Histamin-Kontrollösung 1%
Wortlaut der für die Fachinformation vorgesehenen Angaben 13.11.2003
FACHINFORMATION
1. Bezeichnung des Arzneimittels
Histamin-Kontrollösung 0,01 % (Lösung zur
Intrakutantestung)
Histamin-Kontrollösung 0,1 % (Lösung zur
Pricktestung)
Histamin-Kontrollösung 1 % (Lösung zur
Pricktestung)
Wirkstoff: Histamindihydrochlorid
2. Verschreibungsstatus/Apothekenpflicht
Verschreibungspflichtig
3. Zusammensetzung des Arzneimittels
3.1 Stoff- oder Indikationsgruppe
Diagnostika
3.2 Bestandteile
3.2.1
1 ml Histamin-Kontrollösung 0,01 %
enthält:
Arzneilich wirksamer Bestandteil:
0,1 mg Histamindihydrochlorid
Sonstige Bestandteile:
5,1 mg Phenol; Glycerol; Natriumchlorid;
Dinatriummonohydrogenphosphat; Kaliumdihydrogenphosphat;
Natriumhydroxid/Salzsäure; Wasser für Injektionszwecke.
3.2.2
1 ml Histamin-Kontrollösung 0,1 %
enthält:
Arzneilich wirksamer Bestandteil:
1 mg Histamindihydrochlorid
Sonstige Bestandteile:
5,5 mg Phenol; Glycerol; Natriumchlorid;
Natriumhydroxid/Salzsäure; Wasser für Injektionszwecke.
3.2.3
1 ml Histamin-Kontrollösung 1 %
enthält:
Arzneilich wirksamer Bestandteil:
10 mg Histamindihydrochlorid
Sonstige Bestandteile:
5,5 mg Phenol; Glycerol; Natriumchlorid;
Natriumhydroxid; Wasser für Injektionszwecke.
4. Anwendungsgebiete
Positivkontrolle zur Testung der Hautreagibilität bei der allergologischen Hauttestung (Intrakutantest bzw. Pricktest).
Histamin-Kontrollösung 1 %:
Positivkontrolle zur Testung der Hautreagibilität
(Pricktest) z. B. bei fraglicher oder negativer Reaktion der Haut
auf eine Testung mit 0,1 % Histaminlösung (Pricktest).
5. Gegenanzeigen
Gestörte
Hautreagibilität (z. B. Hyperkeratosis, Ichthyosis, Urticaria
factitia) sowie akute und chronische Ekzeme, z. B. atopische
Dermatitis im Testbereich, Sekundärinfektionen der Haut
(Keimverschleppung).
Hinweis:
Bei akuter allergischer Symptomatik, schweren
Allgemeinerkrankungen, fieberhaftem Infekt, Behandlung mit
Beta-Blockern und Schwangerschaft ist generell von einer
allergologischen Hauttestung abzusehen.
Die Pricktestlösung darf nicht zur
Intrakutantestung verwendet werden.
6. Nebenwirkungen
Lokale Mißempfindungen (z.B. Juckreiz) können nach Ablesender Testreaktion lokal behandelt werden.
7. Wechselwirkungen mit anderen Mitteln
Topische und systemische Antiallergika (z. B. Antihistaminika, Corticosteroide in höherer Dosierung) sowie andere Medikamente, die die Hautreagibilität beeinflussen (z. B. Psychopharmaka, H2-Blocker etc.) können das Testergebnis verfälschen und sollten daher rechtzeitig vor der Durchführung der Hauttestung abgesetzt werden.
8. Warnhinweise
Keine
9. Wichtigste Inkompatibilitäten
Keine bekannt
10. Dosierung mit Einzel- und Tagesgaben
Intrakutantest:
0,01–0,02 ml der Histamin-Kontrollösung 0,01% mit
einer Tuberkulinspritze streng intrakutan applizieren.
Pricktest:
Mit dem Applikator des Fläschchenverschlusses ist
ein Tropfen der Histamin-Kontrollösung 0,1 % bzw. 1 % auf die
Teststelle aufzubringen, ohne daß der Applikator selbst die Haut
berührt.
11. Art und Dauer der Anwendung
a) Vorbereitung
zur Testung
Die Teststelle (Beugeseite der Unterarme bzw.
