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Histolith Naocl 5%

Document: 07.07.2005   Gebrauchsinformation (deutsch) change

Gebrauchs- und Fachinformation Seite 6 von 3

HISTOLITH





HISTOLITH

Wirkstoff: Natriumhypochlorit


Zusammensetzung


Arzneilich wirksame Bestandteile


1 ml Lösung enthält 52,5 mg (5,25 % m/V) Natriumhypochlorit entsprechend 50 mg

(5,0 % m/V) aktives Chlor


Sonstige Bestandteile


Natriumchlorid, Natriumhydroxid und gereinigtes Wasser


Darreichungsform und Packungsgrößen


50 ml und 500 ml Dentallösung

Natriumhypochlorit-Lösung zur dentalen Anwendung (Zum Spülen des Wurzelkanals)


lege artis Pharma GmbH + Co KG

Postfach 60, D-72132 Dettenhausen

Breitwasenring 1, D-72135 Dettenhausen

Telefon +49 7157 5645-0

Telefax +49 7157 5645-50

E-Mail: info@legeartis.de


Anwendungsgebiete


Zur Reinigung und Desinfektion von Wurzelkanälen


Gegenanzeigen


Allergie gegen Chlor; offenes Foramen apicale


Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Der Kontakt von Natriumhypochlorit-Lösung mit Schleimhaut, Haut und Augen, sowie das Einbringen in das periapikale Gewebe sind zu vermeiden.


Wechselwirkungen mit anderen Mitteln


Keine bekannt


Warnhinweise


Vorsicht ätzend!










Dosierungsanleitung, Art und Dauer der Anwendung


Die benötigte Menge HISTOLITH richtet sich nach den lokalen Gegebenheiten.

Es ist empfehlenswert, bei der Aufbereitung des Wurzelkanals bei jedem Wechsel der Instrumentengröße mit HISTOLITH zu spülen.


Während der Aufbereitung des Wurzelkanals wird dieser nach jedem Wechsel der Instrumentengröße mit Hilfe beiliegender Pipetten oder mit einem ultraschallaktivierten oder schwingaktivierten Spülgerät und in geeigneter Technik (langsame Applikation ohne Druck, Absaugung der Spüllösung, Schutz von Gingiva und Mundschleimhaut durch Verwendung von Kofferdam) mit HISTOLITH bis zur vollständigen Aufbereitung ausgespült.


Überdosierung und andere Dosierungsfehler


Akute Reaktionen nach der Kanalaufbereitung sind selten. Wenn sie vorkommen sind folgende Ursachen beteiligt:

- Überinstrumentierung in das apikale Gewebe. Dadurch wird infiziertes Gewebe durch das Foramen apicale in das periapikale Gebiet gedrückt.

- Verwendung infizierter Instrumente.

- Starke Erweiterung des Foramen apicale. Die Gewebeirritation durch Spülflüssigkeiten wird dadurch begünstigt.

- Zytotoxische Wirkung von Medikamenten, die durch das Foramen apicale gepresst werden.


Therapie: Applikation des Kofferdams und Entfernung der provisorischen Füllung, wenn notwendig Erweiterung des Kanals und mehrmalige Spülung mit physiologischer Natriumchloridlösung, anschließend medikamentöse Einlage mit einer Corticosteroid-Antibiotika-Paste.

Die Paste wird mit dem Lentulo bis zur apikalen Konstriktion eingeführt, dann wird ein provisorischer Verschluss gelegt. Falls sich der Zustand innerhalb von 2-3 Tagen nicht bessert, wird das Verfahren wiederholt oder eine apikale Kürettage vorgenommen.


Nebenwirkungen


Auf lebendes Gewebe wirkt HISTOLITH ätzend.

Patienten werden gebeten ihren Zahnarzt zu informieren, wenn sie Nebenwirkungen bemerken, insbesondere solche, die nicht in dieser Packungsbeilage aufgeführt sind.


Hinweise


HISTOLITH ist nach Anbruch 2 Monate haltbar.

Sie dürfen das Arzneimittel nach dem auf der Faltschachtel und dem Etikett angegebenen Verfallsdatum nicht mehr verwenden.

HISTOLITH sorgfältig verschlossen bei 2 – 8 °C im Umkarton aufbewahren.

Das Behältnis ist stets sorgfältig verschlossen zu halten, da sonst mit einem Absinken der Natriumhypochlorit-Konzentration zu rechnen ist.


Stand der Information


Juni 2005










Zusätzliche Informationen für Fachkreise:


Apothekenpflichtig ("Nur für zahnärztlichen Gebrauch")


Pharmakologische und toxikologische Eigenschaften


Lösungen von Natriumhypochlorit lösen organisches Gewebe auf und zeigen eine gute antibakterielle Wirkung. Die gewebsauflösende, aber auch die zytotoxische Wirkung ist von der Konzentration der Lösung abhängig, wobei nekrotisches Gewebe besser aufgelöst wird als vitales Gewebe.


Statistische Analysen haben gezeigt, dass konzentriertere Natriumhypochlorit-Lösungen signifikant mehr und schneller nekrotisches Gewebe auflösen als verdünntere Lösungen.

Bezüglich Toxizität und periapikaler Irritation wurden im Vergleich zur physiologischen Natriumchloridlösung keine Unterschiede festgestellt.

Trotzdem, Natriumhypochlorit-Lösungen sind zytotoxischer. Daher soll nach Möglichkeit kein HISTOLITH über das Foramen apicale gebracht werden.

Die abwechselnde Spülung des Wurzelkanals mit HISTOLITH und Wasserstoffper­oxid zeigt eine Erhöhung der gewebsauflösenden und reinigenden Wirkung, wobei ein Schaumeffekt entsteht. Natriumhypochlorit wird dabei sehr rasch in Natriumchlorid und in naszierenden Sauerstoff umgesetzt. Es werden dabei nicht nur Dentinspäne und Gewebstrümmer aus dem Kanal geschwemmt, sondern durch die erhöhte antibakterielle Wirkung auch vermehrt anaerobe Mikroorga­nismen zerstört.

Bleibt nach der letzten Spülung Wasserstoffperoxid zurück, kann der frei­werdende Sauerstoff unter Druck Schmerzen und Schwellungen verursachen. Daher soll die letzte Spülung grundsätzlich mit einer physiologischen Natriumchloridlösung erfolgen.

Wird zur Erweiterung des Wurzelkanals vorher mit einer Edetinsäure, Dinatriumsalz
2 H2O-Lösung gespült und anschließend mit HISTOLITH gereinigt, kann mit dieser Kombination die bei der Aufbereitung entstandene Schmier- und Belagschicht (smear layer) entfernt werden.


Sonstige Hinweise


Die reinigende und desinfizierende Wirkung von Natriumhypochlorit kann durch wechselweises Spülen mit Wasserstoffperoxid (3 %) unterstützt werden.




0022111/Stückzahl0605/Bestelldatum