anderen Arzneimittel einnimmt.



4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit

HepaBesch soll während der Schwangerschaft nicht eingenommen werden (siehe 4.3 Gegenanzeigen).


Zur Anwendung von HepaBesch während der Stillzeit liegen keine ausreichenden Untersuchungen vor. Es sollte deshalb in der Stillzeit nicht eingenommen werden.



4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen wird durch die Einnahme von HepaBesch nicht beeinträchtigt.



4.8 Nebenwirkungen


Selten (≥ 1/10.000 bis < 1/1.000)

gastrointestinale Beschwerden, wie z. B. Übelkeit oder eine leicht laxierende Wirkung

Sehr selten (< 1/10.000)

Überempfindlichkeitsreaktionen, wie z. B. Hautausschlag, Atemnot oder Juckreiz.


In der Gebrauchsinformation wird der Anwender darauf hingewiesen, dass bei Auftreten von Nebenwirkungen, die nicht in der Packungsbeilage aufgeführt sind, ein Arzt oder Apotheker informiert werden soll.



4.9 Überdosierung

Es wurden keine Fälle von Überdosierung berichtet.



5. Pharmakologische Eigenschaften


5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakotherapeutische Gruppe: Pflanzliches Arzneimittel bei Lebererkrankungen

ATC-Code: A05BP


Pharmakologisch wirksamer Inhaltsstoff von HepaBesch ist das „Flavonolignan” Silymarin, das aus den Isomeren Silibinin, Silidianin und Silicristin besteht. Die Wirkung des Silymarins beruht auf mehreren, experimentell in vitro und in vivo untersuchten Wirkmechanismen bzw. Angriffspunkten:

Silymarin reagiert mit Leberzellrezeptoren und blockiert bzw. verlangsamt somit die Aufnahme hepatotoxischer Substanzen. Akute Intoxikationen, wie tierexperimentelle Untersuchungen mit verschiedenen Lebergiften zeigen, werden antagonisiert bzw. in ihren Auswirkungen gemildert. Verschiedene leberpflichtige Substanzen, aber auch exogen zugeführte Noxen, wie Alkohol oder Umweltgifte, bilden oder induzieren reaktive sauerstoffhaltige Verbindungen (freie Radikale), die in Kettenreaktionen die mehrfach ungesättigten Fettsäuren der Membranlipide und auch membranständige Proteine wie Rezeptoren oxidativ schädigen. Silymarin besitzt eine hohe Affinität zu den Hepatozyten und ist in der Lage, durch seine chemische Struktur derartige freie Radikale abzufangen. Damit bleibt die Membran und Zellintegrität erhalten. Die Steigerung der Proteinsynthese durch Silymarin beruht auf einer Stimulierung der im Zellkern lokalisierten RNA-Polymerase-I-Aktivität, die zu einer erhöhten Bildung von ribosomaler RNA führt. Als Folge davon werden Struktur- und Funktionsproteine (Enzyme) vermehrt synthetisiert. Insgesamt werden dadurch Reparationskapazität und Regenerationsfähigkeit der Leber erhöht.


Alle drei Wirkungen des Silymarins tragen dazu bei, dass die Leber hepatotoxische Substanzen besser entgiften kann.



5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften

Silymarin wird nach oraler Gabe rasch resorbiert. Erfasst über das Isomer Silibinin werden maximale Plasmakonzentrationen nach 1,3 Stunden erreicht. Die Absorptionshalbwertszeit beträgt 2,2 h, die Eliminationshalbwertszeit 6,3 h.


Die Hauptkomponente des Silymarins, das Silibinin, wird aufgrund klinischer Untersuchungen nach der Resorption im Verdauungstrakt überwiegend über die Galle ausgeschieden (> 80 % der resorbierten Menge). Als Metaboliten sind Glucuronide und Sulfate in der Galle nachgewiesen. Es ist anzunehmen, dass Silibinin nach Dekonjugation reabsorbiert wird und es zu einem enterohepatischen Kreislauf kommt, wie dies tierexperimentell nachgewiesen werden konnte. Nach einmaliger wie mehrmaliger Gabe therapeutischer Dosen von Silymarin sind die in der humanen Galle wieder gefundenen Silibinin-Spiegel gleich. Die Ergebnisse zeigen, dass Silibinin nicht akkumuliert.



5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

Silymarin zeichnet sich durch eine ausgesprochen geringe Toxizität aus, so dass auch eine Applikation über längere Zeiträume in der therapeutischen Dosierung unbedenklich ist.


Akute Toxizität

Die orale Applikation von Silymarin bis zu 20 g/kg KG bei Mäusen und 1 g/kg KG bei Hunden, appliziert über eine Schlundsonde, wurde von allen Tieren überlebt. Auch in der 7-tägigen Nachbeobachtungsphase zeigten sich keine Vergiftungssymptome. Die LD50(orale Applikation) bei Mäusen lag bei > 16 g/kg KG. Aufgrund dieser Befunde kann die Substanz Silymarin als allgemein nicht toxisch eingeordnet werden.


Chronische Toxizität

Die chronische Applikation von bis zu 2500 mg/Tag bei Ratten über 12 Monate bzw. beim Beagle-Hund mit Tagesdosen von bis zu 1200 mg über 6 Monate ergab keinerlei Hinweise auf substanzbedingte toxische Effekte.


Reproduktionstoxizität

Untersuchungen zur pränatalen Toxizität bei der Ratte und beim Kaninchen in Tagesdosen von bis zu 2500 mg bzw. 1000 mg ließen keinerlei embryoletale oder teratogene Effekte erkennen. Prüfungen zur peri- und postnatalen Toxizität verliefen negativ. Eine Beeinflussung der Fertilität konnte bei der Ratte nicht beobachtet werden.


Kanzerogenität

Entsprechende In-vivo-Studien wurden nicht durchgeführt.



6. Pharmazeutische Angaben


6.1 Liste der sonstigen Bestandteile

Cellulosepulver

Eisen(III)-hydroxid-oxid (E 172)

Eisen(II, III)-oxid (E 172)

Gelatine

gereinigtes Wasser

Indigocarmin (E 132)

Lactose-Monohydrat

Magnesiumstearat

Maltodextrin

Natriumdodecylsulfat

Titandioxid (E 171)



6.2 Inkompatibilitäten

Keine bekannt.


6.3 Dauer der Haltbarkeit

48 Monate.



6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Keine


6.5 Art und Inhalt des Behältnisses

Packungen mit 30 (N1), 36, 50 (N2), 60 (N2), 90, 100 (N3) und 120 Hartkapseln

Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.


6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung

Keine besonderen Anforderungen.



7. Inhaber der Zulassung

Strathmann GmbH & Co. KG

Postfach 610425

22424 Hamburg

Telefon: 040/55 90 5-0

Telefax: 040/55 90 5-100

E-Mail: info@strathmann.de

Internet: www.strathmann.de



8. Zulassungsnummer

6936782.00.00


9. Datum der Verlängerung der Zulassung

29.04.2004


10. Stand der Information

September 2012



11. Verkaufsabgrenzung

Apothekenpflichtig



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