Rücken) ist mit Wasser und Seife zu reinigen; organische
Lösungsmittel und starke Antiseptika sollten vermieden
werden.
b) Durchführung des Tests
Intrakutantest:
Mittels einer Tuberkulinspritze werden 0,01–0,02
ml Histamin-Kontrollösung 0,01% streng intrakutan injiziert. Wegen
der unbedingt erforderlichen Infektionsprophylaxe müssen die
Kanülen und Spritzen für jeden Patienten gewechselt
werden.
Pricktest:
1. Mit dem
Applikator des Fläschchenverschlusses einen Tropfen der
Histamin-Kontrollösung 0,1 % bzw. 1 % an der Teststelle aufbringen;
der Applikator sollte dabei die Haut nicht berühren.
2 a.
Beim einfachen Pricktest
wird durch den Tropfen hindurch die Haut mit einer
Pricklanzette bzw. Pricknadel in senkrechter Richtung leicht und
rasch angestochen.
2 b.
Beim modifizierten Pricktest
wird die Nadel bzw. Lanzette durch den Tropfen in
flacher Richtung, d. h. unter einem spitzen Winkel in die Haut
gestochen und dann etwas angehoben.
Bei beiden
Methoden muß die Nadel- bzw. Lanzettenspitze so oberflächlich
geführt werden, daß keine nennenswerte Blutung eintreten kann. Der
Tropfen kann anschließend abgetupft werden. Eine Kontamination
anderer Teststellen ist dabei zu vermeiden.
c) Ablesung und
Interpretation der Testreaktion
Die Reaktion sollte nach 10 Minuten abgelesen
werden.
Bei positiver
Reaktion bildet sich beim Pricktest eine zentrale Quaddel mit
umgebendem Erythem, begleitet von Juckreiz.
Beim Intrakutan-Test vergrößert sich die exogen
gesetzte Quaddel. Zusätzlich treten ein umgebendes Erythem und
lokaler Juckreiz auf.
Eine positive Reaktion (Bestätigung für normale
Hautreagibilität) ist Voraussetzung für die korrekte Bewertung von
Testreaktionen im Rahmen der allergologischen Hauttestung mit
Allergenextrakten.
Dauer der
Anwendung:
Einmalig im Ablauf einer
Allergiediagnose.
12. Notfallmaßnahmen, Symptome und Gegenmittel
Keine Angaben vorgesehen.
13. Pharmakologische und toxikologische Eigenschaften, Pharmakokinetik und Bioverfügbarkeit, soweit diese Angaben für die therapeutische Verwendung erforderlich sind
13.1 Histamin
löst in der vorgesehenen Anwendung als Agonist von
H1-Rezeptoren eine lokal begrenzte Hautreaktion mit Quaddel- und
Erythembildung am Applikationsort aus. Hauterscheinung und lokaler
Juckreiz sind innerhalb von 30 Minuten bis 1 Stunde
reversibel.
13.2 Symptome
einer Histaminüberdosierung:
Auch wenn eine Histaminüberdosierung mit einer
0,01–1 %igen Lösung in vorgesehener Applikation sehr
unwahrscheinlich ist, könnten die folgenden Symptome auftreten:
Kopfschmerz, Urtikaria, Blutdruckabfall, Bronchospasmus,
krampfartige Leibschmerzen.
14. Sonstige Hinweise
Nur zur kutanen
Anwendung.
Schwangerschaft:S. Ziff.
5.
15. Dauer der Haltbarkeit
des
Arzneimittels im unversehrten Behältnis und nach Anbruch des
Behältnisses:
Histamin Kontrollösung 0,01 % 18 Monate
Histamin
Kontrollösung 0,1 % 3 Jahre
Histamin Kontrollösung 1 % 3 Jahre
16. Besondere Lager- und Aufbewahrungshinweise
Im Kühlschrank aufbewahren (+ 2 °C bis + 8 °C).
Hinweis zum Pricktest:
Das Überdrehen der Verschlusskappe kann zum Auslaufen des Flascheninhaltes führen.
17. Darreichungsformen und Packungsgrößen
Originalpackung mit jeweils 1 Flasche mit 2 ml Lösung
18. Stand der Information
November 2003
19.
Name oder Firma und Anschrift des pharmazeutischen
Unternehmers
Bencard Allergie GmbH
Postfach 40 03
04
80703 München
Telefon (089) 36811-50